Zwei Wochen sind es seit dem letzten Spiel in Dortmund, wo der FCA mit veränderter Aufstellung einen, im Vergleich zum Spiel in Freiburg, verbesserten Auftritt, einschließlich des ersten Tors von Zeqiri, lieferte.
Weit größere Bedeutung kommt am Wochenende dem Aufeinandertreffen mit Bielefeld zu.
Als Abstiegskandidat Nummer 1 gehandelt, hat die Arminia in der vergangenen Saison mit zwei Unentschieden, und dem Sieg in Stuttgart, in den letzten drei Spielen den direkten Klassenerhalt erreicht. Dies mit den zweitwenigsten Toren, nur Schalke traf seltener, und fünf 1: 0- Siegen.
Nach dem Leihende von Ritsu Doan ist mit Fabian Klos nur noch einer der zwei Torschützen, die öfter als zweimal getroffen haben im Team. Neu im Sturm sind in dieser Spielzeit bei den Ostwestfalen Janni Serra, Florian Krüger und Bryan Lasme.
Mit bisher vier Unentschieden, noch ohne Sieg und mit den mit wenigsten geschossenen Toren stehen die Bielefelder nach dem siebten Spieltag mit vier Punkten direkt hinter dem FCA in der Tabelle.
Wo steht der FCA in der elften Bundesligasaison in Folge? Sportlich werden die nächsten drei Spiele genauere Hinweise liefern. Wie aber ist die Wahrnehmung des Vereins von innen und außen, welches Gesamtbild oder auch Image wird mit ihm verbunden?
In der ersten Bundesligajahren als Aufsteiger, der mit starken Rückrunden überzeugte, und mit der Zeit auch durch eine eigene Spielweise. Dazu die Ruhe im Verein und die Atmosphäre im Stadion. Etablierung in der Liga, die Reise durch Europa, vieles das sich auch nach außen transportieren ließ
Immer schon sind mit Vereinen Bilder und Geschichten verbunden, die sich in der äußeren Wahrnehmung manchmal auch unterscheiden, und in unterschiedlicher Form dann vom jeweiligen Marketing genutzt oder auch beeinflusst worden sind: Von Rekord-Konstellationen bis zum Grauen-Maus-Image.
Oft werden auch Vergleiche mit der nicht immer so korrekten, vermeintlichen Herkunft als Arbeiterverein oder regionaler Verwurzelung bemüht. In Zuge der fortschreitenden Kommerzialisierung sollten dann Gründungsjahre den Nachweis tradierter Fußballkultur bestätigen.
Bei einigen Vereinen hat sich die Markenbildung auch durch die Dualität von sportlichen oder wirtschaftlichen Erfolg und der Pflege tatsächlicher Herkunft und gepflegten Brauchtums verstärkt. Dies betrifft, wie auch die einhergehende Mythenbildung, nicht nur die großen Vereine.
Genau genommen alles Prozesse, die immer vorhanden, und durch zunehmend mediales Interesse weiter verstärkt wurden. Was aber könnte ein zeitgemäßes Erscheinungsbild sein, wie lässt sich dieses beeinflussen, und wie wird es wirklich von außen wahr genommen?
Sportliches Auftreten, Verein und Umfeld ergeben ein Gesamtbild, an dem sich allgemeine Sympathien orientieren, und das die Identifikation mit Zielen und Werten in den eigenen Reihen verstärkt.
Viele andere Fragen auch zur Fußballkultur in den letzten beiden Wochen, in denen die Nations League zum zweiten Mal beendet wurde, und es keiner Blitzumfrage bedarf um festzustellen, das ein Großteil aller Fußballinteressierter den Modus dieser Veranstaltungsreihe, einschließlich dem Zusammenhang mit der WM-Qualifikation, ohne Hilfsmittel nicht erklären könnte. Wer war nochmal der erste Titelträger?
Nach der Länderspielpause ist vor der Länderspielpause, und nach der Nations League ist vor dem nächsten unsinnigen Wettbewerb. Vielleicht läge der Vorteil eines Übermaß an Formaten auch darin, dass sich einzelne Ligen irgendwann wieder auf den eigentlichen Sport konzentrieren könnten.
Aus organisatorischer Sicht weiterhin unterschiedliche Voraussetzung beim Corona-Management und der Auslastung der Stadien an den verscheiden Standorten. In Augsburg zum ersten Mal nach langer Zeit wieder ohne Hindernisse auf dem Stehwall, sollte es auch weiterhin für alle möglich sein ins Stadion gehen zu können.
102 Siege hat der FCA bisher in der Bundesliga erreicht, 49 davon mit Markus Weinzierl auf der Trainerbank. Mit einem erfolgreichem Auftritt am Sonntag könnte der FCA nicht nur den Abstand zu den direkten Abstiegsplätzen ausbauen, sondern im ersten von drei anstehenden Spielen gegen Gegner auf Augenhöhe, den Nachweis weiterer Entwicklung in der elften Bundesligasaison liefern. Gutes Spiel!
Gerade ist Länderspielpause. Allerdings bedeutet das nicht, dass der FC Augsburg und seine Akteurinnen und Akteure untätig geblieben sind. Ganz im Gegenteil: In der vergangenen Woche ging es für die A-Elf im Testspiel gegen den Jahn aus Regensburg und unsere Nationalspieler sind (teilweise) bei ihren Mannschaften. Auch die U23 und die FCA-Frauen durften ran. Und dann war da noch die Sache mit Flo Niederlechners zunächst mysteriöser Operation… Über all diese Schauplätze fahren wir im wöchentlichen „Puppngschwätz“ der Rosenau Gazette einmal kurz mit dem Rasenmäher. Ziehen wir am Starterseil!
Altbekanntes
Für unsere Profis stand am Donnerstag ein Test gegen den SSV Jahn Regensburg auf dem Plan. Aktuell Zweiplatzierter der 2. Bundesliga und von 2007 bis 2012 Wirkungsstätte von Trainer Markus Weinzierl. Das Spiel fand auf heimischem Rasen, gleichwohl unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Daher war es leider nicht – wie viele der vergangenen Testspiele – im FCA TV zu sehen. Auch sonst sind die Infos dazu recht rar.
Trotzdem war es den beiden Spielberichten zufolge wohl ein munteres Spiel, das der FCA bei Chancenplus auf seiner Seite knapp mit 1:0 für sich entscheiden konnte. Den Siegtreffer in der 67. Minute erzielte Noah Sarenren Bazee per Flachschuss nach einer sehenswerten Kombination über Arne Maier und Andi Zeqiri. Der war es auch, der in der ersten Hälfte aus kurzer Distanz die größte Chance für uns hatte. Der Regensburger Torwart konnte aber erfolgreich vereiteln.
Weitere gute Möglichkeiten hatten Iago (47.) und Hahn (50.). „Im letzten Drittel fehlte allerdings […] die letzte Genauigkeit“, gab der FCA selbst zu. Mal wieder, muss man fast sagen. Denn schon im Testspiel im Januar, das damals noch unter Heiko Herrlich ebenfalls 1:0 für den FCA ausging, hatte es gegen den Jahn an der Chancenverwertung gehapert. Bis heute ist das eines unserer größten Probleme.
Neugesichtetes
Optimistisch stimmt aber, dass die Verteidigung um Oxford und Co. wieder sehr solide arbeitete. Zudem stand Jan Morávek, der seit Ende August zu den Augsburger Dauerverletzten zählt, die ersten 45 Minuten wieder auf dem Platz. Das macht Hoffnung auf eine baldige Rückkehr und darauf, dass Weinzierl im Mittelfeld wieder mehr Optionen zur Verfügung hat.
Nicht zuletzt rückte im Test ein neues Gesicht in die Startelf: Der 18-jährige Dikeni Salifou aus der U19 durfte 75 (!) Minuten lang im (zentralen) Mittelfeld auf sich aufmerksam machen. Mit den Profis stand erstmals auch U17-Spieler Mert Kömür auf dem Rasen, der in der 90. Minute Maier ersetzte.
(Fern-)Reisende
Wo es für die einen ans Testen geht, geht’s für die anderen ans Reisen. Insgesamt acht FCAler sind im Moment mit ihren Nationalmannschaften auf der ganzen Welt unterwegs. Kein Wunder, es is‘ ja auch WM-Quali. Am weitesten reisten dafür zweifellos Carlos Gruezo und Sergio Córdova. Gruezo gelang mit seinen Ecuadorianern am Donnerstag ein 3:0 gegen Bolivien, wobei er die volle Spielzeit über mithelfen durfte. „Panther“ Córdova konnte auch nach seiner Einwechslung in der 75. Minute die 1:3-Niederlage Venezuelas gegen Brasilien nicht mehr abwenden. Am Sonntag spielen die beiden Vereinsgefährten mit ihren Teams gegeneinander.
Für Gregerl ging es am Samstag mit Österreich in den hohen Norden auf die Färöer-Inseln, die ungefährdet mit 0:2 besiegt wurden. Aufs Feld durfte er immerhin noch in den letzten Minuten. Auch Ex-Augsburger Kevin Danso stand im Aufgebot von Franco Foda, kam aber nicht zum Einsatz. Für unseren polnischen Rechtsverteidiger Robert Gumny war es seit fast einem Jahr das erste Mal, dass er gegen San Marino (5:0) wieder in der Startelf stand. Überhaupt wurde er erst zum fünften Mal in den Kader Polens berufen. Dass er bei seinem zweiten Startelfeinsatz nun gleich die komplette Spielzeit absolvierte, zeigt, welch positive Entwicklung Gumny beim FCA mittlerweile macht.
Gesundheitspflege
Weniger erfreulich lief es dagegen für Freddy Jensen und seine Finnen. Deren 1:2-Niederlage gegen die Ukraine am Samstag musste er von der Bank aus mitansehen. Auch für unseren Flügelflitzer Ruben Vargas verläuft die Länderspielphase nicht optimal. Zwar ist er in die Schweiz gereist. Genau wie seine Kollegen aus der „Nati“, die am Samstag Nordirland mit 2:0 besiegten. Er laboriert im Moment aber an einer Erkältung und es ist sehr unwahrscheinlich, dass er für das Spiel am Dienstag in Vilnius, Litauen, noch nachgeholt wird. Eher lässt er sich von seiner Mama umsorgen und tritt den Rückweg nach Schwaben an, sobald er wieder fit ist.
Internationale Luft durften zuletzt auch unsere Jungspunde Frederik Winther und Lasse Günther schnuppern. Zwar stand der dänische Innenverteidiger beim 1:0-Sieg seiner U21 im EM-Quali-Spiel gegen Schottland in Edinburgh nicht im Kader. Vielleicht bekommt er aber ja am Dienstag gegen Belgien noch die Chance. Dagegen setzte unser neuer Rechtsaußen mit der deutschen U19 beim sog. „Vier-Nationen-Turnier“ in der Slowakei, das auf die EM-Quali der Junioren vorbereiten soll, ein dickes Ausrufezeichen. Beim 6:1 gegen die Gastgeber am Mittwoch steuerte er höchstpersönlich das vierte Tor bei. Kommt bitte alle (wieder) gesund zurück!
Knapp war’s
Gerade am Donnerstag durften einige Akteure aus der „Zwoten“ noch mit der A-Mannschaft über den Testspielsieg jubeln. Weinzierl hatte in einem fröhlichen Wechselreigen vor allem in der zweiten Halbzeit auch U23-Spieler wie Innenverteidiger Dominic Schmidt (ab 60. Minute) oder Linksaußen Dorian Cevis (ab 83. Minute) zum Zug kommen lassen.
Am Freitag mussten dieselben Spieler in Eltersdorf dann aber eine denkbar knappe 1:2-Auswärtsniederlage einstecken. Zwar war der FCA II zunächst durch Innenverteidiger Mario Subaric in Führung gegangen. Allerdings kassierte er kurz vor der Pause noch den Ausgleich und kurz vor Spielende (88.) dann das bittere 1:2, das aus einer drückenden Schlussoffensive des SCE resultierte. Nach 16 Spielen steht der FCA mit seinen 19 Punkten nun hinter Eltersdorf auf dem 13. Tabellenplatz der Regionalliga Bayern. Gegen das kleine Kleeblatt, aktuell Drittletzter, ist am Dienstag in der Rosenau sicherlich was zu holen!
Erst glänzend, dann gefrustet
Die Woche der FCA-Frauen startete gut. Um nicht zu sagen: glänzend. Am vergangenen Sonntag (3.10.) in der 2. Runde des Bezirkspokals Schwaben war der höherklassige Bezirksoberligist FC Loppenhausen zu Gast in Augsburg. Und der staunte – wie wahrscheinlich die Augsburgerinnen selbst – nicht schlecht, als er mit einer deftigen Klatsche die Heimreise antreten musste. Zwar hatte der FCA schon zur Pause mit 3:0 geführt, war aber so gar nicht auf Ergebnisverwaltung aus. So stand der 8:0-Siegtreffer von Angreiferin und Dreifach-Torschützin Carmen Drescher in der 90. Minute sinnbildlich für die immense Spielfreude, die die Mannschaft über die komplette Partie aufrechterhielt. Und damit mehr als verdient ins Pokal-Viertelfinale einzieht.
Leider konnten die FCA-Frauen den Pokalglanz nicht ganz in die Liga hinüberretten. Im vierten Spiel am Sonntag bei Aufsteiger TSV Peiting machten die Augsburgerinnen zunächst noch einen 0:1-Rückstand wett, indem sie sich zwischen Minute 31 und 41 ein komfortables Drei-Tore-Polster anlegten. Das ließen sie sich in Hälfte Zwei durch zwei Treffer der TSVlerinnen aber noch abjagen, sodass am Ende ein 3:3 und damit die etwas frustrierende Punkteteilung stand. Mit seinen 8 Punkten und Platz 2 im Gepäck fährt der FCA am Wochenende zum Spitzenspiel gegen Tabellenführer SG Buchenberg.
Flo und die OP
Dafür, dass (zumindest für die Profis) „ligafrei“ ist, haben wir jetzt schon eine ganze Menge durchkämmt. Eine Sache muss ich aber noch erwähnen, weil sie für die kommenden Spieltage recht folgenschwer werden könnte. Am Dienstagabend hat der FCA mitgeteilt, dass unser bisheriger Topscorer (mit 2 Treffern ist der Ausdruck natürlich relativ…) Flo Niederlechner operiert werden musste. Im FCA-Post auf Twitter und auch in der Instagram-Nachricht von Flo selbst wurde nicht gleich klar, warum er sich einer OP hat unterziehen müssen. Das Bild tat dann noch sein Übriges, dass sich z.B. auch Kevin Volland um Flos Wohl sorgte und augenzwinkernd unter dessen Post schrieb: „Gute Besserung Bro. Hoffe es ist noch alles dran 😉😅“.
Mittlerweile sind wir alle schlauer. Auch, weil der FCA zumindest in seinem Insta-Post schon die Auflösung mitlieferte. Die Leiste ist es, die unserer Nummer 7 zuletzt immer wieder Schmerzen bereitet hatte und als letztes Mittel nun eben operativ behandelt werden musste. Niederlechner wird laut Weinzierl mindestens drei, vier Wochen aussetzen müssen. So könnte es in der Offensive demnächst ziemlich dünn werden…
Auf der Mittelstürmerposition verfügbar ist natürlich Leihgabe Zeqiri, der sich mit seinem Tor gegen Dortmund allmählich warmgeschossen hat. Sofern Córdova unversehrt aus Südamerika zurückkehrt, wäre auch er eine Alternative, wohl aber nicht von Anfang an. Zur Not könnte auch Hahn wieder den Stoßstürmer mimen. Vor allem in Zeiten von Herrlich hatte er das öfters gemacht. Damit sind die Optionen, zumindest in einem 4-2-3-1-System, im Großen und Ganzen aber schon ausgeschöpft. Vielleicht wird dieser Engpass nun auch (endlich!) zum Anlass genommen, um sich schon mal für das Wintertransferfenster bereitzumachen.
Lichtblicke
Krank, das heißt zum Glück „nur“ erkältet, sind neben Vargas aktuell noch Niklas Dorsch und mittlerweile auch Reece Oxford. Die Augsburger Allgemeine mutmaßte, die Häufung der Fälle könnte daran liegen, dass die drei auch „privat einen engen Draht zueinander“ haben. Bis zum Spiel gegen die Arminia (17.10.) sollten sie aber hoffentlich wieder genesen sein. Ebenfalls auflaufen könnte am Sonntag – jetzt kurz festhalten – unser Langzeitverletzter Finnbo! Vielsagend gab Weinzierl zu Protokoll:
„Wenn er am Montag [ins Mannschaftstraining] einsteigt, wäre er ein Kandidat. Wir werden sehen, ob es reicht.“
Markus Weinzierl über eine mögliche Rückkehr von Finnbo gegen Bielefeld (Quelle: Kicker vom 10.10.2021)
Ja, wollen wir sehen (und leise hoffen), dass es reicht. Und wenn es für Finnbo noch nicht reichen sollte, dann doch zumindest, dass wir am Sonntagabend in der Arena eine halbwegs stabile Offensive begrüßen dürfen. Wir wollen den für die kommenden beiden Heimspiele wiedereröffneten Bierausschank ja nicht gleich dazu nutzen, das Gesehene möglichst schnell wieder zu vergessen. Oder?
Nach dem beinahe schon desaströsen Auftritt der Augsburger Jungs in Freiburg, den Florian Niederlechner sogar als „Angsthasenfußball“ beschrieb, wartete in dieser Woche ein echter Kracher auf die Spieler unseres Lieblingsvereins. Am Samstagnachmittag ging es gegen niemand Geringeren als den bis dato Tabellenvierten Borussia Dortmund. Doch nicht nur auf diese Partie haben wir in dieser Woche einen Blick geworfen, sondern auch die C-Juniorinnen habe ich mir mal genauer angeschaut. Zudem standen zwei Spiele der U23 und die Pokalpartie unserer Damenmannschaft in der heimischen Karl-Mögele-Sportanlage statt. Auch die Nationalmannschaftsfahrer für die vorstehende Länderspielpause wollen wir natürlich nicht außer Acht lassen.
Oh du liebe Länderspielpause
Die letzte Ligaunterbrechnung liegt noch gar nicht so lange zurück, da steht auch schon wieder die nächste an. Für zahlreiche europäische aber auch südamerikanische Fußballmannschaften geht es in den kommenden beiden Wochen in die nächste Runde der Qualifikation für die umstrittene Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
Auch auf Seiten des FC Augsburg wurden gleich mehrere Spieler nominiert, um ihre Länder auf internationaler Ebene zu vertreten. So wurde Frederik Winther erneut in die U21 Dänemarks berufen. Für die Dänen geht es in der Gruppenphase der U21-EM-Qualifikation gegen Schottland und den aktuellen Tabellenführer Belgien, die aber schon ein Spiel mehr hinter sich gebracht haben.
Ebenfalls nominiert wurde unsere Nummer 11 Michael Gregoritsch. Für ihn geht es mit der österreichischen Nationalmannschaft in der WM-Quali gegen Färöer und gegen Tabellenführer Dänemark. In der Gruppe F liegt das Team von Trainer Franco Foda derzeit mit 7 Punkten auf Platz 4. Für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft müssten die Österreicher in den kommenden Spielen noch auf Platz 2 klettern. Stand jetzt haben sie einen Rückstand von 4 Punkten.
Sollte er bis dahin seine Krankheit auskuriert haben, darf auch unser Schweizer Flügelflitzer Ruben Vargas wieder internationale Luft schnuppern. Für die Nati geht es am 09.10.2021 zuhause gegen Nordirland, bevor am 12.10.2021 ein Auswärtsspiel in Litauen stattfindet. Das Schweizer Nationalteam liegt in der Tabelle auf Rang 2 hinter Europameister Italien und hätte somit die Qualifikation sicher. Leider sind es noch vier Spieltage, bis das Ergebnis feststeht. Unser Stürmer Andi Zeqiri, der beim letzten Mal ebenfalls an Rubens Seite zur Nationalmannschaft fahren durfte, wurde dieses Mal nicht nominiert. Doch so kann er sich vielleicht noch besser in unser Team einfügen, wie er es schon getan hat.
Auch unser Panther Sergio Córdova darf zu seiner Nationalmannschaft reisen. Für Venezuela stehen gleich 3 WM-Qualifikationsspiele an: Gegen Brasilien, Ecuador und Chile. Da die letzte Partie gegen Chile erst am 14.10.2021 stattfindet, müssen wir damit rechnen, dass uns „La Pantera“ in der wichtigen Partie gegen Arminia Bielefeld, wohl eher nicht zur Verfügung stehen wird. Dies trifft ebenfalls auf Carlos Gruezo zu, der mit Ecuador auf Bolivien (07.10.2021) und Kolumbien (14.10.2021) trifft. Zudem kommt es am 10.10.2021 zum vereinsinternen Duell gegen Sergio Córdovas Venezuela.
Ebenfalls freuen dürfen sich Fredrik Jensen, der mit der finnischen Nationalmannschaft gegen die Ukraine und Kasachstan auflaufen wird, sowie Robert Gumny, dem wir herzlich zur Nominierung in Polens A-Kader gratulieren. Für die polnische Nationalmannschaft geht es gegen Albanien und San Marino. Wir drücken Robert die Daumen, dass er ein wenig internationale Luft auf dem Platz schnuppern darf.
Und auch Bundesligadebütant Lasse Günther darf erneut internationalen Boden betreten. Mit der deutschen U19-Auswahl tritt der beim so genannten Vier-Nationen-Turnier an. Hierbei trifft die Jugendnationalmannschaft auf die Slowakei (6.10.), Portugal (9.10.) und die Niederlande (12.10.)
Ein Blick auf die jungen Augsburgerinnen
An dieser Stelle möchte ich gerne mal eine Sache hervorheben. Natürlich leidet jeder FC Augsburg Fan Woche für Woche mit der Profimannschaft, denn sie sind das Aushängeschild unseres geliebten Vereins. Doch dahinter steckt so viel mehr. Insgesamt hat der FCA neben den Profis, der „Zwoten“ und den Damen weitere 15 Teams, die Woche für Woche ihr Bestes für den Club geben. Für jeden einzelnen Spieler ist es eine riesengroße Ehre, das Augsburger Wappen mit der Zirbelnuss auf der Brust tragen zu dürfen. Und dennoch bekommen sie nur selten die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdient haben. Ich selbst bin derzeit des Öfteren bei den C-Juniorinnen zu Gast und kann daher sagen, dass hier nicht nur eine hervorragende Trainerleistung gezeigt wird, sondern dass man auch hier die typischen Augsburger Vereinswerte lebt. Die Mädchen sind eine eingeschworene Truppe und geben in jeder einzelnen Spielminute alles füreinander, aber auch für den „ihren“ FCA.
Am Freitag spielten jene Mädels gegen die C-Juniorinnen des SV Mering. Unter den prominenten Augen von Ex-FCA-Stürmer Sascha Mölders, dessen Tochter bei der gegnerischen Mannschaft spielt, sah man eine kämpferische Leistung der Augsburger Nachwuchsdamen. Zwar ging das Spiel leider mit 4:2 verloren, doch an Mut und Kampfgeist ließ es das Team von Trainer Dirk Mielich nicht mangeln. Mering ging bereits nach 3 Minuten durch Madeleine Mayer in Führung, allerdings konnte Stürmerin Emily Kaiser (Ja, mein Mutterstolz zwingt mich dazu, den Namen zu erwähnen) noch vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich erzielen. Und das mit links, obwohl das wirklich nicht ihre Schokoladenseite ist!
In der 42. Minute gelang den Meringern das 2:1. 7 Minuten später fiel erneut der Ausgleich, dieses Mal jedoch durch ein Eigentor. Leider bekam man Madeleine Mayer in der Folge nicht in den Griff, die in der 51. und in der 62. Minute zweimal die Kugel im Augsburger Netz versenken konnte. Dennoch lässt sich sagen, dass die Augsburger Mädels sich niemals aufgegeben haben. Bis zum Schluss versuchten sie alles, um die Partie noch auszugleichen oder sogar zu drehen. Doch manchmal soll es einfach nicht sein.
Die C-Juniorinnen stehen nach derzeit zwei Spielen und 3 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz der Gruppenliga Kreis Augsburg. Tabellenführer ist der SV Mering, der aber bereits drei Partien absolviert hat.
Und jetzt ist es an der Zeit, dass ich hier einmal die Werbetrommel rühre. Ich bin der Meinung, dass jedes einzelne Team des FC Augsburg es verdient hat, vor einer gewissen Anzahl an Fans spielen zu dürfen. Egal, welches Geschlecht oder Alter sie haben. Jeder einzelne Spieler vertritt den Club und dessen Werte nach außen und ich finde es nur fair, wenn man diese genauso unterstützt wie die Profis. Deswegen nehmt euch doch mal Zeit und schaut bei einer unserer Jugendmannschaften zu. Die Spielzeiten findet man ganz einfach auf der Homepage des BFV. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass das sehr großen Spaß macht.
Die nächsten Partien der C-Juniorinnen, bei denen auch ich wieder brüllend am Seitenrand stehen werde (Sorry im Voraus, Dirk!), finden am 09.10.2021 in Eurasburg (Anpfiff: 11:00 Uhr) und am 17.10.2021 (Anpfiff: 10:30 Uhr) in der heimischen Sportanlage Süd statt. Kommt doch einfach mal vorbei und feuert sie kräftig an. Die Mädels würden sich sicher sehr darüber freuen!
Auf und Ab in der U23
Nach der 4:0-Pleite in der Vorwoche gegen den FV Illertissen hatte unsere „Zwote“ diese Woche einiges wieder gut zu machen. Tja, aber die Aufgabe hätte eindeutig leichter sein können. Denn auch wenn in dieser Woche zwei Heimspiele in der Rosenau auf dem Programm standen, war am Dienstag kein Geringerer als der Tabellenzweite SpVgg Bayreuth zu Gast, die mit dem derzeitigen Tabellenführer FC Bayern München II punktmäßig gleichauf liegen.
Trotz einiger namhafter Spieler wie Noah Sarenren Bazee und Michael Gregoritsch, ließen sich die jungen Augsburger leider gegen die Wand spielen. So leid es mir tut, das sagen zu müssen, aber ein 2:6 lässt sich einfach nicht mehr schön reden. Unter den Augen von Bundesliga-Schiedsrichter Florian Badstübner, lag unsere „Zwote“ bereits nach 39 Minuten mit 0:3 zurück. Die Tore für Bayreuth schossen Stefan Maderer, Edwin Schwarz per Elfmeter und Tim Danhof. Mit hängenden Köpfen ging es in die Halbzeit. Trotzdem legte man gleich zu Beginn von Hälfte 2 einen furiosen Auftritt hin. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff konnte Noah Sarenren Bazee auf 1:3 verkürzen und man dachte schon, dass die Jungs noch einmal angreifen würden.
Pustekuchen… Bis zur 87. Spielminute konnte die Spielvereinigung aus Bayreuth die Kugel noch drei Mal im Kasten von Felix Schäfer versenken. In der 89. Minute traf Marcus Müller zwar noch zum 2:6 – Endstand, doch man konnte alles in allem dennoch von einem gebrauchten Abend sprechen.
Ausgleich in letzter Sekunde
Das zweite Heimspiel fand am Samstagnachmittag statt. Die Rot-Grün-Weißen durften um 13:00 Uhr gegen den Neunten der Tabelle – den SV Heimstetten – ran. Dort steht im Übrigen der Sohn unseres Sportdirektor Stefan Reuter (Junior) unter Vertrag. Aus dem Profikader stand Trainer Josef Steinberger nur Tim Civeja zur Verfügung. Alle anderen wie Lasse Günther oder Noah Sarenren Bazee wurden in Dortmund gebraucht.
Die Partie Elfter gegen Neunter schien für unsere „Zwote“ ähnlich schlecht zu starten, wie das vorherige Spiel gegen Bayreuth. Innerhalb von zwei Minuten (38. und 40.) konnte Stürmer Lukas Riglewski die Gäste noch vor der Halbzeit mit 0:2 in Führung bringen. Die anwesenden Fans zitterten ob der erneut drohenden Niederlage, vor allem weil Trainer Steinberger mit Christian Köppel und Fabian Wessig doch eher zwei defensiv ausgerichtete Spieler in der Halbzeitpause brachte. Es sah auch alles zunächst danach aus, doch kurz vor Schluss passierte schließlich doch noch das rettende Wunder. In der 89. Spielminute konnte Dorian Cevis den Anschluss erzielen, was den Fuggerstädtern neuen Auftrieb gab. Und wieder nur zwei Minuten später, zappelte der Ball noch einmal im Heimstetter Netz. Stürmer Marco Nickel machte seinen dritten Saisontreffer und rettete der U23 somit einen Punkt.
In der Tabelle der Regionalliga bleibt unsere „Zwote“ somit auf dem elften Rang mit 19 Punkten und einem Torverhältnis von 25:29 Toren. Die nächste Partie steht bereits am kommenden Freitag an. Um 19:00 Uhr trifft der FCA hier auf SC Eltersdorf, die derzeit mit 17 Punkten auf Tabellenplatz 15 liegen.
Pokalspiel der Augsburger Damen
Am Sonntag, den 03.10.2021, stand für die Augsburger Damenmannschaft die 2. Runde im Bezirkspokal Schwaben an. Anpfiff der Partie gegen den höherklassigen FC Loppenhausen war um 17:00 Uhr in der heimischen Karl-Mögele-Sportanlage.
Vor den Augen zahlreicher Zuschauer und der Jugendabteilung legten die Augsburger Mädels einen Auftritt hin, der sich gewaschen hatte. Loppenhausen versuchte zu Beginn mit aggressivem Pressing die FCA-Damen zu frühen Ballverlusten zu zwingen, doch die Fuggerstädterinnen konnten sich mit spielerischen Mitteln sehr gut lösen und spielten anschließend mit viel Zug nach vorne. Das wurde bereits in der 7. Minute belohnt, als Carmen Drescher nach Vorarbeit von Felicitas Mayr zum 1:0 einnetzte. Nur 6 Minuten später traf Franziska Kohlberger nach einer präzise getretenen Ecke von Amelie Rottländer per Kopf zum 2:0.
Die Zwei-Tore-Führung brachte natürlich Sicherheit ins Augsburger Spiel und so konnten die Mädels ruhig aus der Defensive heraus agieren. Die einzige Chance für den Bezirksoberligist war ein Freistoß, der aber nicht platziert genug geschossen wurde. Noch vor dem Halbzeitpfiff konnte Amelie Rottländer sogar noch einen Distanzschuss im gegnerischen Kasten versenken, sodass es mit 3:0 in die Pause ging.
Die 2. Hälfte ging mit einer Druckphase der Gäste los, doch davon ließen sich die Rot-Grün-Weißen nicht beeindrucken. Im Gegenteil, ab der 63. Minute legten sie erst so richtig los. Zuerst verwandelte Tanja Keller eine Vorlage von Ivana Zeba, ehe nur 4 Minuten später erneut Amelie Rottländer per Distanzschuss traf. Noch immer hungrig erarbeiteten sich die Mädels Chance um Chance, die auch noch weitere Früchte trugen. Erst erhöhte Drescher in der 81. Minute auf 6:0, bevor Anja Bürger in der 86. und noch einmal Carmen Drescher selbst in der 90. Minute schließlich den finalen Punkt setzten.
Die Partie endete mit einem glorreichen 8:0!!! Damit ziehen unsere Mädels hochverdient in das Viertelfinale des Bezirkspokals ein. Das nächste Ligaspiel der Damenmannschaft steht am 10.10.2021 um 11:00 Uhr beim TSV Peiting an.
Das Highlight der Woche: Augsburg trifft auf die Borussia aus Dortmund
Eigentlich ging ich mit einer recht entspannten Einstellung in die Partie gegen Dortmung. Jeder rechnete mit einer Niederlage und ganz ehrlich: etwas Schlimmeres konnte ja auch nicht passieren. Borussia Dortmund ist schließlich nicht irgendwer, sondern eine der besten Mannschaften der Bundesliga. Das einzige, was ich mir von dem Spiel erwartete, war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Partie gegen Freiburg. Und da wurde ich absolut nicht enttäuscht! Ganz im Gegenteil sogar. Unsere Jungs haben die Herausforderung angenommen und mit viel Leidenschaft und Mut gegen den klar favorisierten Gegner mitgehalten.
Gleich 7 Ausfälle hatte unser FCA zu verkraften. Neben den Langzeitverletzten Alfred Finnbogason, Felix Uduokhai und Jan Morávek fehlten in Dortmund der immer noch verletzte Iago (Schulterverletzung) sowie die krankheitsbedingt zu Hause Gebliebenen Rubén Vargas (reiste vom Mannschaftshotel ab), Niklas Dorsch und André Hahn. Morávek nahm diese Woche zwar schon am Mannschaftstraining teil, doch ein Einsatz im Kader kam für ihn nach einer schwerwiegenden Adduktorenverletzung noch zu früh. Gleiches gilt für Innenverteidiger Felix Uduokhai, der sich aber schon im Aufbautraining befindet. Wir wünschen den angeschlagenen Spielern auf diese Weise gute Besserung und eine schnelle Genesung!
Aufgrund der vielen fehlenden Stammkräfte bekamen die Augsburger Fans daher eine recht überraschende Startaufstellung gegen Dortmund zu sehen, die so noch nie zusammen gespielt hat.
Es las sich nach einem klassischen 4231. Allerdings überraschte die Taktik dann doch, denn gerade im Spielaufbau bekam man häufiger die zuvor gut funktionierende 3er-Kette zu sehen, sodass man eigentlich von einem 343 sprechen konnte. Die Innenverteidigung bildeten hierbei Oxford, Gumny und unser Abwehr-Jeff. Die Außenverteigerpositionen übernahmen Pedersen und Caligiuri, während Gruezo und Strobl das Mittelfeld dicht machen sollten. Vorne sollten die 3 Youngster um Neuzugang Arne Maier ordentlich Dampf machen.
Nichts für schwache Nerven
Um 15:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Tobias Welz die Partie im Signal Iduna Park in Dortmund an. Vor ca. 41.000 Fans bekam man von Beginn an ein spritziges Spiel aber auch eine kämpferische Leistung der Fuggerstädter zu sehen. Der erste Abschluss gehörte nach drei Minuten unseren Rot-Grün-Weißen, als Caligiuri vom rechten Strafraumeck abzog und Ex-Augsburger Gregor Kobel prüfte. Zwar kann man hier nicht unbedingt von einer zwingenden Chance sprechen, doch man setzte schon mal ein Zeichen, dass man keineswegs gewillt war, sich einfach nur hinten rein zu stellen und die eigene Bude dicht zu machen.
Dies allerdings rüttelte Borussia Dortmund wach, die in der Folge den Spielbetrieb übernahmen. In der 6. Minute schaffte es Dortmund-Kapitän Marco Reus die Augsburger Abwehr zu durchbrechen, doch unser Abwehr-Jeff konnte im letzten Moment zur Ecke klären. Genau jener Jeff, der nur 3 Minuten später erneut im Fokus stand. Bei einem fast schon harmlosen Zweikampf trat Gouweleeuw Dortmund-Stürmer Malen, der den Ball mit seinem Körper abschirmte, hinten in die Hacke. Eine unglückliche aber auch unnötige Aktion, deren Folge ein Strafstoß für Dortmund war, den Raphael Guerreiro lässig und eiskalt verwandelte.
Nun hieß es also wieder einmal einem frühen Rückstand hinterher zu laufen. Zudem musste man auch noch zwei gelbe Karten von Gruezo und Oxford hinnehmen. Da es sich hierbei aber um klare taktische Fouls handelte, um einen gegnerischen Konter zu unterbinden, gehen diese für mich vollkommen in Ordnung. Doch unser FCA kämpfte weiter und gab sich nicht auf. So kam Daniel Caligiuri nach 17 Minuten erneut zum Abschluss, der aber von Keeper Kobel mit der Faust pariert werden konnte. Kurz zuvor hatte Andi Zeqiri im Zentrum eine tolle Flanke von Córdova knapp verpasst.
In der 35. Minute gab es dann schließlich großen Anlass zur Freude auf Augsburger Seiten. Nachdem man schon die ganze Zeit über im Mittelfeld hervorragend dagegen gehalten hatte, konnte sich Carlos Gruezo gegen Axel Witsel durchsetzen. Der Ball landete bei Tobias Strobl, der an Sergio Córdova abgab. Unser Panther ließ den Ball einfach nur abtropfen, sodass 10er Arne Maier ihn sich schnappen und aufs Tor zuhalten konnte. Aus 25 Metern zog er ab, doch da Mats Hummels seinen Fuß noch dazwischen brachte, prallte die Kugel mit einem lauten Knall an die Latte. Allerdings stand unser Schweizer Sturmtalent Andi Zeqiri in jenem Augenblick genau da, wo ein Mittelstürmer zu stehen hat. Mit einem kräftigen Schuss versenkte er den Abpraller im Dortmunder Tor.
Der Halbzeitstand: 1:1. Es war also noch alles offen, auch wenn die Verwarnungen von Reece Oxford und Carlos Gruezo, die auch nach ihren Karten nicht unauffällig blieben, doch einen kleinen Anlass zur Sorge gaben. Aber Borussia Dortmund schien nicht die Leistung abzurufen, die man von ihnen kennt. Ihr Topscorer Erling Haaland fehlte und das merkte man deutlich.
Aufgeben ist keine Option!
Auch die zweite Halbzeit der spannenden Partie begann sehr ereignisreich. In der 50. Spielminute kam Gruezo, der eine durchaus ansehnliche Leistung zeigte, frei zum Abschluss. Zwar wäre ein Tor aufgrund einer Abseitsposition zurück genommen worden, aber ich für meinen Teil hatte in jeder einzelnen Sekunde das Gefühl, dass die Mannschaft hier ein Wunder vollbringen WOLLTE. Auch noch nach dem Treffer von Julian Brandt, der ihm direkten Gegenzug fiel. Der Dortmunder kam aus 18 Metern frei zum Abschluss und konnte per Flachschluss unseren Beton Rafal Gikiewicz überwinden, der mit den Fingerspitzen jedoch noch dran war. Allerdings war die Kugel zu straff geschossen, sodass er ihn nicht mehr ablenken konnte.
Und nun kommt wohl die Szene, die am meisten für Diskussionsstoff gesorgt haben dürfte. Recht schnell nach dem Wiederanpfiff zappelte der Ball plötzlich im Netz von Dortmund-Torhüter Kobel. Erneut war es Andi Zeqiri, der zum vermeintlichen Ausgleich traf. Allerdings erwischte dieser Dortmund-Innenverteidiger Manuel Akanji vorab bei einem Zweikampf im Gesicht, woraufhin der VAR Schiedsrichter Tobias Welz unterrichtete. Die Folge: Kein Tor und Gelb für Zeqiri! Ich habe mir diese Szene mehrfach angeschaut. Der Schiedsrichter hat hier keine Fehlentscheidung getroffen, denn die Hand hat da oben bzw. hinten nichts zu suchen.
ABER: Wie auch Markus Weinzierl auf der PK anmerkte, gibt es auch hier unterschiedliche Regelauslegungen der Schiedsrichter. Einige pfeifen so eine Situation ab, andere lassen sie laufen, da Akanji von hinten kommt und Zeqiri ihn so nicht richtig sehen kann. So geschehen auch in der Partie Mainz vs. Union Berlin. Auch da gab es vor dem Ausgleich durch Awoniyi einen deutlichen Schubser, aber das Tor zählte trotzdem.
… haben dann den Ausgleichstreffer erzielt. Ich glaube nicht, dass jeder Schiedsrichter den abpfeift. Aber so ist es.
Na ja, zurück zur Partie gegen Dortmund. Nach dem nicht gegebenen Ausgleich, hatten unsere Augsburger in der 57. Minute gleich doppelt Glück. Erst lenkte Gikie einen präzisen Schuss von Wolf zur Seite ab, ehe Dortmund-Kapitän Marco Reus die Kugel ans Gebälk knallte. So blieb es beim 2:1 und der FCA war weiterhin im Spiel. Die Mannschaft hielt dem starken Gegenpressing der Dortmunder stand und konnte sich so noch ein paar kleinere Chancen erarbeiten. Allerdings hielt uns Dortmund recht gut vom letzten Drittel fern, weswegen man den „lucky punch“ leider nicht mehr schaffte.
Alles in allem kann man jedoch sagen, dass man in Dortmund einen leidenschaftlichen Kampf unserer Jungs sehen durfte, der definitiv Mut und auch Lust auf mehr macht. Eine Niederlage bleibt zwar eine Niederlage und es ist schade, dass wir uns für die doch recht ansehnliche Leistung nicht belohnen konnten. Allerdings habe ich die große Hoffnung, dass wir in der Partie gegen Bielefeld, die nach der Länderspielpause stattfindet, die Punkte in Augsburg behalten können, wenn die Jungs ähnlich kämpferisch an die Sache ran gehen.
Woran in der Zwischenzeit allerdings noch dringend gearbeitet werden sollte, ist die mangelnde Präzision bei Pässen. Die Passquote lag laut Kicker bei ungenügenden 59 % und war daher nicht erstligareif. Es sollte doch zu schaffen sein, den Ball über 10 Meter hinweg zum eigenen Mann zu bringen. Das lief gegen Gladbach eindeutig besser. Sollte man aber dieses Defizit endlich beheben, dann sehe ich das Team in einer aussichtsreichen Position. Vor allem wenn dann eventuell 30.660 Augsburger Fans die Jungs lautstark nach vorne brüllen, denn die bayerische Landesregierung machte am Montag den Weg zur Vollauslastung von Fußballstadien frei.
Glückwünsche
An dieser Stelle möchte ich im Namen des RoGaz-Teams ein paar Glückwünsche aussprechen, die während der Partie gegen Dortmund vielleicht untergegangen sein könnten.
Herzlichen Glückwunsch an Arne Maier zu seinem Startelf-Debüt für die Fuggerstädter. Alles in allem zeigte er eine sehr ansprechende Leistung und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man ihn von nun an öfter auf der 10 sehen wird. Hier konnte er mich vollkommen überzeugen, denn er zeigte nicht nur Spielverständnis, sondern konnte auch mehr als einmal einen präzisen Pass nach vorne weiterleiten. Seine Pass-Effizienz von +1,6 war im Übrigen Augsburger Bestwert an jenem Spieltag. Und auch seinen Strahl, der schließlich das 1:1 einläutete, darf man natürlich nicht vergessen. Wäre dieser nicht abgefälscht worden, wäre er vielleicht sogar direkt rein gegangen. Genau diese Spritzigkeit, die er an den Tag legte, hat unser FCA in letzter Zeit ein wenig vermissen lassen. Von daher: Gerne mehr davon!
Ein Hoch auch auf Andi Zeqiri, der nicht nur Dortmund-Abwehrchef Hummels mit seinem ausgeprägten Elan ärgerte, sondern auch noch sein erstes Tor (fast zwei) für Rot-Grün-Weiß feiern durfte. Félicitations, Andi! Nous, les fans d’Augsbourg, voulons en voir beaucoup plus. (Herzlichen Glückwunsch, Andi! Wir, die Augsburg Fans, wollen davon noch viel mehr sehen!)
Weitere Glückwünsche gehen an Lasse Günther, der gegen Borussia Dortmund sein Bundesligadebüt geben durfte. In der 86. Spielminute brachte Trainer Markus Weinzierl den 18jährigen für Mads Pedersen und nahm dessen Position als Linksverteidiger ein. In den wenigen Aktionen, die er noch beisteuern konnte, sah man aber schon einiges Ansprechendes, was darauf hoffen lässt, dass er auch in Zukunft noch mehr Spielpraxis in unserer ersten Garde bekommen wird.
Ich freue mich endlich auf dem Platz zu stehen mit dem Team und auch in so einem Stadion ist es, denke ich, etwas ganz besonderes.
Mal unseren FCA außer Acht gelassen, der mich mit seiner mutigen Spielweise durchaus mit Stolz erfüllte, gab es doch einige Situationen, die mich am Samstag etwas aufgeregt haben. Dabei geht es nicht um die zwei gelben Karten von Oxford und Gruezo, die vollkommen in Ordnung gehen. Auch nicht um den zurück genommen Ausgleich von Andi Zeqiri.
Was mir aber nicht in den Kopf will, ist, dass mit Marco Reus gerade einmal ein Dortmund-Spieler mit Gelb bestraft wurde. Ich bin jemand, der nur sehr selten Kritik am Schiri vornimmt, weil ich der Meinung bin, dass sie keinen leichten Job haben. Im Endeffekt ist der Referee immer der A…, der es nie allen recht machen kann. Das verlangt auch keiner, aber trotzdem hätten für mich mindestens zwei weitere Männer von Borussia Dortmund einen Karton bekommen müssen. Einmal beispielsweise Matts Hummels, der Daniel Caligiuri gleich mal nach drei Minuten den Fuß weg zieht und auch noch drauf tritt. Dafür wurde er auch von Tobias Welz mündlich verwarnt, doch danach konnte er schalten und walten, wie er will. Mehr als einmal foulte er einen Augsburger Spieler, doch sah dafür nicht die zwingende Gelbe.
Auch diese vollkommen unverschämte Geste von Jude Bellingham, der nach einem an ihm begangenen Foul in der 13. Spielminute, der Augsburger Bank die Zunge raus streckte, ist für mich durchaus mit Gelb vertretbar. Vor allem da auch er durch einige Fouls negativ im Spiel auffiel. Insgesamt gab es für mich doch einige Szenen, die man kritisch bewerten kann. Schiedsrichter Welz zeigte alles in allem eine eher lockere Führung, gegen die ich prinzipiell nichts einzuwenden habe, wenn das richtige Maß vorhanden ist. Aber es darf nicht sein, dass ich auf der einen Seite mehr pfeife als auf der anderen. Zumindest kam es mir und auch anderen Fans, die das Spiel sahen, so vor. Die Niederlage allerdings geht nicht auf seine Kappe. Das möchte ich der Vollständigkeit halber noch anmerken.
Eine weitere Sache ging mir noch ziemlich gegen den Strich. Woche für Woche leisten die Reporter, Kommentatoren und Sportjournalisten des Medienkonzerns Sky mehr oder weniger gute Arbeit. Sie stellen das Bindeglied zwischen den Vereinen und der Fans dar, die nicht mal auf die schnelle 600 Kilometer zu einem Auswärtsspiel fahren können. Doch gerade die Kommentatoren sollten dabei einen Hauch Neutralität an den Tag legen, was gerade im Falle der Partie Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg gewaltig in die Hose gegangen ist. Natürlich hat jeder Moderator ebenfalls seine sportlichen Vorlieben, doch Aussagen wie „Gott sei Dank zählt der Treffer nicht“ sind alles, nur nicht objektiv.
Genau das wünschen sich aber die Zuschauer von den Männern am Mikrophon. Sky sollte doch mal bedenken, dass es auch noch andere Vereine wie Borussia Dortmund oder Bayern München gibt. Gerade die kleinen Vereine freuen sich über das eine oder andere Lob. Ein großes Kompliment daher an Didi Hamann, der nach dem Spiel genau eine solche Aussage getätigt hat, auch wenn der BVB natürlich überlegen war. Er sagte in etwa: „Das ist der FCA, den wir kennen und sehen wollen – kämpferisch und aggressiv.“
Für mich und auch einige andere Zuschauer ging der Kommentator am Samstagnachmittag überhaupt nicht. Ständig lobte er Dortmund in den Himmel und seine Recherche-Hausaufgaben hatte er auch nicht wirklich gemacht. Ich meine, bei allem Respekt, aber Tobias Strobl einen der wichtigsten Spieler im Mittelfeld zu nennen, der dort sehr für Ruhe sorgt, kann man beinahe als Sarkasmus bezeichnen. Da haben wir, so leid es mir tut, das sagen zu müssen, andere Spieler, die eine stabilere Leistung an den Tag legen. Wobei es Tobias Strobl nach seinen zahlreichen und teils schweren Verletzungen auch nicht leicht hat, sich zurück zu kämpfen.
So, das musste jetzt einfach mal raus, auch wenn einige meine Meinung diesbezüglich nicht teilen mögen. Aber das ist ja das Schöne an der freien Meinungsäußerung. Man kann sie auch einfach mal raus hauen.
Vermutlich lag es nicht an den Platzausmaßen oder am Gefälle – im Dreisamstadion tat sich der FCA (fast) immer schwer. Vielleicht wäre es, wie auch bei der Verabschiedung des alten Tivoli 2009 in Aachen besser, wenn der FCA nicht mehr bei Stadionverabschiedungsspielen beteiligt wäre.
Am nächsten Spieltag geht es zum zweiten Auswärtsspiel in Folge nach Dortmund, wo der FCA durchschnittlich mehr Punkte geholt und mehr Tore geschossen hat als in Freiburg.
Nach einer eher durchwachsenen vergangenen Spielzeit reichte es für den BVB am Schluss noch zu Platz 3. Die neue Saison begann in Pokal und Liga mit der Haaland-Show, der an allen acht Toren beteiligt war, und dabei viermal selbst vollendete. In der Liga nach sechs Spieltagen auf Platz 4 gewannen die Dortmunder auch die ersten beiden Partien in der Champions League.
Der Kader, bis auf Sancho überwiegend der gleiche, wurde durch Donyell Malen und Gregor Kobel, als drittem schweizer Torwart, ergänzt. Ziel der im Schnitt drittjüngsten Mannschaft der Liga ist es mit Trainer Marco Rose auch wieder um die Meisterschaft mitzuspielen.
Nur zwei Tore nach sechs Spielen sind, mit der Saison 2012/ 13, die bisher schwächste Ausbeute des FCA nach sechs Spieltagen in der Bundesliga. Der Torschütze, Florian Niederlechner, liegt damit mittlerweile auf dem sechsten Platz im Ranking aller Bundesligatorschützen des FCA. Unter denen, die aktuell im Verein spielen nimmt er nach Alfreð Finnbogason und André Hahn den dritten Platz ein.
In der Liste aller Torschützen des FCA führend ist Christian Radlmaier mit insgesamt 62 Toren, vor Michael Thurk mit 56 und Hans Jörg mit 55 Treffern. Als erfolgreichster noch aktiver Spieler steht hier Alfreð Finnbogason auf Platz 6, der beim nächsten Tor mit Tobi Werner, und bei fünf weiteren mit Georg Bleichle, gleichziehen könnte.
Tore sind nicht immer gleich, und manche bleiben, auch mit der Bedeutung des jeweiligen Spiels länger in Erinnerung. Die oft schon erwähnten Tore zum Bundesligaaufstieg oder zum ersten Bundesligasieg, zum Klassenerhalt oder zur Europapokalteilnahme, genauso wie der Treffer von Raúl Bobadilla in Belgrad.
Neben den geschossenen Toren und Siegen, sind es immer wieder auch die Defensivleistungen, die zur sportlichen Etablierung des FCA in der Bundesliga beigetragen haben.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten anhand einzelner Aspekte oder Zusammenhänge Situationen oder Tendenzen darzustellen, aktuell reduziert sich der Eindruck aber eben zunächst auf zwei Punkte, die gleichzeitig erfüllt sein sollten.
Unter den knapp über 400 Zu-Null-Spielen der FCA-Geschichte waren auch einige Null-zu-Null-Spiele, die bedeutsam für den Klassenerhalt oder in den jeweiligen Saisonphasen waren. 32 mal endeten Bundesligaspiele des FCA 0 : 0 – am häufigsten, je viermal, in der ersten und zweiten Spielzeit sowie 2015/ 16 und 2016/ 17.
Auch ohne tiefere Analyse erkennbar, dass die Mannschaft in einem Entwicklungsprozess steckt, und jedes Erfolgserlebnis, im konsequenten Verhindern von Toren, wie im Erfolgsfall dazu beiträgt Sicherheiten und Routinen zu gewinnen.
Die Vergleiche gegen stärker einzuschätzende Gegner bieten sich an genau damit weiterzukommen, und die Voraussetzungen zu schaffen, um in den dann anstehenden sogenannten Spielen auf Augenhöhe zu überzeugen.
Noch nie hat der FCA an einem 2. Oktober in einem Pflichtspiel, bisher vier Partien in DFB-Pokal, Bayern- und Regionalliga, ein Gegentor erhalten. Wenn dies auch am Samstag so bleibt, könnte dieser Erfolg vor der um diese Zeit obligatorischen Länderspielpause, auch als nächster Schritt in die laufende Spielzeit gesehen werden. Gutes Spiel!
Es war eine relativ ruhige Woche aus Sicht des FC Augsburg. Abgerundet wird diese Woche von dem wenig glorreichen Sonntagabend-Spiel im Breisgau gegen den SC Freiburg. Dies war zeitgleich die letzte Partie im altehrwürdigen Dreisamstadion. Warum der FCA einen Schritt nach vorne macht, aber dann wieder zwei Schritte zurück und warum Flo Niederlechner unter die Polizisten gegangen ist, lest ihr im Nachfolgenden.
Niederlechner unterstützt Verkehrspolizei
Zu Wochenbeginn postete der FCA ein seltsam anmutendes Bild: Flo Niederlechner – umgeben von lauter Grundschülern und Polizisten – kontrollierte stilecht mit Kelle passierende Autos in Haunstetten. Grund ist eine Kontrollaktion der Augsburger Verkehrspolizei zur Einhaltung des Tempolimits. Dies unternahm er gemeinsam mit Viertklässlern einer Haunstetter Grundschule. Autofahrer, die hierbei mit zu hohem Tempo in der 30er Zone erwischt wurden, mussten in eine Zitronenscheibe beißen. Familienvater Niederlechner weiß:„Mit 40, 50 kann man nicht mehr so leicht bremsen wie mit 25. Es ist wichtig, dass man die Autofahrer da sensibilisiert.“Sein Fazit war jedoch, dass sich die meisten vorbildlich verhalten haben und auch die Kinder hatten ihren Spaß.
U23 geht in Illertissen baden
Nach fünf Spielen ohne eigene Niederlage musste sich die U23 vergangenen Freitag dem FV Illertissen mit 0:4 (0:2) ergeben. Zurück im Kader war hierbei Dominic „Dodo“ Schmidt, der sich zuletzt von einer Gehirnerschütterung erholen musste. Personelle Verstärkung aus den Reihen der Profis – zuletzt wirkten oftmals Tim Civeja, Lasse Günther oder Noah Sarenren Bazee mit – gab es diesmal keine.
Im Vorfeld der Partie hatte es gemäß Augsburger Allgemeine eine Nachfrage seitens des FCA gegeben, das Spiel zu verlegen, da in den Reihen der „Zwoten“ zuvor ein Spieler positiv auf Covid-19 getestet wurde. Die Illertisser lehnten dies ab, mit der Begründung, dass sie selbst alle Amateure (keine Profis) sind und englische Wochen daher mit Extra-Aufwänden verbunden wären – beispielsweise müssten sich die berufstätigen Spieler hierfür frei nehmen. Illtertissens Sportvorstand Bachthaler wurde hierbei folgendermaßen zitiert: „Für mich sind das Gesundheitsamt und der Verband entscheidend. Nur weil ein Spieler fehlt, können wir kein Spiel verlegen.“
Das Spiel an sich war eine klare Angelegenheit, Trainer Josef Steinberger erachtete die Niederlage als verdient. In der Anfangsphase war der FCA II die spielbestimmende Mannschaft, die besseren Chancen hatte jedoch der FVI. Mit einem 0:2 ging man in die Halbzeitpause. Dominic Schmidt musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden, für ihn spielte in Halbzeit zwei Adrien Koudelka.
Eine Serie reißt
Illertissen setzte wiederum da fort, wo sie Ende der ersten Halbzeit aufgehört hatten: Sie kamen ein uns andere Mal vor das Augsburger Gehäuse, aber erst in der 72. Minute konnte der Gast einen Konter zum 0:3 aus Augsburger Sicht vollenden. Nur wenige Minuten später erzielte Max Zeller den 0:4 Endstand (78. Minute). Der FCA konnte seine anschließenden Chancen in Form von mehreren Eckbällen nicht nutzen und so blieb es beim 0:4 – die Serie der Augsburger Reserve riss somit an diesem Abend.
Am kommenden Dienstagabend gehts schon weiter aus Sicht des FCA: Der aktuelle Tabellenführer SpVgg Bayreuth ist zu Gast. Jedoch scheint es bis dato noch unklar zu sein, ob die Partie überhaupt stattfindet wegen des Covid-19-Falles innerhalb der Mannschaft der Augsburger. Alle weiteren Tests seien aber negativ gewesen.
Abschied des Dreisamstadions
Eine Ära geht zu Ende: Der FCA hatte die Ehre, das letzte Heimspiel in der langen Geschichte des Freiburger Dreisamstadions zu bestreiten. Der SC wird demnächst aus dem altehrwürdigen Stadion ausziehen, um Mitte Oktober (zum 8. Spieltag) im modernen Europa-Park-Stadion eine neue (sportliche) Heimat zu finden. Die zweite Mannschaft der Freiburger wird dem Dreisamstadion aber voraussichtlich erhalten bleiben und seine Drittligaspiele dort austragen.
Der FCA ging mit Rückenwind in die Partie, konnte man doch zuletzt den ersten Dreier der Saison einfahren und gegen Gladbach punkten. Trainer Markus Weinzierl brachte mit Niederlechner und Pedersen (anstelle von Zeqiri und Iago) zwei neue Kräfte. Während Iago weiterhin an einer Schulterverletzung laboriert, nahm Zeqiri vorerst auf der Bank Platz. Uduokhai, Finnbogason und Moravek fehlten weiterhin aufgrund ihrer Verletzungen, Strobl kehrte hingegen in den Kader zurück.
Früher Rückstand des FCA
Von Beginn an agierte der SC Freiburg forsch und lies dem FCA wenig Raum zur Entfaltung. Direkt in der zweiten Minute prüfte Höfler den Augsburger Keeper mit einem Kopfball. In Minute sechs dann der frühe Rückstand aus Augsburger Sicht: Einen Torschuss von Günter konnte Gikiewicz noch zur Seite klären, doch beim Nachschuss vom ideal postierten Kübler war er machtlos. Bei diesem frühen Gegentor war insbesondere ersichtlich, dass die Abseitsfalle des FCA nicht geklappt hat, denn Gumny hob etwas dilettantisch das Abseits auf.
Insgesamt war der FCA in Halbzeit eins offensiv kaum präsent – offensive Momente waren Mangelware. Freiburg übernahm nach der Führung die Spielkontrolle und zog sein Spiel über die Außen auf, was den FCA vor immense Probleme stellte. Nach 45 Minuten hatten beide Außenverteidiger eine Zweikampfquote von null Prozent (!). Das gesamte Team hatte in Halbzeit eins eine Zweikampfquote von rund 30 Prozent vorzuweisen. Beste Zweikämpfer waren zu diesem Zeitpunkt die beiden Innenverteidiger Reece Oxford und Jeffrey Gouweleeuw mit 100% gewonnener Zweikämpfe.
In Minute 25 dann das 2:0 durch Höler: Hier war insbesondere deutlich, wie ein Spiel aufgezogen werden kann, wenn man einen präsenten zentralen Mittelfeldspieler auf dem Platz hat. Der Ex-Bremer Eggestein, in der Sommerpause für fünf Mio. Euro Ablöse von der Weser an die Dreisam gewechselt, setzte stark seinen Vordermann Höler in Szene, der Gikiewicz überlupfen konnte. Ein Treffer zur Unzeit – kam der FCA doch gerade etwas besser in diese Partie.
Halbzeitpause dringend benötigt
Der FCA benötigte diese Halbzeitpause dringend, eine Klatsche drohte und das gegen einen vermeintlichen „Mitkonkurrenten“. Dieser Mitkonkurrent zeigte sich in allen Belangen stärker und vor dem Tor auch effizienter. Sie hatten über das gesamte Spiel rund 60 Prozent Ballbesitz, liefen den entscheidenden Kilometer mehr als der FCA, hatten eine bessere Pass- und Zweikampfquote. Trainer Streich wusste seine Mannen exzellent einzustellen auf den Gegner FCA.
Die Halbzeit des Schreckens komplett machte dann ein Handelfmeter pro Freiburg: Framberger setzte im Strafraum zur Grätsche an, der Ball touchierte den leicht ausgestreckten Arm – Schiedsrichter Daniel Schlager (Hügelsheim) entschied postwendend auf Elfmeter. Vincenzo Grifo verwandelte souverän – und erzielte den 999. Treffer der SC-Geschichte im Dreisamstadion. Die letzte Szene der ersten Halbzeit gehörte dann dem FCA: Niederlechner, ärmster Spieler auf dem Platz, setzte sich gut durch, schloss dann aus spitzem Winkel ab und bekam den Ball sogar noch aufs Tor – SC-Keeper Flekken hielt jedoch seinen Kasten sauber.
Gern gesehene Gäste
Weinzierl, Streichs Pendant auf der Gegenseite, reagierte personell und brachte Gruezo für den überforderten Framberger und Zeqiri für den blassen Hahn. Man hätte hier aber gut und gerne ein paar Spieler mehr noch auswechseln können. Bis auf Gikiewicz, dem der ein oder andere Abschlag misslang sowie das Innenverteidigerduo Jeff/Ox hätte man quasi jeden vom Platz nehmen können. Der FCA kam dennoch besser in die Partie als noch in der Halbzeit zuvor und in Person von Vargas zum Abschluss: Nach einem feinen Dribbling setzte der Schweizer seinen Torschuss aber deutlich drüber. Danach spielte 20 Minuten fast nur der SC Freiburg: Zuerst schoss Jeong knapp vorbei, danach hatte Grifo zweimal die Chance, jedoch kratzte Pedersen den Nachschuss von der Linie und zuletzt setzte Günter wiederum einen Schuss knapp neben den Pfosten.
Weinzierl wechselte in der 72. Minute Jensen für Niederlechner und Maier für Dorsch ein. Gikiewicz musste sodann zweimal eingreifen: Beim ersten Schuss von Demirovic bekam der Keeper den Ball schmerzhaft ins Gesicht, konnte jedoch weiterspielen. Beim zweiten Angriff der Freiburger konnte er den Ball klären, bevor ein Freiburger an das Spielgerät kam. Vargas wagte in Minute 84 dann nochmal einen Distanzschuss, verzog jedoch.
Zum Spielende ersetzte Cordova dann noch Vargas, erstgenannter foulte direkt mit seiner ersten Aktion Schlotterbeck und danach wurde pünktlich ohne Nachspielzeit die Partie beendet. Der FCA konnte jedoch erfolgreich das 1000. Bundesligator im Dreisamstadion der Freiburger verhindern – immerhin! Sonst gab es wenig bis gar nix erfolgreiches zu vermelden.
Ein Schritt vor, zwei zurück
„Ohne Nachspielzeit endet das letzte Spiel im Dreisamstadion. Freiburg verabschiedet es mit einem souveränen 3:0 gegen Augsburger, die einfach eine klasse schwächer waren. In der zweiten Hälfte investierte der Sportclub nicht mehr so viel wie in Durchgang eins und fuhr den Sieg ohne große Probleme ein.“
Nun zum Fazit. Das Spiel war mal wieder ein Rückschritt. Ein Rückschritt zur Performance des FCA gegen Gladbach. Natürlich ist Gladbach Gladbach und nicht Freiburg, aber dennoch erklärt dies nicht, warum Einstellungen und Abläufe – die noch gegen Gladbach exzellent saßen – wie weggeblasen schienen. Ein Schritt vor, zwei zurück – die Marschroute des FCA?
Rafal Gikiewicz brachte es nach dem Spiel wieder mal auf den Punkt:
„Es war wieder ein Scheiß-Spiel. Wir müssen wieder eine Reaktion zeigen. Warum müssen wir immer nach drei Gegentoren eine Reaktion zeigen? Wir müssen ab der ersten Minute Fußball spielen.“
Torhüter Rafal Gikiewicz nach dem Freiburg Spiel (Quelle: DAZN)
Die Spieldaten untermauerten die Aussage von Rafal Gikiewicz: 18:9 Torschüsse aus Sicht der Freiburger, 6:3 Ecken, 61:39 Prozent Ballbesitz, 59:41 Prozent Zweikampfquote sowie 82:71 Prozent Passquote. Auch die Laufleistung der Freiburger war besser als die des FCA: 109,32 zu 107,79 km. Wieder wurde augenscheinlich, dass man zu Spielbeginn noch gepennt hat (was Giki monierte) und der vielgelobte Defensivverbund lies sich heute zu oft „herspielen“ von patenten Freiburgern.
Schlecht, schlechter, Zweikampfquote
Exemplarisch für das schlechte Abwehrverhalten – insbesondere auf den Flügeln, auf denen wir praktisch jedes Mal überlaufen wurden – stehen die suboptimalen Zweikampfquoten von Gumny (20%) und Pedersen (33%). Der früh ausgewechselte André Hahn war komplett neben der Spur (Zweikampfquote zur Halbzeit 0 Prozent) und auch Caligiuri trat kaum in Erscheinung, hatte zum Spielende immerhin 50% Zweikampf- sowie 87% Passquote und war mit 10,61 zurückgelegten Kilometern laufstärkster Augsburger. Aber offensiv gelang ihm kaum etwas.
Florian Niederlechner hingegen war der ärmste Mann auf dem Platz, hing dauerhaft in der Luft und erarbeitete sich seine Chancen (die wenigen, die er hatte) selbst. Ruben Vargas und Florian Niederlechner war anzumerken, dass sie etwas reißen wollten offensiv und trauten sich was zu. Natürlich schwer, wenn kein Pass ordentlich an den Mann gebracht wird von den eigenen Mitspielern.
Die beste Passquote hatte Reece Oxford mit starken 88 Prozent, gefolgt von Caligiuri mit 87 Prozent. Im defensiven Mittelfeld hatte Dorsch nur eine Zweikampfquote von 33 Prozent aufzuweisen – zu wenig eigentlich für diese Position. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Gruezo kommt immerhin auf 50 Prozent. Beide definitiv noch ausbaufähig, so viel steht fest. Und das war in Anführungszeichen „nur“ der SC Freiburg. Wie sieht das dann erst gegen die Bayern aus oder gegen RB Leipzig?
Was nu‘?
Wir haben nun viele Daten und Fakten gesehen. Wir haben auch alle das Spiel gesehen – ob vor Ort (Danke für euer Engagement, der FCA hat’s euch heute nicht gedankt) oder am TV gesehen. Und waren wohl alle ziemlich ernüchtert. Auch in dieser Saison gehts nur um das nackte Überleben, um den Abstiegskampf und die berühmten drei anderen hinter sich zu lassen in der Endtabelle. Nach sechs Spieltagen konnte man nur zwei eigene Tore erzielen, kassierte aber jedoch elf gegnerische – das erscheint nicht nur auf den ersten Blick zu viel (Gegentore) und zu wenig (eigene Tore). Ist das der oft zitierte Augsburger Anspruch in der elften Bundesligasaison?
Markus Weinzierl sagte nach dem Spiel: „Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen, waren zu passiv, waren laufschwach und sind dadurch überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen. Die zweite Halbzeit war durch die Umstellung etwas besser, aber da war es zu spät. In den vorherigen Spielen waren wir kompakt und aggressiv, heute überhaupt nicht. Weil Freiburg es mit seinem Positionsspiel auch richtig gut gemacht hat, war es ein verdienter Sieg. In Dortmund gilt es, sich wieder von der anderen Seite zu zeigen.“ (Quelle: FCA) Stefan Reuter wurde ebenfalls deutlich gegenüber dem Kicker: „Die erste Halbzeit war sicher das Schwächste, was ich bisher von unserer Mannschaft gesehen habe. Wir müssen an die Grenzen gehen. Was Sprints angeht, das war nicht unser Gesicht. Das hatte mit dem Spiel vom FC Augsburg gar nichts zu tun.“ Erkannt hat man diese Missstände in Augsburg jedenfalls schon. Nur, war das ggf. nicht schon in den letzten Wochen spür- und greifbar, etwas verzerrt wegen dem Sieg gegen Gladbach?
Reuter sagt „Sorry“
Hatte man sich auf den letzten Drücker noch mit einem Spieler wie Ritsu Doan beschäftigt, weiß man spätestens seit dem Freiburgspiel, wieso nochmal. Weil wir keinen Spielgestalter haben, der das Heft des Handelns in die eigene Hand nimmt. So beispielsweise beim 0:2 der Freiburger in Person von M. Eggestein gesehen. Der für „läppische“ fünf Millionen Euro Ablöse ein echtes Schnäppchen war – der FCA hatte Bedarf auf der Position, war aber wohl nicht an Eggestein dran. Obwohl unser Gazetten-Andy ihn durchaus gerne am Lech gesehen hätte („Ist auch im Vergleich zu Arne Meier einfach deutlich weiter“). Zurecht, muss man nach der Partie sagen.
Was bleibt, ist Frustration. Weil irgendwie immer ein Schritt nach vorne gewagt wird (Sieg gegen Gladbach, tolle Abwehrleistung) und dann zwei zurück (miserable Leistung im Defensivverbund, mögliche Klatsche gegen Freiburg drohte lange Zeit). Denn man muss konsterniert feststellen, dass uns Freiburg hätte abschießen können, wenn sie nicht nach 45 Minuten auf Energiesparmodus gedrosselt hätten.
Offensive dringend gesucht
Und der FCA? War (wieder mal) harmlos hoch zehn in der Offensive. Und mir fällt echt keiner ein, der hier für lichte Momente sorgen könnte, wenn nicht die, die eh schon auf dem Platz standen. Die nächsten zwei Partien führen uns erst auswärts nach Dortmund (heilige Maria, ich bin jetzt schon ganz nervös!) und anschließend kommt Bielefeld nach Augsburg. Der SC Freiburg hat uns die Grenzen am Sonntag jedenfalls aufgezeigt. Gerade gegen die Arminia muss es dann was zählbares geben, denn dies ist definitiv ein Mitkonkurrent. Der DSC steht derzeit mit vier Punkten (vier Remis, zwei Niederlagen) und einer Tordifferenz von -3 (3:6 Tore) auf dem Relegationsplatz. Der FCA steht auf Platz 15 mit fünf Punkten und der zweitschlechtesten Tordifferenz der Liga (-9, 2:11 Tore, mit Bochum). Nur Schlusslicht Fürth ist schlechter.
So oder so, den handelnden Personen sollte schleunigst was einfallen – noch läuten die Alarmglocken nicht, aber es gibt definitiv Warnsignale. Ignoriert sie nicht! Denn selbst Stefan Reuter bemängelte publikumswirksam im Kicker, der FCA „sei ins Spiel gegangen wie bei einem Sommerkick. Das hat dazu geführt, dass Freiburg die Räume hatte, um uns deutlich zu schlagen. Das war extrem schlecht von uns. Sorry für die Leistung.“ Nehmen wir die Entschuldigung an?
Eine weitere Entwicklung war erkennbar: Die Mannschaft stand defensiv sicher und nutze die Chance in der zweiten Hälfte zum ersten Sieg der Saison. Das ist, wie sich das Spiel und auch das Auftreten der gegnerischen Mannschaft an diesem Tag auch einordnen ließe, was zählt.
Dazu noch verbesserte Standards in der ersten Hälfte sowie ein individuelles Kabinettstück im erstmals mit 12.500 Zuschauern ausverkauften Stadion – ein gelungener spätsommerlicher Samstag.
Wieder zu einem letzten Mal im Dreisamstadion. Irgendwann, vielleicht dann nicht an einem Sonntagabend, klappt es dann auch mit einem Auftritt im neuen Stadion im Stadtteil Brühl. Zum Vergleich: In Paderborn dauerte es zweieinhalb Jahre länger als ursprünglich geplant bis das erste Spiel stattfand.
Nicht allzu erfolgreich waren die Auftritte des FCA in Freiburg in der Liga bisher. Von bisher neun Auftritten in der Bundesliga konnte der FCA, bei einem Unentschieden, erst einmal gewinnen. Beim 4 : 2 im Februar 2014 schoss Tobias Werner in der 7. Spielminute auch das erste FCA-Tor beim SC Freiburg ligaübergreifend im neunten Spiel und 25 Jahre nach dem ersten Auftritt.
Wobei die Bilanz beim Freiburger FC in der 2. Liga Süd auch nicht so grandios war, und bei vier Auftritten es nur zu einem Punkt beim 2 : 2 im September 1977 reichte.
Bis Saisonende spielte der Sportclub in der vergangenen Saison um die internationalen Plätze mit. Und in dieser Spielzeit sind die Breisgauer als eines von drei Teams noch ungeschlagen.
Ergänzt durch Rückkehrer Schlotterbeck und Maximillian Eggestein, der von Werder kam, ist die Mannschaft des letzten Jahres überwiegend zusammengeblieben.
Das Ziel mit Trainer Streich ist wieder möglichst schnell die Punkte für den Klassenerhalt zu erreichen, und dann nach oben zu sehen.
Mittlerweile scheint sich die Struktur der Liga bzw. deren Wahrnehmung so verschoben zu haben, dass Freiburg, Mainz und Augsburg, nicht mehr so oft im Zusammenhang der Etablierung vermeintlich kleinerer Standorte gemeinsam genannt werden.
Bei der Bilanz der Bundesligavergleiche unter den drei Vereinen steht der FCA etwas besser da: Der FCA holte zwar gegen Freiburg durchschnittlich nur 1.05 Punkte pro Spiel, gegen Mainz aber 1,6. Da Freiburg zwar gegen Augsburg 1,55, aber gegen die 05er nur 0,92 Punkte pro Spiel holt, ergibt sich unter Berücksichtigung der anderen Werte hier eine Anreihung bei der der FCA hinter Mainz, aber statistisch vor Freiburg steht.
Neben den Rechenspielchen noch eine andere Überlegung; Der FCA spielt die elfte, Mainz die sechzehnte und Freiburg die 22. Spielzeit in der Bundesliga. Alle Vereine haben sich mit, genauer betrachtet, unterschiedlichen Ansätzen in der Liga etabliert. Bei Berücksichtigung der ewigen Tabelle seit 2011, und der Mannschaften, die aktuell erstklassig sind, liegen die drei auf den Plätzen 7, 9 und 10.
Was lässt sich an der Tabelle nach dem fünften Spieltag erkennen. Frankfurt, Mönchengladbach und Leipzig mit schlechtem Start, Wolfsburg, mit neuem Trainer, nach schwacher Vorbereitung und Wechsel-Fauxpas im Pokal gut in die Runde gekommen, und München schon am Anfang der Saison vorne. Die beiden Aufsteiger auf den hinteren beiden Plätzen, Mainz und eben Freiburg mit guten Starts.
Wie könnte die Entwicklung des FCA in der nächsten Zeit weitergehen. Als nächstes Spiel dann in Dortmund und nachfolgend die Partien gegen Bielefeld, in Mainz und gegen Stuttgart. Dazwischen das DFB-Pokal-Spiel in Bochum.
Vier Spiele, nach denen, und dann fast einem Drittel der Saison sich tatsächlich Rückschlüsse auf die Qualität und die Möglichkeiten der Mannschaft in dieser Saison ziehen lassen.
Neben der wieder verbesserten Defensivarbeit sind es aktuell noch überwiegend Einzelleistungen und isolierte Aktionen, die dies momentan noch etwas erschweren. Umso wichtiger war der Heimerfolg gegen Mönchengladbach.
Mit wieder engagierten Auftritt als Mannschaft und der nötigen Effizienz könnte es auch in Freiburg klappen. Und ein Erfolgserlebnis zu Beginn des Auswärtsdoppels wäre nicht nur tabellarisch gut, sondern ein wichtiger nächster Schritt in der Entwicklung des Teams. Gutes Spiel!
Es war Länderspielpause vor der Partie gegen Union Berlin und ich hatte Zeit mich mit einer Buchveröffentlichung der letzten Zeit zu beschäftigen: dem Werk von Martin Hinteregger. Während Hinti für die österreichische Auswahl am Ball war und ein Debakel erlebte, habe ich sein Buch „Innensicht“ gelesen. Das kann man guten Gewissens kaufen, da alle Erlöse an wohltätige Organisationen gespendet werden. Hinti lässt uns in Augsburg noch nicht ganz los. Er ist wie eine Ex-Freundin, der man immer wieder über den Weg läuft und das Abserviertwerden immer wieder rein gedrückt bekommt.
Sportlich gibt es über Martin Hinteregger dann auch nichts negatives zu sagen. Er war auch in Augsburg in der Innenverteidigung gesetzt. Bei der Eintracht spielt er konstant auf internationalem Topniveau. Alles, was über das Sportliche hinaus geht, ist zumindest in Augsburg weiterhin kompliziert. Es ist selten, dass ein Spieler während seiner aktiven Karriere ein Buch schreibt. Hinti hat es gemacht. Und entsprechend hat zumindest mich interessiert, wie wir in Augsburg dabei weg kommen.
Seine Zeit in Augsburg
Mich hat damit natürlich zuallererst interessiert, was Hinti über seine Zeit in Augsburg preiszugeben bereit war. Einerseits waren da seine unbedachten Äußerungen bzgl. Manuel Baum, die ihm seiner Beschreibung nach schlicht herausgerutscht waren. Manuel Baums Reaktion war wohl sehr emotional und eventuell auch persönlich beleidigend. Was als fachliche Kritik an Baum deutlich wurde: Baums Vorgaben waren ihm zu eng. Auf dem Platz hatte man als Spieler kaum Freiräume selbst Entscheidungen zu treffen. Er fühlte sich seiner fußballerischen Freiheiten auf dem Platz beraubt. Man könnte jetzt spekulieren, ob Manuel Baum ein Kontrollfreak ist und/oder mit erfahrenen Profis Probleme im Umgang hat. Aber dafür sind Hintis Ausführungen halt auch keine geeignete Basis da Einzelmeinung. Auch die Geschichte mit dem „Eintracht“-Rucksack ist eine typische Hinti-Geschichte. Unbedacht und doof. Kommt vor. Ihm dort eine kalkulierte Provokation zu unterstellen, ist wohl auch zu kurz gesprungen. In Salzburg ist es ihm einmal passiert, dass er mit scharfer Munition am Flughafen stand. Diese Mischung aus Unüberlegtheit und Leck-mich-am-A**** ist es dann auch, die ihn grundsätzlich sympathisch macht.
Derweil Hinti auch in Augsburg schöne Verbindungen über den FCA hinaus aufgebaut hat: gerade zum TSV Haunstetten, wo er als Jugendtrainer aktiv war. Ich kann aus dem eigenen Umfeld berichten, dass man ihm in Haunstetten schon mal beim Essen über den Weg gelaufen ist, und er dabei grundsätzlich ein äußerst freundlicher und umgänglicher Typ war.
An sich in Summe wenig neues. Dafür lohnt sich der Buchkauf dann doch eher nicht.
Der Kern
Das Buch ist deshalb hervorzuheben, da Hinti gerade bei den wichtigen gesellschaftlichen Themen eine klare Sprache findet. Folgende Punkte mag ich gerne hervorheben:
Psychische Gesundheit: Es mag Hinti unangenehm sein, aber er geht offen mit seinen psychischen Problemen um. In seinem Buch beschreibt er eine depressive Phase. Er hat diese überstanden und überwunden, in dem er externe Hilfe in Anspruch nahm. Als ansonsten überaus fitter und belastbarer Profisportler. Psychische Krankheiten sollten als solche anerkannt werden und hierfür ist die Aufmerksamkeit, die er dem Thema geschenkt hat, Gold wert. Jeder sollte bei etwaigen psychischen Problemen professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und sich deswegen nicht schlecht fühlen. Die Akzeptanz für psychische Krankheiten ist immer noch zu gering und Hintis Aussagen helfen hier vielleicht zumindest ein kleines bisschen.
Rassismus: Hinti plädiert dazu, sich auf andere Kulturen einzulassen und erteilt Rassismus eine klare Absage.
Das Publikum
Fassen wir mal kurz zusammen fassen. Die Entwicklung, die zur Leihe von Hinti nach Frankfurt führte, war unglücklich. Bzgl. seiner Werte hat Hinti das Herz am rechten Fleck. Trotzdem gab es damals schon kein zurück mehr nach Augsburg und wird es wohl auch in Zukunft nicht geben. Aber warum?
Wenn man Hintis Buch so ließt, dann liegt das v.a. am Frankfurter Publikum. Nun habe ich meine eigenen Erfahrungen in Frankfurt gemacht. Nach einem der Spiele des FCA in Frankfurt habe ich in der S-Bahn recht schnell meinen Schal verschwinden lassen. Ich hatte keinen Bock Prügel einzustecken. Am Hauptbahnhof flogen Steine. Die Eintracht hat eine große und enthusiastische Fanszene, die Grenzen regelmäßig nicht anerkennt. Die Eintracht ist massiv. Und bringt einen relevanten Anteil an Idioten mit.
Bei Hinti hat das Timing gestimmt. Als ihn die Eintracht auslieh, spielte man in der Europa League. Da konnte Hinti direkt mitschwimmen. Die Stimmung war überragend und er hat einen Teil der Liebe abbekommen. Und er ist der Eintracht verfallen. Man stelle sich vor, er wäre mit dem FCA in Liverpool gewesen. Gab es bei uns unter Dirk Schuster und Manuel Baum halt nicht und konnte Hinti nicht erleben. Meh.
Derweil Hinti in Augsburg beim Publikum auch sehr beliebt war. Er hatte erkennbar Ecken und Kanten und wurde von den Fans gefeiert. Ich kann aus erster Hand berichten, weil sich einer meiner Freunde nach dem Pokalspiel in Steinach sehr über sein Trikot gefreut hat. Er war nicht einer von vielen Spielern. Er war eine besondere Identifikationsfigur während seiner Zeit in Augsburg. An Zuneigung der Fans hat es ihm in Augsburg nicht gefehlt, der FCA schwimmt aber halt auch in anderen Gewässern als die selbsternannten Randale-Meister. Schlicht, wir mochten ihn vielleicht etwas mehr als er uns.
Die grundsätzliche Haltung
Hintis Abschlussworte drehen sich um Entschuldigung. Er behauptet nicht, dass er alles richtig gemacht hätte und kann Fehler eingestehen. Damit bleibt er der Profi mit den Ecken und Kanten, den man sympathisch findet und mit dem man sich gerne auch abseits des Platzes unterhalten würde.
Der Augsburger wird es trotzdem nur stirnrunzelnd zur Kenntnis nehmen, dass Hinti das gewisse Etwas bei der Eintracht und nicht bei uns gefunden hat. Und nun hat man zweimal in der Saison das Problem, dass man gegen Hinti und seine Unberechenbarkeit spielen muss. Und er auch Fouls wie das gegen Marco Richter auspackt.
Hinti wird ein Spieler bleiben, den man nicht mag, wenn er beim Gegner spielt. Er kann den Unterschied ausmachen und ringt einem Respekt ab. Es wird bitter bleiben, dass er seine Zukunft nicht in Augsburg gesehen hat und er für den Gegner aufläuft. Aber vielleicht belassen wir es einfach dabei und erinnern uns alle, wie viel Freude wir auch zusammen hatten.
Wer hier schon länger mit liest, weiß dass ich in Frankfurt wohne. Zudem gibt es in meinem Viertel das beste österreichische Speiselokal der Stadt. Wenn ich dort sitze und Hinti käme zufällig vorbei, dann würde ich ihn freundlich grüßen und ihm für 32 Spieltage im Jahr das Beste wünschen. Und ihm dazu gratulieren, wie er seine Popularität nutzt, um für die Anerkennung psychischer Erkrankungen und gegen Rassismus einzutreten. Damit bleibt er ein Vorbild und einer der Guten. In den Farben getrennt, in der Sache vereint. Und lachen kann man mit ihm immer noch. Wollen wir nicht einfach Freunde bleiben?
Mit Prognosen ist es ja immer so eine Sache im Fußball. Oft kommt es so, wie es Statistiker und Expertinnen vorausgesagt haben. Oft aber auch nicht. Denn der Fußball bleibt ein Spiel, das an vielen Stellen unvorhersehbar ist. An diesem Samstag aber hat FCA-Trainer Markus Weinzierl echte Wahrsager-Qualitäten bewiesen. Wie er das gemacht hat, wollen wir uns im „Puppngschwätz“ von dieser Woche genauer anschauen. Gekrönt wurde sie am Ende vom ersten Dreier des FC Augsburg in dieser Saison. Wie wichtig der war, lässt sich fast nur so ausdrücken: Hallerluja! Was die „Zwote“ und die FCA-Frauen diese Woche getrieben haben, wollen wir euch aber natürlich auch nicht vorenthalten.
Passend zum Wetter: Personalsorgen lichten sich
Das dritte Heimspiel unserer Jungs gegen die Gladbacher Borussia fand am Samstag erstmals in dieser Saison vor ausverkaufter Hütte statt. Leider nicht „ausverkauft“ wie noch vor Corona, sondern nach wie vor unter Pandemiebedingungen mit beschränkter Zuschauerzahl und 3G-Regel. Aber 12.500 Fans in der WWK-Arena, die fußballhungrig sind und heiß auf einen tollen Nachmittag bei schönstem, spätsommerlichem Wetter, sind doch auch schon was! Wie elementar der Rückhalt durch uns Zuschauer für das Spiel der Mannschaft ist, hat Trainer Markus Weinzierl am Donnerstag auf der Pressekonferenz nochmal bekräftigt.
Dass Jeff Gouweleeuw dort neben ihm platznahm, räumte sofort auch alle Sorgen aus, die Weinzierl letzte Woche zur selben Zeit noch geplagt hatten: Seine Adduktorenprobleme schien unser Abwehr-Jeff vorerst ausgestanden zu haben und stand für diesen Samstag, das war spätestens jetzt klar, uneingeschränkt zur Verfügung. Dagegen musste Weinzierl die Mitteilung machen, dass Felix Uduokhais muskuläre Probleme noch andauern und er für seine Genesung noch eine gewisse Zeit braucht. Auch Gregerl musste wegen muskulärer Probleme pausieren. Immerhin waren Carlos Gruezo, der das Spiel gegen Union wegen seines Länderspieleinsatzes für Ecuador verpasst hatte, und Tobi Strobl nach Sprungsgelenksverletzung zum Team zurückgekehrt. Dauerverletzt sind nach wie vor Alfred Finnbogason und Jan Moravek.
Die Aufstellung
Entsprechend den verfügbaren und fitten Kräften schickte Weinzierl folgende Startelf aufs Feld:
Auf der Bank Platz nahmen Koubek, Winther, Gruezo, Strobl, Pedersen, Maier, Jensen, Niederlechner und Cordova. Wie schon gegen Union und im Testspiel gegen Heidenheim, wo Weinzierl das System erstmals ausprobierte, lief der FCA mit Dreierkette in der Innenverteidigung und vorgezogenen Außenverteidigern auf. Außerdem feierte Neuzugang Andi Zeqiri sein Startelfdebüt. Die ebenfalls leicht ersatzgeschwächten Gladbacher begannen mit einer 4231-Formation. Nach nur vier Punkten aus den letzten vier Spielen standen die Fohlen ungemein unter Zugzwang.
„Bollwerk“ in der Abwehr
Um es schon vorwegzunehmen: Der FCA gewinnt das Spiel in der Abwehr, so die Augsburger Allgemeine am Sonntag. Das kann man durchaus so stehen lassen. Zwar waren die Gäste aus Gladbach von Anfang an mehr in Ballbesitz (je nach Quelle insgesamt 71% bzw. 63%) und versuchten über kontrollierten Spielaufbau und viele Pässe (BMG: 586 vs. FCA: 231) an der in die Mitte gezogenen Augsburger Abwehrkette vorbeizukommen. Die hielt aber mit konsequenter Zweikampfführung dagegen. Auch hier variieren die Zahlen wieder. Laut Kicker hat der FCA ‚nur‘ 45% seiner Zweikämpfe gewonnen (Gladbach demnach 55%), während der Ligaverband 110 vs. 96 gewonnene Zweikämpfe gezählt hat. D.h. hier hatte Augsburg die Nase vorn.
Im Grunde ist es aber unerheblich, welche Zahlen nun ‚stimmen‘. Denn wichtig war letztlich, dass die Abwehr das eigene, letzte Drittel einfach toll abgesichert hat. So gab es vor allem in der ersten Hälfte kaum ernsthafte Chancen für die Gäste. Ein Schuss von Mittelfeldmann Denis Zakaria landete auf dem Tordach, nachdem er von Niklas Dorsch noch abgefälscht worden war (11.). In der 50. Minute war dann kurz Luftanhalten angesagt, als die Fohlen doch einmal unsere Innenverteidigung durchbrachen und Stürmer Alassane Plea den Ball an Gikie vorbei ins Tor schob. Doch der Pfiff von Schiri Badstübner folgte auf den Fuß und sorgte für die Erleichterung. Plea hatte knapp im Abseits gestanden.
Der Gladbacher Torwart, Yann Sommer, gab nach dem Spiel dann auch anerkennend zu Protokoll:
„Wir wussten, dass wir gegen eine Mannschaft spielen, die defensiv sehr gut stehen wird und die uns das Leben schwer machen wird. […] Wir hatten keine Idee, wie wir dieses Bollwerk durchspielen können.“
Ein unverzichtbarer Bestandteil dieses „Bollwerks“ ist mittlerweile Reece Oxford, der am Samstag auf eine überragende Zweikampfquote (86%) kam. Mit 15 gewonnenen Zweikämpfen stach er auch sein Gegenstück in der Innenverteidigung der Borussia, Nico Elvedi, aus (13). Wenn Reece, der erst für Jeff und jetzt für Felix in die Startelf gerückt ist, weiter so Gas gibt, wird’s auch spannend zu sehen, wie der Trainer in Zukunft die (Innen-)Verteidigung besetzt.
Auf der linken Abwehrseite wird ihm Iago jedenfalls erstmal fehlen. Der ist in der 41. Minute von Verteidiger Louis Beyer gefoult worden und dabei unsanft auf der Schulter gelandet. Dass es dafür zumindest Gelb gab, war nur ein schwacher Trost. Denn Iago musste noch vor der Pause durch Mads Pedersen ersetzt werden und noch weiß man auch nicht, wie schlimm seine Schulterverletzung ist.
Mutiger in der Vorwärtsbewegung
Neben der stabilisierten Abwehr hat man am Samstag aber noch etwas gesehen: Die Versuche des FC Augsburg, nach Balleroberung schnell vors gegnerische Tor zu kommen, waren mutiger, irgendwie frecher. So luchste Ruben Vargas Nationalspieler Florian Neuhaus in der eigenen Hälfte den Ball ab und wäre durch gewesen, hätte der Schiri nicht auf (für mich unverständliches) Foul von Vargas zuvor entschieden (30.). Oder die Aktion von Debütant Andi Zequiri in der 64. Minute. Da warf unser Gikie den Ball schnell und weit auf Vargas ab, der an seinen Schweizer Kollegen weiterleitete, der sich dann aber im Duell mit seinem herangeeilten Gegenspieler festlief. Auch den Fernschuss von Dorsch, der aber nach rechts abdrehte (56.), oder den artistischen Fallrückzieher von Vargas (45.) fand ich nicht schlecht.
Auch wenn sie nicht von Erfolg gekrönt waren, zeugen sie doch vom Mut, einfach mal was zu wagen, anstatt sich gegen einen (sonst) starken Gegner wie Gladbach ehrfürchtig zurückzuhalten.
Einen Hauch von Torluft durften wir kurz vor der Pause schon mit Daniel Caliguiris Freistoße(flanke) schnuppern (43.). Die flog von links diagonal durch den Gladbacher Strafraum an den Pfosten, ohne dass sie vorher geklärt wurde. In der 66. Minute folgte dann die offensive, „mutige Doppeleinwechslung“ unseres Trainers, die nicht hätte erfolgen müssen, hätte man das 0:0 einfach verteidigen wollen. So aber kamen Flo Niederlechner für Zeqiri und Dauer-Joker Sergio Cordova für Frami. Und mit ihnen in der 80. Minute die Erlösung! Holy s**t und dreimal Hallerluja! Ich kann euch gar nicht sagen, welch riesiger Stein mir da vom Herzen gefallen ist!
Neben zentnerschweren Gesteinsbrocken, die landein, landaus bei uns Fans da gekullert sind, war die Entstehung natürlich auch nicht von schlechten Eltern. Da passte erst Gouweleeuw weit in die gegnerische Hälfte rechts auf Vargas, der im Rückraum Niederlechner herannahen sieht und ihn dort mustergültig mit einem Pass bedient, den unsere Nummer 7 eiskalt verwandelt. Jaaaaaaaaaaaaaaaaaa!
Symptomatisch für die Torentstehung ist auch, dass an ihr letztlich die Hauptakteure des FCA in dieser Partie beteiligt waren. (Ausgenommen einmal Oxford, der aber ja schon erwähnt wurde.) Gouweleeuw, der mit seiner Übersicht den tiefen, genauen Pass schlägt, und Vargas, dessen Zuspiel diesmal goldrichtig ankommt. Das ist dem 23-Jährigen sonst nicht immer geglückt. Trotzdem hat er auf beiden Außenbahnen durchwegs für viel Wirbel gesorgt.
Und dann war da ja noch die Sache mit Markus Weinzierl und Flo Niederlechner. Der hatte Anfang der Woche wieder Probleme mit den Adduktoren und Bauchmuskeln und sein Einsatz von Beginn an war ungewiss. Welch hellseherische Fähigkeiten Weinzierl in dieser Angelegenheit hat aufblitzen lassen, schilderte Flo nach dem Spiel so:
„Der Trainer hat gestern zu mir gesagt, dass ich erst einmal nicht spiele und er Andi von Beginn an bringt, ich dann aber reinkomme und das Spiel entscheide. Das ist schon Wahnsinn, dass es dann genauso kommt.“
So konnte der FCA vor heimischem Publikum eeeeeendlich den ersten Saisonsieg einfahren, während er der Borussia die dritte Auswärtspleite in Folge und Adi Hütter den schwächsten Bundesligastart eines Gladbach-Trainers seit 17 Jahren beibrachte. Zudem verdrängten die Augsburger die Fohlen von Platz 11, die nun nur noch auf dem 16. Rang stehen.
Hahnscher Hackentrick
Das Wichtigste zum Spiel der Profis am Samstag haben wir jetzt, glaube ich. Eine Szene will ich aber noch gesondert herausgreifen. Sie und auch die Reaktion der Spieler darauf sind einfach zu köstlich! Es geht um den „Hackentrick“ von André Hahn aus der 28. Minute. Da ergatterte der Flügelflitzer den Ball nach einer Ecke von Cali und wollte ihn an Gegenspieler Ginter vorbei von links in den Strafraum bringen. Damit er ihn mit seinem starken rechten Fuß trifft, kreuzte er die Beine, erwischte den Ball aber nicht richtig und drehte mit Schwung noch ein, zwei Pirouetten.
Nach dem Spiel stand André dem FCA TV im Interview Rede und Antwort. Für diejenigen, die die Bezahlschranke nicht passieren können, beschreibe ich die Szene gleich kurz. Für alle anderen: Schaut ab Minute 3:10 selber rein! Einfach nur empfehlenswert!
Gerade noch erläutert Hahn ganz seriös, wie wichtig die Punkte gegen Gladbach gewesen seien, auch wenn er dessen Partien als Ex-Spieler immer noch verfolgt. Dann crasht Felix Uduokhai das Interview. Schon jetzt lachen sich beide fast kaputt. Uduokhai: „Hahno, ich hab eine Frage. Erste Halbzeit. Vor meinen Augen. Weltklasse-Hackentrick“. Vor Lachen kann er sich dabei kaum halten. „Was haste dir dabei gedacht?“ Hahn dann mit gespielter ernster Miene: „Ich wollt einfach ne Finte machen mit doppeltem Purzelbaum, um den Gegner zu irritieren.“ Am Ende lachen beide wieder herzhaft. Das ging auch mir beim Anschauen so. Die Stimmung im Team scheint jedenfalls blendend zu sein! Und das offenbar sogar beim verletzten Felix Uduokhai.
Frauen feiern ersten Sieg im zweiten Spiel
Jetzt aber noch kurz zu den FCA-Frauen, die in der Bezirksliga Süd am Sonntag ihr zweites Saisonspiel hinter sich gebracht haben. Ran ging es auswärts gegen die Oberallgäuerinnen vom FC Sonthofen, die bisher noch keine Punkte sammeln konnten. Dagegen stand bei den Augsburger Damen bereits ein Zähler auf dem Konto, eingefahren beim 2:2-Unentschieden zu Hause gegen den SV Freihalden. In Sonthofen dominierte der FCA die Partie von Anfang an. Folgerichtig erzielte Elandra Basha nach 38 Minuten per Traumtor den ersten Treffer für ihre Mannschaft. Sie war erst drei Minuten zuvor für Lisa-Marie Maier eingewechselt worden. Kurz vor Schluss, in der 85. Minute, schnürte die 33-Jährige Angreiferin schließlich den Doppelpack zum 2:0-Endstand. Zusammen mit den drei Punkten, die sie aus dem Allgäu entführen konnten, stehen die FCA-Frauen mit ihren vier Zählern jetzt auf Platz 3.
Die Youngsters am Zug
Gleich zwei Siege in einer Woche durfte die U23 der Augsburger Männer in der Regionalliga Bayern bejubeln. Erst war am Dienstag Wacker Burghausen in der Rosenau zu Gast. Die Burghausener gingen zwar in der 22. Minute mit 1:0 in Führung. Doch nach der Pause drehte der FCA nicht nur auf, sondern auch die Partie. Sie ging schließlich mit einem hart erkämpften 3:1 an die Augsburger Youngsters.
Wie schon im Heimspiel standen auch am Samstag beim „kleinen“ FC Nürnberg Tim Civeja und Lasse Günther in der Startelf, im zentralen Mittelfeld bzw. auf dem rechten Flügel beides heiße Aspiranten auf Einsätze bei den Profis. Seine Klasse konnte Civeja etwa bei einem gekonnten Freistoßtor unter Beweis stellen (14.), das 1:0 für den FCA. Noah Sarenren Bazee, ebenfalls von Beginn an dabei, machte dagegen mit einem Lattenkracher (28.) auf sich aufmerksam. Im weiteren Verlauf erhöhten die Augsburger auf 3:0 und machen es sich mit diesem Sieg nun auf Platz 9 in der Tabellenmitte gemütlich. Zumindest bis Freitag, wenn es nach Illertissen zum Tabellennachbarn geht.
Fazit
Abschließend festhalten lässt sich also: Sowohl die FCA-Profis als auch die Frauen konnten ihre jeweils ersten Saisonsiege einfahren. Die „Zwote“ ging diese Woche gleich zwei Mal als Sieger vom Platz. So eine erfolgreiche Woche darf es von mir aus ruhig öfter geben. Vielleicht macht Weinzierl am Sonntag im Breisgau ja wieder den Wahrsager…
Die Mannschaft hat einen weiteren Entwicklungsschritt gemacht, und auswärts bleibt hinten die Null stehen. Zum weiter verbesserten Vorwärtsspiel fehlt fast nur noch das Torschussglück.
Mit Adi Hüter auf der Trainerbank und der überwiegend gleichen Mannschaft wie in der vergangenen Spielzeit will die Borussia wieder die Qualifikation für das internationale Geschäft erreichen.
Auf der Zielgerade hat der VfL, der in der letzten Saison noch Champions League spielte, zuletzt die Qualifikation für die Play-offs zur Conference League verspielt.
Nach dem Weiterkommen im DFB-Pokal in Kaiserslautern und dem 1 : 1 gegen München, dauerte es in der Bundesliga bis zum vierten Spieltag bis der erste Sieg gelang.
Die Bundesligabilanz des FCA gegen Mönchengladbach ist ausgeglichen – in den Heimspielen waren es bei fünf Unentschieden vier Siege, zuletzt durch Tore von Vargas, Richter und Hahn im März diesen Jahres.
Wie hat sich die Wahrnehmung des Fußballs und der Bundesliga in der letzten Zeit gewandelt. Wenn auch nur mit Teilauslastung sind wieder Zuschauer in den Stadien erlaubt. Auch mit verringerter Kapazität liegt die Auslastung nicht bei 100%.
Bundeslandspezifisch gelten unterschiedliche Regeln und zunehmend wird über 2 G nachgedacht.
Eine Übergangszeit, in der nicht nur die Liga nach Möglichkeiten sucht, sondern auch die potentielle Kundschaft sich ihre Gedanke macht.
Ausgehend von einem Fußball- und Stadionerlebnis wie vor der Pandemie, und nach ersten Eindrücken der erfolgten Umsetzung der Corona-Regeln bei den jeweiligen Vereinen zur neuen Spielzeit, bleiben noch immer Fragen.
Dazu grundsätzliche Gedanken, wann es wieder möglich sein könnte, das alle, unabhängig verschiedener Vorgaben, wieder ins Stadion können. Wie in anderen Lebensbereichen werden bei entsprechenden Regeln auch Personengruppen ausgeschlossen.
Darüber hinaus bestehen aber auch bei denen, die die 2-G-Kriterien erfüllen, noch immer Unsicherheiten hinsichtlich eines Stadionbesuch.
Und irgendwie ist der Aufenthalt im Stadion ein anderer als vorher. Einerseits die Freude wieder ins Stadion gehen, und den eigenen Verein spielen zu sehen, andererseits eine etwas geänderte Atmosphäre und die Überlegungen wie sich dies weiterentwickeln könnte – oder ob nach einer gewissen Zeit sich alles wieder angleichen wird.
Passend dazu auch wieder neue Ideen eines internationalen Verbands, die Weltmeisterschaft alle zwei Jahre auszutragen – und in den Zwischenjahren die kontinentalen Titelkämpfe. Warum eigentlich nicht jährlich?
Vielleicht liegt der Fehler auch darin, das der Tag nur 24 Stunden hat. Wohlmöglich wäre sonst der Einfallsreichtum von Studienleitern und Entscheidern noch größer, und es ließen sich mehr als 13 Spiele in Abfolge an einem Tag unterbringen.
Bei gleichzeitiger Ausweitung bestehender und Einführung weiterer erklärungsbedürftiger Wettbewerbe könnte es dann irgendwann auch mit der Anzahl übertragungsinteressierter Dienstleister eng werden.
Nicht immer so einfach die verschiedenen Interessen und Wahrnehmungen zu trennen. Und zugleich die Freude auf Samstag, 15:30. Eine Sehnsucht nach Normalität und richtigem Fußball.
Ausgehend vom vorhandenem Potential und den Möglichkeiten der weiteren Entwicklung die Hoffnung auf ein Spiel, in dem die Mannschaft einen nächsten Schritt machen kann.
Gibt es Eigenschaften die den FCA über längere Zeiträume beschreiben können. In jeder Situation geschlossen als Mannschaft auftreten und dadurch eigene Chancen erarbeiten. Und mit wieder gewonnener Effizienz den Glauben an den gemeinsamen Erfolg verstärken, sind ein Teil der Vorstellungen, und eben auch ein Ziel. Gutes Spiel!
Mitten in der Saison könnte man sagen. Mehr als 10 Prozent der Spiele sind gespielt. Der FCA ist immer noch sieglos. Wenn man es positiv sehen will: die Mannschaft hat nur zweimal verloren (aber dabei 8 Gegentore kassiert). Nun ist es ja schon fast traditionell so, dass wir schlecht starten und zu Beginn der Saison keine Euphorie aufkommen mag. Reicht Geduld, oder hätte es andere Impulse während der Transferperiode bedurft?
Stefan Reuter ist erneut derjenige, der in der Pflicht steht. Seine Entscheidungen haben das Saisonende und den Beginn der Saison geprägt. Genau wie das letzte Jahrzehnt des FCA. Sein Handeln ist dabei keineswegs von blindem Aktionismus geprägt, sondern von Geduld und Nachhaltigkeit. In dieser Saison geht er erneut eine Risiken ein. Mir wird etwas mulmig, wenn ich über diese nachdenke. Der ein oder andere Dreier wären nötig, damit ich nicht weiter über die folgende Liste grübele:
Der Trainer
Ja, Markus Weinzierl hatte eine tolle erste Phase in Augsburg. Ja, er ist nicht nur im Vergleich zu Heiko Herrlich ein Sympathieträger. Derweil dürfen Zweifel angebracht werden, ob Weinzierls Arbeit einige Jahre später zu ähnlich erfolgreichen Ergebnissen führen kann. Zu Denken geben sollte, dass sich die Bundesliga laufend weiterentwickelt. Taktische Herangehensweisen, die noch vor einigen Jahren äußerst erfolgreich waren, sind durchschaut und entsprechend taktische Gegenmaßnahmen entwickelt. In seinen Amtszeiten auf Schalke und in Stuttgart konnte Weinzierl nicht beweisen, dass er Mannschaften auf die Erfolgsspur bringen kann. Zumindest nicht in der Zeit, die ihm gegeben wurde. Stefan Reuter setzt nun darauf, dass dies in Augsburg anders sein wird. Warum sollte dies so sein?
Verletzungsanfällige und Formschwache
Manche Spieler im Augsburger Kader sind – bei voller Gesundheit – absolute Leistungsträger. Leider sind sie zu selten im Vollbesitz ihrer Kräfte. Jan Moravek, ist hier zuallererst zu nennen, der sich direkt an einem der ersten Spieltage eine schwere Muskelverletzung zugezogen hat. Alfred Finnbogason fällt auch in diese Kategorie. Auch Raphael Framberger und Freddy Jensen sind in der Vergangenheit durch vielfältige Verletzungen aufgefallen.
Die Leistung anderer Spieler ist sehr formabhängig. Gregerl hatte eine Saison lang Tor um Tor geschossen. Auch Florian Niederlechner hatte eine Traum-Saison und danach ist die Tor-Quote deutlich abgeflacht. Sogar bei Rafal Gikiewicz zeigt sich momentan eine deutliche Formkurve.
Die Liste der Spieler ist recht lang und wie sich zeigt, werden nicht alle ihre Verletzungsanfälligkeit oder Formschwäche überwinden. Ich hoffe, wir sind darauf nicht angewiesen.
Manche müssen den Sprung schaffen
Bei einer weiteren Gruppe aus Spielern sind wir darauf angewiesen, dass sie dauerhaft auf Bundesliganiveau spielen können. Sie haben es bisher nicht unter Beweis gestellt. Und während es gerade bei Reece Oxford gut aussieht (ich hoffe, die Aussetzer sind Historie) benötigen wir eine ähnliche Entwicklung von Iago, Niklas Dorsch, Mads Pedersen, Sergio Cordova, Robert Gumny, Andi Zeqiri oder Lasse Günther.
Alle werden es nicht schaffen. Wenn sich allerdings keiner dieser Spieler sportlich weiterentwickeln würde, dann bekommen wir diese Saison ein Problem. Das Zauberwort heißt an dieser Stelle Konstanz. Konstanz auf hohem Niveau ist, was diese Spieler liefern müssen.
Führungsspieler
Jeffrey Gouweleeuw ist nun die zweite Saison der Kapitän der Mannschaft. Darum herum gibt es wohl immer noch einen Mannschaftsrat. Auf dem Platz ist manchmal keine eindeutige Führungsstruktur zu erkennen. Wer gibt Signale und wer nimmt auch in schwierigen Situationen das Heft des Handelns in die Hand? In den ersten beiden Heimspielen – gerade nach langer Abwesenheit der Fans – ist man in der Endphase der Spiele erstmal auseinander gebrochen. Das hier – außer Gike – auch intern dann mal die Fetzen fliegen, ist nicht erkennbar.
Daniel Caligiuri kam letzte Saison als erfahrene Kraft. Tobias Strobl auch. Insgesamt ist es mir zu ruhig, auch was das Commitment der Spielergemeinschaft zu den eigenen Ansprüchen und die emotionale Komponente angeht. Heiko Herrlich konnte nach Martin Schmidts Wirken die Einbrüche etwas eindämmen. Auf weitere sportliche Einbrüche habe ich ehrlich gesagt keinen Bock. Und mir ist nicht klar, wer außer den Führungsspielern auf dem Platz ansonsten in diesen Situationen die notwendigen Impulse geben sollte.
Die offensive Harmlosigkeit
Gegen Ende des Spiels nicht vollständig einzubrechen ist ja schon die absolute und armselige Mindestanforderung. Während über viele Jahre hinweg, die defensive Kompaktheit in Augsburg das wichtigste Augenmerk war, hat sich der Fokus in der letzten Zeit etwas gedreht. Heiko Herrlich hat uns offensive Harmlosigkeit eingetrichtert. Diese ist eine schwierige Marotte. Und während gegen Union Berlin zumindest Torabschlüsse und Gelegenheiten da waren (und auch Andreas Luthe seinen Teil dazu beitrug, dass wir kein Tor erzielten), war dies gegen die Frankfurter Eintracht noch nicht der Fall.
Offensiv bleiben wir noch zu oft harmlos und ohne Durchschlagskraft. Und hier muss sich etwas ändern. Dies ist auch genau der Bereich, bei dem auf dem Transfermarkt – vergleichbar mit der Verpflichtung von Max Kruse durch Union Berlin im letzten Sommer – auch von außen der Spirit geändert hätte werden können. Stefan Reuter verlässt sich darauf, dass es auch so klappt. Wie ich hoffe, dass er Recht hat.
Eine notwendige Kraftanstrengung
Wenn man die Verantwortlichen des Vereins fragt, dann lief in den letzten Jahren vielleicht nicht alles optimal, aber man war ja doch immer zufrieden. Das ist ein gefährlicher Pfad. Die letzten Jahre waren aus sportlicher Sicht nicht nur verlorene Jahre. Die Entwicklung war sogar rückläufig. Und wenn man sich die Tabelle in den letzten Jahren anschaute, dann war klar, dass es nicht an unserem sportlichen Können lag, dass wir die Klasse gehalten haben. Andere Vereine haben sich schlicht noch viel depperter angestellt. Unsere Entwicklung ist dabei doch recht vergleichbar mit der von Werder Bremen und anderen. Muss das irgendwann zum Abstieg führen? Nein, vielleicht auch nicht. Andere Clubs können uns immer wieder unterbieten. Ist das allerdings die Frage, die wir uns stellen wollen?
Sportlich fehlt schon lange, dass wir nicht mehr der bissige und eklige Gegner sind, der den anderen Bundesligisten den Würgereiz vor den Partien gegen uns hervorruft. Frankfurt hat deutlich unangenehmer gespielt als wir. Wir lassen uns schlicht zu oft den Schneid abkaufen. Es fehlt auch die absolute Geschlossenheit. Die heutige Mannschaft mag deutlich höher veranlagt sein, als das frührere Teams waren. Die Konsequenz, mit der Ragnar Klavan, Raul Bobadilla, Sascha Mölders, HardKohr und andere Dinge geschlossen auf dem Platz auch mal erzwungen haben, ist weg. Über Marwin Hitz Ausgleich gegen Bayer 04 Leverkusen oder seine Manipulation des Elfmeterpunkts mal ganz zu schweigen.
Die Erkenntnis, dass wir als Club dauerhaft unsere Komfortzone verlassen müssen, um sportlich in dieser Liga eine Rolle spielen zu können, ist verloren gegangen. Mittlerweile sind wir die graue Maus. Noch nicht einmal Kampf und Einsatz heben uns noch hervor. Stefan Reuters größte Aufgabe ist daher wohl, diese wieder zu beleben. Daran wird diese Saison vieles, wenn nicht alles, hängen. Wenn ich daran denke, dass wir gegen Gladbach nächste Woche schon wieder vier Buden kassieren könnten, dann könnte ich kotzen. Es ist Zeit, die Ernsthaftigkeit der Lage in dieser Saison schon früh anzuerkennen. Und es ist Zeit, das Augsburger Biest wieder von der Leine zu lassen. ROOOAAAARRRR!
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