Die Partie gegen den FC Bayern hat erneut gezeigt, dass der FC Augsburg im Moment sehr bemüht ist, Ergebnisfußball zu spielen. Über die gesamte Distanz hat es gegen die Bayern nicht gereicht. Über den Ansatz kann man sich streiten. Wenn es schief geht, dann bereitet es niemandem Freude, wenn des Gegners Tor gefühlt durch eigene Angriffsbemühungen überhaupt nicht bedroht war. Man darf sich aber fragen, ob die Partie gegen den FC Bayern eine große Aussagekraft hat.
Aber auch der Blick aufs große Ganze hilft nicht besonders weiter. Insgesamt hat der FC Augsburg eine Partie der letzten 5 gewonnen, was rein ergebnistechnisch Abstiegskampf verheißt. Und so kommt es in den 5 Spielen bis Weihnachten nun darauf an, die nötigen Siege einzufahren. Und ja, dafür muss man zwangsläufig Tore schießen. In diesen Tagen wird auch über den Trainer geredet. Jess Thorup hat nun eine machbare, aber schwere Aufgabe vor sich. Ich hoffe, er findet das „Offensive Mindset“ wieder. Es ist schon fast egal wie. Hier kommen die Spiele, in denen der FCA bis Weihnachten abliefern muss:
Zu Hause gegen Bochum (30.11.)
Bochum ist Letzter in der Tabelle. Bochum hat schon den Trainer gewechselt, aber eher uninspiriert hin zu Dieter Hecking. Bochum ist unangenehm zu spielen, der FC Augsburg muss aber in dieser Saison zeigen, dass er gegen einen Gegner, der klar mit dem Rücken zur Wand steht, zu Hause das Spiel kontrollieren und gewinnen kann. Der Kader des FC Augsburg ist – auch wenn Giannoulis und Schlotterbeck fehlen – dem der Bochumer überlegen. Der FCA hat zu Hause schon zu viele Punkte liegen lassen. Es ist Zeit in diesem Pflichtspiel abzuliefern und Bochum in die Schranken zu weisen.
Im Pokal in Karlsruhe (04.12.)
Karlsruhe ist ein guter Zweitligist, in einer engen Liga. Aber es ist Dezember und der FCA hat das erste Mal seit vielen Jahren eine gute Chance im Pokal zu überwintern. Diese Chance muss das Team von Jess Thorup nutzen. Auch hier gibt es keine Ausreden. Es ist ja jetzt nicht so, dass ich erwarte, dass man die Karlsruher her spielt. Es ist aber schon so, dass der Anspruch ist, hier weiterzukommen. Gegen Schalke hatte man in der zweiten Halbzeit Probleme. Gegen Karlsruhe darf es nun keine Ausreden geben. Weiterkommen ist Pflicht, damit der FCA in 2025 noch von mehr träumen darf.
Auswärts gegen Kiel (21.12.)
Das letzte Spiel des Jahres ist immer besonders wichtig, weil man das Gefühl des letzten Spiels mit ins neue Jahr mitnimmt. Dazu kommt, dass man zwischendurch gegen Frankfurt und Leverkusen ran muss. Und: der FCA muss einfach in diesem Kalenderjahr in der Bundesliga noch auswärts gewinnen. So sehr ich auf die Partie in Frankfurt hoffe, so sehr musss es in Kiel passieren. Der FCA muss gegen den Aufsteiger aus Kiel in Kiel gewinnen und mit einem guten Gefühl ins neue Kalenderjahr gehen.
3 von 5 Partien quasi gewinnen zu müssen, ist die sportliche Realität des FCA hin zum Jahresende 2024. Viel wird über Spielweise und Taktik der Mannschaft gesprochen. Der ein oder andere sieht auch bei Jess Thorup eine Tendenz, die in Augsburg schon Trainer vor ihm ereilt haben: das ansprechende taktische Konzept (Stichwort: „Offensive Mindset“) wurde über Bord geworfen und gegen hilflosen und hässlichen Ergebnisfußball ausgetauscht. Aber warum?
Ich finde: es wird sich nun gegen die „schwächeren“ Gegner zeigen, wie weit die Mannschaft unter Jess Thorup ist. Hier zeigt sich nun, ob der FCA der gestandene Bundesligist ist, der er sein will. In den beiden anderen Partien gegen Leverkusen und Frankfurt ist wohl nicht viel zu holen. Aber auch in diesen Partien kann der FCA Mut beweisen. Mut und „Offensive Mindset“. Und Bonuspunkte sammeln. Und dann schauen wir mal, was uns unter dem Weihnachtsbaum erwartet.