O Captain! My Captain!

Nachdem der FC Augsburg zu Anbeginn der Sommerpause sich von etablierten und erfahrenen Kräften wie Daniel Baier, Andreas Luthe, Stephan Lichtsteiner und zuletzt von Philipp Max trennte, stellt sich nun zum Ende der Vorbereitungsphase die elementare K-Frage. Wer wird Augsburgs neuer Captain und tritt damit in die (gewaltigen) Fußstapfen unser ehemaligen Nummer 10 – Daniel Baier? Wer sind die Stellvertreter und wer komplettiert den Mannschaftsrat – nach den Abgängen von Luthe und Max?

Who’s next?

In Augsburg spricht man diesertags gerne von einem vollzogenen Umbruch, den man zu Beginn der vergangenen Saison eingeläutet und nun vollendet hat. Bekannte Gesichter wechselten erstaunlich frühzeitig an den Lech. Unter anderem Tobi Strobl und Daniel Caligiuri – zwei etablierte Spieler in der deutschen Fußballbundesliga mit etlichen Profijahren auf dem Buckel. Beide Fußballer haben sicherlich die Klasse und den Erfahrungsschatz, um die Kapitänsrolle vollwertig auszufüllen. Caligiuri und Strobl wollen beide auch gemäß eigener medialer Aussage vorangehen auf dem Platz. Caligiuri zur Augsburger Allgemeine: „Ich will (…) jemand sein, der vorangeht, unabhängig von der Kapitänsbinde.“ Tobi Strobl durfte schon einmal reinschnuppern ins Kapitänsamt beim FCA. Beim Testspiel gegen Türkgücü München gab Strobl sein Debüt im Augsburger Dress und dies sogleich als Kapitän!

Jeffrey Gouweleeuw durfte schon bei einigen Gelegenheiten die Binde tragen. Was ihm als Kapitän i im Wege steht? Am ehesten wohl seine eigene Verletzungsanfälligkeit. (Photo by Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images)

Anspruch aus den „eigenen Reihen“ dürften sicherlich Jeff Gouweleeuw, Alfred Finnbogason und Rani Khedira anmelden. Jeff und Alfred waren zuletzt auch die legitimen Stellvertreter von Daniel Baier, wenn dieser mal nicht auf dem Feld stand. Außenseiterchancen haben sicherlich Florian Niederlechner, als gesetzter und ambitionierter Mittelstürmer. Und der zuletzt wenig präsente André Hahn. Überraschend wäre es durchaus, wenn unsere vermeintliche Nummer 1 – Rafal Gikiewicz – neuer Kapitän werden würde. Auch Michael Gregoritsch oder Carlos Gruezo wären eine handfeste Überraschung. Die Jungspunde Felix Uduokhai, Ruben Vargas, Iago und Marco Richter ziehe ich hier einmal nicht weiter in Betracht – genauso wie übrigens unser Eigengewächs Frami.

Leader, wir brauchen Leader!

Doch was macht einen richtigen Kapitän in der Praxis aus? Es reicht eben heutzutage nicht mehr aus, der dienstälteste Spieler im Kader zu sein und sich mit Verein sowie Stadt vollkommen zu identifizieren. Diese Vorstellung lieben sicherlich wir Fans, zurecht! Aber dann wäre „Frami“ unser neuer Kapitän.

Jede(r) in Augsburg weiß: Raphael Framberger kann fliegen. Und die romantisch-veranlagte Fanseele könnte sich keinen besseren Kapitän wünschen, als das Augsburger Eigengewächs. (Photo by Tobias Hase/Pool via Getty Images)

Auch ist nicht der lauteste oder medial präsenteste Kicker der beste Capitano, denn dann würde Michael „Gregerl“ Gregoritisch ziemlich schnell ins Visier geraten. Viel mehr kommt es auf die Leadermentalität und Führungskompetenz an: Der neue Kapitän muss ein gewisses Standing in der eigenen Mannschaft haben und den Gegnern Respekt abnötigen. In Zeiten, in denen nichts läuft beim eigenen Team, muss der Kapitän auch mal unangenehm werden und ein Zeichen setzen. Man sagt auch: Auf dem Platz voran gehen! Und der Captain spielt gemäß einer populären Fußball-Weisheit immer! Der Kapitän hat also auch ein wenig Druck – und dem sollte er gewachsen sein. Ein zartes Pflänzchen, ein zart besaiteter Spieler würde hier vermutlich verzagen oder gar versagen. Ein Kapitän sollte durchaus vernünftig sein, präsentiert er sein Team doch nach außen und ist erster Ansprechpartner des Schiedsrichters. Fairplay ist also kein Fremdwort für den Capitano.

Wichtig ist bei der Auswahl sicherlich auch die Meinung von Coach Heiko Herrlich: Wer kann auf dem Spielfeld der „verlängerte Arm“ des Trainers sein? Wem vertraut Herrlich und sein Trainergespann an dieser Stelle am meisten? Wer wird den Ansprüchen und Werten des FCA als Verein gerecht? Fragen über Fragen und sicherlich auch die Qual der Wahl. Die Augsburger Allgemeine hatte zuletzt eine Umfrage gestartet unter den Fans – mit dem Ergebnis: Jeffrey Gouweleeuw wäre der neue Kapitän des FCA, seine Stellvertreter heißen sodann Florian Niederlechner und Rani Khedira. Nicht die schlechteste Wahl, die die Anhänger hier getroffen haben.

An Florian Niederlechner und seinen Toren konnte sich das Team in der letzten Saison des öfteren aufrichten. Ist er vielleicht der neue Kapitän? (Photo by Sascha Steinbach/Pool via Getty Images)

Wie ein Kapitän auf einem Schiff – ein Kapitän muss die Mannschaft steuern und den Laden zusammenhalten.

Gut Kick, Captain!

Zu guter Letzt kann man den Verantwortlichen des FCA nur ein glückliches Händchen bei der Auswahl wünschen. Und man möchte ja insgeheim auch nicht in deren Haut stecken, diese Wahl treffen zu müssen. Vielleicht erleben wir eine Überraschung? Vielleicht aber folgen die zuständigen „Wahlbeauftragten“ dem Voting der Augsburger Allgemeinen. Wer weiß!

Vielleicht sehen wir den neuen Captain auch schon gegen MTV Celle im DFB-Pokal-Auftakt. Dem neuen Mannschaftsführer wünscht man eine lange Amtszeit, Rückendeckung von den Fans und eine erfolgreiche Saison, durch die er sein Team sodann führt. Und als Fan hoffe ich, dass die Wahl auf jemanden trifft, der dieses Amt verdient und gut umsetzen kann. Und nicht einfach nur der kräftigste Ja-Sager im Kader ist und sich am besten verkaufen kann. Denn Kapitän sein bedeutet weit mehr als nur eine Binde am Arm zu tragen!

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