TGIF: Fohlen zähmen oder dabei aus dem Sattel fliegen

Ich liege in einem zur Herberge umgebauten Weingut im Burgund in meinem Bett und blicke voraus auf die Heimpartie des FCA gegen Borussia Mönchengladbach. Es könnte mir schlechter gehen. Ich kann mich jeden Tag mit Frau und Tochter in Abenteuer stürzen und es mir mit den kulinarischen Köstlichkeiten der Region gut gehen lassen. Ich bin momentan nicht im Trott. Der Fußball lenkt mich vom Urlaub ab und nicht vom Alltag. So wie der FCA momentan spielt, ist das vielleicht auch gar nicht so verkehrt. Es ist immer noch sehr früh, um in der Rückrunde in Panik zu verfallen. Dafür war die Hinrunde zu gut. Dafür spielen manche Teams dieses Jahr auch einfach zu schlecht oder haben nicht das Glück ab und zu einen Dreier einzufahren. Viele Grüße nach Bremen oder Paderborn. Ja, die Abstände werden gerade etwas kleiner. Wir können dennoch in Ruhe wieder in die Spur finden. Der Druck ist jetzt gegen Gladbach oder eine Woche später gegen die Bayern nicht auf unserer Seite. Auch das sollte helfen. Es mag am Rotwein hier im Burgund liegen. Mein Eindruck ist: lasst uns Spaß an den Spielen gegen die Spitzenteams haben und diese Bundesligamomente genießen. Die Probleme sind offenkundig (hier und hier). Es könnte jedoch viel schlimmer sein.

Fakten über das Spiel: #FCABMG

Keine Tore auswärts gegen Leverkusen, in Frankfurt und in Berlin. Zu Hause zumindest eine gute Halbzeit gegen Bremen und ein mickriges Törchen gegen Freiburg. Zuvor das aufregende Spiel gegen den BVB. In der Rückrunde zeigt der FCA ein Heim- und ein Auswärtsgesicht. Gut, dass gegen die Fohlen aus Mönchengladbach ein Heimspiel ansteht. Zu Hause machen wir im Schnitt in der Rückrunde zwei Tore. Auswärts, naja sparen wir uns das lieber für nächste Woche auf.

Koubek war zuletzt wieder sicherer. Dafür fehlt nun Daniel Baier gelb-gesperrt. Es wird für die Borussia aus Mönchengladbach eine Überraschung, wie der FCA darauf reagiert. Ob es hilft? (Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Daniel Baier wird im Spiel gegen Gladbach fehlen und es stellt sich die Frage, wie er zu ersetzen ist. Carlos Gruezo hat schlicht keine Spielpraxis und Eduard Löwen spielt eigentlich deutlich offensiver. Nachdem auch Jan Moravek unter der Woche mit muskulären Problemen pausieren musste, ist das Rätsel aus meiner Sicht keines. Löwen wird seine Chance bekommen und Khedira den defensiven Part übernehmen. Ich kann mir vorstellen, dass das zentral mit Fredrik Jensen zusammen gut passt. Es könnte das spielstärkste Mittelfeld seit langem sein. Vielleicht ein Ausfall, der als Katalysator wirkt. Ansonsten würde ich gerne wieder zum altbewährten System zurück kehren, nachdem wir mit dem 3-4-3 gegen Leverkusen auch nicht wirklich ins Spiel gefunden haben. Ich glaube, die Abläufe sind dann schlicht gewohnter und eingespielter. Jedvaj darf dann gerne wieder auf die Bank rücken. Meine Wunschaufstellung wäre dann:

Koubek - Framberger, Gouweleeuw, Uduokhai, Max - Richter, Löwen, Jensen, Khedira, Vargas - Niederlechner

Der Gegner

Lasst uns nicht zu lange mit dem letzten Spiel gegen Gladbach aufhalten. Ich war in Gladbach im Stadion und es war desaströs. Aus meiner Sicht muss die Mannschaft auf Wiedergutmachung aus sein. In der ersten Halbzeit haben wir uns in der Hinrunde schwindlig spielen lassen und das darf nicht wieder vorkommen. Es war schlicht grausam.

Gladbach hat in den letzten vier Bundesligapartien nicht verloren und in der Rückrunde gar erst einmal. Derweil kam es zu dieser einen Niederlage auswärts auf Schalke. Schalke ist nun in dieser Saison auch kein Über-Team. Und wir haben zu Hause noch nicht gegen Gladbach verloren. Nun kommt Marco Rose zum ersten Mal als Gladbacher Trainer nach Augsburg und will den Bock umstoßen.

So wie sich die Gladbacher diese Saison schlagen, ist Marco Rose ein Kandidat für den Titel „Trainer des Jahres“ (Photo by Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)

Marco Rose ist für mich insgesamt die Trainerverpflichtung dieser Saison. Nachdem er in Augsburg verloren hat, darf er den Rest der Saison weiterhin gerne viel Erfolg haben. Mit ihm scheint mir die Borussia ein Weilchen sehr gut aufgestellt.

In der Pressekonferenz in Gladbach ging es wenig um Sportliches. Hauptsächlich war das Banner Thema, das Gladbacher Fans im Heimspiel gegen Hoffenheim gezeigt haben. Vielleicht sorgt das für eine gewisse Ablenkung, die uns zu Gute kommt. Daheim sollte etwas für uns drin sein. Aber es wird ein harter Brocken Arbeit.

Die Presseschau

Vielleicht ein einzelner Rückblick auf das Leverkusen-Spiel. Wenn man kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech dazu. So konnten die unabhängigen Schiedsrichter-Experten von Collinas Erben bestätigen, dass die Entscheidung keine rote Karte zu geben und von Seiten des VAR nicht einzugreifen „zumindest diskutabel“ war. Ich bin so frei: sie war falsch. Hoffen wir auf mehr Matchglück in dieser Woche.

Nachdem sich Klaus Hofmann in der Öffentlichkeit eher wenig äußert, ist ein ausführliches Interview, wie das, das zuletzt in der Augsburger Allgemeine erschien, erwähnenswert. Es ist online ein Plus-Artikel, wäre das Geld für die Ausgabe allerdings wert gewesen. Auf einige der Antworten werden wir sicher in Zukunft hier im Blog referenzieren. Eine detaillierte Auseinandersetzung würde allerdings hier nun gerade den Rahmen sprengen. Fürs sportliche Alltagsgeschäft lässt sich (glücklicherweise) nichts ableiten.

Der Traum der Woche

Rache für das Hinspiel in Gladbach. Die Borussia ist eines der Spitzenteams in der Liga. Ein Sieg könnte ein echter Befreiungsschlag sein, der den Abstand zu den Abstiegsrängen wieder etwas vergrößert. Und erneut Ruhe einkehren lässt.

Was macht eigentlich Raul Bobadilla?

4 Jahre sind die schönen Tage von Liverpool nun schon vergangen. Unglaublich. Und in diesen tristen Bundesligazeiten musste auch ich kurz an die Pub-Besuche und die Zeit vor Ort zurück denken. Den Moment, als alle FCA Anhänger in der leeren Anfield Road nach dem Spiel gemeinsam sangen, werde ich nie vergessen. Ich hatte mit meinem Vater eine erstklassige Reisebegleitung. Vor Ort traf ich zudem viele liebe Menschen, mit denen sich meine Pfade über die Jahre immer wieder gekreuzt haben. Manchmal hat man das Vergnügen ein Stück zusammen zu gehen und dann gehen die Wege wieder auseinander. Die gemeinsamen Zeiten behalte ich trotzdem immer im Herzen. Viele Grüße an dieser Stelle. Ihr wisst, wer ihr seid.

Raul Bobadilla hier im Trikot der Argentinos. Seine Station in Augsburg wird wohl die längste seiner Profikarriere bleiben. (Photo by JUAN BARRETO/AFP via Getty Images)

Ich habe das Gladbach-Spiel zum Anlass genommen, zu schauen, wo sich einer unserer Europa-Pokal Helden denn mittlerweile aufhält. Raul Bobadilla war im Sommer 2017 zurück nach Gladbach gewechselt. Ein Jahr später ging es zu den Argentinos Juniors in die erste argentinische Liga. Jetzt im Winter folgte der Wechsel zu Guarani nach Paraguay. Raul Bobadilla ist immer noch erst 32 Jahre alt (Daniel Baier lächelt milde). Die 4 Jahre in Augsburg werden wohl dennoch die längste Profistation in seiner Karriere bleiben.

Tipps der Redaktion

  • Andy: „Daheim fühlen wir uns deutlich wohler und warum sollten wir nicht mal wieder überraschen. Vielleicht liegt es am Wein hier im Burgund, aber ich tippe mutig auf ein 3:1. Für unseren FCA. „

Autor: Andy

Wohnt und arbeitet in Frankfurt. Denkt dennoch seit vielen Jahren fast immer an den FCA.

2 Gedanken zu „TGIF: Fohlen zähmen oder dabei aus dem Sattel fliegen“

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