Die Tage der Abschiede

Die letzte Woche der Transferbewegungen ist immer eine, die für Fans Überraschungen bereit hält. Beim FCA war in dieser Woche dieses Jahr mehr los als sonst, weil viele Personalien im Kader noch nicht abschließend geregelt waren. Bei manchen konnte man nun Vollzug melden. Bei dem ein oder anderen Spieler ist weiterhin nicht alles geklärt, auch wenn bei Nathanael Mbuku heute Vollzug bzgl. eines Abschieds gemeldet wurde. Eine Zusammenfassung der für mich wesentlichen Personalien aus der letzten Transferwoche:

Uduokhais Abschied

Wenn ein Spieler nach 5 Jahren den Club verlässt, dann macht das schon ein bisschen traurig. In diesem Fall kommt dazu, dass Felix Uduokhai ein Guter ist. Viele Spiele hat er für den FCA gemacht, war in der Innenverteidigung regelmäßig eine Stütze. Dazu ist er ein ruhiger Charakter, der nie für Unruhe gesorgt hat, sondern basierend auf seinen Glaubensvorstellungen ein positiver Einfluss auf und neben dem Platz war. Er wird dem FCA abgehen und man versteht, warum man in Augsburg auch gerne länger mit ihm geplant hätte.

Wehmut ist an dieser Stelle dennoch nicht angebracht. Uduokhais Weg war schon seit letztem Sommer vorgezeichnet. Der Spieler wollte damals schon weg, befand sich aber in der Situation, dass kein passendes Angebot für ihn einging. Ihn reizte das Ausland damals schon, nicht nur wegen den sportlichen Erfahrungen. Und so ist es nun nur denklogisch, dass es Uduokhai nach Istanbul verschlagen hat, in die laut einer meiner Kollegin schönste Stadt der Welt. Angebote aus Hoffenheim oder Frankfurt fanden – so es sie denn gab – da naturgemäß keinen Anklang. Gerade bei Hoffenheim hätte es wohl keiner verstanden. So können wir in aller Ruhe sagen: Danke für alles und mach es gut, Felix Uduokhai. Erzähl uns bei Gelegenheit mal von deinen Erlebnissen.

Mei Dorschi

Ich hatte am Sonntag noch prognostiziert, dass der FCA drei Spieler abgeben würde. Bei einem vermutete ich eine Überraschung. Als es am Freitag nun schnell ging bei Niklas Dorsch und einem festen Wechsel nach Heidenheim, da war diese Überraschung eingetreten.

Letzten Sommer hatte ich niedergeschrieben, warum ich einen Dorsch-Wechsel für beide Seiten als sinnvoll erachten würde. Sportlich war der Dorsch-Transfer ein großes Missverständnis. Dorsch war, überhypt und mit Erwartungen übergossen, als Nachfolger von Daniel Baier auserkoren, einem der besten 6er im deutschen Fußball der 2010er Jahre. In seiner ersten Saison spielte Dorsch dann zwar regelmäßig, danach legte ihn aber eine Verletzung nach der anderen lahm und er konnte seitdem nicht mehr an seine sportliche Klasse anknüpfen. Für die Breite hätte der FCA Dorsch gerne behalten, der wollte aber schlichtweg mehr spielen und so ergibt der Wechsel sportlich durchaus Sinn.

Sinn- oder nicht sinnvoll mal dahingestellt: hierbei kommt eine Sache zu kurz. Hatte ich selbst Dorsch zumindest zwischenzeitlich als arrogant wahrgenommen, so muss ich meine Meinung korrigieren. Niklas Dorsch ist ein feiner Kerl, jemand den man sofort zum Grillen zu sich nach Hause einladen würde. Und er hat ein bisschen Glamour nach Augsburg gebracht. Er ist eben nicht weichgespült und ohne Ecken und Kanten. Mei Dorschi, ich wünsche Dir, dass Du in Heidenheim spielen kannst und Erfolg hast. Es sei Dir von Herzen gegönnt. Servus Großer und auf bald!

Uduokhai im Besiktas-Trikot: ich muss mich an diesen Anblick erst noch gewöhnen. (Photo by Ahmad Mora/Getty Images)

Arne Engels unaufhaltsam

Zum Start der letzten Transferwoche hatte ich mir erhofft, dass ein Engels-Wechsel nach Celtic Glasgow funktioniert. Das Interesse schwirrte da schon durch die diversen sozialen Medien und Glasgow hatte selbst gute Transfereinnahmen erwirtschaftet, um einen Engels-Transfer stemmen zu können. Der Engels-Transfer spült dem FCA mehr in die Kassen als Dorsch und Uduokhai zusammen (lasst es euch auf der Zunge zergehen) und der FCA sichert sich zudem eine Weiterverkaufsbeteiligung. Engels wollte – auch auf Grund eines irrsinnigen Gehaltssprungs und der Möglichkeit international zu spielen – den Sprung machen und der FCA zeigt mit dem Transfer auch, dass er den Jungen keine Steine in die Weg legt, wenn sich Möglichkeiten ergeben.

Stimmen aus dem Umfeld des FCA meckern, dass man Engels ruhig noch ein Jahr behalten hätte können. Dem widerspreche ich. Erstens wäre es für Engels und andere junge Spieler nicht das richtige Signal gewesen. Zweitens weiß man nie, ob und wann erneut ein solches Angebot eingegangen wäre. Schaut euch an, wie Uduokhai und Vargas nach der richtigen Station für den nächsten Schritt gesucht haben. Engels wird auch sportlich nur insofern fehlen, als dass er im letzten Jahr nur eine Reservisten-Rolle inne hatte und sich auf der 10er Position sowieso noch beweisen musste. Sicher ist die sportliche Entwicklung leider nicht.

Arne, ich wünsche Dir deinen Durchbruch bei Celtic Glasgow und, dass sich deine Träume erfüllen mögen. Mach uns stolz!

Die großen Unbekannten

Der FCA hat die Lücken im Kader direkt wieder geschlossen. Für die Innverteidigung kam Chrislain Matsima aus Monaco. Fürs zentrale Mittelfeld wurde Frank Onyeka aus Brentford ausgeliehen und offensiv soll Alexis Claude-Maurice den FCA verstärken, der ablösefrei aus Nizza zum FCA gestoßen ist.

Bei allen dreien handelt es sich um Spieler, die sich an Land, Leute und Liga gewöhnen müssen und es wirkt erst einmal so, dass sie etwas Anlaufzeit in Augsburg brauchen werden. Onyeka ist auch direkt bei der Nationalmannschaft und somit erstmal nicht verfügbar.

Insgesamt lässt sich somit schon beobachten, dass der FCA ins Risiko geht. Er gibt 3 gestandene Spieler (auch wenn Engels noch jung ist) ab und holt dafür drei in Deutschland Unbekannte. Ob sich die Wechsel auszahlen und für wen, wird sich erst noch zeigen. Aber damit ist noch nicht alles geklärt.

Restlicher Klärungsbedarf

Hier kommen wir nun zu Ruben Vargas. Vargas wollte wie Uduokhai den nächsten Schritt machen, einzig ein für ihn passendes Angebot ging nicht ein. Jetzt läuft sein Vertrag in 2025 aus und der FCA wird ihn weiterhin nicht ablösefrei ziehen lassen wollen. Auf der anderen Seite würde dem FCA Ruben Vargas sportlich gut zu Gesicht stehen, nachdem Arne Engels den Club verlassen hat. Ich hoffe auf eine Vertragsverlängerung um zumindest 1 Jahr und eine weitere Saison Vargas-Fußball in Augsburg.

Der FCA hat sein Team ordentlich durchgewirbelt in diesem Sommer. Jetzt heißt es schleunigst zusammenfinden und endlich wieder positive Ergebnisse auf dem Platz feiern. Sonst wird hier keine Ruhe einkehren und die Personalbewegungen werden sich nicht mehr nur auf Spieler beschränken.

Kaderanalyse Defensive: Wie sieht die finale Innenverteidigung aus?

Vor einem Jahr noch stand Jeffrey Gouweleeuw beim FC Augsburg auf dem Abstellgleis. Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter wollte damals eine neue Hierarchie schaffen, in der der Niederländer, bis dato sieben Jahre lang beim FCA, keine Rolle mehr spielte. Nach Auslaufen seines Vertrages 2024 sollte er den Verein verlassen. Das Kapitänsamt, das er 2020 von Daniel Baier übernommen hatte, legte Jeff dann von sich aus nieder.

Inzwischen hat sich Stefan Reuter aus der Geschäftsführung zurückgezogen. Der damalige Trainer Enrico Maaßen steht mittlerweile in Diensten des FC St. Gallen. Und Jeffrey Gouweleeuw? Der stellte in der abgelaufenen Saison unter Jess Thorup mehr denn je unter Beweis, dass er in der Innenverteidigung immer noch eine wichtige Stütze ist. Dementsprechend wurde sein Vertrag dann doch noch verlängert. Auch die Kapitänsbinde vertraute ihm der Chefcoach kürzlich wieder an. Der „Abwehr-Jeff“ ist also back und damit als Nr. 1 gesetzt. In der Viererkette auf der rechten Innenverteidiger-Position, in der Dreierkette als zentraler Innenverteidiger. Aber wer kommt auf den Positionen neben ihm zum Zug?

Fester Partner gesucht

Auf der linken Innenverteidigerposition hatte sich Felix Uduokhai vor allem in der letzten Saison einen Stammplatz erarbeitet. Vor vier Jahren fest zum FCA gekommen, absolvierte der 26-Jährige 33 von 34 Partien, fast alle über die komplette Spielzeit. Nur in Köln fehlte er wegen einer Gelb-Rot-Sperre. Mit und gegen den Ball hatte er zu alter Stärke zurückgefunden. Allerdings hatte „Udo“ schon letztes Jahr einen Wechselwunsch hinterlegt, Gladbach und der SSC Neapel sollen interessiert am Ex-Wolfsburger gewesen sein. Diesen Wunsch bekräftigte er kürzlich nochmals. Einen fast sicher geglaubten Transfer zu Beşiktaş Istanbul sagte er aber in letzter Minute ab. Inzwischen soll die Frankfurter Eintracht Interesse angemeldet haben.

Noch trainiert Uduokhai in Augsburg. Trotzdem stehen bei entsprechenden Angeboten die Zeichen auf Abschied. Daher hat sich der FCA schon mit Keven Schlotterbeck vom SC Freiburg verstärkt. Der 27-Jährige, der letzte Saison an den VfL Bochum ausgeliehen war, wird derzeit als Nachfolger von Udo aufgebaut bzw. – bei dessen Verbleib – als direkter Konkurrent. Im Testspiel gegen Leicester City blitzte z.B. schon „Schlottis“ Kopfballstärke auf. Per Kopf erzielte er den 1:0-Siegteffer. Bekannt ist er zudem für seine Zweikampfstärke. Mit 63% gewonnenen Zweikämpfen in der letzten Saison liegt er sogar noch vor Udo (61%) und Jeff (56%). Auch beim Spielaufbau ist der große Bruder von Nico Schlotterbeck eine Hilfe für defensive Mittelfeld. Trotzdem muss er sich wohl zunächst mit der Nr. 3 in der Innenverteidigung begnügen, sollte Udo wider Erwarten doch noch eine weitere Saison beim FCA verbringen. Sollte Udo gehen, ist er die Nr. 2.

Für Felix Uduokhai könnten die letzten Tage in Augsburg angebrochen sein. (Foto: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Ringen um die Ersatzplätze

Beim FCA war man sehr stolz, als man letztes Jahr schon recht früh Patric Pfeiffer vom Aufsteiger SV Darmstadt 98 verpflichten und sich dabei gegen durchaus namhafte Konkurrenz durchsetzen konnte. Nach den ersten Spieltagen machte sich allerdings Ernüchterung breit. Der gebürtige Hamburger tat sich in der Bundesliga noch schwer, ihm unterliefen einige Fehler beim Passspiel und bei der Ballannahme. Nur viermal stand der 1,96 m-Mann in der Startelf, nur zweimal spielte er über die vollen 90 Minuten. Und das auch nur, weil Gouweleeuw zu Beginn der Saison wegen einer OP fehlte und Pfeiffer ihn zusammen mit Maxi Bauer in der Dreierkette ersetzen musste. Das war dem 24-Jährigen zu wenig, jüngst ließ auch er Wechselabsichten verlauten und eine Leihe für ein Jahr steht wohl kurz bevor.

Das ist nachvollziehbar, denn Maximilian Bauer scheint als Backup auf der rechten Innenverteidiger-Position in der Rangfolge noch vor Pfeiffer zu liegen. Zumindest durfte immer der 24-Jährige, der bereits ein Jahr eher aus Fürth nach Augsburg gekommen war, starten, wenn sich Jess Thorup für die (von vielen Fans inklusive mir ziemlich ungeliebte) Dreierkette entschieden hatte. Zudem machte Bauer gleich in seiner ersten Saison beim FCA mit starken Leistungen (Kicker-Note: 3,89) von sich reden. Eigentlich als klassischer Ersatzmann geholt, wurde der gebürtige Vilshofener ab August 2022 zwangsläufig zur Stammkraft, weil er für den wochenlang verletzten Uduokhai (Kicker-Note: 3,76) einspringen musste. An diese Leistung kam er bis dato nicht mehr heran, steht unter Thorup aber dennoch vor Pfeiffer.

Rückkehrer vs. Youngster

Auch Reece Oxford fiel in besagtem Sommer 2022 wegen einer Knie-OP in der Verteidigung aus. Im Fußball soweit nichts Ungewöhnliches. Das sollte aber nur der Anfang einer Leidensgeschichte sein, die bis heute andauert.

In der Saison 2021/22 hatte sich der damals 22-Jährige an der Seite von Gouweleeuw zum heimlichen Augsburger Shootingstar aufgeschwungen. Die Rosenau Gazette widmete ihm damals eine kleine Lobeshymne. Doch dann wurde „Ox“ vom Pech verfolgt: Erst obige OP, dann muskuläre Probleme, danach eine Corona-Infektion und als Folge schließlich Long Covid. Das machte eine langwierige Reha in London notwendig. Lange wusste man nicht, ob und wann der Engländer wieder nach Augsburg zurückkehren kann. Zum diesjährigen Trainingsstart sagte Jess Thorup im Augsburg Journal:

„Wir sind in engem Kontakt mit ihm. Er war bereits für Tests in München, ist jetzt wieder zurück in London. Ich hoffe, er kommt bald wieder zurück zu uns. Entweder vor oder nach dem Trainingslager, das hängt von den Testergebnissen ab.“

Vor Kurzem postete der heute 25-Jährige jetzt eine Instagram-Story, die ihn im FCA-Trainingsshirt auf dem Rad im Augsburger Fitnessraum zeigte. Reece ist also zurück! Offen ist zwar noch, ob und wann er wieder eine echte Alternative auf der linken Abwehrseite sein kann. Aber schon der eine oder andere Kurzeinsatz wäre ein riesiger Erfolg! Welcome back, Ox!       

Ein paar Kurzeinsätze sind auch dem 17-jährigen Noahkai Banks zu wünschen. Im Juli bekam der Deutsch-Amerikaner seinen ersten Profivertrag vorgelegt. Er spielt seit der U10 für den FCA und gilt auf der rechten Abwehrseite, ggf. auch als Außenverteidiger, als großes Talent. Über diesen Status wird er in der kommenden Saison aber nicht hinauskommen. Wahrscheinlicher sind Einsätze in der zweiten Mannschaft.

Konstanz in der Außenverteidigung?

Im Grunde seit dem Weggang von Paul Verhaegh vor sieben Jahren gilt die rechte Außenverteidigung als Problemkind beim FCA. Weder Raphael „Frami“ Framberger noch Stephan Lichtsteiner konnten die Position dauerhaft ausfüllen. Auch Robert Gumny, 2020 vom polnischen Club Lech Posen geholt, hatte bis zu seinem Kreuzbandriss im Frühjahr oftmals so seine Probleme. Kevin Mbabu hatte seinen Job letzte Saison gerade in der Vorwärtsbewegung sehr ordentlich gemacht und sich auch sofort gut mit seinen Teamkollegen verstanden. Jedoch hatte sein Club, der FC Fulham, keine Kaufoption vorgesehen und so ging der Schweizer Nationalspieler nach einjähriger Leihe zurück nach England.

Marius Wolf ist jemand, der sich immer voll reinhängt. Ab jetzt beim FCA. (Foto: Michael Regan/Getty Images)

Auch wenn trotzdem Gespräche über eine mögliche Mbabu-Ablöse geführt wurden, arbeitete der FCA parallel an einem anderem Transfer: an dem von Marius Wolf, der inzwischen auch vollzogen wurde. Der 29-Jährige kommt nach Leihen zum FC Köln und zur Hertha ablösefrei von Borussia Dortmund, hatte aber 2017/18 in Frankfurt seinen Durchbruch. Dort bestach er auf der Außenbahn vor allem mit seiner Schnelligkeit, seinem Umschaltspiel und seinen guten Hereingaben. Seine Stärken liegen also, wie schon bei Mbabu, im Offensivspiel, das der gebürtige Coburger beim FCA auf der rechten Seite beleben soll. Auf dem Platz dürfte Wolf, ganz nach seinem Hashtag #UNLEASHTHEWOLF, immer alles in die Waageschale werfen. Am Familientag saß er aber noch auf der Tribüne.

Mehrere Alternativen

Hinter Wolf ist aktuell Mads Pedersen einsatzbereit. Eigentlich ist der quirlige Däne, der seit fünf Jahren beim FCA spielt, mehr auf der linken (defensiven) Außenbahn zu Hause. Wenn Not am Mann ist (und das ist/war gerade der Fall), kann „Mini“ aber auch auf Rechts. Enno Maaßen war es, der den Linksfuß dort erstmals ausprobierte. Pedersen ist einer, der sich voll und ganz mit dem FCA und seinen Fans identifiziert. Nicht umsonst wurde er kürzlich auch wieder in den Mannschaftsrat berufen. Auch wenn er manchmal ein wenig übermotiviert über den Platz fegt (ein Beispiel ist sein grobes Foul letzte Saison in Mainz, für das er glatt Rot sah), so kann er als wieselflinker Backup rechts oder links durchaus frischen Wind auf die Außenbahn bringen.

Stärker defensiv veranlagt ist dagegen Robert Gumny. Der Pole hat sich noch nicht wieder ganz von seinem Kreuzbandriss erholt, den er im März im Training erlitten hatte. Inzwischen ist er aber nach Augsburg zurückgekehrt und trainiert schon wieder individuell. Je nachdem, wie schnell „RoGu“ sein Comeback feiern kann, wollen die Verantwortlichen nach Informationen der Rosenau Gazette kurz vor Ende der Transferperiode auf der RAV-Position nochmal tätig werden. Ob Gumny (oder der potentielle Neuzugang) dann Stellvertretung oder Konkurrenz sein werden, wird abhängig von der Leistung sein, die Wolf als designierte Nr. 1 in den nächsten Wochen zeigt.

Leicester City, den Testspielgegner, kennt Dimitrios Giannoulis noch aus der Liga (Foto: Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Ziel: Einsatzminuten vs. Stammplatz

Ähnlich wie bei Banks reicht es bei Henri Koudossou noch nicht dauerhaft für die erste Mannschaft. Der 24-Jährige, der 2022 beim FCA seinen ersten Profivertrag unterschrieb und für Spielpraxis die letzten beiden Jahre nach Österreich (Lustenau: damals 1. Liga) und Holland (Den Haag: 2. Liga) ausgeliehen war, ist auf der rechten wie linken Seite flexibel einsetzbar. Der FCA dürfte seinen 2025 auslaufenden Vertrag daher am ehesten verlängern, um ihn erneut verleihen oder mit Spielminuten weiter an die FCA-Profis heranführen zu können. Für Arne Engels oder Maxi Bauer, vereinzelt schon als RAV eingesetzt, sollte das die Ausnahme (!) bleiben.   

Was die Besetzung der linken Abwehrseite angeht, bestehen weniger Wenns und Abers. Denn mit dem Transfer von Dimitrios Giannoulis aus der englischen Championship wurde letztlich der Abgang von Iago nach Brasilien kompensiert. Der 28-jährige Grieche, der für sein Land auch in der Nationalmannschaft aufläuft, hat ein ähnliches Profil wie sein Vorgänger. Er spielt mit viel Offensivdrang, um nach Ballgewinn seine Mitspieler mit Pässen und Hereingaben zu versorgen. Gerade in der ersten Saisonhälfte war Giannoulis bei Norwich gesetzt. Damit sollte er auch in Augsburg vor Pedersen einen Stammplatz sicher haben.

Alles in allem ist die Besetzung der Außenverteidigung schon weiter vorangeschritten als die Innenverteidigung. Sollte Wolf rechts einschlagen und Gumny zum Saisonstart fit werden, ist dort keine Veränderung mehr geplant. Auf der LAV-Position ohnehin nicht. Wie die Innenverteidigung künftig aussieht, wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Die große Frage ist, ob Udo geht oder nicht und inwiefern man dann noch nachlegen kann oder muss.

Die RoGaz Awards 2024: der meistverbesserte Spieler

Wie in jedem Sommer wählen wir nach dem Saisonende Spieler des FCA, zuletzt den MVP. In dieser Abstimmung geht es um den meistverbesserten Spieler des FCA in der abgelaufenen Saison. Dabei geht es um Spieler, die schon in der Vorsaison beim FC Augsburg waren, die sich aber nun in dieser Saison merklich verbessert haben. Nachfolgend die Kandidaten (und vergesst nicht ganz am Ende abzustimmen):

Freddy Jensen

Freddy Jensens Zeit beim FC Augsburg war bisher geprägt gewesen von Verletzungen und verpassten Chancen. Die Verletzungen sollten ihm auch in dieser Saison erhalten bleiben. Seine Chance hat Freddy allerdings eindrucksvoll genutzt, als Jess Thorup Trainer beim FC Augsburg wurde. Direkt nach dem Trainerwechsel war Jensen nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.

Dies liegt vor allem an seiner Variabilität, aber auch an seinen Qualitäten gegen den Ball. Dazu konnte er sich auch immer wieder gezielt ins Offensivspiel mit einbringen und am Ende stehen in 22 Spielen 2 Tore und 5 Vorlagen zu Buche. Es ist mit Sicherheit Jensens beste Saison in Augsburg bisher gewesen und er hat sich offensichtlich eindrucksvoll verbessert. Genug, um von euch gewählt zu werden?

Ruben Vargas

Vargas Entwicklung in Augsburg ist eine der Up and Downs. In seiner ersten Saison in Augsburg schien er direkt einzuschlagen. Danach verebbte die Leistungskurve leider wieder etwas. In dieser Saison sah es nun auch zu Beginn nicht rosig aus und Vargas war im Winter schon fast weg. Am Ende entschied er selbst sich, zu bleiben und in Augsburg Eindruck zu hinterlassen.

Stabil, belastbar, ein Fels in der Brandung: Felix Uduokhai 2023/24 (Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Und das gelang ihm in der Rückrunde eindrucksvoll. Am Ende stehen für ihn 4 Tore und 4 Vorlagen zu Buche, die sich vor allem ergeben haben, weil er seine Abschlussqualitäten zentraler unter Beweis stellen durfte. Als Thorup im Winter auf die Raute im Mittelfeld umstellte, zog er Vargas von außen in die Zentrale und der schien noch nie etwas anderes gespielt zu haben. Ein deutlicher Leistungssprung und definitiv eine Verbesserung!

Felix Uduokhai

Auch Felix Uduokhai war schon auf dem Absprung, aber schon im letzten Sommer. Er entschied sich schlussendlich zu bleiben und eine Saison in Augsburg dranzuhängen. Und wie sich das gelohnt hat für ihn! Einerseits konnte er über 33 Spiele zeigen, dass er belastbar und verfügbar ist. Andererseits hatte der FCA über viele Phasen der Saison ein Top-Innenverteidiger-Duo mit Uduokhai und Gouweleeuw, in dem sich Uduokhai immer wieder durch entschlossenes Handeln auch nach vorne hervortat. 2 Tore zeigen an dieser Stelle, dass es keine brotlose Kunst war.

Ich habe in seiner Zeit beim FCA noch keine so gute, weil belastbare, verlässliche und wichtige Saison von Felix Uduokhai beim FCA gesehen. Er hat sich definitiv verbessert und konnte erneut überzeugen.

Abstimmung

Für wen entscheidet ihr euch? Wer hat euch am meisten überzeugt mit seiner Leistungssteigerung? Stimmt jetzt ab und begründet gerne in den Kommentaren:

Wer ist der meistverbesserte Spieler der Saison 2023/24?

  • Freddy Jensen (63%, 10 Votes)
  • Ruben Vargas (19%, 3 Votes)
  • Felix Uduokhai (19%, 3 Votes)

Total Voters: 16

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Wertverluste


Dieser Text erschien zuerst in der Kolumne „Einwurf aus der Rosenau Gazette“ bei presse-augsburg.de.

Erst letztens hatte ich mich darüber ausgelassen, welche Transfers ich beim FC Augsburg fest einplane. Auf der anderen Seite wird dieser Sommer auch einer, in dem der FC Augsburg das ein oder andere missglückte Transferkapitel schließen kann. Ausbildungsverein will der FCA sein. Dieser Begrifflichkeit habe ich mich vor ein paar Jahren schon einmal gewidmet. Im Sommer wird der FCA durch den ein oder anderen Abgang Transferverluste realisieren. Bittere Transferverluste, die hoffentlich dazu führen, dass die Transferstrategie weiter nachjustiert wird. Aber immer der Höhe nach:

Tomas Koubek

Ca. 7,5 Millionen EUR zahlte der FC Augsburg für einen Keeper. Torhüter waren lange eine Position im Fußball, bei der die Transferbeträge nicht so hoch waren, wie auf anderen Positionen. Es ist einfach ein sehr begrenzter Markt. Jedes Bundesligateam braucht einen Stammkeeper und die Jungs spielen viel länger als Spieler auf anderen Positionen. So sind pro Saison vielleicht 2-3 Planstellen neu zu besetzen. Spieler mit entsprechender Ausbildung und Potential gibt es mehr als genügend. Warum teuer dafür bezahlen?

Im Nachhinein versteht das bei Tomas Koubek niemand mehr, v.a. weil er dauerhaft die Qualität für die Bundesliga nicht unter Beweis stellen hatte können. Er ist jemand, der für gute Laune sorgt und nicht viel auf dem Platz dafür tun muss. Im Sommer wird das zumindest nicht mehr mit einem entsprechenden Gehalt verbunden sein. Die 7,5 Millionen EUR sind dann definitiv weg. Ein Gewinn war bei dieser Summer von vornherein unwahrscheinlich und der Transfer passte schon damals nicht zum FCA.

Iago

Viele Transferperioden lang kamen immer wieder Gerüchte auf, dass Iago den FCA verlassen würde. Einig wurde man sich aber mit keinem Transaktionspartner. Iago kam im Sommer 2019 für 6,5 Millionen EUR vom SC Internacional aus Brasilien und war zu diesem Zeitpunkt Jugendnationalspieler Brasiliens. Zu seinen besten Zeiten verstand man warum, denn er konnte offensiv Akzente setzen und auch gegen die besten Gegner bestehen. Defensiv fehlte im lange die Konstanz in der Bundesliga.

Am meisten haben wohl Verletzungen Iago aus der Bahn geworfen. Dazu kamen die vielen Trainerwechsel beim FCA. Jetzt wo er unter Jess Thorup fit war, ist er als Linksverteidiger Leistungsträger. Leider hat er sich schon vor der Saison entschieden, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen und mittlerweile ist er auch – Überraschung – mal wieder verletzt. Im Sommer wechselt er ablösefrei zum EC Bahia. Dem FCA wird nicht nur ein Leistungsträger verloren gehen, auch die 6,5 Millionen EUR Ablöse, die der Club in 2019 gezahlt hat, sind definitiv futsch.

Selten auf dem Feld zu sehen, obwohl die Ablöse hoch war: Tomas Koubek (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Verlust abgewehrt?

Ich hatte es vorige Woche geschrieben: Sowohl bei Felix Uduokhai als auch beim Ruben Vargas gehe ich von einem Wechsel in diesem Sommer aus, da ihre Verträge nur noch bis 2025 laufen und sie ihre Wechselwünsche schon angedeutet haben. Felix Uduokhai kam im Sommer 2020 fest zum FCA und kostete 7 Mio. EUR. Ruben Vargas kostete in 2020 4 Mio. EUR. Durch das eine Jahr Restlaufzeit wird der FCA keine riesigen Beträge mehr aufrufen, aber doch wohl noch die gezahlten Ablösen wieder erlösen können. Große Gewinne gibt es dann an diesen Stellen auch nicht, aber zumindest keine wirtschaftlichen Totalverluste. Dass der FCA auf der Innenverteidigerposition 7 Mio. EUR an Ablöse gezahlt hat, sollte aber hoffentlich auch der Vergangenheit angehören.

Offene Fragen gibt es im Sommer aber dennoch mehr als genug. Niklas Dorsch kommt nicht wie erhofft zum Zug und ist immer wieder angeschlagen: er war auch teuer. Bei Arne Maier läuft in 2025 der Vertrag aus. Wenn er nicht verlängert, dann sollte man auch hier schauen, dass man zumindest eine Einnahme generiert. Ähnliches gilt für Freddy Jensen. Nach den großen Ausbildungserfolgen sieht aber auch das zumindest heute nicht aus.

Der Retter

Wirtschaftlich sollte man hoffen, dass etwas aus der eigenen Akademie nachschiebt. Aber Fehlanzeige: auch dort gibt der FCA zwar viel Geld aus, aber ohne noch irgendwelche Einnahmen durch abgehende Spieler zu generieren, die ins Gewicht fallen würden.

Am Ende wird es Glück sein, welches zu einer positiven Transferbilanz im Sommer führt. Das Glück, dass Ermedin Demirovic explodiert ist und die Mannschaft offensiv trägt und im Sommer zum Rekordabgang werden könnte. Zu viel hineininterpretieren sollte man indes in diesen Erfolg nicht. Es hat nun lange genug gedauert, bis man bei einem Spieler des FCA mal wieder seriös über einen Transfer in dieser Größenordnung sprechen kann.

Ausbildungsverein weiterhin ein Mythos

Den FCA kann man sodann immer noch nicht als Ausbildungsverein bezeichnen. Zu viel Stückwerk ist das Ganze. Auf der Jugendseite gibt es wenige, die Hoffnung machen. Man könnte auch schreiben: Arne Engels, seit Samstat Mert Kömür, und dann lange nichts. Um für die Saison einen konkurrenzfähigen Kader aufbieten zu müssen, hat man mit Kevin Mbabu auch seit langem mal wieder einen Spieler geliehen, ohne eine Kaufoption zu haben. An der Entwicklung des Spielers wird man somit nur durch seine sportlichen Leistungen profitieren.

Was allerdings auch nicht hält: der Verweis auf die Ausbildung von eingekauften Spielern. Der FCA hat in der Vergangenheit oft bemüht, dass er hier eine gute Bilanz hätte, weil die Bilanz mit Spielern des Nachwuchsleistungszentrums desaströs verbleibt. Aber auch mit den Einkaufen läuft es wenig rosig, wie der Winter gezeigt hat. Mbuku & Co. konnten sich nicht durchsetzen und sind schon wieder weg. Da versteht man dann, warum der FCA gerade erst Strukturveränderungen im sportlichen Bereich kommuniziert hat. Zeit ist es geworden. Hoffentlich wird es jetzt besser.

Zu viele für 2 Positionen

Heute geht es um die Innenverteidigung des FC Augsburg. Einerseits hat sich die Defensive unter Jess Thorup stark verbessert. Der FCA kassiert im Schnitt deutlich weniger Gegentore als unter Enno Maaßen (auch wenn er noch nicht zu null spielen konnte) und ein Hauptgrund dafür sind auch die Leistungen des Innenverteidiger-Duos Uduokhai / Gouweleeuw. Andererseits ist im Kader keine Positionsgruppe so stark besetzt wie die Innenverteidigung. Neben den beiden genannten stehen Jess Thorup zusätzlich noch Patric Pfeiffer, Fredrik Winther, Maxi Bauer und Japhet Tanganga zur Verfügung. 6 Spieler für 2 Positionen. Es ist klar, dass hier jetzt im Winter noch etwas passieren muss.

Stammformation, aber wie lange?

Es ist sehr schön, dass Uduokhai und Gouweleeuw so spielen, wie das momentan der Fall ist. Beim FCA hat damit zwischenzeitlich wohl niemand mehr damit gerechnet. Uduokhai wollte im Sommer erst weg, bevor er seinen Vertrag doch noch um ein Jahr verlängerte, weil die Wechseloptionen nicht wie erhofft waren. Felix Uduokhai hat bei uns im Interview bekräftigt, dass er persönlich den Schritt ins Ausland weiterhin geplant hat. Sollte er fit bleiben und seine Leistungen in der Rückrunde bestätigen können, dann wird er den Verein im Sommer verlassen (außer es gibt jetzt im Winter schon einen Überraschungsabgang).

Im Falle von Jeffrey Gouweleeuw ist die Situation etwas verzwickter. Gouweleeuws Vertrag läuft im Sommer aus und ihm wurde im letzten Sommer mitgeteilt, dass dieser nicht verlängert werden soll. Gouweleeuw startete zudem verletzt in die Saison und seit Sommer ist nun Ermedin Demirovic der Kapitän des FCA. Dennoch ist Jeff momentan in Hochform und einer der absoluten Leistungsträger im Team von Jess Thorup. Sein Abgang wird nun im Sommer eine Lücke reißen, so es denn dazu kommt. Sowohl für Jeff als auch den FCA scheint es am besten, sich anzunähern und Jeffs Vertrag erneut zu verlängern. Der FCA hat in der Kaderstruktur sowieso schon nicht gerade viele erfahrene Spieler an Bord, da braucht man nicht auch noch Leistungsträger zu vergraulen.

Die Backups

Hinter den beiden gesetzten Stammspielern scheinen momentan Patric Pfeiffer und seit neuestem Fredrik Winther die Backups zu sein. Pfeiffer kam mit großen Hoffnungen aus Darmstadt und brauchte gerade unter Thorup Zeit für die Umstellung. Winther hatte in der letzten Saison eine gute Leihe und sah bisher kein Licht. Pfeiffer wäre prädestiniert, Jeffs Rolle zu füllen, so man sich im Sommer trennen würde. Es macht aus meiner Sicht keinen Sinn, sich von ihm zu trennen. Pfeiffers Berater hat zusätzlich erklärt, dass Pfeiffer sich durchbeißen will. Gut so!

Zu viel Qualität, um sich in Augsburg am Ende nicht durchzusetzen? Ich glaube bei Patric Pfeiffer braucht es einfach noch mehr Zeit. (Photo by Maja Hitij/Getty Images)

Bei Fredrik Winther ist die Situation komplizierter. Winther braucht Spielpraxis. Andererseits braucht Winther auch Klarheit über seine Zukunft. Wenn es beim FCA nicht für die Bundesliga reicht, dann kann man ihn auch fest abgeben. Wenn der FCA denkt, gerade weil Winther auch Linksfuß ist, dass Winther im Sommer in Uduokhais Fußstapfen treten kann, dann sollte er in der Rückrunde in Augsburg bleiben.

Schwerer Stand

Eigentlich sollte die Auflistung hier enden. Im Kader finden sich aber noch zwei weitere Spieler, die auch um ihre Position und Möglichkeiten ringen. Der erste ist Maximilian Bauer. Ich bin verwundert, dass – nachdem er auch unter Jess Thorup zuerst noch erster Ersatz für die beiden Stammkräfte war – ihm Pfeiffer und Winther den Rang abgelaufen zu haben scheinen. Bauer hat schon Bundesliga gespielt, hat gezeigt, dass er auch das offensive Mindset von Jess Thorup hat und irgendwie passt es momentan doch nicht. Gegen Leverkusen war er zum ersten Mal in dieser Saison nicht im Kader. Etwas mysteriös und schwer einzuschätzen, ohne nähere Einblicke in die Situation zu haben.

Die Leihe von Japhet Tanganga ist dagegen weniger mysteriös und kann man nur als Missverständnis bezeichnen. Maaßen wollte wohl – gerade nach der letzten Saison, in der es im Kader schon mal eng wurde – mehr Innenverteidiger zur Verfügung haben, um 3er-Kette spielen zu können. Thorup spielt ausschließlich mit 4er-Kette bisher und Tangangas Dienste sind somit nicht mehr gefragt. Es ist wohl für beide Parteien das Beste, das Missverständnis und damit die Leihe schon jetzt im Winter zu beenden und die Augsburger Allgemeine vermeldet hier heute auch schon Vollzug. Der Verein hat bisher noch nicht offiziell bestätigt. Das wird wohl in den nächsten Stunden passieren.

Aktivitäten

Schauen wir dann doch mal darauf, was hier noch im Januar passieren sollte. Der FCA sollte anstreben auf den Positionen in der Innenverteidigung noch 2 Spieler abzugeben. Wenn Not am Mann sein sollte, kann auch kurzfristig Robert Gumny hier immer noch einspringen und deswegen sollten 4 Spieler für 2 Personen gut ausreichen. Im Optimalfall ist die Leihe von Japhet Tanganga schon abgebrochen worden. Dazu würde dann entweder Maximilian Bauer oder Fredrik Winther den Verein verlassen. Momentan würde ich dazu neigen, Bauer abzugeben und Winther als Nummer 4 zu halten, aber dies scheint mir im Moment offen zu sein.

Im Sommer steht dann vermehrt Bewegung an. Gehen Uduokhai und Gouweleeuw? Dann macht es wahrscheinlich Sinn einen erfahrenen Back-Up dazuzuholen. Ich hoffe, man findet einen Weg mit Jeff frühzeitig zu verlängern. Sportlich macht es dann auch viel Sinn mit denen die bleiben, weiterzuarbeiten, so diese sich beweisen konnten. Und dann träume ich auch weiterhin davon, dass Reece Oxford nach seiner Long Covid Erkrankung den Weg zurück in die Mannschaft findet. Ich drücke die Daumen, Reece! Der FCA ist wahrlich nicht schlecht aufgestellt in der Innenverteidigung. Die Frage ist nur, welcher der Spieler seine Zukunft auch in Augsburg sieht.

Verantwortung übernehmen und Erfolgserlebnisse einfahren

Gerade die Defensive war in den ersten Spielen der neuen Saison ein Sorgenkind des FC Augsburg. 9 Gegentore in 3 Ligaspielen, dazu die Gegentreffer im Pokal. Die Statistik bereit insgesamt Sorgen. Ein guter Zeitpunkt, um einmal mit einem der Stützpfeiler in der Defensive zu sprechen, Felix Uduokhai. Felix ist mittlerweile seit 4 Jahren beim FCA und in der Innenverteidigung ein Leistungsträger. Felix hat sich in der Länderspielpause die Zeit genommen, mit uns über die Situation vor allem in Bezug auf die Abwehr des FCA und seine eigenen Situation zu sprechen.

Andy: Als Abwehrspieler beim FCA ist es gerade keine einfache Zeit. Ihr habt in dieser Saison schon viele Gegentore kassiert. Wie siehst Du die Situation?

Felix: Es waren definitiv zu viele Gegentore und jedes Gegentor hat seine eigene Geschichte. Da waren ein paar unglückliche Gegentore dabei, wie z.B. mein Eigentor gegen die Bayern, und auch individuelle Fehler. Wir haben jetzt in der Länderspielpause hart daran gearbeitet, uns in der Abwehrarbeit grundsätzlich zu verbessern.

Andy: Gegen Bochum waren auch die Zeitpunkte der Gegentore äußerst ungünstig, kurz vor der Halbzeit und nach der erneuten Führung. War das auch ein Thema?

Felix: Klar, die Zeitpunkte waren richtig ungünstig. Der Fokus lag nun darauf, dass es im Spiel gegen Ball auch um mannschaftliche Geschlossenheit geht und, dass dies eine Aufgabe für die gesamte Mannschaft ist. Und mit dieser mannschaftlichen Geschlossenheit müssen wir uns jetzt über Erfolgserlebnisse das nötige Selbstbewusstsein holen.

Andy: Kann die Mannschaft an dieser schweren Phase vielleicht auch wachsen? 

Felix: Ja, das ist absolut möglich. Erfolgserlebnisse sind nicht zu ersetzen im Fußball.

Andy: Wie ist denn insgesamt so der Teamgeist im Moment?

Felix: Die Stimmung ist weiterhin gut. Wir arbeiten gemeinsam hart daran, uns zu verbessern und erfolgreich zu sein.

Andy: Du hattest selbst gegenüber dem kicker angesprochen, dass es in dieser Situation jetzt notwendig ist, dass Führungsspieler identifiziert werden, die vorangehen. Warum siehst Du das so?

Felix: Es gab einen großen Umbruch in der Mannschaft, erst im Winter und nun nochmal im Sommer. Da ist es wichtig, dass es in der Mannschaft eine Struktur gibt und klar ist, wer vorangeht.Es braucht Spieler, die auch aktiv die Verantwortung übernehmen. 

Andy: Du hättest dich fast in diesen Umbruch eingereiht. Erst hattest Du kommuniziert, dass Du den Verein verlassen willst und später hast Du deinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Wie kam es dazu?  

Felix: Ich wollte hier schon recht früh Klarheit im Sommer und habe entsprechend kommuniziert, wie ich meine Perspektive sehe. Es waren sehr offene und ehrliche Gespräche mit den Verantwortlichen. Es hat mir gut gefallen, wie professionell man mit der Situation umgegangen ist. Wir haben uns immer wieder ausgetauscht und sind gemeinsam zu dem jetzigen Ergebnis gekommen.

Für den FCA weiterhin mittendrin statt nur dabei.(Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Andy: Das hört sich so an, als ob Du dir sogar vorstellen könntest, vielleicht sogar noch länger in Augsburg zu bleiben, als nur bis zum nächsten Sommer?

Felix: Ja, vorstellen kann ich mir das wohl.

Andy: Daniel Baier hat am Wochenende sein Abschiedsspiel in der Arena gespielt. Inwiefern ist das vielleicht auch ein Anreiz für dich in Augsburg langfristig Spuren zu hinterlassen?

Felix: Es freut mich sehr für ihn, dass er über dieses Abschiedsspiel eine Anerkennung für seine Leistungen bekommen hat. Es freut mich auch, dass er hier in Augsburg seine Heimat gefunden hat und seinen Weg gegangen ist. Ich für meinen Teil hatte schon früh den Wunsch, im irgendwann einmal Ausland zu spielen und hoffe, dass dieser Wunsch in Zukunft noch in Erfüllung geht. Dabei geht es mir nicht nur um das Sportliche sondern auch um die grundsätzliche Erfahrung in meinem Leben.

Andy: Aktuell ist das ja wahrscheinlich überhaupt kein Thema. Der Trainer hat selbst geäußert, dass die Mannschaft sich im mentalen Bereich verbessern soll. Wie nimmst Du die Arbeit in diesem Bereich wahr?

Felix: Ich kenne das genaue Zitat nicht, auf das Du dich beziehst. Ich verbinde damit, dass wie angesprochen eine Struktur in der Mannschaft etabliert wird und Führungsspieler identifiziert werden, die vorangehen und an denen sich die Mannschaft auch in dieser schwierigen Phase aufrichten kann.

Andy: Dann hoffe ich, dass die Arbeit zum Erfolg führt, damit sich der vom Trainer gewünschte Killerinstinkt einstellt. Danke Dir, Felix, für deine Zeit und die Einblicke und viel Erfolg in den nächsten Spielen.

Felix: Danke Dir, hat mich gefreut.

Gilbert, Estephan, Bernd – So heißen die FCA-Profis mit zweitem Namen

Der FC Augsburg bastelt am Kader für die Saison 2023/24. Das Grundgerüst der Mannschaft steht, es könnte noch zu einem neuen Rechtsverteidiger sowie einigen Abgängen kommen. Stand 15. August hat der FCA 33 Spieler im Profikader. Die Namen von ihnen sind eingefleischten Fans hinlänglich bekannt, doch kennt ihr auch die Zweitnamen der Profis? Ein Einblick in die Geburtsurkunden der Rot-Grün-Weißen.

  • Finn Gilbert Dahmen
  • Ohis Felix Uduokhai
  • Reece Joel Oxford
  • Frederik Franck Winther
  • Iago Amaral Borduchi
  • Mads Giersing Valentin Pedersen
  • Niklas Bernd Dorsch
  • Hans Fredrik Jensen
  • Ruben Estephan Vargas Martinez
  • Noah Joel Sarenren Bazee
  • Dion Drena Beljo

Gedanken zum Finale

Montagmorgen nach dem letzten Sonntagsspiel in der Bundesligasaison für den FC Augsburg. 0:3 hat man zu Hause verloren. Am Ende wurde es deutlich, nachdem Dortmund lange mit einem Mann in Überzahl spielte. Die Schützenhilfe in Sachen Klassenerhalt blieb aus. Und am Ende muss sich der FCA mal wieder hauptsächlich über sich selbst ärgern.

Dummheiten

Immer und immer wieder stellt ich die Mannschaft in dieser Saison selbst ein Bein. In diesem Falle in Person von Felix Uduokhai, der nicht nur gegen Dortmund vom Platz flog, sondern der Mannschaft nun auch im entscheidenden Spiel in Gladbach fehlen wird (eine gerechte Strafe für das Vergehen wäre, dass Felix nächste Woche mit mir den Spieltag verbringen und meine Nervosität aushalten muss).

Ja, die rote Karte war hart. Ja, der VAR ist scheiße. Diesen Zweikampf in dieser Situation so zu führen, ist allerdings das grundsätzliche Problem. Und diese Fehler begleiten den FCA durch die Saison. Wenn wir sie nächste Woche nicht abstellen können, ist die Relegation ein realistisches Szenario.

Noch stehen wir

Auch nach dem Platzverweis oder auch dem 0:1 steckte niemand zurück. Die Mannschaft hielt sich selbst im Spiel und hatte über Irwin Cardona auch eine sehr gute Chance um zum Ausgleich zu kommen. Alleine, zählbares war an diesem vermaledeiten Nachmittag nicht zu verbuchen.

Was mich allerdings in dieser Phase fast umgehauen hat, war die Wucht des Supports von der Ulrich Biesinger Tribüne. Laute und dauerhafte Gesänge. Gänsehaut! Ich hoffe, wir testen nicht aus, wie viel dieses Supports den FCA auch in die zweite Liga begleiten würde. Nach 6 ausverkauften Spielen am Stück steht der FCA abseits des Platzes so gut da wie schon lange nicht mehr. Der Wille der Mannschaft und der Support aus der Kurve sind eine gute Voraussetzung für das Finale am Samstag.

Fehler, die Punkte kosten. Können wir uns am Samstag nicht erlauben. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

Entscheidung

Am Samstag in Gladbach wird sich nun entscheiden, was sich schon viel früher hätte entscheiden können. Die Mannschaft muss Zeugnis darüber ablegen, ob sie direkt die Klasse halten kann. Dabei hat sie weiterhin alle Zügel in der eigenen Hand. Was unbedingt vermieden werden muss: Auf Schützenhilfe aus Leverkusen oder Hoffenheim dürfen wir uns nicht verlassen. Und Gladbach sollte, nachdem sie Leverkusen erfolgreich geärgert haben, niemand unterschätzen.

Am Ende wird es nun darauf ankommen, dass nächsten Samstag die beste Mannschaft des FC Augsburg zeigt, dass sie gegen einen überaus mittelmäßigen Bundesligagegner Punkten kann, wenn es darauf ankommt. Egal, welche Entscheidungen der Schiedsrichter trifft. Wieviel Glück wir auch immer im Spielverlauf haben werden. Am Samstag kann es keine Ausreden geben.

Der Ernst der Lage

Die negative Serie nun in der zweiten Hälfte der Rückrunde, abseits ganz weniger Ausnahmen, sollte dazu führen, dass man das ein oder andere hinterfragt. Auch im sportlichen Bereich und in und um das Trainerteam herum. Über die letzten Wochen ist mir das zu viel Kuschelatmosphäre. Enno Maaßen betont immer wieder, dass die Mannschaft einen Funken Leichtigkeit behalten muss und man das Positive hervorheben will.

Andererseits steht man nun kurz vor dem Abgrund. Niemand will Relegation spielen. Immer wieder wurde hervorgehoben, dass andere Clubs unsere Lage beneiden würden. Mittlerweile hat sich ein Club nach dem anderen selbst gerettet und ich beneide die Hoffenheimer oder Bremer Fans, die sich das Spektakel am letzten Spieltag ganz entspannt anschauen können. Am Ende braucht es Ergebnisse und der Ernst der Lage sollte allen klar sein.

Wendepunkte

Es gibt immer wieder spezielle Spiele und Vorkommnisse, die den Verlauf der weiteren Vorkommnisse entscheidend prägen. In der Hinrunde war es das Spiel gegen die Hertha, das hier eine entscheidende Rolle eingenommen hat. In der Rückrunde ist es nun das Spiel in Gladbach, das zu einem solchen Wendepunkt werden wird.

Entweder der FCA kann ab der folgenden Woche in die Planung für die nächste Bundesligasaison einsteigen. Oder man muss sich auf die Lotterie Relegation einlassen, in der es dann erneuter, bis dahin dann länger nicht erbrachter Klassenbeweise bedarf. Es wäre doch sehr erfreulich, wenn die entscheidenden Punkte nun in Gladbach eingefahren würden.

Am Samstag in Gladbach kommt es auch auf die mitgereisten Fans an. (Photo by Adam Pretty/Getty Images)

Führungsspieler

In Gladbach wird es nun auch darauf ankommen, dass die Führungsspieler ein konzentriertes und fehlerfreies Gerüst bilden. Nachdem sich Felix Uduokhai hier selbst aus der Verantwortung genommen hat, bleibt als Eckpfeiler Jeff Gouweleeuw, auf den es mehr denn je ankommen wird. Daneben wird Ermedin Demirovic eine Schlüsselrolle einnehmen müssen.

Ansonsten kämpfen die Spieler teilweise mit sich selbst. Mads Petersen, der ein absoluter Mentalitätsspieler ist, konnte gegen Dortmund nach einer Verletzung nur eine Halbzeit mitwirken. Elvis Rexhbecaj kämpft so kurz vor dem Saisonende mit seiner Form. Arne Maier mit der Gesundheit. Ein schlechter Zeitpunkt für fehlende Prozente und eine wankende mannschaftliche Struktur. Zeit, dass sich der ein oder andere hervortut und auch Niklas Dorsch zeigt, welche Rolle er in Augsburg einnehmen will.

Abschiede

Ach wie gerne würde man in dieser Situation einen fitten André Hahn auf dem Rasen sehen. Einen Spieler, der ein ums andere Mal angerannt ist für diesen Club. Der mit seiner Dynamik vor dem gegnerischen Tor aufgetaucht ist und sich leider schwer verletzt hat und dessen Vertrag nun nicht verlängert wird. André Hahn in Topform könnte momentan sehr helfen. André Hahn wird fehlen. Kein Spieler hat für den FC Augsburg so viele Tore in der Bundesliga aus dem Spiel heraus erzielt (Finnbogason durch 9 Elfmeter ein paar Tore mehr). Hahn ist ein Schlüsselspieler der Bundesligajahre. Und ein sehr guter Typ.

Der FC Augsburg hat es in diesem Jahr geschafft, den Spielern, bei denen der Abgang zum jetzigen Zeitpunkt feststeht, eine würdige Verabschiedung auf dem Rasen zu bereiten. Es war nicht ganz wie in Liverpool mit großem Spalier , aber es ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Heraus stach dabei Hahn, der sich – nach dem offiziellen Teil der Verabschiedung – mit seiner Frau und seinen Kindern den Kindern auf der Stadionrunde anschloss und seine eigene Ehrenrunde lief. Am Samstag in Gladbach spielt das Team nun auch für André Hahn, damit seine letzte Saison in Augsburg nicht als Abstiegssaison in die Bücher eingeht. Auf jetzt!

RoGaz Kaderanalyse 2022: Defensive Schiene

Auch in dieser Saison hat das Team der Rosenau Gazette beschlossen, den diesjährigen Kader genauer unter die Lupe zu nehmen. Natürlich sei gesagt, dass das Transferfenster noch ein ganzes Weilchen geöffnet ist. Dieses schließt nämlich erst am 01.09.2022 um 18:00 Uhr. Es kann also noch einiges an Bewegung in die einzelnen Positionen kommen. Franzi hat euch bereits ihr Fazit im Tor genannt und Andi die Innenverteidigung betrachtet. Heute analysier ich eine sehr wichtige Position, da sie für Enno Maaßens System essentiell ist. Die defensive Schiene – links wie rechts.

Linke defensive Schiene

Sieht man sich die beiden Schienen als großes Ganzes an, dann ist die linke Defensivseite wohl diejenige, über die wir uns am wenigsten Gedanken machen müssen. Hier sind wir meiner Meinung nach am besten besetzt und zwar nicht nur, was die Stammspieler, sondern auch die Ergänzungs- und Perspektivspieler angeht. Sollte mal einer der Jungs ausfallen, dann hat unser Coach immer noch den einen oder anderen Spieler in der Hinterhand, dem auch die Fans großes Vertrauen schenken können.

Stammspieler

Iago Amaral Borduchi

Unser brasilianischer Flügelflitzer geht nun tatsächlich schon in seine vierte Saison beim FC Augsburg. Im linken Mittelfeld in der Vorwärts- bzw. in der linken Außenverteidigerposition in der Rückwärtsbewegung dürfte er unter Enrico Maaßen gesetzt sein. Vorausgesetzt natürlich, er bleibt fit. Denn das kennen wir ja von Iago, dass ihn gerne einmal die eine oder andere Verletzung ausbremst. Genau aus diesem Grund, hat er meines Erachtens auch länger gebraucht, um endlich so richtig bei den Fuggerstädtern anzukommen.

Doch gerade in der abgelaufenen Spielzeit konnte er sein Können vollends unter Beweis stellen. Mit wettbewerbsübergreifend 7 Vorlagen landete er hinter Arne Maier auf Rang 2 der besten Vorlagengeber. Zudem steuerte er auch noch selbst zwei Tore gegen Gladbach und gegen Wolfsburg bei.

Mit 35,35 km/h legte er in der Saison 21/22 den drittschnellsten Wert aller Augsburger hin
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Ein weiteres Argument, warum Enno hier auf den 25Jährigen setzen wird, dürfte definitiv Iagos Geschwindigkeit sein und die braucht es für das System unseres neuen Coaches. Unser Linksverteidiger knackt regelmäßig die 34 km/h und wurde mehrmals in der Saison 2021/22 zum schnellsten Spieler des Spieltages gekürt.

Mads Pedersen

Natürlich dürfen wir hier auch nicht den nahezu immer gut gelaunten Dänen vergessen, der zuletzt in den Profikader der dänischen Nationalmannschaft berufen wurde. Aus meiner Sicht könnte man auch “Mini” guten Gewissens in die Startformation aufnehmen, denn auch er hat in der letzten Saison sehr gute Leistungen zeigen können. Seine Tore gegen Bayern (eines meiner persönlichen Saisonhighlights) und gegen Wolfsburg sind dabei nur die Kirsche auf dem Sahnetopping.

Aber auch wenn man einen Blick auf die anderen Leistungsdaten wirft, dann hat Mads definitiv weitere Stärken als seinen unermüdlichen Offensivdrang. Beispielsweise schafft er im Schnitt 1,35 Balleroberungen pro Partie. Das klingt jetzt vielleicht nicht gerade viel, aber ligaweit landet er hierbei auf Rang 28 aller betrachteten Spieler. Und vereinsintern ist er in diesem Punkt sogar der Beste. Noch besser ist er im Bereich Tackling. Seine Quote lag bei starken 50 Prozent, was ihm laut Ligainsider den 18. Platz einbringt.

Zuletzt testete Enno Mads jedoch auch auf anderen Positionen, wo er mich sehr überzeugen konnte. Sei es jetzt im defensiven Mittelfeld oder auch auf der rechten Schiene. Auf diesen Punkt gehe ich jedoch in meinem persönlichen Fazit noch genauer ein.

Ergänzungsspieler

Wie uns die letzten Jahre allerdings gelehrt haben, kann es immer passieren, dass ein Spieler ausfällt. Und gerade unsere beiden gesetzten Linksverteidiger haben es zuletzt geschafft, gerne auch mal zusammen auszufallen. Aus diesem Grund ist es wichtig, auf der einen oder anderen Position auch einen Ausweichkandidaten parat zu haben.

Auf der linken Seite kommen hier gleich mehrere Spieler in Frage. Zwar sehe ich Felix Uduokhai in der Innenverteidigung als gesetzt an. Doch sollte es hart auf hart kommen, dann könnte man ihn auch guten Gewissens auf der defensiven Außenbahn einsetzen, auch wenn das eine sehr defensive Variante wäre. Tatsächlich hat Felix schon das eine oder andere Mal dort gespielt. Zum Beispiel gegen Köln in der letzten oder gegen Hoffenheim in der Saison 2020/21.

Mit Frederik Winther haben wir sogar noch einen zweiten Spieler, der eventuell auf der Schiene aushelfen könnte. Der dänische U21-Nationalspieler hat bisher zwar überwiegend in der Innenverteidigung gespielt, doch bei seinem ehemaligen Club Lyngby BK durfte auch er schon mal Schienenluft schnuppern.

Ebenfalls als linker defensiver Schienenspieler kann Robert Gumny auflaufen. Dies hat er vor allem unter Heiko Herrlich schon des Öfteren gezeigt. Doch da wir ihn – Stand heute – eher im rechten Mittelfeld sehen, gehe ich später noch detaillierter auf ihn ein.

Dasselbe gilt auch für einen jungen Spieler wie Lasse Günther, der ebenfalls schon auf dieser Position spielen durfte und dabei gute Leistungen zeigen konnte. Doch auch ihn setzte Enno Maaßen in den Testspielen auf einer anderen Position ein, weswegen wir ihn eher auf der linken offensiven Außenbahn sehen und im entsprechenden Artikel einen genaueren Blick auf ihn werfen werden.

Perspektivspieler

Auch den Nachwuchs wollen wir hier natürlich nicht außer Acht lassen. Vor allem, weil man mit Aaron Zehnter zuletzt einen Spieler aus den eigenen Jugendreihen mit einem Profivertrag ausgestattet hat. Der 17Jährige Linksverteidiger zeigte in der letzten Saison in der U19 herausragende Leistungen und durfte mit seinem Team über die süddeutsche Staffelmeisterschaft jubeln. Mit wettbewerbsübergreifend 5 Toren und 15 Torvorlagen machte er nicht nur die Verantwortlichen des FC Augsburg auf sich aufmerksam. Doch Aaron entschied sich dazu, die Perspektive bei den Fuggerstädtern zu nutzen.

Immer wieder schön zu sehen, wenn ein Spieler aus der eigenen Jugend einen Profivertrag bekommt

Wir sind uns relativ sicher, dass diese Entscheidung auch mit Einsatzzeit belohnt werden könnte. Schon jetzt in den Testspielen wird der U18-Nationalspieler von Enno Maaßen immer wieder eingesetzt und darf sein Können unter Beweis stellen. Natürlich wird er noch ein klein wenig Zeit brauchen, da das Tempo im Jugendfußball ein ganz anderes ist als im Herrenbereich, aber bisher sieht das schon sehr ordentlich aus. Und man lernt ja am allerbesten in der Praxis.

Rechte defensive Schiene

Wirft man einen Blick in diverse Gruppen in den sozialen Netzwerke, dann ist das wohl schon seit Jahren eine der umstrittensten Positionen des Augsburger Kaders. Keiner der Spieler, die in der letzten Saison hier eingesetzt wurden, konnte die Fanbase so richtig von sich überzeugen. Es erweckte den Eindruck, als würden auf dieser Seite die meisten individuellen Fehler passieren, weswegen ständig ein Neuzugang gefordert wird. Dies ist aktuell allerdings noch nicht geschehen.

Stammspieler

Robert Gumny

Einige lieben ihn und sagen, dass in ihm eine Menge Talent steckt, sodass sie immer noch darauf hoffen, dass er dieses endlich vollends entfalten kann. Für andere wiederum ist er aufgrund der leider doch immer wieder auftretenden individuellen Fehler ein Dorn im Auge. Dem möchte ich aber doch teilweise widersprechen, denn nicht umsonst ist der 24Jährige mittlerweile in der Nationalmannschaft seines Landes gesetzt.

Leistungstechnisch gesehen hat Robert Gumny die Nase einen Tick weit vor der Konkurrenz. Zumindest rein von seiner offiziellen Position aus betrachtet. In der abgelaufenen Saison galt er unter Markus Weinzierl als gesetzt, konnte aber in 28 Bundesliga- und 2 Pokalspielen nicht immer im Positiven von sich reden machen. Immer wieder fielen viel zu leichte Gegentore über seine Seite.

Allerdings muss man dem jungen Polen auch zugute halten, dass er gerade zu Beginn der Saison oftmals nicht auf seiner Stammposition spielen durfte. Zwischen dem 4. und 8. Spieltag wurde er aufgrund von gewaltigen Ausfallproblemen in der Defensive in der Innenverteidigung eingesetzt und musste stellenweise sogar als Abwehrchef ran. Das lag ihm nicht wirklich, wie man sehen konnte.

Trotz allem muss ich leider zugeben, dass mich Gumny in den letzten Testspielen nicht vollständig von sich überzeugen konnte. Das Gegentor in der Partie gegen Dynamo Budweis kassierte man beispielsweise, da Jonas Vais am langen Pfosten vollkommen blank stehen durfte. Also wieder einmal durch einen Deckungs- und Abstimmungsfehler. Dies war nicht das erste und einzige Mal, dass man solche Situationen schon gesehen hat, auch wenn der polnische Rechtsverteidiger natürlich selbst zwei Tore in der Vorbereitung beisteuern konnte. Kurz: Das Team der RoGaz sieht diese Personalie etwas kritisch. Doch gibt es eine Alternative?

Mads Pedersen

Ja, die gibt es! Und deswegen möchte ich an dieser Stelle gerne noch einmal auf unseren kleinen dänischen Wirbelwind zurückkommen. Oben habe ich bereits seine Vorzüge aufgezählt und ebenfalls erwähnt, dass Enno Maaßen “Mini” auf unterschiedlichen Positionen testet.

Eben auch auf der rechten defensiven Schiene. Dort kam er gegen Dynamo Budweis und auch in der Testpartie gegen Schalke 04 zum Einsatz. Und ich muss sagen, das hat nicht nur mir richtig gut gefallen. Mads raste die komplette Außenbahn rauf und runter und machte es seinen Gegenspielern nicht gerade leicht. Immer wieder stellte er seine Geschwindigkeit unter Beweis und tauchte mehr als einmal gefährlich vor dem gegnerischen Kasten auf.

Amazing finden wir ihn derzeit auch. 😀

Für mich daher eine wirklich sehr gute Option, die unser Coach in Betracht ziehen sollte, falls unsere Verantwortlichen hier nicht mehr auf dem Transfermarkt tätig werden.

Ergänzungsspieler

Raphael Framberger

Bei Raphael Framberger verhält es sich sehr ähnlich wie bei Robert Gumny. Wirklich überzeugt sind wir von ihm nicht, da seine Leistungen doch eher schwankend sind. Mal legt er ein Bombenspiel hin, nur um eine Woche später nicht die vollen 100 Prozent abrufen zu können und Unsicherheit ins Spiel zu bringen.

Für die Startelf reicht es daher aus unserer Sicht nicht. Für das System unseres neuen Coaches braucht es einen Schienenspieler mit starkem Offensivdrang, dessen Flanken von außen gezielt im Strafraum ankommen. Das kann Frami nicht immer zeigen, wie man in den letzten Jahren leider gesehen hat. Seine Stärken liegen eher in der Rückarbeit. Dort kann er seine Robustheit viel besser einsetzen und in puncto Balleroberungen weiterhin glänzen.

Von daher sehen wir ihn tatsächlich eher als Ersatzspieler, auch wenn das bei einem Eigengewächs natürlich schon immer schade ist, aber die Leistung ist letztendlich das, was ausschlaggebend ist.

Daniel Caligiuri

Offiziell ist Daniel Caligiuri natürlich ein offensiver Außenbahnspieler, weswegen wir ihn an anderer Stelle noch einmal ausführlicher betrachten werden. Dennoch muss der gebürtige Villingen-Schwenninger auch hier auftauchen. Wie man nicht nur in den Testspielen sondern auch im Verlauf der letzten Saison sehen konnte, ist Cali für diese Position ebenfalls eine Option.

Allerdings muss man auch hier sagen, dass es momentan aus unserer Sicht eher nur für einen Backup-Platz reichen dürfte. Natürlich ist Daniel ein sehr wichtiger Spieler für den FC Augsburg. Er kann eine sehr große Erfahrung aufweisen, mit der er auch die eine oder andere Schwäche schnell mal ausbügeln kann. Egal ob auf oder neben den Platz, kann er vor allem junge Spieler mitziehen und ihnen sicherlich einige Tricks zeigen. Er zeigt nicht nur Präsenz, sondern ist auch ein Kämpfer durch und durch.

Ein feines Füßchen hat er auf jeden Fall
(Photo by Matthias Kern/Getty Images)

Es wäre so schön, wenn es das Wörtchen Aber nicht gäbe. Und das kommt leider auch hier zum Zug. Gerade im Verlauf der letzten Saison – und auch jetzt in der Vorbereitung – zeigte sich mehrfach, dass Cali geschwindigkeitstechnisch nicht mehr ganz mithalten kann. In der Partie gegen Schalke konnte ihm dadurch mehr als einmal ein Gegner den Ball vom Fuß luchsen. Auch im 1 gegen 1 und in der Ballannahme zeigte er zuletzt einige Schwächen. Dazu muss man aber auch sagen, dass Cali der Mannschaft trotz dieser Kritik dennoch auf dem Platz weiterhelfen kann. Nur vielleicht nicht mehr von Beginn an.

Carlos Gruezo und Felix Götze

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch diese beiden als Nebenposition “Rechtsverteidiger” in ihrer Vita stehen haben. Beide haben diese Position jedoch kaum gespielt. Da unser defensives Mittelfeld auch nicht gerade üppig besetzt ist, ist davon auszugehen, dass keiner der beiden auf der rechten Schiene spielen wird.

Perspektivspieler

Henri Koudossou

Es ist schön zu sehen, dass wir auch hier ein Talent aus den U-Mannschaften haben, der in Zukunft vielleicht den einen oder anderen Einsatz bei den Profis bekommen könnte. Mit Henri Koudossou wurde nach Aaron Zehnter gleich der zweite Jugendspieler mit einem Profivertrag ausgestattet. Dieser ist bis 30.06.2025 mit Option auf ein weiteres Jahr datiert.

Wir wollen unseren jungen Talenten wieder eine klare Perspektive aufzeigen und sie dabei unterstützen, den Weg beim FCA in die Bundesliga zu finden. Daher freue ich mich sehr, dass wir mit Henri Koudossou ein weiteres Talent langfristig an uns binden konnten, damit er sich hier stetig weiterentwickeln kann.

Geschäftsführer Stefan Reuter über den Vertrag Koudossous

Zwar kam der heute 22Jährige erst im August 2020 vom SV Pullach zu uns in die Fuggerstadt, dennoch machte er vor allem in der letzten Saison mit unserer Zwoten in der Regionalliga Bayern auf sich aufmerksam. Nicht nur aufgrund seiner Geschwindigkeit, die er auf der rechten Schiene regelmäßig zeigen kann, sondern auch mit seinem guten Auge für seine Mitspieler. In 27 Einsätzen scorte er 15 Mal. 4 Buden machte er selbst, 11 bereitete er vor.

Für Enno Maaßen Grund genug, ihn zurecht ins Trainingslager mitzunehmen. Allerdings blieb er dort nicht bis zum Schluss, da er in der U23 gebraucht wird. Das ist auch in Ordnung, denn Praxis ist in diesem Alter das A und O.

Fazit

Zu Beginn möchte ich die Frage in den Raum stellen, welche Eigenschaften ein defensiver Außenbahnspieler in Enno Maaßens System alles mitbringen muss. Da wären einmal natürlich die Geschwindigkeit und der Offensivdrang. Auch die Zusammenarbeit mit den Offensivkräften und eine gewisse Pass- sowie Flankengenauigkeit ist für einen Außenverteidiger bzw. defensiven Schienenspieler unerlässlich. Gleichzeitig muss er aber auch eine stabile Rückarbeit an den Tag legen. Natürlich hat jeder Spieler andere Stärken, weswegen man sagen kann, dass eine gute Mischung wichtig ist.

Ich für meinen Teil sehe uns gerade auf der linken Seite sehr gut aufgestellt. Zwar ist Iago auch nicht immer fehlerfrei oder auch mal verletzt, aber im Großen und Ganzen zeigt er sehr gute Leistungen. Auch in puncto Ersatz braucht man sich keine Sorgen zu machen, da hier genügend Spieler zur Verfügung stehen, die konstant ihr Können auf den Platz bringen.

Anders sieht es wohl auf der rechten defensiven Schiene aus. Bis auf Mads Pedersen, der hier eigentlich positionsfremd ist, konnte uns kein Spieler so richtig überzeugen, da die Schwankungen bzw. die individuellen Fehler auch nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Sollten die Verantwortlichen daher nicht noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden wollen – was ja immer wieder gefordert wird – so sehen wir tatsächlich unseren dänischen Wirbelwind diese Position bekleiden.

Erfreulich ist es auch, dass wir hier gleich zwei Perspektivspieler vorstellen konnten, die sich hoffentlich über die eine oder andere Einsatzminute in der Bundesliga freuen dürfen. Das Potenzial dazu haben sie auf jeden Fall.

Welcher Spieler hat sich 2020/21 am meisten weiterentwickelt?

Auch in diesem Jahr kürt das Team der Rosenau Gazette die Spieler der Saison. Ihr dürft dabei wählen, welcher Spieler euch dabei am meisten überzeugt hat. In der nächste Woche steht die Wahl des Newcomers des Jahres an. Doch heute geht es um die Wahl der Spieler, die sich eurer Meinung nach im Vergleich zur Vorsaison am meisten verbessert haben. Die Auswahl jener Spieler ist uns auch in diesem Jahr nicht leicht gefallen, denn gefühlt hat das ganze Team abgebaut. Dennoch haben sich einige Jungs tatsächlich gemacht und fünf von ihnen möchten wir euch heute vorstellen. Hier sind die Spieler, die sich in unseren Augen am meisten weiterentwickelt haben.

Reece Oxford

Der junge Engländer, der in der Saison 2018/19 zuerst per Leihe und 2019/20 schließlich ganz zu uns wechselte, hatte keinen leichten Start bei unserem FCA. Gerne wird er in den sozialen Netzwerken zum “Opfer” gemacht und angefeindet, wenn er einen Fehler gemacht hat. Dabei vergessen viele seiner Kritiker gerne, dass Oxford noch recht jung ist und noch mitten in seiner Entwicklungsphase steckt.

Und genau in dieser hat er in der kürzlich abgelaufenen Spielzeit einen gewaltigen Sprung gemacht. Stand Reece in der Saison 2019/20 nur zwei Mal in der Startelf, schaffte er es in diesem Jahr ganze 14 Mal. Zudem durfte er während der Sperr- bzw. Verletzungsunterbrechungen die beiden Stammkräfte Felix Uduokhai und Jeffrey Gouweleeuw vertreten und machte dieses mehr als nur ordentlich. Natürlich hat er sich auch den einen oder anderen Patzer geleistet. Doch seien wir mal ehrlich: Fehler sind menschlich und gehören zum Leben dazu. Sie sorgen dafür, dass ein Spieler daraus lernt und bringen ihn in seiner Entwicklung weiter.

Da läuft der glatt mal dem Alaba den Ball ab… (Foto: Martin Hangen via Imago)

Auch Oxfords Werte und Quoten haben sich allesamt verbessert. Seine Passquote beispielsweise ist von 65,6 Prozent auf 82,1 Prozent gestiegen. Ganze 5,41 Bälle konnte er während einer Partie durchschnittlich klären, was eine Steigerung von über 3 Bällen pro Spiel ausmacht. Das klingt jetzt nicht nach viel, doch Oxford liegt hierbei auf Rang 3 von allen betrachteten Spielern laut Ligainsider. Doch das kann er noch besser. Im Blocken macht ihm nämlich kein einziger Gegner etwas vor. Hier liegt Reece nämlich auf Platz 1 mit im Durchschnitt 1,57 geblockten Bällen pro Spiel. Im Vorjahr holte übrigens auch ein Augsburger diese Art der Krone und diesen sehen wir uns jetzt genauer an, denn auch er hat es in unsere Auswahl geschafft.

Felix Uduokhai

In der letzten Saison war Felix vom VfL Wolfsburg an uns ausgeliehen, doch schnell war den Verantwortlichen klar, dass man den Innenverteidiger unbedingt halten müsse. Gesagt – getan. Stolze 7 Millionen Euro Ablösesumme zahlte der FCA für Udo und dieser ließ uns nicht eine Sekunde lang an ihm zweifeln.

Auch in dieser Spielperiode legte Felix noch einmal ordentlich zu. In sämtlichen Partien, die er in dieser Saison für uns bestritt – 31 an der Zahl – stand der gebürtige Annaberg-Buchholzer in der Startelf. Das sind ganze zehn Mal mehr als noch letztes Jahr. Dass Felix in der Abwehr eine absolute Bank ist, darüber lässt sich wohl kaum streiten. Nicht nur, dass er hervorragend im Zweikampf ist (Rang 11 laut Ligainsider), sondern auch im Bereich Tackling und Ballklärungen liegt er in den Top 10 (jeweils Platz 6). Außerdem ist Udo sehr kopfballstark, wie das wichtige Tor gegen Borussia Dortmund am 2. Spieltag beweist, denn damit leitete er unseren Heimsieg gegen die Schwarz-Gelben ein.

Sein – und unser – Highlight dürfte aber die Berufung in die Nationalmannschaft gewesen sein. Er durfte zwar sein Debüt im A-Team leider noch nicht feiern, doch wir sind uns sicher, dass das früher oder später kommen wird. Wir alle können nur hoffen, dass er uns auch in der nächsten Spielzeit noch erhalten bleibt, denn Felix gehört definitiv zu unseren wichtigsten Spielern.

Bärenstarke Leistung über die ganze Saison hinweg (Foto via Imago)

André Hahn

Zu diesen zählt aber auch unser Topscorer André Hahn. Wohl kaum einer hätte damit gerechnet, dass er nach der doch recht schwachen Saison 2019/20 derart einschlagen und an seine erste Verpflichtungszeit bei uns anknüpfen würde. Gerade einmal sechszehn Einsätze hatte er in der Vorsaison zu verbuchen – neun davon von Beginn an. Das war aber auch einer Sehnenreizung geschuldet, die ihn von Mai bis Juni außer Gefecht setzte und aufgrund derer er fünf Spiele verpasste.

Trotzdem sah das in dieser Saison ganz anders aus. Trotz Coronavirusinfektion stand Hahn in 30 Partien über 2.090 Minuten auf dem Platz. Insgesamt sammelte er 17 Scorerpunkte, indem er 9 Tore schoss und 8 auflegte. Auch bei den Schüssen aufs Tor konnte André seinen Wert in etwa verdoppeln. Schoss er in der letzten Spielzeit noch durchschnittlich 0,59 Mal aufs Tor, so lag er in dieser Saison bei 1,22 Schüssen pro Partie.

Doppelt hält besser – Wir geben das Herz gerne zurück! (Foto: Christian Kolbert via Imago)

Mit 1.859 intensiven Läufen liegt Hahn vereinsintern auf Rang 2 hinter Daniel Caligiuri. “Der Hahn muss laufen” ist daher nicht nur so ein Spruch, sondern er tut es tatsächlich. Insgesamt waren es nämlich 279,2 km in dieser Saison. Mehr liefen bei uns nur Daniel Caligiuri, Jeffrey Gouweleeuw und Felix Uduokhai, die aber mehr Spiele als Hahn bestritten haben. Auch bei den Sprints (671) liegt André auf Platz 2.

Für uns war der gebürtige Otterndorfer einer der wichtigsten Spieler in der Augsburger Mannschaft und wie man sehen konnte, hat er sich im Vergleich zur Vorsaison prächtig entwickeln können. Das darf er gerne nächstes Jahr noch einmal machen.

Mads Pedersen

Diese Wahl mag einige unserer Leser vielleicht überraschen, doch wenn man die abgelaufene Saison mit der Spielzeit 2019/20 vergleicht, dann taucht der gebürtige Däne hier absolut zurecht auf.

Für unseren FCA stand der 24-Jährige in dieser Saison 15 Mal auf dem Platz. Ganze 9 Mal reichte es sogar für die Startelf, als er Iago in dessen Verletzungspause vertreten durfte. Das sind insgesamt ganze 12 Einsätze mehr als 2019/20. Dort durfte er gerade einmal 162 Spielminuten in drei Partien für Rot-Grün-Weiß auflaufen. Als man ihn am 30.01.2020 nach Zürich verlieh, hatte man große Hoffnung, dass er dort Praxis sammeln dürfte. Leider entpuppte sich das als absolute Fehlanzeige, denn Pedersen durfte nur zweimal für den FC Zürich ran.

Hätte man ihn geblitzt, wäre der Schein wohl weg gewesen! (Foto: Markus Fischer via Imago)

Wirft man einen Blick auf die Werte und Quoten, dann könnten diese im Vergleich zu einem Uduokhai zwar besser sein, aber verglichen mit der Vorsaison hat Mads eine starke Steigerung hingelegt. So konnte er im Bereich Zweikampf seine Quote von 30,8 auf 49,2 Prozent steigern. Und auch beim Tackling legte er von 25,0 Prozent auf 45,9 Prozent ordentlich zu.

Zudem ist Mads Pedersen mit Abstand unser schnellster Spieler. Beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt wurde er mit 34,63 km/h nicht nur der schnellste Läufer der Partie, sondern knackte damit auch die vereinsinterne Bestmarke der Saison.

Carlos Gruezo

Auch bei dem gebürtigen Ecuadorianer werden sich manche Leute fragen, wie wir gerade auf ihn kommen, denn wie auch schon Reece Oxford steht auch Gruezo gerne mal im Zentrum der Diskussionen. Doch alleine wenn man sich die Zahl seiner Einsätze anschaut, ist ein Auftauchen bei den am meisten weiterentwickelten Spielern durchaus gegeben.

Noch in der Vorsaison kam Carlos gerade einmal zu 12 Einsätzen. Die Konkurrenz um Rani Khedira und Kapitän Daniel Baier war einfach zu groß. Hinzu kam, dass der heute 26-Jährige aufgrund einer Sprunggelenksverletzung und dadurch entstandenem Trainingsrückstand ganze 138 Tage ausfiel und 15 Spiele verpasste. Doch in der gerade abgelaufenen Saison 2020/21 konnte er sich endlich durchbeißen. Von 36 möglichen Spielen bestritt er 30 über 2.161 Einsatzminuten. 24 Mal lief er sogar von Beginn an auf. Auch bei seiner Nationalmannschaft stand er 3 Mal auf dem Platz.

Nach schwerer Verletzung wieder ran gekämpft (Foto: Peter Schatz via Imago)

Auch seine Werte sind voll und ganz im Soll. Seine Passquote liegt durchschnittlich bei 79,5 Prozent und ist damit um 8,5 Prozent besser als die von Positionskonkurrent Rani Khedira. Mit 1,27 Balleroberungen pro Partie liegt er auf Rang 42 von 247 betrachteten Spielern. Auffallend ist auch, dass Carlos Gruezo mit 0,45 Ballverlusten pro Spiel doch einen sehr guten Wert aufweist. Hier teilt er sich vereinsintern Platz 2 mit Felix Uduokhai. Besser als die beiden ist nur unser Abwehr-Jeff mit einem Wert von 0,33.

Abstimmung

So, nun ist es an euch… Innerhalb der nächsten Woche könnt ihr darüber abstimmen, welcher der oben genannten Spieler in der gerade abgelaufenen Saison die größte Entwicklung an den Tag gelegt hat. Wir sind schon ganz gespannt auf das Ergebnis.

Welcher Spieler hat sich 2020/21 am meisten weiterentwickelt?

  • Reece Oxford (37%, 25 Votes)
  • Felix Uduokhai (36%, 24 Votes)
  • André Hahn (21%, 14 Votes)
  • Mads Pedersen (4%, 3 Votes)
  • Carlos Gruezo (1%, 1 Votes)

Total Voters: 67

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