Fußballfan zu sein ist – wenn man die starke Zuneigung zu einem Club mit Stadionbesuchen verbindet – eine beschwerliche Angelegenheit. Es ist dem Reisen damit gar nicht so unähnlich. Jeder Besuch eines Spiels kommt einer kleinen Reise gleich. Die Fahrt zu einem Auswärtsspiel, z-B. nach Kiel, ist immer mehr als nur ein kleiner Ausflug. Dies hängt mit mehreren Faktoren zusammen. Einerseits ist da die Distanz, die es zu überwinden gilt. Andererseits wird Fußball weiterhin draußen gespielt und auch die Witterungsbedingungen sind mit einzukalkulieren für den Spieltag im Stadion.
Die Verbindung im Stadion
Wenn man es dann ins Stadion geschafft hat, dann stellt sich oft das Gefühl ein, dass man ein Teil von etwas Größerem ist. Dies verleiht dem Spielbesuch eine spirituelle Note. Es wird gemeinsam gesungen, die ein oder andere Fahne geschwenkt und – gerade auswärts – auch gerne mal eine Fackel gezündet.
In den besten Fällen spielt auf dem Rasen ein Team, dem man anmerkt, dass es selbstbewusst und stolz sich von keinem Gegner etwas gefallen lässt. Ein Team, das weiß, dass es dem Gegner Schwierigkeiten bereiten muss, dass es den extra Meter braucht und jeder Spieler bereit ist, diesen jederzeit zu gehen. Ein Team, das mit Rückschlägen umzugehen weiß. Für das Trotz dazu gehört und Aufgeben keine Option ist, so lange nicht abgepfiffen wurde. Ein Team, das selbst einen Plan für das Spiel hat und mit dem Ball auch etwas anzufangen weiß. Bei dem sowohl die Grätsche als auch der gelegentliche Übersteiger dazu verwendet werden, um das Publikum auf seine Seite zu ziehen und Zeichen zu setzen.
Highlights
Wenn ich aus dieser Sicht auf das abgelaufene Jahr 2024 als FCA-Fans zurückblicke, dann kehrt Milde ein. Milde? Ja, es war wahrlich nicht alles schön. Aber gerade in den letzten Monaten hat die Mannschaft viele gute Spiele zu Hause abgeliefert. Kaum einmal wurde man weder unterhalten noch mitgenommen. Heimsiege gegen Bochum, Gladbach und Dortmund stehen alleine in den letzten Monaten zu Buche. Die Mannschaft hat es oftmals geschafft, vor allem zu Hause, den Fans seriöse Auftritte zu bieten.
Für mich bleibt von 2024 als Fans des FCA vor allem das Positive. Das hat aber vor allem auch damit zu tun, dass ich die richtigen Auswärtsspiele besucht habe. Ich war in Darmstadt, wo ich vor lauter Konfetti und Pyro das erste Tor nicht gesehen habe. Damit begann die Feierei ja aber erst so richtig und dieses Spiel werde ich nicht vergessen. Ich war zum Jahresende auch in Karlsruhe. Da war das Spiel deutlich weniger überzeugend, Pyro gab es auch dort zur Genüge, und die Dramatik hat mich erst um Jahre altern lassen, später aber auch wieder zu Verjüngung beigetragen. Auch dieses Spiel wird in meiner Erinnerung einen festen Platz haben.
Traumatisches
Wer nun aber das Pech hatte, nach Leipzig, Heidenheim oder Kiel gefahren zu sein, dem wird dieses Team ganz schön aufstoßen mit seinen desaströsen Auftritten, die es immer wieder einstreut. Wenn die Mannschaft nach den Spielen nicht mehr ganz bis an den Zaun geht, der Trainer auf der nächsten Pressekonferenz aber trotzdem wieder von den „tollen Fans“ redet.
Jedes Team verliert. Als Fan gehört dies dazu. Die Niederlagen sind dazu da, die Freude über die Siege noch zu vergrößern. Mit Würde und Anstand sind sie zu erleiden. Die Farben des Clubs dabei nicht zu verraten. In diesen Fällen steht am Ende des Tages dann zwar eine Niederlage zu Buche. Man grämt sich aber nicht.
Vergrämt
Gram verfolgt den FCA nun seit dem Auswärtsspiel in Kiel. Der Gram ist erhalten geblieben. Er überlagert die schönen Erlebnisse aus 2024. Eine einzige Niederlage? Nein. Ein würdeloser Auftritt, ein Team ohne Rückgrat, das den Weg an den Zaun nach dem Spiel nicht findet, und Verantwortliche, die trotz wenig überzeugender Spiele, sportlich die große Entwicklung sehen wollten und nun am Ende des Jahres damit konfrontiert werden, dass das sie kein Team aufgebaut haben, dass eine eindeutige sportliche Vision auf dem Rasen verfolgt.
Vieles gibt es in 2025, das ich mir für den FC Augsburg wünsche. Aber am Ende geht es um Fußball. Und im Fußball zählt es auf dem Platz. Es gilt daher nicht übers Kämpfen zu reden, sondern es auf dem Platz zu tun. Es gilt nicht andauernd zu beteuern, dass man das „Offensive Mindset“ sehen konnte. Es muss offensichtlich sein. Und es gilt nicht nur Werte in Ansprachen zu bemühen, sondern sie auf dem Platz sichtbar zu machen. Es braucht nicht Spieler, die die Kurve auffordern, anzufeuern. Am Ende kommt der Jubel von selbst, wenn die Mannschaft sich diesen verdient.
Wir haben in Augsburg genügend schlechten Fußball gesehen, um diesen sofort zu erkennen. Der FCA sollte in der Lage sein, gegen jedes Team der Liga ein enges Spiel zu liefern, wenn nicht mehr. Wenn die Grundtugenden verloren gehen, und das des Öfteren wie vor allem die Auswärtsspiele zeigen, dann kann ich damit offen umgehen und die Verbindung zu den Fans wahren oder den Pflock durch weitere schlechte Spiele und Verklärung immer tiefer treiben. Am Ende muss der FCA für 2025 seinen Mut wiederfinden. Vielleicht auch einen kleinen Touch Wahnsinn. Oder Menschen finden, die bereit sind, über die bekannten Grenzen hinaus zu gehen, denn schon Bertolt Brecht merkte an: „Die Kontinuität bewirkt die Zerstörung“.
Als FC Augsburg Fan denkt man über Weihnachten noch lange darüber nach, was im Auswärtsspiel gegen Kiel schief gelaufen ist. Schnell könnte man „vieles“ sagen. Mir geht aber vor allem die Auswechslung von Keven Schlotterbeck nicht mehr aus dem Kopf. Als Schlotti verletzt raus musste, entschied sich Jess Thorup dafür Youngster Henri Koudossou zu bringen und Giannoulis in die 3er Kette zu ziehen. Danach kassierte der FCA direkt ein Gegentor und im Spielverlauf noch vier mehr.
Hätte es Alternativen zu dem Wechsel gegeben? Klar. Mit Noahkai Banks saß ein Innenverteidiger auf der Bank. Er hätte positionsgetreu die Rolle von Schlotterbeck übernehmen können. Auch Robert Gumny, der wieder zurück ist, hat schon in der 3er Kette gespielt. Im Nachhinein hätte es mit Banks nicht schlechter laufen können. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Der mentale Zusammenbruch
Ich hatte einmal das große Vergnügen mir von einem professionellen Sportpsychologen den Zusammenbruch der brasilianischen Nationalmannschaft im WM-Halbfinale 2014 erklären zu lassen. Man hat beim FCA gegen Kiel und in den Spielen z.B. gegen Heidenheim den gleichen Verlauf mannschaftspsychologischer Abläufe erkennen können. Wenn Spiele einen solchen Verlauf nehmen, dann geht es nicht mehr darum, dass die Spieler nicht mehr wissen, was sie zu tun hätten. Sie verlieren den mentalen Zugriff aufs Spiel und „ergeben sich“.
Was kann hier in Zukunft helfen? Einerseits kann das Trainerteam auf Spielsituationen vorbereiten, so dass die Spieler auch mit Rückschlägen mental besser umgehen können. Der FCA hat in der Winterpause passenderweise sein Funktionsteam um einen Sportpsychologen erweitert. Anscheinend sah man hier auch Handlungsbedarf. Andererseits kann eine gesunde Mannschaftsstruktur mit gewachsenen Führungsspielern helfen, solche Situationen zu vermeiden. Sie können Kollegen wachrütteln, Impulse geben und einen Zusammenbruch verhindern. Der FCA hat auf jeden Fall Nachholbedarf, was das Vermeiden solcher Zusammenbrüche angeht, nachdem man in einem halben Jahr nun gegen Leipzig, Heidenheim und Kiel auswärts richtig her gespielt wurde.
Verzahnung von Verein und Region
Hier zeichnet sich nun auch eine Diskrepanz zwischen dem sportlichen Bereich und dem Rest des FCA ab. Während sich der Club rund um Präsident Krapf einen abrackert, um wieder mehr Verzahnung mit der Region hinzubekommen, kann man sich mit dem Team auf dem Rasen momentan nur schwer identifizieren. Im Nachgang zum Spiel gegen Kiel war ich selbst Teil von Diskussionen, wo es um mögliche Rückenflocks auf Trikots geht. Welchen Namen würdet ihr euch momentan flocken lassen?
Während es Jahre gab, in denen man sich nur schwer entscheiden konnte, ob man nun Hahn, Baier, Werner, Bobadilla oder Mölders hinten drauf packt, ist die Auswahl an Identifikationsfiguren gering. Jeffrey Gouweleeuw ist seit Jahren im Club und hat sich Respekt verdient. Philipp Tietz ist in seinem zweiten Jahr, übernimmt sichtlich Verantwortung und spielt mit seinen Toren auch sportlich eine wichtige Rolle. Danach wird es dünn. Maxi Bauer wäre vom Typ her einer, sportlich reicht es oft (noch?) nicht ganz. Rexhbecaj, Jakic, und Co. sollen Führungsrollen übernehmen, waren aber z.B. in Kiel diesbezüglich unsichtbar. Und dann fällt die Identifikation schwer.
Verantwortung übernehmen
Und so sieht es ganz danach aus, als ob man sportlich momentan auch daran scheitert, dass man bei den Neuzugängen und Spielern zu wenig Wert auf Charakter und Persönlichkeit gelegt hätte. Und an dieser Stelle mag ich eines betonen: ich behaupte nicht, dass die Spieler nicht gut spielen wollen oder, dass es an Einsatz fehlt. Man hat es meiner Meinung nach versäumt, um einige Kernspieler herum, ein gesundes Mannschaftskonstrukt zu schaffen. Und so wiegt am Ende ein Abgang des Kapitäns Demirovic schwerer, als in anderen Teams. Demirovic war in der vergangenen Saison über seine zugängliche Art ein wichtiger Spieler für den Zusammenhalt des Teams. Auch mit ihm war das Team nicht reich an Führungsspielern. Das Vakuum, das durch seinen Abgang entstand, konnte allerdings nicht gefüllt werden.
Der FCA kommt nicht darum herum, festzustellen, dass er mit dieser Mannschaftsstruktur in der nächsten Zeit Probleme haben wird. Im Gegensatz zum Sommer wird es aber nun Zeit, dieses Thema anzuerkennen und nicht nur wieder wie wild nach sportlicher Qualität von überall her Spieler zu verpflichten, sondern mit einem klaren sportlichen Bild eine Mannschaft aufzubauen. Der Prozess im Sommer glich ja eher eine Dekonstruktion. Das man Neuzugängen schwer erklären kann, wie die sportliche Identität aussieht, wenn man noch nach ihr sucht, macht das Problem nicht kleiner.
Für die Heimat spielen
Derweil ist Identität etwas wichtiges. Neben dem Wertegerüst wird es nach vielen Jahren nun aber auch Zeit sportlich eine klare Richtung zu haben, auch durch Ergebniskrisen hindurch. Ich mag lieber den offensiven Thorup sehen, der ein Spiel gegen Mainz zu Hause verliert anstatt diese Auswärtsbegegnungen gegen Heidenheim oder Kiel, in denen man keinen Mut erkennen kann. Defensive Stabilität passiert doch eben auch, in dem der Gegner selbst defensiv Respekt vor dem FCA haben muss. Davon ist momentan gar nichts zu sehen.
Wenn nun zusätzlich das Ziel ist, dass Verein und Region an einem Strang ziehen, dann muss man den sportlichen Strang schon auch benennen können. Und dann stellt sich die Frage, für was dieses Team steht. In den besten Jahren des FCA war der Zusammenhalt im Team sichtbar. Und auf der Tribüne hat man gesehen, wie sich gegenseitig geholfen und angefeuert wurde. Und dadurch sind Spieler über sich hinaus gewachsen. In dieser Zeit war nicht immer alles leicht. Aber Spieler haben in Augsburg ihre Heimat gefunden und für diese gespielt.
Der Bruch mit den Wiederholungen
Vielleicht ist auch jetzt der Moment, in denen man sich daran erinnert, wie man das erste Halbjahr unter Markus Weinzierl überwunden hat. Man hat einem Trainer mit seiner Philosophie den Rücken gestärkt. Man hat gezielt die Mannschaft verstärkt (André Hahn!). Und Führungsspieler wurden in die Verantwortung genommen und haben sich bewiesen. Vor ein paar Tagen habe ich die Kontinuität hinterfragt. Augsburg hält zusammen, bedeutet aber auch nicht jedes Jahr einen guten Trainer in Frage zu stellen. Nicht immer wieder zu wechseln, ohne zu wissen, warum es danach besser werden sollte.
Aus meiner Sicht sollten wir schleunigst aufhören, immer wieder dem Fehlglauben zu erliegen, dass ein neuer Trainer Besserung bringt. Wir sollten aber auch nicht tolerieren, dass Trainer ihre Philosophie über Bord werfen, wenn es Ihnen passt. In diesem Sinne: Jess, bring verdammt noch mal das Offensive Mindset zurück und hauche den Spielern Selbstbewusstsein ein. Wir haben gesehen, Du kannst es. Der FCA hat bisher 17 Tore geschossen, bis zum Saisonende will ich weitere 30 sehen. Mindestens.
Es gibt keine Situation, in der ich glaube, dass wir damit schlechter fahren als bisher. Und ich bin bereit, den sportlichen Erfolg des FCA darauf zu wetten. Nach all diesen mittelmäßigen Jahren ohne Fortschritt muss sich etwas ändern. Es wird Zeit, dass jemand mit Mut vorangeht. Der Rest folgt dann schon. Hand in Hand in 2025. Heja FCA!
Wenn man sportlich auf das Jahr 2024 des FC Augsburg zurück blickt, dann ist die sportliche Entwicklung recht erschreckend. Schon zum Ende des Jahres 2023 hat der Club nach seiner sportlichen Identität gesucht (und ich hatte das damals schon thematisiert). Nach dem Weggang von Stefan Reuter, der Neubesetzung der sportlichen Zentrale mit Marinko Jurendic und Heinz Moser und dem Trainerwechsel von Enno Maaßen zu Jess Thorup war es Ende 2023 allerdings noch verzeihlich, dass dieser Prozess nicht abgeschlossen war.
Nun – ungefähr 1 Jahr später – muss man sich bemühen, um Fortschritte zu sehen, die sich in der Leistung des Profiteams widerspiegeln. Nach dem 1:5 in Kiel muss man sogar ganz genau hinschauen. Mir springen dagegen sofort all die Punkte ins Auge, die nicht funktionieren. Auch, weil sich viele Themen immer wieder wiederholen.
Sportliche Ausrichtung
Der FCA in 2024 hat keine stabile sportliche Ausrichtung gefunden. Von „Offensive Mindset“ hat Jess Thorup zu seinen Anfangszeiten geredet. Wir sind an dem Punkt, wo man sich gegen den Tabellenletzten zu Hause ein 1:0 ermauert und Glück hat, dass man einen Elfmeter bekommt. Wie soll dieses Team ganz grundsätzlich auftreten? Es ist ein Mysterium.
Die Sollbruchstelle wird nur noch frappierender durch das „Sexy“-Zitat von Michael Ströll aus dem Sommer. Derweil Ströll einen richtigen Anspruch formuliert hat. Diesen umzusetzen ist die Aufgabe der sportlichen Leitung im Gespann Manager und Trainer. Gerade des Trainers Aufgabe ist es, dass die sportlichen Ansprüche über Grottenfußball hinausgehen. Davon ist momentan wenig zu sehen.
Das richtige Personal
Um sportliche Ansprüche umsetzen zu können, braucht es die passenden Kicker. Nun hat man mit Matsima, Claude-Maurice, Essende und Onyeka im Sommer Qualität verpflichtet. Die Qualität der einzelnen Spieler ist aber nur ein Aspekt, wenn es darum geht, in einer Teamsportart zusammen Leistung zu bringen.
Und hierüber ist nach dem Spiel im Kiel, z.B. hörenswert im Viererkette-Podcast der Augsburger Allgemeinen, ausführlich gesprochen worden. Wer sind die Stützpfeiler dieses Teams, die den anderen Spielern Struktur geben und diese integrieren? Auf der einen Seite gibt es einen alten Kapitän mit Jeffrey Gouweleeuw, der nicht der integrativste Charakter ist. Hinter ihm ist Kristijan Jakic der Vizekapitän, der in dieser Saison mehr nach seiner eigenen Form sucht als nach allem anderen. Eine Aufzählung, wer hier in den letzten Jahren den Verein verlassen hat, hilft nicht. Wer den Einbruch in Kiel gesehen hat, der weiß, dass es hier ein Vakuum gibt. Gestellt hat sich der Presse und den Fans am Ende einzig Philipp Tietz. Zu wenig für ein Team, wo jeder einzelne Spieler nicht nur mit sich selbst beschäftigt sein sollte.
Die Augsburger Werte
Wenn es schlecht läuft, dann zeigt sich der wahre Charakter. So heißt es zumindest. Hier ist dann schon auch löblich zu erwähnen, dass sich Marinko Jurendic direkt und entschieden vor Trainer Thorup gestellt hat. Gerade auch weil der strukturlose Kader aus Einzelspielern eben auch in seinen Verantwortungsbereich fällt. Thorup macht schon was er kann, und muss aber eben auch sportlich an Tietz und Rexhbecaj festhalten, wenn es sportlich bei beiden nicht so läuft, weil er sonst gar keine Struktur mehr in seiner Truppe hat.
Was dann dennoch erschreckt, sind grundsätzliche Verhaltensweisen. Gegen Kiel war die Mannschaft nicht in der Lage, in der zweiten Halbzeit zumindest nochmal einen Versuch zu unternehmen, diesen Teil der Begegnung positiv zu gestalten, auch für die vielen mitgereisten Fans. Da blieben dann auch Grundtugendenden unsichtbar. Unangenehm zu spielen war das für die Kieler nicht. Ganz im Gegenteil hatten sie im zweiten Teil der Begegnung, wo sie den Fuß vom Gas nehmen konnten, nicht mit allzu großem Augsburger Widerstand zu kämpfen.
So wie man sich in der zweiten Hälfte dann verhalten hat, auf dem Ausflug nach Kiel, so lief dann auch die Verabschiedung von den Fans. Und hier muss man auch Jess Thorup in die Pflicht nehmen. Der nette Däne braucht nicht auf jeder Pressekonferenz von „den tollen Fans“ reden, wenn er es zulässt, dass sich sein Team nach einem solchen Auswärtsspiel vor der Kurve drückt. Die Auswärtsfahrer hatten das Team unermüdlich auch in der zweiten Halbzeit unterstützt, nur damit außer Tietz und Bauer keiner aus dem Team es für nötig hielt, sich nach dem Spiel für die Unterstützung zu bedanken. Von Augsburger Werten war dann hier hinten und vorne nichts zu sehen. Und das Römertrikot wurde zu einem Trikot der Schande an diesem Tag.
Grundsätzliches fehlt
In Kiel ist offensichtlich zu Tage getreten, dass es im Augsburger Team an Grundsätzlichem fehlt. Einerseits fehlt die Wertschätzung für Bundesliga-Minuten, auch wenn sie bei großem Rückstand und in schwierigen Situationen kommen. Diese Minuten sollten erst recht die Möglichkeit bieten, zu zeigen, was in einem steckt. Andererseits fehlt die grundsätzliche Übernahme von Verantwortung. Spieler als auch sportlich Verantwortliche müssen sich nach einem solchen Spiel offen der Kritik stellen. Da gibt es nichts schönzureden.
Im November 2023 hatte ich den Begriff des Heimatclubs für Spieler als ein mögliches Zielbild für den FCA eingeworfen. Wenn ich einen Club als meine Heimat sehe, dann verhalte ich mich auf eine andere Art und Weise, als wenn der Club nur eine Durchgangsstation ist. Im Sommer haben sich viele Spieler entschieden, ihre Zukunft woanders zu suchen. In den besten Zeiten des FCA sind Spieler gerne gekommen und auch gerne geblieben. Der Verein hatte zudem ein glückliches Händchen, die Spieler zu halten, die der Mannschaft eine klare Struktur gaben und gewisse Werte durchsetzten. Das war dann auch eine Charakterfrage. Und diese Frage nach Persönlichkeiten und Charakteren sollte von ganz oben in 2025 wieder in den Mittelpunkt des Vereins gestellt werden. Weil sich eben in den schwierigen Zeiten zeigt, ob man eine Identität hat.
Man konnte nicht anders, als das Dasein als FCA-Fan über die Feiertage zu verfluchen. Zu tief sitzt der Stachel des 1:5 in Kiel, den das Team von Jess Thorup sich 3 Tage vor Heiligabend im Norden eingefangen hat. Dieses einzelne Spiel. Als solches könnte man es abtun. Andererseits steht das Spiel symbolisch für so viele Spiele des FCA in 2024 und auch davor. Es tut weh, diese Parallelen zu erkennen und zu sehen, dass gewisse Themen immer wieder auftreten. Mittlerweile hat das Jahr 2025 begonnen. Es ist Zeit, sich der Aufarbeitung zu stellen, auch wenn die Themen mehr als nerven. Aber nach Kiel war klar: Schönreden bringt es auch nicht. Also lege ich den Finger in die Wunde. Los geht’s!
Die ersten 15 Minuten
Fangen wir bei Kleinigkeiten an. Es war nun in dieser Saison nicht das erste Mal, dass Keven Schlotterbeck raus musste. Im Spiel gegen Gladbach kam für ihn Chrislain Matsima. Direkt nach Matsimas Einwechlsung, beim nächsten Eckball, war man unorganisiert und kassierte ein Tor. Umstellungen nach Wechseln sind somit schon in anderen Situationen nicht gut für den FCA ausgegangen. Gegen Gladbach reichte es trotzdem zum 2:1 Sieg, weil man danach wieder defensiv stabil stand und die Offensivbemühungen der Borussen wegverteidigt bekam. Gegen Kiel nicht.
Vielleicht wären es aber auch gegen Gladbach mehrere Gegentore geworden, wenn die Auswechslung in einer anderen Spielphase von Statten gegangen wäre. Die Auswechslung gegen Kiel fiel nun in eine Spielphase, in der der FCA in dieser Saison immer wieder Probleme hat. Wir reden natürlich von den ersten 15 Minuten im Spiel. 9 von 32 Gegentoren kassierte der FCA in den ersten 15 Minuten des Spiels in dieser Saison. Das der Ausgleich dann so früh viel, überraschte dann die wenigsten FCA Fans.
Auswärts
Aber was war wirklich schon überraschend in Kiel? In Leipzig hatte man schon hoch auswärts verloren und das ist auch schon anderen Teams passiert. Aber der FCA hat in dieser Hinrunde eben auch gegen Heidenheim auswärts eine unwürdige Klatsche bekommen. Anscheinend gab es keinen hinreichend langanhaltenden Lerneffekt aus dem Heidenheim-Spiel, der dazu geführt hätte, solche Ergebnisse zumindest in der näheren Zukunft zu verhindern. Über 1000 Fans des FCA waren auswärts in Kiel dabei und hatten sich zuvor einlullen lassen von der Hoffnung auf bessere Auswärtsspiele. Nur damit der FCA mal wieder auswärts nicht gewann. Noch nie gelang das diese Saison in der Bundesliga. Und das hat seine Gründe.
Dabei waren ja nicht nur diese Auswärtsauftritte schwierig. Gegen Karlsruhe konnte man sich zuletzt noch rausreden, dass es im Pokal nur ums Weiterkommen geht. Derweil war die zweite Halbzeit genauso lustlos und zum Vergessen wie gegen Kiel. In Freiburg war es nicht viel besser. Und so kommt es, dass man als FCA Fan in dieser Saison noch keinen sehr guten Auswärtsauftritt seines Teams gesehen hat, sei es nur weil man sich wie gegen Frankfurt geschehen, die Bälle mit dem eigenen Arsch ins eigene Tor gelenkt hat.
Defensive Stabilität
Das Spiel ist aber auch bestens geeignet, einen anderen Mythos zu demontieren. Der FCA soll angeblich unter Jess Thorup zu einer defensiv stabilen Mannschaft geworden sein. Dieses Team, das im letzten Monat gegen Kiel 5, zu Hause gegen Leverkusen 2, in Frankfurt 2, in Karlsruhe 2 Gegentore kassierte. Ja zu Hause gegen Bochum spielte man zu 0. Das macht trotzdem im letzten Monat mehr als 2 Gegentore im Schnitt. Dieser FCA war im letzten Monat kein defensiv stabiles Team.
Diese defensive Stabilität war sowieso nur ein Pflaster, das auf sportliche Entwicklung geklebt wurde, die schlichtweg nicht zufriedenstellend verlaufen war. Für die viel gepriesene defensive Stabilität hat man die Offensive vollkommen geopfert. Gegen das schlechteste Team der Liga reichte es zu Hause zu einem Elfmeter-Tor. Gegen Karlsruhe und Schalke war das Ballbesitzspiel der Zweitligisten mindestens ebenbürtig. Der FCA ist sportlich weit weg von dem Ideal, mit dem der Trainer angetreten war.
Wie geht es weiter?
Jess Thorup hatte in seinen ersten Monaten attraktiven und phasenweise erfolgreichen Fußball in Augsburg spielen lassen und für gute Stimmung in der Fuggerstadt gesorgt. Auf schlechte Ergebnisse mit seiner Art Fußball zu spielen („Offensive Mindset“) folgte allerdings nun eine Abkehr von dieser. Wo er vorher noch kommunizierte, er würde keinen Bus parken, tat er dies später. Und stritt es zudem ab.
Auch dies ist eine Wiederholung. Schon unter Enno Maaßen und vorher gab es krass schlechte Auswärtsspiele. Auch Enno Maaßen kam und wollte ein System mit Ballbesitzspiel umsetzen und schwenkte um. Und war dann schnell wieder weg. Beide Trainer sind grundsätzlich sympathisch und gute Typen.
Man muss dann in der jetzigen Situation kein Prophet mehr sein um festzustellen, dass Jess Thorups Zukunftsaussichten in Augsburg zumindest getrübt sind, auch wenn man in der sehr kurzen Winterpause nun von Seiten des Vereins kein Fass aufmachen wollte. Bleiben die Ergebnisse weiter aus, muss der FCA im Frühjahr handeln, auch weil Thorups Spiel nicht mehr attraktiv ist und keine Hoffnung ausstrahlt. Und das ist doch auch der Hauptpunkt. Ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass der FCA mit diesem Setup auch in die neue Saison gehen will. Es ist nun an Jess, den Kreis der Wiederholungen zu brechen und zu seiner Art des Fußballs zurückzufinden. Wer den FCA in den letzten Jahren beobachtet, der mag nicht viel Hoffnung haben. Und wahrscheinlich liegt es noch nicht mal in der Hauptsache am Trainer.
Jess Thorup hat nach der englischen Woche gesagt: „Wenn mir das vorher einer versprochen hätte, hätte ich gesagt: Top, das nehme ich und bleibe zu Hause“. Speziell einer seiner Spieler würde hier wohl widersprechen. Er hat erst zum ersten Mal in der Bundesliga von Beginn an gespielt, dann die vollen 120 Minuten im DFB-Pokal gegen Karlsruhe abgerissen und das Tor von Samuel Essende aufgelegt, bevor er auch in Frankfurt erneut starten durfte. Diese Erlebnisse würde Henri Koudossou wahrscheinlich ungern gegen einen imaginären Aufenthalt auf der Couch tauschen. Glücklicherweise hat er mich im Gespräch an seinen Erfahrungen teilhaben lassen. Wer sich beim Lesen nicht mit dem Youngster freut, bei dem läuft etwas verkehrt.
Andy: Wenn Du morgens aufwachst, glaubst Du dann eigentlich direkt, was in der letzten Woche passiert ist, oder muss dich erst jemand zwicken?
Henri: Die Entwicklung der letzten Wochen ist natürlich nicht selbstverständlich. Ich gewöhne mich so langsam daran. Die letzten Wochen sind natürlich wahnsinnig gut für mich gelaufen und ich hätte es mir nicht besser vorstellen können.
Andy: Nimm uns einmal mit zum Heimspiel gegen Bochum: Wie fühlt sich das an im Tunnel, wenn man vor dem Spiel aufs Feld kommt und starten darf?
Henri: Das ist schon etwas Besonderes. Ich war auch deutlich aufgeregter, als bei den Spielen, bei denen ich von der Bank gekommen bin. Die Vorfreude war riesig und es war perfekt, dass wir auch noch gewonnen haben.
Andy: Wie war insgesamt die Erfahrung rund ums Spiel? Waren viele Leute aus deinem Umfeld im Stadion?
Henri: Das denkt man vielleicht, dass ich besonders viele Tickets bestellt habe. Aber so lief es gar nicht ab. Meine Eltern haben sich das Spiel gemütlich auf der Couch angeschaut und es war ein Freund von mir im Stadion. Bei anderen Spielen waren schon mehr Leute von mir da. Ich war einfach stark darauf fokussiert, sportlich meine Leistung zu bringen, defensiv erstmal gut zu stehen und keine Fehler zu machen. Und das war das Wichtigste für mich.
Andy: Lange darüber nachdenken konntest Du dann nicht, weil es am Mittwoch schon nach Karlsruhe ging. Wie hast Du dieses Spiel empfunden?
Henri: Von den Emotionen her war das einfach unfassbar. Wir wussten, dass es ein ekliges Spiel wird und dann gibt es diesen Spielverlauf, die Führungswechsel und den späten Ausgleich in der 123. Minute als auch das Elfmeterschießen. Danach der Weg von der Mittellinie auf die eigenen Fans zu war mit einer der geilsten Momente meiner bisherigen Karriere. Das ist einfach die Last des Spiels abgefallen. Man freut sich immer, wenn man gewinnt. Aber diese Belohnung nach diesem Kampfspiel und Arbeitssieg war unfassbar.
Andy: Jetzt hast Du gegen Karlsruhe das Tor von Samuel Essende vorbereitet. Ist das nochmal etwas Besonderes?
Henri: Ich war froh, dass ich der Mannschaft auf diesem Weg helfen und auch für mich selbst ein positives Erfolgserlebnis sammeln konnte.
Andy: Wie viele Körner waren dann am Ende der Woche gegen Frankfurt noch im Tank?
Henri: Das war gar nicht so schlimm. Wir haben vor allem auch zwischen den Spielen eine Top-Betreuung mit Physio-Behandlungen, gezielter Ernährung und der Möglichkeit, Kältekammern zu nutzen. Und meine Beine waren dann gar nicht so schwer, wie ich befürchtet hätte, obwohl gerade das Pokalspiel natürlich gezehrt hat.
Andy: Frankfurt ist nochmal eine spezielle Kulisse, ein besserer Gegner. Wie hast Du das wahrgenommen?
Henri: Es war uns schon klar, dass es auch in Frankfurt wieder schwer zu spielen sein wird. Da sind eine Menge Leute gegen dich. Umso wichtiger war es für uns, Akzente nach vorne zu setzen und damit haben wir die Frankfurter vielleicht auch ein bisschen aus ihrem Konzept gebracht. Aber gegen uns ist es auch nie einfach zu spielen.
Andy: Jetzt hast Du die ganze englische Woche links hinten anstatt rechts gespielt. Letzte Saison hast Du auch schon öfters auf der linken Seite gespielt bei Den Haag. Hat Dir das in dieser Situation geholfen?
Henri: In Den Haag habe ich allerdings links in einer Viererkette gespielt, weswegen das nur eingeschränkt vergleichbar war. Aber es hat mir zumindest insoweit geholfen, als dass es nicht komplettes Neuland war auf der anderen Seite zu spielen, obwohl ich mich natürlich rechts wohler fühle. Aber ich würde auch Stürmer oder Innenverteidiger spielen, wenn mich der Trainer da hinstellt.
Andy: Was ist der größte Unterschied für dich, wenn du links spielst?
Henri: Das sind viele kleine Aspekte. Ich kann zum Beispiel ein paar Pässe nur eingeschränkter spielen. Es ist ein bisschen schwieriger für mich auf der linken Seite den Ball direkt vertikal die Linie lang zu spielen. Wenn ich den Ball dann mit rechts spiele, wird er eher abgefangen. Und auch wenn ich ins Dribbling nach innen gehe, muss ich die Bewegung mit dem anderen Bein einleiten. Defensiv ist die Umstellung dahingegen gar nicht so groß. Mit dem Ball ist es dadurch ein bisschen eingeschränkter, wobei ich meinen linken Fuß nicht nur dafür habe, um in den Bus einzusteigen.
Andy: Ihr spielt ja mittlerweile recht stabil in einem System mit 3er Kette und Dir als Schienenspieler. Ist das für dich einfacher, weil Du gerade defensiv auch Rückendeckung durch einen Innenverteidiger hast?
Henri: Nachlässigkeiten kann man sich trotzdem nicht erlauben. Die Absicherung führt aber dazu, dass man sich etwas sicherer fühlt, wenn man drauf geht. Ich mag das System zudem etwas lieber, weil ich mich mehr offensiv einbringen kann, was meine Stärke ist. Hinterlaufen, flanken und Akzente setzen, liegt mir in diesem System etwas besser.
Andy: Lass uns einmal noch ein paar Schritte zurückgehen, nachdem Du es jetzt aus dem eigenen Nachwuchs in die Bundesliga geschafft hast. Wenn man mit 20 von Pullach nach Augsburg in die U23 wechselt: wie groß ist da der Glaube an die Bundesliga?
Henri: Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass ich damals aktiv an die Bundesliga gedacht hätte. Ich habe mir einfach vorgenommen, meine Möglichkeit bestmöglich zu nutzen und mich für Höheres zu empfehlen. Dafür wollte ich in der Regionalliga möglichst viele Torbeteiligungen sammeln und herausstechen und das ist mir glücklicherweise gelungen.
Andy: Du hast 2 Jahre Regionalliga gespielt, warst dann eine Saison in Lustenau und eine in Den Haag. Wenn man im Alter von 24 Jahren in die Sommervorbereitung geht, nach zwei Leihen in Augsburg zurück ist, glaubt man da, dass man Mitte Dezember in 11 von 16 Pflichtspielen zum Einsatz gekommen ist?
Henri: Nein, das habe ich so nicht gedacht. Ich musste ja erstmal zurückkommen und mich einfinden. Für mich war das ja im Sommer auch ein neues Trainerteam. Ich habe dann schon gemerkt, dass mein Spielstil Anklang findet, aber wohin das führt, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Andy: Welche Rolle spielt das Trainerteam an deiner derzeitigen Entwicklung?
Henri: Eine riesige Rolle. Der Trainer gibt mir ja die Anweisungen, wie ich etwas tun sollte. Ich habe in der Vorbereitung nicht überragend gespielt und auch einige Fehler gemacht. Aber ich habe Feedback und Selbstvertrauen bekommen und wollte dann auch etwas zurückgeben.
Andy: Wo hast Du dich sportlich entscheidend verbessert?
Henri: Ich bin aus meiner Sicht im Vergleich zu meiner letzten Saison defensiv deutlich stabiler geworden. Ich sichere die Tiefe besser ab und habe bessere Abstände zu den Innenverteidigern. Zudem habe ich besser gelernt, wann und wie ich mich offensiv einschalten kann.
Andy: Wann wusstest Du, dass es diese Saison in Augsburg was werden könnte?
Henri: Ich habe bis vielleicht zwei Wochen vor Ende des Transferfensters überlegt, wo ich diese Saison spielen will. Aber am Ende hatte ich gute Gespräche mit Trainerteam. Ich wollte es dann auch einfach probieren und meine Chance in Augsburg suchen. Am Ende hätte ich es vielleicht sonst bereut, wenn ich wie in den letzten Jahren den Weg über einen Transfer gesucht hätte. Ich wollte es jetzt dieses Jahr auch einfach wissen. Mir wurde zugesagt, dass ich ans Team herangeführt werde und ich meine Chance bekomme. Und das ist auch genau so eingetreten. Es war definitiv die richtige Entscheidung.
Andy: Da kann man nach der letzten Woche nicht widersprechen. An welchen Aspekten deines Spiels arbeitest Du noch am härtesten?
Henri: Es gibt immer noch etwas zu verbessern. Bälle länger spielen, offensiv Akzente setzen und mich mutiger einbringen.
Andy: Ich drücke in jedem Fall die Daumen für die nächsten Partien und wünsche alles Gute.
Es war etwas mehr als eine halbe Stunde gespielt, da nahm Jess Thorup erstmals auf der Augsburger Bank Platz und wurde ebenso wie seine Mannschaft zum unbeteiligten Zuschauer der folgenden Freiburger Treffer. Bis dahin hatte der FCA in einem mittelmäßigen Spiel mittelmäßig mit gespielt und den Gegner recht gekonnt vom Tor ferngehalten aber auch ohne große Impulse nach vorne zu setzen. Vom Freiburger Spektakel mit 3 Toren in 10 Minuten schienen dann aber doch allesamt im Stadion bis hin zu Trainer und Mannschaft überrascht. Anders ist der kollektive Aussetzer nicht zu erklären. Der FCA war immer einen Schritt (oder Kopf) zu spät, Freiburg gelang zumindest in dieser Phase fast alles.
Immerhin begann die zweite Hälfte hoffnungsvoll und es war ein wichtiges Zeichen, neben Alexis Claude-Maurice mit Henri Koudossou eine Nachwuchskraft für den indisponierten Marius Wolf zu bringen. Das Spiel wurde deutlich dynamischer, wobei die Meinungen auseinander gingen, ob das am Augsburger Spiel oder an den Freiburger Gastgebern lag. Zumindest gab der FCA keinen Ball verloren, gewann ebenso Zweikämpfe wie zweiten Bälle und hatte sogar die ein oder andere Torannäherung zu verzeichnen. Doch die Hoffnung währe nicht lange, der Anschlusstreffer war dann doch nur der Ehrentreffer.
Augsburger Umwege
Und so gleichen sich am Spieltag und den Tagen danach die mittlerweile eingeübten Mechanismen. Es folgen die Klagen über das eigene Auftreten, die fehlende Konstanz und das auswärtige Auftreten. Eine gewisse Ratlosigkeit macht sich breit und blickt man auf die Artikel der Presse wie in der Gazette in den letzten Wochen, so grüßt mehr als einmal das Augsburger Murmeltier. Aus laienhafter Perspektive fehlen einem nicht nur die Worte sondern der Eindruck verfestigt sich zunehmend, dass dem FCA selbst nicht so ganz klar ist, was er nun sein möchte. Welche Spielidee verfolgt Jess Thorup eigentlich, was ist die (neue) Augsburger Identität?
Das ist vermutlich auch keine reine Systemfrage, denn ob Dreierkette oder Raute mit kippendem Torwart ist da einerlei. Vielmehr verbleibt der grundlegende Ansatz nebulös. Hat man in den vergangenen Jahren noch ausreichend Spiele als Kontermannschaft gewonnen, überkommt einem das Gefühl, dass ein aktiverer und ballsicherer FCA – den ja auch jeder fußballbegeisterter Fan sehen möchte – leider nur nicht die Sache des FCA ist. Und umgekehrt ist nun der Weg zu weit, um wieder eine Kontermannschaft zu werden. Für beide Gesichter des FCA gibt es gerade auswärts ausreichend Belege.
Sexy FCA? Das reicht leider nicht
Dabei hat der FCA in den vergangenen Spielzeiten die unterschiedlichsten Gesichter gezeigt. Das des „Comeback-Königs“ nach einer beeindruckenden Serie von Siegen nach Rückstand, als Scheinriese zeitweise unbesiegbar am Freitagabend (bevorzugt 1-0) und vor grauer Vorzeit schlug man gerne auch mal die ganz Großen und verlor regelmäßig gegen die ganz Kleinen. Mittlerweile ist Augsburg da etwas berechenbarer. Spiele gegen spielstärkere Mannschaften gehen gewöhnlich verloren, gegen Mannschaften auf der vielzitierten Augenhöhe holt man die Punkte. Nur ist das leider derzeit saisonübergreifend – ohne die Statistik zu bemühen – nur mäßig erfolgreich. Und wird dann bedenklich, wenn man dann auch noch in (Heim-)Spielen aus verschiedenen VAR-Gründen Punkte verliert.
Wohin soll es gehen auf dem Spielfeld und darüber hinaus? Die Anspruchshaltung ist nicht nur in den Fanblöcken gestiegen. Die Vereinsoberen selbst haben im Sommer ohne erkennbare Selbstironie die neue Sexyness des Vereins konstatiert. Auf der Mitgliederversammlung bemerkte der Präsident wiederum, dass der „neue, alte FCA“ wieder „in“ sei. Und tatsächlich sind die Zahlen rund um den Verein, und das kann der neuen Vereinsführung hoch angerechnet werden, durchaus beachtlich. Und mittlerweile ist eine ganze Generation an neuen Fans mit der Bundesliga aufgewachsen, was sich wiederum in vollen (und lauten) Gästeblocks zwischen Berlin und Freiburg zeigt.
Wie lange die Reiselust angesichts der eklatanten Auswärtsschwäche noch anhält, ist allerdings eine andere Frage. Die auch eng damit verknüpft ist, welchen Weg der FCA nun weiter geht. Derzeit läuft es etwas unrund. Man vermisst die Überzeugung, ein Spiel auch mal über 90 Minuten souverän gestalten zu können. Es fehlt eine konstante Idee und vielleicht sogar Philosophie, die zum Kader und dem neuen Augsburger Weg passt. Aktiver im Spiel, ambitionierter im Ziel. Auf die Umbrüche wurde schon hingewiesen und es ist in der Tat viel zu früh um abzusehen, wohin die Reise führen wird. Potential ist zweifellos vorhanden. Doch man sollte auch die Frage stellen, ob die Möglichkeiten mit dem neuen Augsburger Hochglanzimage mithalten können.
Down to earth
Momentan ist da einfach zu viel Show und zu wenig Inhalt. Man denke mit Grausen an die „Unleash the wolf“ Kampagne bei der Vorstellung von Marius Wolf – der bislang 1,5 gute Spiele gemacht hat und meilenweit von der ihm angetragenen Führungsrolle weg ist. Oder den Signature Move des durchaus bemühten Samuel Essende, den man als Torjubel eher nach dem 15. Treffer in der Champions League als beim Einnetzen gegen den Regionalligisten Viktoria Berlin erwarten würde. Manchmal wäre etwas Bescheidenheit vor der großen Show ganz gut.
Doch es bleibt die Hoffnung, dass Jess-we-can das schon richten wird. Es ist ja nicht alles schlecht, wie der Augsburger gerne unkt, wenn das dritte Bier über den Tresen des Stadionkiosk geht. Vielleicht braucht es einfach auch mal die klassischen Tugenden und schlicht einen emotionalen Anschieber auf dem Platz, um das Flickenwerk auf dem Rasen in die richtige Richtung zu lenken. Immerhin sind aus dem Umbruch der letzten Jahre neue emotionale Köpfe wie Philipp Tietz oder Elvis Rexhbecaj hervorgegangen und sympathische Größen wie Jeff Gouweleeuw geblieben. Da muss sich noch etwas finden und dann klappt es auch mit einem neuen Gesicht 2024/25 – hoffentlich im positiven Sinne. Wir sind gespannt, welches das sein wird, während wir leise die Champions League Hymne summen.
Wer in dieser Saison schon einmal bei einem Heimspiel des FC Augsburg war, dem könnte der Name „Betano“ durchaus ins Auge gefallen sein. Der Sportwettenanbieter, der bereits die Fußball-EM gesponsort hatte, wirbt seit Sommer im Augsburger Stadion. Fans haben von der umstrittenen Partnerschaft allerdings wenig mitbekommen. Das liegt vor allem daran, dass es offiziell gar keine Partnerschaft sein soll, wie der Verein auf Anfrage der Rosenau Gazette betont. Das steckt hinter dem Deal.
Augsburg & Betano: Werbung bis 2027
Es handle sich nicht um eine Partnerschaft oder ein Sponsoring im klassischen Sinne, heißt es. Deshalb habe es auch keine Pressemitteilung oder sonstige Ankündigung gegeben. Wie lange der FC Augsburg mit Betano kooperiert, ist für Außenstehende damit nicht ersichtlich. Nach Informationen der Rosenau-Gazette geht der Deal drei Jahre, also bis einschließlich der Saison 2026/27.
Betano ist demnach ein Werbepartner, aber kein offizieller Sponsor, und hat laut FCA „ein reines TV-relevantes Mediapaket (Werbebanden im Stadion) gebucht“. Deshalb darf der Wettanbieter zum Beispiel auch nicht mit dem Logo des FC Augsburg werben. Am sichtbarsten ist der Wettanbieter hinter dem Tor in der Südkurve. Jahrelang warb hier „Rofa Rolladen“, ehe zuletzt – optisch ansprechend – gar keine Werbung, sondern ein Vereinsschriftzug die Bande schmückte.
In der Südkurve hinter dem Tor gut zu erkennen: Betano auf der Werbebande, Foto: RoGaz
Nur ein Erstligist ohne Glücksspielpartner
Wettanbieter werden in der Bundesliga immer sichtbarer: Der FC Bayern wirbt für Tipico, der BVB für bwin, Leverkusen für tipwin und der VfB Stuttgart trägt den französischen Wettanbieter Winamax sogar ganz stolz auf seinem prestigeträchtigen Brustring. Zählt man Lotto dazu, so hat nur ein Bundesligist keinen Glücksspielpartner: der VfL Bochum. Das wird sich vermutlich schnell ändern. „Es laufen aktuell Gespräche“, hieß es Ende August vom VfL gegenüber der Frankfurter Rundschau.
Sportwetten-Sponsoring ist bei Fans umstritten: Die Wettanbieter machen ihre Gewinne auf Kosten Spielsüchtiger. Durch Sponsoring von Erstligisten wollen sie nicht nur ihr Image aufpolieren, sondern sind obendrein unmittelbar sichtbar für ihre Zielgruppe: Fußballfans.
Die Fans sind es auch, die Partnerschaften mit Wettanbietern immer wieder kritisieren. Die Ultras des VfB Stuttgart präsentierten etwa ein Banner mit der Aufschrift: „Werte & Moral unseres VfB – ein reines Glücksspiel?!“
FCA: „Wirtschaftliches Handeln essenziell“
Auch innerhalb der Augsburger Fanszene gibt es nach RoGaz-Beobachtungen Kritik am Betano-Deal, wenngleich diese öffentlich so noch nicht gebündelt geäußert wurde. Dem ist sich der Klub durchaus bewusst. So heißt es vom Verein auf Anfrage: „Dass Partnerschaften mit Wettanbietern von Teilen der Fans kritisch gesehen werden, respektieren wir und beobachten die dynamischen Entwicklungen in der Branche genau.“
Doch: „Auf der anderen Seite ist wirtschaftliches Denken und Handeln auch für Fußballclubs und für den FCA essenziell. In diesem Spannungsfeld bewegen wir uns.“ Es heißt zwar auch: „Wir sind uns unserer Verantwortung durchaus bewusst und entsprechend sorgfältig werden mögliche Partnerschaften vor Vertragsabschluss geprüft.“ Doch letztlich wird es beim Betano-Deal wie bei so vielen Dingen in der Fußball-Bundesliga sein. Am Ende geht es vor allem um eines: ums Geld.
Bei all den Personalwechseln in der Innenverteidigung konnte man einen Spieler fast vergessen. Felix Uduokhai wollte weg und wechselte schlussendlich zu Besiktas Istanbul. Patric Pfeiffer war mit seiner Rolle nicht glücklich und durfte den FCA auch verlassen. Jeffrey Gouweleeuw war schon aussortiert, sein Vertrag wurde aber letztes Jahr dann doch verlängert und jetzt ist er sogar wieder Kapitän. Über Reece Oxford wird immer mal wieder gesprochen, weil man ihm nach seiner Long Covid Erkrankung einfach nur wünscht, wieder auf die Beine zu kommen. Im Sommer kamen dann Keven Schlotterbeck sehr früh und Chrislain Matsima sehr spät zum FCA.
Über wen redet niemand? Wer hat diese Saison schon 5 Spiele in der Bundesliga gemacht, davon 4 von Beginn an? Die Rede ist vom äußerst sympathischen Maxi Bauer, der in seiner dritten Saison in Augsburg ist. Ich habe mich während der Länderspielpause mit ihm unterhalten und habe ihn nach unserem Gespräch noch mehr ins Herz geschlossen. Nicht nur, weil er Robin Hack mit einer „No Bullshit“-Aktion am Ende gegen Gladbach die Grenzen aufzeigte. Sondern vor allem, weil er im Gespräch bodenständig und zugänglich alle Fragen mit großer Gelassenheit beantwortete. Aber lest selbst:
Andy: Gibt es ein besseres Gefühl, als am Samstag aufzuwachen und Bundesliga schauen zu können, wenn man am Freitag schon gewonnen hat?
Maxi: Nein, das gibt es nicht. Speziell in diesem Fall, wenn Du ein Heimspiel gewinnst. Dann fällt auch die nervige Rückreise weg und Du bist gleich daheim und kannst das Wochenende genießen.
Andy: Was nehmt ihr aus dem Heimsieg gegen Gladbach mit?
Maxi: Wir nehmen mit, dass wir stabiler geworden sind nach den vielen Gegentoren in den Vorwochen. Wir sind als Einheit näher zusammengerückt und haben gemeinsam verteidigt und in dieser Hinsicht einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht, auf dem wir in den nächsten Spielen weiter aufbauen können.
Andy: Dennoch gab es ein Standard-Gegentor. Was war da los?
Maxi: Nach Wechseln passt manchmal die Abstimmung nicht direkt zu 100%. Wir standen da nicht optimal bei dieser Ecke. Aber Tim Kleindienst ist natürlich auch außerordentlich gut und steht nicht zu Unrecht im Kader der Nationalmannschaft.
Andy: Was könnt ihr trotzdem noch verbessern?
Maxi: Im Spiel mit dem Ball geht da sicher noch mehr, vor allem hinten raus. Wir haben dann schon viele lange Bälle gespielt. Da können wir besser werden.
Andy: Welche Rolle spielt es da, so ein Spiel dann trotz des Gegentores ins Ziel gebracht zu haben?
Maxi: Das war einfach ein gutes Gefühl am Freitag, weil wir alle nicht angefangen haben zu wackeln. Wir haben als Einheit souverän weitergespielt und die Oberhand behalten und dieses Selbstvertrauen als Team zu haben war sehr gut.
Andy: Wie beurteilst Du insgesamt den Start in die Saison?
Maxi: Als Mannschaft könnten wir mit Sicherheit noch mehr Punkte haben. Wir haben gegen Bremen und Mainz zu Hause Punkte liegen gelassen und sollten in der Tabelle zu diesem Zeitpunkt besser stehen. An sich kann man mit dem Saisonstart zufrieden sein, wenn man die Auswärtsspiele ausblendet. Da hat zweimal nicht viel funktioniert.
Andy: Und für dich persönlich?
Maxi: Da bin ich ganz ehrlich. Das lief deutlich besser als ich mir erhofft hatte. Hättest Du mir vor der Saison gesagt, dass ich viermal von Anfang spiele und zu fünf Einsätzen in den ersten sechs Spielen komme, dann hätte ich das sofort unterschrieben.
Andy: Im Sommer gab es ja viele Transfers in Augsburg. Deine letzte Saison wirkt wie ein Rückschritt nach der Saison davor, aber um dich war es trotzdem sehr ruhig. Was waren deine Gedanken im Sommer?
Maxi: Ich war natürlich mit der letzten Saison nicht zufrieden. Ich habe nur sporadisch gespielt und bin nicht so richtig in einen Rhythmus gekommen. Klar überlegt man dann für sich, wie es am besten weitergehen sollte. Auf der anderen Seite fühle ich mich in Augsburg sehr wohl, ich bin ja auch ein Bayer. Und übers Knie brechen wollte ich jetzt auch nichts. Und am Ende kommt ja jetzt schon die Bestätigung dafür.
Andy: Bist Du insgesamt der größte Fan der Dreierkette?
Maxi: Ich spiele das schon sehr gerne. Ich weiß, dass wird gerne diskutiert, weil wir mit dem System auch schon ordentlich auf die Mütze bekommen haben. Wenn wir das allerdings so umsetzen, wie gegen Gladbach und offensiv draufgehen als auch im Verbund nach hinten arbeiten, dann macht das System sehr viel Spaß. Und es gibt offensichtlich eine Position mehr in der Innenverteidigung, auf der ich dann spielen kann,
Andy: Welches Saisonziel hast Du Dir dann selbst gesteckt für dieses Jahr?
Maxi: Da bin ich nicht so der Typ für. Es ist ja alles auch sehr schnelllebig und entsprechend versuche ich einfach von Spiel zu Spiel zu schauen und bestmöglich vorbereitet zu sein.
Andy: Jetzt geht es als nächstes auswärts nach Freiburg. Warum sollte einem als FCA-Fan da nicht mulmig werden? Es ist immerhin ein Auswärtsspiel…
Maxi: Der Sieg gegen Gladbach wird uns Rückenwind geben und wir werden dadurch noch mehr als Einheit zusammenrücken. So können wir dann auch gegen Freiburg bestehen.
Andy: Danke Dir Maxi, ich drücke dafür auf jeden Fall die Daumen.
Es ist Länderspielpause und die wird vom FC Augsburg produktiv genutzt. In der vergangenen Woche gab es einen Mitgliederabend und die Kandidaten für den Aufsichtsrat stellten sich vor. Daneben eröffnete der FCA am Samstag seinen neuen Fanshop auf der Maximilianstr. Eine lange Schlange gab es vor der Eröffnung. Es war ein wichtiger Termin, denn Michael Ströll brachte sogar seinen Hund mit (wie schon zu den Demirovic-Verhandlungen in Stuttgart; der FCA ist im wahrsten Sinne des Wortes auf den Hund gekommen). Das Highlight dieser Phase kommt aber erst noch am Dienstag: die Mitgliederversammlung, kurz MV.
Eintönigkeit nach Neuaufstellung des e.V. Vorstands
Die Mitgliederversammlung ist deshalb so wichtig, weil dort der Vorstand des e.V. in Persona von Max Krapf den Mitgliedern direkt Bericht erstattet. Zudem wird der Aufsichtsrat als wichtigstes Gremium des Vereins – abseits der Mitgliederversammlung selbst – gewählt. Der Aufsichtsrat hat eine extrem hohe Bedeutung, weil er den Vorstand bestellt. Hier wurde erst vor kurzem noch umgebaut, als sich neben Raphael Brandmiller und Max Krapf, Jürgen Urban einsortierte. Jakob Geyer und Dr. Gerhard Ecker schieden in diesem Zusammenhang aus dem Gremium aus. Präsident Krapf hat so nach zweijähriger Amtszeit zum ersten Mal persönliche Wechsel in dem Gremium erlebt, dessen Führung er im Herbst des Jahres 2022 übernahm.
Beim Vorstand fängt es damit schon an, dass man den personellen Umbau nicht genutzt hat, um das Gesicht des Vereins nach außen vielfältiger aufzustellen. Der Vorstand besteht – und ich will da keinem der drei zu Nahe treten – aus mittelalten, weißen Männern. Ja, ja Kompetenz und so. Okay. Dafür wird es doch sicher beim Aufsichtsrat besser werden, oder?
Alte, weiße Männer wohin man schaut
Das ist leider weit gefehlt. Thomas Müller (57 Jahre), Manfred Ringer (64 Jahre), Gerhard Wiedemann (78 Jahre) und Walter Sianos (62 Jahre) treten erneut an. Im Durchschnitt macht das eine Rentner-Truppe. Dazu kommen mit Sebastian Priller (49 Jahre) und Markus Widmann (56 Jahre) zwei Kandidaten, die zwar den Altersschnitt senken, aber trotzdem nicht dazu führen, dass auch nur annähernd alle Altersgruppen in dem Gremium repräsentiert sein können.
Am Ende geht es aber nicht nur um Alter oder Geschlecht. Im Management-Sprech zählen zu den Diversity-Faktoren innere Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, ethnische Herkunft oder Religion, aber auch äußere Faktoren wie Ausbildungswege oder Berufserfahrung. Wollen wir uns die Kandidaten aus dieser Gesamtsicht nochmal anschauen? Vielfalt ist hier bei weitem nicht in dem Umfang zu erkennen, den ein Verein wie der FC Augsburg abbilden können sollte. Frauen, Migrationshintergrund, aber auch Bildungswege und Berufserfahrung außerhalb der Unternehmenswelt sind nicht oder deutlich zu wenig repräsentiert.
Zwischen Marketing und echten „Werten“
Aber was interessiert das einen Verein wie den FC Augsburg? Das mag sich der ein oder andere fragen. Derweil sich Frau oder ein Mitglied einer anderen unterrepräsentierten Gruppe vielleicht leicht veräppelt vorkommt. Hatte der Verein nicht erst vor kürzerem die Ergebnisse seiner eigenen Werte-Ermittlung vorgestellt? Aber, doch. Und die 07-Werte beinhalten auf Platz 6 (Trommelwirbel): Vielfalt. Auf der FCA-Webseite heißt es dazu: „Jeder Mensch ist anders. Zum Glück. Wir sind offen gegenüber allen Menschen, unabhängig von Alter, Religion, ethnischer und sozialer Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung, Geschlecht oder körperliche und geistige Fähigkeiten. Wir treten für soziale Gerechtigkeit ein und schaffen ein barriere- und diskriminierungsfreies Fußballerlebnis.“
Wenn es um die Gremienbesetzung im Verein geht, dann hört es damit aber anscheinend auf. Um dann zur Wahl vorgeschlagen zu werden, musst Du aus Vereinssicht a) entweder dem Gremium schon angehört haben oder b) Vorstand der größten Augsburger Brauerei sein, die den FC Augsburg schon seit vielen Jahren unterstützt (weil der FCA aber auch ein sehr guter Bierabnehmer ist seit dem Stadionumzug). Wie man von Vereinsseite zu dieser Nominierung kommt, wenn man sich den Werte-Kanon auf den Tisch legt, wird dann zumindest an dieser Stelle einmal laut gefragt: Wie?
Der UBT macht es nicht besser
Weniger Vielfalt ist vor allem eine vergebene Chance. Ich hätte gehofft, der UBT e.V. als Dachverband der Augsburger Fanclubs nutzt die Gelegenheit um selbst mit einem vielfältigen Angebot an die Augsburger wahlberechtigten Mitglieder heranzutreten. Schon beim letzten Mal hatte man es nur mit Männern versucht. Diese waren zwar jünger und vom Berufs- und Bildungshintergrund diverser, alleine der Erfolg blieb aus.
Bei dieser Wahl hat man sich nun wohl dazu entschieden, die Bemühungen auf einen Kandidaten zu konzentrieren: Markus Widmann. Widmann ist schon ewig mit dem FCA verbunden und in der Fanszene bestens vernetzt. Aber – und das mag ich bei allem Respekt Markus gegenüber anmerken – aus der Perspektive der Vielfältigkeit keine echte Alternative. Die Entscheidung weniger Kandidaten aus der Fanszene zu nominieren, ist ein Bärendienst für das demokratische Angebot an die Mitgliederversammlung. Eine Vielfalt an Kandidat:innen wäre doch bereichernd gewesen. Aber von nichts kommt halt auch nichts. Auch der UBT e.V. schreibt auf seiner Webseite: „Die Verschiedenheit unserer Mitglieder betrachten wir als eine unserer Stärken.“ Dann zeigt sie doch bitte auch und bringt sie ein, oder das ist nur eine Phrase.
Noch nicht verinnerlicht
Über dem Wert Vielfalt steht auf der FCA-Website: „Das braucht unsere Gesellschaft“. Echt, oder? Einen eigenen Grundwert so links liegen zu lassen, nachdem man in der eigen Außendarstellung eigene Fans gerade erst an wertegerechtes Verhalten erinnert hat, zeugt dann zumindest nicht von Aufrichtigkeit und das geneigte Vereinsmitglied darf sich nun überlegen, ob
a) der FCA zwar viel Brimborium, um seine Werte macht, diese aber gar nicht so ernst nimmt.
b) Werte zwar schön fürs Marketing sind, aber wenn es um Posten und Verantwortung geht, dann hört es eben auf.
c) Werte erstmal dazu gut sind, andere in ihre Schranken zu weisen, aber an die eigene Nase packen wir uns lieber nicht.
Ein vielfältigerer Wahlvorschlag wäre mutig gewesen. Ja, der Mut ist angeblich auch ein FCA-Wert. Nutzt die Wahl am morgigen Dienstag, um die Kandidaten zu wählen, die euch am besten repräsentieren. In diesem Sinne wünsche ich allen spannende Debatten auf der Mitgliederversammlung.
Keven Schlotterbeck kommt mir nach fünf Pflichtspielen in der Saison schon gar nicht mehr wie ein Neuzugang vor. Einerseits liegt das daran, dass er schon direkt zu Anfang der Wechselperiode im Sommer den Weg nach Augsburg gefunden hat. Andererseits ist er aus der Startelf systemunabhängig nicht mehr wegzudenken. Gerade weil die Abwehr in den letzten Partien manchmal die nötige Stabilität auch hat vermissen lassen, war es besonders interessant mit ihm auf die letzten Monate zurückzublicken und über die Gründe für die fehlende defensive Stabilität zu sprechen. Meinungs- und zweikampfstark wie Keven ist, werden wir an ihm hoffentlich noch viel Freude haben.
Andy: Können wir einmal zurückspulen? Kannst Du uns einmal mitnehmen zurück in den Sommer und erklären, wie es dazu kam, dass Du in Augsburg unterschrieben hast?
Keven: Das ist ganz einfach. Der FCA hat sich so sehr um mich bemüht, so dass ich von Beginn an ein sehr gutes Gefühl hatte. Ich glaube wir passen vom Verein und mir als Person sehr gut zusammen.
Andy: Ich mag jetzt gar nicht zu sehr lobhudeln. Du bist ein Spieler der 2021 Olympia gespielt hat und hast ein starkes Jahr hinter Dir. Hattest Du da nicht auch eine andere Ambition im Sommer?
Keven: Das muss man schon auch realistisch sehen. Ich habe zwar die letzte Saison in Bochum viel gespielt, aber die Jahre davor eben auch nicht, und die ganz großen Clubs standen jetzt auch nicht Schlange. Aber davon mal ab: ich hatte wirklich ein sehr gutes Gefühl durch die Gespräche mit den Verantwortlichen, so dass ich auch gar keine anderen Optionen mehr in Erwägung gezogen habe. Für diese Entscheidung habe ich nicht lange gebraucht und will nun mit dem FCA Akzente setzen.
Andy: Du kommst ja ursprünglich aus dem Süden. Hattest Du schon vorher einen Bezug zu Augsburg?
Keven: Augsburg war für mich neu. In der Jugend ging der Weg früher eher nach München, weil das einfach die größere Stadt ist. Aber in der Zwischenzeit haben auch ein paar Freunde in Augsburg studiert, die mir von der Stadt erzählt haben und der schönen Altstadt. Und ich habe ja 5 Jahre in Freiburg gelebt und das ist ja auch eine kleinere Stadt, die idyllisch ist.
Andy: Und hat sich dieser Eindruck so bei Dir bestätigt?
Keven: Ja, auf jeden Fall. Es gibt zwar gefühlt keine 50 Restaurants, aber man kann gemütlich einen Kaffee trinken oder mit Freunden und der Familie essen gehen und hat seine Ruhe. Es ist wirklich schön hier. Ich fühle mich nach den ersten 2-3 Monaten schon heimisch.
Andy: Wie wichtig, war es für dich, sich früh in der Transferphase zu entscheiden?
Keven: Das Jahr davor bin ich spät nach Bochum gewechselt und dann hat es einfach gedauert, bis ich so richtig angekommen bin. Daraus habe ich gelernt, und wollte mich dieses Jahr bewusst früh entscheiden, um in der Vorbereitung dabei zu sein, den Verein und die Stadt kennenzulernen.
Andy: Dann hast Du in Augsburg sehr viele Transferbewegungen mitbekommen. Hat dich das überrascht?
Keven: Wenn Du die Bundesliga verfolgst, dann hast Du schon mitbekommen, dass sich Spieler in Augsburg hervorgetan haben. Und wenn ein Verein wie der FC Augsburg für Ermedin Demirovic mehr als 20 Millionen Euro angeboten bekommt, warum sollte er ihm dann Steine in den Weg legen? Er kann den nächsten Karriereschritt gehen und Champions League spielen. Klar gab es viel Bewegung, trotzdem stehen wir jetzt mit einer Einheit da, die zusammenhält und sich für nichts zu schade ist und darauf kommt es am Ende an.
Andy: War das Bilden eines Mannschaftsgefüges besonders im Fokus bisher?
Keven: Ich halte das für grundsätzlich wichtig. Wir werden nie ein Team sein, das Spiele über die individuelle Klasse gewinnt. Wenn man Spieler wie Openda oder Bynoe-Gittens nimmt – mal ganz ab von Harry Kane – dann muss klar sein, dass wir über das Teamgefüge kommen. Gegen solche Spieler kann man schon mal einen Zweikampf verlieren, aber dann ist es besonders wichtig, dass andere Spieler aushelfen und immer jemand zur Hilfe kommt. Daher ist Zusammenhalt besonders wichtig. Von der ersten Elf, über die Einwechselspieler, die durch die fünf Wechsel an Bedeutung gewonnen haben, bis in den Kader hinein müssen wir zusammenstehen.
Andy: Wie wird dieses Vertrauen und dieser Zusammenhalt aufgebaut?
Keven: Das ist ein bisschen von allem. Der eine ist mal ein bisschen genervt, dass er nicht gespielt hat, der andere ist etwas glücklicher, weil er starten darf. Da muss man miteinander sprechen, damit jeder weiß, dass er sich auf den anderen verlassen kann, wenn es auch mal andersrum läuft. Und in diesem Prozess sind wir gerade.
Andy: Inwieweit schweißt da eine bittere Niederlage wie die letzte gegen Mainz 05 vielleicht alle noch ein bisschen mehr zusammen?
Keven: Das ist natürlich sehr bitter, dass wir dieses Spiel so verloren haben. Wir haben aber auch einen Schritt nach vorne gemacht und es sah nicht wieder aus wie gegen Heidenheim. Spielerisch sieht man, dass wir dazu lernen und das ist mir prinzipiell lieber wie ein schlechtes Spiel, aus dem man keinen Lernerfolg erkennen kann. Jetzt müssen wir weiter dazu lernen, die Gegentore abgestellt bekommen und so ein Spiel dann auch einfach mal 2:1 gewinnen.
Andy: Das war wohl klar, dass wir gerade über die Gegentore heute auch sprechen müssen. Wie ist es erklärbar, dass ihr so viele Gegentore nach Flanken von außen bekommt?
Keven: Das ist nicht einfach. Ich bin tatsächlich auch überfragt, wie das so passieren kann. Wir müssen in den entscheidenden Situationen näher am Mann stehen und die Zweikämpfe annehmen. Allerdings passen die Flanken auch perfekt und die Kopfbälle sind perfekt gesetzt, so dass Nedo Labrovic auch keine Chance hat, irgendetwas zu retten. Das tut uns weh. Wir müssen mit allem das Tor verteidigen und unser Verhalten in diesen Situationen weiter verbessern, auch in dem wir die Situationen im Training angehen.
Andy: Von außen wirkt es so, dass ihr in der letzten Kette zu tief stehen würdet, so dass euch der Zugriff fehlt. Passen die Abstände da noch nicht in dieser frühen Phase der Saison.
Keven: Ich glaube die Abstände passen zu 95%, aber genau bei diesen Flanken passen sie dann eben nicht. Es ist einfach ein sehr schmaler Grad, ab wann man auch den Raum hinter sich zu sehr öffnet. Die Genauigkeit muss noch höher werden und da müssen wir in den entscheidenden Situationen besser reagieren und die Schritte in die richtige Richtung machen.
Andy: Sind die unterschiedlichen Formationen und die Umstellung von 4er auf 3er Kette ein Faktor?
Keven: Nein, gerade dafür ist ja auch die Vorbereitungszeit da, um hier Routinen zu installieren. Der Fußball hat sich taktisch schlichtweg in den letzten Jahren so weiterentwickelt, dass es Variabilität braucht und die darf keine Ausrede sein. Die Null sollte in jedem Fall stehen.
Andy: Ist es schlichtweg Feinabstimmung, die notwendig ist?
Keven: Ja, das kann man so sehen. Die braucht Zeit, auch wenn wir natürlich dringend abstellen wollen, weiter die Gegentore so zu bekommen, weil es schon am Wochenende wieder um 3 Punkte geht.
Andy: Wird über individuelle Fehler unter euch Spielern offen gesprochen, gerade nachdem Du vorhin über die Einheit und das Vertrauen im Team gesprochen hast?
Keven: Jeder geht anders mit Fehlern um. Man sollte nie mit dem Finger auf andere zeigen, sondern sich selbst zuerst an die eigene Nase packen. Aber Fehler müssen angesprochen werden, um sie abzustellen. Und ist es unsere Aufgabe, genau das zu tun. Auch wenn natürlich der Gegner da auch noch ein Wörtchen mitreden will und sich entsprechend vorbereitet…
Andy: …und das für die Gegner ja momentan auch gut klappt.
Keven: Nichtsdestotrotz haben wir ja auch unsere Chancen, und müssen den Ball halt einfach auch über die Linie drücken. Wir finden schon auch unsere Wege in Richtung gegnerisches Tor.
Andy: Das macht dann auch berechtigt Hoffnung. Kommt dann ein Gegner wie Leipzig jetzt genau zur rechten Zeit, nachdem dort auch gerade nicht alles Gold ist, was glänzt?
Keven: Wir verfolgen das natürlich schon. Ich habe aber auch die sehr gute Partie in Madrid gesehen. Diese Umstellung von Champions League auf Bundesliga ist nicht immer einfach, aber wir werden am Samstag gegen ein TOP4-Team spielen und dort mit Sicherheit weniger Chancen bekommen als noch gegen Mainz. Deswegen müssen wir effizienter mit unseren Chancen umgehen.
Andy: Nach der Erfahrung aus den ersten Spielen zu urteilen, werden wir uns wahrscheinlich trotzdem über den VAR ärgern müssen. Kann der in der jetzigen Form einfach weg?
Keven: Ich vertrete immer noch die Meinung, dass uns der VAR gut tut. Es ist schwierig für die Schiedsrichter und für die Beteiligten in Köln. Aber auch das sind nur Menschen, die Fehler machen. Natürlich tut uns das jetzt in der Anfangsphase weh, aber wir müssen uns auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Gegen Mainz hätten wir mehr Tore schießen und weniger kassieren müssen und dann hätten wir das Spiel auch gewonnen.
Andy: Auf der sachlichen Ebene kann ich das verstehen. Aber wie siehst Du auf der emotionalen Ebene, dass die Freude verloren geht, durch die übermäßigen nachträglichen Korrekturen?
Keven: Ja, das sehe ich auch so. Die Entscheidungen müssen so schnell wie möglich erfolgen. Bei der Elfmeterentscheidung steht der Schiedsrichter einige Zeit am Screen und er muss da ja erst hingeschickt werden.
Andy: Und das er da überhaupt hingeschickt wird…
Keven: Da sind wir ja auch einer Meinung. Die Eingriffe müssen auf glasklare Fehlentscheidungen begrenzt werden und das war meiner Meinung nach keine.
Andy: Verstehst Du die VAR-Abläufe noch? Ich habe gegen Bremen schon nicht verstanden, warum der Schiedsrichter bei dem Handspiel nicht das Signal bekommt: das ist ein Elfmeter. Da braucht es diesen On-Field-Review aus meiner Sicht nicht.
Keven: Die Abläufe müssen dringend beschleunigt werden. Ich vermute das macht auch etwas mit den Schiedsrichtern. Die bekommen das natürlich auch alles mit und müssen da durch, wenn dann alle unzufrieden sind und das Stadion pfeift. Mit der jetzigen Situation ist ja wirklich keinem geholfen. Und es ist ein leidiges Thema und wir müssen uns weiterhin auf uns selbst konzentrieren.
Andy: Über euren Gegner haben wir schon kurz gesprochen. Die nächsten Spiele wirken grundsätzlich auf dem Papier schwerer als das Programm jetzt zum Saisonstart. Was stimmt dich dennoch hoffnungsfroh?
Keven: Wir haben prinzipiell in drei von vier Spielen gute Partien abgeliefert. Es war früher schon immer eklig gegen den FC Augsburg zu spielen und das müssen wir in den nächsten Partien auf den Platz bekommen, damit die Gegner es schwer gegen uns haben. Dafür muss jeder für den anderen mitlaufen. Und prinzipiell sind alle Spiele in der Bundesliga schwer und wir müssen Spiel für Spiel Mittel finden, um die Partien zu unseren Gunsten zu entscheiden.
Andy: Wie siehst Du deine Rolle dabei, als jemand der mit einer gewissen Erfahrung jetzt in Augsburg dazu gekommen ist?
Keven: Es braucht einen guten Mix aus „Kühlen Kopf bewahren“ und „Durchdrehen“. Wir müssen Themen in Ruhe analysieren und diese dann auch umgesetzt bekommen. In unserem Team gibt es einige gestandene Spieler, die nun die Führung übernehmen können und Qualität haben wir auch im Kader, wenn man sich Neuzugänge wie Samuel Essende anschaut. Da müssen wir zusammenfinden und die bestmögliche Leistung am Wochenende abliefern.
Andy: Dafür drücke ich die Daumen. Danke Dir für das Gespräch.
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