Lebbe geht weida

Es sind nun einige Wochen vergangen, seit der Corona-Virus Covid19 Deutschland unter seine Kontrolle gebracht hat. Die derzeitige Situation führt für viele Menschen zu außerordentlichen Belastungen. Sie sind evtl. betroffen, weil Freunde oder Angehörige krank geworden und auf ein funktionierendes Gesundheitssystem angewiesen sind. Vielleicht haben sie die eingeleiteten Maßnahmen wirtschaftlich getroffen, weil Arbeitgeber Kurzarbeit angemeldet haben oder insolvent gingen. Oder es sind bei Freiberuflern und Selbstständigen schlicht die Aufträge ausgeblieben. In jedem Fall betreffen uns alle die Einschränkungen unserer Grundrechte der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit. Dazu ist momentan schwer abzusehen, ob und wann wir den Normalzustand wie vor dem Virus zurückbekommen.

Der Blog als Nebensache

In dieser außergewöhnlichen Situation hat es sich vor dem damals noch als Geisterspiel angesetzten Wolfsburg-Spiel schlicht ergeben, dass die Aktivitäten hier auf dem Blog zum Erliegen kamen. Wir Autoren der Rosenau Gazette schreiben hier in unserer Freizeit. Der Blog ist ein nicht-kommerzielles Hobby. In der Situation, in der wir uns alle vor wenigen Wochen wiedergefunden haben, konzentrierte zumindest ich mich zwischenzeitlich auf die wichtigen Themen in meinem Leben. Wie gehe ich persönlich mit der Situation um, damit ich nicht abdrehe? Wie organisieren wir unser Leben als Familie? Welche neuen Abläufe etablieren wir? Wie kann ich von zu Hause aus arbeiten und mich mit meinen Kollegen abstimmen? Fußball und der FCA – und in diesem Zusammenhang auch dieser Blog – wurden ganz schnell zu einer absoluten Nebensache.

Gewöhnung an die Umstände

Einige Wochen gingen mittlerweile ins Land und für alle obigen Fragen habe ich für mich persönlich mittlerweile befriedigende Antworten gefunden. Zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Hier in Hessen, wo ich lebe, sagt man: Lebbe geht weider.

Rückkehr zum Alltag

Es ist zwar alles anders, aber mittlerweile doch schon wieder etwas gewohnt. Dazu kann man mittlerweile erkennen, dass die eingeleiteten Maßnahmen Wirkung zeigen, und die Situation in den Griff zu bekommen ist. Nun heißt es schlicht, Geduld zu haben und mit der Rückkehr zum Alltag nichts zu überstürzen. Wie die Gesellschaft an sich, werden wir nun hier im Blog langsam und Schritt für Schritt zur Normalität zurückkehren. Es gibt genügend Themen rund um unseren FCA, zu denen es sich zu schreiben lohnt. Ich kann feststellen, dass es mich mit gehörig Stolz erfüllt, wie sich Fans (sehr schnell und mit gezielten Maßnahmen) und auch der Verein angeboten haben, zu helfen. Auch der Weg zurück zu Pflichtspielen vor Publikum ist ein spannendes Thema. Für alle von uns nehmen diese Spiele einen wichtigen Platz in unserem Leben ein.

#Augsburghältzusammen

Manche der Themen werden wir hier in den kommenden Wochen kommentieren und begleiten. Die Inhalte scheinen uns nach einem ersten gemeinsamen Ideen-Brainstorming so schnell nicht auszugehen. Mal schauen, was wir hier so hinbekommen neben unserem veränderten Alltag. Vielleicht bereitet euch die Lektüre ja etwas Freude. Vielleicht wollt ihr auch gerne zu einem bestimmten Thema etwas lesen? Kommentiert gerne mit hier im Blog oder in den sozialen Medien und lasst uns wissen, wozu wir eurer Meinung nach schreiben sollten. Wir freuen uns in dieser Situation auch auf den Austauch mit anderen Fans. In jedem Fall wünschen wir euch allen in dieser Situation, dass es euch gut geht und ihr gesund bleibt. Ganz getreu dem Motto #Augsburghältzusammen.

Endspurten oder Absaufen?

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

25 Spiele und damit rund 3/4 der Saison sind gespielt. Der FCA steht auf Platz 14 der Tabelle und der Abstand zum Relegationsplatz beträgt noch 5 Punkte. Während ein Club wie der Effzeh Köln unter Markus Gisdol ein Formhoch erwischt, mittlerweile 5 Punkte Vorsprung vor dem FCA und noch ein Spiel offen hat, ist unsere Lieblingsbeschäftigung das Verlieren geworden. Man könnte sagen, in der Rückrunde haben wir alle Arten des Verlierens durch.

Das Positive

Nach dem Licht am Ende des Tunnels muss man mittlerweile mit Nachdruck suchen. Die gute Phase zum Ende der Hinrunde verhallt so langsam komplett. Gerade mal gegen Werder Bremen – mittlerweile wahrscheinlich das schwächste Team der Liga – konnten wir durch eine bessere zweite Halbzeit gewinnen. Gegen Freiburg hat es mit Glück zu Hause für einen Punkt gereicht, weil Freiburg vor dem Tor schlicht zu harmlos war. Dazu können wir uns Niederlagen schön reden. Gegen die Bayern – die laut Thomas Müllers Aussage nach dem Spiel ausgelaugt und müde waren – sah die Partie defensiv zumeist stabil aus. Dazu konnten wir nach vorne Nadelstiche setzen. Auch gegen Gladbach sah es schon nicht mehr ganz so gruselig aus, wie noch zuvor oder in der Hinrunde. Ach, und Andreas Luthe hatte auch keinen Aussetzer im Tor gegen die Bayern. Das Ergebnis der letzten 3 Partien waren dennoch 0 Punkte. Da bleibt jetzt in dieser Situation nur das kurzfristige Hoffen auf den Trainereffekt und dann auf die positiven Anpassungen unter Heiko Herrlich.

Die Sorgen

Dafür bleiben einige der Kritikpunkte offen, die ich schon vor der Saison adressiert hatte. Führungsspieler sind zwar erkennbar. Daniel Baier hat immer noch eine wichtige Funktion für die Mannschaft, genau wie Jeffrey Gouweleeuw, Rani Khedira, Philipp Max und Florian Niederlechner. Die Mannschaft hat eine offensichtliche Gruppe an Führungsspielern, aber auch das führt nicht dazu, dass konstant Leistung abgeliefert wird. Mit 52 Gegentoren tummeln wir uns zurecht schon wieder Richtung Tabellenkeller und können mit den schlechtesten Teams der Liga mithalten. Ja, die defensive Stabilität geht uns zumeist ab. Dazu scheinen die spielerischen Möglichkeiten dieses Teams limitiert. Wo man am Anfang der Saison noch gedacht hat, dass das Team sich einfach einspielen muss, ist mittlerweile ersichtlich, dass der Plan nicht beinhaltet, den Ball zu halten. Das tuen wir dann auch sehr wenig.

Die Aussichten

Wolfsburg ist ein solides Bundesligateam – im Gegensatz zu uns – mit ungefähr 10 Punkten und 20 Gegentoren weniger auf dem Konto. Im Heimspiel gegen die Wölfe und auswärts eine Woche später auf Schalke geht es schon um viel. Wenn wir gegen diese beiden Mittelklasseteams nicht punkten, könnten wir noch weiter nach unten abrutschen. Und in der Länderspielpause dann doch mit dem Rücken zur Wand stehen. Das verschafft zwar dem neuen Trainer Zeit, aber auch nicht viel. Und der Druck, ein Erfolgserlebnis zu liefern, wird immens steigen.

Ohne die entsprechenden Ergebnisse sind die Aussichten mau. Aufstehen und weitermachen ist angesagt. Nützt ja nichts. (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Auch wenn wir jetzt vorher in einem der Spiele punkten sollten, so können wir uns darauf leider nicht ausruhen. Am Ende wird es auf den Endspurt ankommen. Gegen Paderborn, Hertha und Mainz geht es nicht um einen Schönheitspreis. Wir konnten die Top Teams nicht ärgern. In letzter Zeit konnten wir niemanden ärgern. Gegen die direkte Konkurrenz müssen wir gewinnen. Egal wie.

Das Ziel

Aus dieser Saison kann kein größerer Erfolg als der Klassenerhalt mehr entstehen. Ich will das gar nicht unterschätzen. Florian Kohfeldt als äußerst talentierter Trainer säuft gerade mit dem SV Werder Bremen ab. Auch für Martin Schmidt war bei uns jetzt Schluss. Für uns kann es auch nächstes Jahr in der ersten Liga weitergehen. Wir haben immer noch alle Möglichkeiten uns selbst zu retten und unseren Beitrag zur Langeweile der Liga zu leisten.

Mit Andreas Luthe sollte vorerst Ruhe im Tor einkehren. Er kann der Mannschaft in dieser schwierigen Phase Sicherheit geben. (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Dabei ausblenden müssen wir für den Rest der Saison trotz Trainerwechsel, dass dieser Kader das Potential für mehr gehabt hätte. Ja, hinten rechts und im Tor haben wir Bedarf für Verbesserung. Ansonsten ist der Kader dicke mit Talent bestückt und wir haben keine Verletzungssorgen. Den Klassenerhalt vorausgesetzt, kann Heiko Herrlich im Sommer ganz in Ruhe schauen, wie er das Potential in der nächsten Saison ausgeschöpft bekommt.

Was ist zu tun?

Sportlich haben wir aus dem Bayern-Spiel erkannt, dass wir defensiv stabil stehen können. Dafür brauchen wir mit Andreas Luthe einen Torhüter, der dem Team Sicherheit gibt. Darauf basierend können wir versuchen Umschaltmomente zu schaffen, um Tore zu schießen. Und eine paar erste, überraschende Herrlich-Ideen (herrliche Ideen) umsetzen. Hübsch wird es nicht, aber das sollte uns nicht kümmern. Im Gegensatz zum Bayern-Spiel müssen wir dann auch mal wieder ein paar der Chancen nutzen und besser abschließen.

Zurück in die Spur müssen wir. Die Spieler haben genügend offensive Qualität, um auch wieder für Furore zu sorgen. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

So ein ehemaliger Weltklasse-Knipser hat da vielleicht das richtige Händchen. Da wird dann aber auch nicht immer Manuel Neuer im Tor des Gegners stehen. Mit Kampf und Zusammenhalt, unter Verwendung einfacher sportlicher Abläufe, die wir perfektionieren, können wir die Situation zu einem zufriedenstellenden Ende bringen.

Ich glaube immer noch, dass es werden wird – das mit dem Klassenerhalt. Da mache ich mir weiterhin kaum Sorgen. Ich verstehe aber mittlerweile, warum sich die Mainzer damals so viele Gedanken zur sportlichen Entwicklung unter Martin Schmidt gemacht haben. Wir haben jetzt schon die Reißleine gezogen. Kampf und Zusammenhalt bis zur Sommerpause wird nun umso nötiger werden, damit Heiko Herrlich seine Ideen langfristig umsetzen kann. Die Identität der Mannschaft muss Gier und Siegeswillen ausstrahlen. Wir bleiben der FCA, noch mehr nun mit Heiko Herrlich.

Jetzt wird’s Herrlich

Turbulente Tage beim FCA. Nach nur einem Sieg und einem Unentschieden in den ersten acht Partien der Rückrunde ist den Verantwortlichen beim FC Augsburg der Geduldsfaden mit Martin Schmidt endgültig gerissen. Gut so, möchte ich ihnen schon lange zurufen. Noch zwei Wochen länger und ich hätte mich endgültig an den schlechten Fußball gewöhnt gehabt, den die Mannschaft in aller Regelmäßigkeit auf dem Rasen fabrizierte. Das kann sie besser. Und Heiko Herrlich wird es hoffentlich zeigen.

Den Verantwortlichen ist mit Sicherheit bewusst, dass Trainerentlassungen beim FC Augsburg nur in Ausnahmefällen genutzt werden. Ich selbst habe erst vor wenigen Wochen großmäulig festgestellt, dass wir durch den Endspurt zum Ende der Hinrunde das Trainerkarussell links liegen haben lassen. Dennoch haben die Verantwortlichen den Mut, um den FCA sportlich wieder in die richtige Richtung zu lenken. Aus verschiedenen Gründen freut mich das.

Mannschaft ohne Identität

Erst nach dem Debakel in Frankfurt habe ich mich hier ausgekotzt und festgestellt, dass unsere Mannschaft unter Martin Schmidt keine Identität hat. Heiko Herrlich soll laut Stefan Reuter jetzt eine Siegermentalität und Gier einflösen und somit der Mannschaft auch wieder eine Identität mitgeben.

Siegeswille und Gier wird zurückkehren, wenn die Mannschaft eng zusammenrückt. Die Ansagen werden klar und deutlich sein. (Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Sportlich wird es variabler, aber bei der Identität gibt es keine Verhandlungen. Die Mannschaft soll laut Heiko Herrlich „eng zusammenrücken“. Wir Augsburger kennen das. Auf dem Platz hat man es im letzten Jahr des öfteren mal vermisst. Augsburg soll auf dem Platz wieder zusammenhalten. Ohne wenn und aber.

Die Debakel

Heiko Herrlich will die Mannschaft wieder zur Kontinuität zurückführen. Ich war selbst auswärts in Gladbach und Frankfurt mit dabei. Fehlende Kontinuität ist eine absolute Beschönigung, für das was mehrfach passiert ist. Wiederkehrende Debakel ist wohl die treffendere Beschreibung. Unverständliche Spiele, die einen Trainer auf Grund der Leistung seiner Mannschaft vor Scham erblassen lassen. Alleine die Hoffnung, dass wir diese Debakel abstellen könnten, lässt mich jubilieren. Ich habe keinen Bock auf diese absolute Niedergeschlagenheit nach Spielen der eigenen Mannschaft und bin gerne bereit einem neuen Trainer die Chance zu geben, diese Niedergeschlagenheit dauerhaft zu vermeiden.

Sportliche Ausrechenbarkeit

Heiko Herrlich hat im Moment noch das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Sportlich ist für die Gegner nicht klar, was sie nun erwartet. Es wird in jedem Fall nicht so ausrechenbar sein, wie die Rezepte, die Martin Schmidt zuletzt noch gefunden hatte. Hinten wurde zuletzt mehr oder weniger gut gemauert und dann nach vorne auf lange Bälle und Konter gehofft. Leider hat dies immer weniger zum Erfolg geführt. Es war vielmals schlicht zu offensichtlich.

Die Gegner werden es nicht kommen sehen. Noch ist das sportliche Überraschungsmoment auf unsrer Seite. (Photo by Robert Hradil/Bongarts/Getty Images)

Dieses Risiko war auch schon vor der Saison bekannt. Martin Schmidt hat noch nicht gezeigt, dass er in der Bundesliga langfristig Mannschaften so einstellen kann, dass die Konkurrenz nicht Lösungen findet, um seinen Mannschaften den Erfolg auf dem Platz zu verwehren. Heiko Herrlich wird hier variableren Fußball spielen lassen, der zumindest langfristig zu mehr Torchancen führt. Auch das kann uns perspektivisch freuen.

Intuition

Heiko Herrlich hat sich in seiner Antrittspressekonferenz darauf berufen, dass ihm seine Intuition sagt, dass innerhalb der Mannschaft der Ernst der Lage nicht bewusst ist. Intuition beruht darauf, dass man abgespeichertes Expertenwissen ohne großes Nachdenken abrufen kann. Intuition führt nicht immer zum richtigen Ergebnis, kann allerdings in vielen Situationen ein wichtiger Ratgeber sein. Meine Intuition sagt mir, dass die Verantwortlichen nicht mehr genau wussten, wie die Mannschaft unter Martin Schmidt reagierte, wenn die Lage noch ernster wird. In einigen Spielen ist sie dann schon zusammengebrochen und hat sich aufgegeben. Im Saisonendspurt wäre dies fatal gewesen. Um dies zu verhindern, war dies wohl der richtige Trainerwechsel zur richtigen Zeit.

Heiko Herrlich steht auf dem Platz mindestens genau so sehr unter Strom wie ich auf der Tribüne. (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Am Sonntag, wahrscheinlich vor leeren Rängen, wird den Vfl Wolfsburg mehr überraschen als nur die Kulisse. In mir als FCA Fan bricht schon fast Euphorie los. Was ist gegen Wolfsburg drin? Mehr als 30% Ballbesitz? Eine positive Zweikampfbilanz? Ich werde von Heiko Herrlich keine Wunderdinge erwarten. Aber zumindest Hoffnung auf Besserung hat er uns schon jetzt beschert. Hoffnung darauf, endlich wieder mehr Gegner zu ärgern und vor größere Herausforderungen zu stellen. Sportlich hat der FC Augsburg in diesen Tagen einen Schritt zurück zu seinen Wurzeln gemacht. Die Mannschaft wird es auf dem Platz bald zeigen.

Danke, Herr Hopp

Wie in der Spieltagsvorschau geschrieben, habe ich gerade Urlaub. Ich habe die Bundesliga abseits des Spiels unseres FCAs gegen Gladbach nur am Rande verfolgt und bin erst seit kurzem wieder im Lande. Im Nachgang habe ich nun vieles nachgelesen, was am Wochenende abseits des Rasens gerade bei den anderen Spielen passiert ist.

Die vielen Entwicklungen in diesem Zusammenhang überfordern einen ja doch. Jeden Tag tut sich nicht nur etwas neues, sondern immer eine ganze Menge. Wer gewartet hat, der konnte dann aber später auch viele gute, differenzierte Texte zum Thema lesen (z.B. hier, hier und hier). Nun hatten wir schon zu Anfang der Woche den Hang hier im Blog zu den Entwicklungen Stellung zu nehmen. Auch etwas zu sagen. Differenziert, aber auf den Punkt. Derweil reifte dann zumindest bei mir der Entschluss, die Entwicklungen etwas abzuwarten und sacken zu lassen. In der Lücke zwischen DFB-Pokal und Bundesliga nun hier meine Gedanken.

Eine kurze Zusammenfassung

Ich fasse kurz zusammen, was aus meiner Sicht passiert ist:

  1. Dietmar Hopp hat mit SAP einen der wenigen großen deutschen Softwarekonzerne gegründet und ein Vermögen erwirtschaftet. Damit hat der den Wirtschaftsstandort Deutschland nachhaltig gestärkt. Danke dafür!
  2. Dietmar Hopp hat dann – weil es die Politik nicht hin bekommt eine verfassungskonforme Vermögenssteuer einzuführen – sein Vermögen teilweise philantropisch in unterschiedliche soziale Projekte investiert. Danke dafür!
  3. Zudem hat Dietmar Hopp beschlossen seinen Heimatverein so mit Geld zu überschütten, dass es dieser in die Bundesliga schafft. Damit hat er frühzeitig aufgedeckt, wie wenig der DFB und die DFL wirklich 50+1 durchsetzen. Und wie viel der Verbände schlicht aufgesetzte Fassade ist. Damit hat er erheblich dazu beigetragen, die unterschiedlichen organisierten Fanszenen solidarisch zusammenrücken zu lassen. Danke dafür!
  4. Die Proteste der Fanszenen sind leider folgenlos geblieben und die Konstrukte haben sich zwischenzeitlich in der Bundesliga festgesetzt. Von mancher Kurve aus wurden die Proteste nachhaltig vorgetragen und auch im Ton verschärft. Fadenkreuze, sexistische Gesänge und Banner: für manche Fangruppierung gibt es in diesem Zusammenhang keine Grenze bei der Formulierung des Protests auf Bannern oder Spruchbändern. Der Protest rechtfertigt verbal und im Bild angeblich alles. Dietmar Hopp hat somit dafür gesorgt, dass die Fangruppierungen in ihrem Selbstverständnis über ihre Grenzen nachdenken mussten. Danke dafür!
  5. Nun ist es zwischen den organisierten Fanszenen und den Verbänden seit langem ein hin und her. Die Verbände haben sich ein eigenes Justizsystem geschaffen und es ist seit langem schwierig zu Kompromissen zu kommen. Immer wieder rücken die Verbände einseitig von getroffenen Zusagen ab. Dietmar Hopp hat mit seinem Widerstand gegen Beleidigungen unter der Gürtellinie, die Verbände dazu bewegen können, erneut eine Zusage aufzubrechen, indem gegen die Dortmunder Fans eine Kollektivstrafe ausgesprochen wurde. Es wurde dadurch klar, dass den Zusagen der korrumpierten Verbände weiterhin nicht zu trauen ist. Danke dafür!
  6. Danach haben sich die Fanszenen nun direkt wieder solidarisiert und mit diversen Spruchbändern und Bannern ihre Solidarität mit den Dortmundern gezeigt. Die Person Hopp und deren Beleidigung war dabei lediglich Mittel zum Zweck (siehe Schickeria-Stellungnahme). Die Beleidigungen in Richtung Dietmar Hopp haben aber gezeigt, dass die Verbände einschreiten könnten, wenn Sie denn wollten. Dafür haben sie den 3-Stufen-Plan wiederentdeckt, der rassistischen und diskriminierenden Fällen vorbehalten sein sollte. Den Plan könnte man ja aber auch in genau diesen Fällen in Zukunft gut anwenden (z.B. im Fall von rassistischen Beleidigungen gegen Jordan Torunarigha). Danke dafür!
  7. Dazu hat das nachhaltige Vorgehen Dietmar Hopps gegen den Protest und die Beleidigungen dafür gesorgt, dass in diesem ganzen Zuge erneut breiter und kritischer über 50+1, die Rolle der Verbände und den „modernen Fußball“ diskutiert wird, als jemals (oder zumindest seit langem). Man stelle sich vor, er hätte alles schlicht hingenommen. Der Protest hätte mittlerweile keine mediale Plattform mehr. Danke dafür!

Man könnte nun kurz annehmen, dass dank konsequenter Umsetzung des 3-Stufen Plans die Stadien ein Ort ohne Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und anderer diskriminierender Verhaltensweisen würden. Ohne offene Homophobie könnten wir zeitnah erste offen homosexuelle Spieler im Stadion begrüßen. Der Fußball hat eine tolle, verbindende Funktion. Wenn diese weiter gestärkt würde, so wäre dies toll. Die solidarischen Fanproteste und ein Einlenken des DFB könnte doch für alle positive Folgen haben. Für was man Dietmar Hopp dann noch alles zu danken hätte.

Nicht-endende Probleme

Kurzfristig ist dies alles leider nur ein entfernter Traum. Noch ist nicht alles gut und wird es auch kurzfristig nicht werden. Das liegt unter anderem an folgenden Problemen, die weiterhin bestehen:

  • Der DFB und viele andere Personen/Organisatoren stellen einen Zusammenhang zwischen Hopp-Bannern und -Spruchbändern und dem bestürzenden rassistischem Anschlag in Hanau her. Dies macht mich sauer, dass man rein zur öffentlichen Rechtfertigung unangemessener Maßnahmen solch sachfremde Vergleiche anstellt, und damit rassistische Anschläge wie in Hanau verharmlost.
  • Die Staatsanwälte drehen hohl und verfolgen die Beleidigungen gegen Hopp mit ca. 400 Einsatzstunden vor Strafantrag und ohne, dass Hopp als Zeuge aussagen muss. Bei Twitter wird von einer #LexHopp gesprochen. Dies alles, wo es wirklich drängendere Probleme gibt.
  • Beleidigt wird trotzdem auch noch in deutschen Fußballstadien. Manuel Neuer wurde mehrfach und wiederholt im DFB-Pokal Spiel auf Schalke genau so sexistisch beleidigt, wie auch Dietmar Hopp zuletzt. Bei Manuel Neuer ist das aber wohl ok, und auch die eigene Mannschaft sieht dann nicht die Notwendigkeit den Platz zu verlassen. Der Sponsor kommt vor dem eigenen Spieler. Es ist erbärmlich.
  • Dazu zeigen die Fragen der Zweitligisten an die Verbände, dass sich vor der Causa Hopp niemand Gedanken zur Anwendung des 3-Stufen Plans gemacht und diese kommuniziert hatte. Es gibt einiges zu klären, bevor der 3-Stufen-Plan sinnvoll wie vorgesehen in rassistischen und diskriminierenden Fällen zur Anwendung kommen könnte. Ich befürchte eher, dass der Plan in ein paar Wochen einfach wieder in der Schublade verschwindet, aus der man ihn gezerrt hat.
  • Mit der Umsetzung des 3-Stufen-Plans wird noch mehr Verantwortung bei den Schiedsrichtern abgeladen. Sie müssen nun aus dem Stand Banner und Spruchbänder beurteilen. Dies wird weiterhin zu Fehlern führen, wie am Wochenende bei der Beurteilung von Spruchbändern der Unioner gesehen.
  • Die Investoren in der Liga haben nicht dazu geführt, dass die Liga ausgeglichener geworden wäre. Hoffenheim ist ein langweiliger Mittelfeld-Club geworden, genau wie Wolfsburg vorher schon. Das Strohfeuer der Erstinvestition ist vorüber. Auch mit Investoren wird die Liga nicht aufregender. Die Einschätzungen der Verbände, die sich durch eine weiche Auslegung der 50+1 Regel mehr sportlichen Wettbewerb versprochen hätten, waren in den meisten Fällen falsch. In Leipzig bleibt abzuwarten, was passiert, wenn die ersten Jahre vergangen sind.

Ich habe mich an dieser Stelle schon vorher deutlich gegen sexistische und gewaltverherrlichende Beleidigungen positioniert (und bin damals von FCA Fans dafür angegangen worden). Derweil hat der Fußball vieles lange toleriert. Fans und Vereine verhalten sich z.B. regelmäßig rassistisch (nachdem Clemens Tönnies bei Schalke ohne weitere Konsequenzen zurück im Amt ist nach seinen rassistischen Äußerungen, hat sich zuletzt RB Leipzig erst wieder rassistisch verhalten). Zuerst darf sich hier jeder an die eigene Nase packen und das Thema offen als solches ansprechen, wenn es im eigenen Umfeld vorkommt – beim eigenen Verein oder beim Nebenmann oder der Nebenfrau im Block im Stadion.

Die Lösung

Die Lösung kann aus meiner Sicht nur im Dialog liegen. Werder Bremen hat vorgemacht, wie ein Verein hier öffentlich die Führung übernehmen kann. Ich würde mir wünschen, dass der FCA hier ähnlich kommuniziert und dabei mit den eigenen Fans zusammen nach Lösungen sucht, um Rassismus und Diskriminierung im eigenen Umfeld bewusst zu verringern. Vielleicht führt Dietmar Hopps nachhaltiges Engagement gegen manche Fans jetzt auch dazu, dass mancher Verein sich hinter seine Fans stellt. Aktiv und sichtbar. #Augsburghältzusammen nicht nur, wenn es um Marketing geht. Dann sage ich gerne: Danke, Herr Hopp.

TGIF: Fohlen zähmen oder dabei aus dem Sattel fliegen

Ich liege in einem zur Herberge umgebauten Weingut im Burgund in meinem Bett und blicke voraus auf die Heimpartie des FCA gegen Borussia Mönchengladbach. Es könnte mir schlechter gehen. Ich kann mich jeden Tag mit Frau und Tochter in Abenteuer stürzen und es mir mit den kulinarischen Köstlichkeiten der Region gut gehen lassen. Ich bin momentan nicht im Trott. Der Fußball lenkt mich vom Urlaub ab und nicht vom Alltag. So wie der FCA momentan spielt, ist das vielleicht auch gar nicht so verkehrt. Es ist immer noch sehr früh, um in der Rückrunde in Panik zu verfallen. Dafür war die Hinrunde zu gut. Dafür spielen manche Teams dieses Jahr auch einfach zu schlecht oder haben nicht das Glück ab und zu einen Dreier einzufahren. Viele Grüße nach Bremen oder Paderborn. Ja, die Abstände werden gerade etwas kleiner. Wir können dennoch in Ruhe wieder in die Spur finden. Der Druck ist jetzt gegen Gladbach oder eine Woche später gegen die Bayern nicht auf unserer Seite. Auch das sollte helfen. Es mag am Rotwein hier im Burgund liegen. Mein Eindruck ist: lasst uns Spaß an den Spielen gegen die Spitzenteams haben und diese Bundesligamomente genießen. Die Probleme sind offenkundig (hier und hier). Es könnte jedoch viel schlimmer sein.

Fakten über das Spiel: #FCABMG

Keine Tore auswärts gegen Leverkusen, in Frankfurt und in Berlin. Zu Hause zumindest eine gute Halbzeit gegen Bremen und ein mickriges Törchen gegen Freiburg. Zuvor das aufregende Spiel gegen den BVB. In der Rückrunde zeigt der FCA ein Heim- und ein Auswärtsgesicht. Gut, dass gegen die Fohlen aus Mönchengladbach ein Heimspiel ansteht. Zu Hause machen wir im Schnitt in der Rückrunde zwei Tore. Auswärts, naja sparen wir uns das lieber für nächste Woche auf.

Koubek war zuletzt wieder sicherer. Dafür fehlt nun Daniel Baier gelb-gesperrt. Es wird für die Borussia aus Mönchengladbach eine Überraschung, wie der FCA darauf reagiert. Ob es hilft? (Photo by Lars Baron/Bongarts/Getty Images)

Daniel Baier wird im Spiel gegen Gladbach fehlen und es stellt sich die Frage, wie er zu ersetzen ist. Carlos Gruezo hat schlicht keine Spielpraxis und Eduard Löwen spielt eigentlich deutlich offensiver. Nachdem auch Jan Moravek unter der Woche mit muskulären Problemen pausieren musste, ist das Rätsel aus meiner Sicht keines. Löwen wird seine Chance bekommen und Khedira den defensiven Part übernehmen. Ich kann mir vorstellen, dass das zentral mit Fredrik Jensen zusammen gut passt. Es könnte das spielstärkste Mittelfeld seit langem sein. Vielleicht ein Ausfall, der als Katalysator wirkt. Ansonsten würde ich gerne wieder zum altbewährten System zurück kehren, nachdem wir mit dem 3-4-3 gegen Leverkusen auch nicht wirklich ins Spiel gefunden haben. Ich glaube, die Abläufe sind dann schlicht gewohnter und eingespielter. Jedvaj darf dann gerne wieder auf die Bank rücken. Meine Wunschaufstellung wäre dann:

Koubek - Framberger, Gouweleeuw, Uduokhai, Max - Richter, Löwen, Jensen, Khedira, Vargas - Niederlechner

Der Gegner

Lasst uns nicht zu lange mit dem letzten Spiel gegen Gladbach aufhalten. Ich war in Gladbach im Stadion und es war desaströs. Aus meiner Sicht muss die Mannschaft auf Wiedergutmachung aus sein. In der ersten Halbzeit haben wir uns in der Hinrunde schwindlig spielen lassen und das darf nicht wieder vorkommen. Es war schlicht grausam.

Gladbach hat in den letzten vier Bundesligapartien nicht verloren und in der Rückrunde gar erst einmal. Derweil kam es zu dieser einen Niederlage auswärts auf Schalke. Schalke ist nun in dieser Saison auch kein Über-Team. Und wir haben zu Hause noch nicht gegen Gladbach verloren. Nun kommt Marco Rose zum ersten Mal als Gladbacher Trainer nach Augsburg und will den Bock umstoßen.

So wie sich die Gladbacher diese Saison schlagen, ist Marco Rose ein Kandidat für den Titel „Trainer des Jahres“ (Photo by Jörg Schüler/Bongarts/Getty Images)

Marco Rose ist für mich insgesamt die Trainerverpflichtung dieser Saison. Nachdem er in Augsburg verloren hat, darf er den Rest der Saison weiterhin gerne viel Erfolg haben. Mit ihm scheint mir die Borussia ein Weilchen sehr gut aufgestellt.

In der Pressekonferenz in Gladbach ging es wenig um Sportliches. Hauptsächlich war das Banner Thema, das Gladbacher Fans im Heimspiel gegen Hoffenheim gezeigt haben. Vielleicht sorgt das für eine gewisse Ablenkung, die uns zu Gute kommt. Daheim sollte etwas für uns drin sein. Aber es wird ein harter Brocken Arbeit.

Die Presseschau

Vielleicht ein einzelner Rückblick auf das Leverkusen-Spiel. Wenn man kein Glück hat, dann kommt auch noch Pech dazu. So konnten die unabhängigen Schiedsrichter-Experten von Collinas Erben bestätigen, dass die Entscheidung keine rote Karte zu geben und von Seiten des VAR nicht einzugreifen „zumindest diskutabel“ war. Ich bin so frei: sie war falsch. Hoffen wir auf mehr Matchglück in dieser Woche.

Nachdem sich Klaus Hofmann in der Öffentlichkeit eher wenig äußert, ist ein ausführliches Interview, wie das, das zuletzt in der Augsburger Allgemeine erschien, erwähnenswert. Es ist online ein Plus-Artikel, wäre das Geld für die Ausgabe allerdings wert gewesen. Auf einige der Antworten werden wir sicher in Zukunft hier im Blog referenzieren. Eine detaillierte Auseinandersetzung würde allerdings hier nun gerade den Rahmen sprengen. Fürs sportliche Alltagsgeschäft lässt sich (glücklicherweise) nichts ableiten.

Der Traum der Woche

Rache für das Hinspiel in Gladbach. Die Borussia ist eines der Spitzenteams in der Liga. Ein Sieg könnte ein echter Befreiungsschlag sein, der den Abstand zu den Abstiegsrängen wieder etwas vergrößert. Und erneut Ruhe einkehren lässt.

Was macht eigentlich Raul Bobadilla?

4 Jahre sind die schönen Tage von Liverpool nun schon vergangen. Unglaublich. Und in diesen tristen Bundesligazeiten musste auch ich kurz an die Pub-Besuche und die Zeit vor Ort zurück denken. Den Moment, als alle FCA Anhänger in der leeren Anfield Road nach dem Spiel gemeinsam sangen, werde ich nie vergessen. Ich hatte mit meinem Vater eine erstklassige Reisebegleitung. Vor Ort traf ich zudem viele liebe Menschen, mit denen sich meine Pfade über die Jahre immer wieder gekreuzt haben. Manchmal hat man das Vergnügen ein Stück zusammen zu gehen und dann gehen die Wege wieder auseinander. Die gemeinsamen Zeiten behalte ich trotzdem immer im Herzen. Viele Grüße an dieser Stelle. Ihr wisst, wer ihr seid.

Raul Bobadilla hier im Trikot der Argentinos. Seine Station in Augsburg wird wohl die längste seiner Profikarriere bleiben. (Photo by JUAN BARRETO/AFP via Getty Images)

Ich habe das Gladbach-Spiel zum Anlass genommen, zu schauen, wo sich einer unserer Europa-Pokal Helden denn mittlerweile aufhält. Raul Bobadilla war im Sommer 2017 zurück nach Gladbach gewechselt. Ein Jahr später ging es zu den Argentinos Juniors in die erste argentinische Liga. Jetzt im Winter folgte der Wechsel zu Guarani nach Paraguay. Raul Bobadilla ist immer noch erst 32 Jahre alt (Daniel Baier lächelt milde). Die 4 Jahre in Augsburg werden wohl dennoch die längste Profistation in seiner Karriere bleiben.

Tipps der Redaktion

  • Andy: „Daheim fühlen wir uns deutlich wohler und warum sollten wir nicht mal wieder überraschen. Vielleicht liegt es am Wein hier im Burgund, aber ich tippe mutig auf ein 3:1. Für unseren FCA. „

Eine Mannschaft ohne Identität

Was hatte ich mich auf das Spiel in Frankfurt gefreut. Es war ingesamt eine bemerkenswert schlechte Woche für mich. Erst war ich krank und danach kamen vor allem arbeitsbedingt schwierige Nachrichten auf mich zu, mit denen ich umgehen musste. Eine Woche, in der ich meinen Kompass auf Freitagabend ausgerichtet hatte. Hoffnungsfroh nach der zweiten Halbzeit gegen Bremen, in der mein liebster FCA einen Rückstand gedreht und das Spiel gewonnen hatte. In Frankfurt hatte die Mannschaft in der letzten Saison auch ein wundervolles Erfolgserlebnis gefeiert. Ich war im April live dabei und so fieberte ich zusammen mit meiner Crew auch dieses Mal frohen Mutes dem Spiel entgegen. Ich habe nicht nach den ersten Rückschlägen aufgegeben. Am Abend stand ich pünktlich auf der Tribüne, die Augen aufs Ziel gerichtet.

Für Glanz und Gloria

Wir liefen in der Februarkälte zum Stadion. Es war klar, dass es ungemütlich werden würde. Es war klar, dass die Frankfurter nach den ersten Spielen der Rückrunde und dem Pokalsieg gegen Leipzig Selbstvertrauen getankt hatten. Umso größer war die Aufgabe, umso größer wäre der potentielle Sieg am Ende des Abends zu werten, umso beschwingter würden wir das Wochenende erleben und kurz den grauen Alltag und unsere Probleme vergessen können. In der ersten Halbzeit wurden unsere Erwartungen auch noch erfüllt. Die Mannschaft hatte Chancen, die sie nicht zu nutzen wusste (oder die Kevin Trapp leider großartig vereitelte) und die Eintracht kam nach ca. 40 Minuten zu einfach zum Führungstreffer. Es stand wie in der Vorwoche gegen Bremen 0:1. Alles war noch drin. Der Rückstand würde die Geschichte nur noch besser machen. Eine weitere Legende, die wir unseren Kindern und Enkeln erzählen könnten. Was danach folgte, kann nicht anders als ein Offenbarungseid bezeichnet werden.

Ihr werdet die feiernden Frankfurter wieder los. Mich werden sie eine ganz Weile verfolgen. Habe ich erwähnt: ich wohne in Frankfurt. (Photo by Jörg Halisch/Bongarts/Getty Images)

Nun ist noch nicht viel Zeit vergangen seit diesem traumatischen Erlebnis und ich bin in dieser Saison vorgeschädigt. Ich war auch schon in Gladbach auswärts dabei. Da ging das Spiel 5:1 für die Gladbacher aus, und die erste Halbzeit in Gladbach sah der zweiten in Frankfurt in mancher Hinsicht sehr ähnlich. Es war auch kalt, aber in Gladbach regnete es dazu noch. Ich vertrete auch die Meinung, dass ich eine persönliche Erklärung dafür verdient habe, was in diesen zwei Auswärtsspielen passiert ist. Aber nachdem die Erklärungen bisher äußerst mau sind, will ich mal anfangen zu erzählen, was gestern – mal wieder – passiert ist. Und zu welchen Einschätzungen ich gelangt bin.

Die Taktik

Adi Hütter, der Frankfurter Trainer, hat sehr gut erkannt, wie man uns Augsburgern momentan das Leben schwer machen kann. Wenn wir wie gegen Frankfurt mit Finnbogason/Niederlechner in der Kombination spielen, dann erzeugt das eine dauerhafte Unterzahl im zentralen Mittelfeld. Baier und Khedira standen Ilsanker, Kohr und Gacinovic gegenüber. Das Frankfurter Trio ist dabei so körperlich und aggressiv, wie man es sich nur vorstellen kann. Das Ergebnis war, dass wir gerade im Spiel mit dem Ball diesen zu schnell verloren, und Frankfurt dann im eigenen Spiel mit dem Ball durch Verlagerungen auf die Flügel und eintrainierte Spielzüge eine Überzahl schnell ausnutzen konnte.

Eine Folge dieses Problems ist auch, dass Frankfurt ca. 60% der Zweikämpfe gewonnen und mehr Fouls gespielt hat. Wir sind, wie z.B. gegen Union Berlin, nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben diese weniger aggressiv geführt. Martin Schmidt hat dann Finnbogason aus- und Löwen eingewechselt, um im zentralen Mittelfeld stabiler zu stehen und damit überhaupt eine Chance im Spiel zu haben. Allein, es war schon zu spät. Und gegnerische Mannschaften wissen mittlerweile, dass man uns durch Körperlichkeit und Aggressivität aus dem Konzept bringen kann. Darauf müssen wir uns in den nächsten Spielen einstellen. Der Trainer kann seinem Team helfen, wenn er in zentralen Bereichen des Feldes, Wege findet, um diese Unterzahlsituationen zu vermeiden.

Die Reaktion auf das zweite Tor

Die Niederlage rein der taktischen Ausrichtung anzulasten, wird schwierig. Gerade auf den Flügeln hätten wir Möglichkeiten gehabt, um für Unruhe in der Frankfurter Hintermannschaft zu sorgen und unsere beiden zentralen Abschlussspieler hätten potentiell ja auch mehr zum Abschluss kommen können. Nachher ist da immer ein jeder schlauer. Was allerdings hilfreich gewesen wäre, ist, deutlich länger ohne Gegentor zu bleiben bzw. das Spiel offen zu halten. Die beiden ersten Gegentore waren nicht besonders extravagant herausgespielt, sondern sind individuellen Fehlern zuzuschreiben.

Timothy Chandler konnte sein Glück nicht fassen. Er profitierte von den Lücken in der Augsburger Abwehr. (Photo by Jörg Halisch/Bongarts/Getty Images)

Beim ersten Tor kommt der Ball zu Chandler, der sich im Vergleich zu seinem Gegenspieler überaus filigran dreht und dann sehr gut abschließt. Die Fehlerkette vom Ballverlust bis zum Tor war lang. Das zweite Gegentor fällt dann, weil wir einen Standard schlecht verteidigen. Beide Tore weisen auf Unkonzentriertheiten hin. Auf diesem Niveau kann man sich solche Fehler nur selten erlauben.

Große Freude bei der Eintracht. Möge sie in dieser Saison anhalten und wir uns nächstes Jahr revanchieren. (Photo by Jörg Halisch/Bongarts/Getty Images)

Entscheidender ist allerdings die Reaktion danach. Es ist nicht so, dass es dann auf dem Platz mal lauter wird. Das jemand den anderen anschreit und wachrüttelt. Durch Körperlichkeit ein Zeichen setzt. Sich ne gelbe Karte abholt und ein Ruck durchs Team geht. Geschlossen wird dann aufgehört zu spielen. Führungsspieler sind untergetaucht. Gibt es eine Struktur im Team und wer übernimmt dann die Verantwortung?

So kassiert man dann das dritte Gegentor (wie frei der Frankfurter einköpfen konnte. Wahnsinn). Dazu kurz vor dem Ende die Tore vier und fünf. Was ich von der Tribüne aus nächster Nähe beobachten konnte, war der mentale Zusammenbruch des gesamten Teams. So als würde ich nach 6 Stunden eines beschissenen Tages aufhören zu arbeiten und aufgeben. Kein Verhalten mit dem man sich als Fan identifizieren kann, wenn man sich die ganze Woche im Alltag abgemüht hat. Mit solch einer Einstellung wäre ich am Freitag überhaupt nicht erst auf der Tribüne gestanden. Solches Verhalten will ich in rot-grün-weiß nicht sehen.

Eingeständnis des Versagens

„Einmal ist keinmal und zweimal ist einmal zuviel“ hat einer meiner Lehrer in der Schule früher gesagt. Und so könnte man dieses Spiel leicht abhaken, wenn ein solcher Zusammenbruch nun das erste Mal vorgekommen wäre. Martin Schmidt ist nun seit April letzten Jahres im Amt. Aus dem Stand kann ich die Zusammenbrüche seines Teams schon gar nicht mehr alle rekapitulieren. Das 1:8 in Wolfsburg am letzten Spieltag der letzten Saison ging uns noch recht am Arsch vorbei. Es war das erste Mal. Am ersten Spieltag die zweite Halbzeit in Dortmund war dann schon schlimmer. Dann kam das 1:5 in Gladbach und jetzt wieder ein 0:5 in Frankfurt. Wenn Martin Schmidt in der Pressekonferenz behauptet, dass die zweite Halbzeit gegen Frankfurt die bisher schlechteste der Saison war, dann gab es zumindest schon hochkarätige Konkurrenz in seiner Amtszeit.

Bilder eines Zusammenbruchs. Ich bin so leid sie zu sehen. Diese Zusammenbrüche müssen ein Ende haben. (Photo by Jörg Halisch/Bongarts/Getty Images)

Martin Schmidt hat in der besagten Pressekonferenz deutliche Worte in Richtung Mannschaft gefunden: „Das war eine Katastrophe. Zuerst den Schneid abkaufen lassen in Sachen zweite Bälle, Zweikampfführung. Dann irgendwann auch die Mentalität abkaufen lassen. Und am Schluss noch ne Packung gekriegt. Heute war keiner der Spieler, außer vielleicht der Torhüter, gut. Und wenn alle Spieler nicht gut sind, dann ist meistens der Grund im mentalen Bereich zu suchen. Was war los mit der Konzentration in der zweiten Halbzeit? Was war los mit dem Team nach dem 2:0? Da war wieder der Stecker gezogen. Warum fallen wir in uns zusammen?“

Als ich die Aufzeichnung der Pressekonferenz am Tag nach dem Spiel gesehen habe, ging mir direkt die Hutschnur hoch. Ja, was war denn los, Martin Schmidt? Das ist doch dein Team, das da auf dem Rasen steht. Deine Mannschaft, die deine Mentalität als Führungskraft widerspiegelt und die Werte, die du vermittelst. Diese Klatschen sind nun mehrmals vorgekommen. Mehr als einmal. Einige Male zu viel. Es ist unerträglich. Und Du bist dafür verantwortlich.

Resilienz

An dieser Stelle müssen wir uns mit Resilienz beschäftigen. Resilienz bedeutet psychische Widerstandskraft – und insofern gebe ich Martin Schmidt Recht, als dass die Probleme im mentalen Bereich liegen. Wie widerstandsfähig ist die Mannschaft bzw. die einzelnen Spieler in schwierigen Situationen? Die Klatschen deuten darauf hin, dass die psychische Widerstandsfähigkeit gesteigert werden muss. Die Spieler müssen auf diese schwierigen Situationen vorbereitet werden, so dass sie die Situation erkennen und richtig reagieren können. Ihre gewünschte Option A: „Das Spiel gewinnen“ gerät ins Wanken. Es ist wichtig, dass den Spielern in diesen Situationen bewusst ist, dass sie ihre Option B dann immer noch gestalten können. Option B könnte enden als „Klatsche und Schmach“ oder als „Aufgebäumt, alles reingeworfen und knapp verloren“.

„Aufgeben und überfahren lassen“ ist keine Option B, die tolerierbar ist. Einsatz und Kampf bis zum Abpfiff ist das, was jede Option B beinhalten muss. Und das ist im mentalen Mindset der Spieler abhanden gekommen. Fußball ist eben keine rein körperliche Angelegenheit. Auch die mentale Ausbildung der Spieler ist von einiger Bedeutung. Gerade mit unserem jungen, neu zusammengestellten Kader scheint die Ausbildung der Mannschaft in diesem Bereich noch verbesserungswürdig zu sein. Es ist mir wichtig an dieser Stelle festzuhalten, dass ich nicht glaube, dass die Mannschaft oder einzelne Spieler nicht wollen. Sie haben in schwierigen psychologischen Situationen unter erheblichem Druck „nur“ nicht gut reagiert. Sie brauchen weiterhin Unterstützung und Aufmunterung. Es macht keinen Sinn sie auszupfeifen bzw. zu beschimpfen. An den Problemen kann man arbeiten. Muss man arbeiten.

Fehlerkultur

Dazu kommt, dass wir zur einer gesunden Fehlerkultur zurückfinden müssen. Und damit meine ich nur am Rande, dass wir in der Lage sein müssen, Fehler einzugestehen. Die Mannschaft hat aus meiner Sicht kein Problem damit zuzugeben, dass sie am Freitag ihre Leistung nicht gebracht hat. Die Jungs sind quasi geschlossen in der Kurve gestanden und haben sich die direkten Reaktionen der Fans angehört und sich für den Support bedankt. Was da teilweise von den Rängen kam, war deutlich unter der Gürtellinie. In den Stunden der Niederlage zeigt sich dann doch am ehesten, wer zu einer menschlichen Reaktion auf Fehler in der Lage ist und da haben im Block doch einige versagt.

Ich beziehe diesen Punkt trotzdem eher auf die Rotation in der Mannschaft. Auch wenn die ersten Spiele nicht besonders prickelnd waren, so hat Martin Schmidt prinzipiell an seiner Stammmannschaft festgehalten. Individuelle Fehler sind menschlich und prinzipiell in Ordnung. Gehäuft müssen sie allerdings Konsequenzen haben. Die Spieler aus der zweiten Reihe müssen darauf drängen sich beweisen zu dürfen. Und diejenigen, die zum Einsatz kamen, müssen für gehäufte Fehler die Konsequenzen tragen und auf der Bank Platz nehmen. Irgendeinen Vorteil muss der große Kader haben, bei dem die Leistungsdichte so hoch ist wie nie. Zumindest gingen wir davon bisher aus. Ob es Martin Schmidt in diesem Kader schafft den Konkurrenzkampf hoch zu halten, müssen wir noch abwarten. Aber vielleicht sind die Unkonzentriertheiten auch darauf zurückzuführen, dass man sich in der Mannschaft durch den fehlenden intensiven Konkurrenzkampf nicht zu Topleistungen pusht?

Besser gegen Freiburg

Alles in allem steht nicht zu befürchten, dass es gegen Freiburg weiter geht, wie es gegen Frankfurt aufgehört hat. Martin Schmidt hat die Schwere der Niederlage erkannt. Fehler wurden von ihm in der taktischen Einstellung als auch von den Spielern auf dem Feld gemacht und der Spielverlauf hat uns nicht in die Karten gespielt. Wer weiß, was mit einem frühen Führungstor möglich gewesen wäre. Mit 26 Punkten haben wir immer noch 8 Punkte mehr als in der letzten Saison (und 5 weniger als vor zwei Jahren). Es läuft nicht alles optimal, aber doch einiges richtig.

Wir werden wieder Feiern, das ist klar. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Bongarts/Getty Images)

Mir ist dabei besonders wichtig, dass diese Mannschaft die sportliche Identität des FC Augsburg wiederfindet, so dass man sich als Fan auf der Tribüne mit den Jungs auf dem Rasen jederzeit identifizieren kann. Verlieren ist nicht schlimm, genau wie einzelne Fehler. Und ich tausche mit jedem Spieler Hoody gegen Trikot nach einem Spiel in der Kälte. Aber bei allem was mir an dieser Sache liegt: dafür müssen alle 100% geben in den 90+X Minuten des Spiels. Und am Freitag nach dem Spiel hätte keiner auf der Tribüne eines dieser Trikots gewollt. Weil es einem das Herz bricht, wenn die eigene Mannschaft ihre und damit unsere Identität mit Füßen tritt. Und so muss dieses Team nun erst wieder herausfinden, für was es steht. Man will ihnen zurufen: Wir sind für euch da. Schaut uns an und kämpft für uns. Mehr braucht es doch nicht.

TGIF: Das Spiel ist nah und der Weg ist kurz

Ein erneutes Servus von mir in die Runde am Freitag kurz vor dem Auswärtsspiel in Frankfurt. Vielleicht lest ihr das auf dem Weg nach Frankfurt, in eurer Lieblingskneipe oder daheim auf der Couch. Wer hier schon etwas länger mitliest, der weiß, dass endlich der Weg für mich kurz ist und mein „Heimspiel“ ansteht. Korrekt, ich wohne immer noch in Frankfurt. Meine Tochter wird im Kindergarten von Eintracht-Anhängerinnen erzogen. Mancher Kollege ist treuer Eintracht-Fan. Unschwer zu betonen, dass dieses Spiel für mich eine besondere Bedeutung hat. Ich hasse es auswärts in Gladbach oder Wolfsburg abgewatscht zu werden, aber gegen die Eintracht gilt es umso mehr. Eine Niederlage in diesem Spiel ist schlicht keine Option.

Fakten über das Spiel: #SGEFCA

10. gegen 11. – ein Nachbarschaftsduell in der Tabelle. Beide Teams mit recht viel Torgefahr nach vorne (33 bzw. 32 geschossene Tore), beide Teams lassen allerdings auch viel zu (39 bzw. 31 Gegentore). Es könnte rund gehen, wogegen allerdings die Ausgeglichenheit der Mannschaften spricht. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Quasi ein Topspiel in der für uns relevanten Tabellenhälfte. Eintracht Frankfurt ist ein Team, in dem Martin Hinteregger mit 6 Toren der zweitbeste Torschütze ist. Augen auf nach dem Eckballgegentor gegen Union, damit den Frankfurtern nichts ähnliches gelingt. Mit Silva, Dost (der allerdings ausfällt) und vor allem Pacienca haben die Frankfurter einige gefährliche Offensivkräfte. Mit Philipp Max haben wir allerdings auch einen torgefährlichen Verteidiger mit der gleichen Trefferanzahl.

Alfred Finnbogason war wieder mittendrin statt nur dabei. So kann er auch in Frankfurt ein wichtiger Einflussfaktor auf den Ausgang des Spiels sein. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Dazu ist Alfred Finnbogason wieder fit, der neben dem Schwaben-Bomber Flo Niederlechner auflaufen könnte. Wer soll diese Offensivreihe mit all diesen Hochkarätern und unterstützt von Ruben Vargas und Marco Richter aufhalten? Im Tor der Frankfurter steht dafür Kevin Trapp bereit. Wohingegen wir Augsburger auf einen der guten Tage von Tomas Koubek hoffen müssen. Der kehrt nach seinem grippalen Infekt ins Tor zurück. Ob das nicht den entscheidenden Unterschied ausmachen wird?

Der Gegner

Eine Wundertüte vor der Winterpause, seitdem nur Pralinen. Die Eintracht hat gegen Düsseldorf letztes Wochenende keinen guten Fußball gespielt, die ersten beiden Spiele der Rückrunde aber irgendwie gewonnen. Das Heimspiel nun unter der Woche im Pokal gegen Leipzig war einerseits Belastung. Andererseits beflügelt ein eindeutiger Sieg gegen eine der besten Mannschaften der Liga. Wobei: Wie gut ist Leipzig nun nach der Winterpause gerade noch? Auf jeden Fall ein Gegner, der der Eintracht gerade liegt – im Gegensatz zu uns. Ich kann mich noch gut an das letzte Auswärtsspiel im Waldstadion erinnern. Die Eintracht war ewig ungeschlagen und es war das erste Spiel von Martin Schmidt.

Große Erleichterung nach der Partie im April in Frankfurt. Der Sieg war die entscheidende Weiche Richtung Klassenerhalt. (Photo by Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)

Es hatte keiner damit gerechnet, dass wir überhaupt etwas mitnehmen. Und es war mein persönliches Highlight in der letzten Saison, weil die Mannschaft sich dagegen gestemmt hat, mit vollstem Einsatz, und 3 Punkte erkämpft hat. Die Eintracht ist in dieser Saison eine Wundertüte. Aber geschenkt bekommst du hier nichts. Wenn wir auftreten wie gegen Union Berlin oder in der ersten Halbzeit gegen Bremen, dann werden wir gefaltet und nach Hause geschickt. Wenn wir die zweite Halbzeit gegen Bremen weiterführen können, werden wir Chancen bekommen. Frankfurt liegt uns. Ich hoffe auch diesmal.

Die Presseschau

Das Transferfenster ist zu und es hat niemand mehr Augsburg verlassen. Erwähnenswert waren den Medien dabei vor allem zwei Spieler: Eine Leihe von Reece Oxford zerschlug sich wohl, genauso wie ein Wechsel von Kevin Danso. Oxford kommt gerade beim FC Augsburg nicht zum Zug. Die Konkurrenz ist nun mit Eduard Löwen auch nicht gerade kleiner geworden. Kevin Danso kommt während seiner Leihe in Southampton nicht zum Zug. Der Premier League Traum wirkt gerade eher wie ein Alptraum. Beide Spieler finden sich nun für die nächsten Monate in unbequemen Situationen wieder und müssen sich frei schwimmen. Zu verlieren haben sie gerade nichts.

Für mich dagegen etwas überraschend, dass unsere Leistungsträger um Philipp Max und Marco Richter nicht mit Wechseln in Verbindung gebracht wurden. Ein Unterschied zu vielen vorherigen Transferperioden. Der FCA konnte den starken Kern der Mannschaft zusammen halten. Jetzt wollen wir mal sehen, was sich daraus machen lässt.

Etwas für Aufmerksamkeit sorgte diese Woche auch, dass Martin Schmidt in der Halbzeit in der Kabine gegen Bremen etwas lauter werden musste. Ein Weckruf quasi. Ob es heute gegen die Eintracht ohne Weckruf klappt. Es bleibt zu hoffen.

Der Traum der Woche

Ruhe für den Rest der Saison an meinem Frankfurter Arbeitsplatz. Ein wirklich großer und wichtiger Traum, damit ich mich hier weiter aufs Wesentliche konzentrieren kann.

Was macht eigentlich Florian Kohfeldt?

Der FC Augsburg Fluch ist an Florian Kohfeldt vorbei gezogen. Der SV Werder Bremen hat ihm deutlich den Rücken gestärkt, nachdem noch vor dem Augsburg-Spiel vermutet wurde, er würde bei einer Niederlage entlassen. Ich bin ein großer Fan von Konstanz auf der Trainerbank und hoffe, dass der SV Werder diesen Weg konstant weiter geht. Daraufhin hat seine Mannschaft Borussia Dortmund aus dem Pokalwettbewerb gezittert und sich damit etwas Selbstbewusstsein geholt.

Applaus für Florian Kohfeldt von unserer Seite. Mit klarer Kante hat er sich in dieser Woche politisch positioniert und die Ereignisse in Thüringen verurteilt. (Photo by Martin Rose/Bongarts/Getty Images)

Das alleine hätte heute nun noch nicht dazu geführt, dass wir uns detailliert mit Florian Kohfeldt beschäftigt hätten. Nun hatte er allerdings auch noch das Rückgrat, sich zu den politischen Ereignissen in Thüringen zu äußern. Wir spielen heute in Frankfurt – Peter Fischer, Präsident der Eintracht, hat sich schon vor einiger Zeit deutlich von der AfD distanziert. In diesen Zeiten ist das mehr denn je notwendig. #fckafd #fcknzs

Gazetten Tipps

Andy: 1:1 Es wird zur Sache gehen und die Eintracht hat durch den Pokal Selbstvertrauen getankt. Wir werden in Rückstand geraten, ausgleichen und einen Punkt aus Frankfurt mitnehmen.

10 Jahre Daniel Baier: eine Erinnerung, wer der Beste ist

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Der Fußball zelebriert den Kult um ehemalige Spieler nicht in dem Umfang, wie das in den USA im Football oder Basketball gemacht wird. Wenn verdiente Spieler abtreten werden dort deren Nummern nicht mehr vergeben, sie werden in den sog. „Ring of Honor“ oder in die „Hall of Fame“ aufgenommen. Der Kult um ehemalige Spieler wird deutlich aufwändiger betrieben. Es gibt eine bewusste Erinnerungskultur im Hinblick auf die Leistung der Ehemaligen.

Auch gegen den SV Werder Bremen dirigierte der Maestro Daniel Baier sein Team erneut. Mal wieder mit Erfolg. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Aber auch in Augsburg ist ein gewisser Personenkult für unsere verdienten Spieler angekommen. Vor dem Stadion steht eine Statue zu Ehren von Helmut Haller, die Stehplatztribüne der Heimfans trägt den Namen von Uli Biesinger. Weitere Ehrungen wird es auch in der Zukunft geben. Die Ehrung des Spielers, der im Trikot des FCAs die größten sportlichen Leistungen erbracht hat, wurde gerade erst wieder um ein Jahr verschoben: Daniel Baier.

Baiers Bedeutung für den Augsburger Fußball

Daniel Baier steht mittlerweile seit fast genau 10 Jahren in festen Diensten des FC Augsburg. Davor war er schon an den Club ausgeliehen. Er kam im Winter 2010 im Alter von 25 Jahren aus Wolfsburg zum FCA und ist mittlerweile fast ist im Fußballrentenalter angelangt. Wobei er die Rente gerade noch einmal verschoben hat. Er führte den FCA in die erste Liga und ist bisher nicht einmal mit ihm abgestiegen. Alles in allem hat er knapp 350 Pflichtspiele für den FCA absolviert. In den meisten Fällen agierte er aus dem defensiven Mittelfeld heraus, und verteidigte unser Tor, indem er wie kein anderer Pässe der Gegenspieler antizipierte und abfing. Im Spielaufbau war er oft der Rhythmusgeber des FC Augsburg der aus der Tiefe den Spielaufbau dirigierte. Dazu hatte er immer Zeit für einen Plausch mit dem Schiedsrichter oder seinen Gegenspielern. Alles in allem war er in den letzten 10 Jahren der prägendste Spieler, der das Trikot unseres Vereins getragen hat. Er ist wohl auch der sportlich wichtigste Spieler, der jemals das Trikot des FCA getragen hat.

Vergleich mit den Legenden

Diese Aussage erfordert natürlich, dass man ihn mit den anderen Vereinslegenden vergleicht. Uli Biesinger war ein Knipser, der für den FCA in der ersten Liga und in tieferen Ligen in 222 Spielen ganze 121 Tore erzielt. Er wurde zudem für die deutsche Nationalmannschaft nominiert, während er für den FCA spielte. Er ist dennoch mit dem FCA abgestiegen und der FCA konnte sich mit ihm nicht in der ersten Liga etablieren. Tore alleine sind kein Garant für sportlichen Erfolg. Biesinger war ein Riesenspieler für den FCA, Daniel Baier konnte er aber nur in einem Punkt übertreffen: beim Tore schießen.

Haller und Biesinger gemeinsam auf einem Foto anlässlich der Fußball WM 2011 in Augsburg. (Photo by Thomas Langer/Bongarts/Getty Images)

Bleibt offensichtlicherweise Helmut Haller übrig, der der beste Spieler ist, der jemals das Trikot des FC Augsburg getragen hat. Leider spielte er zu seiner absoluten Hochzeit nicht im FCA Trikot. Als Hallers Karriere so richtig in Fahrt kam, 1962 nach seiner ersten WM-Teilnahme im Alter von 22 Jahren, wechselte Haller von Augsburg nach Bologna und kam erst wieder im Alter von 33 Jahren im Herbst seiner Karriere zurück. Haller spielte seinen besten Fußball in Italien als er mit Bologna und Juventus Titel holte und sogar einmal zu Italiens Fußballer des Jahres gewählt wurde. Den FCA konnte auch er nicht mehr in die erste Liga führen, auch wenn er der Stadt sportliche Hoffnung schenkte. Haller war zu seinen Spitzenzeiten Weltklasse. Baier hat ihm voraus, dass Baier seine fußballerisch besten Zeiten im FCA-Trikot erlebte.

Bis zum Ende und noch viel weiter

Aber genau wie auch Hallers und Biesingers Karrieren wird auch Baiers Karriere leider irgendwann zu Ende gehen. Auch wenn es 2021 vielleicht noch nicht soweit sein sollte. Baier soll gerne so lange spielen, wie sein Körper mitmacht und er Lust hat sich in die Duelle zu werfen. Aber am Ende seiner Karriere – und ich hoffe sehr, dass er nie ein anderes Trikot als das des FCA mehr tragen wird – wird er hier in Augsburg gebührend verabschiedet werden müssen. Erwachsene Menschen werden Tränen verdrücken. Und uns sollte bewusst sein, dass wir Zeuge einer unglaublichen Karriere werden durften.

Baiers Leistungen über die Jahre hinweg sind mit das Beste was dieser Verein sportlich von einem einzelnen Spieler jemals erhalten hat. Schon jetzt ist er eine Legende. (Photo by Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)

Der FCA sollte es dann schaffen, Baier zu überraschen. So wie die Dallas Mavericks Dirk Nowitzki überrascht haben, als er sein letzes Spiel spielte. In welcher Rangfolge man die Augsburger Fußballlegenden am Ende des Tages reiht: Baier ist eine von Ihnen. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich ihn spielen sehen darf. Genießen wir die letzten 100 Spiele. Wenn alles zu Ende ist, wird sein Name unvergessen bleiben.

Der FCA und das Trainerkarussell der Bundesliga: erstmal ausgestiegen

Der FC Augsburg ist sportlich in ein etwas ruhigeres Fahrwasser zurückgekehrt. Zum Ende der Hinrunde haben wir zwischenzeitlich 6 Spiele lang nicht verloren und dabei sogar fünf Siege eingefahren. In Köln lief das Spiel nicht optimal. André Hahn verschoss einen Elfmeter und holte sich einen unnötigen Platzverweis ab. Trotzdem nahmen wir wieder einen Punkt mit. Auch gegen Dortmund verloren wir nach komfortabler Führung noch. Insgesamt haben wir uns aber durch den sportlichen Aufschwung im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt. Immer noch ist Durchatmen angesagt. Die Lage in Augsburg hat sich beruhigt. Mal wieder.

LEIPZIG, GERMANY – DECEMBER 21: Martin Schmidt schnauft durch. (Photo by Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)

Schwierigkeiten in der ersten Hälfte der Hinrunde

Zwischenzeitlich wurde es etwas ungemütlich für Martin Schmidt. Der Kaderumbau im Sommer hatte sich bis in die Saison gezogen, Leistungsträger vielen verletzt aus und es hat gedauert, bis die Mannschaft in der Lage war, seine Anforderungen auf dem Platz umzusetzen. Mittlerweile – gegen etwas schwächere Gegner – konnte die Mannschaft zeigen, was sie kann. Aber auch gegen stärkere Gegner wie gegen Hoffenheim oder Leipzig hat das Team mitgespielt, immer gegen gehalten und war wettbewerbsfähig. Das hatte lange gefehlt. Bis zum Auswärtsspiel in Gladbach verfolgte mich immer die Angst, auswärts richtig zu kassieren. In Gladbach ja auch mit bestem Recht.

WOLFSBURG, GERMANY – OCTOBER 27: Martin Schmidt in Action (Photo by Cathrin Mueller/Bongarts/Getty Images)

Am Ende hat auch eine positive Transferpolitik im Sommer ihren Beitrag zum Umschwung geleistet. Einige der Sommertransfers stechen wirklich hervor. Ruben Vargas hat sein Potential mehrfach angedeutet. Florian Niederlechner ist ein absoluter Glücksgriff für den FCA und schon jetzt zum Bomber von bayrisch Schwaben aufgestiegen. Und in der Innenverteidigung konnten sowohl Felix Uduokhai als auch Tin Jedvaj ihre Qualitäten auf dem Platz zeigen. Wenn nun noch Carlos Gruezo wieder fit ist und helfen kann, dann war der Transfersommer gelungen. Die Kernleistung von Martin Schmidt war es allerdings in der Hinrunde, aus diesem Haufen von talentierten Einzelspielern eine Einheit zu formen, die zusammen hält und an einem Strang zieht. Ich hatte nicht mehr daran geglaubt, aber es ist Martin Schmidt bis dato wunderbar gelungen. Respekt dafür!

Das Problem der Trainerwahl

Bei der Trainerwahl hat der FCA mit Martin Schmidt somit nicht ganz daneben gelangt. Es scheint auch insgesamt eine der größten Herausforderungen zu sein, den richtigen Trainer für ein bestimmtes Team zu identifizieren. Es mutet etwas seltsam an, dass Clubs sehr viele Ressourcen in das Spieler-Scouting investieren, aber anscheinend kein funktionierendes Konzept haben, um einen neuen Trainer für ihre Mannschaft zu finden.

AUGSBURG, GERMANY – DECEMBER 07: Martin Schmidt klatscht mit Achim Beierlorzer, einem aktiven Trainer-Karussell Teilnehmer ab. (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

9 Monate ist Martin Schmidt nun in Augsburg und damit belegt er bei den aktuellen Amtszeiten in der Bundesliga schon wieder einen Mittelfeldplatz. Viele Clubs haben in der Sommerpause oder auch schon in der laufenden Saison ihren Trainer erneut gewechselt. Andere Trainer – wie Lucien Favre in Dortmund – stehen immer wieder stark in der Kritik. Hertha BSC hat mit Jürgen Klinsmann nun erstmal eine Übergangslösung bis zum Saisonende gewählt, die gar nicht erst langfristig angelegt ist. Bei Hansi Flick in München weiß man auch nicht genau, ob das wirklich zu einer langfristigen Zusammenarbeit führt.

Der FCA setzt weiter auf Konstanz

Stefan Reuter hat beim FC Augsburg mittlerweile drei Trainer mit ausgewählt. Bei Markus Weinzierl zu Anfang hat er zumindest mit entschieden, ob dieser in Augsburg bleiben soll. Seine Einschätzungen an dieser Stelle lagen zumindest nie ganz daneben. Nur mit Dirk Schuster war man gar nicht zufrieden und entschied sich die Zusammenarbeit schnell wieder zu beenden. Aber Punkte hatte selbst Schuster damals gesammelt.

VERL, GERMANY – AUGUST 10: Martin Schmidt fragt sich manchmal auch, was das alles soll. Zusammen geht es trotzdem weiter. (Photo by Maja Hitij/Bongarts/Getty Images)

Insgesamt gilt weiterhin: der FC Augsburg setzt weiter ganz bewusst auf Konstanz, auch wenn in der Liga mal wieder die Panik ausbricht. Wahrscheinlich ist das weiterhin das Zauberrezept, warum wir mittlerweile im neunten Jahr in der Bundesliga spielen. Als Trainer in der Liga hätte ich ein großes Interesse daran, irgendwann in Augsburg zu arbeiten. Die Rückendeckung der Vereinsführung ist formidabel. Die Jobsicherheit ist groß. So lange wir es schaffen, gute Trainer nach Augsburg zu locken, werden wir mittel- und langfristig Erfolg haben. Durch schwierige Phasen müssen allerdings auch wir durch – aber halt zusammen.

Wohin die Reise noch führt

Im Nachhinein wirkt es so, als ob Martin Schmidt in Wolfsburg schlicht nicht genug Zeit bekommen hätte. Derweil hatte er in Mainz eine sehr erfolgreiche Zeit, in der er die Mainzer sogar bis nach Europa geführt hatte und man sich am Ende einvernehmlich trennte. Dort kam am Ende die Frage auf, wie sich die Mannschaft sportlich weiterentwickeln könnte. Es wäre ein Luxus, wenn wir uns diese Frage in 1,5 Jahren auch stellen würden. So lange würde ich momentan hoffen, dass Martin Schmidt stabil in Augsburg weiter arbeiten sollte. Aber was wusste ich Anfang Oktober schon. Mal schauen, wann wir wieder aufs Karussell aufspringen.

TGIF: Zeit, wieder an Fußball zu denken

Servus in die Runde. Wir probieren hier mal wieder etwas neues. Regelmäßig vor den Spieltagen wollen wir an dieser Stelle alle wichtigen und unwichtigen Informationen zusammenfassen, so dass ihr liebe Leser, potentiell die Klugscheißer des Wochenendes sein könnt. Einmal auf dem Weg ins Stadion hier reingeschaut und schon ist die Vorbereitung abgeschlossen. Zumindest für euch. Versuchen wir es einfach mal.

Fakten über das Spiel: #FCABVB

Es spielt der Vierte beim Zehnten. Dortmund hat in dieser Saison die Erwartungen bisher nicht immer erfüllen können. Wir enttäuschten nur in der ersten Hälfte der Hinrunde, bevor wir zu einem fulminanten Lauf ansetzten. Nach dem Abschluss der Hinrunde ging es zuerst in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub und danach ins Traininslager auf Malta. Dort haben wir zwei Testspiele absolviert. Im ersten konnten wir uns mit der zweiten Garde gegen den maltesischen Erstligisten Hibernians FC 4:0 durchsetzen. Edu Löwen trifft und wirbelt direkt beim Debüt im FCA Trikot. Im zweiten reichte es in nomineller Topbesetzung nur zu einem 3:3 gegen Cercle Brügge. Fredrik Jensen rettete nach Einwechslung das Unentschieden.

Mit dieser Form und nach dem Ende der Rückrunde hat sich Fredrik Jensen seinen Platz in dieser Offensivreihe verdient. Ob er ihn gegen Edu Löwen verteidigen kann? (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Am Auffälligsten waren allerdings die Fehlerketten in der Abwehr, die zu den Gegentoren führten. Die Kernfrage, die beantwortet werden muss: Konnten wir die Form in der Winterpause konservieren?

Der Gegner

Obwohl die Bayern geschwächelt haben, sieht es nicht nach einem Meisterschafts-Run der Dortmunder aus. Die Dortmunder haben sich auf einer Position verstärkt, auf der sie bisher sehr dünn besetzt waren: im Sturm. Erling Haaland kam von RB Salzburg und hat international viele Vorschusslorbeeren geerntet. Als Abgang steht Julian Weigl fest, der zu Benfica Lissabon wechselte. Aber auch jegliche Information zur Aufstellung oder Taktik der Borussia wird uns nicht verraten, welche Seite sie uns in Augsburg zeigen wird. Ob die Dortmunder in der Rückrunde eine Überraschungstüte bleiben werden? Die Testspiele des BVB haben in dieser Hinsicht nicht für Klarheit gesorgt, denn auch die Dortmunder lieferten durchwachsene Leistungen ab.

Die Presseschau

Daniel Baier gab dem Sport-Magazin Socrates ein ausführliches Interview. Wenn die Aussagen des Maestros mal keine interessante Lektüre ergeben nach der Nachricht zur Vertragsverlängerung um ein Jahr. Auf der Spielerseite kann man ansonsten noch Noah Sarenren Bazee im Blick behalten. Der kicker hat schön dargestellt, wie er durch die lange Genesungsphase und die Geduld in der Rückrunde zur Überraschung werden kann.

Zur Bescheidenheit des FCA sollte man erwähnen, dass der FCA eine Promo-Reise in die USA vereinbart hat. Der Haken? Man plant, nicht auf dem Relegationsplatz zu landen, denn die Reise findet zu den Terminen der Relegationsspiele statt. Wenn die Verantwortlichen in der Rückrunde den Ball flach halten wollen und daran erinnern, in der Tabelle nach unten zu schauen, kann diese kleine Terminüberschneidung wohl als Erwiderung dienen.

Was es diese Woche nicht in diese Kategorie geschafft hat:

  • Informationen zu den Urlaubsorten unserer Spieler
  • Aussagen eines ehemaligen Co-Trainers, der versucht nicht in Vergessenheit zu geraten

Der Traum der Woche

Der FC Augsburg ist dafür bekannt, dass man immer wieder neues mit diesem tollen Verein erlebt. Etwas, das man vorher entweder noch nie erlebt hat oder für vollkommen unwahrscheinlich hielt. Ein Sieg zum Rückrundenstart gegen die Borussia aus Dortmund würde immer noch in diese Kategorie fallen. Die Borussia aus Dortmund ist immer noch einer der Top Clubs in der Liga. Ein Sieg wäre immer noch eine gr0ße Überraschung. Ich wünsche es mir so sehr!

Wenn Erling Haaland bei seinem Debüt für den BVB in der Bundesliga den Ball flach halten könnte, wäre das förderlich. (Photo by Francesco Pecoraro/Getty Images)

Randnotiz: Ein gewisser Pierre-Emerick Aubameyang hat bei seinem Bundesligadebüt in Augsburg 3 Buden erzielt und uns quasi im Alleingang erledigt. Die Dortmunder wussten damals noch nicht einmal, wie sein Name korrekt ausgesprochen gehört. Vielleicht doch französisch? Erling Haalands Einstand fällt hoffentlich deutlich bescheidener aus.

Was macht eigentlich Iago?

Eigentlich wollen wir an dieser Stelle zukünftig auf ehemalige Spieler schauen. Heute schauen wir mal kurz auf Iago. Iago kann dem FCA leider momentan nicht helfen. Immerhin ist er nicht verletzt, sondern darf für sein Land Brasilien in der Olympiaqualifikation antreten.

Iago hatte zum Ende der Hinrunde einen guten Lauf, wird allerdings vorerst fehlen. Der Grund ist allerdings erfreulich. (Photo by Boris Streubel/Bongarts/Getty Images)

Das Turnier findet in Kolumbien statt und das letzte Spiel für Ihn ist dort am 31.01. gegen Paraguay. In Frankfurt gegen die Eintracht könnte er dann am 07.02. schon wieder für den FCA auflaufen. Wünschen wir ihm bis dahin viel Erfolg, so dass er mit gestärktem Selbstbewusstsein zurückkehrt.

Gazetten Tipps

  • Andy: 1-2 Dortmund ist zum Rückrundenauftakt zu stark und setzt sich über individuelle Einzelaktionen durch. Wir können den BVB allerdings über lange Strecken ärgern und Marco Richter trifft sehenswert zum Anschluss. Am Ende reicht es allerdings nicht ganz zu einem Punkt.
  • Sebastian:Klares 4-1, drei Tore Niederlechner, 1 Tor Löwen. Niemals gefährdeter Heimsieg beim Rückrundenauftakt, Augsburg spielt Dortmund an die Wand und meldet sich zurück im Meisterschaftsrennen mit einem deutlichen Sieg gegen einen Konkurrenten.

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