Wir küren momentan die FCA-Spieler der Saison. In puncto wertvollster Spieler gab es vergangene Woche einen klaren Sieger. Mit 51 Prozent habt ihr für Florian Niederlechner votiert. Gewiss eine nachvollziehbare Wahl. In Kürze folgt die Abstimmung zum Augsburger Newcomer der Saison, doch nun wollen wir uns mit dem Spieler beschäftigen, der sich in der abgelaufenen Spielzeit am meisten verbessert hat. An dieser Stelle sei erwähnt, dass uns die Auflistung diesmal nicht leicht gefallen ist. Denn eine wirklich krasse Verbesserung sehen wir leider nur bei wenigen Profis. Nachfolgend werden die fünf Spieler vorgestellt, die unserer Meinung nach dennoch einen Leistungsschub hinter sich haben.
Raphael Framberger
Der gebürtige Fuggerstädter spielt seit 2004 beim FCA und wurde im Laufe seiner Karriere immer wieder von schlimmen Verletzungen zurückgeworfen. Auch deshalb kommt er nur auf insgesamt 37 Bundesligaspiele. Der Rechtsverteidiger wechselte sich in dieser Saison quasi mit Stephan Lichtsteiner ab und überzeugte dabei alles in allem mehr als der routinierte Schweizer, der für uns ein Verlierer der Saison ist. Kontinuierlich entwickelt sich Framberger zu einem soliden Bundesligaspieler. Das schnelle Augsburger Eigengewächs offenbart zwar immer noch teils große technische Probleme, kann diese aber oft durch seinen unbändigen Einsatzwillen kompensieren. Wie die Rolle des 24-Jährigen in Zukunft aussieht, kann wohl erst nach Abschluss der Transferphase gesagt werden. Am Freitag gab es Gerüchte aus Frankreich, wonach sich der FCA mit Straßburgs Kenny Lala beschäftigen soll. Auch die Spur zu Kevin Rüegg vom FC Zürich scheint noch nicht gänzlich erkaltet. Beide spielen auf Frambergers Position.
Fredrik Jensen
Zugegeben, seit seinem Wechsel 2018 ist Jensen der Durchbruch in Augsburg nicht gelungen. Nachdem der Finne in seiner Prämierensaison noch gar keine Rolle gespielt hat, war er in Teilen dieser Spielzeit zumindest ab und an ein Faktor. Unter Martin Schmidt schien der 22-Jährige gar aufzublühen, stand dreimal in Serie in der Startelf. Dass zu seinen zehn Spielen (ein Tor, eine Vorlage) keine weiteren Einsätze hinzukamen, liegt neben der Verplichtung Eduard Löwens und dem Leistungsschub Noah Sarenren Bazees vor allem am Trainerwechsel. Der offensive Mittelfeldspieler, der auch auf den Außen eingesetzt werden kann, spielte unter Heiko Herrlich überhaupt keine Rolle. Obwohl Jensen nicht verletzt war, stand er unter dem Neucoach kein einziges Mal im Kader. Schade eigentlich, denn das Potential des Nationalspielers scheint noch nicht ausgeschöpft.
Andreas Luthe
Als Andreas Luthe im September 2018 anstelle des völlig indisponierten Fabian Giefer zur Nummer Eins befördert wurde, bekam er die Chance, sich dauerhaft als Stammkeeper zu etablieren. Zuvor hatte er den Kampf um die Nummer Eins gegen Giefer noch verloren. Damals nutzte der heute 33-Jährige diese Chance jedoch nur bedingt, weshalb ihn Reuter & Co. im Winter Gregor Kobel vor die Nase setzten. In der abgelaufenen Saison hatte der FCA – Koubek sei Dank – dann wieder Probleme auf der Torhüterposition, sodass Luthe erneut einspringen musste. In insgesamt zehn Spielen erwies sich der Ex-Bochumer als ein sicherer Rückhalt, zeigte sich im Vergleich zum Vorjahr extrem verbessert und sicherte dem FCA mit starken Paraden den Klassenerhalt. Dennoch könnten seine Tage in Augsburg gezählt sein.
Philipp Max
In der Jugend spielte Max zeitweise als Offensivspieler, in der U23 von Schalke 04 agierte der Linksfuß etwa im Mittelfeld. So wirklich nachhaltig als Verteidiger trat Max erst seit seinem Wechsel zum Karlsruher SC in Erscheinung. Daher ist es verständlich, dass der 26-Jährige immer noch kleinere Probleme in der Defensive hat. In der abgelaufenen Saison waren diese jedoch immer weniger zu beobachten. Er geht zwar bisweilen zu früh ins Tackling, doch alles in allem wirkt sein Abwehrverhalten weitaus gefestigter als noch zu Beginn seiner Zeit beim FC Augsburg. Das birgt jedoch auch Nachteile. Denn interessierten Vereinen wird dieser Leistungsschub ebenfalls nicht entgangen sein.
Marco Richter
Zu Beginn der Saison brauchte Richter etwas, um in Tritt zu bekommen. Die kräftezehrende U21-EM zeigte ihre Nachwehen. Dann aber fand der gebürtige Friedberger zurück in die Spur. Seine reine Statistik von vier Toren und drei Vorlagen klingt ausbaufähig, doch Richter nur auf Zahlen zu reduzieren, wäre falsch. Der 22-Jährige verbesserte sich in dieser Saison in der Rückwärtsbewegung und scheint unter Heiko Herrlich gar eine neue Position gefunden zu haben. Als hängende Spitze kommt seine Abschlussstärke noch einnmal besser zur Geltung als auf den Außen. Richters positive Entwicklung bleibt derweil auch bei der Konkurrenz nicht unbemerkt, immer wieder gibt es Gerüchte um einen Wechsel zu Borussia Mönchengladbach.
Abstimmung: Wer war der meistverbesserte FCA-Spieler in dieser Saison?
Letztlich haben wir uns auf oben genannte Spieler geeinigt. Dass sich mit Jensen ein Spieler in der Auflistung befindet, der eigentlich keine goße Rolle gespielt hat, zeigt leider, dass beim FCA vieles im Argen liegt. Zu wenige Spieler zeigten ihr Potential. Das kritisierte nun auch Rani Khedira: „Wir haben sehr gute Einzelspieler, da wäre mehr drin gewesen“, meinte der Führungsspieler im aktuellen Kicker-Sonderheft. Nun seid ihr wieder gefragt. Stimmt ab und wählt den meistverbesserten Spieler der FCA-Saison. Haben wir jemanden vergessen?
Wer war der meistverbesserte Spieler 2019/20?
- Andreas Luthe (34%, 27 Votes)
- Raphael Framberger (30%, 24 Votes)
- Philipp Max (16%, 13 Votes)
- Fredrik Jensen (11%, 9 Votes)
- Marco Richter (9%, 7 Votes)
Total Voters: 80