In der Vorbereitung verletzt und trotzdem nicht ausgeliehen. Erst später in der Saison in Gang gekommen. In der ersten Liga. Von 15 Saisonspielen 13 mal im Kader gestanden. Die anderen beiden Male eben noch nicht fit. 7 Einsätze in der Bundesliga. 141 Bundesligaminuten gesammelt. Dazu 45 Minuten gegen die Bayern im Pokal. Das Debüt hatte er schon vorher gefeiert. Jetzt ist er in der ersten Liga angekommen: Herzlich Willkommen, Lukas Petkov.
Petkovs Weg
Bis hierin ist dann auch die Karriere des Lukas Petkov lehrbuchmäßig verlaufen. Als Friedberger Jung in der Jugend beim FCA groß geworden, schaffte er es irgendwann bis in die U23 beim FC Augsburg und erregte Aufmerksamkeit auch bei den Verantwortlichen des Profiteams. Am letzten Spieltag der Saison 2020/21 war es ihm dann sogar vergönnt in der Bundesliga zu debütieren. Am 34. Spieltag am 22.05.2021 durfte er 3 Minuten gegen den FC Bayern ran.
Trotzdem war der Sprung zu den Profis noch weit und Petkov entschied sich mit dem FCA zusammen zu einem Zwischenschritt. In der letzten Saison (2021/22) konnte Petkov in der dritten Liga sehr viel Spielzeit für den SC Verl sammeln. 37 Spiele waren das maximal mögliche bei einer Gelbsperre. In diesen kam er auf 16 Torbeteiligungen. Dazu 5 Partien im Westfalenpokal. Spielhärte auf Herrenniveau. Die richtigen Voraussetzungen für die Zeit jetzt.
Die Jugend unter Enno Maaßen
Enno Maaßen ist auch als Trainer zum FCA geholt worden, weil er sich den Ruf erarbeitet hatte, mit jungen Talenten erfolgreich arbeiten zu können. Zumindest legt die Vor-Station und der Erfolg als Trainer der U23 von Borussia Dortmund das nahe. Nun ist direkt in der ersten Halbserie unter Enno Maaßen Lukas Petkov fester Bestandteil der Bundesligamannschaft geworden. Es scheint, dass sich hier zwei gefunden haben, bei denen es passt. Petkov war weit genug und beide können sich den Sprung in die Bundesligamannschaft schon jetzt als Erfolg auf ihre Saisonbilanz schreiben.
Damit ist jetzt zusätzlich eine Vorbildfunktion für die eigenen Jugendspieler geschaffen. Nachdem sich noch im Sommer Dzenan Pejcinovic für eine Zukunft in Wolfsburg entschieden hatte und dort zuletzt seine erste Kadernominierung für sich verbuchen konnte, gibt es jetzt wieder einen jungen Profi in Augsburg, der es aus der eigenen Jugend zu den Profis geschaffen hat (Genau, Frambo, mit 27 ist man im Profifußball nicht mehr jung). Es kann in Augsburg funktionieren und das gibt doch allen Hoffnung.
Die Lücke geschlossen
Damit ist dem FCA mit Enno Maaßen schon jetzt etwas gelungen, was zwischenzeitlich Heiko Herrlich als auch Markus Weinzierl nicht hinbekommen haben. Die letzten beiden Durchbrüche, die in Augsburg stattgefunden hatten, waren Kevin Danso ab März 2017 und Marco Richter ab Februar 2018. Beide sind dabei um eine Leihe herum gekommen und es hat auf Anhieb geklappt. Bei Petkov hat nun das Leih-Prinzip funktioniert.
Kevin Danso kam in seiner ersten Bundesligasaison auf 7 Einsätze. Die hat Lukas Petkov in dieser Saison schon jetzt egalisiert. Bei Marco waren es 12 Einsätze. Das sollte jetzt in der Rückserie kein allzu großes Problem darstellen. Der Fußabdruck in dieser ersten Saison wird ein großer sein. Relevant und berichtenswert. Unter dem Radar ist das nicht mehr.
Wer ist der Nächste?
Und das macht Hoffnung. Hoffnung auf mehr. Auf mehr Spieler, die aus der eigenen Jugend in die Profimannschaft hochstoßen und sich dort etablieren. Aaron Zehnter durfte im Pokal schon einmal ran und ist wohl momentan am nächsten dran. Dazu durften Josué Mbila und Daniel Katic sich auch schon über Kadernominierungen freuen. Im Sommer gibt es dann wieder Leihrückkehrer. Wem wird hier wie Petkov der Durchbruch gelingen?
Seit langem ist es wieder so, dass man als FCA Fan genauer hinschaut, wer aus der Jugend nachrücken könnte. Die Jungs könnten wieder Chancen bekommen, sich zu zeigen. Auch Enno Maaßen will die Jungen nicht unter den Bus werfen. Aber manchmal möchte man auch ihm zurufen: nur Mut. Ich habe viel Hoffnung, dass es sich für alle als vorteilhaft erweisen könnte. Aber zuerst schauen wir weiterhin gespannt auf Lukas Petkov und drücken die Daumen. Die ersten Treffer und Torbeteiligungen in der Bundesliga werden kommen. Und warum sollte sich Petkov nicht festsetzen und die angespannte Kadersituation in der Offensive nachhaltig für sich zu nutzen wissen? Ich bin schon jetzt ein großer Fan.