Folge 18: #Hummelgschwätz

Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels – zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.

In der heutigen Episode kommen wir – Irina und Birgit – um das schreckliche Thema „Krieg in der Ukraine“ leider nicht ganz drum herum. Immerhin hat dieser Schrecken doch einige weite Kreise gezogen, die auch den Fußball betreffen. Über diese möchten wir euch an dieser Stelle informieren.

Doch im Fokus steht natürlich die Partie gegen Borussia Dortmund, die am Sonntag um 17:30 Uhr in der ausverkauften WWK Arena angepfiffen wird. Dabei liefern wir euch die aktuellen Infos aus der Pressekonferenz mit Markus Weinzierl. In dieser Woche fanden auch einige Interviews und Livestreams mit einigen Spielers unseres FCA statt. Hier haben wir natürlich auch einen genauen Blick darauf geworfen.

Freuen dürft ihr euch nicht nur über unsere Einschätzung des Spiels und unsere Tipps, sondern wir haben auch einen waschechten Dortmunder gefragt, wie seine Meinung zur anstehenden Begegnung aussieht. Zudem haben wir in unserer neuen Kategorie „Promigschwätz“ Marwin Hitz und Gregor Kobel genauer unter die Lupe genommen. Und wenn ihr wissen wollt, was die Konkurrenz an diesem Spieltag erwartet, dann seid gespannt auf „Die Lage der Liga“.

Vielen Dank vorab fürs Reinhören. Unseren Podcast findet ihr bei:

Podcast.de: https://www.podcast.de/episode/591365473/25022022-hummelgschwaetz

Anchor: https://anchor.fm/irina-mira/episodes/25-02-2022—Hummelgschwtz-e1eto3t

Spotify: https://open.spotify.com/episode/16pEL8VwPe1ppuz0XnhUbV?si=qDxfhN41Q2G_YHFSIwJnxQ&utm_source=whatsapp

Die Causa Koubek

Er ist wohl einer der umstrittensten Zugänge der jüngeren Augsburger Transferhistorie. Und das, obwohl seine Vita stellenweise wirklich beeindruckend ist. Doch viele FCA-Fans haben sich auf den 1,98 Meter großen Hünen Tomas Koubek eingeschossen, da er bei uns seine vorherigen Leistungen nicht abrufen konnte. In 24 Bundesligaspielen kassierte er sage und schreibe 51 Gegentore. Das bedeutet durchschnittlich 2,13 Tore pro Partie. Nur vier Mal konnte er dabei seinen Kasten komplett sauber halten. Doch warum verpflichtete Sportdirektor Stefan Reuter ausgerechnet Koubek? Hätte es vielleicht einen besseren Kandidaten gegeben? Wir haben uns mal Koubeks Lebenslauf ein bisschen genauer angeguckt und uns dabei natürlich vor allem auf die Leistungsdaten konzentriert. Vielleicht steckt ja doch mehr in ihm, als manche meinen.

Die Vorgeschichte

Am 01.07.2018 verließ die große Konstante zwischen den Augsburger Pfosten den Verein. Stammtorhüter Marwin Hitz wechselte zu keinem Geringeren als Ligakonkurrent Borussia Dortmund, um sich dort – vorerst zumindest – hinter Nummer 1 Roman Bürki auf die Bank zu setzen. Insgesamt bestritt der gebürtige Schweizer 157 Partien über 14.157 Spielminuten für die Fuggerstädter und spielte dabei hervorragende 47 Mal zu Null. Das bedeutet, dass er in knapp 30 Prozent aller Spiele keinen Gegentreffer hinnehmen musste. Aber ich will euch die Anzahl der Gegentore der Vollständigkeit halber nicht verschweigen. Es waren 212 an der Zahl, was einer durchschnittlichen Torquote von 1,35 Toren pro Partie entspricht. Das ist ein ziemlich guter Wert, den nur Simon Jentzsch im Augsburger Tor unterbieten konnte.

Die Saison 2018/19 überbrückte man in der Hinrunde mit den beiden vorhandenen Keepern Fabian Giefer und Andreas Luthe. Giefer stand seit einem und Luthe seit zwei Jahren beim FCA unter Vertrag. Das Duell um die Nummer 1 gewann zunächst der von Schalke gekommene Giefer. Doch nachdem dieser in den ersten 4 Partien der Bundesliga deutliche Unsicherheiten zeigte und gleich 7 Gegentreffer hinnehmen musste, entschied sich Trainer Manuel Baum in den restlichen Partien Andi Luthe ran zu lassen. Der machte seine Sache eigentlich recht ordentlich, denn in den darauffolgenden 15 Ligaspielen ließ er gerade einmal 22 Gegentore zu. 3 Mal hielt er seinen Kasten sogar komplett sauber.

Ziemlich groß war daher meine Überraschung, als der FC Augsburg am 03.01.2019 einen erneuten Wechsel auf der Torhüterposition ankündigte. Von der TSG Hoffenheim kam der damals 21jährige Gregor Kobel auf Leihbasis in unser schönes Schwabenländle.

Die Verpflichtung von Gregor Kobel ist keine Entscheidung gegen unsere drei Torhüter. Vielmehr erhöhen wir durch dieses Leihgeschäft die Konkurrenzsituation und sind überzeugt, dass dies für alle leistungsfördernd sein wird.

Sportdirektor Stefan Reuter über die Verpflichtung des Schweizers

Kobels Ziel war ganz klar, die bisherige Nummer 1 Andi Luthe von seinem Posten zu verdrängen. Das schaffte er auch, allerdings waren seine Leistungen auch eher durchwachsen. Er strahlte im Tor zwar eine große Selbstsicherheit aus, die jeder Keeper mitbringen sollte, doch 44 Gegentore in insgesamt 18 Partien sind halt nicht ohne. Doch wie man an seiner jetzigen Position sehen kann, hat er sich zu einem gestandenen Bundesliga-Torhüter entwickelt. Gerne hätte der FCA den heutigen Torhüter des BVB behalten, doch Hoffenheim stimmte einem festen Transfer nicht zu. Stattdessen verlieh man Kobel weiter nach Stuttgart.

Doch für den FC Augsburg bedeutete das, dass man sich auf die erneute Suche nach einem Torwart begeben musste, der die alte Konstanz endlich wieder herstellen sollte. Warum man nicht gleich auf den ruhigen Luthe setzte, weiß ich leider nicht. Wahrscheinlich trauten die Verantwortlichem ihm nicht genug zu. Warum auch immer, denn ich bin der Meinung, dass Luthe immer einen sehr gelassenen und auch sicheren Eindruck zwischen den Pfosten machte. Aber wir stecken ja alle nicht drin und wissen vor allen Dingen auch nicht, was intern alles abläuft. Vielleicht gab es Probleme mit dem Trainer oder innerhalb des Teams. So etwas dringt selbstverständlich nie nach außen.

Die Kandidaten

Man suchte sich also einen neuen Keeper – den vierten neben Andreas Luthe, Fabian Giefer und Eigengewächs Benjamin Leneis. Neben Tomas Koubek standen noch 3 weitere Kandidaten auf dem Augsburger Gerüchtezettel.

Jonas Omlin: Der gebürtige Schweizer stand zum damaligen Zeitpunkt beim FC Basel unter Vertrag. Für den Schweizer Erstligisten hatte der 1,90m große Omlin in der vorangegangenen Saison 2018/19 insgesamt 35 Spiele bestritten. 27 (von 36) in der Superleague, 2 im Schweizer Cup, 2 in der Europa League – und 2 in der Champions League – Qualifikation. Dabei stand er insgesamt über insgesamt 3.180 Spielminuten auf dem Platz und kassierte in allen Partien lediglich 38 Gegentreffer. Das bedeutet einen Schnitt von 1,09 Gegentoren pro Partie, was einem hervorragenden Wert entspricht. 13 Mal konnte der damals 25jährige seinen Kasten sogar komplett sauber halten. Das sind 37% aller Partien. Heute spielt Jonas Omlin in der französischen League 1 beim derzeitigen Tabellen-Dreizehnten HSC Montpellier.

Jonas Omlin kannte im Testspiel gegen RB Leipzig kein Risiko (Foto: Ronny Hartmann/Getty Images)

Sergio Rico: Der damals knapp 26jährige Spanier spielte in der Saison 2018/19 für den FC Fulham in der englischen Premier League. Dorthin wurde er vom spanischen Topclub FC Sevilla verliehen. In England absolvierte Rico 29 Partien im Oberhaus, in welcher er 56 Gegentreffer hinnehmen musste. Das bedeutet durchschnittlich 1,93 Gegentreffer pro Partie. Lediglich 5 Mal blieb Fullham während seiner Amtszeit ohne Gegentreffer. Trotzdem wurde, nachdem das Gerücht Augsburg im Sand verlief, kein Geringerer als Paris Saint-Germain auf ihn aufmerksam. In der Spielzeit 19/20 wechselte er ebenfalls per Leihe von Sevilla an die Seine, ehe er 2020 schließlich fest verpflichtet wurde. Für Paris durfte Sergio Rico bisher 23 Partien abliefern, in denen er 14 Mal keinen Treffer hinnehmen musste. In den übrigen 9 Partien kassierte er 15 Gegentore.

Yvon Mvogo: Bei Young Boys Bern noch gesetzte Nummer 1, landete der Schweizer 2017 bei RB Leipzig auf der Bank. Für die Sachsen durfte der in Kamerun geborene Keeper in 3 Spielzeiten (2017 – 2020) nur 19 Partien bestreiten. Hierbei kassierte er 24 Gegentore und hielt seinen Kasten 4 Mal komplett sauber. Um also wirklich eine Einschätzung seiner Leistung liefern zu können, habe ich mir zusätzlich seine Zeit in Bern genauer angesehen. Für den heutigen Schweizer Champions League – Teilnehmer absolvierte Mvogo insgesamt 154 Spiele. In 45 davon blieb er ohne Gegentreffer, sprich in 29,22 Prozent aller Partien. Insgesamt landete die Kugel 209 Mal in seinem Netz. Auf 90 Minuten umgerechnet bedeutet das einen Torschnitt von 1,36 Gegentoren. Heute spielt Yvon mit Philipp Max zusammen bei PSV Eindhoven und war dort in der letzten Saison als Nummer 1 gesetzt.

Und dann… kam Koubek

Warum die oben genannten Kandidaten nicht zu uns wechselten, ist leider nicht bekannt. Entweder wollten sie nicht oder ihnen winkte ein besseres Angebot. Oder aber unsere Verantwortlichen hielten den Tschechen für den besseren Mann. Fakt ist auf jeden Fall, dass man am 06.08.2019 die Verpflichtung des tschechischen Nationaltorhüter bekannt gab.

Mit Tomas Koubek bekommen wir einen international erfahrenen, sehr guten Torhüter und freuen uns sehr, dass der Wechsel nun geklappt hat. Tomas hat bereits seine Klasse in der Nationalmannschaft Tschechiens, in der Europa League sowie in der Ligue 1 unter Beweis stellen können. Wir sind absolut davon überzeugt, dass er sehr gut in unser Team passt und uns verstärken wird

Stefan Reuter über die Verpflichtung Koubeks

Koubeks Vita ist auf jeden Fall beeindruckend, wenn man einen genaueren Blick darauf wird. Nach seiner Ausbildung bei Hradec Kralove, für die er insgesamt 75 Spiele absolvierte, wechselte er 2015 zum tschechischen Erstligisten Sparta Prag. Der auf internationaler Bühne bekannte Verein verlieh ihn sofort für ein Jahr an Ligakonkurrent Slovan Liberec. Hier stand Tomas 35 Mal im Tor, sowohl in der Synot Liga, als auch in der Europa League und den vorangegangenen Qualifikationsspielen. In insgesamt 3.180 Spielminuten ging er 13 Mal ohne Gegentreffer vom Platz. Nur 38 Mal musste der 1,98 Meter große Hüne überhaupt hinter sich greifen. Auf ein einzelnes Spiel gesehen bedeutet das lediglich 1,09 Gegentore. Das ist eine sehr gute Leistung, die Liberec am Ende der Saison Platz 3 in der Tabelle hinter Viktoria Pilsen und Sparta Prag bescherte.

Für Sparta Prag lief er in der Saison 2016/17 und Anfang der Saison 2017/18 als Nummer 1 auf. Auch hier zeigte „Katze Koubek“ ein sehr starkes Abwehrverhalten. In 37 Spielen für den Hauptstadtclub kommt er auf gerade einmal 35 Gegentore und somit auf einen Schnitt von 0,95 pro Spiel. Einen solchen Wert unter eins erreichen in der Regel nur Keeper auf Topniveau. Auch 17 Zu-Null-Spiele von Koubek sprechen für sich.

Nach dieser Leistung war es kein Wunder, dass schließlich ein Club aus dem Ausland auf Tomas aufmerksam wurde. Am 28.08.2017 wechselte er zum französischen Erstligisten Stade Rennes, die mit Koubeks Hilfe in die Europa League einzogen. In 83 Spielen für die Franzosen wurde der Torhüter insgesamt 107 Mal überwunden. Das heißt durchschnittlich 1,29 Mal in 90 Spielminuten. Das ist alles andere als ein schlechter Wert.

Bei seinen anderen Vereinen hatte Koubek oftmals Grund zum Jubeln (Foto: Matej Divizna/Getty Images)

Hinzu kam, dass unsere heutige Nummer 2 auch für seine Nationalmannschaft auflief. Der gebürtige Tscheche durchlief sämtliche Nationalteams Tschechiens ab der U19. Im Mai 2011 überstand er die zweite Qualifikationsrunde mit der U19 und musste dabei in 3 Spielen nur ein Gegentor hinnehmen. Bei der Endrunde schaffte es Tschechien sogar ins Finale, wo man leider mit 2:3 gegen Spanien verlor. Auch für das heutige A-Team wurde er schon nominiert. Dort kam er in 11 Spielen zum Einsatz. Sein größter Erfolg dürfte wohl die Berufung in den EM-Kader 2020 gewesen sein. Zwar stand er dort nicht im Tor, aber auf diversen Videos und Bildern war zu sehen, dass Koubek auch dort für das Teamgefüge unwahrscheinlich wichtig war. Er sorgte für gute Stimmung, freute sich mit den anderen über den Einzug ins Viertelfinale und massierte auch seine Teamkollegen nach einem anstrengenden Match.

Es sollte nicht sein

Aufgrund der vorangegangenen Leistungen war die Hoffnung der Augsburger Fans also groß, dass Koubek die Lücke, die Marwin Hitz hinterlassen hatte, endlich stopfen könnte. Aber wir wissen leider alle, wie diese Sache ausging. In wettbewerbsübergreifend 25 Spielen bekam der FC Augsburg 54 Gegentore eingeschenkt, ehe Trainer Martin Schmidt Koubek auf die Bank setzte und Andreas Luthe wieder ins Tor stellte.

Doch woran könnte es gelegen haben, dass Tomas bei anderen Vereinen liefern konnte und bei uns nicht? Da ist einmal die Tatsache, dass er wohl schon von Beginn an unter großem Druck stand. Mit einer Ablösesumme von ca. 7,5 Mio. Euro war der Tscheche der zweitteuerste Zugang der Augsburger Vereinsgeschichte. Zudem hatte man ihn gleich einmal mit einem 5-Jahres-Vertrag ausgestattet. Er wusste also von vorneherein, dass man viel von ihm erwartete. Das kann einen durchaus unruhig und unsicher werden lassen. Ja, auch ein Profi, der mit solch einem psychischen Druck eigentlich umgehen können sollte, ist Angestellter und vor allem auch ein fühlendes Individuum. Nur dass bei einem „normalen“ Arbeitnehmer nicht wöchentlich hunderttausende Fans über deine Leistung diskutieren und dich medial durch den Dreck ziehen.

Ein weiteres Problem könnte auch die neue Umgebung, eine sehr anspruchsvolle Liga und die neue Sprache gewesen sein. Natürlich kommt man auf dem Platz auch mit Englisch weiter, aber da Kommunikation in einem Teamsport das A und O ist, könnte ich mir vorstellen, dass das nicht immer ganz einfach gewesen ist. Auch die Körpersprache und die Spielart Koubeks war ganz anders als die, die man von seinen Vorgängern Hitz und Luthe kannte. Darauf musste sich die Hintermannschaft erst einmal einstellen. Und da man schon von Beginn an zu viele Gegentore hinnehmen musste, hat eventuell das Vertrauen der Beteiligten einen kleinen Knacks bekommen, bevor es überhaupt richtig los ging. Nun müssen aber Torhüter und Abwehr eine Einheit auf dem Platz bilden. Das hat man leider nicht immer gesehen.

Schwer wieder raus zu kommen

Alles in allem bin ich der Meinung, dass Tomas Koubek in einen Teufelskreis geraten ist, aus dem er einfach nicht mehr heraus kam. Der Kopf kann ein A…. sein und wenn die mentale Stärke erst einmal im Keller ist, dann hat man ein Problem. Das sieht man recht oft bei Stürmern, die über mehrere Spiele hinweg eine Torflaute haben und nicht mehr treffen. Bei Torhütern verhält es sich ähnlich, nur dass sie dann kleine (oder große) Patzer machen, die blitzschnell von der gegnerischen Mannschaft bestraft werden. Fehler, die sie in keinem einzigen Training machen würden. Die aber eben genau dann passieren, wenn es drauf ankommt und alle sie sehen.

Hier mal ein paar Kostproben, wie die Verantwortlichen auf ihn aufmerksam wurden

Bei Tomas Koubek könnte es ähnlich gewesen sein. Von Beginn an stand er bei einigen Fans in der Kritik, da sie der Meinung waren, seine Ablöse sei viel zu hoch für einen Torwart. Das mag stimmen, doch sieht man sich seine vorherigen Leistungen an, dann kann man schon nachvollziehen, warum die Verantwortlichen so viel für ihn ausgegeben haben. Immerhin war er ein international erfahrener Spieler. Ich persönlich halte den Tschechen für keinen schlechten Keeper, denn er konnte in einigen Spielen sein Können auch bei uns unter Beweis stellen. Man sehe sich bitte einmal das 2:2 gegen Bayern München an. 22 der 24 Torschüsse des späteren Sextuble-Champions gingen nicht ins Tor. Und einige davon hielt Koubek. Auch in den letzten Testspielen konnte er immer wieder zeigen, dass er seinen Job auch sehr gut machen kann.

Um zurück auf den Teufelskreis zu kommen. Man kann darüber spekulieren, ob sich Koubek vielleicht selbst immens unter Druck setzte. Dadurch machte er natürlich Fehler und kassierte Treffer um Treffer, was ihn natürlich erst recht in die Bredouille brachte. Auch die ständigen Kritiken in den Medien bezüglich seiner Person, dürften nicht gerade an ihm abgeprallt sein. Doch ein Torhüter ist nie alleine schuld an der Misere eines Vereins. Auch die Abwehr ist hier nicht fehlerlos geblieben und patzte für meinen Geschmack zu oft. Und zu einem Gegentor gehören in schätzungsweise 90 Prozent der Fälle immer zwei Parteien. Natürlich war Koubeks Stellungsspiel teilweise fragwürdig und seine Bewegungen des Öfteren zu langsam und fahrig. Doch er hat seine „Strafe“ erhalten, denn nun sitzt er hinter Rafal Gikiewicz auf der Bank.

Ich will damit nicht sagen, dass ich nun über einen Wechsel auf der Torhüterposition nachdenke. Das tue ich nicht, nur um das mal klar zu stellen. Ich wollte mit diesem Artikel lediglich aufzeigen, dass auch Tomas zu unserem Team gehört und es genauso verdient hat, als Teil der Mannschaft angesehen zu werden wie jeder andere Spieler auch. Noch immer gibt es in den sozialen Medien den einen oder anderen, der über ihn herzieht, was ich sehr unfair finde. Seit nunmehr 1,5 Jahren nimmt er es hin, nur noch die Nummer 2 zu sein. Habt ihr ihn darüber schon mal darüber meckern gehört wie beispielsweise einen Alexander Nübel? Auch das macht einen Profi aus, dass er seine Position innerhalb des Vereins nicht anzweifelt, sondern diese akzeptiert. Er vertraut den Verantwortlichen und unterstützt stattdessen die Mannschaft so gut wie er kann.

Er sorgte für das Allerwichtigste an jenem Tag (Quelle: FC Augsburg – https://www.facebook.com/FCAugsburg/posts/10157897285446994/)

Tomas Koubek muss ein unglaublicher Teamplayer sein, wie ich schon öfter gelesen und gehört habe. Gut zu sehen war das beispielsweise am 33. Spieltag der Saison 2020/21, als man gegen Werder Bremen den Klassenerhalt fix machte. Tomas sorgte nicht nur für die notwendige Verpflegung in Form von Bier, sondern feierte danach noch ausgelassen mit den Fans auf dem Balkon. Auch das gehört zum Fußball mit dazu und macht den Tschechen für mich sehr sympathisch.

WIR

Fassen wir also noch einmal zusammen. Natürlich lässt sich über die Ablösesumme streiten, aber einen Keeper, der nicht nur mit seiner Nationalmannschaft sondern auch mit sämtlichen anderen Vereinen die internationale Bühne betreten hat, gibt es nun einmal nicht umsonst. Und auch wenn es bei uns zwischen den Pfosten nicht so geklappt hat, wie er es sich selbst sicher gewünscht hat, so bin ich doch froh, dass Tomas Teil der FCA-Familie ist. Im Fußball zählt nämlich nicht nur die Leistung auf dem Platz – auch wenn diese natürlich im Vordergrund steht – sondern auch das Miteinander hinter den Kulissen und der Zusammenhalt des Teams. Es heißt ja nicht umsonst „Augsburg hält zusammen“ oder „WIR der FCA“. Und zu diesem WIR gehört Tomas Koubek ebenfalls mit dazu.

Eure Elf des Jahrzehnts

10 Jahre erste Bundesliga liegen hinter uns. Wir haben mit unserem Herzensverein gelacht, geweint, gelitten und uns über Erfolge gefreut. Ein Anlass für uns, die Besten der Besten heraus zu suchen und sie in eine gemeinsame Startaufstellung zu packen. In den vergangenen Wochen haben wir euch auf jeder Position mehrere Spieler zur Wahl gestellt, um zusammen mit euch die „La Décima-Elf“ zu küren. Liebe Leser, ein riesengroßes Dankeschön für eure zahlreiche Unterstützung und eure Stimmen. Ohne eure tatkräftige Unterstützung wäre das alles nicht möglich gewesen. Und hier ist sie nun: Eure ELF DES JAHRZEHNTS!

Der Trainer: Markus Weinzierl

Ein Team braucht natürlich auch einen Trainer. Ihr habt euch entschieden für den Mann, der den FCA Stand heute in 158 Pflichtlinie an der Seitenlinie begleitet hat und der am 26.04.2021 nach fast 5 Jahren Abstinenz endlich nach Hause zurück gekehrt ist. Euer Coach des Jahrzehnts ist kein Geringerer als unser Markus WEINZIIIIERL!

4 Jahre lang trainierte der gebürtige Straubinger unseren Herzensverein und bescherte den Fans die wohl erfolgreichste Zeit des letzten Jahrzehnts. Mit ihm erlebten wir sämtliche Höhen und Tiefen, die der Fußball zu bieten hat. Vom Abstiegskampf bis zum Wunder Europa League war alles vertreten. Auch wenn sein Abschied damals alles andere als glücklich war, ist die Mehrheit der Anhängerschaft sehr glücklich darüber, dass er nun wieder bei uns ist. Zu viel möchte ich über Weinzierls Leistungen hier nun nicht verraten, denn in Kürze werden wir hier bei der Rosenau Gazette eine kleine Serie über Markus Weinzierls Stationen und Erfolge bringen. Ihr dürft also gespannt sein.

Der Coach des Jahrzehnts – Markus Weinzierl (Foto via imago)

Bei der Wahl zum „La Décima“-Trainer nahmen insgesamt 157 Leser teil. 120 davon sahen Mr. Euro League als den Coach an, der es am meisten verdient hat, besonders hervorgehoben zu werden. Und das tun wir hiermit und ziehen unseren Hut vor seinem Erfolg.

Das genaue Ranking in dieser Kategorie sieht folgendermaßen aus:

  1. Markus Weinzierl: 76%, 120 Stimmen
  2. Jos Luhukay: 22%, 34 Stimmen
  3. Manuel Baum: 2%, 3 Stimmen

Im Tor

Ihr habt gewählt, unseren Keeper mit der Nummer 35: Marwin HIIIIITZ!

Wirklich überrascht hat uns diese Entscheidung nicht, denn immerhin haben wir mit dem sympathischen Schweizer unsere erfolgreichste Zeit bestritten. In sage und schreibe 157 Partien stand Hitz im Augsburger Trikot zwischen den Pfosten. Hierbei hielt er 47 Mal seinen Kasten komplett sauber und kassierte in 5 Spielzeiten lediglich 212 Gegentore. Durchschnittlich gesehen sind das 1,35 Gegentreffer pro Spiel.

Bei dieser Wahl wurde insgesamt 118 Stimmen abgegeben. Hiervon erhielt Marwin Hitz 67, was einen prozentualen Anteil von 57 Prozent ergibt. Wir präsentieren euch euer ganz persönliches Ranking auf der Torhüterposition und gratulieren Marwin herzlich zum Einzug in die Startaufstellung des Jahrzehnts.

  1. Marwin Hitz: 57%, 67 Stimmen
  2. Rafal Gikiewicz: 18%, 21 Stimmen
  3. Alexander Manninger: 13%, 15 Stimmen
  4. Simon Jentzsch: 12%, 14 Stimmen
  5. Andreas Luthe: 1%, 1 Stimme

Linksverteidiger

Das Rennen macht der Spieler mit der Nummer 31: Philipp MAAAAX!

Diese Wahl kam für uns nicht sonderlich überraschend, denn auch wir sehen den gebürtigen Viersener als den besten Linksverteidiger an, der in den letzten Jahren beim FCA auflief. Max lief in 156 Spielen für unsere Fuggerstädter auf und avancierte dabei zum Topvorbereiter des Vereins. Sage und schreibe 29 Torvorlagen stehen auf seinen Hausaufgabenzettel. Hinzu kommen 15 Tore. Das macht Philipp Max zum drittbesten Scorer, der in der Bundesliga für den FCA auflief.

Bei der Wahl zum Linksverteidiger für die „La Décima-Elf“ wurden insgesamt 119 Stimmen abgegeben. Hiervon drückten 105 Teilnehmer das Vote-Knöpfchen für Philipp Max. Das entspricht starken 88%.

Hier nun das Ranking für die linke Verteidigerposition:

  1. Philipp Max: 88%, 105 Stimmen
  2. Abdul Rahman Baba: 6%, 7 Stimmen
  3. Marcel de Jong: 3%, 4 Stimmen
  4. Konstantinos Stafylidis: 2%, 2 Stimmen
  5. Matthias Ostrzolek: 1%, 1 Stimme

Rechtsverteidiger

Einen riesigen Applaus für den Mann mit der Nummer 2: Paul VERHAEGH!!!

Auch die Wahl unseres ehemaligen Kapitäns überrascht nicht wirklich, nachdem er ganze 7 Jahre lang beim FC Augsburg unter Vertrag stand. 6 Spielzeiten lang lief er zudem mit der Binde am Arm auf und sein Abschied im Jahr 2017 tut uns heute noch unglaublich weh. Paul Verhaegh knackte die magische Marke von 200 Pflichtspielen im rot-grün-weißen Trikot. Insgesamt lief er in 207 Pflichtspielen auf, in denen er 22 Tore schoss und 14 auflegte.

Seine Wahl gewann er mit einem prozentualen Stimmanteil von starken 89%. Von 128 abgegebenen Stimmen erhielt er 114 und deklassierte somit seine Konkurrenz.

Das Ranking auf dieser Position sieht wie folgt aus:

  1. Paul Verhaegh: 89%, 114 Stimmen
  2. Raphael Framberger: 5%, 6 Stimmen
  3. Johnny Schmid: 4%, 5 Stimmen
  4. Dominik Reinhard: 2%, 3 Stimmen

Rechter Innenverteidiger

Euer Mann für die rechte Innenverteidigerposition ist unser aktueller Capitano mit der Nummer 6: Jeffreyyy GOUWELEEUW!

Auf dieser Position fiel die Wahl zum ersten Mal ziemlich knapp auf, doch die Mehrheit hat sich für unseren Abwehr-Jeff entschieden, mit dem wir derzeit ziemlich mitfiebern, ob er für das erste Spiel in der Bundesliga auch rechtzeitig fit wird. Seit 09.01.2016 steht der gebürtige Niederländer bei uns unter Vertrag und hat noch ein gültiges Arbeitspapier bis 30.06.2024. Seinen Marktwert konnte er von 2,5 Mio. Euro in der Zwischenzeit auf 7 Mio. Euro steigern. Seit er bei uns in Augsburg ist, hat Jeff bereits 141 Spiele absolviert, in denen er 3 Tore und 7 Torvorlagen beisteuern konnte. Auch in diesem Jahr trägt Gouweleeuw die Kapitänsbinde am Arm und ist somit natürlich auch Teil des Mannschaftsrats.

Seine Konkurrenz konnte er allerdings nicht ganz so deutlich schlagen, aber dazu sei gesagt, dass diese mit Jan-Ingwer Callsen-Bracker auch ziemlich groß war. Von 140 Votes erhielt Jeff 66, also 47%. Doch der zweite Platz lag mit 42% nicht weit zurück.

Hier also die Ergebnisse zur Wahl des rechten Verteidigers:

  1. Jeffrey Gouweleeuw: 47%, 66 Stimmen
  2. Jan-Ingwer Callsen-Bracker: 42%, 59 Stimmen
  3. Uwe Möhrle: 8%, 11 Stimmen
  4. Gibril Sankoh: 3%, 4 Stimmen

Linker Innenverteidiger

Der zweite Innenverteidiger ist der Spieler mit der Nummer 5: Ragnar KLAAAVAAAN!

Für uns war es keine wirkliche Überraschung, dass der gebürtige Este die Wahl für sich entscheiden konnte. Immerhin stand Klavan in 4 Jahren in ganzen 140 Partien in der Innenverteidigung auf dem Platz und lieferte sich mehr als ein starkes Gefecht mit seinen Gegnern. In seiner Zeit für die Fuggerstädter traf Ragnar, der vor Kurzem von Cagliari Calcio zurück nach Estland wechselte, 4 Mal in den gegnerischen Kasten und legte ein Tor für einen Mitspieler auf. Dennoch sehe ich ihn ebenfalls als einen der stärksten Innenverteidiger, der beim FCA unter Vertrag stand. Doch die Konkurrenz schläft nicht, denn Felix Uduokhai hat definitiv das Potential, genauso stark (wenn nicht sogar noch stärker) zu werden.

Bei der Wahl zum linken Innenverteidiger wurde insgesamt 136 Mal der Vote-Knopf gedrückt. Hiervon erhielt Ragnar Klavan 113 Stimmen. Das Ranking sieht wie folgt aus:

  1. Ragnar Klavan: 83%, 113 Stimmen
  2. Felix Uduokhai: 8%, 11 Stimmen
  3. Martin Hinteregger: 7%, 10 Stimmen
  4. Jeong-Ho Hong: 1%, 2 Stimmen

Defensives Mittelfeld

Der unangefochtene Sieger trägt die Nummer 10: Daniii BAIEEER!

Wer auch sonst? Kein anderer Spieler hat so viele Spiele für den FC Augsburg gemacht, wie unser ehemaliger Capitano. 355 Pflichtspiele lieferte er in 12 Spielzeiten ab. Aufgeteilt sieht das ganze so aus: 50 Spiele in Liga 2, 274 Partien im Oberhaus, 23 DFB-Pokal-Spiele, 2 Relegationspartien und 6 Matches in der Europa League. Eine beeindruckende Bilanz, wenn ihr mich fragt. In allen Spielen sammelte Daniel Baier 33 Scorerpunkte, das heißt er legte seinen Mitspielern insgesamt 25 Tore auf und netzte selbst immerhin auch 8 Mal ein.

Über Baiers Karriere beim FCA könnte man wahrlich einen Roman schreiben, doch das würde leider unseren Rahmen für diesen Artikel sprengen. Deswegen komme ich nun auf die Wahl zurück, die der gebürtige Kölner überragend und mit dem besten Ergebnis überhaupt gewann. Seine Konkurrenz war chancenlos, denn von 178 abgegebenen Stimmen erhielt Daniel Baier glorreiche 175!

So sieht die Reihenfolge eurer Wahl aus:

  1. Daniel Baier: 98%, 175 Stimmen
  2. Daniel Brinkmann: 1%, 2 Stimmen
  3. Andrew Sinkala: 1%, 1 Stimme
  4. Kevin Vogt: 0%, 0 Stimmen
  5. Gojko Kacar: 0%, 0 Stimmen

Zentrales Mittelfeld

Ihr habt gewählt den Spieler mit der Nummer 21: Dominik KOOOHR!

Dieses Abstimmungsergebnis hat uns zugegebenermaßen ein klein wenig überrascht, aber genau ist ja das Tolle an einer Wahl. Dass es eben nicht immer so kommt, wie man vielleicht erwartet. Natürlich hat sich Kohr seinen Platz in der „Elf des Jahrzehnts“ genauso verdient wie alle anderen Spieler auch. Immerhin hat der gebürtige Trierer 102 Partien für Rot-Grün-Weiß bestritten. Vor allem in der Saison 2015/16 war er unter Markus Weinzierl stets gesetzt, denn er kam in jenem Jahr auf 31 Bundesligaspiele, 2 Partien im DFB-Pokal und lief 6 Mal in der Europa League auf. Insgesamt sammelte auch Dominik Kohr recht fleißig seine Scorerpunkte. Er kommt auf 3 Tore und 9 Torvorlagen.

Bei der Wahl stimmten insgesamt 126 Leser ab. 42 davon – also 33% – sahen Kohr als den Mann, der unbedingt in die Aufstellung der letzten 10 Jahre Bundesliga gehört. Allgemein lässt sich zu dieser Abstimmung sagen, dass hierbei alle 5 zur Wahl gestellten Spieler ihre Stimmen bekamen. Es war also nicht so eindeutig wie Beispielsweise das Ergebnis von Daniel Baier.

Folgendermaßen sieht eure Wahl aus:

  1. Dominik Kohr: 33%, 42 Stimmen
  2. Jan Morávek: 26%, 33 Stimmen
  3. Rani Khedira: 18%, 23 Stimmen
  4. Hajime Hosogai: 13%, 17 Stimmen
  5. Pierre-Emile Hojbjerg: 9%, 11 Stimmen

Offensives Mittelfeld

Euer Mann im offensiven Mittelfeld trägt die Nummer 7: Halil ALTINTOOOP!

Ihr habt abgestimmt und seht den gebürtigen Gelsenkirchener in eurer Wunschaufstellung des letzten Jahrzehnts. 4 Spielzeiten lang trug Altintop das Augsburger Trikot und sorgte in der Offensive für mächtig Wirbel. In 128 Pflichtspielen sammelte Halil 22 Tore und 14 Torvorlagen. Das bedeutet gleichzeitig Rang 4 in der vereinsinternen Torschützenliste und auch bei den Torvorbereitet. In der gesamten Scorerliste belegt er Rang 5 hinter André Hahn, Alfred Finnbogason, Philipp Max und Raúl Bobadilla.

Bei dieser Wahl lieferte sich der Mann mit der Nummer 7 lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Ja-Cheol Koo. Doch am Ende erreichte der ehemalige türkische Nationalspieler 58% der 156 abgegebenen Votes. Das bedeutet eine Gesamtanzahl von 90 Stimmen.

Hier nun das Ranking für die Wahl im offensiven Mittelfeld:

  1. Halil Altintop: 58%, 90 Stimmen
  2. Ja-Cheol Koo: 33%, 51 Stimmen
  3. Michael Gregoritsch: 5%, 8 Stimmen
  4. Dong-Won Ji: 4%, 6 Stimmen
  5. Piotr Trochowski: 1%, 1 Stimme

Rechtes Mittelfeld: André Hahn

Ihr habt gewählt: Unsere Nummer 28 – André HAAAAAHN!

Der gebürtige Otterndorfer ist nun schon das zweite Mal in unserem schönen Schwabenländle. Bereits von Januar 2013 bis Juli 2014 stand er beim FCA unter Vertrag. Nach kurzen Episoden in Mönchengladbach und Hamburg, kehrte 2018 zu uns zurück. 129 Spiele absolvierte euer gewählter Rechtsaußen schon für Rot-Grün-Weiß – 9 Partien im Pokal und 120 in der ersten Bundesliga. Auf seinem Hausaufgabenzettel stehen 28 Tore und 27 Torvorbereitungen. Das bedeutet 55 Scorerpunkte und somit Rang 1 auf der vereinsinternen Scorerliste in der ersten Bundesliga. Kein anderer Spieler ist offensiv dermaßen gefährlich wie André Hahn, was ihn somit zu einem der wichtigsten Spieler im Augsburger Kader macht. Hoffen wir, dass er seine Werte in der kommenden Saison noch weiter ausbauen kann.

Der Hahn muss laufen und macht das Rennen. Und das sogar relativ deutlich mit 115 von 142 Stimmen. Das bedeutet, dass ganze 81% André Hahn in der „Elf des Jahrzehnts“ sehen wollten.

Hier die Ergebnisse eurer Wahl:

  1. André Hahn: 81%, 115 Stimmen
  2. Marcel Ndjeng: 13%, 18 Stimmen
  3. Marco Richter: 4%, 6 Stimmen
  4. Alexander Esswein: 1%, 2 Stimmen
  5. Daniel Caligiuri: 1%, 1 Stimme

Linkes Mittelfeld: Tobi Werner

Euer Gewinner: Die Nummer 13 – TOBIIII WERNEEER!

Mit 8 Jahren Vertragsdauer gehört der in Gera geborene Werner definitiv zu den Augsburger Urgesteinen. Er durchlebte sämtliche Highlights, die der FCA in den letzten 15 Jahren durchmachte. Relegation, Aufstieg, Abstiegskampf und natürlich die Europa League. 208 Pflichtspiele absolvierte Tobi für unsere Fuggerstädter, in denen er 38 Tore schoss und stolze 39 auflegte. Auch hier könnten wir ganze Romane schreiben und jede einzelne seiner herausragenden Leistungen hervor heben. Doch selbst dann würden wir ihm noch nicht gerecht werden.

Wir gratulieren ihm daher sehr herzlich zur Wahl in die „La Décima“-Startaufstellung. Auch hier fiel das Ergebnis recht eindeutig aus. Insgesamt nahmen 168 Wähler an der Abstimmung teil. Davon klickten 84% – also 141 Leute – das „Vote-Knöpfchen“ für Tobi Werner.

Das Ranking sieht also wie folgt aus:

  1. Tobi Werner: 81%, 141 Stimmen
  2. Axel Bellinghausen: 8%, 13 Stimmen
  3. Ruben Vargas: 5%, 8 Stimmen
  4. Caiuby: 3%, 5 Stimmen
  5. Erik Thommy: 1%, 1 Stimme

Sturm: Raúl Bobadilla

Die Wahl zum Stürmer des Jahrzehnts war für uns die absolut Schwerste. In den letzten 10 Jahren standen bei unserem FC Augsburg so viele gute Mittelstürmer unter Vertrag, dass wir sie euch am liebsten alle präsentiert hätten. Das ging leider nicht und so haben wir die für uns Besten ausgewählt. Doch es ist die UBT, die den Sieger viel besser präsentieren kann. Also hören wir doch mal rein:

Raúl Bobadilla – Oh oh oh oh

Eurer Gewinner ist also der Spieler mit der Nummer 25: Raúl BOBADILLAAA!

4 Jahre lang trug der gebürtige Argentinier das FCA-Trikot und erfüllte uns alle mit Stolz. In der Europa League schoss er uns in das Sechszehntelfinale und auch in der Liga zählt er mit zu den Torschützen mit den meisten Toren. In 105 Pflichtspielen traf Boba 29 Mal in den gegnerischen Kasten und steuerte zudem noch 10 Torvorlagen bei. Eine hervorragende Leistung, die uns nach seinem Abgang schon ein wenig gefehlt hat.

Bei der Wahl zum Stürmer des Jahrzehnts wurden 179 Stimmen abgegeben. Hierbei drückten 80 Teilnehmer „Vote“ für den argentinischen Bullen. Das entspricht einer Quote von 45%, was wiederum zeigt, dass auch hier das Ergebnis etwas knapper ausfiel als bei anderen Abstimmungen.

Die Tabelle für die Position des Mittelstürmers sieht wie folgt aus:

  1. Raúl Bobadilla: 45%, 80 Stimmen
  2. Sascha Mölders: 28%, 50 Stimmen
  3. Alfred Finnbogason: 20%, 35 Stimmen
  4. Stephan Hain und Florian Niederlechner: je 4%, 7 Stimmen

Eure Wahl im Überblick

Hierzu möchte ich gar nicht viel sagen. Nur so viel: Die meisten Spieler haben wir erwartet und hätten sie auch selbst in die „La Décima“-Elf gesteckt. Andere haben uns überrascht. Und nun seht sie euch an, die Besten der Besten, die ihr zu eurer Wunschaufstellung gewählt habt. Seid ihr zufrieden mit dem Ergebnis? Wir sind es und wir sind zudem sehr stolz auf jeden einzelnen Spieler, der das rot-grün-weiße Trikot trägt. Egal, ob er hier gewonnen hat oder nicht.

Eure Elf des Jahrzehnts! (Fotos via imago)

Was meint ihr? Das wäre doch die perfekte Startelf für das Abschiedsspiel von Daniel Baier, das uns Fans bei dessen Abgang versprochen wurde. Schauen wir mal, ob es vielleicht nicht so kommt.

Die Elf des Jahrzehnts – Torhüter

Zehn Jahre Oberhaus voll mit den unterschiedlichsten Erinnerungen liegen hinter uns. Gerade eben haben wir mit der Wahl des Rookies der Saison, den Rückblick auf die zehnte Bundesligasaison des FCA abgeschlossen, und können Robert Gumny zu dieser Ehre gratulieren.

Ab jetzt wollen wir uns in der Sommerpause etwas Zeit nehmen und im Gesamten auf die „Decima“, die ersten zehn zusammenhängenden Jahre in der Bundesliga zurückblicken. Was haben wir mit unseren Jungs gelitten oder uns mit ihnen gefreut, wenn sie uns wieder mal das eine oder andere Erfolgserlebnis geschenkt haben? Wie groß war die Freude, als wir am Ende der Saison 2014/15 den Einzug in die Europa League feiern durften? All diese Emotionen haben wir uns zum Anlass genommen, um zum Jubiläum gemeinsam mit euch die „Elf des Jahrzehnts“ zu wählen. In den kommenden Wochen werden wir euch nach und nach auf jeder Position mehrere Kandidaten vorstellen, die es unserer Meinung nach verdient hätten, in die Top-Elf zu kommen. Als System haben wir hierbei ein 4-2-3-1 gewählt, da dieses bei unserem FC Augsburg am meisten praktiziert wurde. Heute möchten wir euch unsere Auswahl der Top-Torhüter präsentieren.

Simon Jentzsch

Wer kennt ihn nicht, den 1,96 m großen Hühnen, der von 2009 bis 2013 bei uns zwischen den Pfosten stand? Meines Erachtens hat Simon Jentzsch einen maßgeblichen Anteil daran, dass wir in Augsburg das Aufstiegswunder erleben durften, denn seine Leistungen waren durch die Bank weg sehr gut. Er war für das Team immer ein sehr großer Rückhalt und führte die Mannschaft auch als Kapitän auf den Platz.

Der Hüne von Augsburg (Foto: DeFodi via imago)

Insgesamt machte der gebürtige Düsseldorfer für unseren FCA 111 Spiele – 33 davon in der ersten Bundesliga. Gerade in unserer ersten Saison im Oberhaus war Jentzsch als Nummer 1 gesetzt. In 28 Partien bekam er hierbei 41 Gegentore, was einen Schnitt von 1,46 Gegentoren pro Partie ergibt. Das ist im Vergleich zu manch anderen Torhütern ein sehr guter Wert. Sämtliche Leistungen unserer Torhüter haben wir uns in unserer Transferserie ja schon einmal genauer angesehen. 7 Mal hielt Jentzsch seinen Kasten sogar komplett sauber und trug auch damit dazu bei, dass wir am 33. Spieltag der Saison 2011/12 nach einem 0:0 gegen den Tabellenvierten Borussia Mönchengladbach über den sicheren Klassenerhalt jubeln durften.

In der Saison 2012/13 durfte er nur noch 5 Mal für Rot-Grün-Weiß auflaufen. Dies ist aber auch einer Fingerverletzung geschuldet, die ihn ab September 2012 immer wieder quälte. Das war auch mit ein Grund, warum er seine aktive Karriere nach insgesamt 514 Spielen beendete.

Alexander Manninger

Die Vita des gebürtigen Österreichers ist wirklich beeindruckend. Internationale Topkaräter wie der FC Arsenal, Juventus Turin und der AC Florenz reihen sich dort wie eine Kette aneinander. Und auch für uns war Manninger ein solcher Schatz, als man den damals 35-Jährigen im November 2012 verpflichtete. Die Kritiker schimpften natürlich sofort ob des doch schon fortgeschrittenen Alters, aber Alex belehrte sie alle eines Besseren.

Nicht umsonst wurde Manninger gerne als „The Wall“ bezeichnet. Auch bei uns waren seine Leistungen sehr gut. In insgesamt 38 Partien stand der gebürtige Österreicher bei uns im Tor. Dabei kassierte er 59 Gegentore, was somit einen Durchschnitt von 1,55 Toren pro Spiel bedeutet. Was Alex zu einer FCA-Legende macht, ist sein gehaltener Elfmeter gegen Greuther Fürth im Jahr 2013. Das beflügelte die Mannschaft so sehr, dass wir den Absteiger mit 3:1 besiegten und somit die Klasse zum zweiten Mal in Folge halten konnten.

Manninger – The Wall (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=QNqXWMngbpE)

Mit der Verpflichtung von Marwin Hitz bekam Manninger zwar nur noch wenige Einsatzzeiten, dennoch zeigte er immer Verständnis und vor allem auch Leistung, wenn er dann doch einmal ran musste. Im Juli 2016 lockte ihn jedoch eine neue Herausforderung in Form eines Angebots des FC Liverpool in die Premier League. Doch aufgrund seiner Paraden und Präsenz auf dem Platz wird Alexander Manninger für mich persönlich immer einer der besten Torhüter bleiben, die bei unserem FC Augsburg zwischen den Pfosten standen.

Marwin Hitz

Zu Beginn der Saison 2013/14 konnte Sportdirektor Stefan Reuter Marwin Hitz ablösefrei vom VfL Wolfsburg zu uns nach Augsburg locken. Für die Wölfe durfte er in 5 Jahren Einsatzzeit lediglich 19 Spiele machen.

Bei unserem FCA arbeitete er sich nach und nach zum Stammtorhüter nach oben. Bestritt er in der Saison 2013/14 noch 19 Liga- und eine Pokalpartie, war er in den Spielzeiten 15/16, 16/17 und 17/18 gar nicht mehr aus unserem Tor wegzudenken. Insgesamt stand Marwin Hitz 157 Mal für die Fuggerstädter im Kasten: 141 Mal in der Bundesliga, 8 Mal im DFB-Pokal und 8 Mal in der Europa League.

Wenn ich an Marwin Hitz denke, dann kommt mir sofort in den Sinn, was für ein unglaublicher Teamplayer er war und wie gut er mit seiner Hintermannschaft zusammenarbeitete. Gefühlt gab es da niemals großartige Unsicherheiten, was auch die Anzahl der Gegentore zeigt. In allen Begegnungen kommt der gebürtige Schweizer auf 212 Gegentore, was einen Schnitt von 1,35 Toren pro Spiel bedeutet. Ganze 47 Mal blieb sein Kasten dabei sogar komplett sauber. Auf 4 Jahre gerechnet, heißt das, dass er in durchschnittlich 11,75 Spielen pro Saison kein Tor kassierte. Das sind 34,6 Prozent einer Bundesligasaison.

Was uns Augsburgern wohl immer in Erinnerung bleiben wird, ist nicht nur der geschundene Elfmeterpunkt des 1. FC Köln sondern auch Marwins legendäres Tor gegen Bayer Leverkusen im Februar 2015. Sein Ausgleichstreffer zum 2:2 wurde damals im Übrigen auch zum Tor des Monats gewählt.

Auch ein Torhüter kann treffen (Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=XUPPy1ZGuzA)

Nach 4 Jahren hieß es allerdings leider „Adieu Marwin“, denn Hitz verlängerte seinen auslaufenden Vertrag nicht und ging stattdessen zu Ligakonkurrent Borussia Dortmund.

Andreas Luthe

Der nächste Kandidat, den das Team der RoGaz ausgewählt hat, ist Andreas Luthe. Ich kann nur für mich selbst sprechen, doch ich persönlich mochte ihn immer sehr gerne und hätte mir für ihn gewünscht, dass er sich bei uns zu Hitz‘ Nachfolger mausern kann. Doch es sollte leider nicht sein und das, obwohl Luthe mit seiner fast schon ruhigen Art im Tor immer sehr sicher und souverän wirkte.

Am 01.07.2016 kam der in Velbert geborene Luthe vom VfL Bochum in unser schönes Schwabenländle, wo er erst mal nur als Nummer 2 hinter Stammtorhüter Markwin Hitz fungierte. Mit dessen Abgang dachten eigentlich viele, dass nun Luthes Zeit bei uns gekommen sei, der vorher in 4 Bundesligapartien bereits sein Können unter Beweis stellte.

Leider begann dann bei unserem FC Augsburg das „Torhüterkarusell“. Immer schien Andi derjenige zu sein, der das Nachsehen hatte. Erst setzte man ihm in der Saison 2018/19 Fabian Giefer vor die Nase, den man aber nach nur 4 Spielen aussortierte. Luthe spielte die Vorrunde ordentlich zu Ende, doch dann lieh man Gregor Kobel von der TSG Hoffenheim aus. Und wieder musste der Westfale zurück auf die Bank. Im Sommer kam mit Tomasz Koubek ein weiterer Torhüter zu unserem FCA. Andreas Luthe war wieder mal nur der Ersatzmann, der aber nach dem 25. Spieltag übernahm und uns somit zum Klassenerhalt 2019/20 verhalf.

Auch von uns gibt’s ein „Daumen hoch“ für Andi (Foto: Bernd Feil via imago)

Dabei sehen Luthes Werte wirklich sehr ordentlich aus. In 31 Partien, in denen er zwischen den Pfosten stand, kassierte er 42 Gegentore. Mit einem Durchschnitt von 1,36 Gegentoren pro Spiel liegt er somit nur ganz knapp hinter Marwin Hitz. In 7 Spielen bekam er sogar gar keinen Gegentreffer. Vergleicht man das beispielsweise mal mit den Werten von Koubek (2,12) oder Kobel (2,44) dann kann man sich schon fragen, warum Andreas Luthe nicht mehr Vertrauen der Verantwortlichen bekam.

Am 03.08.2020 wurde am Ende bekannt, dass Andreas Luthe um die Auflösung seines bis 2022 datierten Vertrags gebeten habe, nachdem man erneut nicht auf ihn setzte. Der FCA gewährte ihm diese Bitte und ließ ihn somit ablösefrei zu Union Berlin ziehen, wo er nun endlich Stammtorhüter sein darf.

Rafal Gikiewicz

Die Stimmen in den sozialen Netzwerken waren teilweise ganz schön kritisch, als man am 29.06.2020 bekannt gab, dass man mit Rafal Gikiewicz von Union Berlin nun schon die zweite Saison in Folge einen neuen Torhüter verpflichtete. Viele Fans hätten gerne Andreas Luthe bei uns im Tor gesehen und das, obwohl Gikiewicz bei den Eisernen zwei tolle Spielzeiten hingelegt hatte. Ihm hatten es der Club aus der Hauptstadt nämlich auch zu verdanken, dass sie das erste Mal in der Vereinsgeschichte ins Oberhaus einziehen durften.

Recht schnell jedoch strafte der gebürtige Pole all seine Kritiker Lügen, denn bei uns mutierte Gikie von Beginn an zum wichtigsten Spieler. In jeder einzelnen Partie zeigte unser „Beton“ volle Leistung und Einsatzkraft. Ich bin eindeutig davon überzeugt, dass es ohne Rafal noch viel knapper geworden wäre, als es am Ende ohnehin wurde. Nicht umsonst habt ihr ihn zu unserem „wichtigsten Spieler der Saison 2020/21“ gewählt.

Was ich an unserer Nummer eins sehr schätze, sind seine Emotionen und seine Ehrlichkeit. Er sagt, wenn ihm etwas nicht passt, führt seine Hintermannschaft aus vollem Halse und gibt auch mal sehr denkwürdige Interviews.

In allen Partien dieser Saison, fehlte unsere Mauer nicht eine einzige Minute. Er bestritt alle 34 Ligaspiele und beide Pokalpartien über die vollen 90 Minuten. Hierbei spielte Gikie 8 Mal zu Null und bekam alles in allem 57 Gegentore. Doch ohne seine Präsenz und seine motivierenden Art hätte es bestimmt schlechter für uns ausgesehen. Laut bundesliga.de ist unser Torhüter außerdem erneut auf Platz 2 von allen betrachteten Keepern in dieser Spielzeit. Insgesamt 132 Torschüsse konnte der Pole halten. Und auch beim Kicker bekommt er nach Manuel Neuer und Stefan Ortega die drittbeste Durchschnittsnote (2,85).

„An mir kommst du nicht vorbei“ – Gikie, der Beton (Foto: Martin Hangen via imago)

Wir von der Rosenau Gazette sind uns daher einig, dass die Verantwortlichen alles dafür tun sollten, um den 2022 auslaufenden Vertrag mit unserem Torhüter schon in diesem Jahr vorab zu verlängern. Ich denke, ich spreche für viele, wenn ich sage, dass man Gikie unbedingt noch über mehrere Jahre bei uns im schönen Augsburg zwischen den Pfosten sehen möchte.

Abstimmung

Und nun seid ihr gefragt. Welcher der oben genannten Torhüter war für euch der Beste und hat daher einen Platz in unserer „Elf des Jahrzehnts“ verdient? Ich persönlich könnte mich nicht so leicht entscheiden, daher sind wir schon sehr gespannt auf das Ergebnis.

Wer war der Torhüter des Jahrzehnts

  • Marwin Hitz (57%, 67 Votes)
  • Rafal Gikiewicz (18%, 21 Votes)
  • Alexander Manninger (13%, 15 Votes)
  • Simon Jentzsch (12%, 14 Votes)
  • Andreas Luthe (1%, 1 Votes)

Total Voters: 118

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Kaderanalyse Teil 1: Das Tor

Etwas, was mir als Blogger hier im letzten Sommer besonders viel Spaß machte, war die Kaderanalyse. Und als ich darüber nachdachte, wie ich in dieser Sommerpause am besten auf die neue Saison einstimmen könnte, so war schnell klar, dass ich gerne wieder eine Kaderanalyse machen würde. Vier Teile, einer für jeden Mannschaftsteil und mit der Lupe auf die Planung von Stefan Reuter und der sportlichen Leitung. Was hat sich im Sommer getan, was gibt es neues? Anders als im letzten Jahr fangen wir im Tor an. Letztes Jahr fingen wir im Sturm an, und es hat sich durch den Abgang von Raul Bobadilla noch etwas getan. Dies mal fangen wir im Tor an und (oh Wunder) es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass sich auch hier etwas tun wird. Aber das macht ja nichts: legen wir los. Im Zweifel werde ich den Beitrag bei Zeiten ergänzen. 

Leistung in der letzten Saison

Der FCA hat insgesamt sportlich in der letzten Saison eine sehr gute Saison gespielt und die Torhüter waren ein wichtiger Bestandteil davon. Marwin Hitz hat internationale Klasse. Das wussten wir spätestens seit der Europa League Saison. Er hat seine Qualität konsistent auf den Platz gebracht und immer wieder abgerufen. Mit Andreas Luthe hatte er einen ruhigen Back-Up, der da war, wenn er gebraucht wurde, und ansonsten ein ruhiger Teamspieler war. Hitz spielte 32mal und die Torwartposition war eine der großen Konstanten im Augsburger Spiel. 

Abgänge

Marwin Hitz hat den FC Augsburg gen Borussia Dortmund ablösefrei verlassen. Ioannis Gelios ist ablösefrei zu Hansa Rostock gewechselt. Nachdem die Torwartposition in der letzten Saison mit vier Torhütern extrem tief besetzt war, hinterlässt Hitz eine Lücke qualitativer Natur während mit Gelios ein Eigengewächs seine sportliche Chance bei einem geeigneteren Verein sucht. 

Zugänge

Niemand bisher. Die Torhüterposition ist mit zwei gestandenen Profis in Andreas Luthe und Fabian Giefer momentan dünn besetzt. 

Prognose für die kommende Saison

Das große Torwartkarussell hat ausgedreht. Die prominenteren Keeper sind alle mittlerweile irgendwo untergekommen und so scheint es so, als ob der FC Augsburg mit Andreas Luthe oder Fabian Giefer als Nummer 1 in die neue Saison gehen wird. Laut Medienberichten wird Manuel Baum sich erst kurz vor Saisonstart entscheiden. Beide Torhüter müssten unter Beweis stellen, dass sie das Zeug haben, Stammtorhüter in der Bundesliga zu sein. Konstanz ist das Zauberwort. Fehler führen zu Gegentoren und wenn der FCA größere Ziele als den Klassenerhalt im Blick haben sollte, dann müssen die Torhüter ihren Teil beitragen und das ein oder andere Pünktchen beisteuern. Wenn im Tor die Krise ausbricht, weil der auserkorene Kandidat wider Erwarten qualitativ nicht in der Bundesliga dauerhaft mithalten kann, dann kann finden wir uns vielleicht doch im Abstiegskampf wieder. 

Bis es allerdings so weit ist, kommt eventuell noch ein dritter Keeper für die Kadertiefe. Vielleicht hat Stefan Reuter ja noch das ein oder andere junge Talent im Blick, dass sich in Ruhe hinter den beiden alten Routiniers entwickeln will und eines davon kann im Transferendspurt nach Augsburg gelotst werden. Seit langem wird es auf der Torhüterposition (leider) mal wieder etwas spannender. Wann wir uns nach Marwin Hitz zurücksehnen werden? Vorerst bleibt er wohl der beste Keeper, der für den FCA bisher gespielt hat. 

Wie entscheidet sich Marwin Hitz und wann?

In Marwin Hitz‘ Haut möchte man momentan nicht stecken. Hitz spielt seit Sommer 2013 in Augsburg, hat 140 Bundesligapartien für den FCA absolviert und ist in Augsburg zum Nationalspieler der Schweiz aufgestiegen. Er ist ein überdurchschnittlicher Bundesligakeeper, der an guten Tagen mit den Besten der Liga mithalten kann. Schlechte Tage hat er wenige. Im Sommer läuft sein Vertrag aus. Hitz ist 30 Jahre alt und es ist gut vorstellbar, dass es gerade um Hitz‘ letzten großen Vertrag seiner Profikarriere geht. Durch die Möglichkeit ablösefrei zu wechseln, winkt ihm zusätzlich ein stattliches Handgeld.

Als am Samstag Andreas Luthe gegen Hertha BSC Berlin im Tor stand, wurde natürlich sofort spekuliert, ob dies schon mit Blick auf die nächste Saison zu interpretieren sei. In der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde Manuel Baum darauf angesprochen und reagierte souverän: „An nächste Saison habe ich da noch gar nicht gedacht. Gegen Schalke spielt der Marwin wieder.“ Luthe wurde lediglich für seine Trainingsleistungen über die Saison hinweg und seine professionelle Einstellung belohnt.

Die sportlichen Auswirkungen durch einen Wechsel von Hitz sind für den FCA nicht kalkulierbar. Hitz ist ein absoluter Leistungsträger für den FCA. Torhüter auf Bundesliganiveau zeichnet ihre Konstanz aus, die Hitz nachhaltig unter Beweis gestellt hat. Die drei guten Spiele von Andreas Luthe sind leider noch kein Nachweis dafür, dass Luthe Hitz so einfach ersetzen könnte. Im Falle eines Abgangs wäre dies wohl die Hoffnung. Dennoch würde sich der FCA wohl eher sportlich verschlechtern. Deshalb hat der FCA Hitz Angebote zur Vertragsverlängerung gemacht und versucht Hitz zu halten. Hitz‘ Vorstellungen könnten allerdings die Augsburger Möglichkeiten übersteigen.

Auch aus Hitz‘ Sicht ist die Situation allerdings nicht einfach. Nur Geld alleine wird wohl kaum den Ausschlag geben, ansonsten hätte der Abgang schon längst verkündet werden können. In Augsburg stehen der Verein und die Fans hinter ihm. Er ist unbestritten die Nummer 1. In einem anderen Verein müsste er sich dem Wettbewerb stellen und könnte – auch auf Grund persönlicher Präferenzen des dortigen Trainers – auf der Bank landen. Enttäuschte Hoffnungen bei einem Torhüter konnte er während der laufenden Saison bei Fabian Giefer in Augsburg selbst Woche um Woche beobachten. Einen sicheren Platz in einem Bundesligator aufzugeben, ist eine erhebliche Wette. Gerade wenn er vielleicht nicht nur aufs Geld sondern auf eine neue sportliche Herausforderung aus ist, dann geht das mit erheblicher sportlicher Unsicherheit einher. Europäische Topclubs fahren auf der Torhüterposition zweigleisig und Hitz könnte dort sicherlich bei dem ein oder anderen Club eine sehr gute Nummer 2 sein. Ob er nicht lieber spielen und sich sportlich auf Bundesliganiveau messen will? Die Möglichkeit Champions League zu spielen, könnte zu verlockend sein. Ich weiß nicht, wie ich mich in seiner Situation entscheiden würde. Wir kennen alle die Angebote nicht, die ihm vorliegen.

So schwer die Entscheidung für ihn auch sein mag, die Woche dafür ist gekommen. Wenn die Entscheidung noch nicht gefallen ist, dann sollte sie diese Woche fallen und auch verkündet werden. Marwin Hitz war der Torhüter der fünf bisher erfolgreichsten Bundesligajahre des FCA. Er hat sich während dieser Zeit immer professionell verhalten und z.B. einen Wechsel im letzten Sommer nicht erzwungen. Sportlich hat er dabei alle Erwartungen übertroffen, die ich mit seinem Wechsel in 2013 verbunden hatte. Er hat für einige großartige Momente gesorgt und viele Punkte festgehalten. Wenn er sich jetzt für einen erneuten Wechsel entscheiden sollte, dann hat er es sich verdient, dass er am Samstag vor vollem Haus ordentlich verabschiedet wird. Mit viel Applaus und „Hitz, Hitz, Hitz“-Rufen.

Bis dahin glaube ich allerdings gerne an einen Verbleib. Ich habe Träume, wenn ich an den FCA denke. Ich glaube an einige weitere Jahre Bundesliga und in diesem Zuge auch daran, dass Marwin Hitz uns hierbei helfen kann und unsere Mannschaft dauerhaft verbessert.  Ich hoffe, er will das selbst auch. Dann hat Marwin Hitz die Chance, dass sein Name neben dem von Daniel Baier dauerhaft mit der bisher erfolgreichsten Periode der Augsburger Vereinshistorie verbunden wird.

Einer meiner Träume ist auch, dass der FC Augsburg mehr verkörpert, als 90 Minuten auf dem Platz. Dafür haben wir T-Shirt Aktionen für wohltätige Zwecke gestartet. Gerade läuft hier ein kleiner Abverkauf. Marwin Hitz würde gerne zur Vertragsverlängerung ein T-Shirt seiner Wahl geschenkt bekommen. 

Kaderanalyse Teil 4: Das Tor

Nachdem wir bereits die anderen Mannschaftsteile – den Sturm, das Mittelfeld und die Abwehr – analysiert haben, folgt nun der abschließende Beitrag zur Kaderanalyse des FC Augsburg für die Saison 2017/18: Das Tor. Wohl kaum ein anderer Mannschaftsteil warf so viele Fragen bei der Transferpolitik Reuters diesen Sommer auf, wie dieser. Verzockt oder vorausschauend gehandelt? Risikobehaftet oder gut aufgestellt? Sehen wir uns die Fakten an!

Leistung in der letzten Saison

Eines ist klar: Mit seinen Torhütern hatte der FC Augsburg in den vergangenen Jahren in der Bundesliga immer ein glückliches Händchen. Marwin Hitz ist mit 10.900 Spielminuten in 122 Einsätzen die Konstante im Spiel der Augsburger. Und wenn er mal fehlte, hatte man mit Alexander Manninger, Ioannis Gelios und zuletzt im Saison Showdown mit Andreas Luthe Backups, die sich wohl jeder Bundesligist nur wünschen kann.

Kurzum: Lief eine Saison mal schlecht, lag es sicher nicht an den Torhütern. Lief sie gut, waren sie Garant für den Erfolg.

Abgänge

Verlassen hat uns auf der Torwartposition dieses Jahr noch niemand. Wahrscheinlich plante man das in Stefan Reuters Büro anders ein, aber auch der auslaufende Vertrag (2018) von Marwin Hitz änderte nichts daran, dass man den Schweizer zu aktuell nicht gerade üppigen Preisen auf dem Transfermarkt feil bietet.

Zugänge

Auf der Haben-Seite jedoch gab es auch im Tor etwas diesen Sommer zu vermelden: Fabian Giefer, ehemals ewiges Talent bei Schalke, wurde aus Bristol City an den Lech gelotst. Mit einer Kampfansage präsentierte sich der 27-Jährige dann sogleich in Augsburg: Er sei nicht gekommen, um auf der Bank zu sitzen. Der Stammplatz sei das Ziel.

Ambitionierte Worte für jemanden, der in der vergangenen Spielzeit für Schalke lediglich ein Europacup-Spiel und für Bristol nur 10 von 20 Pflichtspiele bestritt.

Dass Giefer Talent hat, ist unbestritten. Seine Stärken zeigt er vor allem auf der Linie und unterscheidet sich damit sehr vom aktiven Mitspielen Marwin Hitz‘. In den Vorbereitungsspielen konnte er dies auch unter Beweis stellen. Er glänzte zwar nicht, grobe Patzer blieben jedoch auch aus. Dass Vorbereitungsspiele jedoch nichts mit der Leistung zu tun hat, die man im Pokal oder in der Bundesliga abrufen muss, sollte jedem spätestens nach dem Spiel in Magdeburg bewusst sein.

Warum man ihn zu diesem Zeitpunkt holte, wird man von den FCA-Offiziellen wohl nicht erfahren, dennoch kann seine Verpflichtung sich spätestens im nächsten Jahr zu einem Königstransfer entpuppen. Andreas Luthe wird dann 31 Jahre alt sein und Marwin Hitz voraussichtlich keinen Vertrag mehr in Augsburg haben. Mit einem Fabian Giefer, der wohl auch intelligent genug ist um zu wissen, dass seine Zeit in Augsburg kommen wird, auch wenn es dafür vielleicht noch ein Jahr Geduld braucht, ist man – ligaunabhängig – gewappnet um die Ziele zu erreichen.

Prognose für die kommende Saison

Sollten nicht alle Stricke reißen, wird der FC Augsburg auf der Torhüterposition mit einer Tiefe in die Saison gehen, über die sich selbst der FC Bayern oder RB Leipzig freuen würden. Neben einem Marwin Hitz, der gesetzt sein sollte sofern er gesund ist, und dem Neuzugang Fabian Giefer, kann man noch auf Andreas Luthe und den ewig geduldigen Ioannis Gelios zurückgreifen.

Für Letztgenannten wäre es wohl nun der beste Zeitpunkt, eine neue Herausforderung anzunehmen. Die Verbundenheit zum Verein, spätestens zementiert durch die Wiederaufnahme seines Vertrags nach dem Wechselchaos nach Griechenland vor einigen Jahren, sollten Gelios nicht im Weg stehen, mit seinen 25 Jahren noch mal etwas anderes zu sehen als die schöne Fuggerstadt. Zuzutrauen wären ihm durchaus ein guter Drittligist oder der Backup für einen Verein in der 2. Bundesliga. Und zu wünschen wäre es ihm auch.

Bei Andreas Luthe kann man getrost etwas entspannter auf die Zukunft blicken. Der Westfahle scheint sich in Augsburg wohl zu fühlen, bekommt Unterstützung für seine Stiftung In Safe Hands und zeigt auf dem Platz, dass man sich auf ihn verlassen kann, wenn es drauf ankommt. Von ihm wird wohl kaum Unruhe und Missmut ausgehen, sollte er diese Saison kaum bei einem Pflichtspiel zwischen den Pfosten stehen dürfen.

Kennt man Torwarttrainer Zdenko Miletic weiß man, dass ihn so schnell nichts aus der Bahn wirft. Und auch bei der Torwartsituation in der kommenden Saison kann man recht sicher sein, dass das Augsburger Urgestein (seit 2002 im Verein) wohl ruhige Nächte haben wird.

Wer war der wichtigste Spieler 2016/17?

Los geht’s mit den Abstimmungen für die Auszeichnungen der Rosenau Gazette für die Saison 2016/17. Den Start macht direkt die Königskategorie. Gewählt wird der wichtigste Spieler der Saison. „Wichtigster“ ist dabei nicht gleichzusetzen mit „bester“. Es geht mir darum, den Spieler zu küren, der die Ergebnisse des FC Augsburg in der letzten Saison am positivsten beeinflusst hat. Dies muss nicht zwangsweise der beste Fußballer sein. Es kann auch jemand sein, der die Mannschaft mit seiner Moral immer wieder aufgerichtet hat und dafür gesorgt hat, dass das Kollektiv gute Leistungen bringt. Prinzipiell kommt jeder Spieler, der in der letzten Saison mindestens eine Minute für den FCA in der Bundesliga auf dem Platz stand für diesen Preis in Frage. Ich habe aus unseren Spielern fünf ausgesucht, die für mich in diesem Zusammenhang die Nase vorn haben.

Halil Altintop

Altintop ist wohl der Spieler in dieser Liste, mit dem ich vor der Saison am wenigsten gerechnet hätte. Dabei steht Altintop wie kein zweiter für die letzte Kehrtwende, die von der Mannschaft vollzogen wurde. Ich kann mich gut an die Pressekonferenz mit Martin Hinteregger erinnern, in der dieser Altintop als den Anführer in der Kabine genannt hatte, der am ehesten das Wort ergreift. Ich kann mich gut erinnern, wie Altintop als einer der wenigen auch gegen Ingolstadt zu Hause weiter gekämpft und voran gegangen ist. Es heißt, dass man in schwierigen Zeiten sieht, wer ein Anführer ist. Nach Altintop musste man in diesen Situationen nicht suchen, er stach mit Wille und Einsatz hervor. Dass er am Ende der Saison zudem einer der torgefährlichsten Offensivspieler war, kommt noch dazu. Kann man noch wichtiger für diese Mannschaft sein als Halil Altintop?

Daniel Baier

Über Daniel Baier muss man nicht mehr viele Worte verlieren. Baier lenkt seit Jahren das Spiel des FCA und ist wohl bisher der prägendste Spieler der Bundesligajahre. Auch in dieser Saison hat sich wieder gezeigt, welche Bedeutung Baier für das Spiel des FCA hat. Zwischenzeitlich hat er mehrere Spiele mit Achillesehnenproblemen verpasst und schon war es vorbei mit der defensiven Stabilität. Sein Spiel passiert eher im verborgenen. Er fängt immer noch sehr viele Pässe ab und stabilisiert das Spiel im Spielaufbau. Baier war auch in dieser Saison wieder unersetzlich für den FCA. Aber war er der wichtigste Spieler?

Martin Hinteregger

Martin Hinteregger ist der einzige Neuzugang in dieser Liste. Nach anfänglichen Wacklern in seinem Spiel hat er sich schnell als der große Rückhalt in der Abwehr erwiesen, als der er verpflichtet wurde. Auch in Zeiten großer Unruhe, war er nicht aus der Ruhe zu bringen. Dazu sorgte er mit seinen Vorstößen immer wieder für Torgefahr und für ein spielentscheidendes Element, dass von den Gegnern schwer auszurechnen ist. Spielentscheidende Tore in der Hinrunde gegen Gladbach und in der Rückrunde gegen Leipzig und Köln waren das Resultat seiner Torgefährlichkeit. Martin Hinteregger war eine echte Bereicherung in seiner ersten Saison für den FCA. Aber war er der wichtigste Spieler der Saison?

Marwin Hitz

Ich habe mich in der letzten Sommerpause gewundert, dass es keinen ernsthaften Bewerber um die Dienste von Marwin Hitz gab. Hitz ist ein Keeper mit internationalem Format, der zudem sehr sympathisch ist und eine immense Ruhe ausstrahlt. Er ist in den letzten Jahren ein überaus zuverlässiger Rückhalt der Mannschaft gewesen. Auch in dieser Saison hatte er nur zwei ernsthafte Schnitzer, die direkt zu Gegentoren geführt haben. Seine Konstanz stach in der Mannschaft über die ganze Saison hinweg deutlich hervor. Durch seine außerordentlichen Leistungen hat er uns in vielen Spielen gehalten, in die wir sonst nicht zurückgefunden hätten. Positionsunabhängig wahrscheinlich der beste Spieler beim FCA und ein wichtiger Rückhalt für die Mannschaft. Aber war er am wichtigsten?

Konstantinos Stafylidis

Konstantinos Stafylidis ist ein auffälliger Typ. Alleine schon optisch ist er ein Blickfänger. Abgesehen von seiner Optik ist Stafylidis wohl einer der aufregendsten Linksverteidiger der Bundesliga. Im Spiel gegen den Ball ist er konsequent und durchsetzungsstark. Auch schon verloren geglaubte Zweikämpfe gewinnt er regelmäßig und schafft dadurch immer wieder Momente, die das Publikum mitreißen. Dazu ist er offensiv mit einem linken Fuß bestückt, der an Gefährlichkeit kaum zu überbieten ist. Freistöße und Fernschüsse von ihm sind außerordentlich und waren in dieser Saison regelmäßig erfolgreich. Dies war besonders wichtig, da der FCA in Phasen der Saison spielerisch keine Wege fand, den Gegner ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Stafylidis‘ Aktionen konnten in diesen Spielen spielentscheidende bzw. zumindest -prägende Aktionen sein, die dem FCA mehrmals retteten. War er der wichtigste Akteur über die gesamte Saison hinweg?

Bevor wir nun zur Abstimmung kommen will ich euch nicht vorenthalten, wen ich knapp nicht berücksichtigen konnte. Dies ist zuerst Jeffrey Gouweleeuw. Gouweleeuw war ein wichtiger Spieler für unser Defensivspiel, war allerdings auch lang verletzt. Am Ende hat es nicht ganz für die obige Auswahl gereicht. Ein unermüdlicher Antreiber ist auch unser Aggresivleader Dominik Kohr, der sich leider nach Leverkusen verabschiedet. Kohr hat sich zwar offensiv und im Spielaufbau verbessert, ist in diesen Phasen allerdings teilweise immer noch überhastet und zu hektisch. Trotzdem war er in dieser Saison kaum aus unserer Mannschaft wegzudenken und hat einen wichtigen Beitrag geleistet, der ihn fast auf diese Liste katapultiert hätte. Ich werde ihn schmerzlich vermissen. Raul Bobadilla und Alfred Finnbogason wären sicher Kandidaten gewesen, wenn Ihnen Verletzungen nicht einen Strich durch eine konstante Saison gemacht hätten. Jeder hatte seine Momente, leider mit Blick auf die Saison im Gesamten nicht genug, um ein Kandidat für den Titel zu sein.

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Wer von  den oben genannten Spielern ist nun der wichtigste für den FCA in der abgelaufenen Saison gewesen? Stimmt ab und diskutiert! Habe ich evtl. jemanden vergessen? Die Abstimmung läuft nun bis zum 17.06.2017 und danach werde ich zeitnah das Ergebnis verkünden.

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