Viertelfinale

Auch wenn es ein Spiel mit wenigen Torchancen war, Mert Kömür traf zum 1:1 und sorgte dafür, dass der FCA auch im vierten Spiel in Folge unbesiegt bleibt. Dadurch hat sich auch der Abstand zu Platz 16 auf mittlerweile 12 Punkte erhöht – 26 Punkte nach 20 Spieltag waren es zuletzt vor fünf Jahren. 

Unter der Woche geht es nun beim VfB Stuttgart im Pokal weiter. Erst zweimal wurde das Viertelfinale erreicht, 2019 und 2010. Im April 2019 erzielte erst Finnbogason den Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit der regulären Spielzeit gegen Leipzig, ehe in der Nachspielzeit der Verlängerung durch einen Elfmeter das Ausscheiden besiegelt wurde.

In der Pokalsaison 2009/10 gewann der FCA in der ersten Runde beim damaligen Drittligisten FC Ingolstadt im ESV-Stadion mit 2:1 durch Tore von Marcel Ndjeng und Michael Thurk. Im ersten Pokalspiel im neuen Stadion am 23.09.2010 wurde der Bundesligist SC Freiburg durch das Tor von Daniel Brinkmann mit 1:0 besiegt. Im Achtelfinale gelang dann zuhause ein 5:0 gegen den Ligakonkurrenten MSV Duisburg durch Tore von Thurk, Möhrle, Ndjeng und Sándor Torghelle, der zweimal traf.

Im Februar 2010 dann das Viertelfinale gegen den 1. FC Köln, in dem der FCA bereits nach drei Minuten durch Michael Thurk in Führung ging. In der 20. Spielminute wurde dann Adil Chihi von Schiedsrichter Kinhöfer vom Platz gestellt. Nur neun Minuten dauerte der Auftritt von Lukas Podolski, der in der 69. Minute das Spielfeld mit Gelb-Rot verlassen musste. Zwei Minuten nach der Gelb-Roten Karte für Petit gelang Rafael in der 87. Minute der zweite Treffer zum Endstand. Im März 2010 dann der bisher einzige Halbfinalauftritt des FCA bei Werder Bremen, der mit 0:2 verloren ging.

Es ist das erste Mal, das die beiden Mannschaften im DFB-Pokal aufeinandertreffen, während in der ersten Runde des damals neu geschaffenen Vorgängerwettbewerbs 1935 der BC Augsburg mit 4:3 n. V. in Stuttgart gewann. Sollte es für den Einzug ins Halbfinale des Wettbewerbs reichen wären hier noch mit Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg zwei Gegner möglich, gegen die auch noch nie ein Vergleich im DFB-Pokal stattfand.

Im ersten Ligaspiel in 2025 gewann der VfB mit 1:0 in Augsburg – es folgte Heimsiege gegen Leipzig und Freiburg und das Vorrücken auf Platz 4. Zwischenzeitlich haben die Stuttgarter in Mainz und gegen Mönchengladbach verloren. Die Champions-League-Teilnahme endete mit dem 1:4 in der vergangenen Woche gegen Paris St. Germain.

Zuletzt haben sich wieder einige Klubs und Gruppen in unterschiedlicher Form am Erinnerungstag im deutschen Fußball beteiligt. So verweist die Benennung ehemaliger Augsburger Fußballer beim Heimspiel gegen Heidenheim auch auf eine Veranstaltung des Jüdischen Museums im April. Beim Spiel in St. Pauli waren an drei Tribünen Aussagen von Schriftstellern zu erkennen, die zum Weiterdenken auffordern.

Dies sind weitere Teile einer Erinnerungskultur und eines gesellschaftlichen Engagements, das nicht am Stadioneingang endet. Und nicht nur in diesem Zusammenhang geht es darum Flagge zu zeigen und gemeinsam gewonnene Werte aufrechtzuerhalten. Zusammenleben und Miteinander, wie das Erinnern und eine bleibende Verantwortung sind untrennbar damit verbunden. 

Nach den vorherigen Spielen bei Viktoria Berlin, gegen Schalke 04 und dem Karlsruher SC folgt nun das Viertelfinale beim VfB Stuttgart. Aufbauend auf den letzten Spielen und der Vorstellung in diesem Wettbewerb mit wenigen Erfolgen viel erreichen zu können geht es im Pokal weiter von Runde zu Runde. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Der Januar des Noahkai Banks

Spieler der Stunde trifft es wohl ganz gut. Ein bisschen hat es gedauert, bis sich Noahkai Banks eingewöhnt hatte im Profiteam des FCA. In der Zeit vor der Winterpause reichte es zumindest für Kadernominierungen, aber das Bundesligadebüt musste noch warten. Im Januar überschlugen sich nun die Ereignisse. Noahkai spielte gegen Stuttgart lange auf Grund Maxi Bauers früher Verletzung, kam sowohl gegen Union und Bremen rein und durfte letztendlich gegen Heidenheim starten. Hier machte er seine Sache sehr gut. Dass der FCA drei der vier Partien gewann, rundet das persönliche Gesamtbild ab. Ein guter Moment um mit dem Youngster aus der eigenen Jugend zu sprechen.

Andy: Wie gut lief die Zeit seit der Winterpause bisher für Dich?

Noahkai: Ganz ehrlich: das hätte ich mir nicht besser erträumen können.

Andy: Dann lass uns doch mal bei dem Spiel gegen Stuttgart beginnen. Maxi Bauer hatte sich ja eine Gehirnerschütterung geholt, es aber erst nochmal probiert. Wann hast Du realisiert: Heute ist der Tag meines Bundesligadebüts?

Noahkai: Erstmal habe ich das nicht realisiert, weil Henri (Koudossou, Anm. d. Red.) und ich wurden ja beide zum Warmmachen geschickt. Maxi hatte es dann ja auch nochmal versucht. Als er dann zum zweiten Mal lag, und mir der Athletik-Trainer auf die Schulter tippte, da wurde mir dann klar, dass ich jetzt ins Spiel kommen werde. Da ging der Puls dann auch mal kurz hoch.

Andy: Gegen Stuttgart habt ihr dann noch verloren, aber für dich war es bestimmt trotzdem ein besonderer Tag. Wann hast Du realisiert: Das war jetzt der Debüttag?

Noahkai: Ich bin mit meiner Mutter und meinem kleinen Bruder nach Hause gefahren, aber es war ein bisschen wie im Film. Realisiert habe ich es da noch nicht, dass ich zum ersten Mal Bundesliga gespielt hatte. Das kam dann irgendwann später, als ich eine Nacht drüber geschlafen hatte.

Andy: Dann folgten zwei weitere Spiele gegen Union und Bremen, in denen Du in beiden hereinkamst. War das vorher abgesprochen oder war das auch eine Überraschung?

Noahkai: Nein, das wusste ich vorher auch nicht. Es war natürlich toll, dass ich dann gleich mehrmals ran durfte.

Andy: Dabei hast Du sowohl links als auch rechts in der Innenverteidigung gespielt. Macht das für Dich einen Unterschied?

Noahkai: Nein. Ich habe in der Jugend schon auf beiden Seiten gespielt und für mich ist es egal auf welcher Seite ich eingesetzt werde.

Andy: Der Höhepunkt war dann sicher das Heimspiel am Wochenende gegen Heidenheim. Wann wusstest Du Bescheid, dass Du von Anfang an spielen durftest und wie war da die Gefühlslage?

Noahkai: Der Trainer hat mit mir am Freitag gesprochen und es mir gesagt. Da bin ich dann schon etwas nervös geworden und habe die Nacht von Freitag auf Samstag nicht gut geschlafen. Wenn Du startest, bereitest Du dich auch nochmal ganz anders auf das Spiel vor. Aber sobald ich auf dem Platz war und das Spiel losging, war die Nervosität sofort wieder weg.

Andy: Die Statistiken bestätigen, dass da keine große Nervosität sichtbar war. Wie gehst Du grundsätzlich mit Druck um?

Noahkai: Ich mache mir keinen Druck. Ich spiele seit ich klein bin Fußball und habe Vertrauen in meine Fähigkeiten. Und ich selbst versuche auch möglichst wenig über meine Leistungen nachzulesen.

Andy: Die Vorbereitung auf einen Startelfeinsatz ist wahrscheinlich trotzdem eine andere. Wie sieht das konkret aus?

Noahkai: Man schaut sich natürlich an, gegen wen man spielt. Gegen Heidenheim war klar, dass Paul Wanner mir auf dem Feld begegnen wird. Da schaut man sich dann das ein oder andere Video an, um sich vorab über Tendenzen des Gegenspielers zu informieren. Mir war z.B. auch vorher bewusst, dass Sirlord Conteh extrem schnell ist.

Auf das Duell mit Conteh hatte sich Banks gezielt vorbereitet. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Andy: Wie war im Nachgang zum Spiel das Feedback, außer dass Du viele Nachrichten erhalten hast, und deine tollen Statistiken überall geteilt wurden?

Noahkai: (lacht) Ja, es waren mehr Nachrichten als sonst. Ich habe im Nachgang auch mit Jess Thorup und Marinko Jurendic gesprochen, die mir Feedback gegeben haben. Das war für mich das wichtigste Feedback.

Andy: Was wurde hier konkret thematisiert?

Noahkai: Die Konzentration über das gesamte Spiel hinweg war ein Thema, über das wir gesprochen haben. Fehlervermeidung ist hier sehr wichtig, da die Fehler auf der Position ja sehr schnell zu Gegentoren führen können.

Andy: Ihr habt ja mittlerweile eine erhöhte Tendenz aus der Innenverteidigung mit vor zu rücken und euch ins Offensivspiel mit einzubringen. Wie werden diese Vorstöße ausgelöst und was ist der Gedanke dahinter?

Noahkai: Ja, das machen wir mittlerweile öfter. Dabei gibt es keinen festen Auslöser, sondern es kommt auf die individuelle Spielsituation an. Wenn wir so die erste Kette überspielen können, dann ergreifen wir die Chance gerne.

Andy: Wenn Du insgesamt auf diese Saison zurückschaust, wie beurteilst Du deine Entwicklung selbst und woran machst Du des fest, dass Du – nachdem Du zuerst nicht für den Kader berücksichtigt wurdest – mittlerweile öfter im Kader standest und jetzt auch regelmäßig spielen durftest?

Noahkai: Ich habe mich deutlich weiterentwickelt und gesteigert. Es war schon eine Umstellung für mich im Profiteam. Ich bin froh, dass sich die Steigerung auch in den Einsatzzeiten widerspiegelt und ich eine Chance nach der nächsten bekommen habe.  

Andy: Kannst Du das konkret festmachen, in welchen Bereichen Du dich am meisten gesteigert hast?

Noahkai: Die Strafraumverteidigung ist einer der Bereiche. In der Jugend wurde hier deutlich mehr mannorientiert gespielt, jetzt bei den Profis wird hier raumorientiert gespielt. Hier haben mir die erfahrenen Spieler wie Jeff (Gouweleeuw, Anm. d. Red) immer wieder wichtige Tipps gegeben. Dazu bin ich in meiner Zweikampfführung cleverer geworden.

Andy: Insgesamt seid ihr ja eine sehr starke Innenverteidiger-Gruppe. Wie gehst Du mit dem Konkurrenzkampf um?

Noahkai: Ich finde das positiv. Wir müssen jeder immer 100% geben und pushen uns gegenseitig und profitieren alle davon.

Andy: Was ist unter diesen Voraussetzungen in dieser Saison noch für dich möglich?

Noahkai: Ich will mich weiter steigern und möglichst viele Einsatzminuten bekommen.

Andy: Und was ist für das Team noch drin, nach diesem Wechselbad der Gefühle bisher?

Noahkai: Als erstes müssen wir von Spiel zu Spiel schauen, dass wir unsere Leistung bestätigen und die Serie aufrechterhalten. Darüber hinaus haben wir natürlich ambitionierte Ziele und wollen möglichst viel erreichen.

Andy: Danke für die Zeit und ich drücke die Daumen für alle Ziele.

Leidenschaften

Die Sonne stand über Augsburg und es war der dritte Erfolg in Serie. Vermutlich sind es genau diese Spiele, die zu gewinnen, die Mannschaft wirklich weiterbringt. Der FCA nutzt die für die Dramaturgie der Partie idealen Momenten für Treffer nach Standardsituationen. Und unabhängig des Tores eine gute Partie von Chrislain Matsima wie auch von Noahkai Banks bei seinem Startelfdebut.

Mit drei Niederlagen ist der FC St. Pauli in die Saison gestartet. Der erste Bundesligapunkt nach 13 Jahren Zweitklassigkeit gelang am 4. Spieltag gegen Leipzig. Am 5. Spieltag gelang erstmals der Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz. Mit mittlerweile sechs Siegen, zuletzt in Heidenheim und gegen Union Berlin, war die schlechteste Platzierung seitdem Platz 16.

Die Hamburger haben die zweitbeste Abwehr der Liga und nach den fünf Treffern an den vergangenen beiden Spieltagen auch nicht mehr die wenigsten erzielten Tore. Sechs Punkte Abstand zu Platz 16, der Trend geht nach oben, auch wenn die Heimbilanz die zweitschwächste der Liga ist. Eingefunden hat sich bei St. Pauli mittlerweile auch Morgan Guilavogui, Leihspieler von RC Lens, der an vier der letzten fünf Tore beteiligt war.

Nach zwei Runden wenig aussagekräftig ist es das Spiel der zwei Mannschaften, die am besten in die Rückrunde gestartet sind. In der Hinrunde gelang dem FCA gegen die Hamburger der erste Saisonsieg.

Das erste von drei Auswärtsspielen in einer Woche und die verbundene Frage nach der Bedeutung des Spiels allgemein. Zuletzt Auswärtsfahrten am Wochenende vor Weihnachten nach Kiel, unter der Woche nach Berlin und am Sonntagabend nach Bremen.

Weite Fahrten, gemeinsames Erleben, was macht Fußball und Verbundenheit mit dem eigenen Verein auch aus? Regionale Identifikation, verbundene Überschaubarkeit und Orientierung? Räumlich gebundene und anknüpfende Ereignisse, Transformation von Werten und Einstellungen, Entstehung neuer Peergroups oder das Stadion als kulturgeographischer Raum – es mag viele weitere Ansätze geben sich von außen an nicht immer einfach zu beschreibende Motivationen von Menschen, die viel Zeit mit ihrem Verein verbringen, zu nähern.

Das Stadion lässt sich immer auch als gesellschaftlicher Querschnitt sehen, bezogen  auf Spiel, Umfeld und verbundene Kultur. Einzelnes und gemeinschaftliches Erfassen weichen mitunter bewusst ab von anders entwickelten Identitäten oder Markenkernen. Selbstidentifikation, über Zeit entstandene Verbundenheit und Leidenschaft beschreiben einen größeren Teil dieses Antriebs.

Ab dem Wochenende gibt es dann wieder neue Aufgaben für die Schiedsrichter:  Liveerläuterungen – kurz und konkret! Der grundsätzliche Fehler bleibt der Videobeweis und wird durch nichts besser. Was in anderen Sportarten hoffähig sein mag schafft im Fußball wohlmöglich weitere Probleme. Und die Benennung einer Situation, die vielfältig anders gesehen werden mag, kann folglich auch wenig zu deren Transparenz beitragen.

Aber was ließe sich besser in kurzen Worten darstellen? Der neue Verteilerschlüssel der Mediengelder, der so unglaublich spannende neue Modus der Champions-League oder das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu Polizeikosten am Spieltag? Von den Geschehnissen im Vorfeld der WM-Vergabe 2006 und deren Aufarbeitung will besser niemand mehr etwas wissen.

Zum Ende der Transferzeit kommt zunächst auf Leihbasis Mergim Berisha, der Siegtorschütze gegen München und Leverkusen in der vorletzten Spielzeit, zum FCA zurück. Maximilian Bauer wechselt ebenfalls auf Leihbasis für den Rest der Spielzeit nach Kaiserslautern.

Am Samstag nun in Hamburg: Kein Blick auf die Tabelle oder die Möglichkeit irgendwelche Serien auf- oder auszubauen, es geht weiter von Spiel zu Spiel. Und mit den Auftritten der vergangenen drei Spiele, insbesondere auswärts, hat der FCA gezeigt, dass auch im Millerntor-Stadion alle Chancen bestehen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Feiertag

Es ist Sonntag, der FCA hat 3mal in Folge in der Liga gewonnen und nach 19 Ligaspielen 25 Punkte. Der Abstand auf den Relegationsplatz beträgt 11 Punkte. Es ist ein Tag des Feierns und Grinsens. Der Sieg gegen Heidenheim war nach den zwei Auswärtssiegen gegen Union und Bremen genau die Bestätigung, die es gebraucht hat, damit vorerst klar ist: der Blick geht nicht mehr angsterfüllt nach unten. Der FCA darf momentan nach oben schauen.

Nicht alles Gold, was glänzt

An diesem heutigen Tage wollen wir daher mal schnell über die Punkte springen, die trotzdem im Notizbuch von Jess Thorup stehen sollten, weil die Arbeit nicht zu Ende ist:

  1. Man hat das Spiel in der zweiten Halbzeit aus der Hand gegeben. Es lag nur an der Heidenheimer Abschlussschwäche und etwas Glück, dass der FCA nicht kurz vor Schluss noch in Rückstand geriet. Es hätte auch ausgehen können, wie eines der Heimspiele in der Hinrunde, die man unglücklich verlor. Hätte, wenn.
  2. Dieses Fallen ins Passive ist dem FCA in der Saison nun mehrmals passiert. Es ist ein Szenario an dem wohl auch mental nochmal gearbeitet werden muss, in diesen Situationen dann konsequenter auf ein zweites Tor zu spielen.
  3. Wie viel Erfolgsaussichten der FCA hier außerhalb von Standardsituationen gehabt hätte, sei dann aber auch dahin gestellt. Man zeigte mal wieder ein gutes Spiel bis zum letzten Drittel und fand danach kaum gute offensive Lösungen oder es fehlte die letzte Genauigkeit.

Insgesamt lässt sich somit festhalten: Es war bei weitem nicht das beste Saisonspiel dieses Teams. Man hatte am Ende vor allem das nötige Quäntchen Glück, dass man hier den Sieg holte. Hatte man auch oft genug nicht. Aber Überhöhen sollte man den Erfolg dann trotzdem nicht.

Schlotterbeck on Fire: Viel Liebe für die Spieler, die rein kamen.. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Highlights

Das Spiel hat dann aber positive Aspekte zu bieten, die man neben dem Resultat hervorheben darf.

  1. Die erste Halbzeit und das Spiel insgesamt bis ca. zur 60. Minute war okay. Klar, offensiv ginge mehr, aber insgesamt hat man einem Gegner, gegen den man in der Hinrunde 0:4 verlor, unter Kontrolle gehabt.
  2. Die Vereinskommunikation und Jess Thorup heben mittlerweile immer mehr hervor, wie gut es für die eigenen Jugendspieler läuft. Und das mit Recht. Noahkai Banks gab gestern ein beachtliches Debüt. Zweikampfstark und souverän viel nicht auf, dass dies für ihn das erste Bundesligaspiel von Beginn an war. Mert Kömür kam von der Bank und schlug die Ecke zum Siegtreffer. Arne Maier muss eine Schippe drauf legen, um weiter vor ihm in der Hackordnung zu bleiben. Und Henri Koudossou hätte ich gerne gesehen, es reichte aber leider nicht ganz, nach der leichten Verletzung aus der Vorwoche. Marius Wolf verpasste die Chance nachhaltig Werbung in eigener Sache zu machen. Jess Thorup hat Spieler aus der eigenen Jugend ins Rampenlicht gerückt und sie zahlen es ihm mit Leistung zurück. In mittlerweile 30 Pflichtspieleinsätzen (in der Vorsaison waren es insgesamt 5).
  3. Der Knackpunkt waren aber gestern die Spieler, die von der Bank kamen. Tietz‘ Abschluss führte zur Ecke. Kömür schlug und Schlotterbeck köpfte. Schlotterbeck hatte dies gegenüber Thorup angekündigt und Wort gehalten. Ich habe immer wieder gefordert, dass man bis zum Ende versucht Spiele zu gewinnen. Das hat man gestern getan und das rührt mich sehr, dass man nicht mit dem Punkt zufrieden war. Und solche Typen mit dieser Qualität von der Bank bringen zu können, ist ein großes Plus. Viel Liebe für diese letzten Minuten.

Was jetzt?

Für heute rufe ich in die Welt: Jetzt schlagen wir erstmal St. Pauli und dann kommen wir klar auch im DFB Pokal gegen Stuttgart weiter. Ist doch nur die logische Konsequenz.

Ab morgen bahnt sich dann vielleicht der Skeptiker in mir wieder die Bahn. Letzte Saison war das Team auch in der Situation oben noch anklopfen zu können und dann kam der Einbruch. Jetzt kommt die Phase, wo sich dann wirklich zeigen wird, ob sich das Team im Vergleich zum letzten Jahr wirklich weiterentwickelt und einen Schritt nach vorne gemacht hat.

Der Realist in mir fordert für die nächsten Wochen einfach weiter Auswärtsspiele, für die man sich nicht schämen muss. Und dann schauen wir mal, wo uns das mit dem nötigen Quäntchen Glück diese Saison noch hinführt. Träumen ist auf jeden Fall geiler als bangen. Heja FCA!

Mert Kömür auf dem Vormarsch

Insgesamt sind die Zahlen der Spieler aus dem eigenen Nachwuchs in dieser Saison beim FC Augsburg beeindruckend. Dies gerät immer mehr in den Fokus, weil sich auch die Einsätze der Jungs mehr und mehr häufen. Ich hatte in dieser Woche hierüber schon gesondert geschrieben. Zwei Spieler fallen schon seit längerer Zeit dabei auf. Einerseits ist Henri Koudossou der Durchbruch in der Bundesliga gelungen und sein Vertrag hat sich hierdurch in dieser Woche verlängert. Mit Henri hatte ich schon vor ein paar Wochen gesprochen. Der zweite Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, der mehr als eine Handvoll Einsätze verbuchen konnte ist Mert Kömür. Er kam mittlerweile in 9 Pflichtspielen zum Einsatz. Es hat ganz den Anschein, als ob Kömür behutsam aufgebaut wird. Und als ob es gelingt. Vor dem Spiel gegen Heidenheim habe ich mich Mert genau hierüber unterhalten.

Andy: In 2025 heißt es bisher: „Wenn Mert Kömür spielt, dann gewinnt der FCA“. Scherz beiseite: Wie beurteilst Du den Jahresstart bis dato?

Mert: (lacht). Das Jahr hat natürlich positiv begonnen mit zwei Auswärtssiegen in Folge. Dazu durfte ich in beiden Spielen ran. Die Ergebnisse waren gut und ich freue mich immer über jeden einzelnen Einsatz. Entsprechend war der Jahresstart gelungen.

Andy: Wie war das denn so grundsätzlich nach diesem positiven Erlebnis am letzten Spieltag in der letzten Saison in Leverkusen, als Du von Anfang an spielen durftest und ein Tor geschossen hast: Geht man da nicht mit hohen Erwartungen in die neue Saison?

Mert: Wenn die Saison vorbei ist, schaue ich grundsätzlich nicht mehr groß zurück. Dann geht es von Neuem los und ich freue mich dann immer, wieder trainieren und spielen zu können. Ich habe das Ziel in Augsburg ein Startelfspieler zu werden. Da war das Spiel in Leverkusen ein Highlight, aber auch nicht mehr.  

Andy: Wie schwer ist es dann für dich vier Spiele am Stück auch mal nicht im Kader zu stehen, wie es in der Vorrunde war?

Mert: Das ist natürlich nicht einfach. Aber jeder hat mal einen Hänger und ich versuche aus diesen Rückschlägen viel zu lernen getreu dem Motto: ein Schritt zurück und dann zwei nach vorne.

Andy: Wie ist in diesem Zusammenhang die Kommunikation mit dem Trainer? Wird hier transparent kommuniziert, warum es manchmal auch nicht reicht?

Mert: Es wird nicht jede Entscheidung vor jedem Spiel diskutiert, aber es gibt einen regelmäßigen Austausch mit dem Trainerteam. Ich nehme das an und trainiere noch härter. Nach den vier Spielen habe ich dann auch wieder meine Einsätze bekommen und konnte im DFB-Pokal zu Hause gegen Schalke auch eine Vorlage beisteuern und der Mannschaft helfen.

Andy: Ihr scheint nun ein recht stabiles Spielsystem unter Jess Thorup gefunden zu haben, wo Du auf mehreren Positionen eingesetzt werden kannst. Kannst Du mir die Unterschiede zwischen den Positionen aus deiner Perspektive erklären.

Mert: Vorab: Ich habe keine Präferenz auf welcher Position ich eingesetzt werde und fühle mich auf allen Positionen gleich wohl. Ich kann sowohl als einer der beiden Stürmer spielen und hier die Position des beweglichen Stürmers übernehmen. Ich kann aber auch sowohl als linker oder rechter Achter spielen. Die Positionen unterscheiden sich ein bisschen, was die Aufgaben gegen den Ball angeht, wobei auch der Stürmer mit gegen den Ball arbeiten muss. Im Spiel mit dem Ball weichen die Achter vielleicht etwas mehr auf die Flügel aus und haben mehr Dynamik mit, aber auch das ist recht flexibel.

Andy: Das System basiert ja auf unterschiedlichen Grundsätzen. Was würdest Du als einen der wesentlichen Grundsätze sehen?

Mert: Es ist in diesem System wichtig, den Raum gezielt zu nutzen und im Spiel mit dem Ball sich in die Räume zu bewegen. Als Beispiel: Wenn der eine Stürmer dem Ball entgegen geht, sollte der andere Stürmer vielleicht eher in die Tiefe gehen, anstatt auch dem Ball entgegen zu kommen.

Mert Kämürs offensive Dynamik wird schon bald zu Zählbarem auch in der Bundesliga führen. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Andy: Woher kommt der Impuls, wie intensiv auch gepresst wird und wie aggressiv man auch ist?

Mert: Das ist sehr spielabhängig. Wenn man erkennt, dass der Gegner unsauber ist oder die Abstimmung bei ihm nicht so passt, dann presst man mal eher. Das ist zum Teil sehr situationsabhängig.

Andy: Der Trainer spricht offensiv oftmals vom sog. X-Faktor. Was fehlt Dir noch, um offensiv auch ein solcher X-Faktor zu werden?

Mert: Ich komme schon jetzt in die Situationen um den Strafraum herum. Über meine Einsätze sammle ich nun wichtige Erfahrungen, um in diesen Situationen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Gegen Bremen hätte es da schon fast zu einer Vorlage gereicht und ich bin zuversichtlich, dass ich der Mannschaft im Saisonverlauf auch mit Zählbarem helfen kann.

Andy: Nun bist Du nicht der einzige Spieler, der aus der eigenen Jugend und gerade diese Erfahrungen macht. Verbindet euch das untereinander? 

Mert: Klar verbinden die gemeinsamen Erfahrungen. Wir haben aber insgesamt ein sehr gutes Mannschaftsklima und verstehen uns alle sehr gut.

Andy: Zwischendurch darfst Du dann regelmäßig zur U-Nationalmannschaft. Wie wichtig ist das für dich?

Mert: Das ist sehr gut für mich, weil ich dort zwischenzeitlich immer viel spielen durfte, auch wenn ich im Verein nicht so zum Zug kam.

Andy: Wie gehst Du prinzipiell damit um, dass Du schon lange als Top-Talent gehandelt wirst? Spürst Du Druck von außen oder machst Du dir den selbst?

Mert: Ich kann gut mit Druck umgehen. Ich weiß, was ich auf dem Platz kann und versuche einfach auf meine Fähigkeiten zu vertrauen.

Andy: Nach deiner Zeit im FCA-Internat in der Paul-Renz-Akademie bist Du wieder nach Hause nach Dachau gezogen. Wie wichtig ist dein familiäres Umfeld in diesem Zusammenhang für dich?

Mert: Der Weg ist ja kurz. Und meine Familie ist extrem wichtig für mich. Mein Vater ist bei jedem Spiel dabei, auch mit der Nationalmannschaft im Ausland. Meine Mutter und meine Geschwister sind auch bei den Spielen, wenn es Ihnen möglich ist. Es schön, immer wieder nach Hause zu kommen.  

Andy: Jetzt geht es am Samstag gegen Heidenheim. Ist das ein Revanche-Spiel nach dem Ergebnis in der Hinrunde?

Mert: (lacht) Es kann ja nur besser werden und klar wollen wir Revanche. Am Ende ist es aber auch nur ein Spiel wie jedes Spiel und wir versuchen unsere beste Leistung abzuliefern.

Andy: Was ist sonst deine Prognose für den Rest der Saison?

Mert: Mit der Mannschaft wollen wir weiter erfolgreich Fußball spielen und es ist noch alles möglich, sowohl im DFB Pokal als auch in der Liga. Ich selbst will so viel wie möglich auf dem Rasen dabei sein, auch mal von Anfang an. Ich bin grundsätzlich optimistisch, dass mir die Einsätze bis hierin auch dabei helfen meine Ziele zu erreichen.

Andy: Danke, Mert, für deine Zeit. Ich hoffe es geht weiter mit Mert Kömür auf dem Platz und den Siegen des FCA.

Ausblicke

Ein gelungener Auswärtsauftritt, bei dem der FCA nicht nur defensiv gutstand. Dazu fielen in den genau passenden Momenten die Tore – fast fühlte man sich erinnert an länger zurückliegende Phasen, in denen diese Spielweise erfolgreich praktiziert wurde. Durch seine zwei Treffer rückt Samuel Essende in der internen Torschützenstatistik, Bundesliga und DFB-Pokal zusammengerechnet, nach vorne.

In der ersten Bundesligaspielzeit hat der 1.FC Heidenheim mit dem 8. Tabellenplatz die Qualifikation für die Conference League erreicht. In diesem Wettbewerb hat sich die Mannschaft von Frank Schmitt, mit Siegen gegen Ljubljana, in Paphos und in Edinburgh sowie dem Remis gegen St. Gallen gut verkauft, und nur knapp den direkten Einzug ins Achtelfinale verpasst. In der Qualifikation für diese Runde geht es in zwei Wochen gegen den FC Kopenhagen.

Doppelbelastung, oder ob die zweite Bundesligasaison die schwerste ist, die Heidenheimer verloren nach dem DFB-Pokal-Aus bei der Hertha sieben Ligaspiele in Folge und stehen seit dem 12. Spieltag auf dem Relegationsplatz. Das erste Rückrundenspiel ging mit 0:2 gegen St. Pauli verloren.

Wie verhält es sich tatsächlich nach dem Aufstieg mit zweiten Spielzeiten?

Das Spielsystem ist bekannt, eine Form Unbekümmertheit, verbunden mit dem Reiz des neuen Größeren, verschwunden und manchmal ist der Kader auch nicht mehr ganz der Gleiche.

In den letzten zehn Jahren stiegen nach der zweiten Spielzeit Ingolstadt und Darmstadt 2017 ab, Stuttgart und Hannover 2019, oder Fortuna Düsseldorf 2020. Zuletzt traf es Arminia Bielefeld 2022.

Die  Statistik spricht aber, wie auch bei manchen anderen Sätzen des Fußballs, gegen den Mythos. 29% der Aufsteiger stiegen bereits nach dem ersten Jahr Bundesliga wieder ab, nur 17% nach dem zweiten.

Die zweite Bundesligasaison des FCA begann im August 2012 mit den Niederlagen zuhause gegen den Aufsteiger Düsseldorf und auswärts beim Champions-League-Teilnehmer Schalke 04. Der erste Punktgewinn gelang am dritten Spieletag gegen Wolfsburg. Es folgten fünf weitere Unentschieden, der einzige Sieg in der Vorrunde gelang gegen Bremen. Neun Punkte nach der Vorrunde, zehn Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz, schienen der sichere Abstieg.

Was dann folgte war Grundlage für die Entwicklung der direkt anschließenden Jahre und einen Teil des in dieser Zeit erreichten Erfolgs: Der Verein hat die Ruhe bewahrt und bei sehr vielen Entscheidungen zunächst etwas Glück gehabt, und dann auch den richtigen Weg gefunden. Die siebtbeste Bilanz in der Rückrunde, 24 Punkte und das Endspiel gegen Fürth. Augsburg spielt mittlerweile 14 Jahre erstklassig.

Wie könnte die Saison 2024/25 für den FCA weiterlaufen, und welche Chancen bestehen? Nach dem Ablegen der Auswärtsschwäche gilt es auch die Heimbilanz zu beachten. In den Vergleichen mit den Teams, gegen die der FCA noch im eigenen Stadion antritt wurden in der vergangenen Saison 17 Punkte erreicht. Und nach dem 18. Spieltag ist sowohl unten in der Tabelle, wie auch im gedachten Mittelfeld einiges möglich.

Mit 41 wurde in der Bundesligasaison 2017/18 der dritthöchste Punktewert und die mit drittbeste Platzierung erreicht. Aktuell steht der FCA auch auf Platz 12 und könnte auch  durch eine gelungen Heimbilanz sich diesem Wert nähern.

Erst zum 3. Februar schließt das Transferfenster. Mit Cédric Zesiger hat der FCA bisher einen neuen Spieler, der sich bei seinem Debut auch gut in die Mannschaft integriert hat. Noch über eine Woche Zeit für weitere Impulse oder Korrekturen in der Mannschaft, die einen weiteren Ausblick erlauben.

22 Punkte hat der FCA nach dem 18. Spieltag und damit acht Punkte Vorsprung auf Heidenheim und elf auf Platz 17. An den nächsten beiden Spieltagen gegen Heidenheim und bei St. Pauli hat der FCA die Chance diesen Abstand zu vergrößern und dadurch sich möglicherweise eine geänderte Sichtweise auf die Saison zu erarbeiten. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Die Jugend im Fokus

Es ist kurz vor Weihnachten und der FCA spielt in Kiel. Keven Schlotterbeck verletzt sich und muss ausgewechselt werden. Für ihn kommt Henri Koudossou und Dimitris Giannoulis rückt in die Innenverteidigung. Das restliche Desaster hat man als FCA Fan durchlitten und wird uns noch eine ganze Weile gedanklich begleiten. Wir spulen zum Heimspiel gegen den VfB. Maxi Bauer verletzt sich und muss ausgewechselt werden und Noahkai Banks feiert in der Innenverteidigung sein Bundesligadebüt. Beide Einwechslungen stehen beispielhaft für einen Richtungswechsel in der Augsburger Arbeit mit der eigenen Jugend.

Thorups Bilanz mit der Jugend

Noahkai Banks ist mit seiner Einwechslung der nächste Spieler aus der eigenen Jugend, der unter Jess Thorup debütieren darf. Vor ihm war dies schon Koudossou, Kömür und Kücüksahin vergönnt gewesen. In der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Stuttgart macht Thorup deutlich, dass er keinen Zweifel daran hatte, Noahkai Banks einzuwechseln und dies ja dazugehören würde, wenn man auf die jungen Spieler zählen würde.

Als Skeptiker kommen mir Fragen hierzu in den Sinn. Warum hat Thorup Banks nicht schon gegen Kiel für Schlotterbeck gebracht? Weil Schlotterbeck links in der Innenverteidigung spielt und Banks ein Rechtsfuß ist? Weil die Personalkonstellation eine andere war? Diese Entscheidungen wird man von außen nie komplett nachvollziehen können. Wir kennen die Trainingsleistungen, die Fitness und mentale Verfassung der Spieler und den Plan fürs Spiel nicht. Wir wissen nachher nur, ob ein Plan funktioniert hat oder wie gegen Kiel leider auch nicht. Und auch das erkennen wir nur am Ergebnis.

Auch in der folgenden Partie gegen Union Berlin reibt man sich schon wieder die Augen. Das Spiel ist noch nicht final entschieden, und Thorup wechselt Kömür und Banks ein. Der FCA gewinnt auswärts und dabei spielen 3 Spieler aus dem eigenen Nachwuchsbereich eine Rolle. Ein Vierter sitzt noch auf der Bank. Thorups Fußball hat (noch?) nicht die gewünschte Sexyness erreicht, aber eines kann man ihm nicht vorwerfen: Er ist seit Manuel Baum der erste Trainer, der wieder auf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs setzt. Die Bilanz bis hierhin spricht klar für ihn.

Die Spieler

Mahmut Kücüksahin hat in dieser Saison den schwersten Stand. Im zentralen Mittelfeld hat sich der FCA kurz vor der Saison dazu entschlossen mit Frank Onyeka noch einen Spieler aus der Premier League dazu zu holen. Nun müssen selbst erfahrene Spieler wie Arne Maier um Einsatzzeiten kämpfen und auch Tim Breithaupt blieb zuletzt nur ein Bankplatz. Mahmut Kücüksahin, der am letzten Spieltag gegen Leverkusen sein Bundesligadebüt feiern durfte, geriet dadurch in der Profimannschaft ins Hintertreffen und bekam diese Saison noch keine Chance. Aber für Kadernominierungen wie gegen Union Berlin reichte es zumindest schon und seinen Namen ließ Thorup auf einer Pressekonferenz als mögliche Alternative auch schon fallen. In dieser Gruppe ist er trotzdem eine Ausnahme.

Anders erging es dem 18jährigen Noahkai Banks. Banks, der erst im Dezember 18 geworden war, eilte voraus, mit einer großen Veranlagung gesegnet zu sein. Alleine schon der Fakt, im Alter von 18 Jahren körperlich mit Bundesligaspielern konkurrieren zu können, ist beachtlich. Für Banks ist vorteilhaft, dass der FCA mittlerweile fest mit 3er Kette spielt und sich dadurch mehr Möglichkeiten für ihn ergeben, wenn gesetzte Spieler verletzt oder gesperrt sind. So ergab sich nun durch Maxi Bauers Verletzung seine Debütchance. Banks ist weiterhin sehr früh dran in seiner Entwicklung und sollte behutsam aufgebaut werden.

Der nächste Debütant in Action: Noahkai Banks gegen Stuttgart. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Nachdem Mert Kömür schon in der letzten Saison in der Bundesliga debütieren und starten durfte, vergisst man schnell, dass er auch erst 19 Jahre alt ist. Kömür bekommt mittlerweile regelmäßig Einsatzchancen und durfte nun schon in 9 Pflichtspielen für über 200 Minuten ran und Jess Thorup erklärte auch öffentlich, wie nah Kömür an der Konkurrenz dran ist. Es ist aus meiner Sicht nur eine Frage der weiteren harten Arbeit, Geduld und gezielten Förderung, dass Kömür den Sprung schafft und auch ab und an für den FC Augsburg starten wird.

Den größten Einfluss aller Spieler aus dem eigenen Nachwuchsbereich hatte in dieser Saison allerdings Henri Koudossou. ich hatte mich mit Koudossou vor einiger Zeit unterhalten und selten hat ein Interview so Spaß gemacht. Koudossou steht momentan bei 16 Pflichtspielen und über 700 Einsatzminuten. Eine Vorlage im Pokal im Karlsruhe kommt dazu. Gegen Union war er der beste Spieler im Team. Hier stellen sich andere Fragen: Verlängert sich sein Vertrag auf Grund einer entsprechenden Klausel wirklich? Wohin führt der Weg für ihn noch?

Weiter, immer weiter

Koudossou wird dabei in den sozialen Medien (und auch hier im Blog wurde entsprechende kommentiert) vorgeworfen, kein echter FCA Nachwuchsspieler zu sein. Das ist eine – aus meinen Augen – unfaire Betrachtung. Koudossou ist ein bisschen spät dran in seiner Entwicklung. Aber er kam in 2020 um in der U23 des FCA, der letzten Jugendmannschaft, zu spielen. Er hat 2 Jahre in der Regionalliga die Knochen hingehalten, bevor er für seine Entwicklung zweimal verliehen wurde.

Anstatt Koudossou den Status des eigenen Nachwuchsspielers abzusprechen, sollte das Modell Koudossou den FCA anregen über das Jugendspielerrecruiting nachzudenken. Es verwundert in diesem Zusammenhang auch nicht, dass Koudossou in der zweiten Jahreshälfte geboren ist. Diese Spieler werden in ihren Jahrgängen eher benachteiligt, weil sie in ihrer Entwicklung hinterherhängen und haben rein auf Grund ihres Geburtszeitpunkts geringere Chancen sich auf Profi-Niveau durchzusetzen. Während sich viele Clubs um die begabtesten 10jährigen balgen, ist der Fall Koudossou eine Erinnerung daran, dass genügend talentierte Fußballer durch die NLZ-Talentförderung fallen und auf ihre Entdeckung und Entwicklung warten.

Dabei könnte Jess Thorup noch länger eine prägende Rolle für den FCA spielen. Er könnte der Trainer werden, der auf eigene Nachwuchsspieler nachhaltig den größten Einfluss in der Vereinsgeschichte hat. Für die Zeit der Bundesligazugehörigkeit ist er jetzt schon Nahe dran. Neben den kurzfristigen Resultaten der letzten Woche ist diese Entwicklung eine, die zusätzlich Hoffnung macht, das sich beim FCA im sportlichen Bereich nachhaltig etwas in die richtige Richtung bewegt. Darauf ein lautes: „Weiter so!“.

Rückrundenpläne

Der insgesamt siebte Sieg gegen Union, der erste Auswärtssieg seit acht Monaten und Alexis Claude-Maurice. Egal ob zwischenzeitlich Leistungsschwankungen vorhanden und wer die Gegner waren, der FCA gewinnt auch als Mannschaft in Berlin – auswärts zum ersten, insgesamt zum dritten Mal in dieser Saison, zu Null.

Bis zum letzten Spieltag hatte der SV Werder in der vergangenen Spielzeit noch die Chance auf eine Teilnahme an der Conference League. Diese Saison steht Werder nach der Hinrunde mit 26 Punkten, einer mehr als im Jahr vorher, auf Platz 9. 16 der zehn Punkte erreichte der Verein auswärts. Zuhause gelangen nur gegen Berlin und Kiel Siege. Unter der Woche reichte es trotz dreimaliger Führung gegen Heidenheim nur zu einem Unentschieden.

Insgesamt positiv ist die Bilanz des FCA mit 12 Siegen, bei drei Unentschieden in 25 Bundesligaspielen gegen Werder. Auswärts konnte der FCA dabei bereits fünfmal, zuletzt im September 2022, durch Tor von Ermedin Demirović gewinnen. Dies war das erste Spiel nach der Ernennung von Markus Krapf zum Vorstandsvorsitzenden. Dreimal infolge gewann der FCA im Weserstadion ab der Spielzeit 2015/16: Beim 2:1-Sieg im September 2016 gelang Jeffry Gouweleeuw sein erstes Bundesliga-Tor. Der erste Sieg in Bremen gelang in der zweiten Bundesligasaison durch den Kopfball von Tobias Werner.

Wie sieht die Tabelle nach 17. Spieltagen aus. Vorne die Meister der letzten zwölf Jahre, dahinter Frankfurt, Leipzig und Stuttgart. Im Anschluss eine Gruppe mit sechs Mannschaften, auf vier Punkten zusammenliegend, einschließlich Borussia Dortmund. Union mittlerweile auf Platz 13 abgerutscht, dahinter punktgleich zwei Teams und Hoffenheim. Nur noch drei Punkte dahinter liegen Kiel und möglicherweise Bochum.

So schnell kann es auch gehen: 19 Punkte sind für den FCA mit der fünftbeste Punktewert nach der Hinrunde seit dem Bundesligaaufstieg. Was aber gäbe es für Möglichkeiten, abseits sportlicher Entwicklungen und Neuverpflichtungen, eine noch erfolgreicher Rückrunde zu erreichen?

Auch wenn die Spieltage bereits festgelegt sind, wäre die nachfolgende Anreihung gegen die Teams, gegen die bereits in der Bundesliga so gespielt wurde, die mit den meistmöglichen Punkten. Berücksichtigt wurde der jeweilige Spieltag und ob es sich um ein Heim- oder Auswärtsspiel handelt:

Am 19. Spieltag in Dortmund (1:0, 2015), 20. in Stuttgart (4:1, 2014), 21. gegen Union (2:0, 2022), 23. in Mainz (1:0, 2021), 24. gegen Wolfsburg (1:0, 2015), 25. gegen Heidenheim (1:0, 2024), 29. gegen München (1:0, 2014), 31. in Bochum (2:0, 2021), 33. in Bremen (2:0, 2021), und am letzten Spieltag in Mönchengladbach (3:1, 2015). Dazu der am 22. Spieltag gegen Freiburg (1:1, 2020), wären dies insgesamt 31 Punkte. Auch ohne die Spiele gegen St. Pauli und Kiel bzw. Frankfurt, Hoffenheim, Leverkusen und Leipzig, die sich hier nicht passend zuordnen lassen, wären dies bereits 50 Punkte, und in jedem Falle ein einstelliger Tabellenplatz.

Da der Spielplan dummerweise aber ein anderer ist müssen die eigenen Ziele, zunächst der Abstand nach hinten, anders erreicht werden. Unabhängig ob im Erbgut vorhanden oder nicht, sind dies eine mannschaftliche Geschlossenheit, basierend auf kollektiven, konstanten Abwehrverhalten, Aufbau- und Flügelspiel sowie vermutlich die Chancenverwertung. Grundsätzlich kann der FCA gegen jedes Team erfolgreich sein. So oder so, bei den nächsten sieben Spieltagen bietet sich auch der Direktvergleich zur Vorrunde an.

Zum letzten Bundesligatermin der Fußballwoche, auswärtsfahrerunfreundlich, nach Bremen. Aufbauend auf dem Spiel in Berlin eine Chance die Auswärtsbilanz zu verbessern und sich einem gedachten Mittelfeld zu näheren. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Phasen

Auch wenn es nicht zu mehr gereicht hat war im Spiel der Mannschaft gegen Stuttgart ab der 30. Minute ein klarer Aufwärtstrend zu erkennen. Ein nächster Schritt wäre das sich dieser auch  im Offensivbereich weiterverfolgen lässt.

Nach Jahren der sportlichen Weiterentwicklung und Teilnahme an der Champions League schafften die Köpenicker in der vergangenen Saison am letzten Spieltag erst in der Nachspielzeit den direkten Klassenerhalt.

Die aktuelle Spielzeit begann mit 14 Punkten aus den ersten sieben Spielen und Platz 5 wieder ganz gut, doch nach neun Spielen in Folge ohne Sieg, einschließlich dem Ausscheiden in der 2. Runde des DFB-Pokals in Bielefeld, wurde Bo Svensson zur Winterpause freigestellt. Am Wochenende verloren die Eisernen mit Trainer Steffen Baumgart, der von 2002 bis 2004 selbst an der Alten Försterei spielte, in Heidenheim.

Ohne Berücksichtigung einer möglicherweise geänderten Spielwertung gegen Bochum stehen die Berliner aktuell mit 17 Punkten auf Platz 14 in der Tabelle. Gegen das Urteil des Sportgerichts, das weiteren Einfluss auf den Abstiegskampf hat, hat der Klub Protest eingelegt.

Union hat die drittwenigsten Tore, drei weniger als der FCA, in der Liga geschossen und trifft an den nächsten Spieltagen auf Mainz und St. Pauli. Auch in der zweiten Spielzeit ohne den Stadtrivalen geht es für die Köpenicker zunächst darum den Abstand zu den hinteren Tabellenplätzen wieder zu vergrößern.

In bisher zehn Bundesligavergleichen hat Union erst einmal, bei vier Unentschieden, gegen den FCA gewonnen. Die letzten drei Vergleiche in Berlin endeten jeweils remis.

Auch wenn der FCA in den bisherigen Januarspielen in der Bundesliga nicht so erfolgreich punktete, wurde der Vergleich gegen Union 2021 durch zwei Tore von Florian Niederlechner, jeweils auf Zuspiel von André Hahn, mit 2:1 gewonnen.

An einem 15.01. hat der FCA erst zweimal gespielt. In der Saison 1977/78 wurde mit 3:0 gegen Eintracht Trier, Tore durch Edgar Schneider, Manfred Tripbacher und Bernd Lorenz, gewonnen. In der letzten Zweitligasaison auf längere Zeit gewann der FCA auch den zweiten Vergleich gegen den damaligen Bundesligaabsteiger MSV Duisburg mit 2:1 durch Tore von Gerhard Förschner.

Der FCA spielt das 14. Jahr in der Bundesliga, so lange wie in keiner Liga vorher am Stück. Und doch hat sich das Bild mittlerweile etwas gewandelt: Unabhängig vieler sonstiger positiver Entwicklungen in und um den Verein hat sich auch eine gestiegene Erwartungshaltung im sportlichen gebildet. Auch wenn hier hinsichtlich Ergebnissen und dem Auftreten der Mannschaft zu differenzieren ist, scheint diese unterschiedlich.

Dabei werden oft zunächst die verschiedenen Statistiken bewertet, die Anzahl geschossener und erhaltener Tore, und dann die einzelnen Mannschaftsbereiche. Darauf aufbauend vieles andere, wie etwa Ineinandergreifen der Mannschaftsteile, Aufbau, Verhalten in wiederkehrenden Spielsituationen, Spielsystem und taktisches Verhalten. Parallel dazu jede Position auch hinsichtlich möglicher Alternativen hinterfragt und im Zusammenhang zu den anderen Parametern verglichen.

Der Blick auf zurückliegende Spielzeiten oder ehemalige Leistungsträger ist dabei zumeist wenig hilfreich. Die Kunst scheint darin zu liegen die Veränderungen in der jeweiligen Statik zu schaffen und wenn dann nur punktuell nachzubessern. Grundsätzlich haben die Beteiligten ihre Eignung bereits nachgewiesen, und ein Entwicklungsprozess der Mannschaft sollte weiter im Vordergrund stehen.

Auch wenn jedes Spiel im Wettkampfmodus Einflüsse hat, sind es oft auch nur einfache positive Situationen, die Auswirkungen haben können. Ein geschlossener Auftritt als Team oder auch ein erreichter Erfolg können vieles lösen wie auch eine neue Phase in Bewegung bringen.

Zweimal hat der FCA diese Woche die Möglichkeit die bisherige Auswärtsbilanz zu verbessern, beginnend am Mittwoch in Berlin. Mit einem guten Auftritt als Mannschaft und Zuversicht eine andere Serie beginnen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Tage wie dieser


Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Fußballfan zu sein ist – wenn man die starke Zuneigung zu einem Club mit Stadionbesuchen verbindet – eine beschwerliche Angelegenheit. Es ist dem Reisen damit gar nicht so unähnlich. Jeder Besuch eines Spiels kommt einer kleinen Reise gleich. Die Fahrt zu einem Auswärtsspiel, z-B. nach Kiel, ist immer mehr als nur ein kleiner Ausflug. Dies hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Einerseits ist da die Distanz, die es zu überwinden gilt. Andererseits wird Fußball weiterhin draußen gespielt und auch die Witterungsbedingungen sind mit einzukalkulieren für den Spieltag im Stadion.

Die Verbindung im Stadion

Wenn man es dann ins Stadion geschafft hat, dann stellt sich oft das Gefühl ein, dass man ein Teil von etwas Größerem ist. Dies verleiht dem Spielbesuch eine spirituelle Note. Es wird gemeinsam gesungen, die ein oder andere Fahne geschwenkt und – gerade auswärts – auch gerne mal eine Fackel gezündet.

In den besten Fällen spielt auf dem Rasen ein Team, dem man anmerkt, dass es selbstbewusst und stolz sich von keinem Gegner etwas gefallen lässt. Ein Team, das weiß, dass es dem Gegner Schwierigkeiten bereiten muss, dass es den extra Meter braucht und jeder Spieler bereit ist, diesen jederzeit zu gehen. Ein Team, das mit Rückschlägen umzugehen weiß. Für das Trotz dazu gehört und Aufgeben keine Option ist, so lange nicht abgepfiffen wurde. Ein Team, das selbst einen Plan für das Spiel hat und mit dem Ball auch etwas anzufangen weiß. Bei dem sowohl die Grätsche als auch der gelegentliche Übersteiger dazu verwendet werden, um das Publikum auf seine Seite zu ziehen und Zeichen zu setzen.

Highlights

Wenn ich aus dieser Sicht auf das abgelaufene Jahr 2024 als FCA-Fans zurückblicke, dann kehrt Milde ein. Milde? Ja, es war wahrlich nicht alles schön. Aber gerade in den letzten Monaten hat die Mannschaft viele gute Spiele zu Hause abgeliefert. Kaum einmal wurde man weder unterhalten noch mitgenommen. Heimsiege gegen Bochum, Gladbach und Dortmund stehen alleine in den letzten Monaten zu Buche. Die Mannschaft hat es oftmals geschafft, vor allem zu Hause, den Fans seriöse Auftritte zu bieten.

Für mich bleibt von 2024 als Fans des FCA vor allem das Positive. Das hat aber vor allem auch damit zu tun, dass ich die richtigen Auswärtsspiele besucht habe. Ich war in Darmstadt, wo ich vor lauter Konfetti und Pyro das erste Tor nicht gesehen habe. Damit begann die Feierei ja aber erst so richtig und dieses Spiel werde ich nicht vergessen. Ich war zum Jahresende auch in Karlsruhe. Da war das Spiel deutlich weniger überzeugend, Pyro gab es auch dort zur Genüge, und die Dramatik hat mich erst um Jahre altern lassen, später aber auch wieder zu Verjüngung beigetragen. Auch dieses Spiel wird in meiner Erinnerung einen festen Platz haben.

Traumatisches

Wer nun aber das Pech hatte, nach Leipzig, Heidenheim oder Kiel gefahren zu sein, dem wird dieses Team ganz schön aufstoßen mit seinen desaströsen Auftritten, die es immer wieder einstreut. Wenn die Mannschaft nach den Spielen nicht mehr ganz bis an den Zaun geht, der Trainer auf der nächsten Pressekonferenz aber trotzdem wieder von den „tollen Fans“ redet.

Jedes Team verliert. Als Fan gehört dies dazu. Die Niederlagen sind dazu da, die Freude über die Siege noch zu vergrößern. Mit Würde und Anstand sind sie zu erleiden. Die Farben des Clubs dabei nicht zu verraten. In diesen Fällen steht am Ende des Tages dann zwar eine Niederlage zu Buche. Man grämt sich aber nicht.

Vergrämt

Gram verfolgt den FCA nun seit dem Auswärtsspiel in Kiel. Der Gram ist erhalten geblieben. Er überlagert die schönen Erlebnisse aus 2024. Eine einzige Niederlage? Nein. Ein würdeloser Auftritt, ein Team ohne Rückgrat, das den Weg an den Zaun nach dem Spiel nicht findet, und Verantwortliche, die trotz wenig überzeugender Spiele, sportlich die große Entwicklung sehen wollten und nun am Ende des Jahres damit konfrontiert werden, dass das sie kein Team aufgebaut haben, dass eine eindeutige sportliche Vision auf dem Rasen verfolgt.

Vieles gibt es in 2025, das ich mir für den FC Augsburg wünsche. Aber am Ende geht es um Fußball. Und im Fußball zählt es auf dem Platz. Es gilt daher nicht übers Kämpfen zu reden, sondern es auf dem Platz zu tun. Es gilt nicht andauernd zu beteuern, dass man das „Offensive Mindset“ sehen konnte. Es muss offensichtlich sein. Und es gilt nicht nur Werte in Ansprachen zu bemühen, sondern sie auf dem Platz sichtbar zu machen. Es braucht nicht Spieler, die die Kurve auffordern, anzufeuern. Am Ende kommt der Jubel von selbst, wenn die Mannschaft sich diesen verdient.

Wir haben in Augsburg genügend schlechten Fußball gesehen, um diesen sofort zu erkennen. Der FCA sollte in der Lage sein, gegen jedes Team der Liga ein enges Spiel zu liefern, wenn nicht mehr. Wenn die Grundtugenden verloren gehen, und das des Öfteren wie vor allem die Auswärtsspiele zeigen, dann kann ich damit offen umgehen und die Verbindung zu den Fans wahren oder den Pflock durch weitere schlechte Spiele und Verklärung immer tiefer treiben. Am Ende muss der FCA für 2025 seinen Mut wiederfinden. Vielleicht auch einen kleinen Touch Wahnsinn. Oder Menschen finden, die bereit sind, über die bekannten Grenzen hinaus zu gehen, denn schon Bertolt Brecht merkte an: „Die Kontinuität bewirkt die Zerstörung“.

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