Zwei Wochen ohne Liga erscheinen in dieser Zeit deutlich länger. Die Auftritte der Auswahlmannschaften, die Meldungen zum Übungsleiterwechsel, die Zwei-Hälften-U21-EM, oder weitere Informationen zur Winter-Wüsten-WM sind dabei auch keine große Hilfe, sondern sorgen nur für weitere Fragen. Freiburg ist keine Reise wert und vergessen – Hoffenheim, das nächste Spiel.
In den letzten vier Jahren dreimal international, einmal davon in der Champions League vertreten, verlief die Saison nicht ideal für die Kraichgauer. Immer wieder musste auf Spieler verzichtet werden. Nach einem guten Saisonauftakt, einschließlich dem Heimsieg gegen München, zwischenzeitlichen sieben Spielen ohne Gewinn, stand die TSG nach der Hinrunde, punktgleich mit dem FCA, auf Platz 11.
Zuletzt zwei Niederlagen in Stuttgart und gegen Mainz, weiterhin Platz 11, und die gefühlte Mitte der Tabelle, ohne Bezug nach oben oder unten.
Weniger erfolgreich sieht die Bilanz des FCA gegen Hoffenheim in der Bundesliga aus: Von bisher 19 Vergleichen konnten bei vier Unentschieden erst vier Spiele gewonnen werden – das letzte in Augsburg im Februar 2015 mit Toren von Altintop, Werner und Bobadilla.
Bedeutsamer, wenn auch nicht gewonnen, das 0 : 0 am letzten Spieltag der Saison 2016/ 17, mit dem der Klassenverbleib gesichert wurde.
Dazu das 4 : 2 im Auswärtsspiel der letzten Saison, verbleiben nicht mehr so viele erstklassige Aufeinandertreffen in der Erinnerung an den, in anderen Zeiten, ehemaligen Lieblingsgegner aus der Regionalliga.
Vielleicht klappt es ja an einem Samstag vor Ostern. Von den ersten beiden Bundesligajahren abgesehen, hat der FCA an Ostern, in zwei Jahren wurde nicht gespielt, nie verloren. Dreimal 0 : 0, gegen die Hertha 2014, im Jahr darauf gegen Schalke, und 2018 in Leverkusen, und neben dem 2 : 1 gegen Köln 2017 das 6 : 0 gegen den VfB vor zwei Jahren.
In den nächsten Spielen, außer Frankfurt, Stuttgart, und am letzten Spieltag München, nur Mannschaften, die gegen den Abstieg spielen. Sieben Punkte erreichte der FCA in der Hinrunde in diesen Begegnungen. Schon die gleiche Anzahl würde wohl zum Klassenerhalt ausreichen.
Im Spiel Erster gegen Zweiter tritt München in Leipzig ohne Lewandowski an, und wird auch nach dem Spiel in jedem Fall die Tabelle weiter anführen. Dortmund spielt gegen Frankfurt um die Champions-League-Teilnahme, Köln sollte in Wolfsburg nicht verlieren, da parallel bei Mainz gegen Bielefeld mindestens eine Mannschaft punktet. In Berlin das Aufeinandertreffen von Union und Hertha, und Schalke könnte in der Rückrunde auch noch ein Spiel gewinnen.
Allesamt Meldungen, die zu einen Bundesligaspieltag bei vielleicht frühlingshaften Wetter passen könnten – und doch irgendwie aktuell weniger lebendig klingen. Symbolische 700 oder 999 Zuschauer im Stadion oder Modellversuche – Fußball lebt von und mit der Atmosphäre in vollen Stadien.
Die medial so inszenierte Blase verliert mit der Zeit an Interesse, und vielleicht auch einen weiteren Teil noch bestehender Identitäten.
Champios-Leaque-Reform und Super-Leaque-Szenarien, eine EM, bei der aktuell noch immer Zuschauer einzuplanen sind – alles Formen eines Wahnwitzes, der mit dem eigentlichen Spiel auf dem Rasen und einer noch erkennbaren Realität nichts mehr zu tun hat.
Und spätestens dann, wenn sich dieser Betrieb dann nicht zum ökonomischen Perpetuum mobile entwickelt hat, erhält die Utopie eines anderen Fußball wieder neuen Aufschwung.
Und jede Woche wieder neue Meldungen und die Überlegungen zur Leidensfähigkeit der Fußballbegeisterung. Was bleibt ist eine Form der Hoffnung, und die Verbundenheit zum eigenen Verein.
Einer Annahme der allgemeinen Erwartung folgend, kann der FCA am Samstag nur gewinnen. Nach knapp zwei Wochen Pause, und keiner Oster-Ruhezeit, eine neue Gelegenheit die vorhandenen Potenziale auch als Mannschaft zu zeigen, und einen neuen Schritt Richtung elftes Jahr Erstklassigkeit zu machen. Gutes Spiel!
Nur der FCA!