Der FCA scheint derzeit seine Stammformation gefunden zu haben. Die erfahrenen Oldies, Tobias Strobl, André Hahn und Daniel Caligiuri, konnten zuletzt mehr oder weniger überzeugen und haben ihren Stammplatz demnach sicher. Einige Leistungsträger der letzten Saison hingegen, darunter Ruben Vargas und Marco Richter, haben hier aktuell das Nachsehen und finden sich verstärkt auf der Bank wieder. Manche würden dies als „Luxusproblem“ titulieren, denn die Möglichkeit, mit Offensivspielern vom Kaliber Vargas oder Richter nachlegen zu können, ist abhängig vom Spielverlauf für Augsburger Verhältnisse wirklich „Luxus“. Diese Möglichkeiten der Wechsel nutzt Trainer Heiko Herrlich derzeit nicht aus, wenn man die zurückliegenden Spiele eingehender betrachtet. Obwohl es leuchtende Vorbilder hierfür gibt, wie Vargas gegen Gladbach.
Daher stellen sich die RoGaz Autorinnen Birgit und Irina gemeinsam die einleitende Frage: Wechselt Heiko Herrlich oft zu zögerlich und spät?
Heiko wechsel‘ nicht
Genau aus diesem Grund haben wir sämtliche Saisonspiele im Hinblick auf die getätigten Wechsel genauer unter die Lupe genommen:
Als erstes sticht dabei die Tatsache ins Auge, dass Coach Heiko Herrlich in gerade einmal 11 Partien das volle Kontingent von 5 Wechseln pro Spiel genutzt hat. Dieser Regeländerung wurde am 08.05.2020 von der IFAB (International Football Association Board) zugestimmt, nachdem ein entsprechender Antrag von der FIFA vorgelegt wurde. Dieser Vorschlag erfolgte aufgrund der Corona-Krise, um den engen Zeitplan und die damit höhere Belastung für die Spieler:Innen ausgleichen zu können.
In rund 40 Prozent der Spiele schöpft Herrlich hierbei aus dem Vollen und nimmt dabei von 125 möglichen Wechseln nur 104 vor. Das mag der Tatsache geschuldet sein, dass unser FCA zwischendurch von Verletzungssorgen geplagt war . Gerade im offensiven Bereich fielen mit André Hahn, Freddy Jensen und auch Noah Sarenren Bazee zeitweise wichtige Offensivkräfte aus. Auch die beiden einzigen nominellen Linksverteidiger Pedersen und Iago waren teilweise sogar gleichzeitig abwesend. Doch auch jetzt zieht der Trainer nicht immer alle Register im Sinne eines Wechsels.
Perfekter Augenblick
Auch andere Dinge sind bei tiefergehender Analyse aufgefallen: Mit Ausnahme des ersten Spiels gegen Union Berlin fand in der starken Phase zu Beginn der Saison der erste Wechsel durchschnittlich um Minute 55 herum statt. So brachte der Trainer gegen den BVB (2. Spieltag) in der 58. Spielminute Freddy Jensen und vollzog auch den einen oder anderen Wechsel bereits in der Halbzeitpause. Beispielsweise am 5. Spieltag gegen Bayer Leverkusen, als er mit Ruben Vargas und Frederik Jensen zwei frische Offensivkräfte brachte. Oder auch an Spieltag 9 gegen Freiburg, als Marco Richter in der 46. Minute für Gumny ran durfte.
Sieht man sich allerdings die letzten fünf Partien in der Rückrunde an, so wird relativ deutlich, dass sich gerade der Zeitpunkt der ersten Wechsel um ganze 10 Minuten nach hinten geschoben hat. Der erste Spieler wird nun erst um die 65. Minute herum eingewechselt. Eine Ausnahme hier, als Heiko Herrlich am letzten Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach Ruben Vargas bereits in der Halbzeit auf den Platz schickte. Das Ergebnis dieses Wechsel-Coups: Der flinke und frische Flügelspieler mutierte (wieder einmal, möchte man sagen) zum Kopfballmonster und traf bereits 370 Sekunden nach Einwechselung zur 1:0-Führung für den FCA.
Defensiv trotz Offensivpower?
Eine weiterer interessanter Aspekt ist jedoch, dass – trotz der generellen defensiven Ausrichtung unseres Teams – der erste Wechsel in 21 von 25 Fällen eher offensiver Art war. Das hatte jedoch nicht unbedingt immer den (gewünschten) positiven Effekt, dass das Team engagierter nach vorne spielte und wichtige Tore erzielte. Insgesamt gingen 14 Schüsse nach der ersten Auswechslung in den gegnerischen Kasten. Davon wurden allerdings nur drei Stück von „Jokern“ verwandelt:
- Spieltag 1: André Hahn trifft zum 1:3 – Endstand gegen Union Berlin (89. Min.)
- Spieltag 11: Marco Richter erzielt den späten Ausgleich gegen S04 (2:2) (93. Min.)
- Spieltag 25: Ruben Vargas schießt das 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) (52. Min.)
Auffallend ist jedoch, dass gerade in den letzten Partien sehr späte Auswechslungen vorgenommen wurden, die noch einmal für Torgefahr sorgen sollten. Aber mal ganz ehrlich: Was bringt es, einen Richter, Vargas oder Sarenren Bazee nach der 90. Minute einzuwechseln? Außer Zeit von der Uhr zu nehmen, versteht sich. Natürlich sind auch schon sehr späte Tore erzielt worden. Bei uns diese Saison allerdings noch nicht sehr häufig. Und eigentlich sollten – zumindest in der Theorie – solche Joker deutlich früher gebracht werden, wenn man daraus noch einen Nutzen ziehen möchte.
Späte Wechsel gegen Hertha
Natürlich hängen Auswechslungen immer auch vom Spielverlauf und aktuellen Spielstand ab. Es gibt also durchaus Argumente, die für späte Wechsel sprechen. Beispielsweise, wenn die Mannschaft auf dem Feld miteinander harmoniert. Gleichzeitig kann man mit Wechseln einiges an Zeit schinden, was gerade bei knappen Spielständen häufig in der Bundesliga so praktiziert wird. Allerdings kann das auch gewaltig schief gehen, wie man am Beispiel des Spiels gegen den Big City Club – Hertha BSC Berlin – sehen kann.
Nach dem Spiel gegen Hertha wurde in den sozialen Netzwerken heftig darüber diskutiert, ob der Coach ggf. viel zu spät und auch taktisch eher falsch gewechselt hat. Erst in der 75. Minute durfte Richter für László Bénes auf den Platz. In der 85. Minute folgte Gregoritsch, bevor in der 93. Spielminute auch noch Vargas und Sarenren Bazee für kurze Zeit am Spielgeschehen teilnehmen durften. Keine zwei Minuten später pfiff der Schiedsrichter die Partie sodann ab. Auch dass man Mads Pedersen – trotz dunkelgelber Karte – nicht ausgewechselt hat, sah die Fangemeinde mehr als kritisch. Dazu äußerte sich Heiko Herrlich in der anschließenden Pressekonferenz.
„Wir hatten schon mit dem Gedanken gespielt, weil natürlich auch Unruhe im Spiel war, ihn auszuwechseln. Robert Gumny stand schon bereit. Ich hätte sicherlich in der nächsten Situation einen Wechsel gemacht, aber dann ist der schon Elfmeter passiert. Und das ist natürlich ärgerlich.“
Heiko Herrlich in der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Hertha BSC
Anschließend flog Pedersen zwar nicht mit gelb-rot vom Platz, aber verursachte einen absolut vermeidbaren Elfmeter für die Hertha, der das Spiel zugunsten der Hauptstädter entschied. Die Konsequenz: 0 Punkte für den FCA! Hat uns dieser „Nicht-Wechsel“ vielleicht die (wichtigen) Punkte im Abstiegskampf gekostet? Man ist an dieser Stelle durchaus geneigt, die Frage mit „Ja“ zu beantworten.
Wechselspiele in Freiburg
Kaum war die Aufstellung gegen die Breisgauer vergangenen Sonntag bekannt, sorgte diese auch schon für heftige Diskussionen in den sozialen Netzwerken. Viele Fans fanden die Ausrichtung zu defensiv, zu „unmutig“ und hatten wohl heimlich gehofft, dass Heiko Herrlich – nach dem 3:1-Erfolg gegen Gladbach am vorherigen Spieltag – auf die Elf der zweiten Halbzeit setzen würde. Doch wichtige Offensivkräfte wie Ruben Vargas, Noah Sarenren Bazee und auch Flo Niederlechner mussten zuerst auf der Bank Platz nehmen.
Der FCA kam zu Beginn nur schwer ins Spiel, doch nach überstandener Anfangsviertelstunde hatten sich die Jungs etwas gefangen und konterten die Freiburger in deren Stadion aus. In der 39. Minute hatte László Bénes die beste Augsburger Chance und das 0:1 auf dem Fuß. Leider segelte der Ball knapp über das Tor von Keeper Florian Müller. Dieser ist übrigens laut offizieller Bundesligastatistik – nach Ortega (Arminia Bielefeld) und Gikiewicz – auf Platz 3 der Torhüter mit den meisten gehaltenen Schüssen.
High Hopes
Die Hoffnung war groß, dass unser Coach auch in dieser Partie in der Halbzeitpause wechseln würde. Doch leider enttäuschte uns Heiko Herrlich – Wechsel? Fehlanzeige. Erst in Spielminute 61 brachte er beim Spielstand von 1:0 mit Vargas und Gruezo zwei frische Kräfte. Das Spiel erhielt dadurch noch einmal einen Schub und der FCA schoss mehr als einmal auf den gegnerischen Kasten. Doch das Glück schien die Mannschaft in den vorherigen Spielen aufgebraucht zu haben, denn in der 79. Spielminute meldete VAR Bibiana Steinhaus einen zuvor auf Abseits entschiedenen Treffer des SC Freiburg. Schiedsrichter Dankert erkannte das Tor zum 2:0 an.
Herrlich reagierte umgehend und brachte im Anschluss Niederlechner für Rani Khedira und Pedersen für Gumny, doch dies brachte nichts mehr ein. Die Punkte blieben also in Freiburg und ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass es nur noch 6 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz sind, den momentan der 1. FC Köln inne hat. Es wird also wieder einmal ziemlich eng im Abstiegskampf und es stellt sich nun automatisch die Frage, ob die frühere Einwechslung eines Mittelstürmers nicht doch angebracht gewesen wäre. Und vielleicht die einzige Chance auf zählbares gewesen wäre.
Freiburg hingegen wechselte früh offensiv und trotz Führung – Coach Streich brachte Stürmer Demirovic für Stürmer Til. In Minute 73 legte Freiburg mit dem Ex-Augsburger Schmid nach. Und dies zahlte sich augenscheinlich aus, Lienhart erzielte in der 78. Minute das 2:0, Vorlagengeber war der eingewechselte Demirovic. Nach dem Tor wechselte Streich direkt dreifach und vermehrt defensiv, um das Ergebnis zu halten. Das Resultat ist bekannt – Streichs Matchplan ging offensichtlich auf.
Blick auf gegnerische Wechsel
Blicken wir im Nachfolgenden einmal auf die restlichen Gegner: Wie haben diese in den Partien gegen die Augsburger gewechselt? Gleich im ersten Saisonspiel gegen „Eisern Union“ wird bei näherer Betrachtung auffällig, dass Union – neben einem frühen verletzungsbedingten Wechsel in Halbzeit eins – in der zweiten Hälfte relativ früh nachgelegt hat. Mit Teuchert kam sodann ein ambitionierter (Nachwuchs-)Stürmer für Mittelfeldmann Prömel in die Partie. Keine vier Minuten später fiel dann das 1:1 für Union. Wie reagierte darauf der FCA? Mit einem offensiven Doppelwechsel. Und wurde mit Gregerls Siegtreffer in Minute 82 belohnt.
Bei dem müden Remis an Spieltag drei gegen Wolfsburg wechselten die Wölfe eher defensiv trotz höherer Ambitionen. Der FCA hingegen etwas offensiver, hier war schon ersichtlich, dass der FCA das Spiel noch für sich entscheiden wollte. Insgesamt wechseltechnisch gesehen eine eher maue Partie – auf beiden Seiten nur jeweils zwei Wechsel. Es blieb beim (leistungsgerechten) 0:0. Am 6. Spieltag gegen Mainz 05 zeigte sich, dass frühe offensive Wechsel auch schnell Früchte tragen können: Die Mainzer wechselten Stürmer Onisiwo für Mateta in Spielminute 58 ein, ebenjener Onisiwo markierte in der 64. Minute sogleich das 1:1. Ein ebenfalls sehr wirkungsvoller Joker war am 7. Spieltag Piatek von Hertha BSC Berlin. Der Stürmer wurde nach der Halbzeit für Cordoba eingewechselt und brachte sich direkt mit einem Assist zum 2:0 ein. Das 3:0 – und sogleich Endstand der Partie – erzielte er in Minute 86. noch selbst.
Frische Kräfte braucht das Spiel
Offensive Wechsel können – wie bereits im vorherigen hervorgehoben – Mut und frische Kräfte bewirken. Am 8. Spieltag wurde der alte Freiburger Hase Nils Petersen in der 58. Minute eingewechselt beim Stand von 0:0. Keine sechs Spielminuten später dann die 1:0 Führung für die Freiburger durch Grifo. Andere Mannschaften hingegen verzichten auf frühe Wechsel und warten lange Zeit den Spielverlauf ab – am 11. Spieltag gegen den FC Schalke 04 musste – aufgrund einer Horrorverletzung von Mark Uth – früh gewechselt werden, jedoch blieb dies auf Schalker Seite auch lange der einzige Wechsel. Erst in Minute 82 legte S04 im Sturm nach. Die Partie endete 2:2. Auch Gladbach wartete am 25. Spieltag sehr lange auf seinen ersten Wechsel. Erst in der 78. Minute wechselte Gladbach offensiv, sehr zur Freude vom FCA, die die entstehenden Lücken im Defensivverbund der Gladbacher nutzen konnten und noch 3:1 gewannen.
Viele Spiele gaben wechseltechnisch nicht viel her oder die Wechsel zeigten kaum nennenswerte Einflüsse auf das Spielgeschehen. Beispielsweise in der Partie des FCA gegen Arminia oder gegen Köln am 14. Spieltag. Gegen Werder Bremen am 16. Spieltag warf unser FCA alles rein, was offensiv Rang und Namen hatte, Bremen wechselte hingegen defensiv – und ging als Sieger aus der Partie. Die Treffer für die Grün-Weißer fielen spät – in Minute 84 und 87. Wechseltechnisch gesehen lief es genau gegenteilig gegen den Angstgegner Leverkusen. Hier wechselte Leverkusen offensiv und oft, u.a. kamen Alario für Wirtz und Gray für Bender. Der FCA hingegen eher defensiv. Für Leverkusen zahlten sich die Offensivwechsel aus, der eingewechselte Stürmer Gray legte für Tapsoba vor und Leverkusen nahm noch einen Punkt aus Augsburg mit.
Wechsel sind wichtig
Natürlich hängen Auswechslungen im Fußball immer mit dem aktuellen Geschehen auf dem Platz zusammen. Und sind auch abhängig vom Spielverlauf. Oftmals muss der Trainer auf einen Rückstand, eine Unterzahl, eine Verletzung oder auch auf eine Systemumstellung des Gegners reagieren. Mit Wechseln kann der Coach dem Spiel und dem Team nochmals entscheidende Impulse geben. Das Ziel sollte es natürlich sein, den Spielausgang möglichst positiv für den Verein zu gestalten, unter der Berücksichtigung der erlaubten Anzahl an Wechseln im Spiel (derzeit: fünf).
“ Die Auswechslung von Spielern stellt neben der Halbzeitpause die einzige Möglichkeit für einen Fußballtrainer dar, während des Spiels Einfluss auf Strategie und Taktik seines Teams zu nehmen.“
Hannah Geyer (2008): Auswechselverhalten im Fußball – Eine theoretische und empirische Analyse, Vorwort
Dies ist keine triviale Aufgabe, doch mit langjähriger Erfahrung und umfangreichem Wissensschatz sollte ein Trainer dies dennoch meistern können. Im Grunde gilt dies auch für Heiko Herrlich und gerade die offensive Ausrichtung der ersten Wechsel gegen Freiburg spricht eigentlich für ihn. Diese ersten Wechsel finden verstärkt – wie bereits erwähnt – um die 65. Minute herum statt. Vergleicht man dies mit dem Saisondurchschnitt aller Bundesligisten, stellt man fest, dass der FCA rund 7 Minuten darüber liegt. Begutachtet man speziell die Spieltage 20 bis 26, so stellt man weiterhin fest, dass der FCA dabei nur auf Rang 14 liegt. Dies wiederum spricht eindeutig dafür, dass die ersten Wechsel eher zu spät als zu früh erfolgen. Der aktuelle Spielstand ist hierbei zumeist maßgeblich für die Wechsel.
Eine Überlegung ist, ob ein Niederlechner, Vargas, Sarenren Bazee etc. nicht mehr bewirken könnten, wenn sie mehr Spielminuten bekämen. Natürlich gibt es auch andere Gründe, die für Wechsel sprechen, zum Beispiel Verwarnungen (sprich: die drohende Gefahr einer gelb-roten Karte) oder als Schutz vor Verletzungen. Doch aufgrund der Tatsache, dass der FCA gegen Freiburg kurz nach Seitenwechsel zurücklag, hätte Herrlich ggf. früher (offensiv) wechseln und nicht wie geschehen erst rund zehn Minuten später auf den Rückstand reagieren sollen. Aufgrund früherer Studien lässt sich durchaus sagen, dass im Rückstand liegende Teams häufiger wechseln – was durchaus logisch erscheint.
Ein kurzes Fazit
„Eine zurückliegende Mannschaft versucht also durch eine offensivere Aufstellung, diesen Rückstand auszugleichen und
Hannah Geyer (2008): Auswechselverhalten im Fußball – Eine theoretische und empirische Analyse, S.9
dann eventuell sogar in Führung zu gehen, während die führende Mannschaft eher versucht, mit einer defensiveren Aufstellung ihre Führung zu verteidigen.“
Der Zeitpunkt sowie die Art der Auswechslung (offensiv vs. defensiv) sind also eminent wichtige Entscheidungen, die der Trainer fast impulsiv innerhalb des Spiels treffen muss. Frühe Wechsel bei einem Rückstand bieten die Chance, dass sich die Wirkung des Wechsels noch (zeitlich gesehen) entfalten kann. Im Umkehrschluss bedeutet dies also auch, dass späte Wechsel die Gefahr bergen, dass der Wechsel letztlich wirkungslos bleibt. So geschehen beispielsweise bei der späten Einwechslung von Flo Niederlechner gegen Freiburg. Armer Flo, wäre er doch sicherlich mega motiviert gewesen gegen den Ex-Club!
Zusammenfassend gilt zu sagen, dass sich viele Fans – nicht ganz unbegründet – frühere und offensivere Wechsel wünschen, gerade wenn man in Rückstand liegt. Dies bietet vermutlich auch mehr Chancen als Risiken. Gerade im Abstiegskampf und in Duellen gegen ähnlich starke Clubs sowie „Tabellennachbarn“ darf man Spiele nicht einfach abschenken, sondern sollte mit aller Macht versuchen, dieses Spiel noch zu drehen. Frische Kräfte bieten hier den Vorteil, nochmals alles in die Waagschale werfen zu können und das Team auf dem Platz mitzureißen. So beispielsweise geschehen gegen Gladbach, als Ruben Vargas nach der Pause eingewechselt wurde. Und prompt den Mut des Trainers belohnte mit seinem Sahnetor.
Vielleicht zeigt das Freiburg-Spiel auch ganz gut, wie ausbleibende Wechsel oder eben auch zu späte Wechsel vom Effekt her gesehen verpuffen können. Spätestens in den kommenden Spielen gegen die direkten Tabellennachbarn aus Hoffenheim, Schalke und Bielefeld sollten die Wechsel effizienter gestaltet werden. Um die entscheidenden Spiele für den FCA positiv zu gestalten und schnell aus dem Abstiegssumpf zu gelangen. Also, Heiko: Wechsel‘ früh und wechsel‘ siegreich.