Dann schaue ich lieber Sascha Mölders beim Kicken zu

Für mich als FCA Fan sind in diesen Tagen zwei bedeutungsvolle Ereignisse von statten gegangen. Zuerst hat der FCA gestern mit einer schallenden 1:8 Klatsche in Wolfsburg diese jämmerliche Saison beendet. Ich gebe gerne zu Protokoll und stehe zu meiner Meinung: dies war die schwächste Bundesligasaison des FCA in seiner Geschichte. Ich habe den FCA in allen acht Jahren intensiv verfolgt und ich habe mich noch nicht so oft geschämt für den Einsatz und die Leistung der Mannschaft wie in dieser Saison. Gerade auswärts darf man sich langsam als Fan schief anschauen lassen, wenn man da noch mitfährt, um das Team zu unterstützen. Am Ende stehen gerechtfertigterweise die meisten Gegentore in der gesamten Liga über die Saison hinweg. Und wenn sich Hannover, Nürnberg und Stuttgart nicht noch dämmlicher als wir angestellt hätten, dann hätten wir uns über den Abstieg in dieser Saison nicht beschweren dürfen. Derweil bin ich noch nicht einmal mehr sauer. Ich bin resigniert und freue mich auch etwas auf die Sommerpause. Zumindest muss man nicht Woche um Woche Angst haben, wieder einen Nackenschlag am Wochenende zu kassieren. Mein Nervenkostüm wird sich hoffentlich bis August erholen.

Die Sommerpause gibt einem auch mal etwas Zeit, über den Tellerrand zu schauen und sich nicht nur mit dem sportlichen Tagesgeschäft zu beschäftigen. Und so kam es zum zweiten bedeutungsvollen Ereignis: Ich habe heute die Zeit genutzt, um mir die neueste Episode des FCA-Podcasts „Feuer und Flamme“ einzuverleiben, bei der die Mölders Family in Person von Sascha und Ivonne Mölders zu Gast war. „Feuer und Flamme“ hat sich neben „Auf die Zirbelnuss“ in der Rückrunde als zweiter FCA Podcast etabliert und die kurzen Episoden sind schöne Lückenfüller im Alltag. Hört gerne mal rein!

Was mir beim Anhören wieder bewusst wurde und das ist jetzt auch nichts neues: Sascha Mölders ist ein Bombentyp, von denen wir anscheinend beim FCA momentan nicht mehr so viele haben. Könnt ihr euch vorstellen, dass so einer sich am letzten Spieltag in Wolfsburg quasi auf den Rasen legen und so herspielen lassen würde? Er geht uns genau wie ein Halil Altintop, ein Tobi Werner oder die anderen Charakterköpfe der Vergangenheit gerade total ab. Und dann gebe ich gerne zu: es ist mir egal wie dick oder dünn, wie jung oder alt, wie schlau oder deppert unsere Spieler sind, so lange sie sich für unsere Farben den Arsch aufreißen. Was die Mannschaft in großen Teilen am Samstag nicht gemacht hat. Das ist als Fußballprofi deine Hauptaufgabe: Samstag 15:30 – alles geben, bis der Schiedsrichter das Spiel beendet. Beim Rest sind wir in Augsburg ja leicht zufriedenzustellen. Aber daran hat es in dieser Saison des öfteren gemangelt.

Natürlich rückt nach diesem Saisonabschluss die Kaderplanung noch mehr in den Vordergrund. Ich habe mich vor kurzem hierüber schon etwas ausgelassen und dort schon betont, dass die Charakterfrage eine ganz wichtige ist. Ich will das heute nochmal betonen und noch einen wichtigen Schritt weitergehen: bevor wir wieder ohne zweiten Stürmer in die neue Saison gehen, lasst doch einfach den Sascha zurück holen. Ich weiß, dass ist überhaupt nicht realistisch, gerade weil es damals mit Stefan Reuter nicht gut zu Ende ging. Aber anstatt dem nächsten jungen Talent, was direkt nach einem Rückstand aufsteckt und welches nur als Wertanlage verpflichtet wurde, schaue ich lieber dem Mölders beim Kicken zu. Da weiß ich wenigstens, dass die Person jede Minute zu schätzen weiß und sich immer voll reinhängt.

Als FCA Fan ist es gerade keine leichte Zeit. Aber zumindest das Underdog Image für die nächste Saison ist gesichert. Jetzt brauchen wir auf dem Platz nur noch 11 Hunde, die nicht nur bellen sondern auch wieder beißen. Was bin ich gespannt auf die Entwicklungen der Sommerpause!

Autor: Andy

Wohnt und arbeitet in Frankfurt. Denkt dennoch seit vielen Jahren fast immer an den FCA.

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