Vieles ist in dieser Saison irgendwie anders. Der FCA gewinnt in Leverkusen und gegen Bayern, verliert aber in Köln, und beim ehemaligen Lieblingsgegner VfB. Zumindest die Anzahl möglicher Überraschungen scheint weiterhin hoch.
Vor zwei Jahren zum Saisonende die Champions-League-Teilnahme verspielt, ist die Eintracht nun über dem Umweg Europa-League-Sieger dorthin gekommen.
Besser geht immer. Dies bestätigt sich auch in der Qualifikation für das Achtelfinale des Wettbewerbs, und dass die SGE in ihrer Gruppe fast Erster geworden wäre.
Seit sechs Jahren, und der gewonnenen Relegation gegen den Club, geht es beim UEFA-Cup-Finalisten von 1980 bergauf. Der bisherige Höhepunkt ist das gewonnene Finale in Sevilla.
Interessant zu verfolgen wie sich der Verein, einmal Deutscher Meister, fünfmal DFB-Pokalsieger und einmal Deutscher Flutlichtpokalsieger, vier Spielzeiten seit 2001 zweitklassig, in der Spitzengruppe der Liga etabliert hat.
Auch scheint die Doppelbelastung für die Frankfurter, die zuletzt unglücklich gegen Dortmund verloren haben kein größeres Problem zu sein.
Wenn Fußball allgemein als Spiegelbild der Gesellschaft, und das Stadion als Querschnitt, zu sehen ist, die Frage wofür bestimmte Vereine stehen?
An den verschiedenen Standorten Images, die ganz unterschiedlich entstanden sind – teilweise durch Marketing inszeniert, oder aus dem Verein heraus.
Manches dabei vermittelte Bild wirkt mit der Zeit nicht mehr passend, und manches, das im ersten Moment verstaubt wirkt, gewinnt wieder, oder hat tatsächlich nie an Aktualität verloren.
Abseits allgemeiner Haltungen und Einstellungen im Fußball, deren Vermittlung noch mehr an Bedeutung gewinnen darf, die Frage wofür der FCA steht, und was verbundene Werte sein könnten?
Ergänzend zum Integrationsgedanken in der Satzung könnte der FCA stehen für Offenheit, Toleranz, ein gesellschaftliches Miteinander, und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung in allen Bereichen.
Der gesellschaftlichen Bedeutung und den Möglichkeiten eines Profifußballvereins entsprechend kann und darf er sich, im Sinne seiner Mitglieder, im öffentlichen Diskurs zu Wort melden.
Der Begriff des Sommermärchen scheint sich immer mehr auf das zur entsprechenden Zeit schöne Wetter während der Fußball-WM 2006 in Deutschland zu reduzieren. Nach der Einstellung des Verfahrens in Frankfurt bleiben zu viele Fragen weiterhin offen.
Auch wenn sich der Ball weitergedreht hat, und die Durchführung der WM in Katar einen noch viel größeren Tiefpunkt darstellt, der professionell organisierte Fußball verliert weiter an Glaubwürdigkeit.
In der Bundesliga steht Union weiterhin an erster Stelle, und spielt am 12. Spieltag beim Tabellen-16. in Leverkusen. Auf den letzten beiden Plätzen Bochum und Schalke. Der FCA hat aktuell mit 14 Punkten fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.
Am letzten Wochenende auch wieder einmal Diskussionen um den VAR. Ein Grundproblem sei auch, so aus DFB-Kreisen zu hören, dass die Erwartungshaltung zu hoch ist. Auch die Einführung sogenannter Trainer-Challenges sei zu überlegen.
Nun für was, wenn nicht für mehr Klarheit sollte der Videobeweis stehen, und zum Beispiel dreimal Gerechtigkeit pro Team und Halbzeit lässt in diesem Zusammenhang noch mehr Fragen entstehen.
Was bedeutet es eigentlich Anhänger eines Vereins zu sein, und diesen durch die Zeiten zu begleiten. Ist es denn, wie nicht nur bei der Marketingkampagne eines Drittligisten in den letzten Wochen zu hören, möglich sich noch für andere Vereine begeistern zu können?
Irgendwie ein fast anrüchiger Gedanke. Durch welche Einflüsse auch immer bedingt findet eine Sozialisation, hin und mit zum Verein des Herzens statt, manchmal ist es auch Liebe nach dem ersten Kick. Und wie so oft gilt es zu entscheiden, Sympathien hin oder her – Eventpublikum, Regionalität oder Zeitgeist – echte Verbundenheit zu dem Verein lässt sich nie teilen.
Und im Stadion oft eine Melange der Eindrücke von Hoffen, Bangen und einer immer bestehenden Zuversicht und der Glaube an die Mannschaft, das am Ende alles irgendwie immer gut gehen wird.
Noch drei Spiele in diesem Kalenderjahr. Am nächsten Samstag nun das Aufeinandertreffen mit der Eintracht. Der FCA kann gegen jeden Gegner auch über 90 Minuten bestehen und zu Beginn der letzten Woche einen wichtigen Schritt machen. Gutes Spiel!
Nur der FCA!