Mainz ist immer eine Auswärtsfahrt wert. Nicht zuletzt auch kulinarisch. Wenn die Ergebnisse nicht passten, war zumindest die Rieslingschorle im Stadion immer sehr empfehlenswert. Doch das muss dieses Jahr leider ausfallen, es gibt stillen Weißwein vor dem Fernsehschirm.
Fakten zum Spiel #M05FCA
Der FCA geistert weiter etwas unbeholfen durch die Liga. Die erste Hälfte gegen Köln war famos, die Augsburger waren präsent, machten Druck und erspielten sich reihenweise gute Torabschlüsse. Auch die Geschichte der Elfmeter, eine liebgewonnene Tradition beim Zusammentreffen beider Vereine, ist um ein neues Kapitel reicher. Der Schütze Flo Niederlechner ließ sich von einem einfachen Spruch aus der Fassung bringen und scheiterte an dem gut aufgelegten Timo Horn.
Er ist halt einer von uns, das kennt jeder Sonntagskicker. Auch eine gewisse Tradition hat es nun schon, dass der FCA sein Spiel nur noch 45 Minuten aufzuziehen vermag – und so gehörte die zweite Hälfte den Kölnern und ein 1-1 Unentschieden war das gerechte Ergebnis. Das mag für sich betrachtet auch vollkommen in Ordnung sein. Man macht sich aber doch Sorgen im Hinblick auf den nahenden Saisonabschluss. Denn dieser rückt ebenso schnell näher wie die Abstiegsplätze. Umso wichtiger wäre ein Sieg gegen Mainz, was einer kleinen Vorentscheidung um den Klassenerhalt gleich kommen könnte. Denn Düsseldorf spielt gegen Dortmund. Aber dafür sollte die sportliche Führung des FCA auch den Fokus auf das Sportliche legen. Dazu gleich mehr.
Der Gegner
Es läuft nicht so richtig gut, aber auch nicht ganz schlecht. Anfänglich kam Mainz stotternd aus der Pause mit Unentschieden gegen Köln und Union Berlin sowie Niederlagen gegen Leipzig und Hoffenheim. Am letzten Spieltag gewann man schließlich überzeugend das Derby gegen die Eintracht. Das gibt Rückenwind. Viel wichtiger aber sind die klaren und mehr als richtigen Zeichen gegen Rassismus, die Mainz in dieser Woche setzte. So unter anderem gegenüber einem Mitglied, das sich an der Hautfarbe der Spieler störte.
Presseschau
Während man andernorts die Öffentlichkeit nutzt, um wichtige Statements zu geben, wird in Augsburg über die Schiedsrichter geschimpft. Direkt im Nachgang des Spiels wütete angesichts eines nicht gegebenen Elfmeters Heiko Herrlich über die Ansetzung des Videoschiedsrichters Guido Winkmann und unterstellte ihm aufgrund seines Wohnorts sogar Parteilichkeit. Auch unser aller Lieblingsmanager Stefan Reuter meldete sich zu Wort und kritisierte wiederum den Leiter der Bundesligaschiedsrichter Lutz Fröhlich für seine Kritik an Herrlichs Worten.
Natürlich war der angemahnte Vorfall strafstoßwürdig und natürlich hätte sich der Schiedsrichter auf Intervention des VAR die Szene nochmals ansehen müssen. Aber danach gleich in den Boulevardmodus überzugehen anstatt sich einmal demütig zu fragen, warum es Woche für Woche nicht gelingt, ein Spiel einmal über 90 Minuten zu gestalten, ist schon kunstfertig. Chapeau. Herrlich diese Fettnäpfchen. Endlich weg von der glattgebügelten Bundesligawohlfühlrhetorik.
Was macht eigentlich die Kaderplanung
Es zeichnet Stefan Reuter ja durchaus aus, dass er neben verbalen Grätschen eifrig und erfolgreich am Kader der nächsten Saison zu basteln vermag. Felix Uduokhai wurde für eine mehr als beträchtliche Summe fest verpflichtet und aus Gladbach kommt wohl Tobias Strobl. Auch Kevin Rüegg vom FC Zürich ist als Rechtsverteidiger wohl immer noch ein Thema. Der Schwerpunkt liegt derzeit wohl (noch) auf der Defensive, was allerdings wohl zu Lasten der Augsburger Eigengewächse Raphael Framberger und Kevin Danso gehen dürfte. Southampton hat die Kaufoption nicht gezogen und Danso wird im Sommer in Augsburg zurückerwartet. Es gibt aber wohl schon Interessenten.
Tipps
Irina: So, ich bin mutig und lehne mich aus dem Fenster. Die Trotzreaktion des FCA im Abstiegskampf beschert uns 3 Punkte. Finnbo scort und wir gewinnen 3-1.
Andy: Mainz wird zerlegt und der FCA macht mit einem 5:1 den Klassenerhalt fix.
Sebastian: Mainz gewinnt mit moralischem Rückenwind verdient 3-1. Da Düsseldorf gegen Dortmund punktet dürfen wir uns auf ein Herzschlagfinale freuen, bei dem der FCA erst am letzten Spieltag aufgrund eines unberechtigten Elfmeters die Klasse hält. Schiedsrichter: Guido Winkmann, der das Spiel im Kölner Trikot pfeift.