Hyped

Eine Nachricht mit diesem Text erreicht mich um 9:04 Uhr des heutigen Tages. Mir geht es ähnlich. An sich fiebere ich schon die gesamte Woche auf Freitagabend hin. Augsburg in Frankfurt, eine normale Bundesligapartie, und doch etwas ganz Besonderes. Der Sieg gegen Union Berlin hat das Feuer angefacht und die Entwicklungen der Woche haben die Nervosität gefördert. Vielleicht verschaffen wir uns mal gemeinsam einen Überblick?

Die Ausgangslage

Es spielen Platz 6 gegen Platz 7. Der Trend ist aber bei beiden Mannschaften ein unterschiedlicher. Während die Eintracht langsam an Boden verliert, über eine große Unzufriedenheit im Umfeld berichtet wird und es gewaltig rumort, ist die Gemütslage in Augsburg eine deutlich andere. In den letzten 7 Partien hat man nur einmal verloren. Überhaupt nicht, so lange man mit Viererkette gespielt hat.

Ganz so eindeutig sind die Vorzeichen aber dann doch nicht. Augsburg tut sich in Frankfurt prinzipiell schwer, die Eintracht hat immer noch viel Qualität im Team und es kehren auch in Frankfurt Spieler nach Verletzungen zurück (Götze und Shkiri sind Spieler, deren Blessuren gerne noch ein paar Tage länger anhalten hätten können aus meiner Sicht). Aber auch in Augsburg fiebert man der Rückkehr von Kevin Mbabu und Kirstijan Jakic entgegen. Gerade Jakic selbst wäre wohl hochmotiviert gegen seinen Exverein. Auch wenn es nicht einfach wird in Frankfurt, so ist ein Sieg des FCA dennoch kein verwegener Traum basierend auf der sportlichen Ausgangslage.

Tabellarische Voraussetzungen

Der Hype wird auch dadurch angeheizt, dass Deutschland auf Grund der Ergebnisse der deutschen Clubs in den internationalen Wettbewerben mit einem 5. Champions League Platz rechnen darf. Noch nicht zu 100% aber doch mit über 90% Wahrscheinlichkeit. Dies würde Platz 7, den der FCA momentan Inne hat, zur Teilnahme an der European Conference League berechtigen.

Dazu kommt ja noch die Teilnahme von Bayer 04 Leverkusen am Pokalfinale. Sollte Bayer dieses gewinnen, so würde dies einen weiteren internationalen Platz für einen Bundesligisten bedeuten. Der Gegner ist Kaiserslautern und jeder weiß, welche Saison Bayer 04 Leverkusen spielt. In diesem Falle wäre dann schon Platz 8 ausreichend.

Kevin Mbabus Rückkehr auf den Platz wäre heute besonders wertvoll. Wer will im Spiel der Saison schon fehlen? (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Es sei an dieser Stelle nicht verschwiegen, dass es ein weiteres Szenario gibt, in dem es sogar für Platz 9 reichen würde, nämlich dann, wenn der BVB in der Bundesliga Fünfter wird und gleichzeitig die Champions League gewinnt. Zu Platz 5 selbst kann auch der FCA beitragen, indem er in Dortmund Anfang Mai gewinnt, den Champions League Sieg des BVB sollten wir aber in unseren Planungen vielleicht noch nicht berücksichtigen. Nichtsdestotrotz, ist ja schon Platz 8 am Saisonende kein Ziel, welches unerreichbar scheint.

Das Restprogramm

Nach der Partie heute wird es aber für beide Clubs, die Eintracht wie den FCA, recht anspruchsvoll. Beide müssen noch gegen einige Top Teams ran. Klar, der FCA hat dann erstmal Werder Bremen vor der Brust, aber danach warten eben Dortmund, Stuttgart und Leverkusen. Wobei man sich da nicht in die Hosen machen sollte. Bei Bayern und Dortmund ist der Fokus auf der Champions League und mal schauen, wie es mit Leverkusens Serie der Unbezwingbarkeit bis dahin ausschaut.

Realistisch hat aber gerade der SC Freiburg ein deutlich leichteres Restprogramm und ist das Team, das von hinten noch aufholen kann. Auch Heidenheim – was zum Teufel spielen die bitte für eine krasse Saison – darf man noch nicht abschreiben. Gerade deshalb auch hat die Partie gegen die Eintracht auch diese krasse Bedeutung.

Wie ein Halbfinal-Hinspiel

Mit all den Faktoren spielt der FCA heute eine Partie, die von der Bedeutung her mit einem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei anderen Clubs gleichgesetzt werden kann. Es ist eine Riesenleistung bis hierhin gekommen zu sein. Platz 7 zu diesem Zeitpunkt der Saison, wie geil. Aber jetzt ist auch der Moment, sich zu belohnen. Dafür muss man die Halbfinalrunde nun überstehen und aus den nächsten beiden Partien mind. 4 Punkte mitnehmen, um hoffnungsvoll in die Final-Spiele einzubiegen.

Ja, es kribbelt, es spannt. Es hängt nicht alles vom heutigen Spiel ab, aber viel. Es ist das bisherige Spiel der Saison, ohne Zweifel. Es wird mehr als nur einen Fingerzeig geben. Wir könnten nach diesem Spieltag auf Platz 6 stehen verdammt noch mal. Wie geil ist das denn bitte. Ich bin sehr dankbar für die sportliche Chance, die sich die Mannschaft erarbeitet hat und freue mich darauf mitzufiebern und anzufeuern. Auf geht’s Augsburg, kämpfen und siegen!  

Weiter, immer weiter

Gute Teams gewinnen die engen Spiele. Der FC Augsburg ist momentan ein gutes Team und er hat über ein Standard-Tor ein enges Spiel gegen Heidenheim gewonnen. Das ist der dritte Sieg in Folge. 32 Punkte sind es auf der Habenseite und 14 Punkte Vorsprung auf den Effzeh aus Köln, der momentan den Relegationsrang einnimmt. Neun Spiele sind noch zu spielen und damit max. 27 Punkte zu holen. Über den Abstieg muss man sich meiner Meinung nach keine Gedanken mehr machen.

Ade Tristesse

Marinko Jurendic wird vom kicker zitiert: „Wir bremsen gar nichts“. Was gibt es da auch zu bremsen? Man nimmt Sonntagvormittag noch einen Tabellenrang ein, der in der kommenden Saison die Qualifikation für die European Conference League bedeuten könnte. Ja, für alle die es noch nicht mitbekommen haben: Platz 8 könnte reichen. Dies liegt daran, dass Deutschland einen weiteren Champions League Platz erhalten könnte, wenn die deutschen Clubs in den Wettbewerben die nötigen Punkte holen. Dies liegt auch daran, dass der Pokalsieger sich ja auch qualifiziert und ein Champions League Teilnehmer den Pokal gewinnen könnte. Es gilt den richtigen Teams in den richtigen Wettbewerben die Daumen zu drücken.

Und der FCA ist mitten drin im Rennen. Nur zur Erinnerung: 2013/14 als es am Ende knapp nicht für Europa reichte, war man zu diesem Zeitpunkt der Saison 8. mit 38 Punkten, 2014/15 reichten die gleichen 38 Punkte sogar für Platz 6. In diesen Jahren musste man aber eben auch mindestens 7. werden, um international zu spielen.

Was ein Sprung

Spätestens nach diesen drei Siegen ist klar, dass sich der FCA deutlich verbessert hat, auch mit Blick auf die Ergebnisseite, im Vergleich zur Vorsaison. Letzte Saison standen 28 Punkte auf der Habenseite. Thorup hat mittlerweile in 18 Spielen 27 Punkte geholt, fast so viele wie Enno Maaßen in der letzten Saison bis zu diesem Zeitpunkt insgesamt.

Jurendic und Thorup unter Spannung. Die beiden sind in jedem Fall noch nicht fertig. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Jess Thorup holt seit seiner Ankunft im Schnitt 1,5 Punkte pro Spiel. Was mir aber viel mehr positive Emotionen entlockt? Wir stehen mittlerweile defensiv wieder sehr stabil. Defensive Stabilität war immer ein Kern für sportlichen Erfolg. Erst ist man lange dem ersten „zu Null“-Spiel hinterhergelaufen. Jetzt hat man gleich zwei Mal nacheinander zu null gespielt. Den Gegnern fällt es sichtlich schwer Chancen zu kreieren und der FCA hat mit der Rauten-Formation einen guten Weg gefunden, viel Zentrumskontrolle auszuüben. Wenn er es dann schafft, in Führung zu gehen und der FCA defensiv nachlegen kann, dann läuft man als Gegner gegen einen Viererblock aus Jakic, Gouweleeuw, Uduokhai und Rexhbecaj an. Offensiv fand man schon regelmäßig Wege zum Torerfolg. Defensiv lässt man nicht mehr viel zu. Das ist schon recht komplett in der Darbietung.

Und weiter geht’s

Jurendic sagte weiterhin zum kicker: „Wenn man in einem Flow ist, sollte man diesen aufrecht erhalten“. Yes, Baby. 1,5 Punkte im Schnitt führen bis zum Saisonende zu 45 Punkten und das wäre 2014/15, als wir uns für Europa qualifiziert haben, genug gewesen für Platz 8. Ob es dieses Jahr wieder reichen würde? Man weiß es nicht. Dieses Jahr liegt das Feld auf jeden Fall deutlich enger zusammen. In der letzten Saison hatte Mainz als 9. zum jetzigen Zeitpunkt bereits 37 Punkte.

Und selbst wenn man diese Saison noch nicht in europäische Sphären vorstoßen sollte, so hat sich doch die Perspektive in Augsburg mittlerweile geändert. 2013/14 hat man es auch nicht direkt geschafft. 2014/15 dann aber schon. Der FCA hat nun recht früh beste Planungsmöglichkeiten für die kommende Saison und ich bin gespannt, was Jurendic/Thorup mit einer ganzen Sommerpause. Es wird in jedem Fall immer einfacher, Spieler davon zu überzeugen, dass es eine gute Idee ist, nach Augsburg zu wechseln. Es liegen in jedem Falle erstmal positive Perspektiven vor uns. Und in den kommenden Spielen die Vorfreude auf weitere positive Überraschungen und nicht die Angst vor akutem Abstiegskampf.

Historisch

Sonntagmorgen und es ist immer noch surreal. Der FC Augsburg hat gestern gegen Darmstadt 98 auswärts gespielt – in der ersten Bundesliga – und er hat dieses Pflichtspiel 6:0 gewonnen. Punkt.

Dieser Blog ist nun kein Medium, in dem jedes einzelne Spiel und Detail festgehalten wird. Wir benoten und bewerten nicht jede Kleinigkeit. Ich war gestern in Darmstadt und ich habe vor allem genossen, was uns da allen zusammen passiert ist. Jeden FCA-Fan, der mit einer gewissen Regelmäßigkeit auswärts fährt, hat der gestrige Tag für vieles entschädigt. Diejenigen, die vor 2 Wochen in Mainz waren, hatten noch weniger als alle anderen mit einem solchen Spiel gerechnet. Wir haben gestern miterlebt, wie ein Knoten platzt. Wie sich eine Schleuße öffnet. Wie eine Mannschaft den Flow findet. Wie alles klappt. Es war eines der geilsten Erlebnisse, das ich als Fußballfan je hatte. Es war fantastisch. Und dieses fantastische Erlebnis will ich festhalten und dokumentieren. Ich würde es wohl später sonst bereuen. Wer mag mit mir die Geschehnisse des gestrigen Tages erneut erleben?

Die Umstände

Es gehört auch immer Glück dazu. Gerade, um überhaupt nach Darmstadt zu kommen. Wir haben unsere Tickets im Gästeblock am ersten Tag es Mitgliedervorverkaufs gekauft und durften als eine Gruppe unter 1.500 Augsburger Anhängern dabei sein. Am Tag des Geschehens hätten die Umstände nicht besser sein können. 15 Grad und Sonnenschein am 02.03.2024. Die Anreise lief reibungslos mit der Bahn und den Shuttlebusen und als wir am Stadion ankamen, stellten wir zuerst einmal fest, wie das Stadion am Böllenfalltor umgebaut wurde. Ein Dach über dem Gästeblock. Kein altertümlicher Wall mehr. Mir gefällt es.

Es sei an dieser Stelle auch einmal festgehalten, dass dieser Tag, der nun fest in den FCA-Geschichtsbüchern einen Eintrag finden wird, in Darmstadt stattgefunden hat und nicht vor Ort bei einem der Retortenclubs dieser ersten Bundesliga. Auch dafür bin ich dankbar. Als ich vor dem Spiel meine Bratwurst in mich aufnahm, war ich frohen Mutes. Ich möchte festhalten, dass ich prophezeit hatte, dass es ein sorgloser und guter Tag werden würde. Ich hätte mir nicht erträumen können, was danach kam. Bei aller Träumerei, die Realität überstieg diese bei weitem.

Jubel, Trubel, Heiterkeit. (Photo by Thomas Lohnes/Getty Images)

Für mich persönlich waren es insgesamt glückliche Umstände. Die regelmäßigen Leser:innen dieses Blogs wissen, das ich in Frankfurt wohne. Darmstadt ist quasi ein Heimspiel für mich. Aber manchmal schafft man es trotzdem nicht zu diesen Spielen in unmittelbarer Nähe. Zwei Wochen zuvor gegen Mainz war ich verhindert (und hatte auch schon auf den platzenden Knoten gehofft). Basti, der auch in Mainz war, war vor dem Spiel in Darmstadt natürlicherweise misstrauisch. Zu Recht. Aber wie ich froh bin, dass ich persönlich genau in Darmstadt und nicht in Mainz war. Es gibt diese Fügungen.

Die Rückkehr des Philip Tietz

Den Beginn des Spiels kenne ich nur aus den Highlight-Videos. Wer euch erzählt, dass er dabei war und das erste Tor gesehen hat: es ist wahrscheinlich eine Lüge, zumindest unter denen die sich weiter oben im Gästeblock befanden. Ein Bengalo-Feuerwerk der Extraklasse hüllte uns zu Beginn des Spiels in roten und grünen Rauch. Kurz nach Anpfiff wurde gejubelt. Zack, nach einer Minute stand es schon 1:0. Wenn es läuft, dann läuft es.

Der Torschütze, der immer noch nicht weiß, warum der Ball so bei ihm landete, war, am Tag seiner Rückkehr ans Böllenfalltor, Philip Tietz. Ich möchte Philip Tietz hervorheben, weil er gestern symbolisches geleistet hat. Er hat auch eine Großchance versiebt. Touché. Nein, als der FCA schon deutlich in Führung lag, hat Philip Tietz weiterhin tief in des Gegners Hälfte im Offensivpressing zum Tackling an der Seitenlinie angesetzt. In der 85. Minute war er hellwach und belohnte sich mit einem zweiten Tor, nach schnell ausgeführtem Freistoß, für eine bockstarke Leistung von Anfang bis zum Ende. Eine Rückkehr wie aus dem Bilderbuch. Und symbolisch für das ganze Team am gestrigen Tag.

Darmstadt gebrochen

Insgesamt hat der FC Augsburg die Darmstädter Lilien am Stiel gebrochen gestern in dieser ersten Halbzeit. Darmstadt war irgendwann so verunsichert, dass sie Fehler um Fehler begingen. Der FCA hat sie fast alle eiskalt ausgenutzt. Nach dem Tietzschen 1:0 folgten das 2:0 durch Freddy Jensen nach Chip-Pass von Ruben Vargas, Ermedin Demirovic mit dem 3:0 durch die Beine des Darmstädter Tormanns nach eigener Balleroberung, Ruben Vargas mit dem linken Hammer ins Kreuzeck zum 4:0 nach Vorlage von Demirovic und erneut Demirovic nach Jensens fantastischer getimter Vorlage zum 5:0. Keine 30 Minuten gespielt. 30 Minuten, die wie ein einziger Highlight-Clip daherkommen.

Man könnte nun den ein oder anderen Spieler aus dieser Offensivriege hervorheben. Auch die öffnenden Pässe aus der Innenverteidigung, z.B. vor dem 5:0 durch Jeffrey Gouweleeuw, seien hier nicht unterschlagen. Der FCA machte mit Darmstadt über eine halbe Stunde lang, was er wollte. Demirovic brach im Verlauf der ersten Halbzeit einige Rekorde. Er steht nun bei 14 Saisontoren und stellte damit einen neuen Bundesligarekord für den FCA auf, genau wie seine 23 Scorer-Punkte ein neuer Bestwert sind. Demirovic ist ein Phänomen, dem ich zu gegebener Zeit separat einige Zeilen widmen werde. Aber auch Jensen und Vargas spielten fantastisch. Ach, wer mag da schon überhaupt was zum meckern finden.

Der Weg zum Clean Sheet

Selbst der gerne unkende Augsburger Fan war nach der ersten Halbzeit sicher, dass der FCA diese Partie in Darmstadt nicht mehr verlieren würde. Zumindest nicht mehr allzu hoch. Ja, wir feierten auf den Rängen eine einzige Party. Oh, wie war das wunderschön. Das Team von Jess Thorup wollte an diesem historischen auch die Serie ohne „zu Null“-Spiel beenden. Finn Dahmen wollte endlich einmal in der Bundesliga die Null halten.

Mehr Jubel, Trubel und Heiterkeit. (Photo by Thomas Lohnes/Getty Images)

Die Voraussetzungen in der zweiten Hälfte waren dafür auch sehr gut. Beide Mannschaften nahmen den Fuß vom Gas. Zu klar waren die Verhältnisse. Dennoch kam Darmstadt zu einer sehr guten Gelegenheit und Finn Dahmen war geschlagen. Und nun möchte ich einen weiteren Spieler hervorheben, dessen wieder mal gute Leistung – nach erneuter Einwechslung – an diesem Samstag vielleicht ansonsten im allgemeinen Jubel untergegangen wäre. Kurz vor der Linie klärte Arne Engels für den geschlagenen Dahmen den Ball zur Ecke. Engels sprintete vorher einmal Vollgas über den halben Platz und war sodann zum richtigen Zeitpunkt zur Stelle. Im Defensivverhalten ist hier ein kleiner Lernerfolg zu erkennen. Dass es zusätzlich auch Engels war, der den Freistoß auf Tietz vor dem 6:0 schnell ausführte und so zu einer weiteren Torbeteiligung kam, alles beim Stande von 5:0, passt da sehr gut ins Bild. Dieses Team ist wahrlich ein funktionierendes Kollektiv.

Ausgelassen

So kam es dann dazu, dass nach dem Spiel viele Mitspieler Finn Dahmen zu seinem ersten „zu Null“-Spiel beglückwünschten. Ich hatte seit Wochen die Überschriftenidee im Kopf: „Ohne Clean Sheet nach Europa“. Von dieser verabschiede ich mich gerne, nicht aber von dem Traum nach mehr. Die Stimmung nach dem Spiel war berechtigterweise sehr ausgelassen und es gab die schönsten Bilder. Die Spieler zwangen das Trainer- und Funktionsteam mit auf die Knie bei der allgemeinen Feierei. Zeugwart Salvatore Belardo kniete Arm in Arm mit Cheftrainer Jess Thorup. Die Mannschaft feierte als Kollektiv und keiner wurde hervorgehoben.

Alle saugten jeden gemeinsamen Moment auf und genossen. Und so ist mir heute auch noch scheißegal, was als nächstes kommt. Als FCA Fans haben wir lange auf so ein richtiges Highlight warten müssen. Für heute zählt schlicht die Erkenntnis: Wie großartig können die Erlebnisse sein, die uns der Fußball beschert. Unglaublich und unfassbar.

Ausgeglichen

Viel wurde vor dem Spiel in Bochum geredet über die Wichtigkeit der Partie. „Big Points“ gab es in Bochum zu holen, mal wieder 3 an der Zahl für den Gewinner der Partie. Alles in allem war der Vergleich mit dem VfL damit auch nichts anderes als eine stinknormale Bundesligapartie, gerade wo beide Teams ordentlich Abstand zu den Abstiegsrängen haben und nicht direkt durch ein schlechtes Ergebnis in die Gefahrenzone rutschen.

Für den FCA war die Partie dann doch wegweisend, weil man aus den Partien gegen Leverkusen und Bayern nur bedingt schlau wird. Zu gut war der Gegner (Leverkusen), zu speziell die Umstände (Bayern). Gerade auswärts tat sich der FCA bisher in dieser Saison immer schwer, auch in den Partien, die er schlussendlich gewann. Das sollte auch gegen Bochum so bleiben. Die Tabelle lügt zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht mehr, die Teams waren auf Augenhöhe und Kleinigkeiten drückten dem Spiel ihren Stempel auf. Am Ende trennte man sich in diesem schwierigen Auswärtsspiel 1:1 und der FCA reiste mit erhobenem Kopf zurück nach Augsburg. Ein paar Themen, über die sich das Trainerteam den Kopf zerbrechen darf, nimmt er aber mit nach Hause:

Der Standard

Es ist ja klar: Wenn Du im Winter einen Standard-Trainer verpflichtest und ab diesem Moment ständig Standard-Tore kassierst, dann wird über Standards gesprochen. Der FCA hat mal wieder nicht zu null gespielt, weil er ein Standard-Gegentor kassierte. Nach einer Ecke. Neuigkeit, oh Neuigkeit. Der Bochumer Stürmer war nach dem missglückten Abwehrversuch von Demirovic (jeder darf einmal) so blank, dass er im Augsburger Sechzehner unbedrängt den Seitfallzieher auspacken und die Pille versenken konnte. Schönes Tor auf Einladung des FCA.

Nun hat Jess Thorup eine Stammelf, das Gegentor fiel erneut in der ersten Hälfte und Automatismen sollten langsam an der ein oder anderen Stelle greifen. Hier nicht. Es machte die Sache dann auch nicht besser, dass der FCA hierdurch mal wieder einem Rückstand hinterherlaufen musste (wann eigentlich zuletzt nicht?). So wird es schwierig auswärts zu überzeugen. Und all das nur, weil ganz grundsätzliche Dinge nicht funktionieren. Meine Hoffnungen liegen auf Lars Knudsen, dem ich nach seinem Wechsel nach Augsburg noch etwas mehr Zeit gebe, um Ergebnisse zu liefern. Wer hätte gedacht, dass ein Standardtrainer der wichtigste Neuzugang des Winters sein könnte?

Harmlosigkeit

Der FC Augsburg der ersten Hälfte in Bochum war danach auch einer der Harmlosigkeit. Die Mannschaft fand keinen richtigen Zug zum Tor und war höchst ungefährlich. Im Quervergleich erinnerte die Partie damit sehr an das Aufeinandertreffen mit Borussia Mönchengladbach. Auch dort kassierte man in der ersten Hälfte ein Gegentor. Auch dort war man ansonsten in Halbzeit 1 ungefährlich.

Spitz auf Knopf. Das war eine ausgeglichene Partie gegen Bochum. (Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Beim FC Augsburg wirft das Fragen auf. Warum findet man in Halbzeit 1 nicht besser ins Spiel? Eventuell sollte Jess Thorup mehr rotieren und einen formstarken Spieler von der Bank bringen, der den ein oder anderen Impuls setzen kann. Nach der Partie gegen Bochum könnte ich mir vorstellen, dass Arne Maier bald mal eine Chance von Beginn an erhält, weil sein Pfostenschuss und der Abschluss, der zum Elfmeter führte, mit am meisten Gefahr in der Schlussphase nach sich zogen. Insgesamt hat Jess Thorup die Aufgabe, zu rechtfertigen, wie das Team so harmlos sein kann, wo er so viele qualitativ hochwertige Optionen im Kader hat. Wir werden sehen, wie er dieses Thema in den nächsten Partien angeht.

Momentum

Auch die zweite Hälfte hatte dann Ähnlichkeit mit dem Spiel in Gladbach. Thorup ist in der Lage über Anpassungen dafür zu sorgen, dass sein Team die Oberhand gewinnt. Am Ende des Tages verbuchte der FCA mehr Ballbesitz, einen höheren xG-Wert und mehr Schüsse als die Bochumer. Warum das erst ab Halbzeit 2 so richtig fruchtete bleibt ein Mysterium.

Thomas Letsch, dem Bochumer Trainer, ist dann im Verlauf der zweiten Halbzeit nichts besseres eingefallen als mit seinen Wechseln ein ums andere Mal die eigene Defensive zu stärken. Letsch gestand seinen Fehler nach dem Spiel ein, indem er sagte: „Ich habe es verbockt.“ Sich hinten einzumauern kostet in der Bundesliga regelmäßig Punkte und ist nun auch in Bochum angekommen. Ein Kompliment an Thorup, mit seinen Umstellungen Letsch an diesen Punkt gebracht zu haben. Nicht vorenthalten will ich an dieser Stelle, dass Letsch auch einfach Pech hatte. Seine Spieler nutzen zwei Konterchancen nicht aus und hätten die Partie entscheiden können.

Verdient

Am Ende des Tages ist das Unentschieden für alle Parteien das verdiente Ergebnis, genau wie auch der Elfmeter berechtigt und Demirovic überzeugend verwandelt hat. Jedes Team konnte der Partie eine Halbzeit lang seinen Stempel aufdrücken, Bochum ist ein stabiles Erstliga-Team, gegen das es vor allem auswärts schwer zu bestehen ist.

Für den FCA bleibt es mit diesem Ergebnis auch leicht die Ruhe zu bewahren. Das Team hat wieder einmal gezeigt, dass es über die volle Spielzeit nicht aufsteckt. Man sieht insgesamt klar die Handschrift des Trainers. Der hat eigentlich nur eine wichtige Aufgabe: In der ersten Halbzeit so zu starten wie meist dann erst in der zweiten. Und schon wird sich der Rest ergeben.

Von Gladbach nach Gladbach

Wer hier schon länger mitliest, die weiß, dass Auswärtsfahrten nach Gladbach meine persönliche Nemesis sind. Ja, der FCA hat schon in Gladbach gewonnen. Ich habe gelesen, das dies zuletzt – vor dem gestrigen Tag – in 2015 der Fall war und es würde mich nicht wundern, wenn es so lange her war. Ich war nicht bei jedem Auswärtsspiel in Gladbach, aber oft genug. Es lief meist scheiße. Ich habe Koubeks Slapstickgegentor in Gladbach genauso live gesehen, wie den verkackten Saisonabschluss in der letzten Saison.

Ich kann es trotzdem nicht lassen nach Gladbach zu fahren. Gestern war ich dort mit einem meiner besten Freunde und meine Anmoderation war sinngemäß: Genieß den Apfelpfannkuchen vorher, danach wird es meist schlechter. Die Apfelpfannkuchen sind wirklich gut. Gestern waren sie nicht das alleinige Highlight.

Auf Augenhöhe?

Rein aus sportlicher Sicht – und ohne näher darauf eingehen zu wollen, warum ich mich mit diesen Auswärtsspielen oftmals gequält habe – halte ich die Spiele gegen Gladbach grundsätzlich für spannend. Die Borussia (die im Gegensatz zur anderen Borussia aus Dortmund unter borussia.de zu finden ist) ist ein Club, der auch darauf angewiesen ist, dass gut gearbeitet wird und ansonsten in Nöte gerät. Damit gehört der Club nicht mehr in die Riege um den FCB, BVBV, RBL oder auch Leverkusen. Es steckt kein Großkonzern dahinter und Champions League passiert nur selten.

Für den FCA ist Gladbach, ein großer Traditionsverein mit irrem Einzugsgebiet aber ohne Investoren im Hintergrund, damit so etwas wie der Club, der aufzeigt, wie gut es maximal werden kann. Wenn es beim FCA in den nächsten Jahrzehnten überaus positiv verläuft, dann ist eine Entwicklung in Richtung des Gladbacher Status das Maximale der Gefühle.

Demirovic mit Feuer. (Photo by Lars Baron/Getty Images)

Entwicklung

Als ich in der letzten Woche geschrieben hatte, warum ich das Spiel gegen Leverkusen für nicht so wichtig erachtet hatte, wollte ich die Bedeutung des Auswärtsspiels in Gladbach nicht überhöhen. Einerseits war es für mich persönlich wichtig. Nemesis, kalte Füße, persönliches Wohlbefinden, etc. Andererseits hatte ich beschlossen das Spiel als den ultimativen Gradmesser für die Entwicklung seit dem letzten Auswärtsspiel in Gladbach heranzuziehen. Wie gut ist das Team von Jess Thorup wirklich geworden? Unter Enno Maaßen hatte man hier noch richtig verkackt.

Und auch diesmal lief nicht alles positiv. Ja, der FCA fängt sich immer noch unglückliche Gegentore nach Standards. Ja, man war in der ersten Halbzeit zu harmlos. Touché. Auf der anderen Seite hat das Team sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen lassen. Gladbach hatte zwar Abschlusschancen, aber keine hochkarätigen und die Gladbacher Offensivbemühungen wirkten auch genau so: bemüht. Derweil der FCA die Offensive nicht opferte und mit schönen Kombinationen Tore erzielen konnte. Aus dem Spiel heraus. Dabei hat man sich auch durch den zwischenzeitlichen Rückstand nicht nachhaltig aus der Ruhe bringen lassen, sondern zurück zum eigenen Konzept gefunden. Beeindruckend war zu sehen, wie man weiter mit gut abgestimmten Offensivpressing die Gladbacher vor Probleme stellte und nicht nur mehr lief als die Gladbacher, sondern auch mehr erfolgreiche Dribblings und Ecken hatte. Der FCA war die bessere Mannschaft an diesem Tag. Es ist ganz klar eine Entwicklung zu erkennen.

Auswärts: auf dem Weg zu Konstanz?

Andererseits, neben der Entwicklung vom letzten Auswärtsspiel in Gladbach zu diesem nun, war es für den FCA wichtig, die sportlichen Möglichkeiten auch auswärts verwirklichen zu können. Wenn die Gegner zu Hause Bayern und Leipzig und nun auswärts Bochum und Mainz sind, wird sich in den nächsten Wochen der weitere Weg der FCA in den Auswärtsspielen zeigen. Die Darbietungen zuletzt mit den Niederlagen in Bremen und Stuttgart bereiteten mir da schon einige Sorgen.

Kevin Mbabu stach aus einer guten Augsburger Mannschaft hervor. (Photo by Lars Baron/Getty Images)

Auch in Gladbach sah es wieder so aus, als ob sich der FCA durch ein Gegentor aus dem Tritt bringen lassen würde. Auch in Gladbach ist die Kulisse eindrucksvoll und einschüchternd. Aber Thorup fand wohl gerade in der Halbzeit die richtigen Worte und die Mannschaft konnte die Partie drehen. Gladbach kam in Umschaltsituationen, aber der FCA konnte diese begrenzen. Und auch offensiv gab es immer wieder gute Ansätze. Das hatte gestern nichts mit Mauern und Lucky Punch zu tun. Das war so gewollt und gut umgesetzt. Und das brauchen wir jetzt auswärts öfters.

Intensität, Gleichgewicht und Klasse

Wie kann man als FCA-Fan an diesem Montag nicht positiv gestimmt sein? Der Lieblingsclub konnte gegen Gladbach viel von dem zusammen zeigen, was man beim FCA gerade auswärts oftmals vermisst hat. Einerseits passte die Intensität des Teams. Philipp Tietz‘ Kopfball zum 1:1 mag ich hier hervorheben. Geiler Typ. Andererseits hat die Mannschaft des FCA das Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive mittlerweile gut gefunden. Mit verantwortlich war gestern hierfür Elvis Rexhbecaj, der sich sehr gut sehr lange nah an der gelb-roten Karte bewegte, aber die Kontrolle über sein eigenes Schicksal und das Spiel behielt. Und wenn ich Ermedin Demirovic in der ersten Reihe anpressen und das Pressing steuern sehe, spüre ich Liebe. Zu Intensität und Gleichgewicht kommt Klasse dazu. Alles drei verkörperte Kevin Mbabu gestern perfekt. Klasse ist dann eben auch, wenn Du in der 90+4. Minute deinen Gegenspieler anwirfst, um eine Ecke zu ziehen, nachdem Du den ganzen Tage deine Seite beackert und ein Tor vorbereitet hast. Deckel drauf auf eine perfekte Auswärtsfahrt.

Ich bin froh, dass mit dem Sieg in Gladbach in der Rückrunde gar nicht erst eine negative Dynamik aufkommt. Dies hätte durch die Konstellation mit dem anstehenden Heimspiel gegen die Bayern schnell der Fall sein können. Dieser Sieg war damit umso wichtiger für die Gesamtkonstellation und ist wie der Sieg in Heidenheim ein Stützpfeiler für einen hoffentlich weiterhin positiven Saisonverlauf. Die Hoffnung hatte ich ja schon vorher. Jetzt kann man in Ruhe versuchen, die Bayern zu ärgern. Hauptsächlich geht es aber darum, in Ruhe weiter zu arbeiten und diese Momente des Erfolgs auch mal zu genießen und das Selbstvertrauen darauf mitzunehmen. Zumindest werde ich das diese Woche erstmal tun. Geiler FCA!

Jess, he can!

Neu-Coach Jess Thorup bestritt am gestrigen Samstag das zweite Pflichtspiel an der Seitenlinie des FCA. Und erstmals ein Heimspiel in der schmucken Augsburger Arena, die gestern kurzzeitig zur Festung wurde. Das Spiel gegen den VfL Wolfsburg war auch ein Spiel gegen einen direkten Tabellennachbarn.

Aufstellung

Never change a winning team – das Motto verfolgte Jess Thorup offensichtlich. Er vertraute seiner „Gewinner-Elf“, die in der vergangenen Woche furios nach Rückstand in Heidenheim gewann. Kapitän Ermedin Demirovic absolvierte sein 100. Bundesligaspiel, Defensivakteur Felix Uduokhai sein 100. Spiel für den FCA.

Bei der Ansetzung des Schiedsrichter-Gespanns lief es vielen Augsburg-Fans eiskalt den Rücken herunter, denn an Augsburger Spiele mit Daniel Schlager als leitenden Schiedsrichter auf dem Platz erinnert man sich hierzulande gar nicht gerne. Guido Winkmann bekleidete indes die Position des VAR im Kölner Keller.

Erste Halbzeit

Nun, besagter Schlager pfiff um 15:30 Uhr die Partie an. Die Aufstellung im 4-2-3-1 mit Tietz als einzige Spitze kam jedoch in der ersten Viertelstunde nicht zu nennenswerten Offensivaktionen, sondern verteidigte diszipliniert und bemühte sich um einen ordentlichen Spielaufbau. Die Wolfsburger drückten ein wenig mehr, allerdings auch ohne größere Torannäherungen.

In der 17. Spielminute sodann eine schöne Kombination der Augsburger: Jeffrey Gouweleeuw war als Abwehrspieler mit nach vorne geeilt und flankte von der Eckfahne aus klug in den Strafraum, dort stand Mittelstürmer Tietz und bugsierte den Ball noch vor dem Wolfsburger Lacroix ins gegnerische Tor. Ein schöner Spielzug!

Die kalte Dusche folgte in Minute 35 und äußerst chaotisch kam diese Spielsituation zustande: Paredes als ballführender Spieler wurde von mehreren Akteuren des FCA bedrängt, Niklas Dorsch grätschte den Ball im eigenen Strafraum unglücklich zu Wolfsburg-Goalgetter Jonas Wind, der gekonnt abgeklärt abschloss. 1:1 – Ausgleich, unglücklich im Zustandekommen, aber zu dem Zeitpunkt nicht unverdient.

Kurz vor der Halbzeitpause musste der FCA nochmal kurz durchatmen, denn Wimmer knallte nach einem Wolfsburger Angriff den Ball an die Latte. Doch wer dachte, dass das nochmal gut ausging und der FCA das 1:1 mit zum Pausentee nehmen würde, sah sich getäuscht. Denn besagter Hauptschiedsrichter Schlager entschied nach einem handelsüblichen Zweikampf zwischen Svanberg und Dorsch auf Elfmeter für Wolfsburg. Diese Entscheidung war mehr als fragwürdig, denn Svanberg suchte zum einen proaktiv den Kontakt und fädelte zudem geschickt bei Dorsch ein. Schade, dass Schlager sich die Szene nicht selbst ansah. Majer trat nach kurzen Diskussionen für den VfL vom Punkt an und versenkte die Kugel im linken unteren Toreck.

Und auch das war noch nicht das Ende der ersten Hälfte: In der fünften Minute der Nachspielzeit traf Pedersen Wimmer bei einem Konter deutlich am Fuß, der Ball war schon weg zu dem Zeitpunkt. Einige Augsburger protestieren vehement gegen den Freistoßpfiff. Schlager zog sofort den gelben Karton. Die Vehemenz der Augsburger Forderungen kann ich nicht so ganz nachvollziehen, denn hier hätte Schlager – ebenfalls nach einem notwendigen Review – gut und gerne die rote Karte zeigen können, wenn nicht müssen. Jeffrey Gouweleeuw sah für seinen verbalen Protest ebenfalls die gelbe Karte. Mit einem 1:2 ging es dann aber wirklich – nach einer zum Ende hin wilden ersten Hälfte – in die Halbzeitpause.

Zweite Halbzeit

Ohne personelle Wechsel ging die Thorup-Elf in die zweite Hälfte der Partie gegen die Wölfe. Der Start war eher etwas zurückhaltend, großartige Strafraumszenen waren nicht zu verzeichnen. Wolfsburg wusste die Führung gut zu verteidigen. Thorup wechselte dann in Minute 63 Arne Engels für Dorsch ein – ein Tausch, der sich noch auszahlen sollte. Ebenso kamen Iago und Vargas für Michel und Pedersen ins Spiel.

Die frischen Kräfte läuteten direkt die Schlussoffensive ein. Erst setzte Demirovic einen Kopfball nach Vargas-Flanke über die Latte, dann traf Tietz in Minute 71 zum vermeintlichen Ausgleich. Doch der Treffer zählte wegen einer Abseitsstellung von Ruben Vargas nicht, der Pervan beim Torschuss ablenkte. Auch Beljo und Okugawa bekamen noch einige Spielminuten.

In der 79. Minute ereignete sich ein maximal kurioses Eigentor von Wolfsburg-Profi Bornauw. Arne Engels schlug eine Flanke in den Strafraum der Wölfe, Bornauw wollte klären und lenkte den Ball volley ins rechte Toreck. Ein schönes Tor, wenn auch etwas ungewollt und unglücklich für den Eigentorschützen, der sich sichtlich ärgerte. Der zu dem Zeitpunkt verdiente Ausgleich!

2:2 – und dann ging alles blitzschnell. Die Ereignisse überschlugen sich. Vargas trieb den Ball auf der linken Seite, gab diesen weiter zu Iago, der sofort mustergültig flankte. Arne Engels konnte Lacroix abschütteln und nickte zum 3:2 ein. Ein tolles, wichtiges, erstes Bundesligator von Arne Engels, der hiermit zum Matchwinner mutierte.

Felix Uduokhai bekam in der 84. Minute die erste gelbe Karte zu sehen für ein Foul an Gerhardt, drei Minuten später kam er im Zweikampf mit Wind zu spät und flog somit folgerichtig mit gelb-rot vom Platz. Ärgerlich! Nun galt es die angezeigten sechs Minuten Nachspielzeit mit einem Mann weniger zu überstehen. Und Wolfsburg gab natürlich in Überzahl nochmal gewaltig Gas!

In der ersten Minute der Nachspielzeit ging der Puls der Augsburger direkt nach oben: Ein Schuss von Arnold landete im Augsburger Tor, doch der Treffer zählte nicht, da Bornauw vorher im Zweikampf Iago foulte.

Lacroix setzte in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Torschuss ab, der Ball ging nur äußerst knapp am Pfosten vorbei und landete am Außennetz. Puuuh – durchschnaufen, weiter verteidigen! Bei der letzten Aktion der Partie – einem Eckball für die Wolfsburger – eilte Wölfe-Keeper Pervan mit in den gegnerischen Strafraum. Totales Chaos – Baku köpfte den Ball vor den Kasten, Pervan und Gerhardt blockierten sich gegenseitig. Keiner kam so richtig zum Abschluss, Augsburg konnte klären. Nach dieser vergebenen Großchance pfiff Schlager direkt ab. What a match!

Ziel anvisiert und erreicht. Throup ist bisher in Augsburg überaus erfolgreich. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Was bleibt nun nach der Partie?

Der FCA hat nun erstmals seit über einem Jahr zwei Bundesligapartien in Folge gewinnen können. Nach dem Comeback bei Thorups Einstand gegen Heidenheim folgte erneut eine Augschburgerische Aufholjagd wie sie im Buche steht.

Wieder ist der FCA mit fast 121 Kilometern rund zwei Kilometer mehr gelaufen als der Gegner, wenn auch nicht in schwindelerregenden Sphären wie letzte Woche. Dafür zogen die Augsburger 233 Sprints an, die Wolfsburger einen weniger. Den Ballbesitz überließen die Augsburger hierbei eher den Gästen. Positiv hervorzuheben sind die Zweikämpfe (52% gewonnen) und insbesondere die Luftzweikämpfe (58% gewonnen).

Auszeichnen konnte sich auch Keeper Finn Dahmen, der vier Paraden zeigte, 67 Prozent der Bälle abwehren konnte und 100% der Flanken. Zudem kamen alle seine Abwürfe bei seinen Mitspielern an. Mads Pedersen war mit 33,71 km/h schnellster Spieler auf dem Platz. Elvis Rexhbecaj ist mit 11,8 Kilometern am meisten aller FCA-Spieler in 90 Spielminuten gelaufen.

Während Felix Uduokhai leider tendenziell im Formtief steckt, wird der zu Saisonbeginn noch angeschlagene Jeff Gouweleeuw immer wichtiger. Im Spiel gegen die Wölfe glänzte er mit der entscheidenden Torvorlage zum 1:0, zudem peitschte er nach dem Ausgleich das Augsburger Publikum an. Seine Mentalität könnte – ebenso wie die von Niklas Dorsch – im weiteren Saisonverlauf noch ganz wichtig werden.

Phillip Tietz befindet sich im Aufschwung, nach seinem Tor gegen Heidenheim folgte nun ein weiterer wichtiger Treffer gegen Wolfsburg. Entscheidend auch, wie er die Tore erzielt: in einer richtigen Abstauber Manier. Er wirft sich in die Flanken, wittert eine Chance und macht sie dadurch gefährlich. In etwa so unnachahmlich wie Thomas Müller. Er gewann 67% und damit rund 2/3 seiner Luftzweikämpfe. Kann sich sehen lassen.

Was man aus diesem Spiel mitnehmen kann? Viel positives wie der unbedingte Wille, das Spiel nach Rückstand noch zu drehen. Auch nach einem Nackenschlag wie dem unberechtigten Elfmeter kurz vor der Pause. Wie auch schon gesehen gegen Heidenheim: das Team zeigt umgehend eine Reaktion. Das ist neu und kam mutmaßlich mit Jess Thorups frischem Wind nach Augsburg. Zudem das Selbstbewusstsein, das neue Selbstverständnis, das die Mannen auf dem Platz zeigen. Die Körpersprache ist eine ganz andere. Was ebenfalls neu ist und eine positive Trendwende, ist die Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss. Der xGoals-Wert des FCA lag bei 1,48 – dem gegenüber stehen drei Tore. Der xG-Wert der Wolfsburger lag hingegen bei 1,2.

In diesem Spiel hat sich zudem bemerkbar gemacht, dass viele Angriffe über die rechte Seite (43% der Angriffe, um genau zu sein) über den in der Ära Maaßen viel gescholtenen Robert Gumny kamen. Negatives, wenn man so möchte, sollte aber auch nicht außer Acht gelassen werden. Dumme Fouls, wie die von Felix Uduokhai oder ein rabiates Einsteigen wie von Mads Pedersen, sollten tunlichst vermieden werden. Wenn es blöd läuft, spielt man sonst gegen Wolfsburg mit nur neun Mann. Fraglich, ob dann solch eine Aufholjagd noch stattgefunden hätte. Auch die Gegentore müssen dringend aufgearbeitet werden, denn dieses Chaos im Strafraum war auch gegen Heidenheim schon (mehrfach) bestraft worden.

Wir können gespannt sein, was die Augsburger am kommenden Wochenende in Köln gegen einen angeknockten Gegner zeigen werden. Von mir aus könnte es gerne so weiter gehen wie bisher unter Jess Thorup, sprich: eine Fortsetzung der Siegesserie. Jess, we/he can.

Die Zeit rennt … und fehlt?!

Heute war wohl ein kleiner Premierentag im heimischen Augsburg. Während ich, Irina, das erste mal auf der Pressetribüne in der WWK-Arena saß, beorderte FCA-Coach Enno Maaßen direkt das erste mal Neuzugang Mergim Berisha in die erste Elf! Er sollte ein gefährliches Angriffsduo mit Ermedin Demirović bilden, der anstelle des zuletzt verliehenen Pepi stürmte . Zudem spielten Gumny, Gruezo und Caligiuri von Beginn an – sie ersetzten Iago, Framberger und Jensen. Iago und Jensen mussten beide verletzungsbedingt aussetzen.

Ein Wiedersehen gab es vorallem mit Ex-Augsburger und Eigengewächs Marco Richter, der unlängst nach überstandener Krebserkrankung wieder Bundesligaminuten sammeln durfte. Eine Schweigeminute wurde für die Opfer des Terroranschlags der olympischen Spiele von München im Jahr 1972 abgehalten. Ein emotionaler Moment, die ganze Pressetribüne stand und so auch der Rest des Stadions.

Erste Halbzeit – Durchaus gefällig

Und dann ging es auch schon los: Das 21. Duell zwischen der alten Dame und dem FCA begann hierbei durchaus druckvoll. Die Heimmannschaft gab vor tosender Kulisse direkt Vollgas und so auch die Gäste aus der Hauptstadt. Die erste Chance des Spiels durften die Herthaner durch Kanga für sich verzeichnen. Viele kleine Nickligkeiten prägten das Spiel, dies fand seinen Höhepunkt in der Szene des Spiels in Minute 23: Berisha auf Demirovic, der Uremovic umkurvte und von diesem gehalten wurde. Demirovic kam sodann zu Fall, dies alles rund 20 Meter vor dem Berliner Tor.

Vielerorts wurde diese Szene als Notbremse gesehen und folgerichtig wäre dies dann eine rote Karte für Hertha gewesen. Schiri Osmers gab aber nur gelb. Warum nur gelb? Man könnte hier nun argumentieren, dass der Herthaner Plattenhardt noch in Ballnähe stand, also hätte eingreifen können. Ob dies in Realgeschwindigkeit tatsächlich so funktioniert hätte, ist zumindest zu bezweifeln. Zudem wäre ein weiterer Augsburger in Schlagweite gewesen, der im Zweifel ebenso hätte abschließen können. So bleibt hier leider ein fader Beigeschmack. Den daraus resultierenden Freistoß schoss Berisha in die Mauer. Da war eindeutig mehr drin!

Colinas Erben argumentieren in ihrer Kolumne für ntv:

„Die Fernsehbilder sprechen insgesamt eher für eine Rote Karte als für eine Verwarnung, aber sie widerlegen die Entscheidung des Unparteiischen auf dem Feld nicht eindeutig. Das Foulspiel nur als Unterbindung eines aussichtsreichen Angriffs zu bewerten und nicht als Vereitelung einer offensichtlichen Torchance, war daher zumindest kein klarer und offensichtlicher Fehler, sondern eine Entscheidung im Ermessensbereich von Harm Osmers. Dass der Video-Assistent nicht intervenierte, war deshalb korrekt – zumal auch ein On-Field-Review die Zweifel nicht beseitigt hätte. Bei einer Roten Karte hätte der VAR aber mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls nicht eingegriffen. Bisweilen ist eben nicht nur eine Entscheidung möglich und vertretbar.“

Colinas Erben für ntv

Vor dem Halbzeitpfiff wurde es noch ein wenig munterer: Erst kam Berisha zum Abschluss, traf aber nur den linken Pfosten, dann brachte dieser in der nachfolgenden Szene eine Flanke in den Fünfer, die Kempf vor Demirovic klären konnte. In Minute 31 die erste Verwarnung für den FCA: Carlos Gruezo sah gelb für eine Grätsche. Aber auch die Hertha blieb nicht untätig: Ejuke schlenzte den Ball knapp am Pfosten der Augsburger vorbei. Enno Maaßen wechselte kurzerhand Gruezo, immerhin gelb vorbelastet aus, der wohl bei seiner nächsten Aktion mit gelb-rot vom Feld geschickt worden wäre. Für ihn kam Julian Baumgartlinger ins Spiel.

Ohne weitere nennenswerte Aktionen ging es in einem spielerisch limitierten, aber durchaus phasenweise hitzigen Spiel in die Halbzeitpause. Ein kurzes Zwischenfazit: Der FCA zeigte gute Ansätze, kam wenige Male gefährlich vor den gegnerischen Kasten. Hertha spielte offensiv etwas gefälliger, hatte jedoch viel Glück in der Bewertung der Zweikampfszene zwischen Uremovic und Demirovic. Ein Unentschieden war zu diesem Zeitpunkt ein äußerst gerechtes Resultat.

Carlos Gruezo hatte mal wieder seine liebe Not mit seinen Gegenspielern und musste wegen einer frühen Verwarnung ebenfalls früh raus. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Zweite Halbzeit – Planlos & harmlos

Arne Maier musste sodann in der Kabine bleiben, ist weiterhin wohl angeschlagen. Wir hoffen auf schnelle Genesung und nur eine kleine Blessur. Für ihn kam Ruben Vargas in die Partie. Mal wieder hatte zum Start die Hertha die ersten Chancen: Lukebakio wagte den Schuss aus der Distanz und prüfte damit Goalie Gikiewicz im Augsburger Kasten. Auch Tousart befand dies ein paar Minuten später als ein geeignetes Mittel und zog aus rund 18 Metern einfach mal ab, zielte nur knapp rechts daneben.

In Minute 57 dann der Nackenschlag für die Augsburger Elf: Außenverteidiger Plattenhardt durfte unbedrängt flanken und fand dort Lukebakio, der keine Mühe hatte, die Flanke per Kopf zu verwerten. 1:0 – Führung für die Hertha – und aufgrund der Drangphase der Berliner seit Beginn der zweiten Halbzeit war dies nicht mal unverdient. Hier hat insbesondere aber beim FCA die Zuordnung mal wieder nicht gepasst, Mads Pedersen war der Bewacher vom Torschützen und ist knapp zehn Zentimeter kleiner als ebenjener. Der Videobeweis besagte hier in der Szene übrigens, dass Lukebakio bei seinem Kopfball nicht im Abseits stand.

Wieder lief der FCA also einem Rückstand hinterher, vor 25789 Zuschauer*innen in der WWK Arena tat sich die Maaßen-Elf weiterhin sehr schwer, spielerische Mittel zu finden. Offensive Momente? Größtenteils Fehlanzeige. Rexhbecaj mit einem harmlosen Kopfball aus rund 15 Metern, Christensen konnte jedoch abwehren, ebenso wie Caligiuris Eckball. Im Gegenteil: Vielmehr setzte die Hertha alles drauf und dran, mit einem Tor zum 2:0 nachzulegen. In der 69. Minute wurde auf Seiten der Berliner Marco Richter unter Applaus eingewechselt, er kam für den agilen Ejuke.

Enno Maaßen versuchte noch, mit den beiden Oldies Hahn und Niederlechner (für Berisha und Demirovic) Erfahrung und Abgeklärtheit in die Partie zu bringen. Dies fruchtete aber nicht so wirklich, wie Enno Maaßen hinterher in der Pressekonferenz quasi zugeben musste. Die positionsgetreuen Wechsel bei Rückstand muteten allerdings ein wenig risikoarm an. Die spielerischen Impulse, die die beiden Eingewechselten einbrachten, waren tendenziell auch eher marginal. Ein Lichtblick: In Minute 82 verlies Elvis Rexhbecaj, wie immer unermüdlich rackernd, den Platz und Jungspund Lukas Petkov kam in die Partie. Immerhin ein Nachwuchsspieler, der aufgrund der Personalengpässe und Verletzungssorgen nahe an der ersten Mannschaft zu sein scheint!

Ein ganz großes Manko zeigte sich insbesondere in Halbzeit zwei: Immer wieder wurde deutlich, dass Pässe nicht ankamen oder zu ungenau waren. Dies erschwerte Offensivmomente immens und / oder diese verpufften komplett. Der FCA war anfällig für Fehler im Spielaufbau, diese nutzten die Herthaner für schnelle Gegenangriffe. So auch in der dritten der vier Minuten Nachspielzeit: Erst kam der FCA zu einer Torchance, konnte diese jedoch nicht verwerten, weil Christensen ein Eigentor seines Vordermanns Uremovic vereitelte. Dann strömten die Herthaner zum letzten Gegenangriff aus, allen voran Davie Selke, der auf den mitgelaufenen Marco Richter abgab. Dieser hatte dann kaum Mühe, Gikiewicz zu umspielen und zu verwandeln. 2:0 – Messe gelesen, danach direkt Abpfiff.

Marco Richter als Matchwinner – für das falsche Team möchte man sagen. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Gesamtfazit

Was bleibt war und ist der schlechteste Saisonstart des FCA in der Bundesliga seit 2012/13. War die erste Halbzeit hierbei noch gefällig, nahm dies in der zweiten Halbzeit kontinuierlich ab. In der ersten Halbzeit konnte Neuzugang Berisha sein Können im Ansatz unter Beweis stellen und kombinierte trotz nur kurzer Akklimatisierung ansehnlich mit Sturmpartner Demirovic, beide jeweils ohne einen eigenen Treffer beizusteuern. In Halbzeit zwei kam von beiden – wie von der gesamten Mannschaft – jedoch nur noch wenig. Berisha konnte man hier noch die Eingewöhnungsphase in Augsburg zu Gute halten. Demirovic bemängelte hinterher im Gespräch mit den Medien, dass der letzte Pass nicht ankam. Florian Niederlechner wurde noch deutlicher: Es läge nicht am Sturm, dass man offensiv so harmlos war. Auch ein Robert Lewandowski würde beim FCA derzeit keinen Treffer erzielen, da zum Beispiel zielgenaue Flanken fehlten, um sich Großchancen vor dem gegnerischen Tor zu erarbeiten.

Pech hatte man auch bei der Bewertung der Zweikampfszene in Minute 23. So auch bei den Auswechslungen von Gruezo, der sich eine frühe gelbe Karte einfing und Maier, der mal wieder angeschlagen zu sein scheint. Ohne Maier fehlte eindeutig das strukturierende Element im Mittelfeld, ohne ihn ging nach vorne gefühlt gar nix. In der Verteidigung musste erneut improvisiert werden, denn Iago stand kurzfristig nicht zur Verfügung. So begann Bauer als linker Innenverteidiger in der Dreierkette, vor ihm Mads Pedersen. Auf der anderen Seite begann Gumny als rechter Innenverteidiger, davor Daniel Caligiuri. Insbesondere Bauer gefiel und bestach mit seiner starken Zweikampfquote, aber auch seine Passquote konnte sich sehen lassen. Kapitän Gouweleeuw fiel hierbei ein wenig ab, verlor unter anderem den Zweikampf vor der Flanke auf Lukebakio, die zum 1:0 für die Hertha führte.

Beim 2:0 für Hertha zeigte sich das FCA-Dilemma dann in voller Pracht: Verpasste man es vorne in der Szene zuvor, den Ball im Hertha-Kasten unterzubringen, kassierte man quasi im Gegenzug das Tor zum Endstand durch Richter. Den entscheidenden Zweikampf verlor Baumgartlinger im Mittelfeld, dem hier einfach das Tempo fehlte, um mit Selke mitzusprinten. Allerdings für mich auch die Frage, ob diese Absicherung das Gelbe vom Ei ist, hierfür sollte doch ein etwas schnellerer Spieler ausgewählt werden?! Ebenso bezeichnend, wie offen die Augsburger standen, sodass drei Herthaner nur zwei Augsburgern gegenüberstanden, die auch noch läuferisch unterlegen waren. Wie uneigennützig Selke dann auf Richter ablegte, war dann einfach ein Beispiel an Teamgeist und gegenseitiger Gönnung. Wenns läuft, dann läufts halt einfach.

Beim FCA war aber nicht zu spüren, dass sie das Spiel noch rumreißen wollten und – noch viel schlimmer – es gab einfach keine Ansätze, die untermauern konnten, dass der FCA noch Möglichkeiten hatte, das Spiel zu seinen Gunsten zu gestalten. Bei einem xG Wert von 0,31 auch kein Wunder – und das gegen einen direkten Konkurrenten. Gegen ein Team, das vermutlich wie der FCA lange um den Abstieg spielen wird. Gegen ein Team auf Augenhöhe sind wir also derzeit immer noch nicht in der Lage, gegenzuhalten und zumindest hier noch unentschieden zu spielen. Fehlt hier ggf. auch ein wenig das Mindset der Mannschaft? Man spricht ja oft von Galligkeit, von Gierigkeit. Ich finde, davon sieht und spürt man nicht sonderlich viel derzeit. Florian Niederlechner resümierte, dass dieser schwache Start in die neue Saison auch das Selbstvertrauen der Mannschaft gesenkt hat. Das kann man zumindest als (berechtigtes) Argument werten.

Was fehlt derzeit noch?

Ein Blick auf die Statistik zeigte, dass die Gastmannschaft die Oberhand hatte. 15 Torschüsse zu 7 (pro Hertha), 80% Prozent Passquote, 52 % Ballbesitz. Der FCA hatte eine marginal bessere Zweikampfquote (51:49 %) und legte die etwas bessere Laufleistung an den Tag. In den entscheidenden Szenen war die Hertha heute jedoch bissiger, williger und griffiger. Sie scheinen in der Teamentwicklung einfach schon einen Schritt weiter zu sein als der FCA und konnten Selbstbewusstsein für die weiteren Spiele tanken.

Der FCA rutscht auf den Relegationsrang mit nur drei Punkten und steht vor schwierigen Spielen, auswärts in Bremen am kommenden Freitag sowie das Wochenende darauf gegen Bayern zuhause. Niederlechner schlug medial vor: „Es täte uns gut, wenn wir uns auf die Basics zurückbesinnen. Das Spiel auf die zweiten Bälle etwa.“ Er nannte auch Beispiele der Ligakonkurrenz, wie Mainz oder Union etwa, die einen passenden Spielstil an den Tag legen und letzten Endes auch erfolgreich damit sind.

Weiterhin bin ich etwas ratlos bezüglich des In Game Coachings von Enno Maaßen. Es ist mir ein Rätsel, warum nicht nach der Führung von Hertha konsequent umgestellt und etwas mutiger gewechselt wurde. Womöglich ist die Antwort die, dass wir derzeit nichts adäquates auf der Bank sitzen haben. Als Krönung dieses unschönen Augsburger Nachmittags ergab sich als Zweitligarundenpaarung im DFB-Pokal die Ansetzung FC Augsburg gegen den FC Bayern. Schwieriger geht’s wohl kaum.

Mein finales Fazit: Es fehlt nach wie vor die Kreativität sowie ein offensiver Plan. Geht Maier aus der Partie, gibt es kaum mehr offensive Struktur. Dorsch fehlt derzeit einfach immens. Schade, dass die Transferphase nun zu Ende ist und ein Spieler ala Okugawa nicht den Weg an den Lech gefunden hat. Für mich sind die Stürmer bei uns die ärmsten Spieler, da sie kaum gefüttert werden mit passablen Vorlagen. Berisha hat sich beispielsweise in dieser Partie sehr viel selbst erlaufen und erarbeitet.

Eins bleibt Fakt: Enno Maaßen hat noch viel Arbeit vor sich und das braucht weiterhin Zeit. Zeit, die dem FCA teuer zu stehen kommen könnte im Abstiegskampf. Zeit, die der FCA ggf. gar nicht haben kann. Ob Enno die richtigen Spieler für sein System zur Verfügung stehen, ist nach wie vor die große Frage. Eine T-Frage ist aber auch weiterhin und zu so einem Saisonzeitpunkt nicht sinnvoll. Die Augsburger Fans äußerten jedenfalls ganz laut nach dem Spiel ihren Unmut mit Pfiffen und dies muss man auch nachvollziehen können.

Es wird sich zeigen, in welche Richtung diese Saison verläuft und wie arg man in Augsburg zusammenhält, schließlich hat man sich dies einst als Mantra auferlegt. Es wäre schön, wenn man diesen Zusammenhalt ganz bald auch wieder auf dem Feld sehen dürfte.

Formcheck: Wenn es hinten wackelt

Das mit der ersten Siegesserie diese Saison hat ja schon mal nicht geklappt. Gegen Mainz waren es am Ende eine (zu) schnell ausgeführte Ecke und ein nicht gegebener Elfmeter, die im Gedächtnis blieben. Der FCA stand am Samstagabend nicht nur mit leeren Händen sondern mit sorgenvollem Blick da. Felix Uduokhai wird der dem FCA verletzt eine Weile fehlen. Die Stimmung diese Woche ist sicher nicht so gut, wie nach dem Sieg gegen Leverkusen. Vielleicht ist das aber auch genau die richtige Arbeitsatmosphäre für diese Mannschaft? Lasst uns gemeinsam ein paar Details betrachten:

Was wir erkennen konnten

Rafal Gikiewicz wird uns diese Saison weiter Punkte sichern. Gegen Mainz hilft er uns im Spiel, nachdem er einen fragwürdigen Elfmeter hielt. Gikiewicz war schon gegen Bayer 04 Leverkusen die Lebensversicherung einer Mannschaft, die oftmals noch zu sorglos im Spiel gegen den Ball agiert und einige Offensivbemühungen der Gegner zu viel zulässt. Wenn Finn Dahmen nun diesen Sommer nicht zum FCA kommen sollte, dann tut uns das nicht weh. Es ist bei weitem nicht unsere größte Baustelle im Kader und es ist gut, wenn jetzt an dieser Stelle Ruhe einkehrt.

Der FCA sorgt grundsätzlich nicht für genügend eigene Torgefahr. In der Tabelle der erwarteten Tore (xGs) steht der FCA auf dem letzten Platz. Auch gegen Mainz hat man gerade in der zweiten Halbzeit (wie auch gegen Freiburg und Leverkusen mal wieder die schwächere Hälfte. Warum?) gesehen, dass man aus eigenem Können heraus nicht für viele gefährliche Impulse im Angriffsspiel sorgen konnte. Im Gegenteil: nur 3 Teams lassen momentan mehr zu als der FCA. Auch defensiv steht man nicht gut da. Viel hat sich im Vergleich zur Vorsaison statistisch noch nicht getan.

Auch die gesetzten Leistungsträger, allen voran in Persona von Jeffrey Gouweleeuw wackeln weiterhin. Das ist in der Defensivarbeit schlichtweg manchmal kopflos und wenig konsequent. Und vom Jugendkurs ist dann später im Spiel nicht viel mehr zu sehen. Da wird auf Daniel Caligiuri auf der rechten Seite als Impulsgeber gesetzt. Durch Ruben Vargas Rückkehr wurde Maurice Malone auf die Tribüne verbannt. Vom Jugendkurs des Enno Maaßen ist dann bist dato wenig zu sehen, ohne dass es die Alten bis dato richten (Hahn gegen Leverkusen ausgenommen, weil der Hahn es immer wieder richtet).

Elfmeter gehalten, aber die Punkte diesmal nicht. Bisher ist Rafal Gikiewicz für den FCA sehr wichtig. (Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Was wir auch gesehen haben

Die Verletzungssorgen werden immer größer. Uduokhai und Hahn gesellen sich zu den Langzeitverletzten um Oxford und Dorsch. Nachdem auch Freddy Winther in der Innenverteidigung ausfallen wird und Robert Gumny von einem Infekt geplagt wurde, herrscht schon sehr früh in der Saison Personalmangel. Es wird also auch darauf ankommen, dass aus Gouweleeuw wieder der Abwehr-Jeff wird und, dass der Rest nun zeigt, was in ihm steckt.

Enno Maaßen ging auf der Pressekonferenz nach dem Mainz-Spiel der souveräne Umgang mit dem unglücklichen Ausgang etwas verloren. In den Emotionen nach dem Spiel darf man die Kritik auch mal anbringen und es sollte nicht zu viel in sie hineininterpretiert werden. Derweil ist allerdings recht klar, dass die Mannschaft in den zweiten 45 Minuten zu wenig für einen eigenen Punktgewinn gemacht hat. Die Tabellenposition des FCA ist momentan noch eine glückliche und Maaßen weiß dies auch.

Bei aller Kritik war es dann auch gegen Mainz eng und der FCA hatte seine Möglichkeiten bei einem etwas glücklicheren Verlauf gegen Mainz zu punkten. Nach dem ersten Auseinanderfallen gegen Freiburg war es doch auch zu Hause zumindest eine Steigerung. Wenn der FCA genügend Spiele eng halten kann, dann wird er auch bald wieder punkten. Über die Ästhetik des Ganzen mag man dann gerade hinweg sehen.

Pech gehabt und ausgestochen worden. Aber eng war es dennoch. Eng ist es hoffentlich diese Woche wieder. (Photo by Leonhard Simon/Getty Images)

Was sich zeigen wird

Wir wird Enno Maaßen auf die defensiven Personalprobleme reagieren? Wird er jemand ungelerntes Innenverteidiger in einer Dreierkette spielen lassen? Oder wird er auf eine Viererkette umschwenken. Das wir nun über die grundsätzliche defensive Formation spekulieren, macht einem Sorge für geordnete Offensivbemühungen. Werden wir aus der neu aufgestellten Formation stabil stehen und geordnet nach vorne kommen? Viele Fragezeichen schon am vierten Spieltag.

Ob der FCA auswärts wieder befreit aufspielt, gegen stark eingeschätzte Hoffenheimer? Der Druck direkt nachzulegen ist weg. Auf Grund der Personalprobleme halten sich die Erwartungen für Samstag erneut in Grenzen. Wenn es der FCA erneut eng halten und Hoffenheim ärgern kann, dann ist schon viel gewonnen. Punkte wären die Kirsche auf der Sahne. Und vielleicht macht es das der Mannschaft auch einfacher.

Ob es Stefan Reuter gelingt, trotz der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten, zeitnah für Verstärkungen für die Mannschaft zu sorgen? Ein Knipser vielleicht? Oder doch jemand, der offensiv für Torgefahr sorgen und den letzten Pass spielen kann? Oder vielleicht doch noch eine Verstärkung für die Innenverteidigung? Meine Prioritäten sind eindeutig: Sturm und jemand für rechts auf die Schiene bitte. Und Zeit ist ein Faktor an der Stelle, denn spätestens nächste Woche ist es dann auch vorbei mit Wechseln von Spielern anderer Vereine.

Ich wollte hier schon schreiben, dass es dem FCA nicht gelingen wird, uns am Samstag zu enttäuschen. Aber dem ist nicht so. Ich erwarte die „Augsburger“ Tugenden zu sehen. Kampf, Einsatz und volle Laufbereitschaft. Bei der Laufdistanz liegen wir nach 3 Spieltagen im Mittelfeld. Bei der Anzahl der intensiven Läufe und Sprints geht es in Richtung internationales Geschäft, derweil wir bei den gewonnen Zweikämpfen auf einem Abstiegsplatz stehen. Hier gilt es insgesamt in der Entwicklung die nächsten Schritte zu machen und gerade Hoffenheim das Leben möglichst schwer und unbequem. Und dann lasst uns doch mal schauen, was gegen Hoffenheim so drin ist.

Formcheck: Hallo Achterbahn

Die ersten beiden Spieltage in der Bundesliga sind gespielt. Und die Achterbahn hat uns schon richtig in Beschlag genommen. Heute ist es weiterhin himmelhochjauchzend. In der Woche zuvor war es Trübsal pur. Der FCA macht, was der FCA macht. Was man an jedem einzelnen Spieltag erwarten kann, weiß man nicht. Der FCA ist jedes Wochenende wie der Griff zur Wundertüte, nur das manche schon direkt ein Loch haben. Es ist die Zeit gekommen, auf ein paar Kernaspekte zu schauen.

Was wir erkennen konnten

Der FCA ist in dieser Saison in der Lage gegen hochklassige Gegner (Freiburg nur eine Halbzeit lang) unangenehm dagegen zu halten. Aggressiv soll es sein und den Gegner entnerven. Dazu soll es dazu führen, dass niemand gerne nach Augsburg reist. Bei Mainz war das schon früher der Fall, aber auch bei den anderen Teams ist man erneut auf einem guten Weg dahin. Aggressiv und unangenehm haben wir zumindest über Strecken entdecken können. Gut so!

Was dann etwas mehr überrascht hat, waren die spielerischen Kombinationen, die man zwischenzeitlich im Spiel der Augsburger erkennen konnte. Beispielhaft kann man das 1:0 gegen Bayer 04 Leverkusen hier herausstellen. Nach Ballgewinn Gruezo ging der Pass auf Jensen, der auf Iago ablegt um dann nach Pass auf Demirovic den Ball von diesem auf den Fuß serviert zu bekommen, bevor er elegant zum Treffer einschiebt. Augen reiben und zurück spulen. War das wirklich der FCA? Wir wollen mehr davon.

Abpfiff nach 90+8 Minuten. 2:1 gegen Bayer 04 Leverkusen. Man würde denken, man hat als Fan des FCA mittlerweile alles gesehen. Ein Sieg gegen Leverkusen war noch nicht dabei. Und das ist es wieder: eines dieser magischen ersten Male, die es in den ersten Jahren in der Bundesliga so häufig gab. Diesmal war es endlich der erste Sieg gegen die selbsttitulierte Werkself. Wie überrascht uns unser Club als nächstes?

13. 08. 2022: Der FCA gewinnt zum ersten Mal gegen Leverkusen. Enno Maaßen gewinnt zum ersten Mal in der Bundesliga. Wer hätte damit gerechnet? (Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Was wir leider auch gesehen haben

Teilweise sah das in der Defensive dann doch löchrig aus. Leverkusen kam wie Freiburg einige Male zum Abschluss und ohne den Mann des Tages, Rafal Gikiewicz, holt der FCA in Leverkusen keinen einzigen Punkt. Die defensiven Unkonzentriertheiten gilt es weiterhin schleunigst zu beseitigen.

Und so ist mit ein Grund für den Sieg gegen Leverkusen eine große Portion Matchglück. Das hatte gegen Freiburg noch komplett gefehlt. Dafür war es jetzt gegen Leverkusen in rot-grün-weiß aufgelaufen. Am Ende gilt erneut: lieber einmal gewonnen und einmal verloren als zweimal unentschieden gespielt. Das Matchglück ist flüchtig und wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass es uns hold bleibt.

Felix Götze durfte gegen Leverkusen auf der Bank Platz nehmen. Er war die einzige Alternative im defensiven Mittelfeld. Der FCA hat mittlerweile schon reagiert und mit Julian Baumgartlinger einen erfahrenen Recken verpflichtet, der das Loch kurzfristig stopfen soll, so er denn fit ist und bleibt. Auch rechts auf der Schiene mag keine der Alternativen einen vom Hocker zu reißen. Verstärkungen wären weiterhin sinnvoll.

Enno Maaßen gibt die Richtung an. Wohin geht es für den FCA in den nächsten Wochen? Man mag (noch) noch keine Prognose abgeben. (Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Was sich zeigen wird

Konstant ist beim FCA, dass es keine Konstanz gibt bei den sportlichen Leistungen. Wird sich das nun ändern und der FCA vielleicht schon gegen Mainz zu Hause nachlegen? Oder geht die Achterbahnfahrt munter weiter. Es ist der Mannschaft von Enno Maaßen nach wie vor alles zuzutrauen und der FCA-Fan nimmt weiterhin eine geteilte Rolle zwischen Eventfan und Katastrophentourist ein. Ob sich dies nun ändert?

Das kommt vor allem darauf an, wie die Mannschaft mit Rückschlägen in der Zukunft umgehen wird. Steckt man wie nach den zwei schnellen Gegentoren gegen Freiburg sofort wieder auf? Oder kann man sich dann doch einmal in eine Partie zurück kämpfen. Auf den Rängen wird man vorerst wohl gespannt den Atem anhalten und mit dem schlimmsten rechnen. Die Traumata sind in den letzten Jahren zu tief verankert worden.

Zuletzt hoffe ich, dass im Management des FCA durch das positive Ergebnis gegen Bayer 04 Leverkusen nicht auf die Idee kommt, der Kader bräuchte keine Arbeit mehr. Rechts auf der Schiene und im Sturm darf gerne noch verstärkt werden, und zwar hochkarätig. Naja, soweit es die Mittel halt zulassen. Schon klar. Aber die Investitionen von heute können sich im Verlaufe der Saison noch richtig auszahlen. Sonst ist es vielleicht schlicht nicht gut genug.

Aber momentan ist es für ein Gesamturteil auf jeden Fall zu früh. Ob die Vorfreude auf Samstag trügerisch ist? Wir werden sehen, was dieser Wunder-Club jetzt am Wochenende für uns bereit hält. Narrisch wird man ja schon ein bisschen.

Emotionschaos in Leipzig

Sonntagabend… Ca. 19:27 Uhr… Endlich Abpfiff in München! Der erneute Deutsche Meister FC Bayern München verhilft durch ein enges 2:2 gegen den VfB Stuttgart unserem geliebten FC Augsburg zum 11. Klassenerhalt in Folge. Das Ergebnis war natürlich nicht nur eine unermessliche Freude bei mir und meiner Familie auf dem heimischen Sofa, sondern auch eine gewaltige Erleichterung. Auf geht’s ins 12 Jahr Bundesliga! Ja, ich freute mich wie ein Schnitzel, wie man so schön sagt, und es hätte nicht viel gefehlt, um den Abend perfekt zu machen. Eigentlich wäre es nur ein ansprechender spielerischer Auftritt über 90 Minuten gewesen, doch dann kam die zweite Halbzeit gegen RB Leipzig und machte da einen fetten Strich durch die Rechnung…

Hoffnungsschimmer

Nachdem klar war, dass sich der FC Augsburg auch im nächsten Jahr mit der Crème de la Crème des deutschen Fußballs messen darf, ging ich eigentlich mit einem recht guten und entspannten Gefühl in die Partie gegen Leipzig. Immerhin hatte man nichts mehr zu verlieren und konnte befreit aufspielen. Und schlimmer als gegen Köln konnte es ja nicht werden. Dachte ich…

Im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen den FC in der Vorwoche, änderte Trainer Markus Weinzierl die Startaufstellung gegen Rasenballsport Leipzig gleich auf 4 Positionen. Für den verletzten Iago durfte Lasse Günther ran, der somit endlich zu seinem Startelfdebüt kam. Hierzu gratulieren wir natürlich ganz herzlich! Ruben Vargas knickte im Abschlusstraining um, sodass Mads Pedersen seine Position auf dem linken Flügel einnehmen musste. Auch Robert Gumny nahm vorerst auf der Bank Platz. Für ihn rückte Felix Uduokhai in die Verteidigungsformation. Auch Florian Niederlechner durfte sich über einen Einsatz freuen, denn André Hahn war aufgrund von Knieproblemen am Anfang der Woche nicht bei 100 Prozent.

Ein kleiner Lichtblick: Lasse Günther durfte sich über sein Startelf-Debüt freuen. Herzlichen Glückwunsch!(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Der Beginn der Begegnung in der Red Bull Arena zu Leipzig war ziemlich spritzig und ließ mich hoffen, dass man doch einen ansehnlichen Kampf unserer Jungs sehen würde. Ich war gedanklich noch beim Klassenerhalt, als Mads Pedersen Volley aus der Distanz abzog und gleich mal Leipzig-Keeper Gulasci prüfte. Nur eine Minute später tauchte Cali im Strafraum der Gegner auf. Sein Schuss landete leider am rechten Außennetz.

Die Leipziger ließen unsere Jungs erst einmal machen und hatten dem hohen Pressing und der defensiven Stabilität erst einmal nicht sonderlich viel entgegen zu setzen. Man stand relativ engmaschig und wenn doch mal ein Ball durchflutschte, dann war immer ein Augsburger Spieler zur Stelle. Alles in allem kann man in den ersten 35 Minuten schon von einer annehmbaren Leistung sprechen – gerade, was den defensiven Bereich angeht. Die Fuggerstädter ließen nicht sonderlich viel zu und so dauerte es bis zur 40. Minute, bis das Team von Coach Domenico Tedesco das erste Mal ihre Qualität aufblitzen lassen konnte. Und schon schepperte es.

Doch leider fiel eben jenes 1:0 für die RB Leipzig aus eigenen Fehlern heraus. Pedersen störte Mittelfeldmann Laimer und grätschte die Kugel in Richtung des eigenen Strafraums. Dort fälschte ausgerechnet unsere sichere Bank der vergangenen Saison – Felix Uduokhai – auf André Silva ab, der sich den Ball noch kurz zurecht legen konnte, ehe er aus 18 Metern lässig einnetzte.

Zum Vergessen

Eigentlich will ich über die zweiten 45 Minuten der Partie gegen RB Leipzig gar nicht schreiben, sondern sie für immer vergessen. Aber das bin ich sowohl euch als auch mir selbst schuldig. Bringen wir das Debakel daher lieber schnell hinter uns, sonst kommen mir wieder die Tränen.

Markus Weinzierl nahm in der Halbzeitpause eine Veränderung vor. Carlos Gruezo hatte Feierabend. Für ihn kam Arne Maier, den der FCA über die Saison hinaus gerne verpflichten möchte. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch die Hoffnung, dass nun ein Ruck durch das Team geht und man versuchen würde, den Rückstand vielleicht aufzuholen. Pustekuchen!

Leipzig kam wesentlich wacher aus der Kabine als unsere Jungs und so klingelte es bereits in der 48. Minute erneut. Rechtsverteidiger Nordi Mukiele spielte von rechts Emil Forsberg an und lief durch. Dieser passte zurück zum Außenverteidiger, der in den Sechzehner zog und den Ball zum Elfmeterpunkt zurück legte. Dort stand Christopher Nkunku völlig frei und schon machte es BUMM. Weder Daniel Caligiuri noch Kapitän Jeffrey Gouweleeuw waren am Mann. Das war einfach wieder einmal fahrlässig verteidigt und für den Gegner viel zu einfach.

Das Kartenhaus fällt zusammen

Eigentlich konnte man hier schon von der Vorentscheidung sprechen, aber dass die Jungs dann so in sich zusammen fielen, tat wirklich weh mit anzusehen. Da war kein Aufbäumen, keine Gegenwehr, nichts. Man ging noch nicht mal mehr giftig in die Zweitkämpfe. Etwas, das uns eigentlich auszeichnet. Doch wie man an der Zweikampfquote sehr schön sehen kann, hatte man die immer wieder gepredigte Intensität in der Kabine vergessen. Immerhin konnte die Mannschaft nur 35 Prozent aller Zweikämpfe für sich entscheiden. In der zweiten Halbzeit habe ich nicht eine der Augsburger Tugenden gesehen und das schmerzt auch heute noch sehr.

Bis zum 3:0 für Leipzig, ließen die Hausherren uns erst einmal noch ein bisschen ackern, aber wirklich gefährlich wurde der FCA leider nicht. Tja und kaum versuchten die Jungs einmal Druck aufzubauen, da wurde genau das streng bestraft. RB Leipzig kombinierte sich stark von hinten raus, Uduokhai ließ Mukiele laufen, der wieder einmal Nkunku bediente. Der komplette Leipziger Sturm durfte hierbei vollkommen frei stehen. Dann kam auch noch Rafal Gikiewicz aus dem Kasten raus und rutschte weg. Kurz: Das Chaos in der Zuordnung und der Abstimmung war perfekt und es stand leider verdient 0:3 aus Augsburger Sicht.

Um dem Ganzen dann noch die Krone aufzusetzen, gab es in der 64. Minute auch noch einen berechtigten Elfmeter für Leipziger Bullen. Mads Pedersen traf nach einer Ecke Außenverteidiger Mukiele hinten im Sprunggelenk. Der VAR sah sich das Ganze noch einmal an und benachrichtige Schiri Bastian Dankert. Der gab daraufhin den Strafstoß, den Emil Forsberg zum 4:0 einnetzte.

Den Rest erspare ich uns, denn um ehrlich zu sein hatte man noch Glück, nicht noch mehr Tore zu kassieren. Die Mannschaft schien komplett auseinander zu fallen. Auch die Einwechselungen von Zeqiri und Gumny in der 80. Minute brachten leider nichts. Genauso wie es die von Hahn und Pepi zuvor schon nicht getan haben.

Emotionen

Nach Abpfiff fühlte ich mich müde, kraftlos und vor allem auch enttäuscht. Ich war nicht einmal wütend oder sauer auf das Team, dass sie sich in der zweiten Hälfte von Leipzig so auseinander nehmen haben lassen. Nein, ich war einfach unwahrscheinlich traurig, denn das war nicht der FC Augsburg, wie man ihn eigentlich kennt. Es war ein Stich mitten ins Augsburger Fanherz und ich wusste im ersten Moment gar nicht, ob ich mich jetzt über den Klassenerhalt freuen soll oder nicht. Das tue ich, nur so nebenbei bemerkt.

Mir gingen in jenem Moment so viele Dinge aus der Saison durch den Kopf. Immerhin war es nicht der erste Auftritt dieser Art. Der Saisonauftakt gegen Hoffenheim, die Heimklatschen gegen Leverkusen und Köln, die Spiele in Mainz und Freiburg… 16 Niederlagen stehen derzeit auf dem vereinsinternen Hausaufgabenzettel. In 11 davon kassierte man mindestens drei oder mehr Gegentore. Nur in Dortmund, in Wolfsburg, zuhause gegen Freiburg und Hertha sowie in München verlor man mit weniger Treffern.

Mir ist natürlich bewusst, dass RB Leipzig Champions League-Aspirant ist und ich habe bestimmt nicht erwartet, dass wir sie gegen die Wand spielen. Man kann ja auch verlieren, aber das WIE spielt hierbei für mich auch eine Rolle. Wenn man kämpft wie damals beim 3:4 in Dortmund, dann kann man auch hinterher hoch erhobenen Hauptes sagen, dass man sein Bestes gegeben hat. Das war in der Partie gegen die Leipziger aber leider nicht der Fall.

So wirklich kann man sich über den Klassenerhalt nicht freuen
(Photo by Martin Rose/Getty Images)

Das sind so Kleinigkeiten, die mich gerade einfach nicht loslassen wollen. Ich liebe diesen Verein und werde immer zu ihm stehen, aber genau deswegen bin ich so enttäuscht. Vielleicht sind meine Erwartungen auch einfach zu hoch. Doch nach 11 Jahren in der ersten Liga, darf man doch auch mal hoffen, dass man am Ende im gesicherten Mittelfeld landet, oder nicht? Ich will gar nicht in die internationalen Wettbewerbe einziehen, aber so Platz 10 bis 12 wäre doch auch für die TV-Geld-Tabelle nicht verkehrt.

Auf Stimmenfang

Niklas Dorsch (DAZN): „Wenn du 4:0 verlierst, dann hast du sehr, sehr wenig richtig gemacht. Dann hast du dir kaum Chancen heraus gespielt. Wobei jetzt können wir über die ersten 10 Minuten reden, aber das ist mir scheißegal. Am Ende verlierst du 4:0 und bist sehr hilflos aufgetreten… Man muss dazu sagen, dass wir es am letzten Spieltag auch schon sehr schlecht gemacht haben. Deswegen gilt es jetzt nochmal, das letzte Heimspiel vor eigenen Fans so positiv wie möglich zu gestalten. Einfach die Saison mit einem Erfolgserlebnis zu beenden, dass man dann wenigstens sagen kann: Okay, das letzte Spiel war erfolgreich! Und dann gilt es sich auf die neue Saison vorzubereiten. Ich glaube schon, dass da das Eine oder Andere passieren muss, damit das besser wird nächstes Jahr.“

Mads Pedersen (FCA TV): „Natürlich ist es schwierig, weil ich mich in meiner Karriere niemals nach einer 4:0-Niederlage mit einem Smile vom Platz gegangen. Das Wichtigste war vor dem Spiel, mit dem Klassenerhalt. Das war unser Ziel in den letzten paar Monaten. Es war unser Ziel, dass wir in der Liga bleiben und die Klasse halten. Das haben wir geschafft und das ist wirklich schön. Wir freuen uns, dass wir in der nächsten Saison in der 1. Bundesliga spielen und wollen es nächstes Jahr auch besser machen. Aber das Spiel heute war scheiße!“

Florian Niederlechner (FCA TV): „Da lass ich dich auch gar nicht ausreden. Da lasse ich mir jetzt auch den Abend nicht vermiesen. Wir haben wieder unser Ziel erreicht. Viele haben ja wieder gesagt vor der Saison, wir werden absteigen. Jetzt sind wir wieder direkt in der Liga geblieben. Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs, aber ja, das Spiel war heute nicht gut. Aber der Abstiegskampf ist nicht immer ganz einfach. Und wie kurz vor Anpfiff dann der Druck eingefallen ist, war das anscheinend nicht so gut für uns. Trotzdem überwiegt bei mir ganz klar die Freude, weil wir haben es wieder geschafft einen Spieltag vor Schluss.“

Markus Weinzierl (Pressekonferenz): „Über das Spiel will ich eigentlich gar nicht großartig reden, sondern Glückwunsch sagen an meine Mannschaft für den vorzeitigen Klassenerhalt. Dass wir das heute geschafft haben durch die Bayern. Vor dem Spiel war das schon klar. Das ist für uns eine Riesenerleichterung und keine Selbstverständlichkeit es am 33. Spieltag dann auch klar zu machen. Deswegen will ich gar nicht über das Spiel reden, sondern freue mich über das Gesamte und bin froh, dass wir in der Liga bleiben.“

Die richtige Einstellung?

Da weiß ich gleich gar nicht, wo ich anfangen soll. Wie oben schon geschrieben, freue ich mich über den Klassenerhalt. Sehr sogar! Wobei ich die Art Fan bin, der mit dem FCA auch in die zweite, dritte oder vierte Liga gehen würde.

Natürlich wird der Klassenerhalt in Augsburg immer die oberste Priorität haben. Allerdings wurde vor der Saison auch gesagt, dass man so früh als nur möglich sicher die Klasse halten möchte, um dann einen Platz im gesicherten Mittelfeld zu erreichen. Und nun sagt man erneut, dass es für den FCA nicht selbstverständlich ist, am letzten Spieltag überhaupt schon sicher zu sein? Dem muss ich leider widersprechen. In bisher 8 von 11 Spielzeiten hat der FCA mit Abschluss des 33. Spieltages bereits das rettende Ufer immer erreicht gehabt.

Die Ausnahmen:

SaisonPunkte und Platzierung vor 34.STVorsprung auf RelegationVorsprung auf direkten Abstieg
2012/1330 Punkte / Rang 16punktgleich mit 15.2 Punkte
2015/1638 Punkte / Rang 113 Punkte5 Punkte
2016/1737 Punkte / Rang 142 Punkte6 Punkte
Wann war man nicht save am 34. Spieltag?

In zwei von drei dieser Spielzeiten war im Übrigen Markus Weinzierl Trainer, wobei ich ihm das nicht ankreide. Gerade in seiner ersten Saison beim FCA war sehr viel Unruhe innerhalb des Vereins. In diesem Jahr gab es hier gleich drei verschiedene Sportdirektoren. 2015/16 hatte man die Dreifachbelastung mit der Europa League, ganz klar.

Welche Frage ich mir aber stelle, ist, ob es denn unbedingt so gut ist, wenn man sich immer nur das Minimalziel setzt und das dann auch noch als „Das große Ganze“ lobt. Müsste man als einer von sieben Vereinen, die noch nie abgestiegen sind, nicht einmal ein kleines bisschen höher ansetzen? Ich spreche hierbei nicht von der Europa League etc. Aber es sollte doch eigentlich nicht sein, dass man Jahr für Jahr darauf spekuliert, dass drei andere Vereine schlechter sind. Man muss auf die eigene Leistung und nicht auf die Konkurrenz gucken. Das könnte sich sonst irgendwann rächen. Gerade wenn man einen Blick auf die Zweitligatabelle wirft.

Ich bin auf das Ganze fixiert, weil es keine Selbstverständlichkeit ist für uns, dass wir in der Liga bleiben.

Markus Weinzierl in der Pressekonferenz nach dem Spiel

Eine Selbstverständlichkeit ist es freiwillig nicht, denn Traditionsvereine wie Schalke, Kaiserslautern und Co würden sicher gerne mit uns tauschen. Doch warum sieht man es nach 11 Jahren immer noch als ein Wunder an, dass man Bundesliga spielt? Ich denke, man hat es sich in den letzten Jahren verdient, sich einen gestandenen Erstligisten zu nennen. Die Einstellung erinnert mich an das Sprichwort „Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss“. Man hat immer nur den Klassenerhalt vor Augen und setzt sich eben nicht mal das Ziel, auch einmal ein Jahr lang nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.

Das große Ganze zählt…
(Photo by RONNY HARTMANN/AFP via Getty Images)

Dieses Denken kann aber auch gleich mal in die andere Richtung ausschlagen und sich auch auf dem Platz widerspiegeln, wie man in der Partie gegen RB Leipzig gesehen hat. Kaum war man durch, hat man nicht mehr die Leistung gebracht, die sich viele Fans von der Mannschaft wünschen. Kampf, Wille, Biss, Leidenschaft – alles Dinge, die ich am FC Augsburg sehr schätze, aber wirklich in dieser Saison nicht nur einmal vermisst habe.

In den Stimmen rund um die Partie kam es so rüber, als würde man sagen: „Egal, Hauptsache, das Ziel ist erreicht, da kann man auch schlechte Leistungen zeigen“. Das finde ich persönlich nicht richtig, denn jeder Fan, der ins Stadion geht – egal ob zuhause oder auswärts – möchte sehen, wie die Mannschaft fightet und alles für den Verein gibt. Doch wie soll man das aus den Köpfen der Spieler bekommen, wenn es der Trainer und vielleicht auch die Verantwortlichen ebenso sehen?

Veränderungen?

Ich persönlich halte es eher mit Niklas Dorsch. Es sollte sich etwas ändern, denn mit einer solch schwankenden Leistung könnte es im nächsten Jahr sehr eng werden. Mit – Stand heute – Schalke 04, Werder Bremen und vielleicht dem HSV kommen Traditionsmannschaften zurück ins Oberhaus, die größere Einnahmen, eine größere Fanbasis, höhere Sponsoreneinnahmen usw. haben und nicht davor zurückscheuen, auch mal teurere Investitionen in den Kader zu tätigen.

Der FCA steht finanziell gesehen sehr gut da. Das ist etwas, das mir persönlich auch sehr wichtig ist. In den letzten 11 Jahren ist sehr viel sehr gut gewesen, gar keine Frage. Gerade in diesem Punkt will ich auch absolut nichts schlecht reden, aber dass die Konstanz im sportlichen Bereich seit einigen Jahren leider fehlt, dürfte ein jeder von uns gesehen haben. Genau das wünschen sich aber viele Anhänger*innen. An diesem ständigen Auf und Ab sollte dringend gearbeitet werden, damit es in der kommenden Saison besser läuft und die typischen Grantler*innen gar keine Chance haben das Meckern anzufangen.

Doch wo setzt man am Besten an? Baut man einen vollkommen neuen Kader auf? Sollte man Trainer oder Sportdirektor entlassen? Das können nur die Beteiligten selbst wissen, die auch wirklich intern dabei sind. Deswegen werde ich mich diesbezüglich mit meiner Meinung zurückhalten, da ich nicht sagen kann, was richtig oder falsch ist bzw. was der Mannschaft gut tut.

Fakt ist auf jeden Fall, dass Markus Weinzierl seinen Vertrag noch nicht verlängert und er sich auch nicht wirklich zum FCA bekannt hat. „Wir haben den Klassenerhalt, das ist für mich jetzt das Wichtigste und den Rest werden wir sehen“, antwortete er in der PK auf die Frage, wann er denn seinen Vertrag in Augsburg verlängert. Jobsicherheit klingt anders, was wiederum heißen könnte, dass in der Sommerpause auch noch auf weiteren tragenden Positionen Veränderungen anstehen könnten. Änderungen, die vielleicht manch einem weh tun, aber wenn es das Team pusht, gar nicht mal so verkehrt sein könnten.

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