Weinzierls Wechsel bringen Punkt gegen Leipzig

Torschütze gegen Leipzig: Daniel Caligiuri sichert dem FCA einen Punkt gegen den Vizemeister. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

„Wer daheim gegen Bayern gewinnt, kann auch gegen Leipzig punkten“, hatte Weinzierl vor der Partie gegen den Vizemeister gesagt. Die Vorzeichen waren allerdings gänzlich andere. Geisterspiel statt ausverkauftes Haus. Die Coronaverordnung in Bayern (die ähnlich übrigens auch in Sachsen gilt) ließ keine Zuschauer zu. Lediglich die jetzt schon Kult gewordenen Mülltonnentrommler sorgten für ein bisschen Support.

Harmlos-FCA verdient in Rückstand

Ohne die Unterstützung von den Rängen tat sich der FCA zu Beginn der Partie schwer. Wie so oft in dieser Saison war die Mannschaft in den Anfangsminuten zu passiv. Der FCA hatte Glück, dass Forsberg (5.) und Silva (10.) die frühe Chance zur Führung liegen ließen. Schon in diesen beiden Aktionen zeigte sich die mangelnde Abstimmung in der neu formierten Viererkette. Framberger auf Rechts, Gumny neben Oxford in der Zentrale anstelle des gelb-gesperrten Gouweleeuw. Wirklich sattelfest stand die Abwehrreihe nicht, auch bei Silvas Führungstreffer (18.) waren die Abstände deutlich zu groß.

Nach dem Gegentreffer kam der FCA besser ins Spiel. Auch, weil sich RB weiter zurückzog. Im ersten Durchgang strahlte Augsburg aber nur einmal Torgefahr aus. Moraveks abgefälschter Distanzsschuss landete knapp über dem Tor (28.). Auf der Gegenseite verpasste Silva das 0:2 (24.).

Der Pausenstand ging völlig in Ordnung. Das Fazit zur ersten Halbzeit: Hinten nicht immer sicher, vorne harmlos. Gumny agierte in vielen Aktionen deutlich überfordert. Bezeichnend: Der Pole gewann in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Zweikampf. Oxford hingegen sorgte durch sein gutes Stellungsspiel zumindest für ein bisschen Stabilität. In der Zentrale versuchte Kreativspieler Dorsch die Partie zu lenken, traf allerdings wie Nebenmann Moravek nicht immer die richtige Entscheidung. Gregoritsch und Hahn wurden somit nur selten in Szene gesetzt. Auch, weil die Flanken aus dem Halbfeld diesmal äußerst schlampig geschlagen wurden.

Kaum Torgefahr: Der FCA verpasste es, offensive Akzente zu setzen. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Augsburg wie ausgewechselt

Weinzierl wechselte zur Pause doppelt und brachte Maier und Pedersen für Vargas und Moravek. Taktisch blieb es beim 4-4-2 beziehungsweise 4-1-3-2, weil sich Dorsch im Spielaufbau nach wie vor nach hinten fallen ließ. In der Folge agierte der FCA mutiger und tauchte dementsprechend häufiger in der Leipziger Hälfte auf. Ein Oxford-Kopfball nach Ecke von Maier ging jedoch knapp über das Tor (50.). Maiers Distanzschuss mit links rauschte knapp (60.), Iagos Abschluss nach starker Pedersen-Vorarbeit hingegen recht deutlich über den Kasten (62.). Die Partie war im zweiten Durchgang aber insgesamt deutlich ausgeglichener. Leipzig blieb zwar ebenfalls gefährlich und kam zu Abschlüssen, doch der FCA hatte teilweise mehr von der Partie. Die Gäste agierten nicht mehr so dominant. Auch, weil sie vom FCA früher gestresst wurden. Es war die Phase im Spiel, da hatte man das Gefühl, der FCA könnte punkten.

Im zweiten Durchgang deutlich verbessert: Niklas Dorsch und der FC Augsburg. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Ausgleichstor nach Doppel-Glück

Ab der 70. Minute wurde Leipzig wieder stärker. Gikiewicz parierte stark gegen Szoboszlai (72.) und Angelino (78.), Mukiele setzte einen Kopfball aus kürzester Distanz nur an den Pfosten (72.) Der FCA, der in der Schlussphase mit Caligiuri, Cordova und Sarenren Bazee agierte, blieb im Spiel – und hatte ebenfalls Alupech. Cordova scheiterte nach feiner Framberger-Flanke mit dem Kopf am Querbalken (80.). Der Beginn einer packenden Schlussphase! Nach Gulacsis Glanzparade forderte die FCA-Bank bereits Elfmeter, weil zuvor ein Leipziger mit der Hand am Ball gewesen sein soll. Schiri Badstübner entschied auf Weiterspielen – und zeigte in der nächsten Aktion auf den Punkt. Caliguiri übernahm wie schon gegen Bochum Verantwortung und verwandelte sicher – 1:1 (86.). In den Schlussminuten ging der FCA sogar noch auf den Führungstreffer, kam allerdings – wie Leipzig – zu keinen nennenswerten Chancen mehr.

Fazit: Der FCA nimmt einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf mit ins kommende Auswärtsspiel in Fürth. Der Punkt geht in Ordnung, weil sich die Schwaben im Vergleich zu einer erschreckend harmlosen ersten Hälfte deutlich steigerten. Das lag auch an Weinzierls personellen Wechseln. Pedersen, Maier und Cordova belebten das Offensivspiel, Caligiuri behielt die Nerven vom Punkt. Spielentscheidend: Die 72. Minute als es Leipzig binnen weniger Augenblicke gleich doppelt verpasste, das 0:2 erzielen. Dann wäre der FCA wohl nicht mehr zurückgekommen.

Die Noten zum Spiel:
Gikiewicz 2,5 – Framberger 4 , Gumny 5 , Oxford 2,5 , Iago 3,5 – Dorsch 3 – Jensen 5 (66. Cordova 3), Moravek 4 (46. Maier 3), Vargas 4 (46. Pedersen 3) – Hahn 4 (80. Sarenren Bazee o. B.), Gregoritsch 4,5 (66. Caligiuri 3)

Autor: Andi

Gebürtiger Rosenheimer, der sich früh vom FC Bayern abwandte und sein Herz an den FC Augsburg verlor - und dies zu keiner Sekunde bereut.

2 Gedanken zu „Weinzierls Wechsel bringen Punkt gegen Leipzig“

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