Advent, Advent: das vierte Türchen

Die Zeit rast und das ist ja an sich ein gutes Zeichen. Wenn man gegen die Bayern gewinnt und die Kolleg*innen damit unter der Woche ärgern kann, dann vergeht die Zeit viel schneller als nach Niederlagen. Und so verhält es mit dem Leben an sich ja auch. Wie ich hier nun sitze und das Jahr 2021 kurz vor dem Ende steht, verspüre ich vor allem Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass es mir auch am Ende dieses Jahres gut geht und ich diese Zeilen recht unbeschwert schreiben kann. Und mir etwas rund um den FCA wünschen soll. Mein Beitrag steht dabei in einer Reihe mit denen von Birgit, Franzi und Andi. Irina schließt nächste Woche die Reihe ab. Aber hier kommen nun erstmal meine Wünsche:

Konstanz

Letztens hatten wir auf Arbeit diskutiert, ob Konstanz oder Veränderung der Wunsch für 2022 ist. Wenn ich das auf den FCA beziehe, dann will ich Veränderung und zwar hin zu mehr Konstanz. Die einzige Konstante in der Hinrunde waren die schwankenden fußballerischen Leistungen. In der Rückrunde und in 2022 möchte ich konstant die Leistungen sehen, die gegen Stuttgart, Köln oder die Bayern abgerufen wurden. Kein Mainz. Keine erste Hälfte gegen Bochum (weder Liga noch Pokal). Die Mannschaft kann es. Kann sie es auch konstant? Ich wünsche es mir. Unnötig zu erwähnen, dass wir auch dann nicht alle Spiele gewinnen werden. Mit dem Abstieg würden wir jedoch nichts zu tun haben.

Konstanz hängt dabei auch an der Gesundheit. Der FCA wurde nun gerade in den letzten Wochen nicht von Verletzungen und Erkrankungen verschont. Lasst uns alle wünschen, dass wir von weiteren Verletzungs- und Erkrankungswellen verschont bleiben, so dass wir mit einer eingespielten Mannschaft zur sportlichen Konstanz kommen.

Gar nicht so einfach, ein Foto von Felix Uduokhai im Trikot dieser Saison zu finden. Udo steht symbolisch für die personellen Ausfälle dieses Jahres. Lasst uns hoffen, dass 2022 besser wird. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

An dieser Stelle muss ich ergänzen, dass ich mir auch an einer anderen Stelle Konstanz wünsche. Liebe Mitstreiter*innen dieses Blogs, die ihr aus 2021 das beste ROGAZ-Jahr der Geschichte gemacht habt: Können wir das bitte einfach so fortführen? Ich weiß euer Engagement und eure Arbeit sehr zu schätzen und wünsche mir, wir machen so gemeinschaftlich, respektvoll und mit tollen Ideen in 2022 weiter. Deal?

Interessen der Stadion-Fans in den Mittelpunkt

Fußball ist vollends zum TV-Konsument*innen-Sport verkommen. Während in Augsburg gegen Bochum vor leeren Rängen gespielt werden musste, durften Köln eine Woche später immer noch Fans ins Stadion, allerdings auch nur sehr begrenzt. Scheiß pandemische Lage. Der Liga ist es 1,5 Jahre nach Start der Pandemie scheißegal, ob alle Spiele vor Zuschauern ausgetragen werden. Der Fan im Stadion ist „nice to have“. Während beim Eishockey Heimrechte getauscht oder in anderen Ligen Spiele verschoben werden, wird in der ersten Bundesliga mittlerweile der Spielplan vollkommen irrsinnig durchgezogen. Komme, was wolle. Der Fan im Stadion bleibt auf der Strecke. Ich wünsche mir für 2022, dass sich das ändert und dass die Liga zusammen mit den Vereinen hierfür Lösungen findet.

Dieser Punkt beinhaltet zusätzlich (und das ist ein unerfüllter Wunsch, den ich wie ein kleines Kind jedes Jahr wieder auf den Zettel schreibe), dass beim FCA selbst die Mitglieder, die Ihnen zustehenden Mitspracherechte (z.B. Plätze im Aufsichtsrat der KGaA) erhalten. Bei diesem Wunsch komme ich mir vor, wie der kleine Junge, der sich einen Traktor wünscht. Es wird ja doch nicht passieren. Vielleicht fangen wir dann mal damit an, dass nicht wieder hinter dem Rücken der Mitglieder Anteile an ausländische Investoren verkauft werden. Wertschätzung zeigt sich eben auch durch Transparenz und Offenheit. Davon wünsche ich mir mehr bei uns.

Identifikationsfiguren

Die erste Generation der Augsburger Identifikationsfiguren seit dem Aufstieg in die erste Liga ist mittlerweile komplett im Ruhestand angekommen. Daniel Baier war aus dieser Riege der letzte Recke, der die Fahne hoch hielt. Von diesen Identifikationsfiguren ist auch keiner mehr bei der U23 präsent.

Stellt euch vor ihr könntet diesen Kerl erneut in rot-grün-weiß jubeln sehen. Ich würde es feiern! (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

Nachdem es für mich als Fan des FC Augsburg schon immer schwierig anzusehen war, wie Sascha Mölders in babyblau aufläuft, wünsche ich mir an dieser Stelle eine Rückholaktion. Mölders soll vor allem der U23 in der Regionalliga Bayern in den nächsten Jahren mit seiner Erfahrung weiterhelfen. In der allergrößten Not könnte er seinen Allerwertesten vielleicht auch in der Bundesliga erneut anschießen lassen. Mit Mölders bei der U23 würde mit Sicherheit auch der ein oder andere mehr sich die Zeit nehmen, den Jungs in der Rosenau den Rücken zu stärken. Mölders selbst könnte dann nach seiner aktiven Zeit direkt als Trainer im Jugendbereich beim FCA weiterarbeiten.

Der FCA hat in den vergangenen Jahren nicht immer eine gute Figur abgegeben, wenn es darum ging, gestandene Spieler im richtigen Rahmen zu verabschieden. Eine Rückholaktion wäre an dieser Stelle ein starkes Zeichen, dass die gestandenen Profis beim FCA eine Heimat haben, wenn Sie etwas beitragen können.

Soziales Engagement

Der FCA hat beim sozialen Engagement weitere Schritte nach vorne gemacht. Vor einigen Wochen wurde zum ersten Mal ein Bericht zu den entsprechenden Aktivitäten aufgelegt, zuletzt die geänderte Strategie vorgestellt. An dieser Stelle rufe ich laut: weiter so!

Der FCA wird auch in diesem Bereich kreative Lösungen finden müssen, um aus jedem Cent das meiste herauszuholen. Darin ist der Club ja prinzipiell ganz gut. Ich wünsche mir weitere kreative Aktionen, wie damals als man die Einnahmen aus dem Flock von Tobi Werner nach seinem Abschied spendete. Gregerls Flock-Einnahmen könnten an seine Stiftung gehen. Die Spieler könnten auf ihrer Spieltagskleidung ein Fleckchen Platz bekommen – um analog zur NFL-Aktion „My Cause My Cleats“ – auf eine Aktion ihrer Wahl hinzuweisen.

Ich glaube, der FCA ist hier grundsätzlich schon auf einem guten Weg. Ich wünsche mir, dass man hier trotzdem ordentlich weiter Gas gibt und nicht nachlässt.

Ungenanntes

Und damit kommen wir dann auch schon zum Ende meiner Wunschliste. Wie ich hier nun sitze und hadere, erwähne ich an dieser Stelle, dass mir auch ein anderer Wunsch immer wieder durch den Kopf geschwirrt ist. Schon des Öfteren habe ich hervorgehoben, dass ich naiv und blauäugig bin, wenn es um die sportlichen Möglichkeiten dieses Teams geht. Die Leistungen gegen Bayern, Stuttgart und Köln fördern nun auch einen weiteren Traum. Einen, der unter Markus Weinzierl schon mal erfüllt wurde. Die Abstände im Mittelfeld der Tabelle sind so gering wie selten nicht. Ich will es nicht benennen, aber ihr wisst, um was es geht. Und wenn nicht zu dieser Jahreszeit, das Träumen erlaubt ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Vielleicht ist es auch einfach ein Jahr zu früh, um diesen Traum konkret zu benennen. Was ich mich zu sagen traue: es wäre doch toll, wenn nach 11 Jahren in der Bundesliga vielleicht bald nicht mehr der Klassenerhalt das oberste Ziel mehr wäre. Oh, wie schön wäre es. Vielleicht habe ich auch einfach den Kugeln zu lange beim Glitzern zugeschaut. Ist es nicht schön, wie uns der Fußball weiterhin aus der Realität entführen kann?

Advent, Advent: das dritte Türchen

Einen schönen dritten Advent an alle Leserinnen und Leser. In unserer vorweihnachtlichen Reihe „Was ich mir vom FC Augsburg zu Weihnachten wünsche“ gibt die Rosenau Gazette Einblicke in die persönlichen Wunschzettel. Nach Birgit und Franzi stehen heute meine Wünsche auf dem Programm.

Zusammenhalt und Transferwünsche

Ich kann mich den Wünschen meiner geschätzten Kolleginnen nur anschließen. Birgit und Franzi haben den Zusammenhalt im Team herausgestellt. Wie wichtig der für kleine Vereine wie Augsburg ist, zeigte sich beim herausragenden Sieg gegen die Bayern oder zuletzt in Köln. Ich wünsche mir, dass der Teamgedanke auch im neuen Jahr oberste Priorität hat. Auf und neben dem Platz. Ansonsten möchte ich heute Weihnachtswünsche äußern, die noch nicht genannt wurden. Es geht um Alfred Finnbogason und David Blitzer.

Vielleicht zuvor noch ein Gedanke zu möglichen Transfers: Ich vertraue auf die aktuelle sportliche Führung und bin eigentlich auch mit dem Kader zufrieden, sofern er denn fit wäre. Im Großen und Ganzen ist die Mannschaft absolut bundesligatauglich. Nachjustieren könnte man eventuell auf der Rechtsverteidigerposition. Ein Danny Da Costa soll in Frankfurt unzufrieden sein. Außerdem sollte sich der FCA darum bemühen, die Leihspieler Arne Maier und Andi Zeqiri langfristig an sich zu binden. Beide gefallen immer mehr und sind zudem noch nicht am Ende ihrer Entwicklungsstufe angelangt. Gerade ein Doppelmittelfeld aus Maier und Dorsch könnte den Fans mittel- bis langfristig große Freude bereiten.

Die Schaltzentrale der U21 vereint beim FC Augsburg: Niklas Dorsch und Arne Maier (Photo via Getty Images)

Vertragsverlängerung von Finnbogason

Alfred Finnbogason und seine Verletzungen sind für den FCA Fluch und Segen zugleich. Fluch, weil er seit Jahren keine komplette Spielzeit mehr geschafft hat. Segen, weil ein fitter Finnbogason längst nicht mehr in Augsburg spielen würde. Im Sommer läuft sein Vertrag in Augsburg aus und ich kann FCA-Fans verstehen, die einer Verlängerung kritisch gegenüber stehen. Auch, weil der Isländer zu den Besserverdienern im Kader gehört.

Ich wünsche mir dennoch eine Vertragsverlängerung – aus mehreren Gründen. Wie wichtig ein fitter Finnbogason für den FCA sein kann, zeigte sich beim 4:1 gegen Stuttgart. Nach abermaliger Verletzungspause stand der Stürmer wieder in der Startelf und steuerte prompt einen Treffer sowie eine Vorlage bei. Ich stand bei dem Spiel auf der Ulrich-Biesinger-Tribüne und die Fans haben sich extrem für Alfred gefreut. Das zeigt, wie sehr der Isländer nach wie vor in Augsburg geschätzt wird. (Wer einen weiteren Beweis für die Liebe der Augsburger Fans braucht, kann ja mal auf die Trikotflocks schauen: Die Nummer 27 ist omnipräsent).

In Augsburg sehr geschätzt: Vizekapitän Alfred Finnbogason (Photo by Kolbert-Press via Getty Images)

Finnbogason spielt seit 2016 beim FCA, nachdem er zuvor ein echter Weltenbummler war. Nach Stationen in Island, Belgien, Schweden, Niederlande, Spanien und Griechenland scheint er in Augsburg nun endlich heimisch geworden zu sein. Seine Kinder Viktoria und Emil sind in Augsburg geboren und wachsen gerade in der Fuggerstadt auf. Augsburg und Finnbogason das passt einfach – und sollte weiter fortgeführt werden. Schließlich ist der 32-Jährige Bundesligarekordschütze des FCA. Also, Stefan Reuter, Sie wissen, was zu tun ist: Vertragsverlängerung und Karriereende in Augsburg.

Mehr Klarheit bei David Blitzer

Mit der Personalie David Blitzer hat der FC Augsburg für große Verwirrung in der FCA-Familie gesorgt. Werden wir jetzt zum Investorenklub, dürften sich viele Fans – ich eingeschlossen – gefragt haben. Was natürlich auch an der äußerst unglücklichen Kommunikation des FCA lag. Zur Erinnerung: Die Legio Augusta war es, die zu Beginn maßgeblich dazu beigetragen hat, dass die Öffentlichkeit vom Gesellschafterwechsel erfährt. Auch wir haben in der Vergangenheit versucht, den Einstieg des US-Unternehmers genauer zu erklären. Zudem stand Präsident Klaus Hofmann auf der Mitgliederversammlung Rede und Antwort. Was mir allerdings fehlt, ist eine Erklärung von David Blitzer selbst. Und damit meine ich nicht eine vorgefertigte Pressemitteilung im Unternehmenssprech.

Ich erwarte, dass sich Blitzer dem Austausch mit den Fans stellt und auch Stellung zu kritischen Positionen bezieht. Sollte ihm der FC Augsburg tatsächlich am Herzen liegen, stünde dieser Idee ja eigentlich nichts im Wege. Deshalb wünsche ich mir, dass es im kommenden Jahr ein Treffen von Blitzer mit interessierten Fans gibt. Vorstellbar wäre zum Beispiel eine Mitgliederveranstaltung, auf der anschließend (kritische) Fragen gestellt werden können. Das ist meiner Meinung nach eine Selbstverständlichkeit, denn jeder FCA-Fan hat ein Recht auf Antworten.

Hilfe fürs Ahrtal

Persönliche Wünsche habe ich dieses Weihnachten tatsächlich wenige, weil es mir persönlich sehr gut geht. FCA-Fans, denen es ähnlich gehen sollte und die ein paar Euro übrig haben, möchte ich die Hilfsaktion der Ulrich-Biesinger-Tribüne ans Herz legen. Die UBT setzt sich seit Monaten für die Flutopfer im Ahrtal ein. Die Menschen vor Ort brauchen nach wie vor jede Hilfe. Das hat mir zuletzt erst mein Cousin bestätigt, der vor wenigen Wochen vor Ort war und beim Wiederaufbau geholfen hat.

Unterstützen könnt ihr durch eine Spende auf folgendes Konto. Jeder Betrag, ob groß oder klein, hilft den Menschen in Not in den betroffenen Gebieten:

UBT e.V.
DE94 7205 0000 0251 9148 67
Betreff: Spende Hochwasser

Allen FCA-Fans einen schönen dritten Advent. Bleibt gesund!

„FCA-Wishlist“

Es ist mittlerweile Dezember, der letzte Monat dieses kuriosen Jahres 2021. Das Weihnachtsfest steht vor der Tür, shoppen bei geltenden Abstandsregeln vor Ort ist irgendwie unattraktiv und viele führen dies nun online durch. Potenzielle Weihnachtsgeschenke sind dieses Jahr schon zum Teil gar nicht mehr verfügbar.

Zudem rätselt jede*r Jahr ein, Jahr aus, was man seinen Liebsten nun schenken könnte. Wer kennt diesen inneren Struggle nicht? Hier daher die besten Geschenktipps für Freunde, Lebensgefährten und Kinder. Have fun beim Lesen und Stöbern!

(*Achja, wir kriegen für diese Tipps nix, werden nicht gesponsert und die Weiterleitungen sind auch keine Affliate-Links*)

Für den Freundeskreis

Um euren Freundinnen und Freunden eine kleine FCA-Überraschung zukommen zu lassen und hierbei auch zielsicher einen Treffer zu landen, sind im Nachfolgenden drei „Einkaufstipps“ aufgelistet.

DAS Buch für waschechte FCA-Fans „111 Gründe, den FCA zu lieben“ (Link via Amazon)

Zu aller erst die Buchempfehlung Nummer eins, wenn’s um das Thema FCA geht. Die Rosenau Gazette erachtete dieses Werk sogar als Pflichtlektüre, wenn man ein eingefleischter Augsburg-Anhänger/eine eingefleischte Augsburg-Anhängerin ist. Für 14,99 Euro erhaltet ihr auf 256 Buchseiten echte Augsburger Weisheiten und viele Informationen, die ihr vielleicht noch nicht kanntet.

Hier eine kurze Buchbeschreibung:

Es ist wahrlich kein Geheimnis, dass der FCA seit jeher die Treue seiner Fans gerne auf die Probe stellt. Immer in dem festen Wissen, dass die Jagd nun mal schöner ist als der Fang, hat der Augsburger Klub nämlich satte hundert Jahre verstreichen lassen, bis das Licht der Bundesliga-Sonne endlich über der Stadt am Lech aufging. So viel Leidensfähigkeit ist selten und das zu allem Übel auch noch im übermächtigen Schatten der Dusel-Bayern, die gnadenlos alles an sich reißen, was im Freistaat eine Fahne tragen kann. Die Augsburger Väter und Söhne – nicht zu vergessen die Mütter und Töchter – haben also reichlich Herzblut, Tränen und unterklassiges Bier vergossen und fahren nun endlich die Ernte ganzer Generationen ein. Das Schöne daran: Wir haben den Boden, auf dem wir bleiben, quasi selbst verlegt, und die langen, langen Jahre des ausbleibenden Erfolgs haben die Fans zusammengeschweißt wie seinerzeit der Wein die Römer und das Geld die Fugger. Die vielen denkwürdigen Episoden mit allerlei schillernden Protagonisten – von Helmut Haller bis Ernst Middendorp – sind hierbei keine aufpolierten Marketinganekdoten, sondern tatsächlich noch mündliche Überlieferung. EINIGE GRÜNDE Weil man sich in Augsburg drei Vereinsfarben leistet. Weil der FCA das erste Derby in der Allianz Arena gewann. Weil Nottingham Forest über den Umweg Augsburg den Landesmeisterpokal gewann. (…) Weil Augsburg einen Feiertag mehr hat als Restdeutschland. Weil die SGL Arena die deutsche Anfield Road ist. Weil beim FCA sogar Kevin Kurányi beim Probetraining durchfiel. Weil Waldi Hartmann in Augsburg eine Kneipe hatte. Weil der FCA auf der ewigen Bundesligatabelle immer höher klettert.

111 Gründe, den FCA zu lieben via Amazon

Klassischer FCA-Hoodie

Eine weitere Kaufempfehlung ist – vorausgesetzt ihr kennt die Kleidergröße von euren Bekannten – ein FCA-Hoodie. Die Hoodies mit FCA-Branding empfinden wir als zeitlose Klassiker, die in keinem Augsburger Kleiderschrank fehlen dürfen. Folgende zwei Hoodies haben es mit ihrem schlichten Stil besonders angetan:

  • Hoodie „Fußballclub Augsburg“ in Schwarz (z.B. hier erhältlich)
  • Hoodie mit FCA-Logo und Streifen in Grün (z.B. hier erhältlich)

Aktuell finden sich einige Stücke zu stark reduzierten Preisen – da könnt ihr als Schwaben sogar noch richtig sparen. Spässle, aber günstiger ist doch immer besser. Oder? 🙂

FCA Tasse oder Augsburg Tasse (z.B. hier oder hier erhältlich)

Tassen sind wichtig, denn hiermit nimmt man den lebensnotwendigen Kaffee zum Frühstück zu sich, der vielen den Weg in den Tag ebnet. Oder eben allen Teetrinkern die Kehle wärmt, wenn’s draußen stürmt und schneit. Auch cool. Noch cooler ist es allerdings, wenn die Tasse auch designtechnisch ansprechend ist. Hier sind bei Produktrecherchen zwei Tassen ins Auge gestochen. Die eine ist eher für FCA-Fans, die ihre Liebe gerne offensichtlich zur Schau stellen, denn es prangt markant das Logo auf der Tasse. Die zweite Empfehlung bezieht sich auch auf Personen, die sich als Augsburger/Augsburgerinnen fühlen und dies mit der Tasse unterstreichen wollen. Beide Tassen haben absoluten Kultfaktor und dürfen in keinem „FCA-Haushalt“ fehlen!

Für den/die Liebste(n)

Für eure Schätze – eure/n Partner/in – haben wir noch drei ganz persönliche Empfehlungen, um diesen eine Freude zu machen. Wir garantieren: Mit diesen Items wird es euch und euren Liebsten garantiert warm (werden)! 😉

Ugly Christmas Sweater (über FCA-Fanshop)

Nicht jedermanns Sache, aber doch so süß und mittlerweile auch kultig: Der Ugly Christmas Sweater des FCA. Uns hat’s ja insbesondere der kleine Schneemann auf dem Pullover angetan, den ihr für rund 50 Euro über den FCA-Fanshop bekommt. Bequem, kuschlig und sehr stylisch – geht’s denn noch besser? Dorschi und Jeff fühlen sich jedenfalls sichtlich wohl in diesen trendy Teilen:

FCA-Bommelmütze (über FCA-Fanshop)

Eine Bommelmütze im Winter? Keine schlechte Idee. Wenn’s kalt und windig ist, wird diese garantiert Schutz bieten und wärmen. Warum dann nicht im auffälligen Weihnachtsdesign und FCA-Logo? Wenn ihr in Augsburger Gefilden unterwegs seid, sind euch große Augenblicke (Achtung, Wortwitz!) sicher. Eine beispielhafte Bommelmütze kriegt ihr für rund 20 Euro über den FCA Fanshop.

Weekender im FCA-Style (über FCA-Fanshop)

Diese schöne Reisetasche begleitet dich garantiert überallhin und bietet eine Menge Platz für die wichtigen Dinge, wenn es (mal wieder, irgendwann) auf Reisen geht. Ich persönlich reise vor Weihnachten zu meiner Familie nach Augsburg und eine geräumige Tasche ist daher Pflicht. Und dazu noch so eine stylische! Ich werde mir diese Tasche von meinen Liebsten wünschen – ob mir dieser Wunsch wohl erfüllt wird? Ihr könnt diesen Weekender, der euch sicher auch in den nächsten Urlaub begleitet, für ca. 40 Euro über den Fanshop erwerben.

Für den Nachwuchs

Für den Nachwuchs ist natürlich auch gesorgt, denn es ist nie zu früh, den Weg zum Herzensclub früh und nachhaltig zu ebnen (kleiner Scherz!). Für eure Kleinsten daher folgende Vorschläge, was unter den Weihnachtsbaum passt und das Herz der Kleinen erfreut:

FCA-Rucksack (über FCA-Fanshop und andere Alternative, via Fanshop)

Mit dem FCA-Rucksack zum Sport oder zur Schule? Coole Sache! Diesen Rucksack pfleglich zu behandeln, fällt einem dann sicherlich leichter. Zudem geht man garantiert viiiiiel lieber in die Schule, ich schwöre! Um also einen glanzvollen Auftritt hinzulegen, empfiehlt sich ein stylischer Rückenbegleiter. Für 20-30 € finden sich hier ein paar Varianten im FCA-Fanshop. Die beiden Favoriten sind verlinkt.

FCA-Trikot (über FCA-Fanshop)

Ein Trikot ist immer eine gute Idee! Entweder lässt man sich den eigenen (Spitz-)Namen aufdrucken oder den des Lieblingsspielers. Das kommt beim Nachwuchs sicher super an. Das aktuelle Leibchen der Augsburger in rot-grün-gestreift ist vor allem in der Vorweihnachtszeit stilsicher und kann auch beim alljährlichen Weihnachtsessen im Kreise der Familie ohne Fehl und Tadel getragen werden.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Trikot von Ruben Vargas? (Foto via Sebastian Widmann/Getty Images)
FCA-Cap (über FCA-Fanshop)

Zuletzt sei hier noch eine Cap erwähnt, die im Winter zwar nicht die Ohren wärmen kann, aber den Kopf sicherlich. Und zudem immer cool aussieht. Der FCA hat hier seine Kollektion zuletzt deutlich aufgebessert, sodass die Auswahl mittlerweile schwerfällt. Der originelle Favorit, der ca. 30 Euro im Fanshop kostet, ist auch hier verlinkt. Hier gefällt vor allem die dezenten Zirbelnussaufdrucke in Verbindung mit der schönen Farbe.

… immer noch nichts dabei?

Wenn hier noch nicht der heiße Tipp dabei war, sollen abschließend noch ein paar universelle Tipps folgen. Zum Beispiel ein Gutschein für den FCA-Fanshop oder eine Eintrittskarte zum FCA-Spiel. Gerade letztgenanntes sorgt für den „Erlebnisfaktor“ und für die Zeit zu zweit. Eine FCA-Mitgliedschaft, die dann wiederum in den Augsburger Nachwuchs fließt, ist auch immer eine gute Idee. Zudem kriegt man dann im Shop Prozente und kann bei Ticketverkäufen früher zuschlagen. Eine feine Sache!

Aber Weihnachten muss nicht gleich „schenken“ oder „konsumieren“ bedeuten. Man kann sich auch einfach schon „beschenkt“ fühlen, wenn man die letzten zwei Jahre gesund und lebendig überstanden hat. Und noch guter Dinge ist. Auch die familiäre Atmosphäre in der Weihnachtszeit ist für mich beispielsweise schon Geschenk genug, da braucht es darüber hinaus nichts materielles.

Solltet ihr dennoch (auch) karitative Zwecke unterstützen wollen, könntet ihr überlegen, bei der großen Weihnachtswunsch-Aktion des FCA in Kooperation mit der WWK-Kinderstiftung und spiel+freizeit mitzumachen (hier gelangt ihr zu weiteren Infos). Denn was ist schon schöner als strahlende Kinderaugen verbunden mit dem Gefühl, gutes getan zu haben?

Anstelle von individuellen Geschenken haben Fans bei den digitalen Weihnachtswünschen wieder die Möglichkeit, den Kindern, die über die Tafel Augsburg registriert sind, durch einen Gutschein einen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Hier können Gutscheine im Wert von 30 Euro erworben werden, die die beschenkten Kinder für den Kauf von Spielwaren, Schulbedarf und Sportartikeln beim regionalen Spielwarengeschäft „Spiel + Freizeit“ einlösen können. Der FCA hat sichergestellt, dass die Gutscheine ausschließlich für Kinderwünsche eingelöst werden können.

FCA Website Beitrag vom 1.12.2021

Schöne Vorweihnachtszeit!

Egal, für was ihr euch entscheidet oder ob ihr es lieber sein lässt, wir wünschen euch alle eine tolle, besinnliche und vor allem gesunde Vorweihnachtszeit. Mit hoffentlich ganz vielen Punkten vom FCA, damit wir einen schönen Tabellenanblick zum Weihnachtsfest genießen dürfen. Für viele, die es mit dem FCA halten, wäre dies wohl schon Geschenk genug.

Advent, Advent – Das erste Türchen

Von draus vom Schwabenländle komm ich her und ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr… Oder wohl eher bald. Ja, Weihnachten steht schon wieder vor der Tür und ich kann kaum glauben, dass das Jahresende naht. Wo ist die Zeit nur hin? Es war ein Jahr voller Aufs und Abs und gerade was unseren FCA betraf, mussten wir Fans schon das eine oder andere dicke Fell an den Tag legen. Doch Weihnachten bedeutet auch, dass sich das Team der Rosenau Gazette gerne etwas Besonderes ausdenkt. In diesem Jahr ist es nicht nur eine Adventskalender-Aktion, die ihr ab dem 01.12.2021 auf unserer Facebook-Seite findet, sondern auch eine kleine Serie mit dem Titel „Was ich mir vom FC Augsburg zu Weihnachten wünsche“. Und genau dazu möchte ich jetzt den Anfang machen.

Klassenerhalt und Punkte? Muss nicht sein…

Natürlich könnte ich es mir jetzt einfach machen und sagen, die Fuggerstädter mögen uns doch allen im neuen Jahr viele Punkte und den vorzeitigen Klassenerhalt unter den Christbaum legen. Das ist natürlich das, was sich jeder FCA-Fan – mich eingeschlossen – zu Weihnachten wünschen würde. Wir wollen mit unserem Herzensverein jubeln, lachen und vor Freude weinen, wenn es heißt „Auf geht’s in 12. Jahr Bundesliga“. Dies wäre natürlich schon eine kleine Sensation, denn gefühlt jeder Experte auf diesem Planeten hat uns beim Aufstieg im Jahr 2011 einen recht zügigen Abstieg voraus gesagt. So auch Ex-Präsident Walther Seinsch.

Mir kommen immer die Worte von Walther Seinsch in den Kopf, der mir sagte: ‚Herr Reuter, so groß ist der Druck nicht. Wir werden in den nächsten fünf Jahren definitiv zweimal absteigen. Das ist gar nicht zu verhindern, wenn man sich die Budgets in der Liga anschaut.‘

Stefan Reuter beim Klassenerhalt im Jahr 2020 nach dem 1:1 gegen Fortuna Düsseldorf

Wie wir alle wissen, strafen wir eben jene Experten Jahr um Jahr Lügen. Doch wenn ich ehrlich bin, dann ist der Klassenerhalt gar nicht mein allergrößter Wunsch. Natürlich würde ein Abstieg weh tun, aber ich würde den FCA auch in jeder anderen Liga verfolgen und ins Stadion gehen. Sei es jetzt 2., 3. oder Regionalliga. Mein Herz gehört den Augsburgern und nichts und niemand kann mich davon abbringen.

8 kleine Dinge

Was ist es also dann, was ich gerne unter dem Baum sehen würde? Einen neuen Spieler vielleicht, der uns mit 15 Toren in der Rückrunde beglückt? Natürlich wäre das toll, aber es sind bekanntlich die kleinen Dinge im Leben, die einen glücklich machen. Sachen wie Liebe, Freundschaft, Gesundheit und Glück. Dinge, die nichts kosten. Und genau so etwas wünsche ich mir von unseren Jungs.

Z – Zusammenhalt auf und neben dem Platz

Sprich, gemeinsam durch die größten Unwetter zu ziehen, ohne dabei jemandem im Regen stehen zu lassen. Alleine kann ein einzelner Spieler zwar stark sein, doch nur als Team ist man unschlagbar.

U – Das Unmögliche möglich machen.

Einer meiner größten Wünsche ist es, dass die Jungs in jeder einzelnen Sekunde zeigen, dass sie niemals aufgeben und selbst die größten Gegner schlagen können, wenn sie nur an sich glauben. Beispiele hierfür gibt es zahlreiche. Als sicher geglaubter Absteiger schaffte man es, am Ende der Saison 2014/15 in die Europa League einzuziehen. Oder als Marwin Hitz bei einer fast schon besiegelten Niederlage gegen Leverkusen bei einer Ecke mit nach vorne ging und in der 94. Minute den Ausgleich schoss. Und auch die „großen“ Gegner Bayern und Dortmund haben die Jungs schon in ihre Schranken gewiesen. Warum also nicht auch im Jahr 2022?

S – Spirit!

Kampfgeist… Eine unserer stärksten Tugenden, die in den letzten beiden Jahren leider etwas verloren gegangen ist. Der FCA war als ekliger Gegner bekannt, der genau da hin ging, wo es weh tut. Kein Gegner spielte gerne gegen die Augsburger Jungs, da eben jener Spirit die anderen Mannschaften gerne zur Verzweiflung brachte. Genau diesen Willen und diese Kraft wünsche ich mir erneut zu sehen.

A – Die Augsburger Tugenden wieder zum Leben erwecken

Wie eben schon erwähnt, sind die Tugenden, die uns immer ausgemacht haben, leider in den letzten schwierigen Jahren etwas verloren gegangen. Doch wenn jemand diese lebt und sie in den Jungs erneut entfachen kann, dann ist es unser Coach Markus Weinzierl. Die Ansätze zu einem kämpferischen Fußball konnte man bereits in einigen Partien in der Hinrunde sehen. Beispielsweise gegen Dortmund, als man auch nach dem 2:1 nicht aufgab und noch versuchte, den Ausgleichstreffer zu machen. Wille, Kampfgeist, Mut und eine Familie zu sein, das machte den FC Augsburg immer aus und genau das will ich wieder sehen. Vor allem konstant über die vollen 90 Minuten und nicht erst, wenn man wieder mal in der ersten Viertelstunde einen Gegentreffer kassiert hat. Wenn das zu Weihnachten unter meinem Christbaum liegen würde, dann würde ich mich freuen wie ein kleines Kind.

M – Mut

Dass die Augsburger Jungs mutig und giftig aufspielen können, wissen wir. Allerdings haben sie das in den letzten Monaten, wenn nicht gar Jahren, doch ziemlich vermissen lassen. Wie oft hat man sich hinten rein gestellt und versucht, so lange wie möglich die Null zu halten? Zu oft, denn diese defensive Spielweise passt eigentlich so gar nicht zu unseren Eigenschaften. Selbst Florian Niederlechner hat das nach der Partie gegen SC Freiburg kritisiert. „So kannst du in der Bundesliga nicht spielen“, sagte er nach Abpfiff. Also wird es Zeit, das zu ändern, würde ich sagen. Zeigt, was in euch steckt und werdet zu dem, was euch immer ausgemacht hat!

M – Motivation

Dieses „Geschenk“ geht Hand in Hand mit Mut, Willen und dem Kampfgeist, den ich mir bereits gewünscht habe. Ein jeder wünscht sich, dass die Mannschaft zeigt, dass sie richtig Bock hat. Bock darauf zu gewinnen, Bock darauf Punkte einzufahren und Bock darauf den Gegner zu ärgern. Natürlich wird keine Partie ein Kinderspiel, denn die Gegner spielen ja auch noch mit. Doch wie sagte bereits Aristoteles? „Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ Wichtig ist nicht, ob andere – Presse und Experten – an unsere Jungs glauben, sondern dass sie es selbst tun. Sie müssen an sich glauben, dass sie es schaffen, auch das eine oder andere „Wunder“ zu vollbringen und genau das über 90 Minuten zeigen.

E – eine Einheit sein

Michael Jordan ist wohl eine der berühmtesten Basketballlegenden. Ja, ich weiß, beim FC Augsburg geht es um Fußball, aber Jordans bekanntes Zitat lässt sich sehr gut auch hierauf übertragen.

„Talent gewinnt Spiele, aber Teamwork und Intelligenz gewinnt Meisterschaften“.

Gut, es dürfte relativ schwer werden, den FC Bayern in den nächsten Jahren vom Thron zu stoßen. Doch worauf ich eigentlich hinaus möchte, ist, dass Teamwork in einem Mannschaftssport wie Fußball unabdinglich ist. Man gewinnt zusammen und man verliert zusammen. Man kann auch als kleines Team das Unmögliche erreichen, wenn man zusammen hält und einer für den anderen kämpft. Und genau das wünsche ich mir von unserem FCA zu Weihnachten. Ich möchte, dass sie auf dem Platz zeigen, dass sie zusammen stark sind und das in jeder einzelnen Sekunde.

N – Niemals aufgeben!

Im Fußball gibt es wie im normalen Leben auch den einen oder anderen Rückschlag. Da reißt man sich über weite Strecken einer Partie den A**** auf, nur um am Ende doch mit leeren Händen nach Hause zu gehen. So gesehen im Spiel gegen Wolfsburg, wo zumindest der Ausgleich noch mehr als verdient gewesen wäre. Genau in solchen Augenblicken ist es wichtig, sich nicht hängen zu lassen, sondern weiter zu machen, weiter zu kämpfen, den Kopf oben zu halten. Die stärksten Menschen sind nicht die, die immer gewinnen, sondern die, die niemals aufgeben, auch wenn sie verloren haben. Sei es jetzt ein Spiel oder eine ganze Serie von Niederlagen… Aufstehen, Mund abwischen, weitermachen!

Ein Team, eine Einheit – ZUSAMMEN! (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

ZUSAMMEN

Was ich mir also von unserem FCA zu Weihnachten wünsche, ist ein großes ZUSAMMEN. Zusammenhalt, Zusammenarbeit, Zusammengehörigkeit… Sowohl innerhalb des Teams als auch mit den Fans, die immer hinter dem Verein stehen werden. Einer für alle und alle für einen, denn nur gemeinsam ist man wirklich stark! Und wie sagte Markus Krapf, ehemaliger Geschäftsführer des FC Augsburg, in der Dokumentation „15 Jahre Profifußball – unser Weg nach oben“ so schön?

„Und deswegen glaube ich, dass das F in FCA tatsächlich schon für Familie steht.“

Markus Krapf in der Kurzdokumentation „15 Jahre Profifußball – unser Weg nach oben“

Wenn der FC Augsburg es schaffen würde, mir dieses Geschenk unter meinen Baum zu legen, dann wäre ich der glücklichste Mensch der Fußballwelt. Und dann bin ich mir auch sicher, dass wir im Sommer auch über das 12. Jahr in der Bundesliga jubeln dürfen, auch wenn das für mich tatsächlich nur nebensächlich ist. Es sind die kleinen Dinge im Leben, die wirklich zählen, denn nur mit ihnen kann man auch die großen Ziele auch erreichen.

Ein kleiner Blick ins Hinterstübchen

Weihnachten ist das Fest der Liebe und auch ich werde die Feiertage zusammen mit meinen Liebsten genießen. Seit Jahren haben wir gewisse Traditionen, an denen wir stets festhalten.

Der Heiligabend ist zum Beispiel ganz meinen Kindern und meinem Mann gewidmet. Besonders schön finde ich dabei die Vorfreude aufs „Christkind“, denn gerade meine Jüngsten glauben noch ganz fest daran. So wird der Weihnachtsbaum bereits am Abend des 23. Dezember geschmückt, wenn die Kleinen schon im Bett sind. Und wenn sie am nächsten Morgen aufstehen, dann sind sie immer ganz begeistert, dass die Engel in der Nacht bei uns waren. Tagsüber schauen wir gerne die einen oder anderen Weihnachtsfilme an – Kindheitserinnerungen lassen grüßen – bevor wir schließlich gemeinsam alles für das jährliche Fondue vorbereiten. Danach steht dann natürlich die Bescherung an.

Ganz ohne FCA geht es aber auch an diesem Tag nie, denn meine Kids haben eindeutig mein Fußball-Gen vererbt bekommen und wünschen sich immer irgendwas vom FCA. Mein Jüngster bekommt daher zum Beispiel ein T-Shirt geschenkt und mein älterer Sohn hat sich ein personalisiertes Torwarttrikot gewünscht. Es ist nämlich sein größter Traum einmal zwischen den Pfosten des FC Augsburg zu stehen wie sein Vorbild Rafal Gikiewicz. Ob es soweit kommt, werden wir noch sehen, aber bis dahin erfülle ich ihm natürlich seinen Wunsch und lasse ihm vom „Christkind“ das grüne Trikot mit seinem Namen drauf unter den Baum legen.

Ich selbst wünsche mir eigentlich nie etwas zu Weihnachten, denn auf das, was ich mir von meinem Leben erhoffe, muss ich noch ein kleines bisschen warten. Doch wenn ich meine Kinder strahlend unter dem Baum sitzen sehe, dann ist das für mich schon Geschenk genug.

Und nun wünsche ich allen unseren Lesern eine schöne Adventszeit und besinnliche Feiertage. Mögen all eure Wünsche in Erfüllung gehen!

Lage der Liga

Der tabellarische Blick auf den FCA ist derzeit nicht ganz so angenehm. Daher möchte ich mich – während derzeit DFB Pokal Partien anstehen – dem Rest der Liga widmen. Ein Club fällt in der Tabelle derzeit immer mehr zurück, der erste Club hat seinen Trainer entlassen und Erling Haaland fällt erneut verletzungsbedingt aus. Eine kurze Zusammenfassung des Ligageschehens:

VfL Wolfsburg entlässt Mark van Bommel

Der erste Trainerwechsel in der Liga bahnt sich an – der VfL hat am vergangenen Sonntag Mark van Bommel entlassen. Nach acht sieglosen Partien in Folge zog man in Wolfsburg die Reißleine und stellte den 44 Jahre alten Übungsleiter mit sofortiger Wirkung frei. Geschäftsführer Schmadtke gegenüber dem Kicker: „Es gab unter dem Strich mehr trennende als verbindende Faktoren. Die Überzeugung, in dieser Konstellation aus der sportlich schwierigen Situation herauszukommen und schnellstmöglich die Kehrtwende herbeizuführen, hat gefehlt und uns zu dem Entschluss kommen lassen, die Zusammenarbeit zu beenden. Wir wünschen Mark sportlich wie privat alles Gute.“

Mark van Bommel zeigte sich jedenfalls äußerst enttäuscht über das abrupte Aus: „Ich bin überrascht und enttäuscht von der Entscheidung, weil ich überzeugt davon bin, dass wir es gemeinsam geschafft hätten, in die Erfolgsspur zurückzukehren. Ich wünsche der Mannschaft, dass sie es schnell schafft, das Ruder wieder herumzureißen.“ Der Nachfolger ist derweil auch schon bekannt geworden: Michael Frontzeck übernimmt vorerst das Ruder in Wolfsburg.

Mark van Bommel ist nicht länger Trainer der Wolfsburger. (Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Haaland erneut verletzt – BVB jubiliert

Trotz des erneuten verletzungsbedingten Ausfalls von Weltklasse-Stürmer Erling Braut Haaland jubilierte der BVB am Samstag gegen Bielefeld. Mit 3:1 setzte man sich gegen die Arminia durch, die Tore erzielten Emre Can per Foulelfmeter, Mats Hummels und Jude Bellingham. Die Dortmunder festigten durch den Sieg den zweiten Rang und sicherte sich die direkte Verfolgerposition auf den FC Bayern.

Erling Haaland ist eigentlich die Dortmunder Lebensversicherung. Schon neun Tore – in nur sechs Partien – erzielte der 21jährige in dieser Saison. Der Stürmer steht vor seinem 50. Bundesligaeinsatz (und seinem 50. Bundesligatreffer) – muss sich derzeit aber gedulden. Eine Verletzung des Hüftbeugers setzt ihn wohl für mehrere Wochen außer Gefecht! Für den jungen Norweger schon die zweite Verletzung in der laufenden Spielzeit, gegen Gladbach, Augsburg und Lissabon musste er ebenfalls pausieren. „Es ist derselbe Oberschenkel, nur eine andere Stelle“, äußerte sich Trainer Rose vor kurzem zur Verletzung. Er tat die Einschätzung des Teamarztes der norwegischen Nationalmannschaft kund:  „Die Verletzung braucht Zeit. Mindestens drei, vier Wochen, vielleicht länger.“

Erling Haaland ist sicherlich nicht erfreut über seinen erneuten Ausfall – und den Dortmundern wird er schmerzlich fehlen. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

Review zum neunten Spieltag

Mainz schlachtete (unerwartet) den FC Augsburg mit 4:1 ab und die Augsburger verbleiben somit auf dem Relegationsplatz. Mainz klettert hingegen munter in der Tabelle – derzeit sind sie Siebter. Bielefeld verliert mit 3:1 gegen den BVB und bleibt hinter dem FCA auf Platz 17. Stuttgart kommt gegen Union Berlin nicht über ein 1:1 hinaus und rutscht auf Platz 13 ab. Die Berliner sind derzeit hingegen etwas überraschend Fünfter.

Im rheinischen Derby ringt Köln Leverkusen einen Punkt ab (Endergebnis: 2:2). Die Hertha gewinnt durch ein spektakuläres Richter-Tor mit 1:0 gegen Gladbach. Mit zwölf Punkten stehen die Berliner auf Platz 10, Gladbach rutscht tabellarisch ab und ist mit elf Punkten nur noch Zwölfter. Durch den 4:1-Sieg gegen Fürth klettert RB Leipzig auf den sechsten Platz, während Fürth mit einem einzigen mageren Pünktchen weiterhin Tabellenletzter ist.

Der FC Bayern bleibt – auch ohne den Corona-erkrankten Cheftrainer Julian Nagelsmann an der Seitenlinie – Tabellenführer. Mit 4:0 fertigten die Münchner Hoffenheim ab. Die TSG rutscht dadurch auf Rang elf ab. Freiburg gewinnt mit 2:0 gegen Wolfsburg, was in der Entlassung von Trainer van Bommel mündete. Freiburg ist damit derzeit sensationell Dritter. Wolfsburg steht auf einem soliden neunten Tabellenplatz. Den Spieltag abgeschlossen hat die Partie Bochum gegen Frankfurt. Der kommende Pokalgegner der Augsburger gewann verdientermaßen mit 2:0. Somit sind die Bochumer mittlerweile Tabellenvierzehnter und haben mit dem Sieg sogar die Frankfurter überholt. Diese stehen mit acht Punkten auf Rang 15.

Die Bochumer befinden sich derzeit spürbar im Aufwind – und stellen den nächsten Gegner des FCA (im DFB Pokal) dar. Wir zittern jetzt schon! (Photo by Lars Baron/Getty Images)

Veh zum FCA? Reuter wackelt

Stefan Reuter ist beim FCA nicht mehr unumstritten, dies berichten diesertags zahlreiche Medienberichte. Präsident Klaus Hofmann sagte auf der JHV zuletzt: „Wenn man fünf Trainer in fünf Jahren hatte, hat man sicher nicht alles richtig gemacht.“ Diese Worte werden als Spitze in Richtung Sportdirektor verstanden, in dessen Tätigkeitsfeld die Trainerbesetzung fällt. Der kicker berichtet zudem, dass schon in der zurückliegenden Saison Spannungen zwischen Reuter und Hofmann herrschten. Auch seitens der Mannschaft werden von Differenzen mit dem Sportdirektor berichtet.

Ein möglicher Nachfolger könnte der Augsburger Armin Veh sein. Der 60jährige lebt in Augsburg, war Spieler des Vereins und trainierte den FCA bereits zweimal. Kommt es noch zu einem dritten Engagement? Zuletzt war er in der Saison 2003/2004 Trainer in der Fuggerstadt. Zuletzt war Veh zwischen Dezember 2017 und November 2019 Geschäftsführer Sport beim Ligakonkurrenten 1. FC Köln. Der Stuhl von Reuter wackelt, Trainer Weinzierl genießt derzeit aber wohl (noch) Rückendeckung. Auf der zurückliegenden JHV nahm Hofmann die letzten Trainer – vor Markus Weinzierl – in die Kritik, schloss den Niederbayern hierbei jedoch aus. Und dies trotz des eklatanten Punkteschnitts unter Weinzierl: Seit seiner Rückkehr im April hat er den schlechtesten Punkteschnitt aller FCA-Trainer in der Bundesliga (0,75).

Rafal Gikiewicz lederte schon mächtig im Interview nach dem Spiel, nun zog zuletzt auch Kapitän Jeffrey Gouweleeuw nach: „Wenn wir so spielen, holen wir keine Punkte“, so der Niederländer. Zu kritisieren hat der 29jährige die mangelnde Konstanz: „Der Unterschied zwischen den Spielen ist viel zu groß. Wir haben ein paarmal zu null gespielt, da waren wir richtig stabil. In anderen Spielen bekommen wir die Tore viel zu einfach.“ Gouweleeuw berichtete von mangelnder Kommunikation in der Mannschaft: „Manchmal ist das Problem, dass wir zu wenig reden untereinander. Auch auf dem Platz kommunizieren wir viel zu wenig.“

Fazit

Während es im oberen Tabellendrittel relativ eng zugeht, wird der Abstand im unteren Tabellenabschnitt immer größer. Der FCA steht mit sechs Punkten derzeit auf dem Relegationsrang. Frankfurt auf Platz 15 und Bochum auf Platz 14 haben schon zwei bzw. vier Punkte Vorsprung und die (deutlich) bessere Tordifferenz. Bielefeld liegt auf dem ersten direkten Abstiegsplatz und ist dem FCA mit fünf Punkten recht nah. Auch die Arminia hat eine bessere Tordifferenz als die Augsburger. Nur Fürth ist derzeit schon recht abgeschlagen. Gladbach, Hoffenheim und Hertha liegen auf den Plätzen 12-10. Die Hertha lag zu Saisonbeginn lange Zeit gleichauf mit dem FCA und hat nun schon doppelt so viele Punkte (12). Mainz, Köln und Wolfsburg runden das Tabellenmittelfeld ab.

Leipzig ist derzeit ein wenig abgeschlagen von der Spitzengruppe. Der gehört unweigerlich der SC Freiburg an. Auch Union Berlin mischt derzeit munter mit. Leverkusen liegt mit einer fulminanten Offensive auf dem vierten Platz. Der BVB und die Bayern schreiten vorne weg und bilden die obere Tabellenspitze. Bayern mit einer sensationellen Tordifferenz von +25, bereits 33 Tore hat der FCB in der laufenden Saison erzielt. Ligabestwert und zwar mit Abstand! Bemerkenswerte die Performance der Freiburger, die als einzige Mannschaft noch kein Ligaspiel verloren und bisher die wenigsten Gegentore aller Bundesligateams kassiert hat (6). Chapeau!

…und der FCA?

Stefan Reuter fordert von seinen Mannen: „Wie wir es von der Mannschaft fordern, so müssen wir es vorleben: Sehr geschlossen, klar und gemeinsam gegen die Situation ankämpfen.“ Und gibt hier die Marschroute der nächsten Wochen klar vor.

#FCADSC: Sechs-Punkte-Spiel voraus!

Nach der Länderspielpause ist (mal wieder) vor dem Bundesligaspieltag. In der noch jungen Spielzeit war das nun schon die zweite Länderspielpausen-bedingte Unterbrechung. Sowohl der FCA als auch der kommende Gegner Arminia Bielefeld nutzten diese (Zwangs-)Pause zu einem Testspiel unter der Woche.

Überhaupt, die Arminia aus Bielefeld ist tabellarisch mit vier Punkten – und somit nur einem Punkt weniger – noch hinter dem FCA zu finden. Dies könnte sich gegebenenfalls am kommenden Sonntag ändern. Verhindern möchten das die bayerischen Schwaben, in dem sie auf der gezeigten Leistung gegen den BVB aufbauen. Doch personelle Fragezeichen machen eine Vorbereitung auf das so wichtige Spiel gegen den direkten Tabellennachbarn sehr schwer.

Um euch dennoch auf das Spiel einzustimmen, haben wir auf Twitter nach Arminia-Fans gesucht, die uns ein wenig von ihrem Herzensverein erzählen. Auch ein FCA-Fan gibt sich die Ehre, um einen Hauch Augschburgerisches in die Spieltagsvorschau zu bringen. Lest nachfolgend nun selbst:

Unser Gegner

Erst einmal möchten wir unseren kommenden Gegner kurz vorstellen: DSC Arminia Bielefeld (vollständig: Deutscher Sportclub Arminia Bielefeld e.V.) ist ein Sportverein aus dem nordrhein-westfälischen Bielefeld. Der Verein hat bis dato etwas mehr als 14.000 Mitglieder und ist somit der größte Verein in Ostwestfalen-Lippe. Interessanter Fakt: Der Name Arminia leitet sich von dem Cheruskerfürsten Arminius ab.

Seit der Saison 20/21 spielt die Arminia wieder in der 1. Bundesliga, nach zuvor vier Jahren zweiter Liga. Die Bielefelder gelten als Fahrstuhlmannschaft, sind sie doch zusammen mit dem 1. FC Nürnberg Rekordaufsteiger in die Bundesliga mit insgesamt acht Aufstiegen. Die Arminia trägt ihre Heimspiele in der Schüco Arena aus, die liebevoll auch „Alm“ genannt wird und für 26.515 Personen Platz bietet. (Quelle: TM)

Cheftrainer ist seit März diesen Jahres der gebürtige Memminger Frank Kramer, der zuvor schon Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf trainierte. Der (regionale) Nachbar (und derzeitige Zweitligist) SC Paderborn ist einer der größten Rivalen der Arminia, der größte Rivale – so munkelt man zumindest – ist jedoch der SC Preußen Münster. Auch zu Bochum und Osnabrück gibt es nicht gerade freundschaftliche Beziehungen.

Fanfreundschaften existieren hingegen zum HSV und zu Hannover 96. Den HSV und die Arminia verbindet u.a. die gemeinsamen Vereinsfarben – dies ist Grundlage für den Schlachtruf  „Schwarz-Weiß-Blau, Arminia und der HSV“.

Die „Alm“ in Bielefeld – ein wahres Schmuckstück! (Foto via Christof Koepsel/Getty Images)

Unsere Interviewgäste

Doch nun zu unseren Interviewgästen: Eva-Lotta (Twitter @eva_bohle), 23, ist seit ihrem fünften Lebensjahr Arminia Fan – und ist Co-Host des englischsprachigen Zweitliga Podcasts „The 2. Bundesliga Podcast“. Tim (@1905_tim), gebürtiger Bielefelder, wohnt seit 2018 der Arbeit wegen in München und hält seither im Süden die Arminia-Flagge hoch. FCA-Fan Vincent (@VK_FCA1907), 22, ist beruflich Kirchenmalermeister und betreibt den „MLS Podcast“ auf meinsportpodcast. Alle drei haben sich am vergangenen Montag virtuell den Fragen der RoGaz Autorin Irina (@missfoxx91) gestellt.

Was die beiden Arminia-Fans vom FCA halten? Eva-Lotta möchte es nicht als Neid bezeichnen, sieht den FCA aber als Vorbild für die Arminia, die ein wenig als „Fahrstuhlmannschaft“ gilt.

Auch Tim schlägt hier in eine ähnliche Kerbe, erachtet die beiden Clubs sogar als vergleichbar. Der FCA ist ein wenig die graue Maus der Liga – dieses Image pflegte auch die Arminia sehr lange. Vincent beantwortet aus Augsburger Sicht, dass man die Bielefelder aufgrund ihrer langen Tradition respektiert und er die Arminia – von den Rahmenbedingungen und dem Umfeld her – als klaren Erstligisten erachtet.

Autorin Irina möchte hier noch ergänzen, dass die lange Bundesligazugehörigkeit und Tradition die Arminia definitiv auszeichnet. Zudem steht in Bielefeld die sagenumwobene „Alm“, ein Stadion, das oft dem Tollhaus gleicht. Hier eine Kneipe nach dem Spiel – rund ums Stadion – zu finden, ist nicht schwer. Das ins Stadtgebiet integrierte Stadion zeichnet die Schüco-Arena aus und ermöglicht eine rege Kneipenszene in der näheren Umgebung.

Transfers, Taktik, Träume

Warum tun sich beide Mannschaften in der Liga (noch) so schwer? Die Arminia rangiert derzeit mit nur einem Punkt weniger als der FCA auf Rang 16. Bei den Bielefeldern und den Augsburgern zeigen sich hier definitiv Parallelen. Beide Teams erzielten in Summe bisher zu wenig Tore – drei Saisontore an der Zahl. Das Umschaltspiel beider Teams ist definitiv noch ausbaufähig, die Torerfolge fehlen – so könnte man die Probleme kurz zusammenfassen. Halbes Leid ist geteiltes Leid?

Eva-Lotta ist jedoch der Meinung, dass die Arminia sich mehr Chancen als noch in der Vorsaison erarbeitet und das sei grundsätzlich positiv zu sehen. Die Bielefelder haben eine neue und relativ junge Mannschaft, die sich noch finden muss. Oft mangelt es hierbei an der Konstanz. Tim führt noch an, dass die Spielkontrolle und der Zugriff auf das Spiel von Zeit zu Zeit fehlen. Auch die defensive Stabilität wird derzeit noch gesucht. Beide Fans der Arminia sind sich jedoch einig: Es braucht einfach nur ein Erfolgserlebnis und dann platzt der Knoten ganz bestimmt.

Dieses Erfolgserlebnis möchte Augsburg-Fan Vincent nicht gegen den FCA sehen. Auch er sieht beim FCA das große Problem des Toreschießens. Mit Ausfall der beiden nominellen Spitzen Niederlechner und Finnbogason mangelt es derzeit an Alternativen. Andi Zeqiri ist noch jung, zeigt gute Ansätze, aber ob er schon komplett in Florian Niederlechners Fußstapfen treten kann? Zumindest fraglich.

Sergio Cordova gilt immer noch als vielversprechendes Talent, aus dem Talentalter wächst er jedoch so langsam raus. Auch er zeigt ordentliche Ansätze, konnte das Jahr abseits des Lechs bei der Arminia nicht nutzen, um den nächsten Schritt in der Entwicklung zu nehmen. Zudem war er in der Länderspielpause für Venezuela (wenn auch nur kurz) im Einsatz und dürfte dementsprechend auch ein wenig strapazierter sein.

An Sergio Cordova erinnern sich die beiden Arminen-Fans nicht so gut, denn er ist bei Arminia sportlich nicht wirklich heimisch geworden letzte Saison. Ob der junge Venezolaner beim FCA nochmal richtig zündet? (Foto via Lars Baron/Getty Images)

Beide Mannschaften sind nicht gerade bekannt dafür, das Spiel an sich zu reißen und zu dominieren. Es wird spannend sein, zu sehen, wer die Spielkontrolle übernimmt. Der FCA als gastgebender Verein müsste diese Rolle eigentlich annehmen, zeigt in der laufenden Saison aber ziemliche Probleme, kultiviert das Spiel aufzuziehen. Vincent wünscht sich am Sonntagabend eine Doppelspitze, auch wenn ihm dies zumindest fraglich erscheint aufgrund der zahlreichen offensiven Verletzungsausfälle.

Gesetzt für ihn in Abwesenheit von Flo Niederlechner ist Andi Zeqiri, den er im Kommen sieht. Neben ihm könnte zum Beispiel Freddy Jensen starten, den Vincent persönlich als Spieler sehr schätzt. Gegen Arminia als direkten Konkurrenten müssen bestenfalls drei Punkte her, resümiert er.

Die Arminia hat unter der Woche ein Testspiel gegen Almelo bestritten und dort mit einer Dreierkette agiert – Eva sieht dies jedoch nicht als System der Wahl gegen den FCA. Eher schon in Vorbereitung auf das nachfolgende schwere Spiel gegen den BVB. Generell sei es aber schwer, eine Startelfprognose gegen den FCA abzugeben, da die Arminia kadertechnisch einfach sehr gut besetzt ist.

Das 4-2-3-1, das man gegen Leverkusen aufbot, wird’s laut Tim auch nicht. Eher ein 4-4-2 mit Raute. Arminias Dauerbrenner heißt Fabian Klos. Der heute 33 Jahre alte Angreifer spielt seit zehn Jahren für die Arminia und hat auch in dieser Saison schon zwei Scorerpunkte erzielen können. Bielefelds Keeper Ortega war mit einer der besten Keeper in der vergangenen Saison und verblieb (überraschend-unüberraschend) in Ostwestfalen. Ein toller Rückhalt, der nahtlos an die starke Vorsaison anknüpft (Kicker-Notendurchschnitt aktuell: 2,79).

Andi Zeqiri feierte sein erstes Bundesligator im Spiel gegen Borussia Dortmund. (Foto via Lars Baron/Getty Images)

„Spielerwünsche“

Welchen FCA-Spieler man gerne in Bielefeld sehen würde? Die Antwort der beiden ist eindeutig: Maier und Dorsch. Arne Maier hat letztes Jahr sogar bei der Arminia verbracht, doch die Hertha wollte ihn nicht noch länger dort parken. So hat der FCA bekanntermaßen am Ende der Transferperiode noch zugeschlagen, um den „Tauschdeal“ mit Marco Richter zu finalisieren. Insgesamt sind Eva und Tim jedoch sehr zufrieden mit der Kaderzusammenstellung, denn die Balance ist ausgewogen und auch die doppelte Besetzung einzelner Position ist gelungen.

Vincent war sich auf der anderen Seite gar nicht so sicher, welchen Spieler der Arminia er gerne am Lech sehen würde. Die Wahl fiel nach intensiver Überlegung auf den österreichischen Mittelfeldspieler Patrick Wimmer. Ebenjenen Wimmer nannten die beiden Arminia Fans, als die Frage nach dem gefährlichsten DSC-Spieler derzeit gestellt wurde.

Patrick Wimmer ist vermutlich der Shootingstar der Arminia in der aktuellen Saison. Auf diesen jungen Spieler muss der FCA definitiv Obacht geben. (Foto via Christof Koepsel/Getty Images)

Arminia-Damen und Sightseeing

Stolz ist man bei der Arminia auch insbesondere auf seine Fußballdamen, die in der Regionalliga West spielen. In den Jahren zuvor gab es zeitliche Abschnitte, in denen die Damen höherklassiger spielten als die Herren. In der Regionalliga West rangieren die Arminia Damen derzeit auf dem achten Tabellenplatz mit acht Punkten aus sechs Spielen. Das junge Team, rund um wichtige Eckpfeiler wie Sandra Hausberger, Giustina Ronzetti, Grit Bender und Lisa Lösch muss sich erst noch finden. Der langjährige (Erfolgs-)Trainer Markus Wuckel wurde erst im Frühjahr aufgrund fehlender sportlicher Entwicklung freigestellt. Eine sehr schwere Entscheidung, da Markus Wuckel sinnbildlich für den steilen Aufstieg der Arminia Damen in den letzten Jahren stand (obwohl der Abstieg zuletzt eher ein Tiefschlag war). Die RoGaz wünscht viel Erfolg bei der Mission Wiederaufstieg!

Was – neben der Leistung der beiden Senioren-Teams – aber weit mehr als nur erstklassig ist, sind die Arminia- Fans aller Couleur!

Arminia Fans sind absolut erstligareif! Man sieht sich dann beim Rückspiel in Bielefeld. Und hoffentlich noch lange zusammen in Liga eins. (Foto via Christof Koepsel/Getty Images)

Zum Rückspiel hofft man in Bielefeld auf viele Auswärtsfans. Empfehlenswert bei einer geplanten Sightseeing Tour ist insbesondere die Sparrenburg, von der aus man eine grandiose Aussicht über die Stadt und darüber hinaus hat. Auch die Altstadt kann man getrost empfehlen, um einen langen Fußballtag in Bielefeld ausklingen zu lassen. Vom Stadion aus ist es nicht weit Richtung Stadtmitte, da findet sich definitiv immer eine Kneipe oder eine illustre Bar. Vom Bahnhof Bielefeld kann man übrigens sehr gut zu Fuß zum Stadion laufen und auch dort passiert man „im Vorbeigehen“ ziemlich viele Kneipen! Wir sagen dann mal: Prost!

Warum beide Vereine in der Liga bleiben

Die Arminia hält die Liga, so die beiden Fanvertretenden, weil sie Kampfgeist, Mentalität und Comeback-Qualitäten vereint. Das Team gibt sich nicht auf, so gesehen beim letzten Spiel vor der Länderspielpause gegen Bayern 04 Leverkusen, weiß Tim. Zudem brauche man immer auch eine gewisse Portion Glück, so Eva, um zwei bis drei Teams hinter sich lassen zu können. Bessere Karten als in der Vorsaison habe man allemal. Ein (Geheim-)Tipp von Eva: Hertha BSC Berlin könnte das neue Bremen der ersten Liga werden.

Vincent glaubt an den FCA und an Trainer Markus Weinzierl. Unter Weinzierl sind fußballerisch bessere Ansätze zu sehen als unter Vorgänger Heiko Herrlich. Aktuell kriegt man die PS, die man definitiv intus hat, nur nicht auf auf das Spielfeld. Junge Spieler wie Gumny, Zeqiri und insbesondere der zuletzt herausragende Oxford kommen so langsam ins Rollen und zeigen, dass sie nach und nach Verantwortung übernehmen können. Darauf kann man aufbauen. Er persönlich wünscht sich eine Saison ohne Abstiegsgespenst und mit Weinzierl am Seitenrand. Am Ende steht 2022 aber der Klassenerhalt, dessen ist er sich sicher.

Einen kleinen Kritikpunkt kann sich der 22jährige jedoch nicht verkneifen: Die Transferpolitik der Arminia beneidet er, wie eingangs schon angedeutet. Krüger, Wimmer, Hack sind alles Spieler, die auch dem FCA gut zu Gesicht gestanden hätten.

Voraussichtliche Aufstellungen

Serra und Krüger sollen laut Kicker mögliche Startelf-Kandidaten bei der Arminia sein. Schöpfs Zustand nach Länderspielreise bleibt abzuwarten, für ihn könnte Kunze in die erste Elf rutschen. Auf Bryan Lasme sollte der FCA aufpassen, dieser Mann ist unfassbar schnell. Er hat mit 36,08 km/h einen der schnellsten Läufe der Saison absolviert.

Die Gäste könnten daher mit folgender Aufstellung beginnen:

Ortega - Brunner, Pieper, Nilsson, Czyborra - Prietl, Kunze - Hack, Wimmer, Okugawa - Klos

Beim FCA fallen Niederlechner und Uduokhai definitiv aus. Bei Finnbogason, Maier, Moravek und Iago bleiben noch Fragezeichen. Gruezo und Cordova kommen erst kurz vor dem Spiel von ihrer Länderspielreise zurück. Der FCA könnte daher mit folgender Startelf dagegenhalten und einen Heimsieg einfahren – es bleibt abzuwarten, ob Markus Weinzierl sein überzeugendes Team vom BVB-Spiel großartig umbaut. Möglicherweise wird der Coach auch zur Vierer-Abwehrkette zurückkehren, dies ist sicherlich auch abhängig davon, welche Spieler ihm schlussendlich zur Verfügung stehen:

Gikiewicz - Oxford, Gouweleeuw, Gumny - Pedersen, Strobl, Dorsch, Caligiuri - Maier - Zeqiri, Hahn 

Anstoß der Partie in der WWK-Arena ist um 17:30 Uhr. Die Live-Übertragung übernimmt DAZN.

Tipps fürs Spiel

  • Tim wird am Sonntagabend den kurzen Weg von München nach Augsburg in Kauf nehmen, um bei diesem „6-Punkte-Spiel“ in der WWK-Arena zugegen zu sein. Er tippt optimistisch auf einen 2:1 – Auswärtssieg für seine Arminia. Natürlich möchte er vor Ort einen Auswärtssieg feiern.
  • Eva-Lotta lehnt sich sogar ein wenig weiter aus dem Fenster und wagt die Prognose eines gegentorlosen 2:0-Sieges. Wäre für die Arminia jedenfalls sehr wichtig!
  • Vincent hält mit einem 1:0 für den FCA dagegen. Der Schütze des goldenen Tores könnte Andi Zeqiri sein.
  • Und Irina tippt abschließend auf ein leistungsgerechtes 1:1 – Remis. Denn schließlich ist Irina gebürtige Augsburgerin, die aber seit 2014 in Ostwestfalen – also in der näheren Bielefelder Umgebung – lebt. Mit dem 1:1 sind auch meine Arbeitskolleg*innen zufrieden, hoffe ich. 🙂

Auf ein gutes und faires Spiel und eine entspannte Restsaison für beide Clubs. Danke an Eva-Lotta, Tim und Vincent für das angenehme Interview und allen viel Spaß beim Spiel!

Transferperiodencheck

Seit gestern Abend ist nun das Sommer-Transferfenster geschlossen und die meisten Clubs haben nochmals personell aufgestockt. So auch der FCA: Der Schweizer Mittelstürmer Andi Zeqiri wurde am Montag als Neuzugang präsentiert. Am „Deadline Day“ schlug der FCA – trotz anderslautender Gerüchte – nicht mehr zu. Auch, weil ein Transfer in letzter Sekunde platzte. Aufgrund des versiebten Saisonauftaktes wurde dennoch mit der Verpflichtung eines Stürmers personell reagiert.

Nach einer kuriosen Vorsaison, die mit dem knappen Nicht-Abstieg durch den „Retter“ Markus Weinzierl endete, folgte dann die ernste Aufarbeitung. Diese schonungslose Analyse förderte unter anderem einige Problemstellen zu Tage, die es neu- oder nach zu besetzen galt. Ein probates Mittel hier, externe Neuzugänge an Bord zu holen, um Lücken zu schließen. Um freie Ressourcen zu schaffen, müssen auch Spieler (temporär oder permanent) abgegeben werden. Die Zusammenfassung eines turbulenten Sommers aus FCA-Sicht:

Abgänge – die „Profis“

Ein schwerwiegender Abgang für den FCA ist definitiv Rani Khedira. Er war zuletzt Teil des Mannschaftsrats, hat sich in Augsburg zum Bundesligaspieler gemausert. Dies blieb der Konkurrenz nicht verborgen und Khedira schloss sich bekanntlichermaßen ablösefrei Union Berlin an. Und riss damit eine neuerliche Problemstelle im Augsburger Kadergerüst auf, nachdem Daniel Baier in der Saison zuvor schon nicht adäquat ersetzt werden konnte. Khediras Wechsel zu kompensieren wird sportlich und menschlich jedenfalls nicht leicht werden, so viel steht fest. Zu solide und umsichtig agierte der gebürtige Stuttgarter in der Augsburger Schaltzentrale die letzten Jahre. Nie vergessen werden wir das wichtige 1:0 durch Rani Khedira am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison gegen Werder Bremen, das uns alle in einen kollektiven Freudentaumel versetzt hat und zeitgleich den Klassenerhalt bedeutete.

Mit Marco Richter wechselte eine Augsburger Identifikationsfigur in die deutsche Hauptstadt, um sich sportlich weiterzuentwickeln. Dies ist einerseits traurig, weil die Augsburger Fans natürlich gerne einen gebürtigen Augsburger in der Stammelf sehen möchten. Diese „Local Heroes“ gehen dem FCA allerdings so langsam aus. Mit Framberger spielt derzeit nur noch ein gebürtiger Augsburger bei den Profis und dies zuletzt nur als Teilzeitkraft. Oft wirkte es bei Richter so, als wäre diese Erwartungshaltung eine Bürde, die der gebürtige Friedberger mit sich trug. Und die er gefühlt nie ablegen konnte. Unmut zog der flinke Flügelspieler weiterhin auf sich, weil er oft aus zweiter Reihe (teilweise zu überhastet) abschloss und dabei leider den ein oder anderen besser postierten Nebenmann übersah. Das Tor traf er bei diesen Versuchen äußerst selten.

Trotzdem verehren wir Marco Richter alle sehr, so wie RoGaz-Gründer Andy, der ihm einen virtuellen Liebesbrief widmete. Wir wünschen ihm viel Erfolg und man kann wohl sagen, dass er abseits der Heimat den nächsten Entwicklungssprung packen kann, nachdem er beim FCA lange stagnierte. Mach einfach den Kopf aus Marco und zieh dein Ding durch.

Weitere Abgänge, wie die von Leihrückkehrer Kevin Danso oder Ersatzmann Marek Suchy, fallen höchstens quantitativ ins Gewicht. Und sind nur zum Teil nachbesetzt worden. Gerade Marek Suchy merkte man an, dass der Bundesligafussball oft zu schnell für ihn war. Kevin Danso hat sich beim FCA nicht mehr in der Lage gesehen, für den Verein Fußball zu spielen. Ein unrühmliches Ende einer eigentlichen Success Story. In ihm hatten wir eigentlich alle einen künftigen Leader in der Augsburger Defensive gesehen.

Marek Suchy war ein solider Ersatzmann und verstärkte den FCA in der Breite. Sein Abgang schmerzt daher nicht ganz so sehr, wie die von Khedira und Richter. (Foto:  kolbert-press Christian Kolbert)

Abgänge – die „Nachwuchshoffnungen“

Der FCA hat einigen Jungspunden aus dem Nachwuchs per Leihe die Möglichkeit gegeben, Spielpraxis zu sammeln und Profiluft fernab des Lechs zu schnuppern. So wurden die folgenden Spieler seit Anbeginn der Transferperiode an Clubs aus der zweiten, dritten und vierten Liga verliehen:

  • Lukas Petkov (20): Konnte am letzten Spieltag gegen den FC Bayern sein Bundesligadebüt feiern, wurde dann Anfang Juli zum Drittligisten SC Verl (NRW) verliehen.
  • Benjamin Leneis (22): Der Keeper absolvierte zu Beginn der Vorbereitung erst ein Probetraining bei den Magdeburgern und wurde dann für eine Saison zum Drittligisten verliehen. Leider zog sich der 1.95 Meter große Schlussmann vor kurzem einen Innenbandriss zu, Rückkehr unbekannt.
  • Felix Götze (24): Der defensive Mittelfeldspieler wurde auf eigenen Wunsch hin erneut zum 1. FC Kaiserslautern in die dritte Liga verliehen. Auch Felix Götze erwischte es vor kurzem knüppeldick: Er zog sich in einem Ligaspiel eine Kopfverletzung zu und musste sogar ins Krankenhaus. Den beiden Verletzten auch weiterhin gute Besserung!
  • Jozo Stanic (22): Kam beim FCA nicht zum Zuge und wurde zum Drittligisten Wehen-Wiesbaden verliehen. Dort konnte in der Vorsaison Maurice Malone brillieren.
  • Maurice Malone (21): Apropos, Maurice Malone verlies den FCA auf den letzten Drücker für eine weitere Leihsaison. Er wird in der aktuellen Saison für den Zweitligisten Heidenheim auflaufen.
  • Seong-Hoon Cheon (20): Der Südkoreaner wurde am „Deadline Day“ noch in die Regionalliga Südwest zum FC Homburg verliehen. Der Stürmer soll hier insbesondere Spielpraxis sammeln.

Die beiden Augsburger Eigengewächse Tim Civeja und Dominic Schmidt hingegen wurden nicht verliehen. Während der Mann mit der tollen Haarpracht dieses Jahr das Abitur ablegen will, hat sich „Dodo“ Schmidt in der Saisonvorbereitung mangels Innenverteidiger ins Rampenlicht gespielt. Beide sind nahe dran am Team. Gerade bei Tim Civeja muss man sicher auch darauf achten, wie er nach seiner langwierigen Verletzung wieder in Tritt kommt. Dominic Schmidt hingegen spielt eigentlich bei der U23 des FCA in der Regionalliga Bayern eine gewichtige Rolle.

Zugänge – Die „U21 – EM-Helden“

Kommen wir nun zu den neuen Spielern in der Fuggerstadt, die die Abgänge kompensieren sollen: Zum einen ist hier sicher der Königstransfer in Person des U21-Europameisters Niklas Dorsch zu nennen. Der Transfer des 23jährigen Mittelfeldspielers zog sich in die Länge wie Kaugummi – sehr zum Leidwesen vieler FCA-Fans. Jedoch wurde der Dorsch an Land gezogen und ganz Fußballdeutschland beneidete uns um diesen tollen Fang. Gegen Greifswald versprühte der gebürtige Franke leichte Baier-Vibes, als er akkurate Außenristpässe an den Mann brachte. Jedoch leistete er sich auch eklatante Fehlpässe. Kurzum, gebt dem jungen Mann Zeit, denn er hat bisher – trotz aller Vorschusslorbeeren – kaum Bundesligaluft geschnuppert.

Sein kongenialer U21-Nebenmann Arne Maier konnte via Tauschdeal mit der Hertha eingetütet werden. Tauschobjekt seitens der Augsburger war hierbei Marco Richter. Maier wechselt erstmal per Leihe für ein Jahr an den Lech und fiel die letzten zwei Partien direkt aus. Noch ist es zu früh, den beiden defensiven Mittelfeldspielern eine glorreiche Zukunft zu prognostizieren. Im Hier und Jetzt ist hier noch ganz viel Abstimmungsarbeit nötig und die Erfahrung in der Bundesliga wird mit jeder gespielten Minute anwachsen. Seitens des FCA sieht man in den beiden aber wohl ggf. die künftige Augsburger Schaltzentrale, die seit den beiden Abgängen von Stammhalter Baier und Thronfolger Khedira qualitativ unterbesetzt ist. Weder Gruezo noch Strobl konnten dies Lücken füllen und der, der es am ehesten kann, ist dauernd verletzt. Die Rede ist hier natürlich von Jan Moravek.

Zugänge – die „No-Names“

Nachdem der FCA in den ersten drei Saisonspielen nur ein Tor selbst erzielen konnte, war man quasi zum Handeln auf dieser Position gezwungen! In Andi Zeqiri (22) fand man einen Spieler mit einem Profil, das es so in Augsburg derzeit noch nicht gibt. Ein schneller Stoßstürmer, pressingstark, guter Torabschluss – allerdings wenig erfahren. Zuletzt in England bei Brighton & Hove Albion unter Vertrag und nun für ein Jahr zum FCA transferiert. Er ist Schweizer Nationalspieler und kennt daher seinen Landsmann Ruben Vargas bereits, mit dem er auch in dieser Länderspielpause im Einsatz ist für die „Nati“. Markus Weinzierl klang aber zuletzt im Interview der Augsburger Allgemeinen so, als würde er in Zeqiri nicht sofort den benötigten Knipser sehen. Zeqiri sei aber defintiv weiter vom Entwicklugsstand als bspw. Maurice Malone.

Andi Zeqiri ist Schweizer Nationalspieler und somit Teamkollege von Ruben Vargas (Foto: xJustPictures.ch VedranxGalijasx)

Andi Zeqiri ist also nicht der Spieler, der sofortige Tore en masse verspricht. Man kann wohl auch bezweifeln, dass dieser Spielertyp für ein angemessenes Entgelt am Ende der Transferperiode noch zu bekommen war. Ein Zeqiri ist eher ein vielversprechendes Talent, das den nächsten Schritt machen will und muss. Parallelen zu Landsmann Vargas sind durchaus vorhanden. Es wird spannend sein, wie Weinzierl und Co. mit ihm planen. Flo Niederlechner ist sein Herausforderer, sein Torknoten ist gegen Leverkusen geplatzt. Finnbogason kehrte gerade von seiner Verletzung zurück und stand im Kader. Cordova ist seit kurzem wieder im Mannschaftstraining. Und alle drei sind andere Spielertypen als Zeqiri. Dies könnt ihr im unten beigefügten Video gerne selbst bestaunen.

Hier an dieser Stelle möchten wir Andi Zeqiri noch herzlich in Augsburg begrüßen!

Herzlich Willkommen, Andi. Gute Skills scheint er zu haben. Wir hoffen, wir werden sie auch in Augsburg besser früher als später bestaunen dürfen.

Zwei Ergänzungsspieler kamen im Sommer zum FCA: Mit Lasse Günther konnte man einen ehemaligen Augsburger zurück an den Lech lotsen und dem FC Bayern ein Schnippchen schlagen. Gilt der 18jährige doch als absolutes Juwel innerhalb seines Jahrganges! Beheimatet ist der Jungspund auf Rechtsaußen, dort kann er seine Schnelligkeit optimal einbringen. Ein Mann für die Zukunft – gerade ob der Tatsache, dass die beiden Platzhirsche Hahn und Caligiuri schon über 30 Jahre alt sind. Ein Zukunftsspieler ist sicherlich auch Daniel Klein, U-Nationalspieler Deutschlands und bei der TSG Hoffenheim ausgebildet. Der Keeper konnte sich bereits in Testspielen und bei der U23 beweisen und man kann sagen, der hat was auf dem Kasten! 🙂

Daniel Klein kam von der TSG Hoffenheim zum FCA. In der U23 konnte er sein Können schon unter Beweis stellen. Gehört ihm die Zukunft beim FCA? (Foto via imago)

Prognose 1 – „Augsburger Schaltzentrale“

Nur zwei Leistungsträger verließen den Club (Khedira und mit Abstrichen Richter) – und diese Positionen wurden nachbesetzt. Ob dies qualitativ gelungen ist, lässt sich jetzt noch schwer abschätzen. Mit Dorsch und Maier hat man jedenfalls zwei „Nachwuchstalente“ für sich gewinnen können, die (fast) in der ganzen Bundesliga und auch darüber hinaus begehrt waren. Nur müssen sich diese natürlich einspielen und in der Liga endgültig Fuß fassen. Maier hat bei Arminia Bielefeld letzte Saison schon andeuten können, welch Gewinn er für eine Mannschaft sein kann. Dorsch muss dies noch nachweisen, in Gent hatte er letzte Saison einen schweren Stand aufgrund vieler Trainerwechsel in einem eher unruhigen Umfeld.

Fazit: Zusammen könnten diese beiden die nächsten Jahre das defensive Mittelfeld des FCA bilden und in die Fußstapfen von Baier und Khedira treten.

Prognose 2 – „Wer dirigiert hier?“

Marco Richters Abgang wird wohl eher im Kollektiv aufgefangen werden müssen – hier hätten viele Augsburger Anhänger sicher gerne Maurice Malone gesehen. Leider wurde dieser von den Verantwortlichen als noch zu leichtgewichtig empfunden. Mein Blick wird nun auch häufiger gen Heidenheim wandern. Mit dem Augsburger Evergreen Hahn, dem Schweizer Wirbelwind Vargas und dem Corona-Genesenen Caligiuri hat man jedenfalls (noch für diese Saison) die beiden Flügel qualitativ ausreichend besetzt. Dahinter lauern Freddy Jensen und Noah Sarenren Bazee. Die Außenseiterrolle nimmt Lasse Günther ein, der zuletzt einige Male bei der U23 in der Startformation stand und hier gute Ansätze zeigte.

Im offensiven Mittelfeld hat man bisher noch keine richtige Lösung gefunden, Freddy Jensen galt hier lange als Kronprinz. Hinkt den Erwartungen bislang jedoch hinterher. Gregoritsch kann diese Position ebenfalls spielen, wirkt auf dem Platz – abhängig der Tagesform – sehr häufig wie ein Fremdkörper. Hier hätte ein externer Zugang ggf. gut getan. Im Sturm wird es zunächst auf einen Zweikampf hinauslaufen – zwischen Niederlechner und Zeqiri. Außer Weinzierl stellt das System um, sodass beide Stürmer Platz haben. Finnbogason kann also in Ruhe fit werden nach erneuter Verletzung. Cordova hätte man eigentlich abgeben können oder zumindest verleihen. Ein Schritt zurück in die zweite Liga, so wie bei Maurice Malone geschehen, wäre bestimmt sinnvoll gewesen. Arminia Bielefeld in der letzten Saison war möglicherweise zu früh ein Regal zu hoch gegriffen.

In der Offensive war zuletzt der Japaner Ritsu Doan beim FCA im Gespräch. Leider hat sich in den letzten Stunden des „Deadline Days“ der Wechsel zerschlagen, der FCA war jedenfalls laut Medienberichten nah dran an einer Verpflichtung. Aus unserer Warte kann hier nur gesagt werden: Das ist sehr schade. Der wuselige Flügelspieler hat letzte Saison bei Aufsteiger Bielefeld brilliert und wäre eine absolute Bereicherung für die Offensive gewesen – böse Zungen behaupten, er wäre ein Upgrade für den abgewanderten Richter gewesen.

Fazit: Der Dirigent des Augsburger Offensivfußballs wird weiterhin dringend gesucht.

Ritsu Doan war das Objekt der Begierde am Deadline Day – leider kam es zu keiner Einigung. Der Japaner hat letzte Saison bei der Arminia für Furore gesorgt und wird wohl in der laufenden Saison nur Ergänzungsspieler bei seinem Club PSV Eindhoven sein. (Foto via imago)

Prognose 3 – „Eher schlank, als breit „

In der Innenverteidigung und im Sturm bestand tatsächlich der dringendste Handlungsbedarf. Jeffrey Gouweleeuw verletzte sich im Testspiel gegen Cagliari Ende Juli schwer an den Adduktoren, kam gegen Hoffenheim mehr schlecht als recht zurück und fällt seither auf unbestimmte Zeit aus. Danso hat sich mit ein wenig Drama nach Frankreich verabschieden können und Leihrückkehrer Winther machte seine Sache gegen Greifswald im DFB Pokal ausgezeichnet. Braucht allerdings noch Zeit. Der Langzeitverletzte Reece Oxford kehrte triumphal gegen Frankfurt auf den Platz zurück und war unser Man of the Match! Seither heißt das IV-Duo Uduokhai und Oxford. Mit dem Ausfall von Moravek, der wohl auch einige Zeit lang nicht zur Verfügung stehen wird und dem weiterhin verletzten Strobl, sieht es auch im Defensiven/Zentralen Mittelfeld nicht allzu rosig aus.

Einer, dem diese Rolle liegen sollte, ist eigentlich Carlos Gruezo. Der Ecuadorianer konnte aber auch gegen Leverkusen den verletzten Moravek nicht ersetzen und zeichnete sich primär durch viele unnötige Ballverluste aus. Zudem wird er wegen einer Nominierung für seine Nationalmannschaft sicher gegen Union Berlin fehlen. Dies kritisierte Reuter zuletzt übrigens medial. Mit der zerschlagenen Verpflichtung von Kevin Vogt hat man hier die Chance verpasst, die personelle Lage etwas entspannen zu können. Gerade Ex-Augsburger Vogt hat sich bereits nachhaltig in der Liga bewiesen und kennt den FCA aus der Vergangenheit. Die Erfahrung und Klasse des heute 29jährigen hätte der Defensive sicher gut zu Gesicht gestanden. Zudem kann der Innenverteidiger auch auf der „Sechs“ spielen, dies hat er zum Beispiel beim FCA anno dazumal recht erfolgreich getan.

Fazit: Der Kader in diesem Mannschaftsteil eher schlank, als breit.

Chance – Vertragslose Spieler

Spieler könnte der FCA dennoch verpflichten, wenn diese vertrags- und vereinslos sind. Hierfür gilt die Regel, dass bis Ende des Wintertransferfensters noch vereinslose Spieler unter Vertrag genommen werden dürfen. Hier gibt es einige interessante Namen, die für den FCA ggf. noch interessant wären, um sich in der Breite noch kurzfristig zu verstärken. Vorbehaltlich, die Spieler ziehen hier mit. Ich liste nachfolgend einmal die interessanten Spieler auf unseren „Problempositionen“ auf, wohlwissend, dass die Spieler noch oder maximal kurzfristig weiterhelfen (gerade auch aufgrund des teilweise hohen Alters):

  • Neven Subotic (32, Innenverteidiger): Der Ex-Dortmunder ist derzeit vereinslos, in der Bundesliga war er vor einiger Zeit zuletzt für Union am Ball. Könnte den FCA kurzfristig in der Innenverteidigung verstärken, hier plagt den FCA derzeit Spielermangel und die Backups sind tendenziell alle eher unerfahren (Winther, Schmidt, mit Abstrichen auch Oxford) oder keine gelernten Innenverteidiger (Strobl, mit Abstrichen auch hier Oxford).
  • Sebastian Langkamp (33, Innenverteidiger): Der Ex-Augsburger ist ebenfalls vertragslos und auf der Suche nach einem neuen Verein. Die Begründung ist dieselbe wie bei Neven Subotic. Der Vorteil bei Langkamp wäre hier zusätzlich, dass er das Augsburger Umfeld von früher noch kennen sollte. In der Bundesliga war Langkamp zuletzt in der Saison 2019/2020 für Werder Bremen am Ball.
  • Shkodran Mustafi (29, Innenverteidiger): Auch der Weltmeister von 2014 ist derzeit vereinslos. Zuletzt war der Innenverteidiger, der auch auf der Rechtverteidiger-Position spielen kann, bei Schalke 04 im Einsatz. Lange Zeit kickte der ehemalige deutsche Nationalspieler höchst erfolgreich in der Premier League für den FC Arsenal. Diese Glanzzeiten sind längst vorbei, aber Mustafi ist erst 29 junge Jahre alt und könnte sicher noch 2-3 Jahre durchschnittlichen Bundesligafußball spielen. Warum dann nicht beim FCA als Backup?
  • Jack Wilshere (29, Zentrales Mittelfeld): Der ehemalige englische Nationalspieler ist erneut vertragslos. Seine Karrierehöhepunkte hatte er bei Arsenal, Bournemouth und West Ham. Hierbei generierte er über 70 Mio. Euro an Ablösen. Der aus der Arsenal Jugend stammende Mittelfeldspieler kann sowohl defensiv als auch offensiv agieren. Ggf. könnte es hier mit dem Gehaltswunsch von Jack Wilshere eng werden, ohne genau zu wissen, was dieser zuletzt bei seinem letzten Club Bournemouth verdient hat. Gute Stats hat er für einen Mittelfeldspieler jedenfalls: In 182 Premier League Spielen war er an 29 Toren direkt beteiligt, in der Champions League lief er 22 Mal auf und erzielte je vier Tore und Assists.
  • Max Meyer (25, offensives Mittelfeld): So jung, so talentiert und trotzdem vereinslos – das trifft auf den ehemaligen deutschen Nationalspieler voll zu. 2018/19 noch mit einem Marktwert von 18 Mio. Euro ausgestattet, verzockte sich der Offensivspieler mit seinem Wechsel zu Crystal Palace. Statt großer Karriere ging es seither eher bergab für ihn. Bei seinem Jugendclub Schalke 04 ist er seit seinem Abschied alles andere als beliebt. In der Bundesliga kommt er insgesamt auf 156 Einsätze (17 Tore, 16 Vorlagen). Zuletzt war Meyer beim 1. FC Köln im Einsatz. Bei den Geißböcken kommt er in der Rückrunde 20/21 auf vier Startelfeinsätze und acht Einwechslungen. Für einen neuen Vertrag konnte er sich nicht empfehlen. Könnte Markus Weinzierl den „kopferten“ Max wieder hinbiegen?
  • Gonzalo Castro (34, Zentrales Mittelfeld): Der Ex-Stuttgarter kann auch im offensiven oder rechten Mittelfeld sowie in der rechten Verteidigung spielen, ist nun aber auch schon 34 Jahre alt. In seiner Blütezeit spielte der Deutsch-Spanier bei Leverkusen und Dortmund, kommt auf stolze 409 Bundesligapartien. Hierbei erzielte er 37 Tore und 79 Assists. Für eine Saison wäre er durchaus eine Möglichkeit für den FCA – aufgrund seiner Polyvalenz und der massigen Erfahrung. In der letzten Saison absolvierte er beim VfB in der Bundesliga 26 Partien (4 Tore, 2 Assists). Ich sag dann mal: Why not? Mach uns den Trochowski, Gonzalo!
  • Daniel Sturridge (32, Sturm): Der ehemalige englische Nationalspieler ist schon seit Frühjahr 2020 vereinslos. Zuletzt war er für Trabzonspor in der Türkei am Ball, hierfür verlies er 2019 den FC Liverpool. Einige englische Topclubs zieren seine Vita, sein Marktwert lag 2018 noch bei 20 Mio. Euro. In der Premier League kommt er auf 218 Partien. 77 Tore und 29 Assists klingen beeindruckend. Ob er wohl fit und einsatzbereit wäre aufgrund mangelnder Spielpraxis? Erfahren genug ist er jedenfalls. Treffsicher nachweislich auch. Und die Bundesliga fehlt noch in seiner Vita. Übrigens hat er heute Geburtstag, ebenso wie Mads Pedersen (Happy Birthday!) und ist damit auf den Tag genau sieben Monate jünger als Alfred Finnbogason. Obendrein etwas weniger verletzungsanfällig als dieser. Happy Birthday, Daniel. Stefan Reuter, übernehmen Sie, der Mann hat ein Geburtstagsgeschenk verdient!

Weitere bekannte Spieler, wie Marko Marin, Ribéry, Maicon und Falcao, sind derzeit auf der Suche nach einem Verein. Dürften jedoch aufgrund ihres Renommees gehaltstechnisch in einer anderen Liga spielen oder schlichtweg schon zu alt sein. Einige Ex-Augsburger sind ebenfalls vereinslos – darunter Caiuby, Marcel Heller, Shawn Parker, Fabian Giefer und Ibrahima Traore.

Marin und Traore sind eher Flügelspieler – und hier sehen wir uns in Augsburg für diese Saison noch ordentlich besetzt. Sonst hätte man auch auf diese beiden noch ein Auge werfen können. Ich möchte dem FCA keineswegs unbedingt einen vertragslosen Spieler ans Herz legen, schlussfolgere jedoch, dass der ein oder andere temporär weiterhelfen könnte. Spieler wie Subotic oder Castro kennen die Liga, kennen das Business und wären sicherlich schnell startklar. Ob dies jedoch die auch die Ansicht unserer Verantwortlichen ist, bleibt abzuwarten. Der Verlust durch solch ein Geschäft ist jedenfalls gering.

Schlussworte

Sicher hätten wir gerne noch den ein oder anderen qualitativ hochwertigen Neuzugang am Lech gesehen. Doch leider sollte es nicht mehr sein. In der Innenverteidigung und im offensiven Mittelfeld wäre noch eine Planstelle zu besetzen gewesen – auch, wegen dem derzeitigen Verletzungshochstand. Man hatte am „Deadline Day“ laaaange das Gefühl gehabt: Da passiert heute noch was beim FCA! Das Social Media Team hat dies auch noch mächtig angeteasert. Doch passiert ist zum Leidwesen der Fans eben gar nix. Das hatten wir dann so nicht unbedingt erwartet.

Rufe nach dem japanischen Nationalspieler Doan wurden – nach Hochkochen der Gerüchte – zwischenzeitlich in den Foren so laut, dass diese sicherlich auch in Japan ankamen. Umso trauriger natürlich dann die finale Absage. Hierzu zähle ich auch das Scheitern des Deals mit Vogt. Wobei natürlich auch allgemein gilt, dass – neben dem Spieler – auch der abgebende Verein mitspielen und die Rahmenbedingungen für beide Parteien passen müssen. Spekulieren könnte man hier jetzt über das späte Interesse, die fehlenden Plan B’s – oder hätte man die Spieler nur aufgenommen, um die Kaderbreite zu verstärken? Bei beiden Aspekten bin ich mir hier relativ unsicher.

Trotz einiger Abstellungen zu den Nationalteams kann der FCA die Länderspielpause für sich nutzen und einige Abläufe auf den Prüfstand stellen. Ein Test gegen Heidenheim ist hier für den heutigen 1.9. (18 Uhr) anberaumt. Die große Aussagekraft wird dieses Freundschaftsspiel jedoch nicht haben, sondern es gilt hier primär, einige Dinge ohne Druck und Pflichtspielambiente auszuprobieren.

Wir sind gespannt, wie sich die Empörkömmlinge und Neuankömmlinge weiterhin in der Fuggerstadt schlagen und wünschen allen eine rasche Akklimatisierung.

Die Elf des Jahrzehnts – Linkes Mittelfeld

Halbzeit haben wir längst hinter uns bei unserer La Décima Top-Elf Wahl. Im Gegenteil: Es geht in die heiße Phase! Zuletzt hattet ihr den rechten Flügel mit eurem Voting besetzt. Heute werfen wir einen Blick auf die gegenüberliegende Seite. In zehn Jahren Bundesliga waren hier einige Spieler beheimatet, die uns große Freude und schöne Momente bereitet haben. Vielleicht haben wir den ein oder anderen aus der Aufzählung bereits ein wenig „vergessen“, denn die Zeit um den Aufstieg herum wird bereits immer blasser. Deshalb lasset uns diese „vergessenen“ Helden wieder hervorkramen und abstimmen, wer in unserer Topelf den linken Flügel bekleiden wird. Here we go:

Axel Bellinghausen

Einer dieser „vergessenen Helden“ ist definitiv Axel „Raucherlunge“ Bellinghausen. Der kantige Mittelfeldspieler wurde 2009 vom FCA verpflichtet – und ein Raunen ging durch die Liga. Gelang es den Augsburgern doch, den Mannschaftskapitän des Ex-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern zu verpflichten! Und dies auch noch ablösefrei.

In seiner ersten Saison 2009/2010 absolvierte er 1.174 Spielminuten für den FCA, in Spielen ausgedrückt waren dies ganze 19. Er wurde hierbei überwiegend als linker Außenverteidiger eingesetzt. Eine Partie bestritt er im linken Mittelfeld. Die beiden Relegationsspiele gegen den Club aus Nürnberg bestritt Axel über 90 Minuten, auch hier zeigte er sich polyvalent. Im Hinspiel spielte er im linken Mittelfeld, im Rückspiel sodann als Rechtsverteidiger. Leider wissen wir ja alle, wie die Relegationsspiele 2010 ausgegangen sind.

In der darauffolgenden Saison 2010/2011 war er unbestrittener Stammspieler: Er konnte 30 Einsätze verzeichnen und vier Scorer erzielten (2 Tore, 2 Vorlagen). Hierbei wird sich Axel selbst vermutlich ungerne an die rote Karte erinnern, die er im Spiel gegen Hertha BSC erhielt. In der laufenden Saison wechselte „Bello“, wie er von Fans und Mitspielern beidermaßen liebkosend genannt wurde, von der linken Verteidigung ins Mittelfeld. 11 Partien konnte er auf dieser Position absolvieren und zeigte sich dort wesentlich torgefährlicher. Bemerkenswert war hier immer sein wahnsinniger Speed auf außen sowie die zurückgelegten Kilometer. Interessant und erstaunlich hier der Fakt, dass Axel Bellinghausen lange Zeit geraucht hat.

Mit dem FCA stieg Bello in die Bundesliga auf und jeder erinnert sich an das Feierbiest, das scheinbar in ihm steckt. Oder an seine legendäre Gesangseinlage zusammen mit AEV-Legende Duanne Moeser:

In der ersten Bundesligasaison des FCA war Bello wieder im linken Mittelfeld gesetzt und spielte seine persönlich beste Spielzeit im Augsburger Dress. In 25 Spielen erzielte er neun Scorerpunkte (2 Tore und 7 Vorlagen), sah vier gelbe Karten. Zu mehr Spielen hat es wegen einer außerplanmäßigen Knie-OP inmitten der Saison nicht gereicht. Am Ende der Spielzeit hielt der gebürtige Siegburger mit dem FCA die Klasse.

Leider rief die Fortuna aus Düsseldorf, Bellos Herzensverein, beim FCA an und man ließ ihn von dannen ziehen. Ablösefrei, da sein Vertrag ausgelaufen war. Ich vermisse persönlich heute noch diesen Anti-Superstar im Fußball mit seiner kantigen Persönlichkeit, den markigen Sprüchen und einem Auftreten ohne Starallüren.

Bello war, nachdem dieser seine aktive Spielerkarriere natürlich bei der Fortuna 2017 beendete, Co-Trainer in Düsseldorf. Heute kickt der 38jährige in der Bezirksliga beim SC Unterbach. Er wohnt in der Nähe des Vereinsgeländes und ist zudem mit Trainer Andrea di Polito befreundet. Bello bestritt im Laufe seiner Karriere 427 Spiele, schoss 28 Tore und 41 Vorlagen.

Axel Bellinghausen: Unvergessen in rot-grün-weiß (Foto: imago MIS)

Caiuby

Trotz des unrühmlichen Endes des Spielers Caiuby beim FCA haben wir das Enfant Terrible des Augsburger Fußballs in diese Kategorie mitaufgenommen. Zu wichtig war der brasilianische Fußballer die Jahre zuvor im System des FCA.

Caiuby Francisco da Silva wechselte im Jahr 2014 vom FC Ingolstadt nach Augsburg. Bei den Schanzern erzielte er in 104 Einsätzen 21 Tore. Beim Bundesligisten FC Augsburg gab er direkt am ersten Spieltag gegen die TSG Hoffenheim sein Debüt, als er in Spielminute 55 eingewechselt wurde. Sein erstes Bundesligator für den FCA erzielte er am 22. Spieltag gegen Bayer Leverkusen. Beim FCA kam er in fünf Saisons auf glatte 100 Einsätze und erzielte hierbei 11 Treffer und 16 Vorlagen.

Besonders bemerkenswert waren die beiden Saisons 15/16 und 17/18. Dort war Caiuby mehr als gesetzt beim FCA und erzielte 10 (15/16) sowie 13 Scorer (17/18). Die meisten Spiele bestritt er als Linksaußen. Die Saison 2016/2017 verpasste er fast komplett wegen einer Knie-OP. Caiuby bestritt sechs Europa League Spiele des FCA und gab hier eine Torvorlage. Die ersten zwei Partien verpasste er aufgrund einer muskulären Verletzung. Unvergessen hier seine grandiose Kopfball-Vorlage zum entscheidenden 3:1-Siegtreffer von Raul Bobadilla gegen Partizan Belgrad am 6. Spieltag der Gruppenphase der Europa League (im Video siehe Minute 03:11):

In der Spielzeit 2018/19 kam es dann zum Eklat: In der Winterpause kehrte Caiuby aus privaten Gründen verspätet aus dem Heimaturlaub zurück. Die gesamte Vorbereitung auf die Rückrunde verpasste er hierdurch. Drei Wochen lang war er für die Augsburger nicht greifbar. Zum dritten Mal hat Caiuby seinen Urlaub ausgedehnt, zuletzt im vergangenen Sommer. Hier hat er das Sommertrainingslager gänzlich schleifen lassen.

„In Augsburg haben sie Caiuby bereits so einiges verziehen: Verspätungen zu regulären Trainingseinheiten, frisch gestochene Tattoos nur wenige Tage vor einem Bundesliga-Spieltag, einen mutmaßlichen Kopfstoß gegen einen Fan, eine Strafe wegen Schwarzfahrens in der Bahn, weil er nach einem Oktoberfest-Besuch betrunken eingeschlafen war, oder Berichte über nächtliche Partys in seiner Wohnung und laute Streits mit seinem Vermieter.“

SZ im Artikel „Wo ist Caiuby?“ vom 24.01.2019

Nachdem er aber Ende Januar in einer Augsburger Disco gesichtet worden war, wurde er darauffolgend suspendiert. Und man konnte ihm nicht mehr verzeihen. Der FCA verlieh Caiuby bis zum Saisonende in die Schweiz zu Grasshopper Club Zürich. Er kam dort neunmal zum Einsatz, ohne Tor oder Assist. Der Verein stieg am Ende der Saison aus der ersten Liga ab.

Ein Jahr Restvertrag hatte „Kai-Uwe“, wie man ihn scherzhaft im Augsburger Fanlager nannte, noch beim FCA. Dort war er aber leider aufgrund vorangegangener Aktionen nicht mehr tragbar. Erst 2021 fand der 33jährige wieder einen Club, er kehrte für die Rückrunde zu seinem ehemaligen Verein nach Ingolstadt zurück. Nach der Rückrunde verlängerten die Schanzer aber seinen Vertrag nicht, sodass Caiuby nach nur 19 Einsätzen (1 Tor) nun wieder vereinslos ist.

Ruben Vargas

Eine erfreulichere Laufbahn hat der junge Schweizer Ruben Estephan Vargas Martinez beim FCA zu verzeichnen. Der noch 22jährige (wird am 5.8. 23 Jahre alt) kam im Sommer 2019 nach Augsburg. Er verließ hierfür seinen Jugendclub Luzern und seine Schweizer Heimat.

Der flinke Linksaußen legte eine bombastische Debütsaison aufs Parkett: Bei seinem erst zweiten Bundesligaeinsatz gelang ihm sein erstes Saisontor gegen Union Berlin und lies im darauffolgenden Spiel gegen Werder Bremen seinen ersten Doppelpack folgen. Am Saisonende konnte er auf 33 Einsätze in der seiner ersten Saison zurückblicken, in welcher er neun Scorer erzielen konnte (6 Tore, 2 Assists). Eine starke Bilanz!

In der darauffolgenden Saison stand der frisch gebackene Schweizer Nationalspieler 30 Spiele für den FCA auf dem Platz und verbesserte seine Scorerzahl aus der Vorsaison: In einer für die Augsburger sicherlich nicht optimalen Saison gelangen Ruben 9 Scorer (6 Tore, 3 Vorlagen). Herausragend insbesondere die Partie gegen Hoffenheim am 27. Spieltag: Dort erzielte er das 1:0 selbst und legte das 2:0 durch Hahn vor. Der FCA gewann mit 2:1. Als „Lessons Learned“ dürfte Ruben selbst heute die Tätlichkeit gegen Gebre Selassie im wichtigen Spiel um den Klassenerhalt bezeichnen. Gegen die Bremer ließ sich Ruben am 33. Spieltag zu einem Nachtreten hinreißen, sodass er in Folge mit der roten Karte vom Platz flog.

Bei dieser in Summe guten Saison- Leistung war es auch nicht erstaunlich, dass Ruben Vargas vom Nati-Headcoach Petkovic für die EM2020, die wegen Corona erst 2021 stattfand, nominiert wurde. Bei ebenjener EM absolvierte Ruben 4 von 5 möglichen Spielen, die Schweiz war eine der Überraschungen des Turniers. Unglücklich schied man gegen Spanien im Viertelfinale aus. Hatte Ruben Vargas im Achtelfinale gegen Frankreich seinen Elfer im Elfmeterschießen noch gerade so verwandelt, versagten ihm gegen Spanien die Nerven. Er vergab leider als letzter Schweizer Schütze (vor ihm vergaben jedoch auch schon Schär und Akanji) und Spanien zog somit ins Halbfinale ein.

Doch eins bleibt hier festzuhalten: Er hat eine super Saison und EM gespielt. Wir sind trotz allem stolz auf dich, Ruben. Und können das noch eine Weile bleiben, denn Ruben hat seinen Vertrag gerade eben bis 2025 beim FCA verlängert.

Ruben Vargas nach seinem verwandelten Elfmeter (Copyright: JustPictures.ch/JustPicturesPlus via Imago)

Erik Thommy

Wären wir nun bei einem echten Augsburger Eigengewächs angelangt. Und es freut uns, dass wir auch in dieser Kategorie einen Augsburger Jugendspieler zur Auswahl stellen dürfen. Heute hat es Erik Thommy, sicherlich etwas diskutabel, in diese Wahl geschafft.

Der gebürtige Ulmer wechselte als 13jähriger in den FCA-Nachwuchs. Dort spielte er ab dem Jahr 2013 in der zweiten Mannschaft in der Regionalliga Bayern. Am 13.07.2013 gab er gegen den SV Seligenporten sein Debüt, sein erstes Ligator erzielte er am 03.08.2013 beim 4:0-Erfolg gegen den SV Heimstetten. Am 16.02.2014 dann plötzlich das Bundesligadebüt des damals 19jährigen: In der 82. Minute wurde er im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg für Tobias Werner eingewechselt. In der Hinrunde 14/15 folgten sodann drei Kurzeinsätze. Jedoch wurde er zur Rückrunde zum 1. FC Kaiserslautern in die zweite Liga verliehen. Nach nur 10 Spielen, dafür vier für die Reservemannschaft, wurde sein Leihvertrag jedoch schon ein halbes Jahr früher als geplant beendet. Es folgte eine weitere und diesmal äußerst erfolgreiche Leihe zum SSV Jahn Regensburg in die dritte Bundesliga.

Erik Thommy wurde auf Anhieb Stammspieler und trug entscheidend bei zum Aufstieg der Regensburger in die zweite Liga. In 37 Spielen erzielte Erik 15 Scorer (8 Tore, 7 Assists). Er kam hierbei ausschließlich auf Linksaußen zum Einsatz. In der Relegation um den Aufstieg in die zweite Liga traf Regensburg auf den TSV 1860: Das Hinspiel ging 1:1 aus, Erik lieferte die Torvorlage für das einzige Regensburger Tor. Das Rückspiel endete sodann 2:0 für den Jahn, auch hier gab Thommy eine Torvorlage. Erik kehrte im Sommer zum FCA zurück.

Nach einer für ihn enttäuschenden Hinserie 2017/18 mit nur 6 Einsätzen für den FCA, trennten sich die Wege endgültig. Zuerst stand Erik kaum beim FCA im Kader und im Anschluss verletzte er sich – Diagnose: Syndesmosebandriss.

Erik Thommy wurde in der Winterpause für lau vom VfB Stuttgart verpflichtet. Dort spielte er – bis auf eine Leihsaison für Fortuna Düsseldorf – bis heute. Er erzielte in 41 Spielen für den VfB Stuttgart drei Treffer. Es werden derzeit immer mehr Gerüchte laut, dass der heute 26jährige im Sommer den VfB verlässt. Der heißeste Interessent ist wohl der Zweitligist Schalke 04.

Für die erste und zweite Mannschaft des FCA kam Erik insgesamt auf 58 Partien, er konnte hier 22 Treffer verbuchen.

Tobias Werner

Von einem Eigengewächs gehen wir nun final über zu einer FCA Legende. „Mit der Nummer 13“ – TO-BI WER-NER – wie oft haben wir das in den Heimspielen gehört. Der gebürtig aus Gera (Thüringen) stammende Werner wechselte im Jahr 2008 zum FCA. Damals konnte man ihn vom Zweitligakonkurrenten Carl-Zeiss Jena loseisen. Für den Thüringer Traditionsverein kam er auf 121 Spiele (18 Tore).

In seiner ersten Saison beim FCA wurde der schnelle Linksaußen auf Anhieb Stammspieler. 32 Einsätze konnte er damals verbuchen, hierbei erzielte er 13 Scorer (6 Tore, 7 Vorlagen). Sein erstes Tor im Augsburger Dress gelang ihm am 5. Spieltag gegen TuS Koblenz. In der darauffolgenden Saison 09/10 kam er kaum zum Einsatz, da er größtenteils aufgrund einer Sprunggelenksverletzung ausfiel. So konnte er am Saisonende nur auf sieben Einsätze zurückblicken (1 Tor, 1 Assist). Auch die Relegationsspiele verpasste er.

In der Aufstiegssaison entwickelte er sich zum Teilzeitspieler auf links: 21 Einsätze, hierbei beachtliche 7 Scorerpunkte (5 Tore, 2 Assits) standen am Ende zu Buche. Einer seiner wichtigsten Tore erzielte er sicherlich am 30. Spieltag gegen den „Mitaufstiegskonkurrenten“ KSC: Mit seinem 1:0 Siegtreffer sicherte er dem FCA wichtige drei Punkte für den Aufstieg. Beim Aufstiegskrimi gegen den FSV Frankfurt stand Tobi leider nicht im Kader.

In der darauffolgenden Saison war Tobi Werner zumeist Stammspieler: Insgesamt bestritt Werner zwischen 2011 und 2016 127 Bundesligapartien für rot-grün-weiß, es gelangen ihm hierbei 23 Tore und 24 Assists. Dies sicherte ihm für lange Zeit den Titel als Rekordtorschütze des FCA in der Bundesliga.

Seine erfolgreichsten beiden Saisons für den FCA waren 2013/14 und 14/15. Er kam hierbei jeweils auf 31 Einsätze und erzielte 18 Scorer (Saison 13/14) und 13 Scorer (14/15). Er trug also maßgeblich dazu bei, dass der FCA in der Saison 14/15 die beste Saison der Vereinsgeschichte spielte. In der Saison 14/15 verletzte er sich durch einen Zusammenprall schwer, zog sich einen Bruch der Augenhöhle zu. Im Spiel gegen Paderborn zog er sich eine Platzwunde zu, spielte dann mit Turban und erzielte – hart im Nehmen – sogar ein Kopfballtor. Das Spiel gegen den damaligen Aufsteiger war auch eines seiner besten: 2 Tore selbst erzielt, eines vorgelegt. 3:0 Endstand. Fortan trug er den Kosenamen: Turban-Tobi!

In der Europa League Saison 15/16 kam Tobi zu fünf Einsätzen, verpasste jedoch einen Großteil der Spiele wegen einer hartnäckigen Schambeinverletzung. Gegen Liverpool stand er in beiden Partien auf dem Platz. In der Liga reichte es noch für 13 Einsätze, hier gab er zwei Scorerpunkte. Sein letztes Spiel für den FCA bestritt der Linksaußen am 29.04.2016 gegen den 1. FC Köln.

Nach der Saison gab der FCA am 3.8.2016 bekannt, dass Tobi Werner zum Bundesligaabsteiger VfB Stuttgart wechselt. Dort kam er in seiner ersten Saison auf nur sechs Einsätze, sodass der VfB reagierte und ihn für die darauffolgende Saison an den 1. FC Nürnberg verlieh. Sowohl mit dem VfB als auch mit dem Club stieg Werner jeweils in die Bundesliga auf. Zur Saison 18/19 spielte Werner für den VfB II. Angebote von 1860 und Kaiserslautern lehnte er ab, zu 1860 wollte er wegen der Rivalität zum FCA nicht wechseln und Lautern empfand er als zu weit weg von seinem Lebensmittelpunkt in Augsburg.

Für den VfB II kam er auf 16 Spiele, dann beendete er im Alter von 33 Jahren seine Profi-Karriere und stieg 2019 als Trainee beim FCA in der Geschäftsstelle ein. Im Sommer 2020 wurde er als neuer Sportdirektor seines ehemaligen Vereins FC Carl-Zeiss Jena vorgestellt, bei dem er heute noch angestellt ist. Tobi Werner spielte für den FCA 16 Mal im DFB Pokal und traf hierbei dreimal ins gegnerische Tor. Er gab zudem fünf Assists. Insgesamt kommt Tobi in acht Jahren Augsburg auf 187 Profi-Einsätze (35 Tore). Wir lieben dich noch immer, Turban-Tobi! Die Nummer 13 wurde seither nicht wieder vergeben zu Ehren von Tobi Werner.

Übrigens, ich glaube ich habe noch nie so sehr geheult, wie bei dem nachfolgenden Abschiedsvideo von Tobi Werner aus dem Jahr 2016:

Abstimmung

Und nun – ihr kennt es – seid ihr gefragt! Votet nun wieder für den Spieler, der eurer Meinung nach der Spieler des Jahrzehnts auf der Position im linken Mittelfeld ist. Es ist wieder keine leichte Wahl….

Wer war der linke Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • Tobi Werner (84%, 141 Votes)
  • Axel Bellnghausen (8%, 13 Votes)
  • Ruben Vargas (5%, 8 Votes)
  • Caiuby (3%, 5 Votes)
  • Erik Thommy (1%, 1 Votes)

Total Voters: 168

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Die Elf des Jahrzehnts – Rechtes Mittelfeld

La Décima – dieser Begriff steht im Augsburgerischen für 10 (!) Jahre Bundesliga in der Fuggerstadt. Was damals als kleiner Ausflug ins Ungewisse begann, hat heute höchsten An- und Zuspruch erfahren. Wir stehen von der elften Saison in der ersten Fußballbundesliga. Munter gaben sich diverse Spieler und Trainer hier am Lech die Ehre. Zeit, auf die letzten 10 Jahre zurück zu blicken und eure Favoriten auf den jeweiligen Positionen zu küren. Zuletzt stand das offensive Mittelfeld zur Wahl.

Ab heute im Fokus: Das rechte Mittelfeld. Ich sag’s euch jetzt schon: das wird wieder keine leichte Wahl (aber wann war bisher eine Abstimmung wirklich leicht?) Wir präsentieren euch im Folgenden unsere fünf Favoriten für’s rechte Mittelfeld. Und ihr dürft wiederum abstimmen, wer eure erste Wahl für die La Décima Elf ist. Los geht’s.

Einige der Kandidaten des heutigen Tages stehen immer noch beim FCA unter Vertrag (Foto: Klaus Rainer Krieger via Imago)

Alexander Esswein

Der heute 31jährige Alexander Esswein kam Anfang 2014 zum FCA, um die beiden offensiven Flügel mit seiner Energie und Dynamik zu beleben. Zuvor hatte der aus Rheinland-Pfalz stammende Esswein erfolgreich beim Glubb gekickt. Esswein rückte erstmals in den Fokus des FCA, als dieser im Jahr 2011 sein erstes Bundesligator ausgerechnet gegen die Augsburger erzielte. In der Rückrunde des Jahres 2011 sammelte Esswein in seinem Debütjahr sechs Scorerpunkte. Eine Verletzung des Innenbands beendete die Saison des jungen Offensivspielers bereits im März frühzeitig. Bei den Nürnbergern kam er nach dieser Verletzung jedoch nicht mehr so richtig in Tritt, hatte seinen Stammplatz nachhaltig verloren. Den Stammplatz erhoffte er sich sodann offensichtlich beim FCA: Am 04.01.2014 verkündeten die Augsburger die Verpflichtung Essweins, der einen Dreijahresvertrag erhielt.

In der Rückrunde 13/14 absolvierte Alexander Esswein 13 Spiele für den FCA und ihm gelang hierbei ein Assist. In der darauffolgenden Saison entwickelte er sich zum Teilzeit-Spieler. Er absolvierte 19 Partien und erzielte hierbei vier Scorerpunkte. Dies lag zum Teil auch an einer Verletzung an der Kniescheibe, die er sich zu Beginn der Saison zuzog. Wenn er beim FCA zum Einsatz kam, dann zeigt er sich durchaus polyvalent: er spielte zwar überwiegend auf Rechtsaußen, konnte aber auch als Linksaußen seine Fähigkeiten einbringen. Sein Verletzungspech blieb ihm in dieser Saison erneut treu, er verletzte sich im Winter ein weiteres Mal und verpasste acht Spiele wegen eines Muskelbündelrisses. Seine Teamkameraden qualifizierten sich in dieser Saison erstmalig für die Europa League. Grandios!

Die Saison 2015/16 war sicherlich sportlich seine erfolgreichste beim FCA. Er konnte 29 Spiele bestreiten und sechs Assists beisteuern. Er hatte in dieser Saison den Stammplatz auf Rechtsaußen sicher, erzielte unter anderem ein Tor gegen den FC Bayern und legte das wichtige 1:0 gegen Bayer Leverkusen vor. Er steuerte ebenfalls ein Tor beim 3:0 Sieg des FCA gegen Freiburg im DFB-Pokal bei. In der Europa League gelangen ihm weder Treffer noch Assists, dennoch kam er auf fünf Einsätze. Er saß im finalen Nervenkrimi gegen Partizan eine Gelbsperre ab, in beiden Partien gegen Liverpool spielte er jedoch 90 Minuten durch. Am Ende der Saison plagte ihn wieder die Verletzung der Vorsaison, der Muskelbündelriss setzte ihn fünf Spiele außer Gefecht.

Am 25.08.2016 verpflichtete ihn Hertha BSC für vier Jahre. Sportlich wurde er dort aber nicht wirklich glücklich. Nach weiteren Stationen in Stuttgart und einem zweiten Mal Berlin landete er – zu diesem Zeitpunkt drei Monate vereinslos- beim Zweitligisten SV Sandhausen. Dort spielt der ehemalige U21-Nationalspieler bis heute. In Augsburg war Alexander Esswein nicht unumstritten, viele Fans fanden ihn nicht bundesligatauglich. Allerdings war er 1 1/2 Saisons beim FCA auf dem rechten Flügel gesetzt. Seinen Speed und guten Torabschluss konnte man beispielsweise im Telekom Cup 2015 beobachten, dort erzielte er das zwischenzeitliche 1:1 zwischen dem FCA und FCB:

Marcel Ndjeng

Marcel Ndjeng Biyouha kam im Sommer 2009 zum FC Augsburg und sollte dort den offensiven, rechten Flügel bekleiden. Der Deutsch-Kameruner war zuvor für SC Paderborn, Arminia Bielefeld und Borussia Mönchengladbach am Ball. Beim FCA traf er auf seinen Ex-Trainer Jos Luhukay, dem er bereits schon zu Paderborn und Gladbach gefolgt ist und bis zum Ende seiner Karriere sollte er dem Niederländer noch ein weiteres Mal nachfolgen – zur Hertha. Der heute 39jährige Mittelfeldspieler bildete eine kongeniale Flügelzange auf außen mit seinem Pendant auf der Gegenseite, Ibrahima Traore. Dieses Duo mit seinem unermüdlichen Einsatz trug im zweiten Anlauf zum Bundesliga-Aufstieg im Jahre 2011 bei.

Der gebürtige Bonner erzielte in seiner Debütsaison beim FCA in 31 Partien 15 Scorerpunkte (5 Tore, 10 Vorlagen). Gegen Arminia Bielefeld am 3. Spieltag gab er beim wichtigen 2:1 – Sieg beide Torvorlagen. Gegen Fürth erzielte er sodann seinen ersten Doppelpack für rot-grün-weiß. Seine Einsätze absolvierte er zum Großteil im rechten Mittelfeld, aushilfsweise spielte er aber auch auf links. Im DFB-Pokal spielte er fünf Mal, erzielte hierbei zwei Treffer und eine Vorlage. Im Hinspiel der Relegation half Ndjeng als Rechtsverteidiger aus. Es half alles nichts, das Spiel ging mit 1:0 verloren. Das Rückspiel stand ebenfalls unter schlechten Sternen, denn Ibrahima Traore sah in Minute 56 die rote Karte. Der FCA verlor mit 0:2. Die Tore erzielten damals die beiden Clubberer Ilkay Gündogan und Eric Choupo-Moting.

In der darauffolgenden Saison war er sportlich schon nicht mehr so unverzichtbar, erzielte in elf Spielen nur drei Assists und war den Großteil der Saison einsatzlos im Kader. Dies lag unter anderem auch an einer hartnäckigen Schambeinentzündung. Von dieser erholte er sich in der laufenden Saison nicht mehr so wirklich. Den Aufstieg im Duell gegen den FSV Frankfurt erlebte er allerdings live auf dem Feld.

In der ersten Bundesligasaison des FCA kam Marcel Ndjeng auf 19 Partien, die er zumeist auf Rechtsaußen bestritt. Hierbei kam er auf vier Scorerpunkte (1 Tor, 3 Assists). 13 Saisonspiele verpasste er allerdings aufgrund einer weiteren Verletzung. Diesmal machte ihm eine Sprunggelenksverletzung zu schaffen. Im Sommer 2012 wurde bekannt, dass Ndjengs Vertrag beim FCA nicht verlängert wird. Er wechselte daher ablösefrei zum Bundesligaabsteiger Hertha BSC Berlin. Im Sommer 2018 beendete er seine aktive Spielerkarriere. Heute ist er bei seinem Heimatverein, dem Bonner SC tätig, bei dem er die Schnittstelle zwischen Nachwuchs und Senioren darstellt.

„Es gab viele erfolgreiche Jahre und unzählige schöne Momente. Aber der Aufstieg mit Augsburg war auf jeden Fall etwas Besonderes. Damit hatte damals niemand gerechnet. Schon im Jahr zuvor, in dem wir das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht hatten, waren wir nah dran. An diesen Erfolgen hat man einmal mehr gesehen, was im Fußball alles möglich ist. Es war eine perfekte Zeit, die ich nicht missen möchte.“

Marcel Ndjeng im Interview auf die Frage, woran er sich am liebsten in seiner Karriere zurück erinnert

Marco Richter

Marco Richter ist ein echtes Augsburger Eigengewächs. Der Offensivspieler spielt seit seinem 14. Lebensjahr beim FCA. Der heute 23jährige wurde im Jahre 1997 im nahen Friedberg geboren. Ausgebildet wurde er in der Jugend zum Großteil beim FC Bayern München, sein Heimatverein ist der SV Ried 1951 im Landkreis Aichach-Friedberg.

Am 22.05.2015, dem 34. Spieltag, kam er bei der 1:2 Niederlage gegen den FC Ingolstadt II zu seinem Debüt im FCA-Dress. In der Saison 2015/16 hatte er schon 18 Einsätze zu verzeichnen und erzielte hierbei sieben Tore. In der A-Junioren-Bundesliga schoss er alles kurz und klein: in nur 16 Partien traf Marco satte 24 Mal ins gegnerische Tor. 2016/2017 gelang ihm sodann der Durchbruch bei der Augsburger Reserve. In 27 Punktspielen erzielte er beeindruckende 23 Treffer. Dadurch zählte er zu den drei treffsichersten Spielern der Liga. Alleine in einem Spiel, am 3. Spieltag gegen den SV Seligenporten, traf Richter sieben Mal ins gegnerische Netz. Dies erregte überregionale öffentliche Aufmerksamkeit.

Am 14.10.2017 kam Marco Richter zu seinem Profidebüt in der Bundesliga: Beim 2:2-Remis gegen die TSG Hoffenheim wurde er in der 87. Spielminute für Kevin Danso eingewechselt. Am 21. Spieltag der selben Saison erzielte er seinen ersten Profitreffer. Beim Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt gelang ihm der 3:0-Endstand. Die Frankfurter liegen Marco offenbar, denn am 14.04.2019 erzielte er gegen ebenjene Eintracht seinen ersten Doppelpack in der Bundesliga.

Marco Richter ist ein echter Allrounder in der Offensive. In der Jugend und in der Reserve häufig als Stürmer oder hängende Spitze unterwegs, spielt er bei den Profis eher auf Außen. Hierbei ist er sowohl links als auch rechts außen einsetzbar. Bei den FCA Fans hat Richter als Eigengewächs eigentlich ein gutes Standing, seine Wechsel-Avancen in Richtung Köln letzten Herbst nehmen ihm aber einige im Augsburger Fanlager noch übel.

Marco Richter ist auch äußerst erfolgreich in den U-Nationalmannschaften des DFB. Er absolvierte sowohl Spiele für die U20 als auch für die U21. Zuletzt war er bei der U21-EM 2019 in Italien im Einsatz und erzielte dort drei Tore. Anfang Juli wurde Marco von Stefan Kuntz in den deutschen Kader für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Japan berufen. Wir wünschen ihm ganz viel Erfolg in Tokio und hoffen, dass sein Pass bald wieder auftaucht! 🙂

Daniel Caligiuri

Der deutsch-italienische Fußballspieler Daniel Caligiuri ist noch ganz frisch im Augsburger Trikot. Seit Sommer 2020 schnürt er seine Fußballschuhe für den FCA. Vorher hat der in Villingen-Schwenningen (Baden-Württemberg) geborene Mittelfeldspieler beim SC Freiburg, VfL Wolfsburg sowie beim FC Schalke 04 gespielt. Mit Caligiuri hat der FCA einen sehr erfahrenen Mann verpflichten können, der bereits einige Champions League Einsätze zu verbuchen hat. Heute ist Daniel 33 Jahre alt und ist seit Ende 2020 Vater eines Sohnes. Für den FCA hat „Cali“, wie er von Fans und Mitspielern genannt und gerufen wird, 33 Einsätze zu verbuchen. Hierbei gelangen ihm sechs Treffer und fünf Vorlagen. Seine Hauptposition ist Rechtsaußen. Er spielte beim FCA im Laufe der Saison jedoch auch schon Linksaußen und im offensiven Mittelfeld.

Cali hat sich insbesondere in der Hinrunde der Saison 20/21 ins Herz der FCA Fans gespielt. Mit seiner kampfbetonten und lauffreudigen Spielweise passt er sehr gut zum FC Augsburg. Direkt am 2. Spieltag absolvierte er sein bestes Spiel bis dato im FCA-Dress: Gegen den BVB führte der FCA früh mit 2:0 und besiegte den Meisterschaftsanwärter. Cali steuerte hier sowohl die entscheidende Vorlage zum 1:0 sowie das Tor zum 2:0 selbst bei. Mit seinem Treffer zum 1:1 gegen Gladbach sicherte uns Cali am 21.11.20 einen Punkt. In der Rückrunde lief Daniel Caligiuri, wie viele andere FCA-Profis, seiner Form etwas hinterher und musste am 30. Spieltag eine Gelbsperre absitzen. Bis 2023 ist er noch vertraglich an den FCA gebunden, bis dahin werden wir sicherlich noch viel Freude an dem Ex-Schalker haben!

Zuletzt gab Daniel unserem Nachwuchsstürmer Maurice Malone Nachhilfe in Sachen Elfmeterschießen. Seht selbst:

André Hahn

Kommen wir nun zu einem echten Augsburger Urgestein. Einem der letzten verbliebenen FCA-Urgesteine, nach dem Abgang von Kapitän Baier. Die Glanzpunkte seiner Karriere sind eng verdrahtet mit denen des FCA. Der bald 31jährige Offensivspieler – er feiert am 13. August seinen Geburtstag – ist in Otterndorf an der Nordseeküste geboren und stammt selbst aus einer sportlichen Familie. Sein Opa war Bundestrainer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, sein Vater Handballer. Und Hahn selbst lernte in jugendlichen Jahren den Beruf des Fahrzeuglackierers.

In der A-Jugend kickte André Hahn beim FC Bremerhaven und stieg mit diesem im Jahr 2008 in die Regionalliga Nord auf. Im Anschluss daran wechselte er zum Hamburger SV, dort spielte er sieben Mal für die A-Junioren in der Bundesliga. Er kam weiterhin auch für die zweite Mannschaft in der Regionalliga zum Einsatz. 2010 wechselte er für ein Halbjahr zum FC Oberneuland, bevor er zum Drittligisten TuS Koblenz transferiert wurde. Dort blieb er ebenfalls nur ein halbes Jahr. Zur Saison 2011/12 unterschrieb er bei den Kickers aus Offenbach. Hier wusste der schnelle Offensivspieler durchaus von sich zu überzeugen, sodass der FCA in der Winterpause 12/13 bei den Verantwortlichen der Offenbacher anklopfte. Eine Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf. Hahn unterzeichnete einen Vertrag bis 2016 und debütierte noch im Laufe des Januars 2013 in der Bundesliga gegen Düsseldorf. Sein erstes Bundesligator erzielte er in der Folgesaison gegen Gladbach am 27.09.2013.

Die Saison 2014/2015 war sportlich mit das Beste, was der FCA jemals zu bieten hatte. Einen großen Anteil daran hatte André Hahn. Der damals 24jährige kam in 32 Partien zum Einsatz, erzielte 12 Treffer und 9 Assists. Darunter beispielsweise je ein Doppelpack gegen Mainz am 11. Spieltag und gegen Eintracht Braunschweig am 16. Spieltag sowie gegen Stuttgart an Spieltag 20. Diese famose Leistung des überwiegend auf dem rechten Flügel eingesetzten Jungspunds blieb auch nicht unerkannt. So wurde Hahn am 28.02.2014 von Jogi Löw erstmals für die deutsche Nationalmannschaft nominiert. Leider wurde er am 5. März gegen Chile sodann nicht eingesetzt, jedoch stand er im vorläufigen Kader für die WM2014. Ein großer Erfolg für Hahn, ein großes Lob für den FCA. Leider schaffte er es nicht in den endgültigen Kader, aber der erste deutsche Nationalspieler des FCA seit dem großen Helmut Haller, das war er: André Hahn. Er absolvierte sein erstes und einziges Länderspiel am 13.05.14 gegen Polen – ausgerechnet in Hamburg.

Im Sommer 2015 wechselte Hahn zu Borussia Mönchengladbach und brach allen FCA-Fans das Herz. Sportlich wurde André fernab des Lechs aber nirgendwo so glücklich wie beim FCA. Mit Gladbach spielte er Champions League, brach sich dort aber auch das Schienbein und fiel lange aus. Nachdem er kaum mehr Einsatzzeiten für sich verbuchen konnte, suchte er das weite oder für ihn auch sehr nahe: Er wechselte zur Saison 17/18 zum HSV.

Dort absolvierte er sein erstes Bundesligaspiel ausgerechnet gegen den FCA. Der HSV als Krisenclub des Nordens stieg am Ende der Saison sang- und klanglos erstmalig aus der Bundesliga ab. Und Hahn sehnte sich nach Ruhe und Geborgenheit. Der FCA rief an und Hahn sagte zu. Hier absolvierte er am 28.11.2020 sein 100. Bundesligaspiel und stieg nun endgültig zur Augsburger Legende auf. Trotz Corona-Infektion spielte Hahn eine bärenstarke Saison (ganz im Gegenteil zu vielen Mitspielern) und verbuchte aller Widerstände zum Trotz in 29 Spielen 8 Tore und 5 Vorlagen. Er ist der torgefährlichste Spieler (8 Tore), der beste Scorer (13 Scorerpunkte) und zudem noch einer der lauffreudigsten Spieler der abgelaufenen Saison. Chapeau, André Hahn.

Und wir wünschen uns zum Abgesang: Der Hahn muss laufen – noch ganz lang!

Abstimmung

Nun aber genug mit den ganzen Liebesbekundungen (und ja, ich habe schon meinen Favoriten gefunden!) Votet nun nachfolgend gerne wieder für den Spieler, der eurer Meinung nach der Spieler des Jahrzehnts auf der Position im rechten Mittelfeld ist:

Wer war der rechte Mittelfeldspieler des Jahrzehnts?

  • André Hahn (81%, 115 Votes)
  • Marcel Ndjeng (13%, 18 Votes)
  • Marco Richter (4%, 6 Votes)
  • Alexander Esswein (1%, 2 Votes)
  • Daniel Caligiuri (1%, 1 Votes)

Total Voters: 142

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Torhüterwechsel

Am gestrigen Freitagabend wurde bekannt, was sich seit einigen Tagen bereits angedeutet hat: Der dritte Keeper des FCA, Benjamin Leneis, verlässt den FCA für ein Jahr gen Magdeburg. Dort will der Torhüter aus der eigenen Jugend endlich durchstarten auf Profiebene und fleißig Spielminuten sammeln. Vorher wurde jedoch sein Vertrag beim FCA verlängert.

Um diesen Abgang und ggf. auch den von Daniel Witetschek (Keeper der 2. Mannschaft in der Regionalliga Bayern), der zuletzt zum Bayernligisten TSV Landsberg wechselte, aufzufangen, wurde Junioren-Nationalmannschaftskeeper Daniel Klein verpflichtet. Er kommt von der TSG Hoffenheim. Zwei weitere FCA-Junioren-Torhüter verlassen den Verein, dazu im Folgenden mehr.

Maximilian Retzer zum VfR Garching

Der 18jährige Maximilian Retzer, seit 01.01.2018 beim FCA, war zuletzt Ersatz-Torhüter der U19-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest. Er hat dort allerdings kein Spiel für Rot-Grün-Weiß bestritten. In der U17 des FCA war er zuvor häufiger am Ball. Dort bestritt er in der B-Junioren Bundesliga Saison 2018/19 10 Spiele und kassierte 12 Gegentore. Nun wechselt er zum Bayernligisten VfR Garching, dort kickte er in der Jugend schon einmal. „Auf der Torwartposition sind wir sehr gut besetzt“, so der Garchinger Trainer Flicker gegenüber des Münchner Merkur.

Kevin Malone zum „Club“

Sein Teamkollege und kleiner Bruder von Profispieler Maurice Malone, Kevin Malone, verlässt den FCA ebenfalls. Der 17jährige Deutsch-Amerikaner war zuletzt Ersatzkeeper der U19 und U23 des FCA. Zuvor hütete er das Tor der U17 Bundesligamannschaft. 2018 war Kevin Malone vom FC Königsbrunn ins Augsburger Nachwuchsleistungszentrum gewechselt. Nun verlässt Malone die Heimat um beim Club Tore zu verhindern, dort verstärkt er die U19 der Nürnberger.

Daniel Witetschek zum TSV Landsberg

Daniel Witetschek war zuletzt ebenfalls Keeper der U23 Mannschaft. Dort teilte er sich die Spiele in der Regionalliga Bayern mit dem ebenfalls scheidenden Benjamin Leneis, kommt in der Corona-Saison 19/21 immerhin auf 15 Einsätze für die „Zwote“. Der 20jährige Torwart spielt seine komplette Laufbahn bereits beim FCA.

Nun trennen sich die Wege: Daniel Witetschek wechselt zur kommenden Saison zum Bayernligisten TSV 1882 Landsberg. Der sportliche Leiter der Landsberger, Jürgen Meissner, äußerte sich gegenüber dem bfv wie folgt: „Mit Daniel konnten wir unseren absoluten Wunschkandidaten verpflichten.“ Der TSV Landsberg geht mit einem jungen Torwartgespann in die kommende Bayernliga-Saison, neben Daniel Witetschek (20) stehen noch Sebastian Hollenzer (22, kommt vom FC Pipinsried) und Maximilian Stahler (20) im Kader.

Benjamin Leneis zu Magdeburg

Das scheidende Torhüter-Quartett komplettiert der dritte Torhüter der FCA-Profis: Benjamin Leneis. Der mittlerweile 22jährige hat im Jahr 2018 seinen ersten Profivertrag beim FCA unterschrieben und ist seither dritter Keeper der Bundesliga-Mannschaft. Damals beteuerte Stefan Reuter, man traue Leneis den Sprung in die Bundesliga zu.

Seit 2015 war Leneis Teil des FC Augsburg, durchlief alle Stationen von der U17 bis zu den Profis. Der gebürtige Münchner mit 1,95 Metern Gardemaß war die letzten Tage bereits Gastspieler beim Drittligisten 1. FC Magdeburg und fuhr mit dem Club ins Trainingslager. Nun wurde am gestrigen Freitagabend offiziell bekannt gegeben, dass die Magdeburger Leneis für eine Saison ausleihen werden. Der zuletzt als Stammtorhüter der zweiten Mannschaft gesetzte Leneis wird dort den Konkurrenzkampf anheizen, so Magdeburger Torwarttrainer Matthias Tischer: „Benjamin ist ein gut ausgebildeter Torhüter vom FC Augsburg. Er passt gut in unsere Ausbildungsphilosophie und wird die Konkurrenzsituation im Tor beleben und annehmen.“

Leneis‘ bis 2023 datierter Vertrag wird seitens des FCA bis 2024 verlängert. Stefan Reuter hierzu: „Wir wünschen Benjamin Leneis alles erdenklich Gute, vor allem, dass er viele wichtige Erfahrungen sammelt und die erhoffte Spielpraxis in Magdeburg erhält.“

Daniel Klein zum FCA

Im Gegenzug hat der FCA die Verpflichtung des deutschen Junioren Nationaltorhüters Daniel Klein bekannt gegeben. Der 20jährige gebürtige Heidelberger hat seine fußballerische Ausbildung bei der TSG 1899 Hoffenheim genossen und zuletzt bei der U23 der Hoffenheimer das Tor gehütet. In der letzten Saison in der Regionalliga Süd/Südwest kam er auf 16 Einsätze, bekam 30 Gegentore und spielte zweimal zu null. Klein erhält beim FCA einen Vertrag bis 2025. Daniel Klein ist ehemaliger deutscher U19-Nationalspieler.

„Ich freue mich über den Wechsel zum FCA, weil ich überzeugt bin, dass dies genau der richtige Schritt ist, um mich sportlich und menschlich weiterzuentwickeln. Hier kann ich auf höchstem Niveau trainieren und möchte den nächsten Schritt in meiner Karriere machen“, so Daniel Klein auf der FCA Website. Er wird das Torhüter Trio um Rafal Gikiwiecz und Tomas Koubek ergänzen.

Stefan Reuter freut sich jedenfalls offensichtlich über den Neuzugang: „Wir freuen uns, dass wir auf der Torhüterposition in dieser Konstellation sehr gut aufgestellt sind. Wir bekommen mit Daniel Klein einen jungen Torhüter mit großem Potenzial, der die Chance hat, sich in unserem Bundesliga-Kader zu entwickeln und zu beweisen.“

Felix Schäfer trainiert bei den Profis

Der 20jährige Felix Schäfer geht wohl als neue Nummer eins der U23 des FCA in die kommende Regionalliga Saison. Er stand zuletzt beim Saisonauftakt der Profi-Mannschaft auf dem Platz. Der Torhüter ist einer von vier Nachwuchsspielern, die die Chance erhalten, sich bei den Profis im Training anzubieten. In der letzten Saison konnte er ein Spiel für die U23 absolvieren, im Jahr zuvor in der Saison 19/20 hatte er 20 Einsätze in der U19-Bundesliga zu verzeichnen.

Torhütermangel?

Trotz des externen Zugangs in Person von Daniel Klein fehlen vor allem im Nachwuchs Torhüter. In der U23 wird derzeit nur Felix Schäfer als Torhüter aufgeführt, die Regionalligamannschaft des FCA startet am 17.07. gegen den FC Bayern II in die neue Saison. Ein Backup für Schäfer wäre wahrlich noch wünschenswert.

Die U19 hat derzeit (gemäß Kaderliste von Transfermarkt.de) ebenfalls nur einen Torhüter im Kader, dieser heißt Patrick Sander und ist 18 Jahre jung. Auch hier fehlt es an Masse auf dieser Position. Die U17 führt zwei Torhüter in der Kaderliste, beide frisch 17 Jahre alt geworden (Alen Kenjar, Marcel Lubik).

Man kann hier tatsächlich froh sein, dass wir das Torhüter Problem nicht in der ersten Mannschaft haben. Jedoch könnte das vermehrte Abwandern junger Nachwuchstorhüter System haben und zu Problemen führen, so dass man in der Profimannschaft die dritte Torhüterposition nicht mehr – wie in den letzten 10 Jahren zumeist der Fall (s. Gelios, Leneis) – mit einem Nachwuchskeeper besetzen kann, sondern extern ergänzen muss. Unsere Nachwuchskeeper konnten sich derweil nie in Augsburg durchsetzen, obwohl sie durchaus Bundesliga Format haben, wie Ioannis Gelios zuletzt nachhaltig bei Holstein Kiel bewies.

Wir werden gespannt verfolgen, wie es Daniel Klein beim FCA ergehen wird und wie der Plan mit ihm aussieht. Auch werden wir Benjamin Leneis in Magdeburg beobachten. In einem der beiden Keeper könnte ggf. sogar die Augsburger Zukunft liegen.

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