Der FCA und die Schiedsrichter

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Es wurde von Enno Maaßen klar angesprochen vor der Partie in Stuttgart und auch schon zu früheren Gelegenheiten: manchmal ist man nicht immer selbst seines Glückes Schmied. Und im Falle unserer Lieblingsfußballmannschaft kann man konstatieren, dass Pech mit Schiedsrichterentscheidungen ein mit prägendes Element ist. Aber auch wenn einen das Pech dann erwischt, sollte man sich davon nicht aus dem Konzept bringen lassen. Vielleicht fangen wir trotzdem mal damit an, auf einige kritische Entscheidungen zurück zu blicken. Anspruch auf Vollständigkeit erhebe ich in diesem Zusammenhang nicht.

Eckball gegen Mainz 05

3. Spieltag: Gerade hatte man auswärts gegen Leverkusen gewonnen, ging es schon zu Hause gegen Mainz 05 weiter. Es stand lange 1:1. Giki hielt einen Elfmeter gegen Burkhardt und am Ende bekam Mainz 05 die Oberhand. Das 1:2 fiel dann nicht regelkonform. Der kicker fasste wie folgt zusammen: „(…) allerdings hätte das 2:1, wenngleich es mit bloßen Augen schwer erkennbar war, nicht zählen dürfen, da der Ball bei der Ecke nicht geruht hatte.“ Sascha Stegemann erhielt die Note 4,5. Der VAR darf in diesen Situationen nicht eingreifen. Was ein Pech (oder Sch*****).

Elfmeter gegen uns in Bremen

6. Spieltag: Gegen Hertha hatte man zu Hause verloren. Etwas lustlos. Dann ging es mit dem neuen Präsidenten nach Bremen. Und mit neuer taktischer Ordnung. Vorne stürmten vier. Hinten kämpfte man konzentriert. Demirovic nach Pass von Berisha markierte das 1:0 für unseren FCA. Soweit alles gut. Bis es in die Nachspielzeit ging. Bauer bekam den Ball im 16er an den Arm. Die Entscheidung mit den Worten der Sportschau: „Minutenlang wurde zwischen Spielern und Schiedsrichter Petersen diskutiert, der VAR prüfte und entschied sich für Handspiel.“ Martin Petersen, Schiedsrichter an diesem Tag bekam die Note 5,5 vom Kicker. Guido Winkmann half durch sein Verschlimmbesserung aus dem Kölner VAR-Keller mit. Giki hielt das Ding und der FCA gewann trotzdem. Glück gehabt.

Martin Petersen und eine Fehlentscheidung (Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

Zweikampfbewertung gegen RB Leipzig

11. Spieltag: Augsburg führt verdient 3:0 gegen Leipzig, als es zum Knackpunkt des Spiels kommt. Iago foult Schlager. Daraufhin springt Schlager auf und beide Spieler geraten aneinander. Iago sieht gelb für das Foul und gelb-rot für die nachfolgende Rempelei. Was einem weiterhin nicht in den Kopf mag: Schlager ist bei der Rempelei eindeutig mindestens genau so aggressiv wie Iago vorgegangen und geht komplett leer aus. Von einer konsistenten und fairen Bewertung der Situation mit dem nötigen Fingerspitzengefühl kann keine Rede sein. Schiedsrichter war an diesem Tag Robert Schröder. Der kicker urteilte: „Verbreitete aber Hektik und wirkte insgesamt nicht souverän.“ Der FCA fiel im Nachgang auseinander und das Spiel endete 3:3.

Kein Elfmeter gegen Stuttgart

12. Spieltag: Der FCA geht früh gegen Stuttgart in Führung. Kassiert später in der ersten Halbzeit den Ausgleich und kommt nach derselben gut aus der Kabine. Der Druck verpufft, weil Augsburg in dieser Phase nicht in Führung gehen kann. Auch deshalb, weil Tobias Stieler nach Handspiel von Sousa keinen Elfmeter gab. Auch der VAR (in diesem Fall Tobias Welz) griff – im Gegensatz zum Spiel gegen Bremen – nicht ein. Ex-Top Schiedsrichter Manuel Gräfe erkannte auf Twitter eine klare Fehlentscheidung. Beide (!) Trainer geben auf der Pressekonferenz nach dem Spiel an, dass ein Elfmeter gerechtfertigt gewesen wäre. Eine weitere spielentscheidende Situation, die gegen den FC Augsburg entschieden wurde. Stuttgart machte später das 2:1 und der FCA verlor auswärts.

Tobias Stieler atmet durch, lag aber falsch. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Immer schlecht oder nur beim FCA?

Was sich nach einigen Entscheidungen am Wochenende nun nicht klar beantworten lässt: sind die Schiedsrichter – und es sind ja immer wieder Neue – immer öfter schlecht oder nur gegen den FCA. Der Spieltag, wie auch mancher vorher vermittelt hier das Bild eines grundsätzlichen Qualitätsproblems. Manuel Gräfe fasst auf Twitter wie folgt zusammen: „Die Jungs scheinen z.T. völlig von der Rolle bzw. orientierungslos. Bin gespannt, wann sie beim DFB ihrer Obhutspflicht den SR + dem Fußball ggü. nachkommen.“ Mit den Jungs meint er seine ehemaligen Schiedsrichterkollegen.

Enno Maaßen hatte das Thema sogar vor der Partie gegen Stuttgart in der Pressekonferenz auf Rückfrage offen beantwortet: „Ich glaube auch, dass die Schiedsrichter, die zu uns fahren, sich vornehmen, uns schnell den Wind aus den Segeln zu nehmen und so kam es dann auch zu banalen gelben Karten. (…) Wir müssen wenn Entscheidungen getroffen werden, bei uns bleiben.“ Gegen Stuttgart hatten die Schiedsrichter wie so oft gehandelt, wenn sie Spiele des FC Augsburg pfeifen: falsch in entscheidenden Situationen. Rexhbecajs gelbe Karte war dann nur die Spitze des Eisbergs. Wofür es die gab, war nicht nachvollziehbar.

Der FC Augsburg hat es dennoch und mal wieder nicht geschafft, sein sportliches Konzept trotz Schiedsrichtern weiter mit der nötigen Konsequenz umzusetzen. Der FCA wird die Schiedsrichterleistungen nicht positiv beeinflussen können. Die Zornesausbrüche auf und neben dem Platz machen es dabei nicht besser. Den eigenen Umgang mit den Situationen auf und neben dem Platz gilt es daher zu verbessern. Damit man sich öfter – trotz Schiedsrichter – für seine Leistungen belohnt wie schon in Bremen. Und damit ist das Thema dann bei allem Pech auch wieder erledigt.

Jahrausklingend

Wie in der vergangenen Spielzeit bringt der FCA einen Punkt aus Köpenick mit. In seinem 100. Bundesligaspiel für Augsburg macht Florian Niederlechner dabei die Tore 29 und 30, und liegt, mit zwei Toren Rückstand auf Michael Gregoritsch, auf Platz 8 in der FCA-Pflichtspieltorschützenliste.

Erst am 9. Spieltag konnten die Bochumer ihr erstes Ligaspiel gewinnen. Die bisher zehn Punkte wurden alle im Stadion an der Castroper Straße gewonnen. In den sieben Auswärtsauftritten konnte die Mannschaft von Thomas Letsch, der seit dem 8. Spieltag Nachfolger von Thomas Reis als Trainer ist, bisher nicht punkten.

Die Bilanz der beiden Mannschaften ist mit fünf Vergleichen bisher überschaubar: Ein DFB-Pokal-Spiel im vergangenen Jahr und je zwei Vergleiche in der ersten und zweiten Liga. Die Besonderheit liegt darin, dass vom Sieg der Bochumer im Elfmeterschießen abgesehen dabei noch kein Verein ein Heimspiel gewinnen konnte.

Alles wieder beim Alten: Schon vor dem letzten Spieltag im Kalenderjahr ist Bayern München Wintermeister, wenngleich zum Herbstmeister, spätestens am 25.01.23 bekannt, noch sechs Punkte fehlen.

Die vermeintlichen Meisterschaftsmitfavoriten Dortmund und Leipzig, mit zwischenzeitlicher Aufholjagd, liegen sechs Punkte zurück, dem Vorjahresdritten Leverkusen wird der Anschluss nach ganz vorne in dieser Spielzeit nicht mehr gelingen.

In der Spitzengruppe etabliert haben sich die Eintracht und der Sportclub, und auch mit zwei nicht gewonnenen Spielen in Folge bleibt Union auf dem zweiten Platz.

Egal wie weit man das Mittelfeld sehen möchte, spätestens mit Platz 12 und dem Effzeh beginnt die Abstiegszone, in der, durch die Siege von Schalke und Bochum, alles wieder etwas zusammengerückt ist.

Eigentlich genügend Spannung in der Liga – nur muss diese aufgrund höherer Gewalt nun für über zwei Monate pausieren.

An zwei Spielen gegen Bochum lässt sich auch wieder etwas die Entwicklung des FCA zeigen. Nach der 0 : 1 – Heimniederlage im Januar 2011 hatte Augsburg keines der nachfolgenden zehn Spiele verloren, und dadurch sechs Punkte Vorsprung auf Bochum erreicht. Nach der Niederlage gegen Aachen und dem Unentschieden in Cottbus konnte der Aufstieg im Spiel gegen den FSV Frankfurt erreicht werden. 

Und elf Jahre später wurde im April dieses Jahres, auch unter Berücksichtigung des Spielplans und der Mitwerber, genaugenommen durch den Sieg in Bochum am 31. Spieltag der Klassenerhalt erreicht. Dazwischen, und weiter – Bundesliga.

Am letzten Spieltag 2022 noch einmal der Blick auf das Kalenderjahr des FCA: Anfang Januar, nach der Verpflichtung von Ricardo Pepi, das Spiel in Hoffenheim, das Unentschieden gegen Frankfurt und die klare Niederlage in Leverkusen.

Auswärtssieg in Bielefeld, und -niederlage in Stuttgart, Heimsiege binnen weniger Tage gegen Wolfsburg und Mainz, das Spiel in Bochum, der faktische Klassenerhalt bei der Niederlage in Leipzig, und das letzte Saisonspiel gegen Fürth – mit Nachklang.

Dazu verschiedene Entwicklungen im Verein, mit vorher so nicht bekannter Außenwirkung.

Und noch einiges mehr über das sich zum Ausklang des FCA-Fußballjahrs, nicht nur anlässlich der bevorstehenden Mitgliederversammlung, nachdenken lässt.

Umso angenehmer das wieder etwas mehr Ruhe in den Verein gekommen ist, und es wirklich Spaß macht die sportliche Entwicklung des Teams zu verfolgen.

Nach der Auftaktniederlage gegen Freiburg, dem ersten Sieg gegen und in Leverkusen, und den nachfolgenden Spielen, beginnend mit dem Freitagsspiel in Bremen, nicht nur der sportliche Erfolg, sondern das Gefühl das ein richtiger Ruck erfolgt ist.

Auch wenn es noch etwas bis dahin ist, die Wünsche zu Advent und Weihnachten sind, das diese Entwicklungen anhalten. Am besten erfolgreich und viele Punkte sammelnd eine Weiterentwicklung der Mannschaft von Enno Maaßen.

Dazu aber auch ein Miteinander aller Beteiligten in und um den FCA, das zur Besonderheit des Fereins dazugehören sollte, und als Maß von Stärke nicht nur im 12. Bundesligajahr wahrgenommen werden kann. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Wochenzeiten

Wenn es auch nicht mit dem Punktgewinn geklappt hat, die Mannschaft zeigt wieder warum es Spaß macht den FCA spielen zu sehen – dies auch in der Betrachtung der gesamten Entwicklung der Vorrunde bisher. Daraus resultieren weitere Hoffnungen für die Spiele nach der Winterpause, wenn der Kader sich weiter vervollständigt hat.

Auf Platz 35 der Ewigen Tabelle stehend hat Union Berlin in den über drei Jahren Bundesliga bisher einen Schnitt von über 1,5 Punkten pro Spiel erreicht. Auch wenn der Vergleich, aufgrund der unterschiedlichen Anzahlen von Spielzeiten und verbundener Entwicklungen, schwierig erscheint, gibt es nur vier Vereine mit einer höheren Quote in der Liga.

Elfter, siebter und in der vergangenen Saison fünfter Platz – für Union ging es seit dem Aufstieg in die Bundesliga immer aufwärts. Bis zur Niederlage in Leverkusen waren die Eisernen auch sieben Spieltage Tabellenführer. In dieser Statistik auf Platz 19 von 34 liegend, sind, mit Ausnahme der Hertha, nur Vereine, die entweder schon einmal Herbstmeister oder Deutscher Meister waren, weiter vorne.

Mit 12 Punkten durch den Sieg bei Royal Union Saint-Gilloise hat sich Union für die nächste Runde qualifiziert, und trifft dort auf Ajax Amsterdam.

Positiv ist die Bilanz gegen die Köpenicker: Viermal, bei fünf Unentschieden, hat der FCA bisher in fünf gemeinsamen Ligajahren gewonnen.

In nicht mal mehr zwei Wochen beginnt der Wahnsinn. An der Zeit sich Gedanken zu machen, wie sich die daran anschließenden vier Wochen sinnvoll nutzen lassen könnten.

Der erste Blick geht auf den Spielkalender der eigenen Mannschaften. In der Regionalliga Bayern stehen noch drei Spiele für die zweite Mannschaft des FCA an, darunter das Heimspiel gegen Schweinfurt 05 am 26.11. Etwas länger gespielt wird in der A-Junioren-Bundesliga Staffel Süd/ Südwest, wo die U19 am 04.12. gegen den FSV Mainz spielt. Am Tag vorher tritt die U 17 am vorletzten Spieltag des Jahres gegen Eintracht Frankfurt an.

Aus Mangel wettkampfbestreitender Abteilungen im Ferein die Überlegung welche Möglichkeiten es sonst noch in der Region gibt höherklassige Sportveranstaltungen zu besuchen.

Vielleicht eine Gelegenheit wieder einmal ein Eishockeyspiel zu besuchen: Der AEV hat während der Zeit der Weltmeisterschaft fünfmal Heimrecht. Zweimal zuhause spielen in diesem Zeitraum die Basketballer der BG Leitershofen/ Stadtbergen. Neun Heimspiele haben die regionalen Handballvereine in der Bayernliga bzw. 3. Liga Süd zusammen während der WM.

Neben anderen jahreszeitüblichen Beschäftigungen wie dem Besuch eines Weihnachtsmarkts in Augsburg oder dem Verfolgen der TV-Berichterstattung klassischer Wintersportarten gibt es sicherlich noch viele Möglichkeiten regionalen Amateursport zu unterstützen.

Ein Spiel in Berlin, bei dem, wäre es nicht unter der Woche, sich ein höherer Anteil von Augsburgern auf den Weg machen könnte. Mit und ohne WM-Berücksichtigung wieder der Hinweis auf die Terminplanungen der Bundesliga. Auch die letzten Aussagen der DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen, in der von Anpassungen mit Augenmaß bei der zukünftigen Spieltagplanung die Rede ist, lassen weitere Befürchtungen entstehen.

Am kommenden Mittwoch nun der Auftritt in der Alten Försterei. Fünfmal trat der FCA bisher an einem 09.11. in einem Ligaspiel an, und hat bei zwei Unentschieden noch nicht verloren. Mit wieder etwas größerem Kader und dem Auftreten der letzten Wochen könnte dies auch weiterhin so bleiben. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

An welchen Vereinen sollte sich der FCA orientieren?

Der FC Augsburg spielt eine solide Saison. Vier Siege nach 13 Spielen sind in Ordnung. Hochgerechnet wären das 10 Siege nach 34 Spieltagen. Das reicht in der Regel für den Klassenerhalt. Womöglich eine zu einfache Rechnung, aber doch ein Beleg für die bisher gute Arbeit von Neucoach Enno Maaßen.

Wie gut ist der FCA im Ligavergleich?

Mehr als ein Drittel der Saison ist gespielt. Man kann das Leistungsvermögen der 18 Bundesligateams mittlerweile etwas einschätzen. Die Einschätzung des FCA ist allerdings nicht ganz so einfach.

Wo stehen die Schwaben diese Saison? Aktuell: im eher sicheren, unteren Mittelfeld.

Bleibt der FCA auf Rang 13, ist das eine passable erste Maaßen-Saison, auf der man aufbauen kann. Klettert der FCA in der Tabelle sogar noch ein paar Plätze, kann dem Verein um dem mitunter in der Kritik stehenden Manager Stefan Reuter nur gratuliert werden. Wird der FCA in den Tabellenkeller gezogen, steht der neue Trainer vor seiner bisher härtesten Aufgabe seiner Karriere. Quo vadis, FCA?

Jubel beim FCA: Maximilian Bauer und Robert Gumny nach dem 3:2-Sieg auf Schalke. Drei Big Points im bisherigen Saisonverlauf. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Mit welchen Vereinen kann der FCA mithalten? Siege gabs gegen die Aufsteiger Bremen und Schalke sowie die die Champions-League-Teams Bayern und Leverkusen. Dazu zwei Remis gegen Wolfsburg und Leipzig. In der Summe: Platz 13 mit 14 Punkten.

Statistik vs. Realität

Nun kann man im Internet sehr viele Statistiken zur Fußball-Bundesliga finden. Auch solche, die die statistische Leistung von Teams mit dem tatsächlichen Ertrag vergleichen. Expected Goals zum Beispiel. Augsburg sollte diese Saison statistisch 13,8 Tore erzielt haben, hat de facto aber 16. Die Chancenverwertung passt. Gleichzeitig erspielen sich aber auch nur zwei Teams weniger statistische Tore. Union Berlin und Bochum. In dieser Statistik liegt der FCA also vergleichsweise gleich auf mit dem Tabellen-17. und dem Dritten. Expected Goals sollten also nicht überbewertet werden.

Dann gibt es noch die Expected Points: Sie messen, wie viele Punkte eine Mannschaft aus den bisherigen Spielen hätte holen „müssen“ – basierend auf Statistiken wie den Exptected Goals. Hier liegt der FCA auf einem Abstiegsplatz, hätte statt der 14 nur 9 Punkte „verdient“. Der VfB Stuttgart übrigens doppelt so viele.

Diese neumodischen Parameter mögen ihre Berechtigung haben – beißen sich aber an der Realität. Überinterpretieren sollte man sie nicht.

Ja, Statistiken. Aber welche Statistik stimmt schon? Nach der Statistik ist jeder vierte Mensch ein Chinese. Aber hier spielt gar kein Chinese mit

Kommentatorenlegende Werner Hansch während eines Fußballspiels.

Bremen, Köln, Mainz: Ein Trio als Marker

Dann kann man es ja auch mit subjektivem Beobachten probieren. Bremen, Mainz und Köln sind meiner Meinung nach drei Teams, an denen es sich zu orientieren lohnt. Sie liegen in der Tabelle vor Augsburg.

Drei Teams: Ein Aufsteiger, ein Europapokalteilnehmer und ein langjähriger Bundesligist. Nicht der schlechteste Marker.

Bremen, Köln und Mainz spielen bisher eine mehr als ordentliche Saison. Mitunter an den europäischen Plätzen kratzend, aber auch potentiell gefährdet für schlechtere Phasen. Vielleicht kann der FCA davon profitieren, denn er liegt keineswegs weit von ihnen entfernt. Nach aktuellem Stand kann der FCA mit diesen Teams absolut mithalten, auch wenn zweimal verloren wurde. Das 1:2 gegen Mainz war vermeidbar, der Sieg in Bremen dramatisch.

In Bremen gewann der FCA mit 1:0. Ermedin Demirovic verwertet eine Vorlage von Mërgim Berisha (Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

In einigen Statistiken wie der Passquote oder dem Ballbesitz liegen diese Teams vor dem FCA. In anderen Bereichen hat der FCA die Nase vorn, etwa bei den gewonnenen Kopfballduellen oder den Sprints. Insgesamt scheint das Leistungsvermögen des Trios für die Maaßen-Elf nicht unerreichbar.

Warum also nicht diese Klubs als Orientierung nehmen? Prognose: Steht der FCA am Ende in der Tabelle vor mindestens einem dieser Teams, war es eine sehr starke Saison.

Eine ambitionierte Aufgabe, die der FCA für den Klassenerhalt wohl nicht zwingend erfüllen muss – an der es sich aber lohnt zu orientieren.

Werteverständnis

Vieles ist in dieser Saison irgendwie anders. Der FCA gewinnt in Leverkusen und gegen Bayern, verliert aber in Köln, und beim ehemaligen Lieblingsgegner VfB. Zumindest die Anzahl möglicher Überraschungen scheint weiterhin hoch.

Vor zwei Jahren zum Saisonende die Champions-League-Teilnahme verspielt, ist die Eintracht nun über dem Umweg Europa-League-Sieger dorthin gekommen.

Besser geht immer. Dies bestätigt sich auch in der Qualifikation für das Achtelfinale des Wettbewerbs, und dass die SGE in ihrer Gruppe fast Erster geworden wäre.

Seit sechs Jahren, und der gewonnenen Relegation gegen den Club, geht es beim UEFA-Cup-Finalisten von 1980 bergauf. Der bisherige Höhepunkt ist das gewonnene Finale in Sevilla.

Interessant zu verfolgen wie sich der Verein, einmal Deutscher Meister, fünfmal DFB-Pokalsieger und einmal Deutscher Flutlichtpokalsieger, vier Spielzeiten seit 2001 zweitklassig, in der Spitzengruppe der Liga etabliert hat.

Auch scheint die Doppelbelastung für die Frankfurter, die zuletzt unglücklich gegen Dortmund verloren haben kein größeres Problem zu sein.

Wenn Fußball allgemein als Spiegelbild der Gesellschaft, und das Stadion als Querschnitt, zu sehen ist, die Frage wofür bestimmte Vereine stehen?

An den verschiedenen Standorten Images, die ganz unterschiedlich entstanden sind – teilweise durch Marketing inszeniert, oder aus dem Verein heraus.

Manches dabei vermittelte Bild wirkt mit der Zeit nicht mehr passend, und manches, das im ersten Moment verstaubt wirkt, gewinnt wieder, oder hat tatsächlich nie an Aktualität verloren.

Abseits allgemeiner Haltungen und Einstellungen im Fußball, deren Vermittlung noch mehr an Bedeutung gewinnen darf, die Frage wofür der FCA steht, und was verbundene Werte sein könnten?

Ergänzend zum Integrationsgedanken in der Satzung könnte der FCA stehen für Offenheit, Toleranz, ein gesellschaftliches Miteinander, und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung in allen Bereichen.

Der gesellschaftlichen Bedeutung und den Möglichkeiten eines Profifußballvereins entsprechend kann und darf er sich, im Sinne seiner Mitglieder, im öffentlichen Diskurs zu Wort melden.

Der Begriff des Sommermärchen scheint sich immer mehr auf das zur entsprechenden Zeit schöne Wetter während der Fußball-WM 2006 in Deutschland zu reduzieren. Nach der Einstellung des Verfahrens in Frankfurt bleiben zu viele Fragen weiterhin offen.

Auch wenn sich der Ball weitergedreht hat, und die Durchführung der WM in Katar einen noch viel größeren Tiefpunkt darstellt, der professionell organisierte Fußball verliert weiter an Glaubwürdigkeit.

In der Bundesliga steht Union weiterhin an erster Stelle, und spielt am 12. Spieltag beim Tabellen-16. in Leverkusen. Auf den letzten beiden Plätzen Bochum und Schalke. Der FCA hat aktuell mit 14 Punkten fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang.

Am letzten Wochenende auch wieder einmal Diskussionen um den VAR. Ein Grundproblem sei auch, so aus DFB-Kreisen zu hören, dass die Erwartungshaltung zu hoch ist. Auch die Einführung sogenannter Trainer-Challenges sei zu überlegen. 

Nun für was, wenn nicht für mehr Klarheit sollte der Videobeweis stehen, und zum Beispiel dreimal Gerechtigkeit pro Team und Halbzeit lässt in diesem Zusammenhang noch mehr Fragen entstehen.

Was bedeutet es eigentlich Anhänger eines Vereins zu sein, und diesen durch die Zeiten zu begleiten. Ist es denn, wie nicht nur bei der Marketingkampagne eines Drittligisten in den letzten Wochen zu hören, möglich sich noch für andere Vereine begeistern zu können?

Irgendwie ein fast anrüchiger Gedanke. Durch welche Einflüsse auch immer bedingt findet eine Sozialisation, hin und mit zum Verein des Herzens statt, manchmal ist es auch Liebe nach dem ersten Kick. Und wie so oft gilt es zu entscheiden, Sympathien hin oder her – Eventpublikum, Regionalität oder Zeitgeist – echte Verbundenheit zu dem Verein lässt sich nie teilen.

Und im Stadion oft eine Melange der Eindrücke von Hoffen, Bangen und einer immer bestehenden Zuversicht und der Glaube an die Mannschaft, das am Ende alles irgendwie immer gut gehen wird.

Noch drei Spiele in diesem Kalenderjahr. Am nächsten Samstag nun das Aufeinandertreffen mit der Eintracht. Der FCA kann gegen jeden Gegner auch über 90 Minuten bestehen und zu Beginn der letzten Woche einen wichtigen Schritt machen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Furchteinflößend

Wenn zuletzt vom FCA geredet wurde, dann war außerhalb von Augsburg schon mal zu hören, dass die Art und Weise des FC Augsburg Fußball zu spielen, Teil der Halloween Berichterstattung werden sollte. Und guten Morgen, da sind wir. Happy Halloween!

Max-Jacob Ost, Moderator des Fußballpodcasts Rasenfunk und von uns höchst geschätzter Fußballjournalist, stellte in diesem Zusammenhang auf Twitter fest: „Enttäuschend, dass Augsburg wieder Augsburg ist.“ Die Aussage liegt auch darin begründet, dass der FC Augsburg nicht wie dies von Fußballästheten immer wieder gefordert wird, versucht Spiele über den Ballbesitz zu kontrollieren. Man hat es sogar aufgegeben, an vielen Stellen den Ball überhaupt zum eigenen Mann zu spielen. Und verursacht beim Gegner schon mal Schmerzen, wenn man ihn dann wieder haben will.

Dies wird deutlich von relevanten Statistiken belegt. Unter 60% Passquote sprechen hier in manchen Partien eine sehr deutliche Sprache. Dazu kommen recht viele gelbe Karten. Gegen Wolfsburg waren es, wenn man die Verwarnung für Stefan Reuter nicht mit einrechnet, fünf an der Zahl. Und nicht ohne Grund fehlten gegen Köln mit Gouweleeuw und Bauer zwei Innenverteidiger nach ihrer jeweils fünften gelben Karte. Und fehlen jetzt Gruezo und Rexhbecaj am nächsten Wochenende. Und fehlte Iago nach gelb-roter Karte gegen Stuttgart. Nur wenige Spiele nachdem Mergim Berisha auf Grund eines Platzverweises aussetzen musste. Und trotzdem hatte der FCA vor der Partie gegen den FC aus Köln in vier Partien nicht verloren und in Summe über vier Spiele 10 Punkte geholt. Sportlich geht das Konzept auf, auch wenn der FCA in den letzten Partien nicht mehr ganz so viele Punkte einfahren konnte. Gegen Leipzig und Stuttgart hätte man gut und gerne 4 Punkte aus 2 Partien holen können. Wenn wir bei Halloween bleiben wollen: Es ist kein Trick. Für den Gegner gibt es viel Saures.

Gegenpressing und Offensivpressing

4/10 Bällen gehen zum Gegner, und das ist auch so gewollt. Warum? Erstens: Um Tore zu schießen, muss man sich in der Nähe des gegnerischen Tors aufhalten. Der Ball auch. Wer den aber erstmal hat, ist nicht allzu bedeutend. Er soll nur in der Nähe des gegnerischen Tors bleiben. Dann kommt als Zweites ein von Enno Maaßen verbessertes Konzept: er hat der Mannschaft ein Gegenpressing-System vermittelt, das es dem FCA erlaubt nach Ballgewinn des Gegners den Ball schnell zurückzuerobern. Vereinfacht gesagt ist der Plan, dem Gegner den Ball in möglichst schwieriger Position zu überlassen, sollte man ihn offensiv nicht selbst halten können und dann möglichst geballt hinterherzujagen.

Wuchtig und einsatzstark in der ersten Reihe. Pressing-Garanten. (Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

Aber auch dann, wenn der Gegner nach Ballgewinn länger eigenen Ballbesitz hat, bekommt er keine Verschnaufpausen. Maaßens Team ist dazu übergegangen, deutlich offensiver zu pressen und den Gegner früher unter Druck zu setzen. Hatte man dies in den Vorjahren auch unter Markus Weinzierl und Vorgängern schon mal gesehen, ist der entscheidende Unterschied nun, dass das Team in der Lage ist, dies nun fast konstant durchzuziehen (am Spielende gehen dann schon mal die Körner aus). Und der Gegner bekommt so im Spielaufbau kaum einfache Momente und muss auch für einfache Eröffnungen hart arbeiten. Stuttgart fand sich in manchen Phasen des Spiels im und rund um den eigenen 16er gefangen. Gruselig.

Konsequenz und Konzentration

Einerseits sind bei diesem Konzept die Offensivspieler gefordert. Sie sind es, die immer und immer wieder konsequent und konzentriert anlaufen und Druck machen müssen. Auch wenn es vielleicht nicht zum schnellen Erfolg führt. Mit dem Wissen, was es dem Gegner abverlangt, das Pressing wieder und immer wieder auszuspielen und sich zu befreien. Und lasst uns ehrlich sein: die Offensiven haben in der letzten Phase einen tollen Job gemacht und sich hier in der ersten Reihe richtig reingeworfen.

Das Konzept erfordert allerdings auch an anderen Stellen eine besondere Konsequenz. Einerseits ist die gesamte Mannschaft gefordert aufzurücken und die Räume eng zu machen, so dass hinter der ersten Pressinglinie keine großen Zwischenräume entstehen. Hier sind gerade die zentralen Mittelfeldspieler gefordert, die teilweise sehr große Räume abdecken und schnell schließen müssen und hier immer wieder mannbezogen verteidigen. Der Druck lastet dann allerdings auf der hintersten Reihe. Diese steht hoch und wenn der Gegner seine Angreifer mit vertikalen Bällen in die Räume schickt muss die letzte Reihe mit Schnelligkeit und Absolutheit verteidigen. Und im Zweifel eine gelbe Karte in Kauf nehmen. Bis jetzt ist es an dieser Stelle in der Viererkette immer bei gelb geblieben (Iagos gelb-rot hatte andere Ursachen) und die Mannschaft hat die Anzahlt der Gegentore pro Spiel seit Saisonbeginn zwischenzeitlich deutlich verringern können.

Konsequenter Einsatz (Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

Antizipation

Der Fußball in der Bundesliga wird jede Woche rauf und runter analysiert. Die Trainer erkennen, was beim Gegner gut funktioniert und was eher nicht. Und vom FCA weiß momentan jeder, dass das Team unangenehmer zu spielen ist, als die meisten anderen Clubs in der Bundesliga. Es zermürbt Gegner sichtlich. Es ist eine Freude, wenn sie sich aufregen und die Art und Weise sie auf die Palme bringt. Es bringt mich zum Grinsen. Wenn der gegnerische Trainer motzt, dann weiß ich, dass wir sie am Wickel haben.

Es ist eine große Leistung von Enno Maaßen, dass er aus dem Kader eine Mannschaft geformt hat, die sich aufreibt und diese Einsatzbereitschaft auf dem Platz zeigt. Mittlerweile weiß die Mannschaft, dass sie gegnerische Teams mit dieser Spielweise durchrütteln kann. Und dieses Wissen und Selbstvertrauen wird in sich selbst zu etwas wertvollem. Nun muss es Enno Maaßen nur noch hinbekommen, dass das Team abgeklärter und aufgeräumter als der Gegner reagiert, wenn hitzige Situationen entstehen. Denn diese entstehen immer wieder. Wenn das Team und besonders einzelne Spieler dann cool bleiben können, wird es in den nächsten Spielen noch gruseliger für die Gegner. Auch wenn Halloween dann schon wieder vorbei ist. Ho, ho, ho.

Fereinsgeschichten

Nach einer Drei-Tore-Führung in der zweiten Halbzeit noch den Ausgleich zu kassieren – auch das gab es schon einmal beim FCA. Zu berücksichtigen aber auch, dass sich die Mannschaft eine Situation erspielt hat, in der es nach drei Gegentoren auch noch einen Punkt gab, der vorher nicht unbedingt einkalkuliert werden musste.

Ein anderes Thema, die Anzahl der Verwarnungen: Der FCA führt als Mannschaft mit 37 gelben Karten die Mannschaftswertung deutlich an, und hat auch in der Einzelwertung zwei Vertreter unter den ersten fünf.

Die Spielweise, als gallig bezeichnet, und die allgemeine Thematisierung das beim FCA, ständig, auch von außen Bemerkungen beigesteuert werden, könnte auch eine Art Voreingenommenheit entstehen lassen.

Im Zusammenhang der immer wieder mal vorhandenen Berichterstattung, und der Beschreibung was Augsburg ausmache, die letzten 20 Jahre, oder warum der FCA seit zwölf Jahren ununterbrochen in der ersten Liga spiele, manchmal auch der Verweis auf die Stadtgröße als Nachteil.

Aktuell sind sieben Mannschaften aus Städten mit weniger Einwohnern als Augsburg in der ersten Liga. Diese haben bisher zusammen 13mal die deutsche Meisterschaft und 10mal den DFB-Pokal gewonnen.

Auf Platz 28 der ewigen Tabelle liegend, sind zehn Vereine aus kleineren Städten, vor dem FCA – die Einwohneranzahl scheint wohl nicht entscheidend – Größe, ist auch hier etwas anderes.

Zurückliegend Besonderheiten wie die Ruhe nach außen, internes als solches zu behandeln, sind rückläufiger in den Erwähnungen. Zunehmend wird der FCA aber als Verein mit längerer Tradition, erfolgreicher Jugendarbeit oder Ausbildungsverein genannt.

Es erscheint so, dass sich auch der Rest der Liga daran gewöhnt hat, das Augsburg zur Bundesliga dazu gehört.

Zweimal ist der VfB in der Bundesligazeit zwischenzeitlich abgestiegen. Nach einem neunten Platz in der Saison 2020/ 21 gelang in der vergangenen Saison erst gegen Köln am letzten Spieltag der Klassenerhalt.

In dieser Saison haben die Stuttgarter mit Unentschieden gegen Leipzig, in München, Bremen und Köln erst am zehnten Spieltag das erste Spiel gewonnen, und stehen auf dem 16. Tabellenplatz

Nach seinem 100. Pflichtspiel als VfB-Coach ist Pellegrino Matarazzo nach dem 0:1 gegen Union entlassen worden. Bei der Trainersuche lässt sich der Verein Zeit. Bis zur Winterpause soll auf jeden Fall Interimscoach Michael Wimmer auf der Bank sitzen, der in der Saison 2018/ 19 Co-Trainer von Manuel Baum beim FCA war.

Auch sonst wieder einiges los beim VfB: Die ehemaligen Spieler Sami Khedira und Philipp Lahm beratend, und Christian Gentner, als Leiter der Lizenzspielabteilung, sollen den Verein bei der zukünftigen Entwicklung unterstützen.

Einige Vergleiche, die immer wieder in Erinnerung kommen zwischen Stuttgart und Augsburg.

Mit Bremen, Köln und Union nur drei Vereine gegen die der FCA im Schnitt mehr Punkte als gegen Stuttgart erreichen konnte. Erst einmal, 2017, trennten sich die beiden Vereine in der Bundesliga unentschieden. In der letzten Spielzeit wurden jeweils die Heimspiele gewonnen.

Am Samstag nun gegen den VfB, einer der Mannschaften, gegen die der FCA, dazugerechnet auch als BCA, seit 1945 die meisten Pflichtspiele ausgetragen hat. Mehr waren es nur gegen Bayern München, Nürnberg, Fürth, den FSV Frankfurt und die Stuttgarter Kickers.

Auch wenn der VfB in der gesamten Bilanz vorne steht, spricht die in der Bundesliga für den FCA – am besten auch weiterhin. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Aufgabenformen

Nicht das Ergebnis, sondern der Auftritt war entscheidend. Nicht nur zu Anfang des Partie – es macht einfach wieder Spaß den FCA spielen zu sehen.

Mit 22 Punkten nach der Hinrunde waren die Leipziger in der vergangenen Spielzeit auf Platz 10. Als Führender der Rückrundentabelle mit 36 Punkten reichte es am Schluss noch zur Teilnahme an der Champions League.

Aktuell hat Leipzig genauso viele Punkte wie zum gleichen Saisonzeitpunkt im vergangenen Jahr. Auswärts gelangen bisher erst zwei Punktgewinne, in Mainz und in Stuttgart.

Nach dem 5. Spieltag und der nachfolgenden Niederlage in der Champions League gegen Schachtar Donezk folgte Marco Rose als Trainer auf Domenico Tedesco.

Im europäischen Wettbewerb gewannen die Leipziger zuletzt zweimal gegen Celtic, und im Pokal diese Woche 4:0 gegen den HSV.

Wie sich der FCA bisher entwickelt hat, lässt sich vereinfacht in die Phasen  bis einschließlich dem Hertha-Spiel, und ab dem gegen Bremen, einteilen.

Bei aller Freude über die neueren Auftritte sollte nicht das erste grundsätzliche Saisonziel, möglichst viele Punkte gegen den Abstieg in der Vorrunde zu sammeln, vergessen werden 

Auch wenn sich vermeintliche Tendenzen annehmen lassen, ist es nach dem zehnten Spieltag zu früh sich mit dem konkreten Abschneiden anderer Teams zu befassen. Es gilt das eigene Punktekonto zu erhöhen.

Mit Samstag stehen noch fünf Spiele bis zur, wenn man so will, diesjährigen, über zweimonatigen Winterpause an. Der FCA spielt gegen Leipzig, in Stuttgart, gegen Frankfurt, bei Union und gegen Bochum.

Mit aktuell 13 Punkte liegt Augsburg hier etwas über dem Durchschnitt der bisherigen Bundesligaspielzeiten. Unter Berücksichtigung der im Medium gegen die nächsten Klubs erzielten Punkte wären es bis Mitte November 20, bis zum Ende der Hinrunde 22 Punkte – darauf ließe sich aufbauen.

Weg von statistischen Mittelwertsbestimmungen ist keine Bundesligabilanz gegen die nach Leipzig in diesem Jahr folgenden Mannschaften negativ.

Rechnerische Spielereien oder auch nicht, bei fortlaufender Entwicklung kann der FCA bereits mehr als nur einen Grundstein für die Rückrunde legen. 

Bald ein Drittel der Saison vorüber steht Union immer noch auf dem ersten Tabellenplatz. Zwischen den Tabellenplätzen 3 und 11 sind es gerade mal drei Punkte Abstand. Der Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen liegt mit acht Punkten momentan auf dem Relegationsplatz.

Verschiedenes anderes aus der Bundesliga noch erwähnenswert, wie auch der Blick auf die sich verschiebenden Quoten der Wettanbieter. Union Berlin teilweise schon auf Platz 3 dieser imaginären Tabelle, ließe sich beispielsweise mit Leverkusen, dessen Quote, Deutscher Meister zu werden, sich vermehrfacht hat, deutlich mehr gewinnen.

Auch dies eine Möglichkeit gesammelte Einschätzungen zu Formkurven der jeweiligen Klubs zu bewerten.

In der ewigen Tabelle steht der FCA vor dem 385. Spiel der Bundesligageschichte mit 35 Punkten Rückstand zu Hansa Rostock auf Platz 28.

Dahinter, mit 54 Punkten Rückstand der samstägliche Kontrahent. Auch wenn vermutlich Augsburg schneller auf Platz 27 dieser Wertung gelangt, bestätigt jeder Erfolg auch hier einen Abstand.

Das letzte Aufeinandertreffen mit Leipzig in Augsburg endete im Dezember des vergangenen Jahres 1: 1. Der von Daniel Caligiuri in der 86. Minute verwandelten Elfmeter verhinderte den ersten Auswärtssieg der Leipziger zum damaligen Saisonzeitpunkt.

Unter welchen Vorzeichen auch immer: Der FCA zeigt immer wieder, dass er gegen jede Mannschaft in der Liga bestehen und erfolgreich sein kann. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Pokalgeschichten

Ein schöner Fußballnachmittag in Köln, auch wenn der FCA nach vier Spielen wieder einmal verloren hat. Aber genau wegen dieser zehn Punkte steht der FCA nach dem zehnten Spieltag immer noch fünf Punkte vor dem Relegationsplatz.

Nach dem Sieg gegen Freiburg ist München wieder auf dem Weg Richtung gewohnten Tabellenplatz, von dem Union immer noch nicht weichen möchte. Seit der Niederlage in Augsburg hat Bayern München von fünf Pflichtspielen vier gewonnen, und dabei 20 Tore erzielt.

In der ersten Runde gewann der 20malige Pokalgewinner beim Drittligisten Viktoria Köln.

Gar nicht so einfach zu entscheiden wie viele Spiele der FCA, auch als BCA im Pokal gemacht hat. Wann genau beginnt die Zählung? 1953 mit der ersten Nachkriegsaustragung, oder, wie zumeist üblich 1935, mit dem Tschammerpokal als Vorläufer?

Auch die Berücksichtigung der unterschiedlichen Qualifikationsmodi oder von vorgelagerten Spielen auf Bezirks- oder Landesebene machen die Sache nicht einfacher. In der ewigen Tabelle des DFB-Pokals, zählend von der ersten Hauptrunde an, sind es 71 Spiele, von denen 37 gewonnen wurden. 

Vielleicht also im Vorfeld des DFB-Pokalspiels gegen die in der Statistik dieses Wettbewerbs führenden Münchener die Erinnerung an einige besondere Spiele der Vereinsgeschichte seit 1969.

Das 5:1 n.V. im August 1986 bei 1860 München, auf das das Heimspiel gegen den Hamburger SV folgte, mit dem auch der Auftritt von Uli Stein verbunden ist.

Das Elfmeterschießen gegen Bayer Leverkusen 1993, mit dem der ehemalige Leverkusen- Fluch seinen Anfang nahm.

Nach vielen Jahren, in denen der FCA es nicht in die erste Hauptrunde schaffte die Niederlage in der Verlängerung gegen Burghausen 2006, oder das gewonnene Elfmeterschießen gegen Sandhausen in Mannheim 2010.

Nach Siegen über Ingolstadt, Freiburg, Duisburg und Köln das Halbfinalspiel in Bremen. Höhere Siege, wie auch unangenehme Niederlagen, nicht nur auf Bezirksebene. Auch der FCA hat seine eigenen Pokalspielgeschichten.

Viermal ging es bisher gegen Bayern München, je zweimal zuhause und auswärts. Dong-Won Ji ist der bisher einzige Spieler der dabei, 2016, ein Tor für den FCA erzielen konnte.

Viele Geschichten und Statistiken, die auch einen Blick durch die Fußballgeschichte erlauben.

Die meisten Tore im DFB-Pokal schoss Gerd Müller,78, vor Dieter Müller,48, und Klaus Fischer, 46. Unter den noch aktiven Spieler führt Thomas Müller mit 33 Treffern. Fünf Tore schoss Michael Thurk für den FCA im DFB-Pokal.

Das längste Elfmeterschießen hat Sandhausen 1995 gegen den VfB mit 13:12 gewonnen.

13mal musste der FCA im DFB-Pokal in die Verlängerung, viermal ins Elfmeterschießen. Während die Bilanz im Elfmeterschießen ausgeglichen ist, ist die nach der Verlängerung mit vier Siegen bei drei Niederlagen leicht positiv – zweimal gab es ein Wiederholungsspiel.

17 Siege mit mehr als zehn Toren Unterschied in der Historie des Pokals.

Die höchsten Siege des FCA waren das 7:0 gegen Wipfeld 1979 und das gegen Celle 2020. Danach das 5:0 gegen Duisburg, der Sieg bei 1860 sowie ein 4:0 gegen den VfL Pinneberg 1976.

Die meisten Spiele im DFB-Pokal, 79, hat Mirko Votava gemacht. 24 Spiele hat Daniel Baier in diesem Wettbewerb für den FCA gemacht, 16 Tobias Werner, 12 Andre Hahn und neun bisher Jeffrey Gouweleeuw.

Zweimal spielt der FCA jede Saison in Berlin. Und nach dem Ausscheiden der Hertha in der ersten Runde könnte es auch noch gegen Union, am Mittwoch Gastgeber von Heidenheim, gehen.

In jedem Fall muss aber zunächst eines der größten Hindernisse auf dem Weg zu einem weiteren Spiel in Berlin, vielleicht auch das am 03.06.2023, bezwungen werden. Gutes Spiel!

Nur der FCA! 

Unterschiede

Mit dem vorhandenen Selbstbewusstsein blieb der FCA auch im vierten Spiel in Folge ungeschlagen. Engagement und Einsatz sowie der gemeinsame Wille immer weiter zu kommen zeichnen die Mannschaft aus. Daran änderte auch ein Rückstand nichts.

Die siebte Berufung eines Augsburger Spielers in die Elf des Tages eines Sportmagazins, in der kompletten vergangenen Saison waren es insgesamt acht, war die zweite von Robert Gumny.

Nach über zwei Spielzeiten kam auch Thomáš Koubek wieder zu einem Startelfeinsatz – und überzeugte. Im Moment scheint es in der, und um die Mannschaft einfach zu passen.

Nachdem im vorherigen Jahr der Klassenerhalt erst in Rückspiel der Relegation erreicht wurde, gelang im ersten Jahr unter Trainer Steffen Baumgart die Qualifikation für die Conference League. Bei der zweiten Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb in den letzten fünf Jahren gewannen die Kölner nach dem 1:1 in Nizza, gegen den 1. FC Slovacko. Die nachfolgenden Partien gegen Partizan gingen verloren.

In der Liga sind die Kölner gut gestartet, und verloren erstmals am sechsten Spieltag gegen den dann Tabellenführer Union. Vor der Niederlage am letzten Spieltag in Mönchengladbach gab es einen Heimsieg gegen den BVB.

Kaum anzunehmen, dass die Kölner, die in der Saison der letzten Europacupteilnahme abstiegen, in dieser Spielzeit wieder hinten stehen werden.

Am Sonntag nun der Auftritt der Augsburger beim Effzeh. Auch mit den drei Niederlagen in den beiden gemeinsamen Zweitligaspielzeiten 2006 – 2008 spricht der Direktvergleich für den FCA.

Ohnehin einige Spiele, die beidseitig in kollektiver Erinnerung geblieben sind – nicht nur das DFB-Pokal-Viertelfinalspiel 2010 und der Auswärtssieg 2015 mit dem Elfmeter.

Von der ersten Bundesligaspielzeit abgesehen hat der FCA keinen der sieben weiteren Erstligaauftritten in Köln verloren.

In nicht mal sechs Wochen ist es so weit: Am 20. November findet das Eröffnungsspiel der XXII. Fußball-Weltmeisterschaft statt. Insgesamt 64 Spiele, ab der nächsten WM werden es dann 80 sein, finden bis einschließlich 4. Advent statt.

So vieles auch, dass über die Bewerbung von Katar, die Vergabe, Planung und Organisation, die Errichtung der Sportstätten und Infrastruktur sowie das Land aus unterschiedlichen Blickwinkeln geschrieben wurde.

Welche weiteren Sichtweisen es auch noch geben könnte, oder wer auch immer tatsächlich noch nichts dazu gesagt oder geschrieben hat, das Event wird als eben solches, mit vermutlich sehr hoher Stadionauslastung, stattfinden.

Was aber, wenn einfach niemand die Übertragungen verfolgt? Wenn zwar der Erwerb der Rechte ein neues Rekordniveau erreicht hat, das Interesse vermeintlicher Konsumenten tatsächlich aber gegen Null tendiert?

Wie Kritik gegen die WM auch aussehen mag, und wo, und warum auch Public Viewings abgesagt werden, die eigentliche Entscheidung liegt nicht in der Wahrnehmung, sondern im Handeln jedes Einzelnen.

Unterschiedsspieler ist ein Begriff für Fußballer, die in den entscheidenden Momenten den richtigen Impuls auslösen können, um eine Entscheidung zugunsten des eigenen Teams zu bewirken. Neben technischer und spielerischer Fähigkeit wird damit auch eine bestimmte Auffassung verbunden.

Der FCA hat vielleicht nicht den einen entscheidenden Spieler, sondern zeigt als Mannschaft zusammen wieder eine Mentalität, die den Ausschlag gibt.

Nach drei Spielen mit gleicher Start-Elf, und mit den Ausfällen in der Innenverteidigung, nun das zweite Spiel in Folge mit geändertem Personal, kann der FCA zeigen, dass es eine bestimmte Einstellung ist, die alle im Team leben, und die den Unterschied macht. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

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