Puppngschwätz: Zu Gast im Wespennest

Nach dem beinahe schon desaströsen Auftritt der Augsburger Jungs in Freiburg, den Florian Niederlechner sogar als „Angsthasenfußball“ beschrieb, wartete in dieser Woche ein echter Kracher auf die Spieler unseres Lieblingsvereins. Am Samstagnachmittag ging es gegen niemand Geringeren als den bis dato Tabellenvierten Borussia Dortmund. Doch nicht nur auf diese Partie haben wir in dieser Woche einen Blick geworfen, sondern auch die C-Juniorinnen habe ich mir mal genauer angeschaut. Zudem standen zwei Spiele der U23 und die Pokalpartie unserer Damenmannschaft in der heimischen Karl-Mögele-Sportanlage statt. Auch die Nationalmannschaftsfahrer für die vorstehende Länderspielpause wollen wir natürlich nicht außer Acht lassen.

Oh du liebe Länderspielpause

Die letzte Ligaunterbrechnung liegt noch gar nicht so lange zurück, da steht auch schon wieder die nächste an. Für zahlreiche europäische aber auch südamerikanische Fußballmannschaften geht es in den kommenden beiden Wochen in die nächste Runde der Qualifikation für die umstrittene Weltmeisterschaft 2022 in Katar.

Auch auf Seiten des FC Augsburg wurden gleich mehrere Spieler nominiert, um ihre Länder auf internationaler Ebene zu vertreten. So wurde Frederik Winther erneut in die U21 Dänemarks berufen. Für die Dänen geht es in der Gruppenphase der U21-EM-Qualifikation gegen Schottland und den aktuellen Tabellenführer Belgien, die aber schon ein Spiel mehr hinter sich gebracht haben.

Ebenfalls nominiert wurde unsere Nummer 11 Michael Gregoritsch. Für ihn geht es mit der österreichischen Nationalmannschaft in der WM-Quali gegen Färöer und gegen Tabellenführer Dänemark. In der Gruppe F liegt das Team von Trainer Franco Foda derzeit mit 7 Punkten auf Platz 4. Für die Teilnahme an der Weltmeisterschaft müssten die Österreicher in den kommenden Spielen noch auf Platz 2 klettern. Stand jetzt haben sie einen Rückstand von 4 Punkten.

Sollte er bis dahin seine Krankheit auskuriert haben, darf auch unser Schweizer Flügelflitzer Ruben Vargas wieder internationale Luft schnuppern. Für die Nati geht es am 09.10.2021 zuhause gegen Nordirland, bevor am 12.10.2021 ein Auswärtsspiel in Litauen stattfindet. Das Schweizer Nationalteam liegt in der Tabelle auf Rang 2 hinter Europameister Italien und hätte somit die Qualifikation sicher. Leider sind es noch vier Spieltage, bis das Ergebnis feststeht. Unser Stürmer Andi Zeqiri, der beim letzten Mal ebenfalls an Rubens Seite zur Nationalmannschaft fahren durfte, wurde dieses Mal nicht nominiert. Doch so kann er sich vielleicht noch besser in unser Team einfügen, wie er es schon getan hat.

Auch unser Panther Sergio Córdova darf zu seiner Nationalmannschaft reisen. Für Venezuela stehen gleich 3 WM-Qualifikationsspiele an: Gegen Brasilien, Ecuador und Chile. Da die letzte Partie gegen Chile erst am 14.10.2021 stattfindet, müssen wir damit rechnen, dass uns „La Pantera“ in der wichtigen Partie gegen Arminia Bielefeld, wohl eher nicht zur Verfügung stehen wird. Dies trifft ebenfalls auf Carlos Gruezo zu, der mit Ecuador auf Bolivien (07.10.2021) und Kolumbien (14.10.2021) trifft. Zudem kommt es am 10.10.2021 zum vereinsinternen Duell gegen Sergio Córdovas Venezuela.

Ebenfalls freuen dürfen sich Fredrik Jensen, der mit der finnischen Nationalmannschaft gegen die Ukraine und Kasachstan auflaufen wird, sowie Robert Gumny, dem wir herzlich zur Nominierung in Polens A-Kader gratulieren. Für die polnische Nationalmannschaft geht es gegen Albanien und San Marino. Wir drücken Robert die Daumen, dass er ein wenig internationale Luft auf dem Platz schnuppern darf.

Nach seiner Nominierung für die U21 Polens, darf Robert Gumny nun auch für die Profis ran (Foto: Christian Kaspar via imago)

Und auch Bundesligadebütant Lasse Günther darf erneut internationalen Boden betreten. Mit der deutschen U19-Auswahl tritt der beim so genannten Vier-Nationen-Turnier an. Hierbei trifft die Jugendnationalmannschaft auf die Slowakei (6.10.), Portugal (9.10.) und die Niederlande (12.10.)

Ein Blick auf die jungen Augsburgerinnen

An dieser Stelle möchte ich gerne mal eine Sache hervorheben. Natürlich leidet jeder FC Augsburg Fan Woche für Woche mit der Profimannschaft, denn sie sind das Aushängeschild unseres geliebten Vereins. Doch dahinter steckt so viel mehr. Insgesamt hat der FCA neben den Profis, der „Zwoten“ und den Damen weitere 15 Teams, die Woche für Woche ihr Bestes für den Club geben. Für jeden einzelnen Spieler ist es eine riesengroße Ehre, das Augsburger Wappen mit der Zirbelnuss auf der Brust tragen zu dürfen. Und dennoch bekommen sie nur selten die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdient haben. Ich selbst bin derzeit des Öfteren bei den C-Juniorinnen zu Gast und kann daher sagen, dass hier nicht nur eine hervorragende Trainerleistung gezeigt wird, sondern dass man auch hier die typischen Augsburger Vereinswerte lebt. Die Mädchen sind eine eingeschworene Truppe und geben in jeder einzelnen Spielminute alles füreinander, aber auch für den „ihren“ FCA.

Am Freitag spielten jene Mädels gegen die C-Juniorinnen des SV Mering. Unter den prominenten Augen von Ex-FCA-Stürmer Sascha Mölders, dessen Tochter bei der gegnerischen Mannschaft spielt, sah man eine kämpferische Leistung der Augsburger Nachwuchsdamen. Zwar ging das Spiel leider mit 4:2 verloren, doch an Mut und Kampfgeist ließ es das Team von Trainer Dirk Mielich nicht mangeln. Mering ging bereits nach 3 Minuten durch Madeleine Mayer in Führung, allerdings konnte Stürmerin Emily Kaiser (Ja, mein Mutterstolz zwingt mich dazu, den Namen zu erwähnen) noch vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich erzielen. Und das mit links, obwohl das wirklich nicht ihre Schokoladenseite ist!

In der 42. Minute gelang den Meringern das 2:1. 7 Minuten später fiel erneut der Ausgleich, dieses Mal jedoch durch ein Eigentor. Leider bekam man Madeleine Mayer in der Folge nicht in den Griff, die in der 51. und in der 62. Minute zweimal die Kugel im Augsburger Netz versenken konnte. Dennoch lässt sich sagen, dass die Augsburger Mädels sich niemals aufgegeben haben. Bis zum Schluss versuchten sie alles, um die Partie noch auszugleichen oder sogar zu drehen. Doch manchmal soll es einfach nicht sein.

Die C-Juniorinnen stehen nach derzeit zwei Spielen und 3 Punkten auf dem 3. Tabellenplatz der Gruppenliga Kreis Augsburg. Tabellenführer ist der SV Mering, der aber bereits drei Partien absolviert hat.

Eine Einheit auf und neben dem Platz – Halbzeitanalyse der C-Juniorinnen (Foto: Ralph Reuchlein via FC Augsburg – Frauen-und Mädchenfußball)

Und jetzt ist es an der Zeit, dass ich hier einmal die Werbetrommel rühre. Ich bin der Meinung, dass jedes einzelne Team des FC Augsburg es verdient hat, vor einer gewissen Anzahl an Fans spielen zu dürfen. Egal, welches Geschlecht oder Alter sie haben. Jeder einzelne Spieler vertritt den Club und dessen Werte nach außen und ich finde es nur fair, wenn man diese genauso unterstützt wie die Profis. Deswegen nehmt euch doch mal Zeit und schaut bei einer unserer Jugendmannschaften zu. Die Spielzeiten findet man ganz einfach auf der Homepage des BFV. Glaubt mir, wenn ich euch sage, dass das sehr großen Spaß macht.

Die nächsten Partien der C-Juniorinnen, bei denen auch ich wieder brüllend am Seitenrand stehen werde (Sorry im Voraus, Dirk!), finden am 09.10.2021 in Eurasburg (Anpfiff: 11:00 Uhr) und am 17.10.2021 (Anpfiff: 10:30 Uhr) in der heimischen Sportanlage Süd statt. Kommt doch einfach mal vorbei und feuert sie kräftig an. Die Mädels würden sich sicher sehr darüber freuen!

Auf und Ab in der U23

Nach der 4:0-Pleite in der Vorwoche gegen den FV Illertissen hatte unsere „Zwote“ diese Woche einiges wieder gut zu machen. Tja, aber die Aufgabe hätte eindeutig leichter sein können. Denn auch wenn in dieser Woche zwei Heimspiele in der Rosenau auf dem Programm standen, war am Dienstag kein Geringerer als der Tabellenzweite SpVgg Bayreuth zu Gast, die mit dem derzeitigen Tabellenführer FC Bayern München II punktmäßig gleichauf liegen.

Trotz einiger namhafter Spieler wie Noah Sarenren Bazee und Michael Gregoritsch, ließen sich die jungen Augsburger leider gegen die Wand spielen. So leid es mir tut, das sagen zu müssen, aber ein 2:6 lässt sich einfach nicht mehr schön reden. Unter den Augen von Bundesliga-Schiedsrichter Florian Badstübner, lag unsere „Zwote“ bereits nach 39 Minuten mit 0:3 zurück. Die Tore für Bayreuth schossen Stefan Maderer, Edwin Schwarz per Elfmeter und Tim Danhof. Mit hängenden Köpfen ging es in die Halbzeit. Trotzdem legte man gleich zu Beginn von Hälfte 2 einen furiosen Auftritt hin. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff konnte Noah Sarenren Bazee auf 1:3 verkürzen und man dachte schon, dass die Jungs noch einmal angreifen würden.

Pustekuchen… Bis zur 87. Spielminute konnte die Spielvereinigung aus Bayreuth die Kugel noch drei Mal im Kasten von Felix Schäfer versenken. In der 89. Minute traf Marcus Müller zwar noch zum 2:6 – Endstand, doch man konnte alles in allem dennoch von einem gebrauchten Abend sprechen.

Ausgleich in letzter Sekunde

Das zweite Heimspiel fand am Samstagnachmittag statt. Die Rot-Grün-Weißen durften um 13:00 Uhr gegen den Neunten der Tabelle – den SV Heimstetten – ran. Dort steht im Übrigen der Sohn unseres Sportdirektor Stefan Reuter (Junior) unter Vertrag. Aus dem Profikader stand Trainer Josef Steinberger nur Tim Civeja zur Verfügung. Alle anderen wie Lasse Günther oder Noah Sarenren Bazee wurden in Dortmund gebraucht.

Die Partie Elfter gegen Neunter schien für unsere „Zwote“ ähnlich schlecht zu starten, wie das vorherige Spiel gegen Bayreuth. Innerhalb von zwei Minuten (38. und 40.) konnte Stürmer Lukas Riglewski die Gäste noch vor der Halbzeit mit 0:2 in Führung bringen. Die anwesenden Fans zitterten ob der erneut drohenden Niederlage, vor allem weil Trainer Steinberger mit Christian Köppel und Fabian Wessig doch eher zwei defensiv ausgerichtete Spieler in der Halbzeitpause brachte. Es sah auch alles zunächst danach aus, doch kurz vor Schluss passierte schließlich doch noch das rettende Wunder. In der 89. Spielminute konnte Dorian Cevis den Anschluss erzielen, was den Fuggerstädtern neuen Auftrieb gab. Und wieder nur zwei Minuten später, zappelte der Ball noch einmal im Heimstetter Netz. Stürmer Marco Nickel machte seinen dritten Saisontreffer und rettete der U23 somit einen Punkt.

In der Tabelle der Regionalliga bleibt unsere „Zwote“ somit auf dem elften Rang mit 19 Punkten und einem Torverhältnis von 25:29 Toren. Die nächste Partie steht bereits am kommenden Freitag an. Um 19:00 Uhr trifft der FCA hier auf SC Eltersdorf, die derzeit mit 17 Punkten auf Tabellenplatz 15 liegen.

Pokalspiel der Augsburger Damen

Am Sonntag, den 03.10.2021, stand für die Augsburger Damenmannschaft die 2. Runde im Bezirkspokal Schwaben an. Anpfiff der Partie gegen den höherklassigen FC Loppenhausen war um 17:00 Uhr in der heimischen Karl-Mögele-Sportanlage.

Vor den Augen zahlreicher Zuschauer und der Jugendabteilung legten die Augsburger Mädels einen Auftritt hin, der sich gewaschen hatte. Loppenhausen versuchte zu Beginn mit aggressivem Pressing die FCA-Damen zu frühen Ballverlusten zu zwingen, doch die Fuggerstädterinnen konnten sich mit spielerischen Mitteln sehr gut lösen und spielten anschließend mit viel Zug nach vorne. Das wurde bereits in der 7. Minute belohnt, als Carmen Drescher nach Vorarbeit von Felicitas Mayr zum 1:0 einnetzte. Nur 6 Minuten später traf Franziska Kohlberger nach einer präzise getretenen Ecke von Amelie Rottländer per Kopf zum 2:0.

Die Zwei-Tore-Führung brachte natürlich Sicherheit ins Augsburger Spiel und so konnten die Mädels ruhig aus der Defensive heraus agieren. Die einzige Chance für den Bezirksoberligist war ein Freistoß, der aber nicht platziert genug geschossen wurde. Noch vor dem Halbzeitpfiff konnte Amelie Rottländer sogar noch einen Distanzschuss im gegnerischen Kasten versenken, sodass es mit 3:0 in die Pause ging.

Die 2. Hälfte ging mit einer Druckphase der Gäste los, doch davon ließen sich die Rot-Grün-Weißen nicht beeindrucken. Im Gegenteil, ab der 63. Minute legten sie erst so richtig los. Zuerst verwandelte Tanja Keller eine Vorlage von Ivana Zeba, ehe nur 4 Minuten später erneut Amelie Rottländer per Distanzschuss traf. Noch immer hungrig erarbeiteten sich die Mädels Chance um Chance, die auch noch weitere Früchte trugen. Erst erhöhte Drescher in der 81. Minute auf 6:0, bevor Anja Bürger in der 86. und noch einmal Carmen Drescher selbst in der 90. Minute schließlich den finalen Punkt setzten.

Über ein 8:0 gegen einen Bezirksoberligisten kann man nur jubeln (Foto: Ralph Reuchlein via FC Augsburg – Frauen-und Mädchenfußball)

Die Partie endete mit einem glorreichen 8:0!!! Damit ziehen unsere Mädels hochverdient in das Viertelfinale des Bezirkspokals ein. Das nächste Ligaspiel der Damenmannschaft steht am 10.10.2021 um 11:00 Uhr beim TSV Peiting an.

Das Highlight der Woche: Augsburg trifft auf die Borussia aus Dortmund

Eigentlich ging ich mit einer recht entspannten Einstellung in die Partie gegen Dortmung. Jeder rechnete mit einer Niederlage und ganz ehrlich: etwas Schlimmeres konnte ja auch nicht passieren. Borussia Dortmund ist schließlich nicht irgendwer, sondern eine der besten Mannschaften der Bundesliga. Das einzige, was ich mir von dem Spiel erwartete, war eine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich zur Partie gegen Freiburg. Und da wurde ich absolut nicht enttäuscht! Ganz im Gegenteil sogar. Unsere Jungs haben die Herausforderung angenommen und mit viel Leidenschaft und Mut gegen den klar favorisierten Gegner mitgehalten.

Gleich 7 Ausfälle hatte unser FCA zu verkraften. Neben den Langzeitverletzten Alfred Finnbogason, Felix Uduokhai und Jan Morávek fehlten in Dortmund der immer noch verletzte Iago (Schulterverletzung) sowie die krankheitsbedingt zu Hause Gebliebenen Rubén Vargas (reiste vom Mannschaftshotel ab), Niklas Dorsch und André Hahn. Morávek nahm diese Woche zwar schon am Mannschaftstraining teil, doch ein Einsatz im Kader kam für ihn nach einer schwerwiegenden Adduktorenverletzung noch zu früh. Gleiches gilt für Innenverteidiger Felix Uduokhai, der sich aber schon im Aufbautraining befindet. Wir wünschen den angeschlagenen Spielern auf diese Weise gute Besserung und eine schnelle Genesung!

Aufgrund der vielen fehlenden Stammkräfte bekamen die Augsburger Fans daher eine recht überraschende Startaufstellung gegen Dortmund zu sehen, die so noch nie zusammen gespielt hat.

Gikiewicz – Pedersen, Oxford, Gouweleeuw, Gumny – Strobl, Gruezo – Córdova, Maier, Caligiuri – Zeqiri

Es las sich nach einem klassischen 4231. Allerdings überraschte die Taktik dann doch, denn gerade im Spielaufbau bekam man häufiger die zuvor gut funktionierende 3er-Kette zu sehen, sodass man eigentlich von einem 343 sprechen konnte. Die Innenverteidigung bildeten hierbei Oxford, Gumny und unser Abwehr-Jeff. Die Außenverteigerpositionen übernahmen Pedersen und Caligiuri, während Gruezo und Strobl das Mittelfeld dicht machen sollten. Vorne sollten die 3 Youngster um Neuzugang Arne Maier ordentlich Dampf machen.

Nichts für schwache Nerven

Um 15:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Tobias Welz die Partie im Signal Iduna Park in Dortmund an. Vor ca. 41.000 Fans bekam man von Beginn an ein spritziges Spiel aber auch eine kämpferische Leistung der Fuggerstädter zu sehen. Der erste Abschluss gehörte nach drei Minuten unseren Rot-Grün-Weißen, als Caligiuri vom rechten Strafraumeck abzog und Ex-Augsburger Gregor Kobel prüfte. Zwar kann man hier nicht unbedingt von einer zwingenden Chance sprechen, doch man setzte schon mal ein Zeichen, dass man keineswegs gewillt war, sich einfach nur hinten rein zu stellen und die eigene Bude dicht zu machen.

Dies allerdings rüttelte Borussia Dortmund wach, die in der Folge den Spielbetrieb übernahmen. In der 6. Minute schaffte es Dortmund-Kapitän Marco Reus die Augsburger Abwehr zu durchbrechen, doch unser Abwehr-Jeff konnte im letzten Moment zur Ecke klären. Genau jener Jeff, der nur 3 Minuten später erneut im Fokus stand. Bei einem fast schon harmlosen Zweikampf trat Gouweleeuw Dortmund-Stürmer Malen, der den Ball mit seinem Körper abschirmte, hinten in die Hacke. Eine unglückliche aber auch unnötige Aktion, deren Folge ein Strafstoß für Dortmund war, den Raphael Guerreiro lässig und eiskalt verwandelte.

Nun hieß es also wieder einmal einem frühen Rückstand hinterher zu laufen. Zudem musste man auch noch zwei gelbe Karten von Gruezo und Oxford hinnehmen. Da es sich hierbei aber um klare taktische Fouls handelte, um einen gegnerischen Konter zu unterbinden, gehen diese für mich vollkommen in Ordnung. Doch unser FCA kämpfte weiter und gab sich nicht auf. So kam Daniel Caligiuri nach 17 Minuten erneut zum Abschluss, der aber von Keeper Kobel mit der Faust pariert werden konnte. Kurz zuvor hatte Andi Zeqiri im Zentrum eine tolle Flanke von Córdova knapp verpasst.

In der 35. Minute gab es dann schließlich großen Anlass zur Freude auf Augsburger Seiten. Nachdem man schon die ganze Zeit über im Mittelfeld hervorragend dagegen gehalten hatte, konnte sich Carlos Gruezo gegen Axel Witsel durchsetzen. Der Ball landete bei Tobias Strobl, der an Sergio Córdova abgab. Unser Panther ließ den Ball einfach nur abtropfen, sodass 10er Arne Maier ihn sich schnappen und aufs Tor zuhalten konnte. Aus 25 Metern zog er ab, doch da Mats Hummels seinen Fuß noch dazwischen brachte, prallte die Kugel mit einem lauten Knall an die Latte. Allerdings stand unser Schweizer Sturmtalent Andi Zeqiri in jenem Augenblick genau da, wo ein Mittelstürmer zu stehen hat. Mit einem kräftigen Schuss versenkte er den Abpraller im Dortmunder Tor.

Andi Zeqiri macht sein erstes Tor für Rot-Grün-Weiß (Foto: Lars Baron via imago)

Der Halbzeitstand: 1:1. Es war also noch alles offen, auch wenn die Verwarnungen von Reece Oxford und Carlos Gruezo, die auch nach ihren Karten nicht unauffällig blieben, doch einen kleinen Anlass zur Sorge gaben. Aber Borussia Dortmund schien nicht die Leistung abzurufen, die man von ihnen kennt. Ihr Topscorer Erling Haaland fehlte und das merkte man deutlich.

Aufgeben ist keine Option!

Auch die zweite Halbzeit der spannenden Partie begann sehr ereignisreich. In der 50. Spielminute kam Gruezo, der eine durchaus ansehnliche Leistung zeigte, frei zum Abschluss. Zwar wäre ein Tor aufgrund einer Abseitsposition zurück genommen worden, aber ich für meinen Teil hatte in jeder einzelnen Sekunde das Gefühl, dass die Mannschaft hier ein Wunder vollbringen WOLLTE. Auch noch nach dem Treffer von Julian Brandt, der ihm direkten Gegenzug fiel. Der Dortmunder kam aus 18 Metern frei zum Abschluss und konnte per Flachschluss unseren Beton Rafal Gikiewicz überwinden, der mit den Fingerspitzen jedoch noch dran war. Allerdings war die Kugel zu straff geschossen, sodass er ihn nicht mehr ablenken konnte.

Und nun kommt wohl die Szene, die am meisten für Diskussionsstoff gesorgt haben dürfte. Recht schnell nach dem Wiederanpfiff zappelte der Ball plötzlich im Netz von Dortmund-Torhüter Kobel. Erneut war es Andi Zeqiri, der zum vermeintlichen Ausgleich traf. Allerdings erwischte dieser Dortmund-Innenverteidiger Manuel Akanji vorab bei einem Zweikampf im Gesicht, woraufhin der VAR Schiedsrichter Tobias Welz unterrichtete. Die Folge: Kein Tor und Gelb für Zeqiri! Ich habe mir diese Szene mehrfach angeschaut. Der Schiedsrichter hat hier keine Fehlentscheidung getroffen, denn die Hand hat da oben bzw. hinten nichts zu suchen.

ABER: Wie auch Markus Weinzierl auf der PK anmerkte, gibt es auch hier unterschiedliche Regelauslegungen der Schiedsrichter. Einige pfeifen so eine Situation ab, andere lassen sie laufen, da Akanji von hinten kommt und Zeqiri ihn so nicht richtig sehen kann. So geschehen auch in der Partie Mainz vs. Union Berlin. Auch da gab es vor dem Ausgleich durch Awoniyi einen deutlichen Schubser, aber das Tor zählte trotzdem.

… haben dann den Ausgleichstreffer erzielt. Ich glaube nicht, dass jeder Schiedsrichter den abpfeift. Aber so ist es.

Markus Weinzierl in der Pressekonferenz nach dem Spiel

Na ja, zurück zur Partie gegen Dortmund. Nach dem nicht gegebenen Ausgleich, hatten unsere Augsburger in der 57. Minute gleich doppelt Glück. Erst lenkte Gikie einen präzisen Schuss von Wolf zur Seite ab, ehe Dortmund-Kapitän Marco Reus die Kugel ans Gebälk knallte. So blieb es beim 2:1 und der FCA war weiterhin im Spiel. Die Mannschaft hielt dem starken Gegenpressing der Dortmunder stand und konnte sich so noch ein paar kleinere Chancen erarbeiten. Allerdings hielt uns Dortmund recht gut vom letzten Drittel fern, weswegen man den „lucky punch“ leider nicht mehr schaffte.

Alles in allem kann man jedoch sagen, dass man in Dortmund einen leidenschaftlichen Kampf unserer Jungs sehen durfte, der definitiv Mut und auch Lust auf mehr macht. Eine Niederlage bleibt zwar eine Niederlage und es ist schade, dass wir uns für die doch recht ansehnliche Leistung nicht belohnen konnten. Allerdings habe ich die große Hoffnung, dass wir in der Partie gegen Bielefeld, die nach der Länderspielpause stattfindet, die Punkte in Augsburg behalten können, wenn die Jungs ähnlich kämpferisch an die Sache ran gehen.

Woran in der Zwischenzeit allerdings noch dringend gearbeitet werden sollte, ist die mangelnde Präzision bei Pässen. Die Passquote lag laut Kicker bei ungenügenden 59 % und war daher nicht erstligareif. Es sollte doch zu schaffen sein, den Ball über 10 Meter hinweg zum eigenen Mann zu bringen. Das lief gegen Gladbach eindeutig besser. Sollte man aber dieses Defizit endlich beheben, dann sehe ich das Team in einer aussichtsreichen Position. Vor allem wenn dann eventuell 30.660 Augsburger Fans die Jungs lautstark nach vorne brüllen, denn die bayerische Landesregierung machte am Montag den Weg zur Vollauslastung von Fußballstadien frei.

Glückwünsche

An dieser Stelle möchte ich im Namen des RoGaz-Teams ein paar Glückwünsche aussprechen, die während der Partie gegen Dortmund vielleicht untergegangen sein könnten.

Herzlichen Glückwunsch an Arne Maier zu seinem Startelf-Debüt für die Fuggerstädter. Alles in allem zeigte er eine sehr ansprechende Leistung und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man ihn von nun an öfter auf der 10 sehen wird. Hier konnte er mich vollkommen überzeugen, denn er zeigte nicht nur Spielverständnis, sondern konnte auch mehr als einmal einen präzisen Pass nach vorne weiterleiten. Seine Pass-Effizienz von +1,6 war im Übrigen Augsburger Bestwert an jenem Spieltag. Und auch seinen Strahl, der schließlich das 1:1 einläutete, darf man natürlich nicht vergessen. Wäre dieser nicht abgefälscht worden, wäre er vielleicht sogar direkt rein gegangen. Genau diese Spritzigkeit, die er an den Tag legte, hat unser FCA in letzter Zeit ein wenig vermissen lassen. Von daher: Gerne mehr davon!

Ein Hoch auch auf Andi Zeqiri, der nicht nur Dortmund-Abwehrchef Hummels mit seinem ausgeprägten Elan ärgerte, sondern auch noch sein erstes Tor (fast zwei) für Rot-Grün-Weiß feiern durfte. Félicitations, Andi! Nous, les fans d’Augsbourg, voulons en voir beaucoup plus. (Herzlichen Glückwunsch, Andi! Wir, die Augsburg Fans, wollen davon noch viel mehr sehen!)

Weitere Glückwünsche gehen an Lasse Günther, der gegen Borussia Dortmund sein Bundesligadebüt geben durfte. In der 86. Spielminute brachte Trainer Markus Weinzierl den 18jährigen für Mads Pedersen und nahm dessen Position als Linksverteidiger ein. In den wenigen Aktionen, die er noch beisteuern konnte, sah man aber schon einiges Ansprechendes, was darauf hoffen lässt, dass er auch in Zukunft noch mehr Spielpraxis in unserer ersten Garde bekommen wird.

Ich freue mich endlich auf dem Platz zu stehen mit dem Team und auch in so einem Stadion ist es, denke ich, etwas ganz besonderes.

Lasse Günther nach seinem Debüt im FCA TV

Kritik

Mal unseren FCA außer Acht gelassen, der mich mit seiner mutigen Spielweise durchaus mit Stolz erfüllte, gab es doch einige Situationen, die mich am Samstag etwas aufgeregt haben. Dabei geht es nicht um die zwei gelben Karten von Oxford und Gruezo, die vollkommen in Ordnung gehen. Auch nicht um den zurück genommen Ausgleich von Andi Zeqiri.

Was mir aber nicht in den Kopf will, ist, dass mit Marco Reus gerade einmal ein Dortmund-Spieler mit Gelb bestraft wurde. Ich bin jemand, der nur sehr selten Kritik am Schiri vornimmt, weil ich der Meinung bin, dass sie keinen leichten Job haben. Im Endeffekt ist der Referee immer der A…, der es nie allen recht machen kann. Das verlangt auch keiner, aber trotzdem hätten für mich mindestens zwei weitere Männer von Borussia Dortmund einen Karton bekommen müssen. Einmal beispielsweise Matts Hummels, der Daniel Caligiuri gleich mal nach drei Minuten den Fuß weg zieht und auch noch drauf tritt. Dafür wurde er auch von Tobias Welz mündlich verwarnt, doch danach konnte er schalten und walten, wie er will. Mehr als einmal foulte er einen Augsburger Spieler, doch sah dafür nicht die zwingende Gelbe.

Auch diese vollkommen unverschämte Geste von Jude Bellingham, der nach einem an ihm begangenen Foul in der 13. Spielminute, der Augsburger Bank die Zunge raus streckte, ist für mich durchaus mit Gelb vertretbar. Vor allem da auch er durch einige Fouls negativ im Spiel auffiel. Insgesamt gab es für mich doch einige Szenen, die man kritisch bewerten kann. Schiedsrichter Welz zeigte alles in allem eine eher lockere Führung, gegen die ich prinzipiell nichts einzuwenden habe, wenn das richtige Maß vorhanden ist. Aber es darf nicht sein, dass ich auf der einen Seite mehr pfeife als auf der anderen. Zumindest kam es mir und auch anderen Fans, die das Spiel sahen, so vor. Die Niederlage allerdings geht nicht auf seine Kappe. Das möchte ich der Vollständigkeit halber noch anmerken.

Da die Szene nirgendwo auftaucht, habe ich es kurzerhand vom Laptop abfotografiert

Eine weitere Sache ging mir noch ziemlich gegen den Strich. Woche für Woche leisten die Reporter, Kommentatoren und Sportjournalisten des Medienkonzerns Sky mehr oder weniger gute Arbeit. Sie stellen das Bindeglied zwischen den Vereinen und der Fans dar, die nicht mal auf die schnelle 600 Kilometer zu einem Auswärtsspiel fahren können. Doch gerade die Kommentatoren sollten dabei einen Hauch Neutralität an den Tag legen, was gerade im Falle der Partie Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg gewaltig in die Hose gegangen ist. Natürlich hat jeder Moderator ebenfalls seine sportlichen Vorlieben, doch Aussagen wie „Gott sei Dank zählt der Treffer nicht“ sind alles, nur nicht objektiv.

Genau das wünschen sich aber die Zuschauer von den Männern am Mikrophon. Sky sollte doch mal bedenken, dass es auch noch andere Vereine wie Borussia Dortmund oder Bayern München gibt. Gerade die kleinen Vereine freuen sich über das eine oder andere Lob. Ein großes Kompliment daher an Didi Hamann, der nach dem Spiel genau eine solche Aussage getätigt hat, auch wenn der BVB natürlich überlegen war. Er sagte in etwa: „Das ist der FCA, den wir kennen und sehen wollen – kämpferisch und aggressiv.“

Für mich und auch einige andere Zuschauer ging der Kommentator am Samstagnachmittag überhaupt nicht. Ständig lobte er Dortmund in den Himmel und seine Recherche-Hausaufgaben hatte er auch nicht wirklich gemacht. Ich meine, bei allem Respekt, aber Tobias Strobl einen der wichtigsten Spieler im Mittelfeld zu nennen, der dort sehr für Ruhe sorgt, kann man beinahe als Sarkasmus bezeichnen. Da haben wir, so leid es mir tut, das sagen zu müssen, andere Spieler, die eine stabilere Leistung an den Tag legen. Wobei es Tobias Strobl nach seinen zahlreichen und teils schweren Verletzungen auch nicht leicht hat, sich zurück zu kämpfen.

So, das musste jetzt einfach mal raus, auch wenn einige meine Meinung diesbezüglich nicht teilen mögen. Aber das ist ja das Schöne an der freien Meinungsäußerung. Man kann sie auch einfach mal raus hauen.

Puppngschwätz: „Eiserner“ Kampf

Endlich wieder Bundesliga! Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich persönlich bin kein Fan der Länderspielpause. Mir fehlt da immer irgendetwas. Natürlich kann man auch in dieser Zeit einiges an Fußball sehen, aber dennoch vermisse in jener Zeit meinen heiß geliebten FCA, um den es dann doch immer eher ruhig ist. Doch einige Highlights haben wir auch in den vergangenen beiden Wochen für euch gefunden. Wir haben einen Blick auf die Augsburger U17 sowie unsere Damen geworfen und zudem auch unsere Nationalmannschaftsfahrer genau beobachtet. Den Höhepunkt dieser Woche bildet natürlich das Spiel gegen Union Berlin, einem unserer Lieblingsgegner, kann man behaupten. Also los geht’s!

Let’s go, girls!

Am Sonntag, den 12.09.2021, starteten unsere Augsburger Mädels mit dem Spiel gegen SV Freihalden in die Saison 2021/22. Die Länderspielpause wurde dazu genutzt, noch ein letztes Testspiel zu bestreiten, damit man auch perfekt auf die kommenden Partien vorbereitet ist. Es ging gegen den Bezirksoberligisten TSV Eching.

Bei sommerlichen Temperaturen taten sich die Rot-Grün-Weißen zunächst einmal etwas schwer. Eching unterband den Spielaufbau recht frühzeitig und provozierte so einige Fehlpässe der Augsburger Mädels, konnte aber ihre spielerische Überlegenheit nicht in Torchancen ummünzen. Die beste Möglichkeit für Augsburg hatte Lisa Maier, deren Abschluss aber leider noch abgeblockt werden konnte. Doch in der 47. Minute der Partie klingelte es schließlich. Carmen Drescher setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und spielte eine zielgerichtete Flanke auf Elandra Basha, die per Flugkopfball zum 0:1 für den FCA einnetzte.

In der Folge versuchten die Mädels, auf das 0:2 zu gehen, verpassten dies jedoch. Das verlieh den Echinger Damen Mut, die natürlich auf den Ausgleich drängten. Doch durch eine konsequente Verteidigungsleisten hielt unsere Damenmannschaft das Ergebnis bis zum Schluss und konnte damit die Generalprobe erfolgreich abschließen.

Und das erste Spiel in der Bezirksliga gegen SV Freihalden? Da hatten unsere Mädels gewaltiges Glück, dass am Ende noch ein 2:2 Unentschieden auf dem Tableau zu finden war. Nach einem frühen Wechsel in der 17. Minute (Amelie Rottländer für Elandra Basha) gingen unsere Damen ebenfalls in der 17. Spielminute mit 1:0 durch Svenja Hermann in Führung. Doch nur wenige Augenblicke später konnte Freihalden durch Lara Jaskolka ausgleichen.

Nun drückten die Rot-Grün-Weißen auf die Führung, die schließlich in der 28.Minute durch Kapitänin Felicitas Mayr fallen sollte. Mit diesem Ergebnis ging es in die Pause, in der Trainer Sebastian Twardoch zwei Wechsel vornahm. Tanja Keller kam für Stefanie Mittermeier und Franziska Kohlberger ersetzte Antonia Nöth. Weiter ging es in Hälfte zwei, doch keine der beiden Mannschaften konnte noch einmal in den gegnerischen Kasten treffen. In der 63. Minute kam Linda Gerstmayer für Lisa-Marie Maier, bevor die Partie schließlich richtig kurios wurde.

Innerhalb von 13 Spielminuten flogen drei Augsburger Mädels mit Gelb-Rot vom Platz. Svenja Hermann, Alisa Büschel und Felicitas Mayr mussten letztendlich hilflos mit ansehen, wie sich die verbliebenen Spielerinnen abmühten. Doch mit drei Damen weniger ließ sich der späte Ausgleich durch Sina Nachtigall in der 85. Minute nicht mehr verhindern. Und so endete das Spiel mit viel Glück 2:2. Das bedeutet Platz 4 in der Tabelle hinter TSV Peiting, dem FC Blonhofen und der Spielgemeinschaft TSV Buchenberg / SV 29 Kempten, die alle ihre Spiele gewinnen konnten.

Hoffen wir, dass es am 2. Spieltag besser für unsere Damenmannschaft läuft, denn das Ziel der Mädels für diese Spielzeit ist eindeutig der Titel in der Bezirksliga. Trainer Sebastian Twardoch ist auf jeden Fall optimistisch, dass das klappen könnte.

„Wir haben einen Kader, der aus jungen und erfahrenen Spielerinnen besteht und definitiv die Qualität hat, die Meisterschaft zu holen.“

Sebastian Twardoch über das Ziel unserer Mädels

Wir drücken den Augsburger Damen ganz fest die Daumen, dass sie ihr Ziel erreichen.

Gelungener Test in Heidenheim

Auch unsere Jungs nutzten die Pause für einen kleinen Test. Am Mittwoch, den 01.09.2021, spielte der FCA in der Voith-Arena gegen Zweitligist 1. FC Heidenheim. Dort traf man sogleich auf ein bekanntes Gesicht, denn unser ausgeliehener Flitzer Maurice Malone stand bei den Heidenheimern in der Startelf.

Da doch einige Jungs bei ihren Nationalmannschaften und ein paar weitere aufgrund von Verletzungen angeschlagen waren, schickte Trainer Markus Weinzierl folgende Elf auf den Platz.

Koubek – Gumny, Schmidt, Oxford – Framberger, Dorsch, Iago – Pedersen, Caligiuri – Niederlechner, Finnbogason

In der ersten Hälfte bekamen die Augsburger Fan sein für sie doch eher ungewohntes System zu sehen. Der FCA lief nämlich mit einer 3er-Abwehrkette auf. Rechtsverteidiger Raphael Framberger hatte man kurzerhand ins defensive Mittelfeld gezogen und das Geburtstagskind Mads Pedersen lief auf dem linken Flügel auf. Eine sehr interessante Variante dieses 3322, wie ich fand, und sie sollte auch fruchten.

In der ersten Halbzeit sah man ein spritziges und vor allem auch offensiv ausgerichtetes Spiel unserer Mannschaft. In der 12. Minute zog Iago aus kurzer Distanz ab. Der zweite Ball landete bei Pedersen, doch ein Heidenheimer Fuß konnte den Schuss leider noch ins Toraus lenken. In der Folge gab es mehrere Eckbälle, bevor Alfred Finnbogason, der nach einigen Wochen Verletzungspause endlich wieder auf dem Platz stand, die Kugel im gegnerischen Kasten versenken konnte. Die Vorlage kam von U23-Verteidiger Dominic „Dodo“ Schmidt, der die von Pedersen getretene Ecke perfekt verlängern konnte.

Das Duell zweier Eigengewächse – Dominic Schmidt und Maurice Malone (Foto via imago)

Der FCA ließ den Heidenheimern nicht viele Chancen, sondern drängte stattdessen auf den Ausbau der Führung, was ihnen in der 33. Minute schließlich gelingen sollte. Flo Niederlechner sah in einer Kontersituation den mitgelaufenen Frammi, gab den Ball im richtigen Augenblick ab, sodass unsere Nummer 32 die Kugel schließlich eiskalt versenken konnte. Der Halbzeitstand: 0:2 für die Fuggerstädter.

In der Halbzeit brachte Markus Weinzierl Mittelfeldtalent Tim Civeja, der einen sehr motivierten Eindruck hinterließ. Vor allem sein fast erzieltes Tor zeigte, wie hungrig unser Nachwuchs doch ist. Leider verhinderte der Pfosten, dass Tim über sein erstes Tor für die Profis jubeln durfte. Natürlich gab es in den zweiten 45. Minuten viele Wechsel. So kam in der 60. Minute nicht nur Noah Sarenren Bazee für Alfred Finnbogason, sondern auch noch auch der 22jährige Henri Koudossou durfte das erste Mal Profiluft schnuppern. In der 66. Spielminute musste Reece Oxford humpelnd den Platz verlassen, was mir einen riesigen Schreck verpasste, denn die Innenverteidigung ist derzeit wahrlich vom Pech verfolgt. Für ihn kam Fabio Gruber aus der U23 in die Partie. Und auch Fabian Wessig durfte sich noch über Einsatzzeit freuen, als in der 84. Minute Robert Gumny ebenfalls angeschlagen runter musste.

Alles in allem war die zweite Halbzeit jedoch eher ausgeglichen und die Heidenheimer kamen immer mehr ins Spiel. In der 70. Minute schafften sie noch den Anschluss durch Jonas Föhrenbach. Nun drängte der Gastgeber natürlich auf den Ausgleich, doch sowohl die Abwehr als auch Schlussmann Tomas Koubek hatte einen sehr guten Tag erwischt. Der Test endete somit 1:2 für unsere Jungs und ich denke, dass man aus diesem Spiel sehr viel positives und auch Mut für die Partie gegen Union Berlin mitnehmen konnte.

FCA-Jugend international

Bevor wir einen Blick auf die Nationalmannschaftsfahrer der Profis werfen, möchte ich euch noch zeigen, wie denn die Ausbeute der Nachwuchsspieler war, die ebenfalls internationale Luft schnuppern durften. Mit Dzenan Pejcinovic, Davide Dell’Erba, Aaron Zehnter und Lasse Günther waren gleich 4 Augsburger Jungs für die deutsche Jungendauswahl nominiert.

Die deutsche U17, in der Dzenan Pejcinovic im Kader stand, hatte drei Freundschaftsspiele gegen Belgien, Israel und Italien auf dem Programm stehen. Alle Partien konnten die Deutschen für sich entscheiden. So gewann man gegen Belgien mit 5:0, gegen Israel mit 2:0 und gegen Italien mit 2:1. Und was soll ich sagen: Der Kapitän unserer U17 machte seine Sache richtig gut. In der Partie gegen Israel konnte er in der 31. Spielminute den Treffer zum 1:0 erzielen. Auch gegen Italien traf er zum 2:1 Endstand. Das lässt doch hoffen, dass die Augsburger Fans auch mal in der WWK-Arena ganz laut seinen Namen rufen dürfen.

Für Aaron Zehnter und Davide Dell’Erba standen ebenfalls Freundschaftsspiele mit der U18 an, die das deutsche Team alle 3 für sich entscheiden konnte. So gewann man gegen die Slowakei mit 2:0, gegen Österreich 3:1 und gegen Tschechien mit 2:3.

Die deutsche U19 vor dem Spiel gegen die Schweiz (Foto via imago)

Auch Lasse Günther und die U19 traten zu Freundschaftsspielen gegen die Schweiz und England an, bevor im November die EM-Qualifikation auf dem Plan steht. Die Partie gegen die Eidgenossen konnte der deutsche Nachwuchs mit 1:0 für sich entscheiden. Gegen England schaffte man immerhin ein 1:1. Unser neu verpflichtetes Talent stand hierbei insgesamt 105 Spielminuten auf dem Platz. Gegen die Schweiz wurde er in der Halbzeit ausgewechselt, gegen England spielte er immerhin 60 Minuten. Dazu sei aber gesagt, dass Trainer Hannes Wolf insgesamt sehr viele Auswechslungen vornahm. Im ersten Spiel wechselte er 11 und im zweiten 7 Mal. Doch auch so hat es Günther sicher auch gut getan, internationale Luft zu schnuppern.

Die Ausbeute der „Großen“

Mit Carlos Gruezo, Fredrik Jensen, Frederik Winther, Ruben Vargas und Andi Zeqiri waren weitere 5 Spieler aus dem Profikader für ihre Nationalmannschaften unterwegst. Für sie ging es in wichtigen Qualifikationsspielen gegen namenhafte Gegner.

Winther spielte mit der U21-Auswahl Dänemarks ein Freundschaftsspiel gegen Griechenland, das in einem 1:1 Unentschieden endete. Am 07.09.2021 ging es in der EM-Qualifikation gegen Kasachstan, dass die Dänen mit 0:1 für sich entscheiden konnten. In der Partie gegen die Griechen stand unser junger Innenverteidiger für eine Halbzeit auf dem Platz. Gegen Kasachstan spielte er durch.

Für Freddy Jensen standen insgesamt drei Partien auf dem Spielplan. Eine Freundschaftsbegegnung gegen Wales sowie die WM-Qualifikationsspiele gegen Kasachstan und Weltmeister Frankreich. Von Wales trennte man sich torlos, bevor man gegen Kasachstan mit 1:0 gewinnen konnte. Die Franzosen konnten die Finnen aber leider nicht bezwingen, denn man unterlag in Lyon mit 2:0. Einen Antoine Griezmann, welcher beide Tore schoss, bekommt man einfach nicht so leicht in den Griff. Jensen bekam in allen Partien seine Einsatzzeiten. Gegen Wales stand er sogar in der Startelf, wurde allerdings in der 63. Minute ausgewechselt. In den Qualifikationspartien kam er nach 80 bzw. 73 Minuten zum Einsatz.

Michael Gregoritsch kam für Österreich in zwei WM-Quali-Partien zum Einsatz. Gegen die Republik Moldau, welches die Österreicher 0:2 gewannen, wurde er nach 62 Minuten ausgewechselt. Bei der Blamage in Israel (5:2) saß Gregerl nur auf der Bank und musste von außen zusehen, wie seine Teamkollegen sich abschießen ließen. Das war für ihn sicher auch nicht gerade leicht. Und auch in der 3. Partie mussten die Männer von Trainer Franco Foda eine Niederlage hinnehmen. In Wien unterlag man Schottland mit 0:1. Gregoritsch wurde in der 56. Minute für Ilsanker eingewechselt, konnte aber auch nicht mehr dazu beitragen, den Rückstand aufzuholen.

Besser lief es für unsere beiden Schweizer Jungs. Das Freundschaftsspiel gegen Griechenland am 01.09.2021 konnten die Eidgenossen mit 2:1 für sich entscheiden, bevor sie in den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Europameister Italien und Nordirland ein torloses Unentschieden erreichten. Den Siegtreffer gegen die Griechen schoss kein Geringerer als unser Ruben! In der Partie gegen Italien wurde unser flinker Flügelflitzer in der 63. Spielminute eingewechselt. Gegen Nordirland stand er sogar in der Startelf. Und auch unser Neuzugang Andi Zeqiri durfte sich über sein Profidebüt freuen. Er kam gegen den Europameister nach 86 und gegen die Nordiren nach 77 Minuten zum Einsatz. Und wie auch gegen Union Berlin zeigte er hier volle Einsatzbereitschaft und eine tolle Körpersprache. Aber dazu später noch mehr.

Rot-Grün-Weiß steht ihm besser. ;-)(Foto Manuel Geisser via imago)

Auch Carlos Gruezo trat mit der ecuadorianischen Nationalmannschaft in der WM-Qualifikation an. In allen drei Partien stand er jeweils über die vollen 90 Minuten auf dem Feld. Ecuador musste gegen Paraguay, Chile und Uruguay ran. Am Ende standen ein Sieg (2:1), ein Unentschieden (0:0) und eine Niederlage (1:0) auf dem Papier.

Verlängerung der Abstellungspflicht

Da die Fifa die Abstellungspflicht um zwei auf insgesamt 11 Tage verlängert hatte, verpasste Gruezo die Partie gegen Union, da er sich zu dieser Zeit noch auf dem Rückflug aus Südamerika befand. Sportdirektor Stefan Reuter kritisierte dies zutiefst und nannte das ganze ein Unding.

Wir sind extrem unglücklich, dass die FIFA die Abstellungsperiode um zwei Tage verlängert hat. Die Spieler kehren dann so spät zurück, dass sie am folgenden Spieltag überhaupt nicht zur Verfügung stehen. Ein absolutes Unding…

Stefan Reuter über die Verlängerung der Abstellungspflicht

Die Kritik kann man aus Vereinssicht absolut nachvollziehen, denn auch die DFL äußerte sich nicht gerade positiv zu dieser Entscheidung. Die Entscheidungen sollten „den Interessen der Klubs als Arbeitgeber der Spieler und den Interessen der nationalen Ligen Rechnung tragen.“

U17 gewinnt gegen FC Bayern München

Doch kommen wir nun zu einer freudigen Nachricht. Während sich unsere A-Mannschaft für die Partie bei Union Berlin bereit machte, spielte unsere U17 gegen Ligakonkurrent FC Bayern München. Um 13:00 Uhr wurde die Partie in der heimischen Paul-Renz-Sportanlage am Nachwuchsleistungszentrum angepfiffen.

Die B-Junioren legten einen Start hin, der sich wahrlich gewaschen hatte. Sie ließen den Jungs von Trainer und Ex-FCA-Profi Halil Altintop keine Chance. Bereits in der 14. Minute traf Dzenan Pejcinovic zur 1:0-Führung für die Fuggerstädter. Eben jener Pejcinovic, der auch für die deutsche U17 zwei Treffer beisteuern konnte. In der 19. Minute erhöhte Romeo Ivelj zum 2:0, ehe Mert Kömür in der 25. und 27. Minute quasi schon den Deckel drauf machte. 13 Minuten vor dem Halbzeitpfiff (zur Info: eine Halbnzeit in der B-Jugend dauert 40 Minuten) stand es also schon 4:0 für unsere Jungs. Zwar konnte der FC Bayern München durch Kenen Yildiz noch zum 4:1 verkürzen, doch mit diesem Stand zur Pause konnte man sicherlich zufrieden sein.

Im Sommer durfte neben Dzenan Pejcinovic auch Aaron Zehnter an der Vorbereitung am Walchsee teilnehmen (Foto via imago)

In Hälfte 2 ließen unsere Jungs noch einen Treffer durch Samuel Unsöld zu, doch dank einer souveränen Defensivleistung hielten sie das 4:2 und sicherten sich somit drei hochverdiente Punkte. In der Tabelle der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest bedeutet das für die Jungs nun 6 Punkte und Platz 8 nach 4 Spieltagen. Darauf lässt sich definitiv aufbauen. Die nächste Partie der U17 findet am 18.09.2021 um 14:00 Uhr gegen die U17 der Stuttgarter Kickers statt.

Abwehrsorgen

Doch kommen wir nun endlich zu unserem Highlight der Woche: Die Partie gegen Union Berlin. Ich gebe hiermit offiziell zu, dass ich vor dem Spiel doch ziemliche Bauchschmerzen hatte. Die Ausgangssituation sah nämlich nicht unbedingt rosig aus. Nicht nur, dass Union seit 18 Heimspielen ungeschlagen war und zudem in einem internationalen Wettbewerb spielt, sondern auch die Personalsituation unserer Innenverteidigung gab Anlass zur Sorge.

Auf der Innenverteidigerposition haben wir mit Jeff und mit Felix Uduokhai zwei große Fragezeichen, wo wir nicht wissen, ob einer der beiden oder auch beide spielen können. Das werden wir in den nächsten Stunden und morgen eben dann auch wissen und testen. Leider ist Frederik Winther gestern mit Fieber gelandet. Das kommt dann auch erschwerend mit dazu, dass dann eben eine Position zur Problemzone wird, weil Tobi Strobl eben auch noch ausfällt und immer noch auch Trainingsrückstand hat und wahrscheinlich nicht zur Verfügung steht wird.

Trainer Markus Weinzierl in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Union Berlin

Kurz: Stand vor der Partie war also, dass man mit Reece Oxford und U23-Verteidiger Dominic Schmidt gerade einmal zwei Innenverteidiger zur Verfügung haben würde. Vorausgesetzt keiner der Verletzten würde fit werden. Hinzu kam, dass auch Alfred Finnbogason mit Achillessehnenproblemen ausfallen würde. Dafür aber meldete sich Neuverpflichtung Arne Maier nach muskulären Problemen zurück auf dem Trainingsplatz. Ebenso wieder fit für das Spiel gegen Union „La Pantera“ Sergio Córdova.

Ein Kampf sondergleichen

Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr mir, als ich schließlich am Samstag um 14:21 Uhr einen Blick auf die Augsburger Aufstellung warf. Unser „Capitano“ war zurück an Bord und stabilisierte somit die etwas wackeligen Augsburger Defensivaussichten. Folgende Elf schickte Coach Markus Weinzierl raus auf das „Schlachtfeld“ Rasen der Alten Försterei:

Gikiewicz – Oxford, Gouweleeuw, Gumny – Iago, Dorsch, Framberger – Caligiuri – Vargas, Hahn – Niederlechner

Für mich eine gute Aufstellung, auch wenn mich das System 3er-Abwehrkette doch überraschte. Doch es funktionierte tadellos, wie auch schon im Testspiel gegen Heidenheim, wo allerdings Dodo Schmidt die Position Gouweleeuws eingenommen hatte.

Um 15:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Martin Petersen die Partie an und schon von Beginn an machte diese großen Spaß. Es ging hin und her und Chancen waren auf beiden Seiten keine Seltenheit. Die erste Gelegenheit gehörte allerdings den Fuggerstädtern, als Flo Niederlechner in der 5. Minute am Strafraumrand mit links zum Schuss kam. Allerdings konnte Torhüter Andreas Luthe parieren. Die folgenden Minuten dominierte im Anschluss Union Berlin – vor allem Linksverteidiger Nico Gießelmann, der gleich drei Mal die Führung für Union auf dem Fuß hatte. Einmal zielte er aus kurzer Distanz nicht genau genug, dann lenkte unser „Beton“ einen Schuss an den Pfosten und kurz darauf schoss Gießelmann auch noch per Kopf knapp über unseren Kasten. Glück pur, kann man sagen, vor allem weil unser Schlussmann hier zweimal doch etwas unsicher wirkte. Aber es ist ja noch einmal gut ausgegangen.

In der Folge kamen unsere Augsburger immer besser ins Spiel und somit auch zu immer gefährlicheren Torchancen. Ein Schlenzer von Iago wurde von Union-Torhüter Andreas Luthe gerade noch abgelenkt, ehe dieser auch noch einen Kopfball von Reece Oxford parieren konnte. Apropos Oxford: Dieser lieferte erneut eine sehr gute Partie ab und könnte 10 der insgesamt 97 gewonnenen Zweikämpfe für sich entscheiden. Besser waren nur Daniel Caligiuri und Niklas Dorsch mit 18 bzw. 12 gewonnenen Duellen.

In der zweiten Halbzeit ging das Chancenfestival auf beiden Seiten weiter. Erst köpfte Niederlechner nur ganz knapp am Tor vorbei, ehe auf der anderen Seite Friedrich per Schulter die Querlatte traf und dann auch noch unser Joker Córdova aus kurzer Distanz an Andi Luthe scheiterte. In der 74. Minute rettete uns Gikiewicz schließlich mit zwei aufeinander folgenden Glanztaten den Punkt. Und da alle guten Dinge Drei sind, traf Union Berlin noch einmal Aluminium, als der ehemalige Bielefelder Voglsammer nur den Außenpfosten traf.

Willkommen (zurück) bei Rot-Grün-Weiß, Sergio und Andi! (Foto: Matthias Koch via imago)

Eine Sache möchte ich neben dem Comeback von La Pantera und Arne Maier, der in der Schlussphase eingewechselt wurde, noch hervorheben. Neuzugang und Mittelstürmer Andi Zeqiri durfte in der 63. Minute sein Debüt für Rot-Grün-Weiß feiern, als er für Ruben Vargas eingewechselt wurde. Dazu sei gesagt, dass der Schweizer erst eine Trainingseinheit zusammen mit der Mannschaft absolviert hatte, denn er kam erst am Donnerstag mit Ruben Vargas von der Nationalmannschaft zurück. Trotzdem sah das schon sehr ordentlich aus, auch wenn er in der 83. Minute nach Vorlage von Sergio Córdova knapp am Tor vorbei gezogen hat. Doch ich habe die große Hoffnung, dass er uns mit seiner Schnelligkeit, der offensiven Körpersprache und seinem starken Abschluss – vorzugsweise mit dem linken Fuß – helfen wird, sodass wir Fans schon bald über viele Tore jubeln dürfen.

Die Daten zum Spiel gegen Union

Anzahl der Torschüsse: 14

Laufleistung: 114,61 km

Gespielte Pässe: 324

Angekommene Pässe: 24

Passquote: 74 %

Ballbesitz: 40 %

Zweikampfquote: 52 %

Alles in allem eine recht ordentliche Partie, die sich durchaus sehen lassen konnte. Nur Tore fehlten, doch ich bin davon überzeugt, dass das in Kürze anders aussehen wird. Gerade die Zweikampfquote ist doch sehr erfreulich. In der ersten Halbzeit lag die Passquote im Übrigen zwischenzeitlich sogar bei starken 89 %. Das macht wirklich große Hoffnung, dass es bald mit dem ersten Sieg klappen könnte. Und bei Union Berlin nicht zu gewinnen ist keine Schande. Da haben schon ganz andere Mannschaften Punkte liegen lassen. Immerhin waren wir die Letzten, die in der Alten Försterei gewonnen haben. Das war am ersten Spieltag der Saison 2020/21,

Fazit

Am Ende steht ein gerechtes Unentschieden und ein Punkt auf dem Zettel. Es hätte gut und gerne auch 2:2 oder 3:3 ausgehen können, doch das Ergebnis ist fair. Ich bin genau der Meinung wie Florian Niederlechner, der im Anschluss an die Partie folgendes im Interview mit dem FCA TV sagte:

Ich glaube, wir hatten große Chancen, gute Chancen. Union hatte gute Chancen. Ein geiles Spiel für die Zuschauer. Klar hätten wir uns gewünscht, dass wir gewonnen hätten, aber man muss schon sagen, dass wir gegen einen guten Gegner gespielt haben. Ein absolut gerechtes Unentschieden, aber ich glaube schon ein recht gutes Spiel für die Zuschauer… Union hatte schon auch ihre Möglichkeiten, aber ich glaube wir auch. Ich, Sergio, Iago sein Schuss hält Luthe sensationell. Wie gesagt: Ein geiles 0:0. Ich hätte mir gewünscht natürlich, dass wir das Spiel gewonnen hätten, aber ich glaube, wenn wir so auftreten nächste Woche daheim vor heimischer Kulisse, bin ich absolut davon überzeugt, dass wir da den erster 3er holen.

Florian Niederlechner nach dem Spiel bei FCA TV

Davon bin ich auch überzeugt. Viele mögen mich jetzt für verrückt halten, aber man konnte in den letzten Wochen in jedem Spiel eine Entwicklung sehen, auch wenn das Ergebnis zweimal nicht gepasst hat. Das erste Spiel gegen Hoffenheim vergessen wir mal. In der zweiten Partie gegen Eintracht Frankfurt bekamen wir eine hervorragende Defensivleistung zu sehen. Das 1:4 gegen Leverkusen war vieles, aber in dieser Höhe nicht verdient. Über 75 Spielminuten sahen wir sowohl defensiv als auch offensiv sehr gute Ansätze. In diesem Spiel hatten wir wirklich das Pech auf dem Fuß bzw. hauen uns die Dinger selber rein, was natürlich nicht passieren darf. Aber allein was Wille und Kampfgeist angeht, war dieses Spiel besser als jedes einzelne der vergangenen Saison. Und nun dieser harte Kampf gegen Union Berlin, in dem man sehen konnte, das in dieser Mannschaft sehr viel Potenzial steckt.

Man darf hierbei mehrere Dinge nicht vergessen:

1. Union ist seit nunmehr 19 Spielen zuhause ungeschlagen und sind zudem Teilnehmer an der Conference League.

2. Mit Vargas, Jensen, Córdova und Zeqiri kamen mehrere Spieler gerade erst von der Nationalmannschaft zurück bzw. konnten aufgrund einer Verletzung erst seit Kurzem wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Gleiches gilt für Daniel Caligiuri, der aufgrund seiner Corona-Infektion auch länger nicht auf dem Platz stand.

3. Auch die Vorbereitung war durch die EM und Olympia größten Teils auseinander gerissen und die Mannschaft war nie wirklich vollzählig.

4. Die zahlreichen Ausfälle in der Defensivabteilung machen die ganze Situation auch nicht gerade einfach.

Geben wir den Jungs noch ein klein wenig Zeit sich einzuspielen. Wie man bei allen Stationen von Markus Weinzierl sehen kann, braucht sein System ein wenig, um zu zünden. Gerade am Anfang einer Saison. Doch wenn es zündet, dann ist alles möglich. Ich bin mir sicher, dass das bei uns schon bald der Fall sein wird und dann sollte sich der Rest der Liga mal besser warm anziehen. Rückschläge gehören selbstverständlich im Fußball dazu, doch ich glaube fest daran, dass wir am Ende der Spielzeit 2021/22 über dem Strich stehen werden. Vertraut auf die Mannschaft, sie will es genauso sehr wie wir Fans! Und sie werden es schaffen und alles dafür tun, dass sie ihr Ziel erreicht. Von daher: Forza FCA! Holt euch nächste Woche den ersten Sieg gegen Borussia Mönchengladbach!

Puppngschwätz: Mehr als nur Defensive?

Zur neuen Saison hat sich das Team der Rosenau Gazette etwas neues für euch ausgedacht. In jeder Woche gibt es von nun an für unsere Leser eine kleine Zusammenfassung zu den Ereignissen der Woche. Das so genannte „Puppngschwätz“ mit den aktuellen News rund um unser aller Lieblingsverein. Auch in dieser Woche ist bei unserem FCA ein bisschen was passiert. Es gab zwar keinen neuen Transfer zu vermelden, dennoch finde ich es immer wieder spannend zu verfolgen, was sich beim FC Augsburg alles tut. Und wenn die Infos noch so klein sind. Die vergangenen Tage waren etwas ruhiger. Immerhin steckte uns allen noch die 0:4- Pleite gegen Hoffenheim in den Knochen, weswegen zu Wochenbeginn erst einmal großes Wundenlecken angesagt war. Doch ein paar Highlights haben wir doch gefunden. Allen voran natürlich die Partie gegen Eintracht Frankfurt.

FUMS-Spieltagsspende

Wie einige von euch sicher mitbekommen haben, ist unser FC Augsburg seit 13.08.2021 Premiumpartner der FUMS-Spieltagsspende. FUMS steht im Übrigen für „Fußball macht Spaß“. Für diejenigen von euch, die das nicht kennen, hier eine kurze Erklärung: Die Spieltagsspende ist ein Projekt, das mit humorvollen Voraussagen Spendengelder für einen guten Zweck sammelt. Diese Aktion geht nun in ihr drittes Jahr und an jedem Spieltag geht das Geld an einen anderen karitativen Zweck. Der FCA stieg am 04.03.2021 in dieses soziale Engagement ein und konnte in der Rückrunde 1.400,00 € beisteuern. Doch nun wird diese Kooperation deutlich ausgeweitet. Das heißt, der FCA übernimmt ab sofort die jeweiligen Spendenbeiträge in vollem Umfang.

Der FCA wird Premiumpartner der FUMS-Spieltagsspende

Am 1. Spieltag konnten dabei 600,00 € eingenommen und an die Opfer der Flutkatastrophe gespendet werden. Für mich persönlich eine sehr gute Aktion, denn der Fußball hat für mich auch immer eine gewisse Vorbildfunktion. Geschäftsführer Michael Ströll sagt hierzu:

FUMS verbindet mit der Spieltagsspende unser Tagesgeschäft mit Humor und sozialem Engagement. Das ist für uns eine sehr spannende Kombination und hat uns dazu bewogen, unser soziales Engagement mit dieser Partnerschaft auszuweiten. Wir sind uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und freuen uns, dass wir mit der FUMS SPIELTAGSSPENDE viele Organisationen und soziale Einrichtungen regelmäßig auf eine interessante Weise unterstützen können.

Michael Ströll über die Premiumpartnerschaft

Mediale Präsenz

In dieser Woche tauchten gleich einige interessante Dinge in den sozialen Netzwerken auf. Am 19.08.2021 zum Beispiel begann DAZN auf ihrem Instagram-Chanel eine Umfrage zu dem Thema „Welches Social Media-Team holt sich dieses Jahr die Meisterschaft?“ Für viele von euch mag das nun vollkommen unwichtig sein, aber dabei sollte man immer bedenken, dass eine gute PR den Verein interessanter macht. Und je interessanter ein Verein, umso mehr Fans kann er für sich gewinnen. Und mehr Fans bedeuten prinzipiell auch höhere Einnahmen durch Mitgliedbeiträge, Einnahmen durch Fanartikel, Tickets usw.

Dies zeigt auch folgende Statistik von fussballstats. Hierauf sieht man anhand der Anzahl von Aufrufen der Website des jeweiligen Vereins, wie hoch das Interesse an selbigen ist. Der FCA schneidet hier durchaus positiv ab, denn wir lassen mit dem VfL Wolfsburg und RB Leipzig gleich zwei Vereine hinter uns, die in diesem Jahr in der Champions League spielen. Und auch die voraussichtlich direkte Konkurrenz um Freiburg, Mainz und Bielefeld kann mit uns nicht mithalten.

Quelle: fussballstats

Doch zurück zu der Umfrage des Streamingdienstleisters DAZN. Im sogenannten DAZNorakel sehen uns viele Teilnehmer eindeutig an der Spitze. Allein die Videos zur Vorstellung von Niklas Dorsch und Arne Maier, aber auch die Präsentation unseres Spielplans hat viele Fußballliebhaber so beeindruckt, dass sie unsere Social Media Abteilung als die Beste wahrnehmen. Noch läuft die Abstimmung. Wer also noch schnell daran teilnehmen möchte, braucht unter dem Post auf Instagram einfach nur einen Kommentar da lassen. Der FCA freut sich bestimmt, wenn wir hier einen kleinen Erfolg verbuchen.

Apropos News und Wochenrückblick. Auch hier werden die Fuggerstädter nun selbst aktiv, denn in einem kurzen Video präsentiert man nun selbst aktuellen Neuigkeiten unseren Lieblingsverein betreffend. Zu sehen ist das ganze auf der Homepage des FC Augsburg. Guckt doch selbst mal in die „Zirbel News“ rein, die ich persönlich nach dem Motto „Klein, aber OHO“ finde. Informationen pur in 1,5 Minuten.

Die „ZIRBEL NEWS“

Gerücht: Florian Niederlechner zu Qarabag

Am Freitag klingelte gegen 21 Uhr mein Handy und präsentierte mir ein neues Gerücht, das auf dem Transfermarkt seine Runden macht. So berichtet die Quelle sportportal.az folgendes:

Der aserbaidschanische Topclub Qarabag Agdam soll sich in Verhandlungen bezüglich eines Transfers von Florian Niederlechner befinden. Demnach möchte Augsburg mindestens eine Million Euro an Ablöse erzielen, was Qarabag auch bereit ist zu zahlen, allerdings verlangt der Spieler selber ein Gehalt in derselben Höhe.

https://www.transfermarkt.de/florian-niederlechner/geruechte/spieler/152963

Ob und was an diesem Gerücht dran ist, lässt sich Stand jetzt noch nicht sagen. Fakt ist, dass Flo einen Vertrag bis lediglich 2022 besitzt. Das heißt, sollte man ab dem kommenden Jahr nicht mehr mit ihm planen, dann wäre ein Verkauf bzw. Abgang jetzt eine logische Folge. Denn jetzt könnte man mit ihm noch eine Ablöse erzielen. Ich persönlich fände es allerdings sehr schade, auch wenn der gebürtige Ebersberger die 30-Jahre-Marke bereits überschritten hat. Dennoch erzielte er für unseren FCA in 66 Spielen 34 Scorerpunkte – 20 Tore, 14 Vorlagen. Natürlich ist uns allen bewusst, dass die letzte Saison eher suboptimal für Niederlechner lief, dennoch halte ich ihn für einen unserer wichtigsten Spieler.

Sollte also an der Sache etwas dran sein, dann ist definitiv zwingender Handlungsbedarf im Sturm erforderlich, denn wirklich adäquaten Ersatz hat man leider nicht. Sowohl Alfred Finnbogason und Sergio Córdova sind derzeit noch verletzt und sind des Öfteren vom Pech verfolgt. Michael Gregoritsch, der ebenfalls in der Spitze spielen kann, ist leider vollkommen außer Form und André Hahn und Maurice Malone dürften eher auf den Flügeln eingeplant sein.

Es könnte also sein, dass in der kommenden Woche noch einige Änderungen und eventuell auch Transfers auf dem Plan stehen. Wir dürfen also gespannt darauf sein, ob und was sich tun wird.

Die Damen machen es vor

Bevor wir uns dem Höhepunkt der Woche zuwenden, möchten wir doch unsere Damenmannschaft einmal lobend hervor heben. Diese spielten am Sonntag um 15:00 Uhr ein Vorbereitungsspiel gegen keinen Geringeren als FC Bayern München II (Damen). Diese spielen derzeit in der 2. Frauen-Bundesliga und erreichten letztes Jahr den 2. Platz im Bereich Süd.

Und was soll man sagen: Unsere Mädels, die in diesem Jahr in der Frauen Bezirksliga Süd antreten, schafften es tatsächlich, das Derby für sich zu entscheiden. Zwar war es „nur“ ein Testspiel, doch das ist trotzdem eine Ansage, dass man sich in diesem Jahr einiges vorgenommen hat.

Die Damen des FC Bayern gingen in der 21. Spielminute durch Lena Manz in Führung, doch noch vor der Halbzeit gelang unseren Mädels der Ausgleich durch Felicitas Mayr. Nach dem Seitenwechsel legten die Rot-Grün-Weißen so richtig los, denn zuerst schoss Tanja Keller den 1:2-Führungstreffer, bevor erneut Felicitas Mayr in den Fokus rückte. Die 27jährige Stürmerin schien wirklich einen perfekten Tag erwischt zu haben, denn in der 73. Spielminute erhöhte sie zunächst auf 1:3, ehe sie zwei Minuten später auf den finalen Stand von 1:4 erhöhte.

Das macht doch Mut für die kommende Spielzeit, denn natürlich drücken wir von der RoGaz auch unseren Mädels ganz fest die Daumen. Mal schauen, ob sie am 28.08.2021 die Bezirkspokal-Partie gegen den TSV Sielenbach für sich entscheiden können. Der erste Spieltag in der Frauen BZL Süd findet dann am 12.09.2021 um 17:00 Uhr gegen den SV Freihalden statt. Gespielt wird in der heimischen Karl-Mögele-Sportanlage.

Voller Fokus auf Eintracht Frankfurt

Doch konzentrieren wir uns nun auf das Highlight dieser Woche: Die Bundesligapartie unserer Jungs, die bei der Eintracht aus Frankfurt gastierten. Das Ziel dieser Partie lag laut Markus Weinzierl vor allem darin, auf eine andere Art und Weise aufzutreten, wie man es zuhause gegen die TSG Hoffenheim getan hatte. Der Bild gegenüber beschrieb er den Auftritt sogar als naiv und eine Steigerung war mehr oder weniger unabdinglich.

Auch Florian Niederlechner, der in der Pressekonferenz am Donnerstag neben seinem Coach Platz nahm, wirkte schon vor der Partie hungrig und hochmotiviert.

Wir wollen unbedingt gewinnen und den Fehlstart gegen Hoffenheim wieder gut machen.

Florian Niederlechner in der PK vor dem Spiel gegen Frankfurt

Man habe das Spiel gut analysiert und auch Lehren daraus gezogen, denn dass gerade die Schlussphase so nicht passieren darf, sei allen bewusst. Ich hoffte vor der Partie auch, dass die Klatsche den Hallo-wach-Effekt eines klassischen Nackenschlags nach sich ziehen wird und wir die Jungs kämpfen sehen. Was nicht nur mir und den Fans sondern auch Markus Weinzierl große Sorgen bereitete war neben dem Ausfall von Alfred Finnbogason auch die Verletzung von Jeffrey Gouweleeuw. Unser Abwehr-Jeff konnte unter der Woche nämlich nicht oder nur halbwegs trainieren, da ihn immer noch Probleme mit den Adduktoren plagen.

Dem Adler die Flügel stutzen? Na ja…

Wie schon befürchtet, konnte Jeffrey Gouweleeuw aufgrund seiner Adduktoren-Verletzung nicht gegen Frankfurt auflaufen. Für ihn rückte Reece Oxford in die Innenverteidigung. Auch Arne Maier musste eine kleine Zwangspause einlegen, denn ihn plagten am Freitag Halsschmerzen. Und da man auf Nummer sicher gehen wollte, ließ man ihn kurzerhand zuhause.

Folgende Startelf schickte Coach Markus Weinzierl also letztendlich auf den Platz:

Gikiewicz - Iago, Uduokhai, Oxford, Gumny - Dorsch, Framberger - Vargas, Morávek, Hahn - Niederlechner

Als ich lediglich die Spielernamen las, dachte ich zuerst an eine 3er-Kette in einem 3421-System. Allerdings überraschte mich unser Trainer, dass er doch mit 4er-Kette auflaufen ließ und Frami ins defensive Mittelfeld rückte. Eine interessante Variante, die in der Rückarbeit teilweise sehr gut aufging, indem man die Frankfurter Außen Kostic und Hauge doppelte.

Dem gegenüber stand ebenfalls ein 4231 der Frankfurter Eintracht.

Trapp - Lenz, Hinteregger, Ndicka, Durm - Hrustic, Sow - Kostic, Lindström, Hauge - Borré

Um 15:30 Uhr pfiff Schiedsrichter Harm Osmers die Partie im Deutsche Bank Park vor rund 22.000 Fans an. Zu Beginn machten wir unsere Sache gar nicht mal so schlecht, denn die Frankfurter Vorstöße unterbanden wir mit ordentlichem Pressing. Doch dies sollte leider nicht lange gut gehen, denn schon in der 9. Spielminute kassierte Raphael Framberger Gelb nach Foul an Kostic. Und als dann auch noch Flo Niederlechner mit Martin Hinteregger Kopfball spielen wollte und dadurch verletzt runter musste, bekam das Spiel einen deutlichen Knacks.

Hatten wir zu Beginn noch eine Passquote von etwa 73 Prozent, so rauschten sämtliche Werte urplötzlich in den Keller. Bis zur Halbzeit schien rein gar nichts mehr zu funktionieren, auch wenn der talentierte Fredrik Jensen unseren Flo nun ersetzte. Doch nach vorne ging absolut gar nichts, dafür brillierte unsere Defensivabteilung mehr als einmal. Mehrere Frankfurter Chancen wurden vor allem von Reece Oxford und auch von Felix Uduokhai, der die Kapitänsbinde trug, weg verteidigt. Der Halbzeitstand: 0:0.

Die zweite Halbzeit begann aber gleich mal mit einem erneuten Schock. Jan Morávek klärte wunderschön mit langem Bein gegen Lindström, doch fasste sich danach sofort mit schmerzverzerrtem Gesicht an den linken Oberschenkel. Das sah definitiv nicht gut aus und ich schätze, dass uns der Tscheche, der auch in Frankfurt wieder einer der sichersten Spieler war, mehrere Wochen fehlen wird. Er musste in der 48. Minute ausgewechselt werden und wurde durch Carlos Gruezo ersetzt, der seine Sache auch recht ordentlich machte. Allerdings holte er sich in der 55. Minute gleich mal Gelb wegen Handspiel ab. Zuvor hatte schon Robert Gumny Karton gesehen, da er Kostic fünf Meter vorm linken Strafraumeck ein Bein gestellt hatte.

In der 52. Spielminute dann eine kleine Sensation: Der FCA kommt doch tatsächlich vor das Tor von Trapp, der sich im eigenen Fünfer verschätzte. Eine schöne Flanke von Jensen landete bei Iago. Leider wurde in dieser Situation Durm gefoult, weswegen es Freistoß für Frankfurt gab. Und nur 7 Minuten später patzte Trapp erneut. Ausgelöst durch Probleme beim Rückpass landet der Ball bei Gruezo, der aus 25 Metern den Ball in Richtung Kasten lupft. Leider landete der Schuss auf dem Tordach.

Dadurch aufgerüttelt starteten die Frankfurter eine starke Druckphase. Aber unsere Defensivabteilung stand wie ein Fels in der Brandung und ließ nur wenige gefährliche Torchancen zu. Und wenn doch mal ein Ball durchflutschte, dann war unser „Beton“ Rafal Gikiewicz zur Stelle. In der 72. Minute nutzte Trainer Markus Weinzierl dann auch noch den letzten Wechselslot, indem er Michael Gregoritsch, Daniel Caligiuri und Mads Pedersen für André Hahn, Raphael Framberger und Niklas Dorsch brachte.

Noch ein paar kleine Vorstöße waren unsererseits zu sehen, doch nichts, was wirklich torgefährlich war. Unsere Verteidigung aber hatte einen Sahnetag erwischt und leistete im eigenen 16er eine Glanztat nach der anderen. Und so blieb es am Ende bei einem torlosen Unentschieden.

Pro und Contra

Ich bin ein Mensch, der die schlechten Dinge im Leben gleich mal hinter sich bringt. Also fangen wir hier mit den Fakten an, die mir in diesem Spiel negativ aufgefallen sind bzw. an denen der FC Augsburg noch arbeiten sollte.

Ein großer Punkt ist definitiv das Offensivspiel, denn in der Partie gegen Eintracht Frankfurt brachten unsere Jungs gerade einmal 4 Torschüsse zustande, die aber allesamt nicht wirklich gefährlich waren. Auch schon gegen TSG Hoffenheim sah man so etwas sehr selten, denn der einzig zwingende Torschuss kam Ruben Vargas in der 22. Spielminute. Laut Kicker hatte man hier auch nur 7 Torschüsse vorzuweisen. Insgesamt also definitiv zu wenig.

Allerdings möchte ich bezogen auf die Partie in Frankfurt eines anmerken: Gegen solch einen Gegner eine defensiv ausgelegte Taktik zu wählen halte ich für richtig, denn mit Kostic, Hauge, Borré und Kamada hat Frankfurt offensiv starke Spieler in seinem Kader. Hätte man hinten zu sehr aufgemacht, hätte es bestimmt das eine oder andere Mal geklingelt. Allerdings fehlten mir die berühmten Nadelstiche nach vorne. Doch ich bin mir sicher, dass man an diesem Punkt bereits hart arbeitet und es in Kürze besser wird.

Ein weiteres Dorn im Auge war mir das Passspiel und auch die Zweikampfquote. Zwischendurch lag letztere nur bei äußerst schwachen 38 Prozent. Man konnte sich zwar noch auf 45% gewonnene Bälle steigern, aber es geht nun mal auch besser. Wie bereits erwähnt war die Passquote zu Beginn okay, rauschte dann jedoch aufgrund großer Unsicherheiten in den Keller. Insgesamt kamen nur 58% der gespielten Bälle beim eigenen Mann an. Das ist ziemlich schwach. Die 7 sollte schon vorne dran stehen bzw. sollte das Ziel sein. Die Startelf kommt hierbei auf folgende, teilweise echt erschreckende Werte.

Passquoten der Startelf

Ebenfalls negativ hervorzuheben sind die Verletzungen von Florian Niederlechner und Jan Morávek. Bei unserer Nummer 7 handelt es sich laut Markus Weinzierl um eine Platzwunde, weswegen wir hoffen dürfen, dass er für die Partie gegen Bayer Leverkusen wieder fit ist. Bei Morávek wusste man leider noch nichts genaues, doch ich gehe vorerst von einer mittelfristigen Ausfalldauer aus. Sobald wir etwas genaues wissen, halten wir euch darüber selbstverständlich auf dem Laufenden.

Aber ich will nicht alles schlecht reden, denn ich habe auch gute Dinge gesehen. Kampfeswillen zum Beispiel. Verlor man einen Ball, setzte jeder Spieler sofort nach, um ihn eventuell zurückholen zu können. Und es gibt einfach verschiedene Spielweisen und Taktiken, die von Partie zu Partie variieren können. In Frankfurt hatte man sich für eine defensive Ausrichtung entschieden. Und seien wir mal ehrlich: Wir haben eine hervorragende Abwehrarbeit gesehen. Natürlich ist das nicht unbedingt schön anzusehen, doch auch so etwas gehört zum Fußball dazu. Gegen einen offensiv starken Gegner wie Eintracht Frankfurt kann es sinnvoll sein, hinten auch erst einmal dicht zu machen, um die Null zu halten. Das Spiel gegen die Adler war eine Abwehrschlacht und ich finde, gerade hier haben wir uns im Vergleich zur Partie gegen Hoffenheim um 100% gesteigert.

Wie wir es vor dem Spiel besprochen haben. Dass es wahnsinnig ekelhaft sein wird und dass wir auch absolut ekelhaft spielen müssen gegen solche Frankfurter. Weil die nicht nur Qualität haben, sondern auch dreckig sind, auch clever sind. Aber wir das heute ordentlich gemacht haben, definitiv.

Felix Uduokhai in den Interviews bei FCA TV nach der Partie gegen Frankfurt

Mein persönlich Mann des Spiels war im Übrigen Reece Oxford. Es gibt viele so genannte Fans, die jedes Mal motzen, wenn sie den Engländer in der Startelf sehen. Doch auch in dieser Partie hat Reece sie alle Lügen gestraft. Was der Junge alles weg verteidigt und Bälle geblockt hat, war für mich der absolute Wahnsinn. Man darf nicht vergessen, dass er eine Operation hinter sich hat und erst seit dieser Woche wieder im Mannschaftstraining ist. Drei Einheiten hat er vor der Partie bestritten. Und dann so eine Leistung abzurufen… Chapeau! Reece gewann 75% seiner geführten Luftkämpfe, klärte durchschnittlich 5,75 Bälle (Rang 8 laut Ligainsider) und blockte 3,83 Bälle ab. Das ist Stand jetzt Ligabestwert. Mit diesem Spiel hat er wirklich ein Zeichen gesetzt und ich hoffe, dass wir ihn öfter auf dem Platz sehen werden. Das sah in der Zusammenarbeit mit Felix Uduokhai nämlich mehr als nur ordentlich aus.

Mehr als einmal brachte Reece Oxford die Adler an den Rand der Verzweiflung (Foto via imago)

Fazit

Nun kann man natürlich sagen, dass der Saisonstart nicht so war, wie man sich ihn vielleicht gewünscht hat. Ein Punkt und Rang 17 in der Tabelle kann man nicht feiern, das ist logisch, aber noch haben wir 32 Spieltage vor uns. Das heißt, es sind noch 96 Punkte auszuspielen. Und ich kann mich nur immer wieder wiederholen, wenn ich sage, dass wir in die Saison 2013/14 mit einer 0:4-Klatsche gegen Dortmund und einer 1:0-Niederlage gegen Bremen gestartet sind. Und was kam am Ende bei raus? 52 Punkte und Rang 8. Deswegen sollten wir uns alle mal ein bisschen entspannen. Die Saison ist noch lang und man hat genug Zeitsich noch weiter zu entwickeln.

Und wer jetzt sagt, dass der Verein das nicht begriffen hat, der sollte mal unserem Trainer in der Pressekonferenz besser zuhören.

Zusammengefasst: Wir nehmen den Punkt mit, wissen, wir müssen uns steigern, aber haben jetzt einen Schritt nach vorne gemacht heute. Dankeschön!

Markus Weinzierl in der PK nach dem Spiel gegen Frankfurt

Natürlich machen die Schwächen und die Ausfälle im Sturm ein wenig Sorgen, doch noch ist das Transferfenster bis 31.8.2021 geöffnet. Wer weiß, vielleicht tut sich noch was. Bleiben wir alle doch mal locker, vertrauen auf die Verantwortlichen und feuern unsere Jungs am Samstag gegen Leverkusen lauthals. Sie brauchen unseren Rückhalt, dann wird das was. Und dann dürfen wir auch hoffentlich sehr bald über unser erstes Tor in der Saison 2021/22 jubeln.

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