Abseits des Rasens

Die Bundesligasaison läuft. Auch sonst passiert rund um den FCA recht viel. Es hat bis zu dieser dritten Länderspielpause gedauert, bevor ich nun endlich dazu gekommen bin, einen Blick auf ein paar Aspekte zu werfen, die beim FC Augsburg abseits des Rasens passiert sind. Die regelmäßigen Leser wissen, dass gerade Mitgliederversammlungen dazu führen, dass ich mich manchmal gezwungen sehe, meine Gedanken in die Welt zu posaunen. Diesmal hat nicht alles mit der Mitgliederversammlung zu tun. Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen. Folgende Punkte sind mir aufgefallen und ich glaube eine kleine Übersicht schadet nicht:

Aufsichtsrat ist nicht gleich Aufsichtsrat

Die Beteiligung der aktiven Fanszene wird nicht bei der Aufsichtsratwahl für den FC Augsburg e.V. entschieden. So lange der Verein zwar offiziell die Mehrheit der Stimmrechte an der KGaA hält, es allerdings zu keinem einzigen Vereinsvertreter im Aufsichtsrat der KGaA reicht, kann für den Aufsichtsrat des e.V. gewählt werden, wer will. 50+1 in Augsburg ist damit eine Farce und eine Kontrolle durch den Verein findet nicht statt und in der Wahl auf der Mitgliederversammlung ging es schlicht um persönliche Eitelkeiten. Die Fanszene hat nicht weiter verloren, ist aber weiterhin zusammen mit allen anderen Mitgliedern des Vereins Verlierer in diesem Spiel der Investoren.

Den Familientag umzubenennen darf nicht alles sein

Der Fußball ist ein verbindendes Element in dieser Gesellschaft über verschiedene Kulturen und Nationen hinweg. Rot-grün-weiß war schon immer bunt und nicht einfarbig. Dennoch tut der FC Augsburg seit Jahren sehr wenig, um die verbindende Funktion des Fußballs weiter zu fördern, gerade wenn es darum geht sich dem Rechtsruck in der Gesellschaft aktiv entgegen zu stellen. Wenn es nun rein bei einer einzigen Aktion im Rahmen des Familientags bleibt – der zudem erst wieder im Sommer ansteht – dann ist das weiterhin armselig.

Digital ist cool und funktional

Die Bezahlkarte ist großer Quatsch und konnte technologisch nur ein Zwischenschritt sein. Mittlerweile kann man im Stadion über eine Handy App zahlen und braucht keine Karte mehr zu holen, aufzuladen und wieder abzugeben. Ich habe positive Testberichte gelesen und bin entzückt, dass der FCA diese fanfreundliche Änderung vollbracht hat. Es geht bei einem Thema dann auch mal in die richtige Richtung mit einer großen Lösung, die für viel Zufriedenheit sorgen wird, solange das Wlan im Stadion stabil bleibt.

Der FCA und die Kids

Der FCA versucht seit Jahren, schneller Kids für den FCA zu begeistern. Dafür gab es bisher schon Kooperationen mit Krankenhäusern in Augsburg. Diese Kooperationen mit Kliniken hat der FCA nun auf Bayerisch-Schwaben ausgeweitet. Wenn die Kids dann etwas größer sind, bleibt der FCA am Ball. Erstklässlern wurden auch dieses Jahr von der Mannschaft und den Trainern in den Augsburger Grundschulen besucht und ein Turnbeutel und andere Extras geschenkt. Ex-Profi Tobi Werner hat zudem im Rahmen des bundesweiten Vorlesetags im Planetarium gelesen. Das Engagement des FCA in diesem Bereich ist nachhaltig und verlässlich.

Der FCA und die DKMS

Das Spiel gegen Schalke hat der FCA dazu genutzt, Werbung für die DKMS ( Deutsche Knochenmarkspenderdatei) zu machen und zusätzlich das Geld gespendet, dass aus der Versteigerung der Haller-Trikots nach dem Vorbereitungsspiel gegen Bologna zusammen kam. Im Rahmen des Freundschaftsspiels hatte man sich schon öffentlich zu diesem Thema engagiert. Man kann sich bei der DKMS kostenlos registrieren lassen. Wenn man für einen Mitmenschen als Spender in Frage kommt, wird man dann später kontaktiert. Knapp 300 Fans haben sich im Rahmen des Spiels gegen Schalke registrieren lassen. Auch weil die Fanclubs dankenswerterweise mitgeholfen haben. Wer bei der DKMS noch nicht registriert ist, kann das über diesen Link kostenlos nachholen und sich ein Registrierungspaket nach Hause bestellen. Vielleicht machen wir ja auf diesem Weg die 300 voll. Das nachhaltige Engagement für ein wichtiges Thema durch den FCA ist ermutigend und sollte als Beispiel dienen, wie der Club seine Rolle in der Öffentlichkeit nachhaltig nutzen kann.

Fazit

Ich schöpfe aus einigen der Aktionen Hoffnung für die Themen, bei denen ich denke, dass wir hinterher hinken. Es lässt sich nicht immer alles an einem Tag ändern. Strukturell glaube ich allerdings nicht, dass unser Investoren-Modell noch einmal aufgebrochen und Anteile an den e.V. zurückgeführt werden. Alleine es fehlt gerade schon daran, dass die Vereinsmitglieder in den Gremien ihre zustehenden Rechte nach 50+1 wahrnehmen könnten. Das die organisierte Fanszene dabei eher in den Esports die Gefahr für die Zukunft erkennt, mag mir – egal wie man persönlich zu diesem Thema stehen mag – persönlich nicht in den Kopf. Der Kampf für Strukturen, in denen die Stimmen der Mitglieder wirklich Gehör finden und nicht nur auf Ebene des e.V. verhallen, als auch ein aktiverer Kampf gegen Rassismus und für einen bunten FCA finden mir momentan nicht genug statt und wären auch mal ein Banner in der Kurve wert.

Das der FCA allerdings sich gerade in der Kinder- und Jugendarbeit nachhaltig engagiert (andere Ausflüge von Kids und Teenclub habe ich unterschlagen, da es hier schon recht voll wurde), finde ich toll. Auch das nachhaltige Engagement gegen den Ticket-Schwarzmarkt, das immer vor dem Bayernspiel hervorgehoben wird, ist wichtig, wie auch die Arbeit für die DKMS. Wenn er will, kann dieser Verein. Für mich ein Signal, auch bei den anderen Themen, weiter hartnäckig zu bleiben und anzuschieben. #Augsburghältzusammen

Daheim im Waldstadion

Alles neu macht der Herbst. Oder so. In der neuen Kategorie „In fremden Gefilden“ berichten wir auch mal über Themen abseits des FC Augsburg. Aspekte, die uns auffallen, wenn wir ein fremdes Stadion besuchen und auswärts unterwegs sind. Themen, die wir bei anderen Vereinen beobachten und die auch Auswirkungen auf den FCA haben könnten. Unregelmäßig und gerade wie es uns in den Kram passt, werden wir in dieser Kategorie über den Tellerrand blicken. Wenn ihr dahingehend Anregungen oder Ideen habt, dann meldet euch gerne. Wir sind immer wieder darauf angewiesen, dass wir sinnvolle Hinweise erhalten und ich danke euch dafür im Voraus. 

Die ersten Eindrücke auswärts habe ich in dieser Saison rund um das Auswärtsspiel in Frankfurt gesammelt. Frankfurt ist für mich quasi ein Heimspiel. Ich wohne in Frankfurt, kann zur Straßenbahn laufen und mir den Weg durch den Wald zum Stadion bahnen. Dieses Stadion wird für immer das Waldstadion bleiben. Wenn man so durch den Wald läuft und zum Stadion kommt, fällt einem immer wieder auf, welch ein Rummel um ein Heimspiel der Eintracht herrscht. Die Eintracht ist „der“ Verein in Frankfurt. Fast die komplette Stadt steht trotz aller zwischenzeitlichen Abstiege, von Missmanagement und großen oder kleinen Skandalen hinter dem Club. Die Rahmenbedingungen sollten exzellent sein, und trotzdem ist die Eintracht kaum mal besser als Mittelmaß in der Bundesliga. Der FCA hat gemessen an den Möglichkeiten, den Frankfurtern in den letzten Jahren immer wieder vorgemacht, wie man effizient arbeitet. Dennoch gibt es so einiges, was mich neidvoll Richtung Waldstadion blicken und denken lässt. Ich erkläre euch gerne, was mir in Frankfurt gefällt und in Augsburg fehlt.

Nachlegen. #FCAugsburg

Ein Beitrag geteilt von Andreas Riedl (@andyriedl) am

Auf dem Fußweg zum Stadion kommt man an diversen Verpflegungsmöglichkeiten vorbei. Bei einem Pferdegestüt wird gegrillt und Bier verkauft. Zwischen S-Bahn Haltestelle und dem Stadion selbst gibt es diverse Stände, an denen man zusammenstehen, etwas essen oder trinken und ratschen kann. Wir haben es uns bei den 59ern und deren Frikadellen gut gehen lassen. In Frankfurt fängt das Stadionerlebnis schon weit vor dem Stadion an. Wer in Augsburg zum Stadion kommt, muss nach diesen Möglichkeiten des Beisammenseins im Umfeld des Stadions suchen. Mit der Kneipe im Gebäude der Geschäftsstelle, wird es in Augsburg in absehbarer Zeit eine Möglichkeit mehr geben, aber mir scheint das noch nicht genug zu sein. Es wäre schön, wenn man auch in Augsburg bewusst noch früher am Stadion zusammenkommen und plaudern könnte und es hierfür mehr Möglichkeiten gäbe.

Nachdem wir uns dann auf das Stadiongelände in Frankfurt vorgewagt hatten, fällt einem recht schnell auf, dass durch die bauliche Gestaltung  eine strikte Fantrennung nicht gegeben ist. Dies ist angenehm und hat in unserem Fall zu keinerlei Konflikten geführt. In neueren Stadien wie in Augsburg, werden die Gästefans sehr strikt separiert. Mir ist dies ein Dorn im Auge. In England wird in diesem Zusammenhang regelmäßig ein anderer Ansatz verfolgt. Durch die Gefahr, die von Zäunen bei Massenpaniken ausgeht, gibt es in englischen Stadien generell weniger Absperrungen. Ich würde mir dies auch für Deutschland wünschen. Ein offenes Stadiongelände wie in Frankfurt, bei dem erst am Blockeingang strikt getrennt wird, ist für mich als Gästefan deutlich freundlicher. Ich mag als Gast nicht in eine Ecke gesperrt und strikt von den Gastgebern getrennt werden. Ich habe auch als Heimfan keine generelle Angst vor Gästefans. Die Separierung suggeriert, dass man Angst haben sollte. Sie schürt Ressentiments eher, als dass diese abgebaut werden. Ja, wir sprechen nach meiner Ansicht von einem recht großen Dorn.

Dass ich mich in Frankfurt als Gästefan besser aufgehoben fühle als dies in Augsburg der Fall wäre, liegt auch an der Tatsache, dass ich an der Kasse bar bezahlen konnte und Bier mit Alkohol erhalten habe. Gästefans mit Bezahlkarten zu nerven, ist reine Schikane. Ihnen zu unterstellen, sie könnten sich grundsätzlich nicht verantwortungsvoll verhalten und Ihnen kein alkohlhaltiges Bier auszuschenken, ist auch nicht gerade die feine Art. Am Rande sei erwähnt, dass ich meine zwei alten Bezahlkarten problemlos leeren konnte. Dies war zu diesem Spieltag in Frankfurt zum ersten Mal möglich. Auch hier kam jeder Fan potentiell wieder an sein Geld. Die drei Punkte haben am Ende des Tages das Erlebnis abgerundet. Aber abseits des sportlichen Ergebnisses macht mir dieses Auswärtsspiel immer wieder viel Spaß. Hoffentlich auch in der nächsten Saison.

Sag’s mir ins Gesicht!

Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Erst vor kurzem hatte ich mich darüber aufgeregt, dass der FCA zum Thema der Bezahlkarten lange keine Lösung gefunden hatte. Nachdem am 20.05. der letzte Spieltag der Bundesligasaison 2016/17 absolviert war, fand – nach vielen Durchhalteparolen – am 28.07., und damit über 2 Monate später, eine Pressekonferenz statt, in der eine zufriedenstellende Lösung für alle Fans vorgestellt wurde. Alle betroffenen Fans können ihre Karten während der gesamten Saison 2017/18 im Stadion zurückgeben und bekommen ihr Guthaben und Pfand wieder ausgezahlt. Weiterhin können die Karten auch in bestimmten Filialen der Stadtwerke Augsburg und der Lechwerke zurückgegeben werden.

Wie der FCA in Person von Geschäftsführer Michael Ströll auf der Pressekonferenz selbst feststellte, waren die Fans auf Grund der Insolvenz der payment solutions GmbH unverschuldet in die Situation geraten, dass sie auf „ihr“ Geld auf den Bezahlkarten nicht mehr zugreifen konnten. Schon beim letzten Heimspiel konnte im Stadion nur noch bar bezahlt werden. Die payment solutions GmbH war Vertragspartner der Stadtwerke Augsburg, die vom FCA mit der Bereitstellung eines bargeldlosen Bezahlsystems beauftragt worden waren. Nachdem sich die Stadtwerke Augsburg zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses für den Marktführer im Bereich der bargeldlosen Bezahlsysteme in Fußballstadien entschieden hatten, sahen sie es nach Aussage ihres Geschäftsführers Alfred Müllner auf der Pressekonferenz auch nicht für notwendig an, jährliche Rechenschaftsberichte ihres Vertragspartners einzufordern. Am Ende war es ihnen auf der Pressekonferenz immer noch schleierhaft, wie es bei dem Geschäftsmodell der payment solutions GmbH zu einer Insolvenz kommen konnte. Sowohl Alfred Müllner als auch Michael Ströll waren zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit der payment solutions GmbH noch nicht auf ihren derzeitigen Positionen. Müllner trat seinen Dienst bei den Stadtwerken erst am 01. August 2016 an und sah vielleicht auch deshalb in diesem Zusammenhang als Energie- und Umstrukturierungsexperte nun etwas unglücklich aus.

Dass die Fans ihr Geld zurück erhalten, ist allerdings nur der richtige Schritt und dafür braucht sich kein Fan zu bedanken. Die Exklusivpartner des FC Augsburg, die sich um Dr. Stoll von Grünbeck positioniert haben,  gaben an den Fans in dieser Situation helfen zu wollen. Dr. Stoll führte auf der Pressekonferenz aus, dass er auf Grund des großartigen Supports in den letzten Spielen, den Fans zur Seite stehen wollte. Derweil führt auch diese Darstellung nicht dazu, dass sich ändert, wer die Verantwortung in dieser Situation zu übernehmen hatte und wem die Exklusivpartner geholfen haben: dem FC Augsburg selbst, der das bargeldlose Bezahlsystem bei den Stadtwerken Augsburg in Auftrag gegeben hatte und diese Entscheidung zu verantworten hat. Michael Ströll fand während der Pressekonferenz dann auf Nachfrage auch offene Worte:

„Der FC Augsburg wäre sicherlich auch in der Lage gewesen eine gewisse Summe zu stemmen, vielleicht auch über der, die wir jetzt gestemmt haben. Aber es ist natürlich schon ein großes Stück leichter, wenn uns die Partner hier unterstützen, weil das Geld einfach nicht eingeplant war. So offen muss man das sagen.“

Nach Aussage von Dr. Stoll signalisierten die Exklusivpartner um Grünbeck dem FCA sehr schnell ihre Kooperationsbereitschaft. Dies führte dennoch nicht dazu, dass der FCA seinen Fans ein zeitnahes Signal gab, für das Problem gerade zu stehen.. Dabei ist es durchaus positiv zu erwähnen, dass der FCA seine Fans – im Gegensatz zu anderen Clubs – nicht im Regen stehen lässt. Dass ein gewisses Maß an Zeit benötigt wird, um für ungeplante Millionenbeträge eine Lösung zu finden, ist auch mir klar. Vor allem gegenüber den eigenen Fans hätte man dennoch geradliniger und transparenter kommunizieren und eine klare Zusage aussprechen können.

Mir ist an dieser Stelle aus Gesprächen bewusst, dass der FCA mit organisierten und unorganisierten Fans unterschiedlich kommuniziert. Ich war in meinem Umkreis dennoch bei weitem nicht der einzige, der am Ende den Glauben an eine Lösung im Sinne der Fans etwas verloren hatte. Vielleicht gibt es sogar Menschen, die sich aus diesen Gründen keine Dauerkarte geholt oder ihre Dauerkarte zurückgegeben haben. Das wäre schade. Der FCA steht aus der Erfahrung heraus zu seinen Fans und gibt sich Mühe, Fans an den Verein zu binden. Aber am Ende muss der FCA schlichtweg lernen, dass sich die Kommunikation mit den Fans nicht nur auf hübsche Videos aus den Trainingslagern beschränken sollte. Wenn der Verein seine Bekanntheit in der Region weiter stärken will, dann hätte er im vorliegenden Fall Pluspunkte durch Transparenz und Offenheit sammeln können. Weiteres Engagement für die Region würde mich darüber hinaus noch zusätzlich freuen.

Freut es uns selbst nicht immer, wenn jemand bereit ist zuzugeben, dass ihm ein Fehler unterlaufen ist und er für die Konsequenzen gerade steht ob geplant oder ungeplant? Genau wie früher bei so manchem Plakatersteller hätte ich mir diese Einsicht diesmal vom FCA selbst gewünscht. Ich gebe in diesem Zusammenhang gerne zu, dass ein wenig mehr Vertrauen in den FCA auch von meiner Seite nicht geschadet hätte. Aber wäre es nicht schön, wenn wir alle aus diesem Vorfall lernen und unsere Lehren für die Zukunft ziehen würden. Wir sind in Augsburg und nicht in Hannover und man darf doch wohl hoffen.

Zwischenstand während der Sommerpause: Wo steht der FCA?

5 Wochen bis zum ersten Pflichtspiel. Stefan Reuter hat den Telefonhörer und das Tintenfässchen enorm strapaziert und vor der Fahrt ins Trainingslager nach Mals noch schnell Neuzugänge 4 und 5 für die kommende Saison klar gemacht. Nun könnte man schon erste Einschätzungen bzgl. Startelf und Perspektiven von einzelnen Spielern abgeben. Hierfür ist es mir deutlich zu früh. Vor allem in der Offensive ist vieles möglich. Verletzungen und weitere Transfers werden zudem weitere Veränderungen mit sich bringen.

Zusätzlich erwarte ich auch weiterhin, dass der FCA in der Sommerpause einige große Themen angeht und für Veränderungen sorgt. Ich habe kurz nach der Saison 3 Themenbereiche identifiziert, bei denen ich für den FCA Handlungsbedarf gesehen habe. Zusätzlich habe ich einen Blick auf den Kader geworfen und Baustellen benannt. Nun ist die Sommerpause zur Hälfte vorbei und das scheint mir ein guter Zeitpunkt zu sein, um zu überprüfen, was in den letzten Wochen passiert ist. Ist es vorangegangen?

Guthaben auf den Bezahlkarten

Hierzu hatte ich damals vermerkt:

Der FCA hat eine fanfreundliche Lösung angekündigt und muss nun liefern. Weniger als 100 Prozent Auszahlung wäre in diesem Zusammenhang eine Farce und ein Schlag ins Gesicht der Fans, gerade weil sich die organisierte Fanszene immer gegen Bezahlkarten ausgesprochen hat.

In diesem Zusammenhang ist nichts passiert. Darauf zu verweisen, dass der Fan mit Payment Solutions einen Vertrag abgeschlossen hatte und nicht mit den Stadtwerken Augsburg oder dem FCA selbst, ist eine lausige Ausrede. Als ob jemand im Stadion eine Wahl gehabt hätte. Man wurde durch das Zahlungsmittelmonopol durch den FCA und die Stadtwerke dazu gezwungen. Lasst uns alle dafür sorgen, dass das Thema nicht in Vergessenheit gerät.

Die Trikotfarben

Alles andere als Trikots in den Vereinsfarben (als Hauptfarbe) wäre in der neuen Saison ein Affront gegenüber uns Fans.

Die neuen Trikots wurden vom FCA am Anfang der Woche vorgestellt. Das Heimtrikot ist weiß mit roten Ärmelpartien und grünen Streifen. Das Auswärtstrikot ist grün. Das Ausweichtrikot ist grau. Nun kann man beruhigt feststellen, dass sowohl Heim- als auch Auswärtstrikot in Vereinsfarben gehalten wurden. Zudem ist das Ausweichtrikot quasi farblos. Grau hat sich wohl noch kein Verein als Vereinsfarbe ausgesucht (ich lasse mich gerne über Exoten belehren).

Aber was soll man zu den Designs sagen? Das Heimtrikot wurde angeblich von Nike speziell für den FCA entworfen. Es sieht einem älteren Trikot von DoYouFootball aus Zweitligazeiten mit Impuls als Sponsor sehr ähnlich. Die Ärmel und die Streifenfarbe heben es ab, aber innovativ ist anders. Es hat mir damals schon nicht besonders gefallen. Das ist aber Geschmackssache. Dafür habe ich grüne Auswärtstrikots schon immer geliebt. Da bin ich einfach gestrickt. Beim Ausweichtrikot hoffe ich immer, dass wir es nun in sehr wenigen Fällen benötigen und es daher schnell wieder vergessen. Einen Aufschrei wie in der letzten Saison sollten die Trikots nicht hervorrufen. Pflichtaufgabe erfüllt.

Die Kaderplanung

Um unseren eigenen Jugendspielern in der Zukunft die weiteren notwendigen Einsätze und Perspektiven bieten zu können, nachdem viele in der Rückrunde Profiverträge unterschrieben haben, und um Unruhe in der Mannschaft zu vermeiden, erwarte ich viele Abgänge im Sommer. (…) Dazu sollte es allerdings erst kommen, wenn Halil Altintop seinen neuen Vertrag unterschrieben hat.

Daraus folgend meine Priorität für Neuzugänge, sollte es nicht zu Abgängen von weiteren Spielern kommen: Defensives Mittelfeld, Rechtsaußen, Linksaußen, Innenverteidigung

Einen kurzen Moment will ich mir an dieser Stelle für einen besonderen Spieler nehmen: Halil Altintop will noch Fußball spielen, aber nicht für den FCA. Mein Herz ist zumindest angeknackst. In den Gesprächen zwischen Verein und Spieler konnte man sich nicht auf eine Verlängerung des Vertrags einigen. Halil schnürt seine Fußballschuhe lieber für Slavia Prag. Nun waren wir alle in den Gesprächen nicht dabei, aber Halils Einfluss auf die Leistungen in der Endphase der letzten Saison war enorm. Nicht zu Unrecht wurde er von der Leserschaft zum wichtigsten Spieler der Saison gewählt. Zudem halte ich ihn für einen bodenständigen Typen, der wohl keine überzogenen Forderungen gestellt und eine Vertragsverlängerung vor seinem Urlaub für möglich gehalten hat. Wie konnte das schief gehen? Mir tut es sehr leid und ich finde es sehr schade. Halil wird uns fehlen und ich hoffe, es bricht uns im nächsten Abstiegskampf nicht das Genick. In diesem Zuge erneut: Danke Halil für deine Leistungen. Ich und viele andere werden Sie lange in Erinnerung behalten.

Meine zweiter Ansatz im Hinblick auf die Kaderplanung war, dass wir den Kader ausdünnen müssen, um unseren eigenen Jugendspielern genügend Einsatzmöglichkeiten zu verschaffen. Nun stehen bisher einem Abgang (Tim Matavz), 5 Neuzugänge gegenüber. Zudem wurden die Verträge von Jan-Ingwer Callsen-Bracker und Julian Günther-Schmidt verlängert. Ins Trainingslager ging es mit 36 Profi- und 5 Jugendspielern. Wenn der Kader so groß bleibt, wird dies zu Unruhe führen. Diese Spieler werden alle bezahlt und wir müssen sinnvoll mit unseren Ressourcen umgehen. Die Kaderplanung und die nächsten Wochen bis zum Ende der Wechselfrist werden für Stefan Reuter nicht einfach.

Derweil sind die Neuzugänge schon im Trainingslager dabei und können die volle Vorbereitung mit der Mannschaft absolvieren. Dies ist ein enormer Vorteil. Zudem ist unter den Neuzugängen bisher kein Spieler, dessen Verpflichtung man nicht nachvollziehen kann. Rani Khedira wurde fürs defensive Mittelfeld verpflichtet, wo er die Lücke schließen soll, die Dominik Kohr hinterlassen hat. Auch wenn die beiden unterschiedliche Spielertypen sind, so hat Khedira für mich auf Grund der Konkurrenzsituation in Leipzig nicht die Möglichkeit bekommen, sein Potential auszuschöpfen. Mal schauen, was er mit mehr Vertrauen und Einsatzmöglichkeiten auf dem Platz für uns zeigen kann. Als offensiven Außen hat man mit Marcel Heller einen Spieler geholt, der schnell und torgefährlich ist. Er ist zwar schon etwas älter, aber hat viel Erfahrung im Abstiegskampf und weiß aus wenig viel zu machen. Dieser Kerl passt sehr gut zu uns. Die Verpflichtung von Fabian Giefer fürs Tor ist ein Vorgriff, um vorbereitet zu sein, falls Marwin Hitz dieses oder nächstes Jahr gehen sollte. Giefer hat immer wieder gezeigt, dass er das Potential zu einem Erstligakeeper hat. Für die Innenverteidigung sollte die Verlängerung von Jan-Ingwer Callsen-Bracker eine letzte Lücke im Kader schließen. Derweil ballt sich vieles im offensiven Zentrum durch die Verpflichtungen von Michael Gregoritsch und Sergio Córdova. Mit Julian Günther-Schmidt und diesen rangeln sich nun viele Spieler um max. 2 Positionen. Wenn wir auf diesen Positionen über Abgänge nachdenken, dann kann es mit Ji, Finnbogason oder Bobadilla nur einen prominenten Namen treffen.

Schlussendlich bleibt festzustellen: Auch wenn die Zeit bis zum ersten Pflichtspiel immer kürzer wird, so bleibt noch viel zu tun, damit wir gut vorbereitet in die nächste Saison starten können. Vor allem Abgänge sind noch einige zu erwarten. Dabei wird es essentiell sein, nicht zu viel Qualität einzubüßen. Trotzdem erwarte ich, dass es den einen oder anderen prominenteren Spieler treffen wird.

Lieber Stefan Reuter, ich will am ersten Spieltag zu Hause mein Bier mit meiner Bezahlkarte bezahlen und unter 30 Spieler im Kader haben. Dann bin ich schon vor Anpfiff zufrieden. Schaffen wir das? 5 Wochen sind noch eine lange Zeit und bieten viele Möglichkeiten. Ich werde im Freibad auf die nächsten Meldungen warten.

Zeit, die eigene Scheiße aufzuräumen

Es ist nun eine Woche her, seit der FCA in Hoffenheim den direkten Klassenerhalt selbst unter Dach und Fach gebracht hat. Hut ab an die Mannschaft, die erneut großartig gekämpft und sich mit dem 0:0 selbst belohnt hat. Mal wieder konnten wir uns nicht auf andere Teams verlassen und mussten es aus eigener Kraft schaffen. Und das haben wir. Wir gehen ins siebte Jahr in der Bundesliga und das war vor einigen Jahren absolut unvorstellbar.

Herzlichen Dank auch an die Organisation des FC Augsburg. Ich bin selbst mit einem der vielen bezuschussten Fanbusse nach Hoffenheim gefahren. Die Organisation war reibungslos und die Angestellten des FCA waren sich nicht zu schade, an diesem Tag als Reiseleiter in den Bussen auszuhelfen. Ich habe selten eine entspanntere Auswärtsfahrt erlebt.

Weiterhin gilt mein großer Respekt der organisierten Fanszene des FCA. Der Support, den ihr am Samstag in Hoffenheim wieder entfacht habt, war basierend auf meinen Erfahrungen bisher einmalig. Ich war mittlerweile bei vielen Auswärtsspielen des FCA, aber eine ähnliche Stimmung und einen solchen Zusammenhalt wie am Samstag habe ich noch nie erlebt. Es ging auch selten um mehr. Der ca. zehnminütige, unermüdliche variierende Wechselgesang in der ersten Halbzeit war hier nur ein einzelnes surreales Highlight. Wir haben am Samstag das Stadion übernommen (, auch wenn die Latte nicht besonders hoch lag. Nicht unser Fehler).

Nach nun einer Woche ist etwas Ruhe eingekehrt. Die Mannschaft und der Trainer sind im Urlaub. Für den Rest des Clubs ist es nun wichtig, möglichst schnell die Weichen für die neue Saison zu stellen. Das bedeutet zuerst, Themen zu klären, die im Endspurt der alten Saison liegen geblieben sind. Richtiger Mist ist in der abgelaufenen Saison passiert, der nun schnellstmöglich aufgeräumt gehört. Ich will die drei wesentlichen Themenfelder kurz darstellen:

Das Guthaben auf den Bezahlkarten

Beim letzten Heimspiel gegen den BVB konnten die Bezahlkarten im Stadion schon nicht mehr zur Zahlung genutzt werden. Wie in diesem Zusammenhang die genaue vertragliche Konstellation aussieht ist mir egal. Auch wenn die Stadtwerke Augsburg, als Vertragspartner des FCA für das Stadioncatering, schon kundgetan haben, dass gegenüber den Fans rechtlich alleine der Hamburger Bezahlkartenanbieter juristisch haftbar ist. Das Bezahlkartensystem war immer darauf ausgelegt, dass die Fans dem Verein einen Vertrauensvorschuss geben, da sie sicher davon ausgegangen waren, auf das Guthaben in Zukunft zurückgreifen zu können. Dass Verein und beteiligte Vertragspartner durch das System mehr verdienen, da Guthaben verfällt und Karten verloren gehen, sollte jedem klar sein. Für mich gibt es in diesem Zusammenhang nur eine Lösung: Der Verein sorgt dafür, dass die Karten entweder weiter zur Zahlung genutzt oder vollständig ausgezahlt werden. Alternativ bin ich Unterstützer von „Piss Only“ Spielen. Dann gibt es im Stadion für mich kein Bier mehr, zumindest solange, bis ich virtuell mein Guthaben versoffen hätte. Diese Pleite darf nicht zu Lasten der Fans gehen, vor allem da nun die ganze Zeit „Augsburg hält zusammen“ propagiert wurde. Der FCA hat eine fanfreundliche Lösung angekündigt und muss nun liefern. Weniger als 100 Prozent Auszahlung wäre in diesem Zusammenhang eine Farce und ein Schlag ins Gesicht der Fans, gerade weil sich die organisierte Fanszene immer gegen Bezahlkarten ausgesprochen hat.

Die Kaderplanung

In diesem Zusammenhang mache ich mir weniger um Neuzugänge Gedanken, die uns in der Zukunft weiterbringen. Die Einsätze unserer Jugendspieler und die Transfers im letzten Sommer haben hier zu ganz anderen Problemen geführt: Wir müssen unseren Kader noch deutlicher verschlanken. Es kommen mit Tim Matavz, Shwan Parker und anderen einige Leihspieler im Sommer zurück. Dazu haben die Neuzugänge des letzten Sommers, abgesehen von Martin Hinteregger, alle nicht richtig gezündet. Um unseren eigenen Jugendspielern in der Zukunft die weiteren notwendigen Einsätze und Perspektiven bieten zu können, nachdem viele in der Rückrunde Profiverträge unterschrieben haben, und um Unruhe in der Mannschaft zu vermeiden, erwarte ich viele Abgänge im Sommer. Zeit für Stefan Reuter klare Worte an einige Spieler zu richten: „Danke für eure Leistungen, aber unser gemeinsamer Weg ist hier zu Ende.“ Dazu sollte es allerdings erst kommen, wenn Halil Altintop seinen neuen Vertrag unterschrieben hat, wenn er weiter spielen will (und so habe ich ihn verstanden).

Die Trikotfarben

Spätestens am letzten Spieltag sollte auch klar geworden sein, dass die Angelegenheit mit den Trikotfarben eine ganz schöne Verarsche über die Saison hinweg war. Auswärts in Hoffenheim haben wir auf einmal in weiß gespielt. In vielen Spielen, in denen wir wohl auch in schwarz-grün spielen hätten können, trugen wir neongelb, weil der Schiedsrichter angeblich auf hellen Trikots bestanden hätte. Weiß anstatt neongelb wäre wohl immer eine gute Option gewesen. Wir sind wohl in der Bundesliga der Verein, der (zumindest gefühlt) am meisten in Farben aufgelaufen ist, die nicht den Vereinsfarben entsprechen. Man könnte hierzu nun genaue Zahlen erheben, aber dafür fehlt mir schlicht die Zeit. Im Gegensatz zu anderen Vereinen hat der FCA für die neue Saison noch keine neuen Trikotdesigns veröffentlicht. Alles andere als Trikots in den Vereinsfarben (als Hauptfarbe) wäre in der neuen Saison ein Affront gegenüber uns Fans. Es würde auch einiges darüber aussagen, inwiefern man einem Ausrüster seine Seele verkauft hätte.

Langweilig wird es in Augsburg wohl so schnell niemandem. Viel Planung ist notwendig, damit wir uns auch in der neuen Saison wieder in der Bundesliga halten können. Mit Stuttgart und Hannover kehren große Namen in die erste Liga zurück, die einen entsprechenden Geldbeutel mitbringen. Uns hat immer ausgezeichnet, dass wir uns schlauer anstellen als andere Vereine. Bzgl. mancher Themen war dies in der abgelaufenen Saison nicht der Fall. Entsprechend müssen wir vor der neuen Saison nun erstmal die Altlasten dieser Saison aufarbeiten. Hurtig an die Arbeit möchte ich dabei meinen. Es gilt keine Zeit zu verlieren.

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