Eine Nachricht mit diesem Text erreicht mich um 9:04 Uhr des heutigen Tages. Mir geht es ähnlich. An sich fiebere ich schon die gesamte Woche auf Freitagabend hin. Augsburg in Frankfurt, eine normale Bundesligapartie, und doch etwas ganz Besonderes. Der Sieg gegen Union Berlin hat das Feuer angefacht und die Entwicklungen der Woche haben die Nervosität gefördert. Vielleicht verschaffen wir uns mal gemeinsam einen Überblick?
Die Ausgangslage
Es spielen Platz 6 gegen Platz 7. Der Trend ist aber bei beiden Mannschaften ein unterschiedlicher. Während die Eintracht langsam an Boden verliert, über eine große Unzufriedenheit im Umfeld berichtet wird und es gewaltig rumort, ist die Gemütslage in Augsburg eine deutlich andere. In den letzten 7 Partien hat man nur einmal verloren. Überhaupt nicht, so lange man mit Viererkette gespielt hat.
Ganz so eindeutig sind die Vorzeichen aber dann doch nicht. Augsburg tut sich in Frankfurt prinzipiell schwer, die Eintracht hat immer noch viel Qualität im Team und es kehren auch in Frankfurt Spieler nach Verletzungen zurück (Götze und Shkiri sind Spieler, deren Blessuren gerne noch ein paar Tage länger anhalten hätten können aus meiner Sicht). Aber auch in Augsburg fiebert man der Rückkehr von Kevin Mbabu und Kirstijan Jakic entgegen. Gerade Jakic selbst wäre wohl hochmotiviert gegen seinen Exverein. Auch wenn es nicht einfach wird in Frankfurt, so ist ein Sieg des FCA dennoch kein verwegener Traum basierend auf der sportlichen Ausgangslage.
Tabellarische Voraussetzungen
Der Hype wird auch dadurch angeheizt, dass Deutschland auf Grund der Ergebnisse der deutschen Clubs in den internationalen Wettbewerben mit einem 5. Champions League Platz rechnen darf. Noch nicht zu 100% aber doch mit über 90% Wahrscheinlichkeit. Dies würde Platz 7, den der FCA momentan Inne hat, zur Teilnahme an der European Conference League berechtigen.
Dazu kommt ja noch die Teilnahme von Bayer 04 Leverkusen am Pokalfinale. Sollte Bayer dieses gewinnen, so würde dies einen weiteren internationalen Platz für einen Bundesligisten bedeuten. Der Gegner ist Kaiserslautern und jeder weiß, welche Saison Bayer 04 Leverkusen spielt. In diesem Falle wäre dann schon Platz 8 ausreichend.
Es sei an dieser Stelle nicht verschwiegen, dass es ein weiteres Szenario gibt, in dem es sogar für Platz 9 reichen würde, nämlich dann, wenn der BVB in der Bundesliga Fünfter wird und gleichzeitig die Champions League gewinnt. Zu Platz 5 selbst kann auch der FCA beitragen, indem er in Dortmund Anfang Mai gewinnt, den Champions League Sieg des BVB sollten wir aber in unseren Planungen vielleicht noch nicht berücksichtigen. Nichtsdestotrotz, ist ja schon Platz 8 am Saisonende kein Ziel, welches unerreichbar scheint.
Das Restprogramm
Nach der Partie heute wird es aber für beide Clubs, die Eintracht wie den FCA, recht anspruchsvoll. Beide müssen noch gegen einige Top Teams ran. Klar, der FCA hat dann erstmal Werder Bremen vor der Brust, aber danach warten eben Dortmund, Stuttgart und Leverkusen. Wobei man sich da nicht in die Hosen machen sollte. Bei Bayern und Dortmund ist der Fokus auf der Champions League und mal schauen, wie es mit Leverkusens Serie der Unbezwingbarkeit bis dahin ausschaut.
Realistisch hat aber gerade der SC Freiburg ein deutlich leichteres Restprogramm und ist das Team, das von hinten noch aufholen kann. Auch Heidenheim – was zum Teufel spielen die bitte für eine krasse Saison – darf man noch nicht abschreiben. Gerade deshalb auch hat die Partie gegen die Eintracht auch diese krasse Bedeutung.
Wie ein Halbfinal-Hinspiel
Mit all den Faktoren spielt der FCA heute eine Partie, die von der Bedeutung her mit einem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei anderen Clubs gleichgesetzt werden kann. Es ist eine Riesenleistung bis hierhin gekommen zu sein. Platz 7 zu diesem Zeitpunkt der Saison, wie geil. Aber jetzt ist auch der Moment, sich zu belohnen. Dafür muss man die Halbfinalrunde nun überstehen und aus den nächsten beiden Partien mind. 4 Punkte mitnehmen, um hoffnungsvoll in die Final-Spiele einzubiegen.
Ja, es kribbelt, es spannt. Es hängt nicht alles vom heutigen Spiel ab, aber viel. Es ist das bisherige Spiel der Saison, ohne Zweifel. Es wird mehr als nur einen Fingerzeig geben. Wir könnten nach diesem Spieltag auf Platz 6 stehen verdammt noch mal. Wie geil ist das denn bitte. Ich bin sehr dankbar für die sportliche Chance, die sich die Mannschaft erarbeitet hat und freue mich darauf mitzufiebern und anzufeuern. Auf geht’s Augsburg, kämpfen und siegen!
Zur neuen Saison hat sich das Team der Rosenau Gazette etwas neues für euch ausgedacht. In jeder Woche gibt es von nun an für unsere Leser eine kleine Zusammenfassung zu den Ereignissen der Woche. Das so genannte „Puppngschwätz“ mit den aktuellen News rund um unser aller Lieblingsverein. Auch in dieser Woche ist bei unserem FCA ein bisschen was passiert. Es gab zwar keinen neuen Transfer zu vermelden, dennoch finde ich es immer wieder spannend zu verfolgen, was sich beim FC Augsburg alles tut. Und wenn die Infos noch so klein sind. Die vergangenen Tage waren etwas ruhiger. Immerhin steckte uns allen noch die 0:4- Pleite gegen Hoffenheim in den Knochen, weswegen zu Wochenbeginn erst einmal großes Wundenlecken angesagt war. Doch ein paar Highlights haben wir doch gefunden. Allen voran natürlich die Partie gegen Eintracht Frankfurt.
FUMS-Spieltagsspende
Wie einige von euch sicher mitbekommen haben, ist unser FC Augsburg seit 13.08.2021 Premiumpartner der FUMS-Spieltagsspende. FUMS steht im Übrigen für „Fußball macht Spaß“. Für diejenigen von euch, die das nicht kennen, hier eine kurze Erklärung: Die Spieltagsspende ist ein Projekt, das mit humorvollen Voraussagen Spendengelder für einen guten Zweck sammelt. Diese Aktion geht nun in ihr drittes Jahr und an jedem Spieltag geht das Geld an einen anderen karitativen Zweck. Der FCA stieg am 04.03.2021 in dieses soziale Engagement ein und konnte in der Rückrunde 1.400,00 € beisteuern. Doch nun wird diese Kooperation deutlich ausgeweitet. Das heißt, der FCA übernimmt ab sofort die jeweiligen Spendenbeiträge in vollem Umfang.
Am 1. Spieltag konnten dabei 600,00 € eingenommen und an die Opfer der Flutkatastrophe gespendet werden. Für mich persönlich eine sehr gute Aktion, denn der Fußball hat für mich auch immer eine gewisse Vorbildfunktion. Geschäftsführer Michael Ströll sagt hierzu:
FUMS verbindet mit der Spieltagsspende unser Tagesgeschäft mit Humor und sozialem Engagement. Das ist für uns eine sehr spannende Kombination und hat uns dazu bewogen, unser soziales Engagement mit dieser Partnerschaft auszuweiten. Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und freuen uns, dass wir mit der FUMS SPIELTAGSSPENDE viele Organisationen und soziale Einrichtungen regelmäßig auf eine interessante Weise unterstützen können.
In dieser Woche tauchten gleich einige interessante Dinge in den sozialen Netzwerken auf. Am 19.08.2021 zum Beispiel begann DAZN auf ihrem Instagram-Chanel eine Umfrage zu dem Thema „Welches Social Media-Team holt sich dieses Jahr die Meisterschaft?“ Für viele von euch mag das nun vollkommen unwichtig sein, aber dabei sollte man immer bedenken, dass eine gute PR den Verein interessanter macht. Und je interessanter ein Verein, umso mehr Fans kann er für sich gewinnen. Und mehr Fans bedeuten prinzipiell auch höhere Einnahmen durch Mitgliedbeiträge, Einnahmen durch Fanartikel, Tickets usw.
Dies zeigt auch folgende Statistik von fussballstats. Hierauf sieht man anhand der Anzahl von Aufrufen der Website des jeweiligen Vereins, wie hoch das Interesse an selbigen ist. Der FCA schneidet hier durchaus positiv ab, denn wir lassen mit dem VfL Wolfsburg und RB Leipzig gleich zwei Vereine hinter uns, die in diesem Jahr in der Champions League spielen. Und auch die voraussichtlich direkte Konkurrenz um Freiburg, Mainz und Bielefeld kann mit uns nicht mithalten.
Doch zurück zu der Umfrage des Streamingdienstleisters DAZN. Im sogenannten DAZNorakel sehen uns viele Teilnehmer eindeutig an der Spitze. Allein die Videos zur Vorstellung von Niklas Dorsch und Arne Maier, aber auch die Präsentation unseres Spielplans hat viele Fußballliebhaber so beeindruckt, dass sie unsere Social Media Abteilung als die Beste wahrnehmen. Noch läuft die Abstimmung. Wer also noch schnell daran teilnehmen möchte, braucht unter dem Post auf Instagram einfach nur einen Kommentar da lassen. Der FCA freut sich bestimmt, wenn wir hier einen kleinen Erfolg verbuchen.
Apropos News und Wochenrückblick. Auch hier werden die Fuggerstädter nun selbst aktiv, denn in einem kurzen Video präsentiert man nun selbst aktuellen Neuigkeiten unseren Lieblingsverein betreffend. Zu sehen ist das ganze auf der Homepage des FC Augsburg. Guckt doch selbst mal in die „Zirbel News“ rein, die ich persönlich nach dem Motto „Klein, aber OHO“ finde. Informationen pur in 1,5 Minuten.
Gerücht: Florian Niederlechner zu Qarabag
Am Freitag klingelte gegen 21 Uhr mein Handy und präsentierte mir ein neues Gerücht, das auf dem Transfermarkt seine Runden macht. So berichtet die Quelle sportportal.az folgendes:
Der aserbaidschanische Topclub Qarabag Agdam soll sich in Verhandlungen bezüglich eines Transfers von Florian Niederlechner befinden. Demnach möchte Augsburg mindestens eine Million Euro an Ablöse erzielen, was Qarabag auch bereit ist zu zahlen, allerdings verlangt der Spieler selber ein Gehalt in derselben Höhe.
Ob und was an diesem Gerücht dran ist, lässt sich Stand jetzt noch nicht sagen. Fakt ist, dass Flo einen Vertrag bis lediglich 2022 besitzt. Das heißt, sollte man ab dem kommenden Jahr nicht mehr mit ihm planen, dann wäre ein Verkauf bzw. Abgang jetzt eine logische Folge. Denn jetzt könnte man mit ihm noch eine Ablöse erzielen. Ich persönlich fände es allerdings sehr schade, auch wenn der gebürtige Ebersberger die 30-Jahre-Marke bereits überschritten hat. Dennoch erzielte er für unseren FCA in 66 Spielen 34 Scorerpunkte – 20 Tore, 14 Vorlagen. Natürlich ist uns allen bewusst, dass die letzte Saison eher suboptimal für Niederlechner lief, dennoch halte ich ihn für einen unserer wichtigsten Spieler.
Sollte also an der Sache etwas dran sein, dann ist definitiv zwingender Handlungsbedarf im Sturm erforderlich, denn wirklich adäquaten Ersatz hat man leider nicht. Sowohl Alfred Finnbogason und Sergio Córdova sind derzeit noch verletzt und sind des Öfteren vom Pech verfolgt. Michael Gregoritsch, der ebenfalls in der Spitze spielen kann, ist leider vollkommen außer Form und André Hahn und Maurice Malone dürften eher auf den Flügeln eingeplant sein.
Es könnte also sein, dass in der kommenden Woche noch einige Änderungen und eventuell auch Transfers auf dem Plan stehen. Wir dürfen also gespannt darauf sein, ob und was sich tun wird.
Die Damen machen es vor
Bevor wir uns dem Höhepunkt der Woche zuwenden, möchten wir doch unsere Damenmannschaft einmal lobend hervor heben. Diese spielten am Sonntag um 15:00 Uhr ein Vorbereitungsspiel gegen keinen Geringeren als FC Bayern München II (Damen). Diese spielen derzeit in der 2. Frauen-Bundesliga und erreichten letztes Jahr den 2. Platz im Bereich Süd.
Und was soll man sagen: Unsere Mädels, die in diesem Jahr in der Frauen Bezirksliga Süd antreten, schafften es tatsächlich, das Derby für sich zu entscheiden. Zwar war es „nur“ ein Testspiel, doch das ist trotzdem eine Ansage, dass man sich in diesem Jahr einiges vorgenommen hat.
Die Damen des FC Bayern gingen in der 21. Spielminute durch Lena Manz in Führung, doch noch vor der Halbzeit gelang unseren Mädels der Ausgleich durch Felicitas Mayr. Nach dem Seitenwechsel legten die Rot-Grün-Weißen so richtig los, denn zuerst schoss Tanja Keller den 1:2-Führungstreffer, bevor erneut Felicitas Mayr in den Fokus rückte. Die 27jährige Stürmerin schien wirklich einen perfekten Tag erwischt zu haben, denn in der 73. Spielminute erhöhte sie zunächst auf 1:3, ehe sie zwei Minuten später auf den finalen Stand von 1:4 erhöhte.
Das macht doch Mut für die kommende Spielzeit, denn natürlich drücken wir von der RoGaz auch unseren Mädels ganz fest die Daumen. Mal schauen, ob sie am 28.08.2021 die Bezirkspokal-Partie gegen den TSV Sielenbach für sich entscheiden können. Der erste Spieltag in der Frauen BZL Süd findet dann am 12.09.2021 um 17:00 Uhr gegen den SV Freihalden statt. Gespielt wird in der heimischen Karl-Mögele-Sportanlage.
Voller Fokus auf Eintracht Frankfurt
Doch konzentrieren wir uns nun auf das Highlight dieser Woche: Die Bundesligapartie unserer Jungs, die bei der Eintracht aus Frankfurt gastierten. Das Ziel dieser Partie lag laut Markus Weinzierl vor allem darin, auf eine andere Art und Weise aufzutreten, wie man es zuhause gegen die TSG Hoffenheim getan hatte. Der Bild gegenüber beschrieb er den Auftritt sogar als naiv und eine Steigerung war mehr oder weniger unabdinglich.
Auch Florian Niederlechner, der in der Pressekonferenz am Donnerstag neben seinem Coach Platz nahm, wirkte schon vor der Partie hungrig und hochmotiviert.
Wir wollen unbedingt gewinnen und den Fehlstart gegen Hoffenheim wieder gut machen.
Man habe das Spiel gut analysiert und auch Lehren daraus gezogen, denn dass gerade die Schlussphase so nicht passieren darf, sei allen bewusst. Ich hoffte vor der Partie auch, dass die Klatsche den Hallo-wach-Effekt eines klassischen Nackenschlags nach sich ziehen wird und wir die Jungs kämpfen sehen. Was nicht nur mir und den Fans sondern auch Markus Weinzierl große Sorgen bereitete war neben dem Ausfall von Alfred Finnbogason auch die Verletzung von Jeffrey Gouweleeuw. Unser Abwehr-Jeff konnte unter der Woche nämlich nicht oder nur halbwegs trainieren, da ihn immer noch Probleme mit den Adduktoren plagen.
Dem Adler die Flügel stutzen? Na ja…
Wie schon befürchtet, konnte Jeffrey Gouweleeuw aufgrund seiner Adduktoren-Verletzung nicht gegen Frankfurt auflaufen. Für ihn rückte Reece Oxford in die Innenverteidigung. Auch Arne Maier musste eine kleine Zwangspause einlegen, denn ihn plagten am Freitag Halsschmerzen. Und da man auf Nummer sicher gehen wollte, ließ man ihn kurzerhand zuhause.
Folgende Startelf schickte Coach Markus Weinzierl also letztendlich auf den Platz:
Als ich lediglich die Spielernamen las, dachte ich zuerst an eine 3er-Kette in einem 3421-System. Allerdings überraschte mich unser Trainer, dass er doch mit 4er-Kette auflaufen ließ und Frami ins defensive Mittelfeld rückte. Eine interessante Variante, die in der Rückarbeit teilweise sehr gut aufging, indem man die Frankfurter Außen Kostic und Hauge doppelte.
Dem gegenüber stand ebenfalls ein 4231 der Frankfurter Eintracht.
Um 15:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Harm Osmers die Partie im Deutsche Bank Park vor rund 22.000 Fans an. Zu Beginn machten wir unsere Sache gar nicht mal so schlecht, denn die Frankfurter Vorstöße unterbanden wir mit ordentlichem Pressing. Doch dies sollte leider nicht lange gut gehen, denn schon in der 9. Spielminute kassierte Raphael Framberger Gelb nach Foul an Kostic. Und als dann auch noch Flo Niederlechner mit Martin Hinteregger Kopfball spielen wollte und dadurch verletzt runter musste, bekam das Spiel einen deutlichen Knacks.
Hatten wir zu Beginn noch eine Passquote von etwa 73 Prozent, so rauschten sämtliche Werte urplötzlich in den Keller. Bis zur Halbzeit schien rein gar nichts mehr zu funktionieren, auch wenn der talentierte Fredrik Jensen unseren Flo nun ersetzte. Doch nach vorne ging absolut gar nichts, dafür brillierte unsere Defensivabteilung mehr als einmal. Mehrere Frankfurter Chancen wurden vor allem von Reece Oxford und auch von Felix Uduokhai, der die Kapitänsbinde trug, weg verteidigt. Der Halbzeitstand: 0:0.
Die zweite Halbzeit begann aber gleich mal mit einem erneuten Schock. Jan Morávek klärte wunderschön mit langem Bein gegen Lindström, doch fasste sich danach sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht an den linken Oberschenkel. Das sah definitiv nicht gut aus und ich schätze, dass uns der Tscheche, der auch in Frankfurt wieder einer der sichersten Spieler war, mehrere Wochen fehlen wird. Er musste in der 48. Minute ausgewechselt werden und wurde durch Carlos Gruezo ersetzt, der seine Sache auch recht ordentlich machte. Allerdings holte er sich in der 55. Minute gleich mal Gelb wegen Handspiel ab. Zuvor hatte schon Robert Gumny Karton gesehen, da er Kostic fünf Meter vorm linken Strafraumeck ein Bein gestellt hatte.
In der 52. Spielminute dann eine kleine Sensation: Der FCA kommt doch tatsächlich vor das Tor von Trapp, der sich im eigenen Fünfer verschätzte. Eine schöne Flanke von Jensen landete bei Iago. Leider wurde in dieser Situation Durm gefoult, weswegen es Freistoß für Frankfurt gab. Und nur 7 Minuten später patzte Trapp erneut. Ausgelöst durch Probleme beim Rückpass landet der Ball bei Gruezo, der aus 25 Metern den Ball in Richtung Kasten lupft. Leider landete der Schuss auf dem Tordach.
Dadurch aufgerüttelt starteten die Frankfurter eine starke Druckphase. Aber unsere Defensivabteilung stand wie ein Fels in der Brandung und ließ nur wenige gefährliche Torchancen zu. Und wenn doch mal ein Ball durchflutschte, dann war unser „Beton“ Rafal Gikiewicz zur Stelle. In der 72. Minute nutzte Trainer Markus Weinzierl dann auch noch den letzten Wechselslot, indem er Michael Gregoritsch, Daniel Caligiuri und Mads Pedersen für André Hahn, Raphael Framberger und Niklas Dorsch brachte.
Noch ein paar kleine Vorstöße waren unsererseits zu sehen, doch nichts, was wirklich torgefährlich war. Unsere Verteidigung aber hatte einen Sahnetag erwischt und leistete im eigenen 16er eine Glanztat nach der anderen. Und so blieb es am Ende bei einem torlosen Unentschieden.
Pro und Contra
Ich bin ein Mensch, der die schlechten Dinge im Leben gleich mal hinter sich bringt. Also fangen wir hier mit den Fakten an, die mir in diesem Spiel negativ aufgefallen sind bzw. an denen der FC Augsburg noch arbeiten sollte.
Ein großer Punkt ist definitiv das Offensivspiel, denn in der Partie gegen Eintracht Frankfurt brachten unsere Jungs gerade einmal 4 Torschüsse zustande, die aber allesamt nicht wirklich gefährlich waren. Auch schon gegen TSG Hoffenheim sah man so etwas sehr selten, denn der einzig zwingende Torschuss kam Ruben Vargas in der 22. Spielminute. Laut Kicker hatte man hier auch nur 7 Torschüsse vorzuweisen. Insgesamt also definitiv zu wenig.
Allerdings möchte ich bezogen auf die Partie in Frankfurt eines anmerken: Gegen solch einen Gegner eine defensiv ausgelegte Taktik zu wählen halte ich für richtig, denn mit Kostic, Hauge, Borré und Kamada hat Frankfurt offensiv starke Spieler in seinem Kader. Hätte man hinten zu sehr aufgemacht, hätte es bestimmt das eine oder andere Mal geklingelt. Allerdings fehlten mir die berühmten Nadelstiche nach vorne. Doch ich bin mir sicher, dass man an diesem Punkt bereits hart arbeitet und es in Kürze besser wird.
Ein weiteres Dorn im Auge war mir das Passspiel und auch die Zweikampfquote. Zwischendurch lag letztere nur bei äußerst schwachen 38 Prozent. Man konnte sich zwar noch auf 45% gewonnene Bälle steigern, aber es geht nun mal auch besser. Wie bereits erwähnt war die Passquote zu Beginn okay, rauschte dann jedoch aufgrund großer Unsicherheiten in den Keller. Insgesamt kamen nur 58% der gespielten Bälle beim eigenen Mann an. Das ist ziemlich schwach. Die 7 sollte schon vorne dran stehen bzw. sollte das Ziel sein. Die Startelf kommt hierbei auf folgende, teilweise echt erschreckende Werte.
Ebenfalls negativ hervorzuheben sind die Verletzungen von Florian Niederlechner und Jan Morávek. Bei unserer Nummer 7 handelt es sich laut Markus Weinzierl um eine Platzwunde, weswegen wir hoffen dürfen, dass er für die Partie gegen Bayer Leverkusen wieder fit ist. Bei Morávek wusste man leider noch nichts genaues, doch ich gehe vorerst von einer mittelfristigen Ausfalldauer aus. Sobald wir etwas genaues wissen, halten wir euch darüber selbstverständlich auf dem Laufenden.
Aber ich will nicht alles schlecht reden, denn ich habe auch gute Dinge gesehen. Kampfeswillen zum Beispiel. Verlor man einen Ball, setzte jeder Spieler sofort nach, um ihn eventuell zurückholen zu können. Und es gibt einfach verschiedene Spielweisen und Taktiken, die von Partie zu Partie variieren können. In Frankfurt hatte man sich für eine defensive Ausrichtung entschieden. Und seien wir mal ehrlich: Wir haben eine hervorragende Abwehrarbeit gesehen. Natürlich ist das nicht unbedingt schön anzusehen, doch auch so etwas gehört zum Fußball dazu. Gegen einen offensiv starken Gegner wie Eintracht Frankfurt kann es sinnvoll sein, hinten auch erst einmal dicht zu machen, um die Null zu halten. Das Spiel gegen die Adler war eine Abwehrschlacht und ich finde, gerade hier haben wir uns im Vergleich zur Partie gegen Hoffenheim um 100% gesteigert.
Wie wir es vor dem Spiel besprochen haben. Dass es wahnsinnig ekelhaft sein wird und dass wir auch absolut ekelhaft spielen müssen gegen solche Frankfurter. Weil die nicht nur Qualität haben, sondern auch dreckig sind, auch clever sind. Aber wir das heute ordentlich gemacht haben, definitiv.
Mein persönlich Mann des Spiels war im Übrigen Reece Oxford. Es gibt viele so genannte Fans, die jedes Mal motzen, wenn sie den Engländer in der Startelf sehen. Doch auch in dieser Partie hat Reece sie alle Lügen gestraft. Was der Junge alles weg verteidigt und Bälle geblockt hat, war für mich der absolute Wahnsinn. Man darf nicht vergessen, dass er eine Operation hinter sich hat und erst seit dieser Woche wieder im Mannschaftstraining ist. Drei Einheiten hat er vor der Partie bestritten. Und dann so eine Leistung abzurufen… Chapeau! Reece gewann 75% seiner geführten Luftkämpfe, klärte durchschnittlich 5,75 Bälle (Rang 8 laut Ligainsider) und blockte 3,83 Bälle ab. Das ist Stand jetzt Ligabestwert. Mit diesem Spiel hat er wirklich ein Zeichen gesetzt und ich hoffe, dass wir ihn öfter auf dem Platz sehen werden. Das sah in der Zusammenarbeit mit Felix Uduokhai nämlich mehr als nur ordentlich aus.
Fazit
Nun kann man natürlich sagen, dass der Saisonstart nicht so war, wie man sich ihn vielleicht gewünscht hat. Ein Punkt und Rang 17 in der Tabelle kann man nicht feiern, das ist logisch, aber noch haben wir 32 Spieltage vor uns. Das heißt, es sind noch 96 Punkte auszuspielen. Und ich kann mich nur immer wieder wiederholen, wenn ich sage, dass wir in die Saison 2013/14 mit einer 0:4-Klatsche gegen Dortmund und einer 1:0-Niederlage gegen Bremen gestartet sind. Und was kam am Ende bei raus? 52 Punkte und Rang 8. Deswegen sollten wir uns alle mal ein bisschen entspannen. Die Saison ist noch lang und man hat genug Zeitsich noch weiter zu entwickeln.
Und wer jetzt sagt, dass der Verein das nicht begriffen hat, der sollte mal unserem Trainer in der Pressekonferenz besser zuhören.
Zusammengefasst: Wir nehmen den Punkt mit, wissen, wir müssen uns steigern, aber haben jetzt einen Schritt nach vorne gemacht heute. Dankeschön!
Natürlich machen die Schwächen und die Ausfälle im Sturm ein wenig Sorgen, doch noch ist das Transferfenster bis 31.8.2021 geöffnet. Wer weiß, vielleicht tut sich noch was. Bleiben wir alle doch mal locker, vertrauen auf die Verantwortlichen und feuern unsere Jungs am Samstag gegen Leverkusen lauthals. Sie brauchen unseren Rückhalt, dann wird das was. Und dann dürfen wir auch hoffentlich sehr bald über unser erstes Tor in der Saison 2021/22 jubeln.
Nach der ebenso peinlichen wie unnötigen Niederlage gegen das abgeschlagene Tabellenschlusslicht Schalke war am vergangenen Samstag nun die Arminia aus Bielefeld in Augsburg zu Gast. Ein einmaliger Ausrutscher gegen S04 möchte man sagen und im gleichen Zuge hoffen, dass die Augsburger Kicker kapiert haben, dass gegen Arminia dringend eine Leistungssteigerung benötigt wird, um was zählbares zu holen. Nun, liebe Leserinnen und Leser, ich muss euch schon zu Beginn enttäuschen. Eine richtige Leistungssteigerung war auch gegen den Konkurrenten aus Ostwestfalen nicht ersichtlich. Mit dem torlosen Remis waren beide Mannschaften durchaus gut bedient, so ein kurzes Fazit vorab. Nach der Arminia stand dann am Dienstag Eintracht Frankfurt auf dem Spielplan und hier möchte man einfach nur sagen: Unglücklich, Unglücklicher, FCA. Und, by the way: Herzlich Willkommen zurück im Abstiegsk(r)ampf!
Rückblick Arminia
Aber eins nach dem anderen – blicken wir zu aller erst zurück auf die Partie gegen Bielefeld. Die Arminia galt im vergangenen Sommer als Abstiegskandidat Nummer eins. Viele sahen in dem ostwestfälischen Club eine Art Kanonenfutter und prognostizierten den direkten Wiederabstieg. Aber bis dato schlägt sich der DSC wacker und machte auch dem FCA im Hinspiel das Leben sehr schwer. Und im Gegensatz zum Hinspiel hatte die Arminia am Samstag keine Geschenke an den FCA zu verteilen…
„Wir können am Samstag einen Kampf erwarten, weil Augsburg – genau wie wir – einen robusten Fußball spielt, auf die Umschaltmomente geht und bei Standards Gefahr ausstrahlen kann. Da müssen wir uns gegenstemmen. Wir müssen sehr klar bleiben, was unsere Spielweise betrifft und versuchen, präzise zu spielen, damit wir dem Gegner keine guten Momente gönnen.“
Arminia Coach Kramer vor der Partie des DSC gegen den FCA
Nicht an Bord war der Augsburger Leihstürmer der Arminia, Sergio Cordova, aufgrund einer Covid-19-Erkrankung. Gute Besserung an dieser Stelle! In der Augsburger Startelf fand sich nach längerer Ausfallzeit Iago wieder und ersetzte Jungspund Gumny hinten links. So viel zur Aufstellung und rein in die Partie. Der FCA hatte in der ersten Halbzeit merklich Probleme gegen forsche Bielefelder, die auch zu einigen -wenn auch meist harmlosen – Abschlüssen kamen. Die Arminen liefen die Augsburger gut an, hielten körperlich dagegen und stellten viele Räume zu – dies lässt sich auch statistisch belegen:
Gerade Urgestein Klos und der flinke Doan sorgten für offensive Glanzmomente im Augsburger Strafraum – ohne jedoch zwingend gefährlich zu werden. In Minute 28 beispielsweise zeigte die Arminia eine sehr gefällige Ballstafette: Klos legte den Ball per Absatz auf den agilen Voglsammer ab, der frei vor dem Tor volley ab- und zum Augsburger Glück verzieht. Da war definitiv mehr drin – beste Chance des Spiels bis dato. Und nach 33 Minuten hat Bielefeld sage und schreibe 61 Prozent Ballbesitzanteile zu verzeichnen!
Der Kicker resümiert in seinem Liveticker nach einer halben Stunde:
„Nach einer halben Stunde kann man sagen: Die Bielefelder sind in der Offensive einen Tick zwingender, ohne sich jetzt eine Vielzahl an Chancen zu erspielen.“
Auf Augsburger Seite hatte einzig Marco Richter in der 35. Minute einen guten Torabschluss – der leicht abgefälschte Schuss ging leider nur auf das Tornetz. Das war bezeichnenderweise die beste Augsburger Chance in der ersten Halbzeit. Schiedsrichter Markus Schmidt empfand die Partie scheinbar nicht grade als Schmankerl und pfiff die erste Hälfte sogar sechs Sekunden eher ab. Das kommt in der Bundesliga auch sehr selten vor.
Nach dem Seitenwechsel gab es bis zur 65. Minute kaum tornahe Szenen zu sehen, erst nach der Einwechselung von Finnbogason (für Marco Richter) kam etwas mehr Schwung in die Partie. Der Isländer brachte sichtlich mehr Offensivgeist in die Mannschaft und pushte seine Mitspieler nach vorne. In Minute 78 legte ebendieser Isländer Ruben Vargas sehenswert auf, dessen Abschluss Ortega jedoch spektakulär um den Torpfosten lenken konnte. Das war auch die einzig nennenswerte Situation in Halbzeit zwei und die beste Szene des gesamten Spiels. Aber insgesamt war dieses 0:0 nach Abpfiff mehr oder minder leistungsgerecht.
Der Kicker zieht zum Spielende folgendes Fazit (und hat damit ganz recht):
„Schluss in Augsburg, die Partie endet mit dem einzig logischen Ergebnis: 0:0. Nach dem Seitenwechsel war vor beiden Toren noch weniger geboten als vor der Pause. Aber eine dicke Chance hatte der FCA, die Ortega klasse parierte. In Summe geht dieses Remis absolut in Ordnung.“
Nach Bielefeld ist vor Frankfurt. Der FCA hatte im Rahmen der englischen Woche am Dienstag ein Auswärtsspiel in Frankfurt vor der Brust. Ein anderes Kaliber als Schalke und Bielefeld. Die Vorzeichen standen dabei denkbar schlecht für den FCA: Caligiuri und Khedira hatten sich gegen Arminia die fünfte gelbe Karte eingehandelt und waren gegen die Eintracht somit gesperrt. Heiko Herrlich reagierte in der englischen Woche mit einer totalen Rotation und sendete eine noch nie dagewesene Anfangsformation auf den Platz:
Etwas überraschend starteten die beiden Tschechen Marek Suchy und Jan Moravek. Gerade bei unserem dauerverletzten Routinier Moravek überraschend. Aber auch Suchy ist sonst nicht gerade die erste Wahl in der Innenverteidigung.
Der FCA stand – mit Blick auf die Startelf – tief und lies die Gäste in den ersten zehn Minuten des Öfteren zum Abschluss kommen, unter anderem pflückte Gike in Minute fünf einen Kopfball von Silva aus der Luft. Ein Art Wachmacher für den FCA, der anschließend aufdrehte und einige gute Offensivaktionen verzeichnen konnte. Unter anderem schloss der agile Richter aus spitzem Winkel ab und fand seinen Meister in Trapp, der weiterhin einen Distanzschuss von Benes sicher hielt.
Der Kicker urteilte nach 15 Spielminuten:
„In den ersten knapp 15 Minuten wird deutlich, wohin die Reise gehen dürfte: Augsburg steht dicht gestaffelt, macht die Räume eng und hofft auf Konter. Die Eintracht hat mehr vom Spiel, bleibt bislang aber in der engmaschigen Gäste-Deckung regelmäßig hängen.“
In der 24. Spielminute dann die beste Szene des Spiels: Niederlechner prüfte Trapp aus fünf Metern, der jedoch parieren konnte und Kostic sodann Moraveks Nachschussversuch blockte. Nach 30 Minuten hatte Frankfurt knapp 66 Prozent Ballbesitz, offensiv jedoch nicht allzu viel anzubieten und Gike hatte bis dato einen geruhsamen Abend. Bis zur 31. Spielminute war es auch eine faire Partie. Dann kam Ex-Augsburger Hinteregger und foulte Marco Richter rüde von der Seite. Der Schiedsrichter zückte nur gelb – aus Augsburger Sicht deutlich zu wenig. Über rot hätte sich „Hinti“ wohl auch nicht beschweren dürfen.
„Hinteregger kommt auf der Außenbahn gegen Richter zu spät, hat gar keine Chance auf den Ball und senst dann den Augsburger mit einem rüden Foul um – der Österreicher kam von der Seite, hatte den Fuß aber weit oben und Richter auf Kniehöhe getroffen.“
Leider trat ebenjener Hinteregger in Halbzeit eins nochmals in Aktion und brachte mit einem satten Kopfball die Eintracht – bis dato schmeichelhaft – in Führung. Mit einem Rückstand ging der FCA in die Pause und Frankfurt wechselte clevererweise den angezählten Hinteregger aus. Nach dem Seitenwechsel holte sich leider Captain Udo die fünfte gelbe Karte ab und fehlt nun am Freitagabend gegen Köln. Schöner Mist!
Die Partie plätscherte nach Wiederanpfiff lange unspektakulär dahin, bis die Eintracht einen Konter bilderbuchmäßig abschließen konnte in Person von Silva. 2:0 – nicht unbedingt leistungsgerecht. Aber wenn man vorne nicht trifft und hinten wacklig steht, dann wunderts einen auch nicht weiter. Auch hier – in der Szene zum 2:0 – stimmte die defensive Zuordnung (mal wieder) nicht, wieder eine zielgenaue Flanke des Gegners und wieder ein Kopfballgegentor. Man möchte sagen, es liegt „nur“ an der zusammengewürfelten Mannschaft. Aber stimmt das auch?
In Minute 65 dann der Dreifachwechsel: Strobl für Moravek, Jensen für Richter und Finnbogason für Niederlechner. Alles positionsgetreu, der Kicker titulierte dies in seinem Liveticker relativ treffend als typische Augsburger Risikoaversion. Doch zumindest etwas Vorwärtsdrang bewirkten die Wechsel, es sprang immerhin in Minute 71 ein Handelfmeter für den FCA raus. Dieser ist nicht ganz so strittig, wie die Kartenwahl bei Hinteregger, aber auch hier waren Diskussionen angebracht. Der VAR griff ein, schickte den Schiedsrichter an den Fernseher und dieser entschied schlussendlich auf Elfmeter.
Konzessionsentscheidung? Möglich. Jedoch verschoss Finnbogason den Elfmeter kläglich, sodass statt Augsburger Aufholjagd eher Frust schieben angesagt war. Der eingewechselte Vargas setzte gegen Spielende noch einen Konterabschluss an den Pfosten. Fortuna trug heute wahrlich kein FCA Trikot.
Auch der Kicker sieht vor allem die fehlende Zielgenauigkeit der Augsburger vor dem Tor als Genickbruch:
„Augsburg war nicht chancenlos, versagte vor dem Tor aber immer wieder – und gerät mit Blick auf den Abstiegskampf nun wohl noch mehr unter Druck. Frankfurt hat sich von der klaren Niederlage in Gladbach gut erholt gezeigt und den FC Augsburg in einem Geduldspiel 2:0 geschlagen. Die Eintracht tat sich lange mit galligen Gästen schwer, spielte ihre Klasse aber letzten Endes aber dennoch aus – und kam der Champions League damit wieder einen Schritt näher.“
Nun, wie der Kicker schon ganz treffend resümierte: Der FCA steht nun wieder gewaltig unter Druck. Stand man noch vor einigen Wochen recht komfortabel da in der Tabelle, ist es heute wieder etwas kuscheliger geworden im Abstiegskampf. Der FCA hatte es lange in der eigenen Hand.
Aber: 1 Punkt aus den beiden Spielen – gegen die Kontrahenten Arminia und die bereits abgestiegenen Schalker – ist deutlich zu wenig. Null Treffer in den vergangenen drei Spielen ist offensiv blamabel und bietet Grund zur Sorge. Die Kölner als kommender Gegner hingegen befinden sich im dezenten Aufwind, gewannen mit 2:1 zuletzt gegen Bayern-Jäger Leipzig und pirschen sich an die Nicht-Abstiegsplätze an. Ex-Nationalspieler und Abwehrspezialist Jonac Hector erzielte hierbei beide Treffer für die Kölner.
Der FCA hat auf den Tabellen-17. derzeit satte 7 Punkte Vorsprung – jedoch könnte der Vorsprung im „Sechs-Punkte-Spiel“ am kommenden Freitag deutlich schmelzen. Auch Arminia, Bremen, Mainz, Hertha und Hoffenheim befinden sich in direkter Schlagdistanz, wobei Mainz ein Spiel und Hertha sogar zwei Spiele weniger gespielt haben aufgrund von Corona-Erkrankungen im Vereinsumfeld.
Gegen Köln muss Heiko Herrlich vorallem in der Innenverteidigung umstellen, Vize-Kapitän (?) Felix Uduokhai fehlt gelbgesperrt. Eine Möglichkeit des Ersatzes stellt Reece Oxford dar, eine weitere ist Marek Suchy. Aus dem Stand würde ich für ersteren plädieren. Eine Begründung könnten diese Werte hier beispielsweise sein, die gegen den Effzeh gefragt sein werden:
Heiko Herrlich sieht dies anscheinend ähnlich:
„Reece Oxford macht zurzeit sehr viel Freude“, lobte Herrlich den Engländer, der gegen die Eintracht schon für den am Kopf verletzten Jeffrey Gouweleeuw einsprang. ,,Er wird ihn [Uduokhai, Anm. d. Red.] sicherlich dann ersetzen müssen.“
Offensiv fehlt seit längerem die Durchschlagskraft und vor allem das Zielwasser, gefällige Kombinationen sind Mangelware und kreative Umschaltmomente sind oft von Zufall geprägt. Flo und Finnbo im Formtief, Richter und Vargas zu ungenau im Abschluss. Nur André Hahn ist diesertags einigermaßen treffsicher und die große (Offensiv-) Hoffnung in den letzten vier Partien.
Folgende Aufstellung könnte Heiko Herrlich also aufs Feld schicken:
Persönlich hoffe ich, dass Freddy Jensen und Noah Sarenren Bazee mal eine reelle Einsatzchance erhalten in Form von Spielminuten! Die Schnelligkeit und der Spielwitz der beiden Kreativspieler könnte uns gut zu Gesicht stehen. Ich lasse nun einfach Rafal Gikiewicz das Schlusswort für mich sprechen, dem stimme ich uneingeschränkt zu:
Der FC Augsburg kann wieder gewinnen. Der 1:0-Sieg in Bielefeld war bei weitem nicht schön anzusehen und ehrlich gesagt auch nicht wirklich verdient. Dafür aber umso wichtiger. Der FCA konnte den Abstand auf die Abstiegsplätze weiter ausbauen und grüßt vor dem anstehenden Duell gegen Eintracht Frankfurt (Samstag, 15.30 Uhr) von Platz neun.
Rückblick #DSCFCA
Dass gegen die Arminia dreifach gepunktet werden konnte, lag größtenteils an der starken Defensive. Heiko Herrlich überraschte mit einer Dreierkette um Startelfdebütant Reece Oxford und setzte im Zentrum mit Rani Khedira, Carlos Gruezo und Tobias Strobl erneut auf Kompaktheit. Dieser Plan ging auf – wenn auch zu Lasten der offensiven Kreativität. Ligaweit gibt es nur vier Teams, die weniger Tore kassiert haben als Augsburg. Das (in der Vergangenheit oft löchrige) Abwehrverhalten der Schwaben entwickelt sich unter Herrlich immer mehr zum Prunkstück. In den letzten drei Spielen hatte der FCA stets die besseren Zweikampfwerte vorzuweisen.
Gleichzeitig sind die Bemühungen im letzten Drittel lange nicht so uninspiriert gewesen wie im Moment. Dass der Siegtreffer in Bielefeld von einem Innenverteidiger eingeleitet und abgeschlossen wurde, ist bezeichnend. Spiele des FC Augsburg sind derzeit nicht schön anzusehen. Der Erfolg gibt Herrlich jedoch recht. Kann der FCA auch gegen Frankfurt punkten, steht der Klub vor einem entspannten Weihnachtsfest. Fernab jeglicher Abstiegsängste. Doch die Aufgabe am Samstag wird nicht leicht. Auch wenn es beim Gegner aktuell nicht wirklich rund läuft.
Über den Gegner
Eintracht Frankfurt wartet seit neun Bundesligaspielen auf einen Sieg. Zuletzt konnte die SGE Anfang Oktober gegen Hoffenheim gewinnen (2:1). Danach avancierten die Hessen zum Remiskönig der Liga und teilten siebenmal die Punkte – auch gegen starke Gegner wie Leipzig (1:1), Dortmund (1:1) oder zuletzt Gladbach (3:3). Die Leistung auf dem Platz ist keineswegs schlecht. Die Mannschaft von Trainer Adi Hütter schafft es, auch spielerisch stärkeren Kontrahenten Paroli zu bieten. Nur gegen den FC Bayern (5:0) blieb der Vorjahresneunte ohne eigenes Tor.
Ohnehin ist die Offensive keine allzu große Problemstelle bei den Adlern. André Silva (neun) und Bas Dost (vier) haben nur zwei Tore weniger erzielt als der gesamte FC Augsburg. Hinzukommen die Kreativspieler Daichi Kamada und Aymen Barkok sowie Flügelmann Filip Kostic. Der tempostarke Serbe sucht zwar noch nach der Form der Vorsaison (kein Tor, erst eine Vorlage), ist jedoch jederzeit für einen Überraschungsmoment gut. Auf Augsburgs Rechtsverteidiger kommt also eine knifflige Aufgabe zu.
Ein Verschlafen der Anfangsphase, defensive Unzulänglichkeiten in Form vermeidbarer Fehler und unglückliche Wechsel standen einem Sieg zuletzt im Weg. Folglich gerät die zweifelsohne erkennbare spielerische Entwicklung in den letzten Partien in den Hintergrund. Und der Trainer? Ist Hütter noch unumstritten? Der Österreicher, der Frankfurt 2019 bis ins Halbfinale der Europa League geführt hat, genießt am Main nach wie vor hohen Kredit, muss so langsam allerdings liefern. Von einer Entlassung ist Hütter noch entfernt. Wenn der Abwärtsstrudel jedoch anhält, könnten kritische Stimmen lauter werden.
Die Fakten zu #FCASGE
Kopfballstark: Kein Team entscheidet mehr Kopfballduelle für sich als Frankfurt (299). Allein 72 davon gehen auf das Konto von 1,96-Meter-Mann Bas Dost – Ligaspitze. Der FCA rangiert in dieser Statistik auf Rang elf (236).
Lieblingsgegner: In fünf Spielen gegen die SGE gelangen Marco Richter vier Treffer – darunter auch sein erstes Bundesligator im Februar 2018.
Rückhalt: Rafal Gikiewicz wehrt ligaweit die meisten Torschüsse ab (45, wie Robin Zentner). Frankfurts Kevin Trapp lauert dicht dahinter mit 44.
Schussfreudig: Nur Robert Lewandowski feuert mehr Torschüsse ab als André Silva (43 zu 40). Die neun Ligatreffer des Portugiesen bedeuten in der Torschützenliste Rang drei.
Wiedersehen: Am Samstag kommen zwei alte Bekannte in die WWK Arena. Dominik Kohr und Martin Hinteregger standen beide mehrere Jahre in Augsburg unter Vertrag.
Die letzten Begegnungen
07.02.2020: Frankfurt – Augsburg 5:0
14.09.2019: Augsburg – Frankfurt 2:1
14.04.2019: Frankfurt – Augsburg 1:3
24.11.2018: Augsburg – Frankfurt 1:3
04.02.2018: Augsburg – Frankfurt 3:0
Presseschau
Als der FC Augsburg im Sommer auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger war, fiel auch der Name Kenny Lala. Der Franzose steht bei Racing Straßburg unter Vertrag und kokettiert seit längerem mit einem Wechsel. Während die Gerüchte um ein Engagement in Schwaben relativ schnell wieder leise wurden, könnte Lala nun doch noch den Weg in die Bundesliga finden. Wie das französische Portal le10sport berichtet, steht der 29-Jährige im Fokus von Eintracht Frankfurt.
Die Hessen hätten auf der Rechtsverteidgerposition durchaus Bedarf. Der frühere Dauerbrenner Danny da Costa scheint ebenso außen vor wie Timothy Chandler oder Almamy Toure. Linksfuß Erik Durm konnte in den letzten Spielen ebenfalls nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen.
Was macht eigentlich Marcel Heller?
Wirklich glücklich in Augsburg wurde Marcel Heller nicht. 2017 wechselte der Flügelspieler vom SV Darmstadt in die Fuggerstadt und unterschrieb einen Zweijahresvertrag. Nach einer überschaubaren Saison (25 Spiele, kein Tor, zwei Vorlagen) zog es den früheren U21-Nationalspieler wieder zurück zu den Lilien, wo er bis Juli 2020 aktiv war.
Weil Darmstadt in Person von Neutrainer Markus Anfang nicht mehr auf ihn setzte, war Heller, der von 2007 bis 2009 36 Einsätze für Eintracht Frankfurt machte, vereinslos. Im Oktober sicherte sich nun Bundesligabsteiger Paderborn Hellers Dienste, um in der Offensive für zusätzliche Alternativen zu sorgen. Der mittlerweile 34-Jährige kam seitdem in drei Spielen zum Zug (jeweils als Joker).
Voraussichtliche Aufstellung
Die Linksverteidiger Iago und Mads Pedersen sind am Freitag wieder ins Training eingestiegen und daher eine Option fürs Frankfurt-Spiel. Somit spricht vieles dafür, dass Herrlich zur gewohnten Viererkette zurückkehrt. Oxford hat gegen die Arminia zwar Argumente für eine erneute Startelfberufung geliefert, werde vom Coach aber eher als Sechser gesehen, wie auf der Spieltags-PK deutlich wurde. Dort haben andere momentan jedoch die Nase vorn.
Darüber hinaus wird Herrlich gewiss den ein oder anderen Wechsel vornehmen. Gumny könnte Framberger ersetzen, Vargas in der Offensive starten. Für mehr Durchschlagskraft im letzten Drittel bietet sich eine Änderung auf der Zehn an. Florian Niederlechner steht nach abgesessener gelb-rot-Sperre wieder zur Verfügung, aber auch Alfred Finnbogason scheint eine ernstzunehmende Option zu sein.
Andy: 3:1 – Für mich als Wahl-Frankfurter sind die Spiele des FCA gegen die SGE immer am wichtigsten. Ruhe am Arbeitsplatz ist das oberste Gut (naja, die Frankfurter Kollegen dürfen sich schon was anhören). Mein Tipp ist daher mehr Wunsch als realistische Einschätzung. Mein FCA schlägt die Eintracht deutlich.
Irina: 1:2 – Der Augsburger Dusel lässt nach – wir verlieren verdient gegen starke Frankfurter.
Franzi: 1:1 – Optimistisch und hart erkämpft, obwohl Frankfurt nach seinen vielen Unentschieden in letzter Zeit alles für einen Sieg tun wird.
Andi: 2:0 – der dreckige Sieg in Bielefeld gibt der Mannschaft endlich den Mut, den man zuletzt so sehr vermisst hatte. Augsburg setzt ein Ausrufezeichen und grüßt an Weihnachten von der oberen Tabellenhälfte.
Ein erneutes Servus von mir in die Runde am Freitag kurz vor dem Auswärtsspiel in Frankfurt. Vielleicht lest ihr das auf dem Weg nach Frankfurt, in eurer Lieblingskneipe oder daheim auf der Couch. Wer hier schon etwas länger mitliest, der weiß, dass endlich der Weg für mich kurz ist und mein „Heimspiel“ ansteht. Korrekt, ich wohne immer noch in Frankfurt. Meine Tochter wird im Kindergarten von Eintracht-Anhängerinnen erzogen. Mancher Kollege ist treuer Eintracht-Fan. Unschwer zu betonen, dass dieses Spiel für mich eine besondere Bedeutung hat. Ich hasse es auswärts in Gladbach oder Wolfsburg abgewatscht zu werden, aber gegen die Eintracht gilt es umso mehr. Eine Niederlage in diesem Spiel ist schlicht keine Option.
Fakten über das Spiel: #SGEFCA
10. gegen 11. – ein Nachbarschaftsduell in der Tabelle. Beide Teams mit recht viel Torgefahr nach vorne (33 bzw. 32 geschossene Tore), beide Teams lassen allerdings auch viel zu (39 bzw. 31 Gegentore). Es könnte rund gehen, wogegen allerdings die Ausgeglichenheit der Mannschaften spricht. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe. Quasi ein Topspiel in der für uns relevanten Tabellenhälfte. Eintracht Frankfurt ist ein Team, in dem Martin Hinteregger mit 6 Toren der zweitbeste Torschütze ist. Augen auf nach dem Eckballgegentor gegen Union, damit den Frankfurtern nichts ähnliches gelingt. Mit Silva, Dost (der allerdings ausfällt) und vor allem Pacienca haben die Frankfurter einige gefährliche Offensivkräfte. Mit Philipp Max haben wir allerdings auch einen torgefährlichen Verteidiger mit der gleichen Trefferanzahl.
Dazu ist Alfred Finnbogason wieder fit, der neben dem Schwaben-Bomber Flo Niederlechner auflaufen könnte. Wer soll diese Offensivreihe mit all diesen Hochkarätern und unterstützt von Ruben Vargas und Marco Richter aufhalten? Im Tor der Frankfurter steht dafür Kevin Trapp bereit. Wohingegen wir Augsburger auf einen der guten Tage von Tomas Koubek hoffen müssen. Der kehrt nach seinem grippalen Infekt ins Tor zurück. Ob das nicht den entscheidenden Unterschied ausmachen wird?
Der Gegner
Eine Wundertüte vor der Winterpause, seitdem nur Pralinen. Die Eintracht hat gegen Düsseldorf letztes Wochenende keinen guten Fußball gespielt, die ersten beiden Spiele der Rückrunde aber irgendwie gewonnen. Das Heimspiel nun unter der Woche im Pokal gegen Leipzig war einerseits Belastung. Andererseits beflügelt ein eindeutiger Sieg gegen eine der besten Mannschaften der Liga. Wobei: Wie gut ist Leipzig nun nach der Winterpause gerade noch? Auf jeden Fall ein Gegner, der der Eintracht gerade liegt – im Gegensatz zu uns. Ich kann mich noch gut an das letzte Auswärtsspiel im Waldstadion erinnern. Die Eintracht war ewig ungeschlagen und es war das erste Spiel von Martin Schmidt.
Es hatte keiner damit gerechnet, dass wir überhaupt etwas mitnehmen. Und es war mein persönliches Highlight in der letzten Saison, weil die Mannschaft sich dagegen gestemmt hat, mit vollstem Einsatz, und 3 Punkte erkämpft hat. Die Eintracht ist in dieser Saison eine Wundertüte. Aber geschenkt bekommst du hier nichts. Wenn wir auftreten wie gegen Union Berlin oder in der ersten Halbzeit gegen Bremen, dann werden wir gefaltet und nach Hause geschickt. Wenn wir die zweite Halbzeit gegen Bremen weiterführen können, werden wir Chancen bekommen. Frankfurt liegt uns. Ich hoffe auch diesmal.
Die Presseschau
Das Transferfenster ist zu und es hat niemand mehr Augsburg verlassen. Erwähnenswert waren den Medien dabei vor allem zwei Spieler: Eine Leihe von Reece Oxford zerschlug sich wohl, genauso wie ein Wechsel von Kevin Danso. Oxford kommt gerade beim FC Augsburg nicht zum Zug. Die Konkurrenz ist nun mit Eduard Löwen auch nicht gerade kleiner geworden. Kevin Danso kommt während seiner Leihe in Southampton nicht zum Zug. Der Premier League Traum wirkt gerade eher wie ein Alptraum. Beide Spieler finden sich nun für die nächsten Monate in unbequemen Situationen wieder und müssen sich frei schwimmen. Zu verlieren haben sie gerade nichts.
Für mich dagegen etwas überraschend, dass unsere Leistungsträger um Philipp Max und Marco Richter nicht mit Wechseln in Verbindung gebracht wurden. Ein Unterschied zu vielen vorherigen Transferperioden. Der FCA konnte den starken Kern der Mannschaft zusammen halten. Jetzt wollen wir mal sehen, was sich daraus machen lässt.
Etwas für Aufmerksamkeit sorgte diese Woche auch, dass Martin Schmidt in der Halbzeit in der Kabine gegen Bremen etwas lauter werden musste. Ein Weckruf quasi. Ob es heute gegen die Eintracht ohne Weckruf klappt. Es bleibt zu hoffen.
Der Traum der Woche
Ruhe für den Rest der Saison an meinem Frankfurter Arbeitsplatz. Ein wirklich großer und wichtiger Traum, damit ich mich hier weiter aufs Wesentliche konzentrieren kann.
Andy: 1:1 Es wird zur Sache gehen und die Eintracht hat durch den Pokal Selbstvertrauen getankt. Wir werden in Rückstand geraten, ausgleichen und einen Punkt aus Frankfurt mitnehmen.
Dieser Beitrag wird freundlichst präsentiert vom August Gin, denn wenn der August dabei ist, dann ist auswärts wie ein Heimspiel.
14. April 2019. Mein persönlicher Tag der Saison 2018/19. Der Tag an dem auch ich (wieder)entdecke – wie Martin Hinteregger – welch ein toller Ort das Waldstation zu Frankfurt ist. Pickepackevoll fasst es über 50.000 Zuschauer. Die Stimmung kocht gerne und oft. Viel besser wird es nicht, wenn man – wie ich – Stadionatmosphäre zu schätzen weiß. Es gibt kein schöneres Gefühl, als Gästefan zu sein und ein solches Stadion stimmungstechnisch am Boden zu sehen. Alternativ kann ich persönlich als Erwachsener auch gut damit leben, wenn ich (in einem grundsätzlich zivilisierten Rahmen) angepöbelt werde. Beides sind Zeichen dafür, dass das Heimteam nicht besonders viel auf die Reihe bekommt. Tolle Zeichen für eine Gastmannschaft, wenn man im Abstiegskampf mit dem Rücken zur Wand steht, gerade den Trainer gewechselt hat und sich an die letzten Strohhalme klammert. Und in Frankfurt flogen die Bierbecher in den Gästeblock und es wurde von den Seiten gepöbelt. Endlich rieb man sich wieder an uns unbequemen Augsburgern, die wir nicht einfach nur die Punkte vorbei gebracht hatten. In einem Spiel, in dem beide Mannschaften Chancen herausspielten, konnten wir unsere Auswärtsschwäche für einen Tag abstreifen und der Frankfurter Eintracht die erste Niederlage seit langem zufügen. Was ein Befreiungsschlag. Ich grinse immer noch, wenn ich an diesen Tag zurück denke. An diesem Tag haben wir unsere Saison gerettet. Unverhoffte 3 Punkte, die am Ende den Unterschied ausmachten. In einer Phase, in der ich nicht mit einem Auswärtserfolg gerechnet hätte.
Die Hoffnung war in der Vergangenheit gegen die Eintracht schon größer. Seit der FCA in die erste Bundesliga aufgestiegen ist, bewegt er sich mit der Frankfurter Eintracht auf Augenhöhe. Naja, zumindest nachdem die Eintracht einen kurzen Zwischenstopp in der zweiten Liga eingelegt hatte. Seitdem ist am Ende des Jahres mal der eine, mal der andere in der Tabelle vorne. Dies ist ein Zustand, der mich dazu bringt, mir die Augen zu reiben und die Arbeit unserer Verantwortlichen in Relation setzt. Die Frankfurter Eintracht verfügt über eine deutliche größere Fanbasis, einen erheblich höheren Zuschauerschnitt und bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Dazu hat sie eine lange Geschichte in der ersten Liga vorzuweisen. Aber bis zuletzt konnte wir die Duelle oft eng gestalten. Trotz Schwächephasen wird in Augsburg dann eben doch sehr konstant und ohne den Ausreißer Abstieg gearbeitet. Und das ist genau einer der Gründe, warum ich die Auswärtsspiele in Frankfurt so mag. Es sind meistens Duelle auf Augenhöhe, oft umkämpft und dreckig. Und nur wer der eigenen Mannschaft in den letzten Jahren öfters nicht zugeschaut hat, beschwert sich ernsthaft darüber. Es ist schlicht meist ehrlicher Fußball, wie ich ihn mag.
Es gibt aber noch andere Gründe, warum ich mittlerweile zur Eintracht aufschaue. Wo der Eintracht Podcast und Fußball2000 echte Vorreiter sind, was die breitenwirksame Begleitung eines Fußballclubs auf moderne Art und Weise angeht, hat es der Club selbst geschafft sich durch eine öffentlich sichtbare Grundhaltung ein neues Markenimage zu verpassen. Fast schon etwas in Vergessenheit geraten sind die Zeiten des Randalemeisters. Peter Fischer als Präsident der Eintracht hat dem Club eine klare Kante gegenüber rechts verpasst und bekräftigt diese immer wieder:
Insofern trifft man auch auswärts bei der Eintracht immer wieder auf vernünftige Menschen, mit denen man sich unterhalten und anstoßen kann, solange der Ball nicht im Spiel ist. Gerade in Zeiten in denen Einzelschicksale frühzeitig für politische Agenden instrumentalisiert werden, anstatt auf Ermittlungsergebnisse zu warten, ist dies erfreulich. Gerade dann bin ich beruhigt, Frankfurt mittlerweile mein zu Hause nennen zu dürfen. Diese bunte und stabile Stadt, die sich nicht so schnell von der täglichen Hektik abhalten lässt und so viele liebenswerte Facetten hat. Mein Herz schlägt dennoch weiterhin für den FCA und die Frankfurter Pöbeleien sind Musik in meinen Ohren, wenn es dann doch unsere Farben sind, dich sich im Kampf für mehr bunt in der Welt durchsetzen. Und während mittlerweile schon mal dazu aufgerufen wird, manche Auswärtsspiele nicht zu besuchen, so will ich gerade betonen: Kommt nach Frankfurt, wenn der FCA hier spielt! Plant genau dieses Auswärtsspiel ein! Frankfurt ist unsere Liga, und die Stadt wird euch nicht enttäuschen.
Nur noch wenige Stunden bis zum Anpfiff der Partie gegen Eintracht Frankfurt. Ich breche gerade aus meinen eigenen Gewohnheiten aus. Eigentlich beschäftige ich mich nicht im Vorfeld von Spielen mit der aktuellen Lage. Ihr bekommt doch meistens ein ganz gutes Bild, wenn ihr euch selbst die Pressekonferenz anschaut oder die lokalen Medien verfolgt. Diese Woche ist das etwas anderes. Selbst etwas aufmerksamere Beobachter haben vielleicht den Überblick verloren, denn diese Woche war „Freak Week“ beim FCA. Es passierte irrsinnig viel, und auch einiges kontroverses. Und nachdem es sich um viele spannende Themen handelt, will ich euch einen kurzen Überblick geben:
1. Sportlich: die Ausfälle
Im Spiel gegen Frankfurt werden seit längerer Zeit wieder einige Stammkräfte fehlen. Unproblematisch, da nur für ein Spiel, ist an dieser Stelle Rani Khedira. Er hat sich die fünfte gelbe Karte gegen Köln abgeholt und fehlt gesperrt. Dazu musste Jeffrey Gouweleeuw gegen Köln schon in der Halbzeit vom Platz. Er hat sich das Innenband angerissen und wird wohl sechs Wochen fehlen. Mit Kevin Danso steht allerdings sehr guter Ersatz bereit. Dazu kommt ein kurzfristiger Ausfall von Alfred Finnbogason. Eine Muskelverletzung in der Wade bedeutet einen Ausfall von sechs Wochen. Nachdem Finnbo fit ein sehr kompletter und abschlussstarker Stürmer ist, steht dort kein gleichwertiger Ersatz bereit. Vielleicht kann Sergio Cordova die Chance nutzen und sein Potential unter Beweis stellen? Achja, Daniel Opare wird dann auch fehlen und von Raphael Framberger ersetzt werden, daber das führt uns gleich zum nächsten Punkt…
2. Sportlich: die Suspendierung
Opare war eine Stütze der Mannschaft in der Hinrunde, v.a. da Raphael Framberger mal wieder verletzt gefehlt hatte. Den Weggang von Paul Verhaegh hatte vor allem er genutzt und sich in den Vordergrund gespielt. Nun läuft Opares Vertrag zum 30.06.2018 aus und auf Grund der guten Leistungen hat der FCA ein Verlängerungsangebot unterbreitet. In den letzten Wochen ging es dennoch hoch her. Einerseits hatte Opare signalisiert in Augsburg verlängern zu wollen, andererseits gab es diverse Meldungen bzgl. einem Abgang im Winter. Leicester City soll wohl interessiert gewesen sein. Zuletzt wurde dann öffentlich, dass Opare sich mit Domenico Tedesco, dem Cheftrainer von Schalke 04, getroffen hatte. Manuel Baum hatte ein Gespräch mit Opare geführt und in der Pressekonferenz am Freitag dazu gesagt:
„Das Gespräch hat stattgefunden. Aber was wir und wie wir gesprochen haben, ist mir immer wichtig, das es intern bleibt. (…) Das zeichnet uns in Augsburg aus, dass wir da ein bisschen langweilig sind und das es intern bleibt.“
Gestern platzte nun die Bombe. Opare ist beim FCA in Ungnade gefallen und Stefan Reuter wird zitiert mit folgenden Satz:
„Daniel Opare hat uns bewusst und trotz der Konfrontation mit Fakten wiederholt belogen. Des Weiteren hat er mehrfach gegen den Verhaltenskodex innerhalb der Mannschaft verstoßen“
Der FCA tritt öffentlich gegen Opare aus. Warum zu diesem Zeitpunkt und in dieser Art und Weise? Was war genau passiert? Der FCA hat nach Dressler, Thurk und Schuster den nächsten ungeklärten Mythos.
3. Gesellig: die Fankneipe
Gerade vor ein paar Minuten wurde die Fankneipe am Stadion eröffnet. Was als Kneipe angekündigt war, sieht mir auf den ersten Blick nach einem großen Stadionkiosk mit Sitzbereich aus. Es ist gut, dass es endlich auch einen Treffpunkt gibt, wo man vor Stadionöffnung am Stadion und bei Auswärtsspielen zusammenkommen kann. Naiv und faul wie ich bin, hätte ich gedacht, dass in einer Kneipe nicht fürs Bier aufstehen muss, aber das scheint mir nicht so zu sein. Wie sich die Örtlichkeit in Zukunft dann entwickelt, warten wir einfach mal ab.
4. Der Investor: Hofmann im Interview
Fast schon in den Hintergrund getreten ist, dass Klaus Hofmann dem Kicker ein Interview gegeben hat, das in der Montagsausgabe erschienen ist. Dort nimmt Klaus Hofmann erneut Stellung zu RB Leipzig und erklärt die Unterschiede zum FC Augsburg. Er fordert eine Abschaffung der Sonderregeln bzgl. 50+1 oder als Alternative 50+1 aufzuheben. In seiner Rolle als Großinvestor beim FCA halte ich diese Aussagen für sehr kritisch. Zudem gehen mir die Rückfragen bzgl. der Strukturen beim FCA leider nicht genug ins Detail. Und auch wenn Hofmann immer behauptet, er sei Fan, so finden Fanbelange im Interview leider keinen Platz. Dann übernehmen wir diesen Punkt eben auch noch…
5. Das Montagsspiel in Dortmund: Szene Fuggerstadt boykottiert
Das Montagsspiel in Dortmund am 26.02. wirft schon jetzt einen langen Schatten. Schon vor einiger Zeit hatte ein beträchtlicher Teil der Dortmunder Fans angekündigt, dass Spiel zu boykottieren. 300 Dortmunder Fanclubs haben sich angeschlossen. Gerade für uns Augsburger ist die Ansetzung durch die weite Reise quer durch die Republik besonders beschissen. Zudem kämpfen auch die Augsburger Fans schon lange gegen eine weitere Zerstückelung der Spieltage. Dies hat nun auch zu der Entscheidung geführt, die Mannschaft in Dortmund nicht zu unterstützen, sondern durch einen Boykott gegen die Situation zu protestieren. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die Szene Fuggerstadt eine Stellungnahme. Zudem hat die Szene Fuggerstadt eine Petition für FCA-Fans gestartet, um Druck auf die eigene Vereinsführung zu erzeugen, dass diese sich doch bitte auch für Faninteressen einsetzen soll. Dies ist in der Vergangenheit wohl nicht passiert. Hatte ich erwähnt, dass Faninteressen im Interview mit Klaus Hofmann nicht thematisiert wurden? Die Petition ist kurz gehalten, ich finde diese unterstützenswert und habe selbst unterschrieben. Überlegt bitte, ob ihr das nicht auch machen wollt. Es geht sehr einfach.
Das war es dann auch schon. Viele Themen und viele wichtige Themen wie ich finde. Aber am wichtigsten ist auf dem Platz und deshalb gilt es heute drei Punkte gegen Frankfurt einzufahren. Mit dem Rest beschäftigen wir uns dann ab morgen wieder.
Alles neu macht der Herbst. Oder so. In der neuen Kategorie „In fremden Gefilden“ berichten wir auch mal über Themen abseits des FC Augsburg. Aspekte, die uns auffallen, wenn wir ein fremdes Stadion besuchen und auswärts unterwegs sind. Themen, die wir bei anderen Vereinen beobachten und die auch Auswirkungen auf den FCA haben könnten. Unregelmäßig und gerade wie es uns in den Kram passt, werden wir in dieser Kategorie über den Tellerrand blicken. Wenn ihr dahingehend Anregungen oder Ideen habt, dann meldet euch gerne. Wir sind immer wieder darauf angewiesen, dass wir sinnvolle Hinweise erhalten und ich danke euch dafür im Voraus.
Die ersten Eindrücke auswärts habe ich in dieser Saison rund um das Auswärtsspiel in Frankfurt gesammelt. Frankfurt ist für mich quasi ein Heimspiel. Ich wohne in Frankfurt, kann zur Straßenbahn laufen und mir den Weg durch den Wald zum Stadion bahnen. Dieses Stadion wird für immer das Waldstadion bleiben. Wenn man so durch den Wald läuft und zum Stadion kommt, fällt einem immer wieder auf, welch ein Rummel um ein Heimspiel der Eintracht herrscht. Die Eintracht ist „der“ Verein in Frankfurt. Fast die komplette Stadt steht trotz aller zwischenzeitlichen Abstiege, von Missmanagement und großen oder kleinen Skandalen hinter dem Club. Die Rahmenbedingungen sollten exzellent sein, und trotzdem ist die Eintracht kaum mal besser als Mittelmaß in der Bundesliga. Der FCA hat gemessen an den Möglichkeiten, den Frankfurtern in den letzten Jahren immer wieder vorgemacht, wie man effizient arbeitet. Dennoch gibt es so einiges, was mich neidvoll Richtung Waldstadion blicken und denken lässt. Ich erkläre euch gerne, was mir in Frankfurt gefällt und in Augsburg fehlt.
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Auf dem Fußweg zum Stadion kommt man an diversen Verpflegungsmöglichkeiten vorbei. Bei einem Pferdegestüt wird gegrillt und Bier verkauft. Zwischen S-Bahn Haltestelle und dem Stadion selbst gibt es diverse Stände, an denen man zusammenstehen, etwas essen oder trinken und ratschen kann. Wir haben es uns bei den 59ern und deren Frikadellen gut gehen lassen. In Frankfurt fängt das Stadionerlebnis schon weit vor dem Stadion an. Wer in Augsburg zum Stadion kommt, muss nach diesen Möglichkeiten des Beisammenseins im Umfeld des Stadions suchen. Mit der Kneipe im Gebäude der Geschäftsstelle, wird es in Augsburg in absehbarer Zeit eine Möglichkeit mehr geben, aber mir scheint das noch nicht genug zu sein. Es wäre schön, wenn man auch in Augsburg bewusst noch früher am Stadion zusammenkommen und plaudern könnte und es hierfür mehr Möglichkeiten gäbe.
Nachdem wir uns dann auf das Stadiongelände in Frankfurt vorgewagt hatten, fällt einem recht schnell auf, dass durch die bauliche Gestaltung eine strikte Fantrennung nicht gegeben ist. Dies ist angenehm und hat in unserem Fall zu keinerlei Konflikten geführt. In neueren Stadien wie in Augsburg, werden die Gästefans sehr strikt separiert. Mir ist dies ein Dorn im Auge. In England wird in diesem Zusammenhang regelmäßig ein anderer Ansatz verfolgt. Durch die Gefahr, die von Zäunen bei Massenpaniken ausgeht, gibt es in englischen Stadien generell weniger Absperrungen. Ich würde mir dies auch für Deutschland wünschen. Ein offenes Stadiongelände wie in Frankfurt, bei dem erst am Blockeingang strikt getrennt wird, ist für mich als Gästefan deutlich freundlicher. Ich mag als Gast nicht in eine Ecke gesperrt und strikt von den Gastgebern getrennt werden. Ich habe auch als Heimfan keine generelle Angst vor Gästefans. Die Separierung suggeriert, dass man Angst haben sollte. Sie schürt Ressentiments eher, als dass diese abgebaut werden. Ja, wir sprechen nach meiner Ansicht von einem recht großen Dorn.
Dass ich mich in Frankfurt als Gästefan besser aufgehoben fühle als dies in Augsburg der Fall wäre, liegt auch an der Tatsache, dass ich an der Kasse bar bezahlen konnte und Bier mit Alkohol erhalten habe. Gästefans mit Bezahlkarten zu nerven, ist reine Schikane. Ihnen zu unterstellen, sie könnten sich grundsätzlich nicht verantwortungsvoll verhalten und Ihnen kein alkohlhaltiges Bier auszuschenken, ist auch nicht gerade die feine Art. Am Rande sei erwähnt, dass ich meine zwei alten Bezahlkarten problemlos leeren konnte. Dies war zu diesem Spieltag in Frankfurt zum ersten Mal möglich. Auch hier kam jeder Fan potentiell wieder an sein Geld. Die drei Punkte haben am Ende des Tages das Erlebnis abgerundet. Aber abseits des sportlichen Ergebnisses macht mir dieses Auswärtsspiel immer wieder viel Spaß. Hoffentlich auch in der nächsten Saison.
Sieben Tore, sieben Punkte, Platz Sieben – nach vier Spieltagen. Hätte man diese Ausgangslage für den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen oder VfL Wolfsburg vor der Saison prognostiziert, hätte das Rund wohl einhellig genickt. Doch für den FC Augsburg, Abstiegskandidat Nummer Eins? Wie konnte das nur passieren?!
Die Ausgangslage
Mit breiter Brust reisten die Baum-Schüler ins Apfelwein Eldorado um sich einer vermeintlich schwereren Aufgabe als beim 3:0-Sieg gegen den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende zu stellen. Fast ehrfürchtig vor dem für Frankfurter Verhältnisse doch recht guten Saisonstart und vor allem nach Erkenntnis, das die doch sehr zerfahrene Transferpolitik von Fredi Bobic diese Saison aufzugehen zu scheint, ließ Manuel Baum sogar unter der Woche ein anderes System als das altbewährte 4-2-3-1 trainieren.
Da mit Haller und Kevin Prince Boateng zwei klassische Stürmer auflaufen würden, sollte sich Rani Khedira bei gegnerischem Ballbesitz zwischen die Innenverteidiger fallen lassen und so die Fünferkette komplettieren. Auf den Außen waren Max und Opare – aufgrund guter Leistung gegen Köln und aufgrund des weiteren Ausfallens von Framberger gesetzt. Auf der 10 durfte dieses Mal Koo von Anfang an ran, Gregoritsch blieb auf der Bank. Die Flügel besetzten Schmid, da es bei Caiuby noch nicht für 90 Minuten reichte, und Heller. Die verbleibenden Positionen wurden mit den Stammkräften besetzt.
Das Ergebnis
Mit 3 absolut verdienten Punkten im Gepäck machten sich die Jungs um Kapitän Daniel Baier wieder auf den Heimweg nach Augsburg. In der Höhe hätte das Kunstschussfestival von Frankfurt noch viel deutlicher ausfallen dürfen, denn zum einen wurden gute Chancen seitens Augsburg wieder liegen gelassen, zum anderen keine zwingenden Chancen der Eintracht zugelassen.
Mit dem 1:0, einem sehenswert verwandelten direkten Freistoß, erzielte Philipp Max sein zweites Bundesligator. Auch wenn gut geschossen, hätte das Tor jedoch nie fallen dürfen, da Finnlands Nationaltorhüter Hradecky mehr als unglücklich aussah. Nicht minder schlecht war sein Stellungsspiel auch beim zweiten Augsburger Kunstschusstor: Als Caiuby aus dem Halbfeld, etwa 20 Meter vom Tor entfernt einfach mal abzieht und den Ball gekonnt in den langen Winkel platziert, steht Frankfurts Schlussmann eindeutig zu weit vom Tor entfernt.
Was sich nach vier Spieltagen sagen lässt: Defensiv hat Manuel Baum seine Mannen stets bestens auf den Gegner eingestellt. Es mag den anderen Teams keinen Spaß machen, gegen die unheimlich konsequent verteidigenden Augsburger zu spielen, aber das mag uns ja egal sein. Nicht nur die grundsolide Arbeit der Innenverteidiger, sondern auch die sensationelle Leistung auf den Außen ist der Garant für den heutigen Tabellen- und Punktestand. Gegen Frankfurt erwischte Philipp Max einen wahren Sensationstag: Neben dem Tor konnte er auch 100% gewonnene Zweikämpfe verzeichnen. Und auch Daniel Opares Zahlen können sich sehen lassen. Nach vorne wurde der Ghanaer im Vergleich zum Spiel gegen Köln mutiger, verstolperte aber auch hier und da den Ball im Dribbling. Defensiv überzeugte er jedoch auf ganzer Linie.
Auch Ja-Cheol Koo fand sich dieses Mal als Zehner wieder besser im Spiel zurecht als in den Spielen, in denen er eine defensivere Rolle einnehmen musste. Seine beste Szene in der 67. Minute, als Finnbogason gekonnt auf ihn durchsteckte, konnte er leider nicht in ein Tor umwandeln.
Was war schlecht?
Zwar hat Caiuby mit seinem Traumtor ein Statement gesetzt und seine Stammplatzambitionen untermauern können, dennoch überzeugten weder er noch Schmid im Gesamtkontext. Zu ungenau, zu fahrig wirkte das Spiel der beiden zeitweise, sodass sich eine Variante mit Max UND Stafylidis immer mehr aufzudrängen scheint.
Als der Grieche in der 80. Minute eingewechselt wurde, war er sofort präsent und verkörperte genau das von Baum geforderte, bissige und aggressive Spiel gegen den Ball. Dass die Variante funktioniert, konnte man in der vergangenen Saison bereits sehen und Leipzig wäre mit seinem ebenfalls starken Flügelspiel und einem gesperrten Naby Keita ein guter Gegner um das Ganze mal auszuprobieren.
Was kommt als nächstes?
Gegen das Überraschungsteam der vergangenen Saison geht es bereits am Dienstag. Dass dem FC Augsburg englische Wochen nicht sonderlich liegen, durften wir schmerzhaft in der vergangenen Spielzeit erfahren und mit Leipzig kommt ein schwieriger, aber nicht unschlagbarer Gegner nach Augsburg.
Die Rasensportler konnten zuletzt wenig überzeugen. In der Liga liegen sie punktgleich mit dem FC Augsburg auf Rang 6 und auch in der Champions League kam man gegen ein schwach auftretendes Monaco nicht über ein Unentschieden hinaus. Davon darf man sich jedoch nicht täuschen lassen, denn mit Werner, Bruma, Forsberg, Poulsen, Demme und Augustin hat Leipzig sowohl in der Breite als auch in der Tiefe eine Offensivabteilung vorzuweisen, die so manchen Bundesligisten vom Platz fegen dürfte.
Aufreger des Spieltags
Der passierte – Gott sei es gedankt – nicht in Frankfurt, sondern in Dortmund beim Spiel gegen den Effzeh. Kern der Diskussion war mal wieder der Videobeweis, der sich in seiner ersten Saison bereits als die Konstante in Sachen Unklarheit herausstellt.
Stein des Anstoßes war eine Szene im Kölner Strafraum, die der Schiedsrichter Ittrich nach einer vermeintlichen Behinderung des Kölner Torhüters abpfiff, bevor der Ball von Sokratis ins Tor gestochert wurde. Der Video Referee beanstandete die Strafraumszene jedoch, da korrekterweise keine Behinderung vorlag. Ittrich entschied jedoch auf Tor, was laut Reglement nicht richtig war, da die Szene abgepfiffen wurde, bevor das Tor fiel.
Nun dürfen wir gespannt sein, ob Köln in der Tat auf eine Neuansetzung der Partie drängen wird und noch viel gespannter, ob es diese tatsächlich geben wird.
Ach ja, das Spiel verlor der Effzeh mit 5:0 und ist damit weiter punktlos auf dem letzten Tabellenplatz.
Und auf den Business Seats?
Am Dienstag ist es endlich soweit. Jahre haben wir gewartet. Nun erfüllt sich der Traum aller Augsburger. Naja, nicht aller, aber von ein paar zumindest…
Die WWK Arena, sie wird leuchten.
Gegen Leipzig wird die Fassade endlich offiziell eingeweiht und die Brennstäbe des Atomkraftwerks Fussballstadions auf dem Lechfeld erstrahlen in den schönsten Farben.
Eine ähnlich hitzige Diskussion bezüglich künstlerischer Ästhetik gab es in Augsburg wohl zuletzt beim Aphrodite-Skandal.
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