Inventarisierbar

Eben dann doch wenn es darauf ankommt: Der FCA kann Abstiegskampf! Wie unterschiedlich die Erfolge im Kampf um den Klassenverbleib auch entstehen mögen, am Ende ist Augsburg immer Gewinner dieses eigenen Wettbewerbs innerhalb der Liga.

Unabsteigbar zum Elften – der FCA ist und bleibt weiterhin erstklassig!

Wodurch unterscheidet dich die ausgehende Spielzeit von den vorherigen, wenn die Spitze immer gleich besetzt ist. Einige Überraschungsmannschaften, dieses Jahr möglicherweise weniger prominente Absteiger, und ein FCA, der obligatorisch erstklassig bleibt.

Die Stadien sind wieder voller, die Pandemie ist für viele in den Hintergrund gerückt – fast alles scheint wie es war.

Abwechselnde hohe Ergebnisfolgen beim VfL Wolfsburg. Nach der Champions-League-Qualifikation im letzten Jahr scheint jetzt der Klassenerhalt sicher.

Ein wenig, alles wie immer – und aus Augsburger Sicht der langsam fast historische Gedanke, das der FCA fester Bestandteil dieser Liga, und von vielem auch außen herum, geworden ist.

Nicht das über die Jahre vorherrschende Auf und Ab, sondern eine kontinuierliche Saison, die der 1. FC Köln spielt. Auf Platz 7, mit einem Punkt Rückstand auf Union und zwei auf den Sportclub, bestehen noch alle Chancen zur Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb.

Nachdem in der letzten Spielzeit der Klassenerhalt erst im zweiten Relegationsspiel erreicht wurde, erinnert in diesem Jahr vieles an die erfolgreiche Saison 2016/ 17, in der es, mit der gleichen Punktzahl wie jetzt, am Schluss zu Platz 5 reichte.

Keine zwei Spiele hintereinander, in denen die Kölner nicht gepunktet haben in dieser Spielzeit. Das Team von Steffen Baumgart, der nach vier Jahren Paderborn zum FC kam, ist eine der Überraschungsmannschaften, und steht zurecht vor einigen stärker eingeschätzten Teams.

Während Freiburg und Union am nächsten Spieltag aufeinandertreffen spielen die Kölner noch gegen Wolfsburg und in Stuttgart.

Es gibt einige Verbindungen mit Spielen gegen den Effzeh in der neueren Vereinsgeschichte des FCA. Beginnend mit dem ersten Zweitligaspiel nach 23 Jahren im August 2006, kuriosen Ereignissen in Pokal und Ligaspielen sowie einer positiven Bilanz.

Der FCA liegt auf Platz 10 in der ewigen Tabelle – nicht in der seit 1963, sondern in der, bezogen auf die Teilnahmen, seit 2011. Noch zwei Punkte Vorsprung zu Freiburg, aber immer noch deutlich vor der Hertha, Stuttgart und auch Köln.

Vom letztjährigen Auftritt am 31. Spieltag abgesehen konnte der 1.FC Köln noch kein Erstligaspiel in Augsburg gewinnen.

Nach dem Auswärtssieg zum Ende der Vorrunde in Köln, durch Tore von Hahn und Dorsch, spielte der FCA noch zweimal Unentschieden, und ging mit 18 Punkte in die Winterpause. Auch wenn der FCA den Klassenerhalt wohl geschafft hat, war in der Rückrunde auch mehr möglich.

Etwas besteht weiter die Annahme, das nicht alle individuellen Potentiale von der Mannschaft abgerufen wurden.

An den letzten drei Spieltagen geht es darum den endgültigen Klassenverbleib zu erreichen, und gerne auch zu zeigen wozu die Mannschaft spielerisch fähig sein kann.

Zwischen 1991 und 1995 waren die Junioren des FCA nur einmal nicht DFB-Junioren-Pokalsieger – im Jahr 1993 wurde die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft erreicht.

Eine herausragende Saison spielt die U19. Nach dem 4 : 1 am vergangenen Wochenende gegen Darmstadt 98 kann am Samstag in Heidenheim mit einem Sieg die Meisterschaft in der Staffel Süd/ Südwest, und damit die Qualifikation für das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft erreicht werden.

Bald ein Jahr ist es her als das Ahrtal von einer Flutkatastrophe betroffen war. Daran, an das Engagement einiger FCAler, und das Fußball auch darüber hinaus verbinden kann, erinnert der Besuch aus Dernau. Auf das dies nicht der einzige Besuch in Augsburg bleiben wird.

Noch drei Spiele, beginnend mit Samstag, in denen der FCA auch tabellarisch noch nach oben klettern, und einen guten Saisonabschluss erreichen kann. Nach dem Erreichen des Klassenerhalts könnte sich der Blick dann auch in Richtung Zukunft richten – Potentiale sind auch schon vorhanden. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Abstiegskämpfe

Das Konstanteste in dieser Spielzeit scheint die Abwechslung. Auch wenn eine große Chance ausgelassen wurde, hat der FCA auch nach der Niederlage gegen die Hertha alle Möglichkeiten den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen.

Vermutlich sind es noch vier Mannschaften, einschließlich Augsburg, die weiter um den Klassenerhalt kämpfen. Fürth kann nach dem 31. Spieltag bereits als erster Absteiger feststehen, und ein Abstieg von Wolfsburg oder Bochum scheint bereits relativ unwahrscheinlich.

Verbessert hat sich nach dem letzten Wochenende die Ausgangsposition der Hertha, die zunächst gegen Stuttgart, und dann in Bielefeld antritt.

Nach der Entlassung von Frank Kramer versucht die Arminia mit neuem Trainer und Co-Trainer noch die entscheidenden Impulse im Abstiegskampf zu setzen.

Dazu noch der Blick auf das Restprogramm des VfB – der FCA sollte nur auf seine eigenen Aufgaben sehen.

Am kommenden Sonntag zum zweiten Mal in dieser Spielzeit in Bochum, gegen Köln, in Leipzig und gegen Fürth. Mit zwei Siegen ist der direkte Klassenerhalt in jedem Fall erreicht.

Nach leichten Startschwierigkeiten beendeten die Bochumer die Vorrunde mit 20 Punkten auf Platz 12. Und auch die Rückrunde läuft mit bisher 16 Punkten sehr konstant. Der VfL, nach 22 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit, 1993 zum ersten Mal aus der Bundesliga abgestiegen, kann für die insgesamt 36. Bundesligaspielzeit planen.

Seit über zehn Jahren ist Thomas Reis als Trainer verschiedener Teams beim VfL, und hat im September 2019 die erste Mannschaft übernommen. Nach der Roten Karte im Spiel gegen Freiburg wird der Erfolgstrainer aber am Sonntag nicht auf der Bank sitzen.

Auch nach dem 30. Spieltag scheint es schwer die Saison des FCA zuzuordnen. Trotz der Niederlagen in den direkten Vergleichen gegen Stuttgart und die Hertha liegen alle Trümpfe beim FCA. Die Mannschaft sollte sich dieser Situation auch bewusst sein.

Auf gelungene folgen weniger erfolgreiche Auftritte, und nur einmal konnten bisher in dieser Saison zwei Spiele am Stück gewonnen werden.

Auch ohne genauere Betrachtung individueller und mannschaftlicher Statistiken, die Darbietungen waren zu wenig konstant. Zwischendurch waren aber auch immer wieder spielerische Auftritte, die perspektivisch Hoffnung machen.

Vor einer Analyse aller Mannschaftsteile, Ineinandergreifen, Spielsystem oder weiterer saisonspezifischer Merkmale geht es weiter darum möglichst bald den Klassenerhalt zu erreichen. Dies auch um möglichst an den letzten beiden Spieltagen in keine Endspielsituationen zu kommen.

Die Mannschaft verfügt über alle dafür erforderlichen Fähigkeiten und Eigenschaften. Augsburg ist seit zehn Jahre Meister im Abstiegskampf. In den nächsten beiden Auftritten das Saisonziel erreichen – alles andere wird erst danach wichtig.

Beim Blick auf die Liga scheint an der Tabellenspitze wieder die vermeintliche Ordnung der letzten Jahre zu bestehen. Nach Leverkusen folgen aber drei Vereine, die dort nicht unbedingt erwartet werden mussten. Der SC Freiburg, Pokalfinalist, hat auch noch die Chance die beste Platzierung der Vereinsgeschichte, aus der Saison 1994/ 95, einzustellen.

Ein Mittelfeld, von Platz 9 – 13, in dem sich auch die Teams befinden, die nicht nur aufgrund des letztjährigen Abschneidens mit größeren Erwartungen in die Runde gegangen sind . Und dahinter der Abstiegskampf mit manchmal wechselnden Teilnehmern, aber auch einem gleichbleibenden Gewinner.

Vom DFB-Pokal-Spiel im letzten Jahr abgesehen hat in den Vergleichen zwischen Augsburg und Bochum bisher immer die Auswärtsmannschaft gewonnen. Sollte es diesmal wieder so sein, wird der FCA einen großen Schritt in Richtung zwölftes Jahr Erstklassigkeit gemacht haben.

In seiner, im Vergleich zu Bochum, kürzeren Bundesligazeit ist der FCA noch nie abgestiegen, und darf sich dann weiter seiner eigenen Geschichte der Unabsteigbarkeit widmen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Immerwährend

Bei einem gelungenen Auftritt in München verliert der FCA nur gegen den VAR. Es ist keine Frage ausgleichender Gerechtigkeit, sondern allenfalls die, nach einem angemessenen Ablauf. Allein ein verzögerter Spielunterbruch zerstört so viel mehr als den Spielfluss.

Nebenbei auch einiges in Aufbau und Ablauf beim FCA zu sehen, das in dieser Spielzeit öfters wünschenswert gewesen wäre – aber auch Zuversicht für die nächsten fünf Spiele macht.

Dreimal spielt der FCA noch zuhause, dazwischen zweimal auswärts, beginnend am kommenden Samstag gegen die Hertha.

Hertha BSC ist der älteste in einer deutschen Profiliga spielende Verein. Zweimal Deutscher Meister, zwölfter der ewigen Tabelle, kämpfen die Berliner im 39. Jahr der Erstklassigkeit wieder gegen den Abstieg.

Ganz anders sollte diese Saison in Berlin mit dem neuen Sport-Geschäftsführer laufen. Ein einstelliger Tabellenplatz, der Aufbau einer Mannschaft und verschiedene perspektivischen Ansätze waren die Ziele.

Zum Ende der Spielzeit eine ganz andere Situation, in der auch im Umfeld fast nichts mehr klar erscheint. Dazu mit Felix Magath der dritte Trainer, mit dem der siebte Abstieg des Vereins aus der Bundesliga verhindert werden soll.

Das neunte Jahr in Folge, seit dem Wiederaufstieg 2013, fällt die Diskrepanz der Vor- und Rückrundenbilanzen der Berliner auf. Von den geringeren Ausnahmen der letzten beiden Jahre abgesehen sind die Unterschiede in den Halbserien teilweise sehr groß.

Dies trifft auch auf die in diesem Zeitraum erfolgreichsten Spielzeiten 2015/ 16 und 2016/ 17, mit anschließenden internationalen Auftritten, zu.

In dieser Saison mit 21 Punkten nach der Vorrunde auf Platz 11, reichte es in der Rückrunde bisher erst zu fünf Punkten – dem schwächsten Ligawert.

Insgesamt negativ, ist die Heimbilanz gegen die Hertha ausgeglichen. Beim letzten Heimsieg, im November 2019, hießen die Torschützen Philipp Max, Sergio Córdova, André Hahn und Florian Niederlechner.

Im Hinspiel war es Michael Gregoritsch, der spät in der Nachspielzeit den Führungstreffer der Berliner durch Marco Richter ausglich.

Wo steht der FCA nach dem 29. Spieltag, und was hat sich durch eine Woche mit drei Spielen geändert? Zwischenzeitlich wieder einmal auf den Weg in die zweite Liga gesehen, hat Augsburg alles wieder selbst in der Hand.

Und doch ist nach dem letzten Spieltag noch nichts ganz sicher; die Position des FCA scheint sich aber zumindest nicht verschlechtert zu haben. Während die Anzahl der Spiele, in denen gepunktet werden kann, für die anderen im Abstiegskampf befindlichen Mannschaften weniger werden, hat sich am Abstand nach hinten aus Augsburger Sicht nichts wesentliches geändert.

Beim letzten Vergleich in dieser Spielzeit gegen einen tatsächlichen Konkurrenten in den hinteren Regionen kann der FCA nicht nur diese Situation weiter bewahren, sondern auch einen großen Schritt Richtung zwölftes Jahr Erstklassigkeit machen.

Dazu die Unterstützung von den Rängen, in Augsburg scheint sich wieder eine Form dieser eigenen Normalität einzufinden.

Miteinander wurde diese Woche auch gesprochen von Vertretern der aktiven Fanszene und des Vereins. Mit der Absicht zukünftig sich wieder mehr zusammen zu setzen, auch hier die Möglichkeit eines neuen Anfangs.

Und ohne die Saison, mit ihren verschiedenen Entwicklungen, genauer zu analysieren, scheint es doch besonderes zu geben, für das andere, auch größere Vereine, den FCA beneiden – und wäre es nur die andauernde Zugehörigkeit zur ersten Liga.

Vielleicht nur noch zwei Spieltage bis es wieder Unabsteigbar heißen könnte – und am Samstag die Chance auf den nächsten Schritt. Augsburg hält zusammen! Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Matchball

Die englische Woche ist vorbei. Die Befürchtungen waren groß. Der FC Augsburg holt nach Siegen gegen Wolfsburg und Mainz und einer Niederlage gegen die Bayern unerwarteterweise 6 Punkte und steht plötzlich mit 32 Punkten auf Platz 14 der Tabelle. Damit liegt der FCA 6 Punkte vor dem Relegationsplatz. Die Lage des FC Augsburg in der Liga ist wieder etwas beruhigter. Dazu ist der Trend gerade mal unser Freund. Es könnte alles viel schlimmer sein und das große Zittern ist zumindest vorerst gestoppt.

Als nächstes Hertha

Nun geht es zu Hause gegen Hertha BSC Berlin. Hertha, die nach der erneuten Niederlage gegen Union Berlin Auflösungserscheinungen zeigen. Denen die Ultras die Trikots ausgezogen haben. Bei denen Felix Magath komisches Zeug redet. Und der Trainereffekt recht schnell verpufft ist.

Wer in diesen Tagen zur Hertha blickt, der ist zumindest etwas verwundert (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Und so ist der FC Augsburg am Samstag im Heimspiel Favorit. Der FCA hat jetzt erst einmal wieder eine Woche um zu Kräften zu bekommen und ein paar Wehwehchen auszukurieren. Um dann gegen Hertha auf das weiter aufzubauen, was man zuletzt sportlich ablieferte. Um dann mit einem klaren Plan aufzulaufen, und diesen erneut konsequent umzusetzen. Während Hertha auf der Suche nach der eigenen sportlichen Identität ist und bei Nichtauffinden derselben direkt in die zweite Liga abrutschen könnte.

Der erste Matchball

Die Partie gegen Hertha BSC ist dabei eine, in der man quasi den Klassenerhalt fix machen kann. Sollte man gegen Hertha gewinnen, hätte man vier Spieltage vor Schluss 9 Punkte mehr auf dem Konto genau wie das deutlich bessere Torverhältnis. Ähnlich könnte es in Relation zur Arminia aus Bielefeld aussehen, die am kommenden Spieltag gegen die Bayern ran müssen.

Das ist dann zwar rechnerisch noch nicht ausgeschlossen, dass es nach unten geht, aber passieren wird da trotzdem nichts mehr. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Nebenbei hätte man dann zu Hause in dieser Saison beide Berliner Clubs geschlagen. Auch nicht die schlechteste Bilanz.

Mit diesem Entscheidungsspielcharakter des Hertha-Spiels könnte es am Karsamstag zum Fußballfest in der wwk Arena kommen. Bei einem Sieg lässt sich richtig feiern. Dafür sollten wir zusammen alles geben. Die Mannschaft kann in jedem Fall jede Unterstützung für einen der wichtigsten Schritte in dieser Saison gut gebrauchen.

Die Ulrich-Biesinger-Tribüne sollte am Samstag voll werden (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Das Gewinnspiel

Entsprechend wäre es für alle Beteiligten schön, wenn’s Stadion am Samstag möglichst voll werden würde. Trotzdem lässt sich momentan nicht ausblenden, dass weiterhin Krieg in der Ukraine herrscht, und die Menschen dort weiter unsere Unterstützung brauchen. Nachdem ich hier noch 2 Tickets für Block C für Samstag (digital – print@home) liegen habe, würde ich diese gerne unter all denen verlosen, die hier im Shop etwas gekauft oder an den UBT e.V. etwas gespendet haben. Schickt dazu eine kurze Email mit einem Nachweis (gerne bis auf wesentliche Daten anonymisiert) an kontakt@rosenau-gazette.de bis Mittwochabend. Der Gewinner bzw. die Gewinnerin der beiden Karten wird dann am Donnerstag von mir kontaktiert. Alle vorstellbaren Rechtswege sind ausgeschlossen.

Andauernd

Weniger Pässe gespielt, weniger Torschüsse, Passquote, Ballbesitz und mehr – höhere Laufleistung. Es gibt so viele Statistiken, die nach und vor dem Spiel zu betrachten sind, aber nur das Ergebnis ist entscheidend – 2 : 1!

Augsburg will erstklassig bleiben – so der Eindruck gegen Mainz. Unabhängig vergleichbarer Statistiken oder Situationen, die Mannschaft hat wieder den Willen gezeigt, der den FCA ausmacht, und übergreifend auch Grundsätze, warum der FCA demnächst wohl möglich das zwölfte Jahr in Folge erstklassig spielt.

Die Analyse und Bewertung von Statistiken wird vermutlich in München anders gehandhabt – Anspruch und Erwartung sind verschieden. Neben der zuletzt obligatorischen Meisterschaft spielt München noch um die Champions League. Ob die Tatsache, dass das Spiel gegen den FCA zwischen den Viertelfinalauftritten vs. Villareal liegt, von Vorteil ist, lässt sich unterschiedlich sehen, nicht aber, das der FCA überall punkten kann.

Das Hinspiel war zumindest eines der besten FCA-Spiele der bisherigen Saison.

Durch den Nachholsieg gegen Mainz hat sich die Situation in der Tabelle etwas gewandelt. Mit sechs Punkten und fünf Toren Vorsprung zum Relegationsplatz steht der FCA auf Platz 13 der Tabelle. Gleich wie die bisherige Saison spielerisch, oder hinsichtlich der mannschaftlichen Entwicklung bewertet werden wird, ist dies, von den Spielzeiten 2013/ 14 und 2014/ 15 abgesehen, die zweitbeste Zwischenbilanz zum vergleichbaren Zeitpunkt in der Bundesliga.

Jeffrey Gouweleeuw ist aktuell der Spieler mit den meisten Bundesligaeinsätzen für den FCA im Kader. Auch auf seiner Position trifft oft zu, das die Nichterwähnung seiner Leistungen in der Nachspielbetrachtung eben einer Würdigung der selben zukommt.

Am zweithäufigsten war Andre Hahn in der Bundesliga bisher für den FCA auf dem Platz. Die meiste Zeit seiner Karriere – unterbrochen nur durch wenige Wanderjahre. Vielleicht sollte er mit einem Vertrag auf Lebenszeit ausgestattet werden – ein Abstieg mit ihm, scheint, unter Berücksichtigung seines immer wieder gezeigten Einsatzes, schwer vorstellbar.

Er reiht sich gefühlt auch in eine Liste von Spielernamen, beginnend mit Tobi Werner ein, die auch für die Art und Weise stehen, wie es dem FCA seit nun über zehn Jahren gelingt die Liga zu halten, und zwischenzeitlich auch Akzente zu setzen.

Es ist noch zu früh, und nicht möglich die Saison, einzelne Leistungen oder mannschaftliche Entwicklungen zu bewerten. Vermutlich werden in einer späteren Detailanalyse auch ganz unterschiedliche Akteure bei den jeweiligen Spielen hervorgehoben.

Auch dies macht eine Mannschaft aus, deren Anzahl geschossener Tore dem Tabellenplatz entspricht, und sich auf 14 Spieler verteilt.

Die besten, die größten, seit kurzem auch die meisten Spiele in der Liga. Eigentlich hat Bayern München bereits alle Rekorde erreicht, und die Frage, die bleibt, ist welche dann noch offen sein könnten.

Ein, bisher noch nicht so in den Mittelpunkt gerückter, ist die Erhöhung der Anzahl auf dem Platz stehender Spieler. Sollten jetzt nochmal alle Meisterschaften und Titel durchgegangen werden, ob diese auch mit der korrekten Anzahl an Spielern erreicht wurden. Oder waren in München schon immer 12 Freunde nicht zu trennen.

Die Geschichte vom 12ten Mann ist in München, mit Stadion, ganz anders zu verstehen. Es spielen die besten Elf und die 12. War die Möglichkeit der freien Vergabe der Rückennummern bereits die Steilvorlage? Zumindest früher wäre eine „12“ aufgefallen – möglicherweise aber auch nicht die zusätzliche Anwesenheit der „2“ bis „11“.

Verzögerte Freude ist keine richtige Freude, und manche Situationen scheinen sich besser auf dem Platz lösen zu lassen. Es mag eine Form des Verständnisses von Fehlentscheidungen durch den Schiedsrichter geben, nicht aber für den Videobeweis – der VAR schafft nicht mehr Gerechtigkeit und macht so keinen Sinn.

Bonusspiel gewonnen – zwar hat der FCA zwei Spiele Vorsprung auf Platz 16, aber es sind eben auch noch sechs Spieltage. Vermutlich fehlen noch sechs Punkte, und am Samstag besteht die nächste Gelegenheit zum Sammeln.

Auch beim Auftritt in München geht es um Punkte für den Klassenerhalt. Dies könnte auch ein deutliches Signal an die Liga sein, das Augsburg Abstiegskampf kann, und erstklassig bleibt, seit dann über 4000 Tagen! Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Hommage an Hahn

Dieser Artikel ist ein weiterer Teil unserer kleinen Reihe „player to watch“. Darin rücken wir jeweils einen Spieler in den Fokus, weil er es sich im Laufe der Saison einfach verdient hat. Seid gespannt, wen wir euch als Nächstes präsentieren!

Am Freitagnachmittag hatte ich einen kleinen Schockmoment. Auf meinem Handy ploppte plötzlich die Nachricht auf: „Rückschlag vor Kellerduell: Augsburgs komplette Offensivreihe fällt aus“. Nervös öffnete ich sie. „Das kann ja jetzt wohl echt nicht wahr sein“, dachte ich. Hastig scrollte ich nach unten und musste dann lesen, dass nicht nur Michael Gregoritsch, unser aktueller Torgarant, positiv auf das Coronavirus getestet wurde und damit für das Match gegen Wolfsburg ausfällt, sondern auch (erneut) André Hahn. Damit brach für mich eine kleine Welt zusammen. Gerade im Abstiegskampf halte ich Hahn für einen Spieler, der nur schwer ersetzbar ist. Und zweitens könnte der „Hahno“-Countdown beim FC Augsburg schon begonnen haben. Das heißt: Womöglich bleiben erklärten Fans wie mir immer weniger Spieltage, um den 31-Jährigen noch im FCA-Dress zu erleben.

Höchste Zeit also, um André Hahn eine kleine Hommage zu widmen. Enthalten muss die natürlich, wie Hahn sich innerhalb kürzester Zeit vom Regionalligakicker in die Bundesliga aufgeschwungen hat und beim FCA plötzlich in einer Reihe mit Ernst Lehner, Ulrich Biesinger und Helmut Haller stand. Außerdem will ich auch überlegen, wie realistisch das Abgangs-Szenario im Sommer wirklich ist.

Landkind

André Hahn kommt 1990 in der Kleinstadt Otterndorf auf die Welt. Die niedersächsische Stadt hat weniger als 7.500 Einwohner und liegt an der Nordsee, nicht weit weg vom Wattenmeer. Hier, umgeben von Wiesen, Wasser und Dünen, wächst André zusammen mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Marcel auf dem Familienhof auf. Der Sport scheint bei Hahns in der Familie zu liegen. Oma Ute war einmal eine der erfolgreichsten Reiterinnen Norddeutschlands und auch Papa Andreas, der von Beruf Versicherungskaufmann ist, war beim TSV Otterndorf für die Handballmannschaft aktiv.

Andrés Leben scheint erst nicht viel anders zu verlaufen als das von anderen Kindern und Jugendlichen. In der Otterndorfer G-Jugend fängt er mit dem Kicken an. Sein erster Trainer, Werner Würger, erinnert sich an ihn als einen Spieler, der „in seinem Jahrgang sicherlich der Schnellste und Beste“ war, wohl aber auch ein bisschen eigensinnig. Das trieb Würger ihm aus. Bis heute habe Hahn sich den Teamgedanken zu Herzen genommen. Ich finde, das kann man bei ihm fast an jedem Spieltag beobachten.

Endstation Regionalliga?

Mit zunehmendem Alter schließt sich Teenie Hahn den Jugendmannschaften der nächstgrößeren Städte Cuxhaven und Bremerhaven an. Mit 17 schafft er es zum HSV, zu seinem Lieblingsverein. Erst in die A-Jugend, später auch in die Zweite Mannschaft. Nebenbei wird er Fahrzeuglackierer. Nach 38 Regionalliga-Partien für die Hamburger schließt sich Hahn 2010 dem Liga-Konkurrenten FC Oberneuland an. Doch er kündigt seinen Vertrag dort vorzeitig. Will stattdessen noch eine Ausbildung im Versicherungsbüro des Vaters anfangen, die Fußballschuhe an den Nagel hängen.

Zum Glück hat er’s nicht gemacht! Denn nach seiner Kündigung geht’s steil aufwärts für den damals 20-Jährigen. Seine „Defizite“ liegen vor allem im technischen Bereich, wie er selbst auch einmal zugab. Die spielen jetzt – wie etwa noch in Hamburg – aber plötzlich keine Rolle mehr. Was zählt, sind Tore, die er jetzt macht und damit die Aufmerksamkeit aus der dritten Liga auf sich zieht. Koblenz holt den Angreifer, der schon damals auf beiden Flügeln und auch im Sturmzentrum spielen kann, für den Rest der Saison zu sich. 2011 nehmen die Kickers Offenbach Hahn für eineinhalb Jahre auf. Während dieser Zeit lernt er auch seine spätere Frau Ragna kennen. In der Winterpause der Saison 2012/2013 klingelt bei André Hahn dann unverhofft das Telefon.

In der Rückrunde 2013 war Neuzugang André Hahn im Abstiegskampf gleich eine große Hilfe. (Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Reuters Riecher

Am Apparat ist Stefan Reuter, der den bulligen Flügelmann zum FC Augsburg in die erste Bundesliga lotsen will, bevor es etwa die Eintracht aus dem benachbarten Frankfurt tut. 250.000 € Ablöse bekommen die Offenbacher für Hahn. Der befindet sich mit 22 zum ersten Mal in der ersten Liga. Und gleich mitten im Abstiegskampf, für den er aber wie gemacht ist. Einsatz, Wille, Durchsetzungskraft. Das alles hat Hahn, der Fußball arbeitet und ackert. Außerdem läuft er seinen Flügel ab „wie ein Gestörter“, wie Mannschaftskollege Marvin Hitz mal festgestellt hat. Auch heute noch, mit seinen 31 Jahren, taucht Hahno mit knapp 12 km/Spiel immer ganz oben in der Laufleistungstabelle auf. Nicht umsonst heißt es in Augsburg ja auch: „Der Hahn muss laufen“.

Anfang 2014 traut André Hahn seinen Ohren nicht, als Hansi Flick ihn anruft und ihm sagt, er sei mit an Bord der Nationalmannschaft. Beim Testspiel gegen Chile im März 2014 steht er zunächst im Kader, beim 0:0 gegen Polen feiert er sein Debüt, als er nach der Halbzeit für den verletzten Leon Goretzka eingewechselt wird. Damit ist Hahn seit Helmut Haller, der von 1957 bis 1962 für den BC Augsburg spielte und zwischen 1958 und 1970 auf 33 Länderspieleinsätze kam, erst der vierte FCA-Spieler, der für die deutsche Nationalmannschaft nominiert worden wird. Vor Haller schafften das nur noch Ulrich Biesinger und Ernst Lehner. Hahn in einer Reihe mit Haller, Biesinger und Lehner. Hätte ihm das jemand vor einem Jahr erzählt, hätte er wahrscheinlich – wie beim Anruf von Flick – auch erst gedacht, er wird verarscht.

Hahns Höhenflug

Seit Hahns Bundesligadebüt für den FCA am 20.01.2013 gegen Fortuna Düsseldorf, das zugleich die Wende im eigentlich schon aussichtlosen Abstiegskampf einläutete, sind knapp eineinhalb Jahre vergangen. Gerade in der Saison 2013/14 bestreitet Hahn auf dem rechten Flügel fast alle Partien über die komplette Spielzeit und verhilft dem FCA auf Tabellenplatz 8. Spätestens seine Nominierung für die Nationalelf ruft endgültig die Konkurrenz auf den Plan. Vor dem Hintergrund seiner „American-Dream-Geschichte“ finde ich es absolut verständlich, dass der Niedersachse es damals nicht beim FCA belassen hat, sondern sehen wollte, wie weit sein Traum ihn trägt. Ein anderer Verein ist dazu vielleicht auch näher am Wohnort seiner Familie, mit der Hahn nach wie vor eng verbunden ist. Trotzdem war ich damals doch ziemlich geknickt, als er sich im Sommer 2014 letztlich nach Gladbach verabschiedet hat.   

Mit Gladbach war André Hahn in der Champions League auch beim FC Barcelona und Lionel Messi zu Gast. (Photo by JOSEP LAGO/AFP via Getty Images)

 In den drei Jahren, die der Offensivmann für die Borussia spielt, erklimmt er eine weitere Stufe der Karriereleiter. Die Fohlen spielen 2015 und 2016 Champions bzw. Europa League. Und mit ihnen Hahn, der in seinen insgesamt 17 internationalen Einsätzen Teams wie Manchester City, Juventus Turin oder Barcelona gegenübersteht. Verstärkt wird Hahn am Niederrhein im Sturmzentrum eingesetzt. Trotzdem bleibt ihm aber oft nur die Jokerrolle, weil er es an Leuten wie Lars Stindl oder Thorgan Hazard nicht vorbeischafft. Da bringt sich erneut der HSV ins Spiel, der Hahn für rund 6 Mio. Euro als Köngistransfer zurück an die Elbe holt. Was die Nähe zu seiner norddeutschen Heimat angeht, natürlich ein Glücksfall für Familienmensch Hahn. Sportlich stellt sich die Station allerdings (erneut) als Flop heraus. Und so flüchtet sich Hahn nach dem erstmaligen Bundesliga-Abstieg des HSV im Sommer 2018 zurück zum FC Augsburg.

Zweite Heimat

Im Mai 2018 unterschrieb Hahn beim FCA also einen Vier-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2022. In der Pressemitteilung zu seiner (Wieder-)Vorstellung wird er folgendermaßen zitiert:

„Ich freue mich, wieder zurück in Augsburg zu sein, weil ich mich hier sehr wohl gefühlt und dem Verein viel zu verdanken habe. Der FCA schenkt mir erneut das Vertrauen und das möchte ich dem Verein, allen Verantwortlichen und den Fans zurückgeben.“

André Hahn in der FCA-Pressemitteilung vom 30.05.2018

Um sich in und um Augsburg diesmal noch wohler zu fühlen, hat sich Familie Hahn seit Herbst 2018 in einem Haus im Unterallgäu niedergelassen. Zaisertshofen heißt das 1000-Einwohner-Dorf, das 40 Autominuten vom FCA-Trainingsgelände weg und – wie einst Otterndorf – ebenfalls mitten in der Natur liegt. (Dass es im Allgäu richtig hübsch ist, kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.) Mittlerweile haben die Hahns zwei Söhne.

Anders als in seiner ersten Phase leitete beim FCA nun Manuel Baum die Trainergeschicke, der auf dem rechten Flügel nach wie vor auf den inzwischen 28-Jährigen baute. Unter Martin Schmidt hatte er es schwerer. Hahn wurde zugunsten von Marco Richter oder Ruben Vargas öfter ganz aus dem Kader gestrichen. Während Heiko Herrlich den 1,85 Meter-Mann am liebsten im Sturm auflaufen ließ, wird er von Markus Weinzierl heute flexibler eingesetzt als noch während Hahns erster Phase unter dem heutigen Chef-Coach. Zum Beispiel bildete Hahn seit dem 2:1-Sieg gegen die Bayern, zu dem er auch einen Kopfballtreffer beisteuerte, bis zum Ende der Hinrunde zusammen mit Andi Zeqiri eine Doppelspitze. (Was aber auch der Verletzung von Flo Niederlechner geschuldet war.) In Summe hat Hahn für den FCA 156 Spiele bestritten und dabei 33 Tore und 28 Vorlagen erzielt.

Should I stay or should I go?

Ob Hahn an die fast fünfeinhalb Jahre FCA ab Juni 2022 noch ein Weilchen dranhängt, ist bisher noch nicht klar. Wie die AZ kürzlich berichtet hat, liegen ihr Informationen vor, nach denen sich der Vertrag von André Hahn über eine Klausel zu gleichen Konditionen um ein Jahr verlängern könnte. Voraussetzung dafür wäre eine gewisse Zahl von Startelfeinsätzen. Hier steht der 31-Jährige aktuell bei 21, wobei er für diese „automatische“ Verlängerung angeblich zwischen 25 und 30 erreichen müsste. Dem Verein steht es natürlich aber auch offen, unabhängig vom Greifen der Klausel mit Hahn über einen Verbleib zu verhandeln.

Was! Für! Ein! Strahl! war das 2:0 durch André Hahn gegen Union Berlin am 21. Spieltag.
(Photo by Alexandra Beier/Getty Images)

Als bekennender Hahno-Fan befürworte ich das natürlich sofort! Es gibt aber auch eine Reihe ganz rationaler Argumente, die dafür sprechen. Zunächst ist da diese körperliche Präsenz von Hahn, die jetzt schon häufiger angesprochen wurde. Der Kicker drückt das so aus: „Der robuste Angreifer lebt seit jeher die Basics des Profifußballs: extreme Mentalität und Tempo schlagen Feinmotorik und launisches Talentedasein.“ Dabei heraus kommen dann entweder Gegner, die sich die Zähne an Hahn ausbeißen, atemberaubende Gewaltschüsse wie das 2:0 gegen Union Berlin oder auch kleine Showeinlagen wie der missglückte, aber unglaublich unterhaltsame Rabona-Trick gegen seinen Ex-Club Gladbach.

Wie sagte schon sein Vater so schön:

„André ist auf dem Land groß geworden. Er hat von klein auf mitbekommen, dass man sein Geld mit Arbeit verdient. Und er hat sich im Fußball alles erarbeitet. Er ist ja nicht der ganz große Techniker“.

Vater Andreas Hahn über seinen Sohn in der AZ vom 28.02.2014

Die fehlende technische Finesse könnte man Hahn natürlich auch als Nachteil auslegen. In der Spielweise des FCA mit seinem hohen Pressing und den schnellen Umschaltmomenten und Abschlüssen fällt das aber kaum ins Gewicht. Nach dem Ausfall von Noah Sarenren Bazee, der zuletzt auf dem rechten Flügel zu seinem ersten Startelfeinsatz in dieser Saison kam, könnte Hahn auf dieser Position sogar noch wichtiger werden. Auch weil Lasse Günther vom Trainerteam eher links gesehen wird und es auch keinen Unterschied macht, ob Reuter mit seiner Offerte in Richtung Linton Maina von Hannover 96, der womöglich als Ersatz für Bazee geplant ist, Erfolg hat oder nicht.

Fazit

Mir sitzt definitiv die Hahn-Brille auf der Nase und ich würde mich unglaublich freuen, Hahno noch eine weitere Saison beim FCA sehen zu können. Sofern er und seine Familie es sich ebenfalls vorstellen können, noch länger in ihrer „zweiten Heimat“ in Schwaben zu bleiben.

Mich faszinieren seine Geschichte und seine Person. Das HSV-Magazin hat dazu mal geschrieben: „Der Weg von André Hahn ist besonders. Deshalb ist André Hahn so normal.“ Genau das ist es, warum ich ihn so schätze. Seine Bodenständigkeit, seinen Fleiß, seinen Kampfgeist. Seine Ruhe und Zurückhaltung, obwohl er gleichzeitig richtig beißen, sich für sein Team aufopfern kann.

Auch wenn es erwiesenermaßen nicht zu empfehlen ist, dass Sportlerinnen und Sportler nach einer Coronainfektion zu schnell wieder in den Trainings- und Spielbetrieb einsteigen, habe ich mich am Sonntag insgeheim doch diebisch gefreut, dass Hahno beim überraschenden 3:0 gegen Wolfsburg die letzten zehn Minuten doch noch aktiv am Spiel teilnehmen durfte. Spätestens zu dem Zeitpunkt hatte ich meinen kleinen Schock von Freitag dann auch komplett überwunden.

Weiterführend

Es eine wesentliche Qualität in den entscheidenden Momenten zu überzeugen. Und es gibt bestimmte Spiele, in denen dem FCA dies alljährlich gelingt. Elf Jahre sind es mittlerweile, die der FCA ununterbrochen erstklassig spielt, und die Wahrscheinlichkeit für ein weiteres Jahr ist wieder gestiegen.

Es mag verschiedene Möglichkeiten geben ein einzelnes Spiel zu analysieren, anhand von Situationen, in der Gesamtbetrachtung und aus bestimmten Abläufen unter Berücksichtigung des gegnerischen Auftritts.

Beginnend mit dem frühen Führungstor, einiger Einzelleistungen und dem mannschaftlichen Auftreten – dazu noch die zwei Tore in der zweiten Hälfte – am Sonntag konnte die Mannschaft wieder zeigen, was den FCA eben auch ausmacht.

Die Aufstellungen und Abläufe waren und sind unterschiedlich, und es fällt schwer allgemein übergreifend zu beschreiben, was genau die jeweiligen Merkmale sind, die dazu beitragen, dass der FCA in den entscheidenden Spielen zum Ende der Saison die nötigen Erfolge erreicht – mannschaftliche Geschlossenheit und Einsatzwille sind dabei jedoch immer die Basis.

Einige entscheidende Spiele, in denen der FCA dies immer wieder bewiesen hat: An den letzten Spieltagen der Saison 2012/ 13 gegen Fürth oder 2016/ 17 in Hoffenheim, genauso wie der vorgezogene Klassenerhalt an einem 33. Spieltag 2012 in Mönchengladbach, 2016 auf Schalke oder im vergangenen Jahr gegen Bremen.

Nicht zu vergessen sind aber die Spiele gegen Ende der Rückrunde, in denen der FCA oft einen Grundstein legte, und ein klares Bewusstseinszeichen setzte, um was es wirklich geht. Und in diese Reihe der Spiele, wie gegen Stuttgart 2013, Wolfsburg 2016, Hamburg 2017 und vor allem Stuttgart 2019 könnte sich das Spiel am vergangenen Sonntag auch einreihen.

Eine ganz andere Situation bei Mainz 05 in dieser Saison. Die seit den Veränderungen zur Rückrunde der vergangenen Spielzeit beginnende Entwicklung hat angehalten. Der FSV steht aktuell mit 38 Punkten auf Platz 10. Saisonübergreifend, unter Einrechnung der letzten Rückrunde, wäre es ein Platz, der zur Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb ausreichen würde.

Möglicherweise reicht es für die beste Platzierung seit sechs Jahren in dieser Spielzeit; in der Heimtabelle liegen die Mainzer auf Platz 3. Auswärts dagegen gelangen bei zwei Siegen in der Vorrunde, in Hoffenheim und Bielefeld, erst 8 Punkte.

Auch mit der Vorrundenbegegnung hat der FCA weiterhin eine positive Bilanz und die letzten vier Heimspiele gegen Mainz gewonnen.

Durch die Ergebnisse der anderen Abstiegskandidaten am letzten Wochenende lässt sich der Abstand zum Relegationsplatz weiter vergrößern. Aktuell steht der FCA mit 29 Punkten auf Platz 14.

Es stehen noch sechs reguläre Spieltage an. Der Blick auf das Restprogramm lässt viele Möglichkeiten offen. So spielt die Hertha noch gegen Stuttgart, in Bielefeld und in Augsburg. Wolfsburg, in der Tabelle zwei Punkte vor Augsburg stehend, spielt am kommenden Wochenende gegen Bielefeld und noch in Stuttgart.

Es sind nicht nur die direkten Duelle, die entscheidend für den Klassenerhalt sind – keines dieser Spiele findet an den letzten beiden Spieltagen statt. Alle beteiligten Vereine treffen hier noch auf einen der in der letzten Abschlusstabelle auf den Plätzen 1 – 3 stehenden Klub.

Unter den Annahmen, dass Fürth nicht mehr den Klassenerhalt schaffen kann, und 38 Punkte wieder ausreichen, bedeutet dies, dass, abhängig von der Ausgangsposition des jeweiligen Vereins, noch drei bis vier Siege zum Ligaverbleib nötig sind. Der FCA hat hierfür ein Spiel mehr zur Verfügung.

Coronabedingt wurde das ursprünglich angesetzte Aufeinandertreffen gegen Mainz kurzfristig abgesagt, was in Augsburg, auch durch den Rückenwind nach dem Auswärtssieg in Bielefeld, und die daraus resultierende Spielpause als Nachteil empfunden wurde.

Am Mittwochabend, im Nachholspiel nun die Möglichkeit, auf der letzten Leistung aufbauend, zu zeigen was Augsburg ausmacht, und einen nächsten Schritt Richtung bleibender Erstklassigkeit zu machen. Gutes Spiel!

Nur der FCA!

Was ist mit der Jugend?

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Mit hehren Zielen ist Klaus Hofmann als Präsident des FC Augsburg gestartet. Er wollte die Quote der Spieler, die beim FC Augsburg in der ersten Mannschaft spielen und aus der eigenen Jugend stammen, erhöhen. In der Saison 2021/22 ist sie dennoch so niedrig wie seit langem nicht. Außer Raphael Framberger, der schon vor Jahren sein Debüt im Trikot des FCA feierte, kommt kein Spieler aus dem eigenen Nachwuchs zu Einsatzzeiten. Nicht nur in der Tabelle sondern auch im Bereich der Entwicklung eigener Jugendspieler ist der FCA weit davon entfernt, die eigenen Ziele zu erreichen. Man könnte sogar meinen, man hätte sie aufgegeben. Was ist passiert?

Hochgelobt und abgehoben

Markus Weinzierl verkündete noch in seiner ersten Amtszeit, dass die Jugendspieler in Augsburg weit weg wären von der ersten Mannschaft. Doch nach Weinzierls Abschied tat sich was. Zwischenzeitlich kamen einige Spieler aus der eigenen Jugend in Augsburg zu ihrem Profidebüt. Kevin Danso war lange der Vorzeige-Nachwuchsspieler. Schnell war durch seine Leistungen in den Jugendmannschaften klar geworden, dass er das Talent für großes hat. Frühzeitig durfte er unter Manuel Baum debütieren. Sich fest spielen. Fehler machen. Zum A-Nationalspieler für Österreich werden. Und in Schwächephasen auf der Bank sitzen.

Danso viel es anscheinend schwer die Konsequenzen seiner Leistungsschwankungen zu akzeptieren. Er wollte Stammspieler sein und wurde erst an den FC Southampton und nachfolgend an Fortuna Düsseldorf verliehen. Nach seiner Rückkehr wurde ihm eröffnet, dass er sich in Augsburg dem Wettbewerb um die Plätze zu stellen habe. Er versuchte seinen Abgang zu erpressen. Der FCA fand mit RC Lens eine Lösung, wo er nun mit 23 Jahren Stammspieler in der Ligue 1 in Frankreich ist. Warum er seine Zukunft nicht mehr in Augsburg gesehen hatte, wird eines der Rätsel rund um den FC Augsburg bleiben. Vielleicht liegt die wesentliche Ursache aber in diesem Fall schlicht im abgehobenen Selbstverständnis des Spielers selbst.

Aus der Jugend Leistungsträger im Herrenteam. Danso und Richter haben den Durchbruch geschafft. In Augsburg spielen sie allerdings keine Rolle mehr. (Photo by Alessandro Sabattini/Getty Images)

Bei aller Unruhe die Perspektive woanders gesucht

Etwas anders gelagert ist die Geschichte bei einem anderen Spieler des Augsburger Nachwuchses, der sich in Augsburg durchgesetzt hatte und nun sein Glück woanders sucht. Marco Richter ist ein Lausbub. Ihn verbindet mit Danso, dass er Talent bis zum Umfallen hat. Darüber hinaus hat er sich aber in der Kommunikation nach außen immer professionell verhalten und sich über Jahre beim FCA durchgesetzt und war zu einem wichtigen Spieler im Kader des FCA geworden. Richter derweil ist ein Spieler der meiner Einschätzung nach sehr davon profitieren kann, wenn es Ruhe in der sportlichen Führung des Vereins, v.a. beim Cheftrainer, gibt. In Augsburg aber wechselten Richters Aufgaben unter den unterschiedlichen Trainern immer wieder. Baum, Schmidt und Herrlich sorgten nicht dafür, dass Richter zu einer festen Position und konstanten Leistungen fand.

Wechselwünsche und Gedanken kamen entsprechend regelmäßig immer wieder ans Tageslicht. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass Richter von Volker Struth beraten wird, der eine der größten Beratungsagenturen führt, und dessen Aushängeschild Toni Kroos ist. Er schafft es regelmäßig seine Spieler an Clubs zu vermitteln, wo sie den nächsten Schritt machen sollen. Richter hatte früh im Kopf, dass der nächste Schritt nicht mehr in Augsburg stattfinden sollte. Nachdem in Gerüchte in Köln und Gladbach sahen, ging er im vergangenen Sommer zur Hertha nach Berlin. Und im Umfeld des FC Augsburg darf man sich fragen, warum auch in diesem Falle der FCA seine sportliche Vision und die Rolle des hochverlangten Eigengewächses darin nicht nachhaltig vermitteln konnte.

Vernachlässigt

Damit ist die Geschichte derer, die aus dem Augsburger Nachwuchs den Weg in die Bundesliga gefunden haben aber noch nicht auserzählt. Der ein oder andere Fan des FC Augsburg rieb sich zuletzt mit einiger Verwirrung die Augen. Simon Asta, vormals großes Talent auf der Rechtsverteidigerposition, spielte bei Fürth gerade auf dieser Leidensposition der Augsburger 90 Minuten in der Bundesliga. In Augsburg hatte man vor 1,5 Jahren dem Wechselwunsch Astas nachgegeben und ihn fest nach Fürth ziehen lassen. Mittlerweile ist er in Fürth in der Bundesliga angekommen und wurde unlängst auch in der deutschen U21 Nationalmannschaft berücksichtigt. Ähnlich lief es vormals bei Marvin Friedrich, der erst in Augsburg verletzt fehlte, nach Berlin zu Union verliehen wurde, und dann nicht mehr zurückkehren wollte. Nur, dass Friedrichs Entwicklung in Berlin noch rasanter war und Friedrich bei Schalke ausgebildet wurde und nicht in Augsburg.

Die fehlende Betreuung der Leihspieler führte dazu, dass man Christoph Janker installierte, um genau diese zu übernehmen. Auch die Schnittstelle zum Nachwuchsleistungszentrum fällt ganz grundsätzlich in sein Arbeitsgebiet. Rainer Maurer hatte sich zu diesen Themen erst vor kurzem auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Freiburg geäußert. Er hatte kommuniziert, dass diese Schnittstelle coronabedingt gelitten hatte. Der FC Augsburg hatte vergleichsweise wenig Infektionen in der ersten Mannschaft. Wenig Einbindung der Jugendspieler in den Profibetrieb könnte hier geholfen haben. Sie hat aber auch die Brücke gekappt und den Jugendspielern die Möglichkeit genommen, sich zu zeigen und oben anzuklopfen. Hier gilt es jetzt zügig, wieder mehr Durchlässigkeit zu schaffen, und den eigenen Jugendspielern vermehrt Perspektiven aufzuzeigen, bevor sie ihre Zukunft auch woanders suchen. Danso und Richter waren hier als Vorbilder eventuell zuletzt prägender als Raphael Framberger, der immer als Vorzeigeobjekt der Jugendarbeit dienen muss.

Mit Tim Civeja war die Hoffnung verbunden, den nächsten Startelfkandidaten aus der Jugend gefunden zu haben. Er ist vorerst, wie auf diesem Foto, wieder etwas in den Hintergrund geraten. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Ist Jugendförderung eine Priorität?

Und hierbei werden die Jugendspieler auch beobachten, wie es den Spielern ergeht, die in Augsburg Profiverträge haben und mit der ersten Mannschaft trainieren. In der Öffentlichkeit erinnert man sich an einen davon schon kaum noch. Derweil war in der letzten Saison Tim Civeja der heiße Name unter den Nachwuchsspielern des FC Augsburg. Unter Heiko Herrlich war er ganz nah dran an der Mannschaft, durfte debütieren und wurde nur ausgebremst, weil ihn eine Verletzung lange zum Zuschauen verdammte. In dieser Saison und unter Markus Weinzierl ist Tim Civeja wieder ein bisschen in der Versenkung verschwunden. Selbst als mit Tobi Strobl und Carlos Gruezo zwei zentrale Mittelfeldspieler ausfielen und auch während der Corona-Erkrankung von Arne Maier kam Civeja nicht zum Zug.

Und so stellt sich in Augsburg mittlerweile schon die Frage, welche Rolle die Förderung der eigenen Jugend bei den Prioritäten der sportlichen Führung spielt. Gerade in Zeiten, in denen man schnell einen zweistelligen Millionenbetrag für ein US-Talent ausgibt, und in denen die eigene Jugend keine Berücksichtigung in der ersten Mannschaft findet, führt dies vielleicht bei dem ein oder anderen mehr zu Abwanderungsgedanken. Gerade die ausgeliehenen Talente um Maurice Malone, Lukas Petkov und Co. werden sich fragen, inwiefern sie in Augsburg die optimalen Bedingungen für ihre Zukunft vorfinden. Alles in allem scheint es, als ob der FCA nach den rosigen Zeiten der Talententwicklung unter Manuel Baum in diesem Bereich in der Entwicklung stagniert, wenn nicht sogar zurück fällt.

Der große Schnitt im Sommer?

Kurzfristig kommt aber nun doch Spannung ins Thema. Durch viele Ausfälle und Erkrankungen ist die Personaldecke gegen Wolfsburg mehr als dünn. Das Spiel der U23 wurde auf Grund der Platzverhältnisse in der Rosenau abgesagt. Wenn sich hier nicht schon am Sonntag für den ein oder anderen aus dem Nachwuchsbereich die Chance ergibt sich zu zeigen, dann wird das wahrscheinlich in dieser Saison ganz grundsätzlich nichts mehr.

Nachdem die sportliche Situation zudem weiter kritisch bleibt, wird wohl hier gerade niemand den Finger mit Nachdruck in die Wunde legen. Im schlimmsten Fall wird der FCA im Sommer allerdings hier eine weitere Baustelle haben, bzgl. der er zumindest sein Auftreten in der Öffentlichkeit korrigieren sollte. Wenn nicht sogar Nacharbeiten an Strategie und Fundament notwendig sind. Die Trennung von U23-Trainer Sepp Steinberger zum Saisonende ist ein Zeichen, dass es im Gebälk kracht. Im Profibereich hat Weinzierl auch in seiner zweiten Amtszeit die Kompetenz bzgl. der Integration der Spieler des eigenen Nachwuchses vermissen lassen. Die Trainerentscheidung für die Profis über den Sommer hinaus ist zumindest noch nicht nach außen kommuniziert worden. Es wäre schön, wenn dieses Thema hier eine wichtige Rolle spielen würde.

Folge 25: #Wolfsgschwätz

Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels – zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.

Nach der Länderspielpause rollt an diesem Wochenende der Ball in der Bundesliga wieder. Und damit natürlich auch für den FC Augsburg, der am Sonntag um 15.30 Uhr daheim in der WWK-Arena gegen den VfL Wolfsburg ranmuss. Irina, Birgit und ich haben aus diesem Anlass eine neue Folge „Puppngschwätz“ gebastelt.  

Zum Einstieg heißt es gleich: Wie ist die Stimmung vor dem Spiel? Schlottern uns schon die Knie? Oder sind wir voller Hoffnung auf ein paar Punkte? Im Anschluss gibt es dann die aktuellen Neuigkeiten vom FC Augsburg. Inklusive der News, die auf der Pressekonferenz vor der Partie mitgeteilt wurden. Wobei ich schon verraten kann, dass mindestens eine Nachricht uns förmlich vom Hocker gerissen hat.

Zwar haben wir diesmal keinen Gast für unser #Fangschwätz eingeladen. Allerdings werden wir euch ebenfalls eine ausführliche Gegneranalyse liefern. Wie ist der VfL einzuschätzen? Auf welchen Wolf muss der FCA besonders aufpassen? Und welche Aufstellung wird der FCA gegen sie aufs Feld bringen?

Unsere Kategorie #Promigschwätz ist diesmal reichlich bestückt. Denn wenn man mal tiefer in die Geschichtsbücher schaut, tauchen doch so einige Akteure auf, die schon mal etwas mit unserem aktuellen Gegner, dem VfL Wolfsburg, zu tun hatten. Außerdem zieht sich das bis in die Gegenwart durch.

Vorenthalten wollen wir euch auch nicht die aktuellen Gerüchte, von denen in den vergangenen Tagen ein paar aufgelaufen sind. Außerdem sehen wir uns an, wie unsere FCA-Profis mit ihren Nationalteams abgeschnitten haben. Nach der Lage der Liga geben wir traditionell unsere Tipps ab.

Am Ende wollen wir euch noch das Fußballfest näherbringen, das diese Woche in der Champions League der Fußballfrauen stattgefunden hat, und unsere kleine Spendenaktion, die wir uns überlegt haben.

Die Episode #Wolfsgschwätz hört ihr unter folgenden Links:

Fußballansichten

Durch die Länderspielpause, diesmal auch mit Spiel, liegt das letzte Auftreten des FCA beim VfB wieder etwas zurück.

Nach dem Auftritt vor 55.000 Zuschauern in Stuttgart entsteht nach zwei Jahren wieder etwa mehr Normalität, und auch in Augsburg wird die Kurve wieder ein vertrautes Bild ergeben. Corona bleibt aber nicht nur auf dem Rasen und der Bank weiter ein Thema.

Das letzte Spiel mag sich unterschiedlich einordnen lassen, aber es sind noch sieben Spieltage, darunter vier Heimspiele, plus das Nachholspiel gegen den FSV Mainz. Aktuell steht der FCA mit der besseren Tordifferenz gegenüber der Hertha auf Platz 15, mit einem Punkt Vorsprung zu Bielefeld.

Wenig sinnvoll die Aufgaben der beteiligten Mannschaften zu betrachten, geht es für den FCA von Spiel zu Spiel. Dafür, was alles in den letzten Spieltagen einer Saison im Abstiegskampf möglich ist, gibt es genügend Beispiele in der eigenen Bundesligageschichte. Die nächste Aufgabe ist am kommenden Sonntag der VfL Wolfsburg.

Mit 13 Punkten, auf Platz 9 stehend, wechselten die Wolfsburger nach dem neunten Spieltag den Trainer. Nach Siegen in Leverkusen und gegen Augsburg verlief die Saison mit Trainer Kohfeldt dann nicht wie erwartet. Nach der Hinrunde mit 20 Punkten auf Platz 13, und aktuell gleich, mit fünf Punkten Vorsprung auf dem Relegationsplatz.

Nur viermal stand der VfL in seiner Bundesligageschichte zu diesem Saisonzeitpunkt schlechter, und sicherte sich dabei 2017 bzw. 2018 den Klassenerhalt erst über die Relegation. Die schwache Schlussviertelstunde und anderes, die Wolfsburger haben auch in der Rückrunde den Anschluss nach oben verpasst, und spielen nach dem Auftritt in Augsburg mit der Arminia gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf.

Wie könnte der Blick aus Augsburger Sicht auf die kommenden sechs Wochen sein. Nach den Spielen gegen Wolfsburg und Mainz geht es nach München. Im Anschluss die Partien gegen die Hertha, in Bochum, und gegen Köln. Am vorletzten Spieltag in Leipzig, und gegen Fürth.

Schwer einzuschätzen wie viele Punkte dieses Jahr für den Klassenerhalt erforderlich sind. Die in der bisherigen Bundesligazeit des FCA immer ausreichenden 38 sollten aber in jedem Fall das Ziel sein. Und bei genauer Betrachtung hat der FCA durch das Heimdoppel gute Chancen einen ersten Schritt in diese Richtung zu machen.

Weder über die bisherige Saison nachzudenken, noch voraus planen, es geht einfach Spiel für Spiel darum zu punkten. Egal, ob es vorteilhaft sein könnte, das es für die jeweiligen Kontrahenten in den Vergleichen noch um etwas geht oder nicht, der FCA muss als Mannschaft überzeugen, und vor allem in den Heimauftritten den Grundstock zum Klassenerhalt legen.

Fanradios gibt es schon relativ lange im Fußball. Einhergehend mit der zunehmenden Kommerzialisierung und dem Verkauf der Übertragungsrechte sind die ersten ab den 90er-Jahren entstanden. Als eines der ältesten gilt das mittlerweile eingestellte Hertha-Echo, das 1989 gegründet wurde.

Neben unterschiedlichen Beiträgen aus Fansicht über und um den jeweiligen Verein nahmen auch die Live-Reportagen für Fans, die nicht im Stadion sein konnten, mit der Zeit zu.

Am 15. Oktober 1999 wurde in Leverkusen, beim Spiel gegen den SSV Ulm, das erste Mal bei einem Bundesligaspiel sehbehinderten Zuschauern eine Blinden-Reportage im Audio-Form angeboten. Der Durchbruch kam mit der WM 2006, und mittlerweile gibt es bei der überwiegenden Anzahl der Vereine von der ersten bis zur dritten Bundesliga, sowie bei verschiedenen Regionalligisten entsprechende Angebote.

Auch ohne Schulungen und Workshops, die der DFB für die über 250 geschätzten Blindenreporter in Deutschland anbietet, ist es mehr als ein Erlebnis ein Spiel gemeinsam mit einem sehbehinderten Fan zu verfolgen, und dabei live Spielverlauf und Emotionen in Worte zu fassen. So gesehen und erlebt beim letzten Spiel in Stuttgart, und dabei mehr noch über die Leidenschaft für den Sport von Sehbehinderten gelernt.

Zum Ende des Bundesligawochenendes kann der FCA am Sonntag mit einen guten Start in die anstehende Woche starten, und wieder ein Signal setzen, das Augsburg erstklassig ist – dazu die Unterstützung von den Rängen. Augsburg hält zusammen! Gutes Spiel!

Nur der FCA!

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