Nice to have you here, Arne!

Zwischen den Jahren stellt sich ja oft so eine kleine Winterruhe ein. Je nachdem, ob man frei hat und in welcher Branche man arbeitet. Der FC Augsburg hat seine Spieler über Weihnachten und Neujahr jedenfalls in den Urlaub geschickt. Zum zweiten Mal. Dagegen ist seine Führungsebene nicht untätig geblieben. Denn kurz vor dem Jahreswechsel erfuhren wir Fans recht unvermittelt: Mittelfeldmann Arne Engels soll an den Lech kommen!

Der Wechsel ist mittlerweile in trockenen Tüchern und der Neuling am Mittwoch gleich ins Trainingslager mitgefahren, um seine Mannschaftskameraden kennenzulernen. Auch wir von der Rosenau Gazette wollen zum Start einmal kräftig winken und sagen: Nice to have you here, Arne!

Fußballjugend in Belgien

Denn noch ist es dem 19-Jährigen lieber, wenn man Englisch mit ihm spricht. Er ist in Belgien geboren und aufgewachsen. Seine Muttersprache ist Niederländisch, eine von drei Amtssprachen in dem Nachbarland. Die Jugendjahre von der U10 bis zur U12 verbrachte Engels beim KAA Gent, ehe er mit 12 Jahren zur Jugend-Akademie des belgischen Erstligisten FC Brügge wechselte. Dort kam er zuletzt beim Club NXT zum Einsatz, bei der Brügger „Zwoten“ in der 2. belgischen Liga, sowie bei der U19, die in der UEFA Youth League u.a. zwei Mal Bayer Leverkusen besiegte. Auch wenn es letztendlich nicht für den Einzug in die Zwischenrunde reichte.   

Von Klein auf hat Engels also die „klassische“ moderne Fußballausbildung genossen. Und mit Augsburg stand nun der nächste große Karriereschritt an, der ihn zum ersten Mal länger aus seinem Heimatland hinausführt.  

Beim Club NXT, der U23 des FC Brügge, durfte sich Arne Engels auch über das ein oder andere eigene Tor freuen. (Photo by FILIP LANSZWEERT/BELGA MAG/AFP via Getty Images)

Fähigkeiten und Rolle beim FCA

Der Augsburger Neuzugang ist mit seinen 1,85 Metern ein groß gewachsener, athletischer Typ, der sich beim Spiel gegen den Ball gut behaupten und den Gegner unter Druck setzen kann. Zudem ist er flink und laufstark – das sind genau die Eigenschaften, die Engels an der Bundesliga schätzt und beim FCA vor allem auf der rechten Außenbahn einbringen kann. Genau auf der Position, die in Enno Maaßens 4-4-2-System bis zur langwierigen Knorpelverletzung von André Hahn vor allem von diesem ausgefüllt worden war.

Engels zeichnet sich aber auch durch Flexibilität aus, d.h. er kann und will seine offensiven Qualitäten auch im zentralen Mittelfeld einbringen – eine weitere, lange (zu) dünn besetzte Position beim FCA. 2020 sagt der damals 16-Jährige über sich:

Meine Spezialitäten auf dem Platz sind Weitschüsse, lange Bälle und immer 100% geben, auch im Training.

Passage aus einem Kurzvideo des Club NXT vom 11.08.2020 (aus dem Niederländischen ins Deutsche übersetzt)

Das Ergebnis dieser Bälle – als Standards oder aus dem Spiel heraus – sind dann nicht selten feine Torvorlagen, von denen er bei seinem Ex-Club in der Hinrunde bereits 6 lieferte. Auch zwei Tore steuerte er bei. Gerade diese Vorlagen (und natürlich auch die Treffer) könnten in der Rückrunde, die für den FCA erneut hart werden wird, Gold wert sein.

Allerdings ist nicht zu erwarten, dass sich der „hochveranlagte Mittelfeldspieler“, wie Stefan Reuter von ihm schwärmt, auf der Stelle zur Stammkraft im Mittelfeld aufschwingen wird. Vielmehr wolle der Verein ihm die nötige Zeit geben, um ihn an die Bundesliga heranzuführen. Denn im Vergleich zur 2. Belgischen Liga ist die erste deutsche Spielklasse tatsächlich ein viel härteres Pflaster. Insofern ist die Verpflichtung von Talent Engels in erster Linie als kostengünstiges Invest in die Zukunft zu sehen. Denn er soll nur 100.000,- Euro Ablöse gekostet haben, während sein Vertrag viereinhalb Jahre bis Juni 2027 läuft. Trotzdem könnte er als Backup z.B. für Demi auf links oder seinen Namensvetter Arne Maier im Zentrum regelmäßig auf ein paar Einsatzminuten kommen.

Erste Eindrücke

Seine ersten Einsatzminuten von Beginn an bekam der Lockenschopf gleich am Samstag im Testspiel gegen Union Berlin. (Wobei er rein äußerlich eine gewisse Ähnlichkeit mit seinem Mannschaftskollegen Julian Baumgartlinger hat.) Enno Maaßen ordnete ihn der zweiten Spielansetzung zu. Im zweiten Spiel wurden – anders als im ersten – vor allem Ersatz- und Nachwuchskräfte getestet. Das dürfte die künftige Rolle Engels‘ als Ergänzungsspieler in der ersten Mannschaft nochmals bekräftigen. Im Spiel agierte er auf seiner Paradeposition, der rechten Außenbahn. Seinen Gegenpart auf links bildete Lukas Petkov. Allerdings blieb der Neuzugang bis zur 77. Minute, als er durch U23-Stürmer Josué Mbila ausgeswechselt wurde, noch unauffällig. Was auch am glücklosen Spielverlauf insgesamt gelegen haben dürfte. Die Partie ging 1:4 verloren.

Dem vereinseigenen TV-Sender stand Arne Engels im Trainingslager dann auch schon im Interview Rede und Antwort. Wie er da im Lounge-Sessel lehnt, macht er einen leicht schüchternen, aber sehr gefassten und besonnenen Eindruck. Ähnlich beschreibt ihn auch der Trainer. Zwar räumt er ein, dass der Wechsel nach Augsburg „a quite hard step“ für ihn (gewesen) sei, da er dafür Freunde, Familie und auch seine Freundin in Belgien zurücklassen musste. Trotzdem wirkt er optimistisch, fokussiert und leistungsbereit. Nicht zuletzt, weil seine Freundin ihn so oft wie möglich in Schwaben besuchen kommen werden und weil ihm seine Mitspieler beim Eingewöhnen sehr helfen würden. Auch mit der Sprache. Dabei hebt er vor allem die englischsprachigen Spieler aus Skandinavien hervor, also die beiden Freddys und Mads Pedersen. Mit ihrer offenen Art können sie ihren neuen Mitspieler sicherlich schnell zum Auftauen bringen.

Wünsche

Wir wünschen dir, lieber Arne,

– dass du dich in Augsburg und im Team schnell einlebst und wohlfühlst,
– dass du dein Ziel erreichst, dich fußballerisch weiterzuentwickeln,
– dass du deine eigenen Erwartungen und die des Trainers erfüllen kannst,
– dass du möglichst viel Spielpraxis sammeln kannst und
– dass dir unser Lieblingsverein möglichst viele positive Erlebnisse, wie z.B. gleich am zweiten Tag im Trainingslager im Gewinnerteam zu sein, beschert.

Dann wird deine Zeit beim FC Augsburg bestimmt so, wie du im Interview gesagt hast: Es wird klappen, „it will be ok!“

Der Dritte im Bunde

Nicht wenige von uns FCA-Fans sitzen seit Tagen vor den Endgeräten und hoffen inständig darauf, dass unser Lieblingsclub vor Schließen des Transferfensters noch zuschlägt. Gestern verbreitete sich auf Social Media dann (endlich) eine neue Nachricht. Nicht einmal einen Tag später machte sie der FC Augsburg offiziell: Mergim Berisha, Mittelstürmer in Diensten von Fenerbahce Istanbul, wird bis Saisonende leihweise an den Lech kommen. Gegen eine Gebühr von kolportierten 300.000 Euro mit Kaufoption. Griaß di, Mergim! Herzlich willkommen in unserer schönen Stadt!

Aber mit wem bekommen wir es da eigentlich zu tun? Und wie kann Berisha dem FCA weiterhelfen?

Von Oberbayern nach Salzburg

Die Fußballerkarriere von Mergim Berisha nimmt schon recht früh konkrete Formen an. 1998 im oberbayerischen Berchtesgaden geboren, kickt der heute 24-Jährige zunächst für den benachbarten FC Bischofswiesen, zu dem er bis heute eine gute Beziehung pflegt. Mit zehn Jahren zieht es den Sohn kosovo-albanischer Eltern dann ins österreichische Salzburg, wo er ab 2008 neben dem Gymnasium auch die Fußballakademie von RB Salzburg besucht und dort alle Jugendmannschaften durchläuft.

Zu seinem Profidebüt kommt Berisha mit knapp sechzehneinhalb Jahren im November 2014 beim FC Liefering, dem „Farmteam“ des RB Salzburg, das damals noch erstklassig spielt. Sein Profieinstand hätte für den Jungspund nicht besser laufen können. Zum 3:0-Sieg seiner Mannschaft steuert er gleich mit seinem ersten Ballkontakt den dritten Treffer bei.

Sozusagen aufgezogen im RB-Stall, unterschreibt Mergim Berisha seinen ersten Profivertrag dann auch fast folgerichtig bei Salzburg.

Geballte Erfahrung als Leihspieler

Gerade in seinen Anfangsjahren als Fußballprofi kann Mergim aber auch außerhalb Salzburgs reichlich Erfahrung sammeln. Im Sommer 2017 wird er für eine Saison an Ligakonkurrent LASK Linz verliehen, der damals von Oliver Glasner trainiert wird. Dort erledigt er, bevor er einen Bänderriss erleidet, seinen Stürmerjob so gut, dass ihn der heutige Frankfurt-Coach gerne behalten hätte. Doch im Folgejahr verleiht Berishas Arbeitgeber ihn weiter. Erst an Zweitligaaufsteiger FC Magdeburg, wo er jedoch keine Rolle spielt. Daher geht es Anfang 2019 zurück in die österreichische Liga zum SCR Altach, wo der Stürmer nun nachhaltig auf sich aufmerksam macht. In dieser Zeit wird er auch erstmals für die deutsche U21-Nationalmannschaft nominiert.

Davon wohl beeindruckt, holen die Salzburger Berisha 2020 wieder zu sich. Die ersten Monate kann sich der mittlerweile 21-Jährige zwar noch nicht recht gegen seine Konkurrenz durchsetzen. In der Saison 2020/2021 gelingt ihm dann aber der endgültige Durchbruch. Mit der österreichischen Meisterschaft, dem Cup und der U21-Europameisterschaft flattert Berisha ein Titel nach dem anderen ins Haus. Ganz zu schweigen von seinen sechs Einsätzen in der Champions League in jener Spielzeit. Nach insgesamt 13 Jahren, in denen Berisha Salzburger Luft geschnuppert hat, wechselt er 2021 schließlich in die Türkei zu Fenerbahçe Istanbul, mit dem er es zu weiteren sechs Europa-League-Einsätzen und zur Vizemeisterschaft bringt.  

Ausgewählte Daten und Fakten

Gerade Berishas Leistungen in CL und EL sind es, die der FC Augsburg in seine Pressemitteilung eingebaut hat (und mit denen er natürlich auch die Qualität des Spielers unterstreichen will): Berisha kann

für RB Salzburg in der Champions League in sechs Spielen sechs Torbeteiligungen (vier Tore, zwei Vorlagen) sowie für Fenerbahce in der Europa League in sechs Begegnungen drei Scorerpunkte aufweisen.“

Pressemitteilung des FCA zum Berisha-Wechsel vom 31.08.2022

Selbst wenn einige wenige Spieler im aktuellen Kader ebenfalls CL-Erfahrung vorweisen können, z.B. Daniel Caligiuri, André Hahn oder Neuzugang Julian Baumgartlinger, so ist Berishas Scorer-Quote hier schon ziemlich phänomenal.

Auch sonst lassen sich die Daten des 1,88 m großen Rechtsfußes durchaus sehen. Gerade in solchen „Hochphasen“, in denen er nicht hinter der Konkurrenz zurückstecken musste oder ihn Verletzungssorgen plagten. 2016/17 bei Liefering z.B. brachte es Berisha in 30 Spielen auf 14 Tore und zwei Vorlagen. In seiner Linzer Zeit kam er in 20 Spielen immerhin auf sechs Tore und fünf Vorlagen. Für Altach sammelte er bei 34 Einsätzen sogar 16 Treffer und 10 Assists. Für mich kein Wunder, dass Salzburg seinen Spieler nach dieser Phase wieder zurückhaben wollte, um selbst von seinen Leistungen zu profitieren.

Mergim Berisha bindet im 2. Gruppenspiel der U21-EM gegen die Niederlande zwei Gegenspieler. (Photo by ATTILA KISBENEDEK/AFP via Getty Images)

Die Saison 2020/2021 stellt für Mergim Berisha entsprechend einen Höhepunkt in seiner Karriere dar, der sich auch in den Aufzeichnungen widerspiegelt. Dort stehen in 42 Einsätzen für die roten Bullen (Liga, Cup, EL und CL) insgesamt 22 Treffer zu Buche, zu denen noch 14 Vorlagen hinzukommen. Die U21-Europameisterschaft und der Titelgewinn dürften ein weiteres Highlight gewesen sein. Im ersten Gruppenspiel, beim 3:0 gegen Ungarn, legte Berisha als hängende Spitze für Teamkollege Ridle Baku sogar einen Treffer auf. Während des Turniers spielte er sich, ob zentral oder auf links außen, außerdem mit unseren beiden Mittelfeldmännern Maier und Dorsch warm. Womit er in Augsburg nun der dritte im Bunde ist, der sich U21-Europameister nennen darf.

Position und Spielertyp

Wie schon angeklungen, agiert Berisha auf dem Feld als klassischer Mittelstürmer, der aber auch auf den Rechts- und Linksaußenpositionen sowie als hängende Spitze eingesetzt werden kann. Nicht umsonst hat ihm der FC Augsburg die Rückennummer 11 überlassen. Bei Altach spielte er z.B. ausschließlich als Mittelstürmer, in Liefering dagegen am häufigsten dahinter. Bei Salzburg trat er oft mit zweiter Sturmspitze (meist mit Patson Daka) auf, die hinter sich einen zentral offensiven Mittelfeldspieler hatte, der beide bediente. Die vielen Vorlagen zeigen aber auch, dass der Augsburger Neuzugang auch „Bedienung“ kann. In Salzburg kam er vereinzelt sogar im offensiven oder rechten Mittelfeld zum Einsatz, was bedeutet, dass er in der Offensive recht flexibel einsetzbar ist.

Neben guter Ballkontrolle und Schusstechnik, die sich u.a. auch bei Standards bewährt, ist auch Berishas Beitrag zur Defensive, frühes und gezieltes Pressing sowie klärende Aktionen, nicht zu unterschätzen. Die robuste Physis kommt dem 1,88-Meter-Mann dabei zugute. Man kann sich gut vorstellen, wie er im Sechzehner dadurch so manchen Gegner in Zaum halten kann. Reuter drückt das, wie ihr es im Tweet nachlesen könnt, so aus: „Mit seiner Körpergröße und Wucht wird er unser Spiel nach vorne beleben“.

Fazit

Rein formal betrachtet, kann Neuzugang Mergim Berisha in der Tat allerhand eindrucksvolle Prädikate vorweisen: Champions und Europa League-Spieler, U21-Europameister, mehrfacher österreichischer Meister und Cupsieger. Eindruck machen auch die Offensivbilanzen vor allem der Stationen, an denen es richtig rund für den 24-Jährigen lief. Liefering, Altach, Salzburg. Zudem halte ich die Vertragskonditionen, die ausgehandelt wurden – 1 Jahr Leihe für mutmaßliche 300.000 Euro mit anschließender Kaufoption –, für einen fairen Deal. Es sieht tatsächlich nach „viel Leistung für wenig Geld“ sowie nach Soforthilfe aus, die Management und Trainer ja zur Bedingung für Neuzugänge gemacht hatten. Außerdem muss Berisha in Augsburg nicht ganz von Null anfangen, da er Maier und Dorsch aus einer Zeit bei der U21 kennt. Genauso sieht er es laut seinem ersten Statement auch. Die Startbedingungen könnten also durchaus schlechter sein.

Bei all den Positionen, die Berisha einnehmen kann, wird es praktisch aber immer darauf ankommen, die Verbindung zum Mittelfeld herzustellen. Auch wenn vorstellbar ist, dass er, z.B. zusammen mit Ermedin Demirovic, in einer körperlich robusten Doppelspitze auftritt und beide als gegenseitige Vorlagengeber fungieren können, braucht es dennoch – wie das bei Salzburg der Fall war – unbedingt Nachschub aus dem zentralen Mittelfeld oder von den Außenbahnen. Ich glaube, da schreibe ich nichts Neues. Uns allen ist diese Lücke in den vergangenen Spielen wahrscheinlich nicht verborgen geblieben. Hier stimmt mich allerdings zuversichtlich, dass Ruben Vargas auf dem linken Flügel wieder einsatzfähig ist und auch die anderen verletzten Offensivkräfte wie z.B. Freddy Jensen bald wieder auf den Platz zurückkehren, um ihrerseits, so gut es eben geht, Brücken ins Mittelfeld zu bauen.

Für die Eingewöhnungsphase hier bei uns in Augsburg alles Gute, Mergim! Und wenn, Ruben, Arne, Demi und du dann eingespielt seid, dann klappt es bestimmt auch bald mit einer Neuauflage deines Europa League-Tors des Turniers! (Noooo pressure 😊)

Winther is coming

„Winther is coming“ – so titelte der FC Augsburg vergangenen Herbst auf Twitter. In Anspielung auf die gehypte Serie „Game of Thrones“ kündigte der Verein am 05.10.2020 den dänischen Neuzugang Frederik Winther an. Warum man ebenjenen Spieler dann noch nicht in der Fuggerstadt sichten konnte? Dies lag daran, dass er direkt nach Vertragsunterschrift in Augsburg für die laufende Saison an seinen Heimatclub Lyngby BK verliehen wurde. Wer ist also dieser ominöse Winther und was darf man vom Neuzugang erwarten? Eine kurze Zusammenfassung und natürlich: Velkommen, Frederik!

Wer ist Frederik Winther?

Frederik Winther ist ein 20jähriger Innenverteidiger aus Gentofte, Dänemark. Am 05.10.2020 wurde der dänische U20-Nationalspieler vom FC Augsburg für fünf Jahre verpflichtet, aber umgehend wieder an seinen Heimatclub aus Lyngby verliehen. Der Kicker berichtet von einer Ablösesumme von rund einer Mio. Euro. Die sofortige Leihe zu seinem Heimatverein sollte dem jungen Defensivakteur wohl primär Spielzeit gewähren, die ihm in Augsburg in der vergangenen Saison nicht gewährleistet werden konnte. Die Verpflichtung des jungen Dänen wurde hierbei ganz stilecht (in Anlehnung an die erfolgreiche Serie Game of Thrones) auf Twitter bekannt gegeben:

Frederik Winther selbst sagte im Herbst 2020 jedenfalls zu seinem Wechsel: „Es macht mich stolz, dass der FC Augsburg mir die Chance geben wird, mich in der Bundesliga zu beweisen. Ich sehe den FCA langfristig als den Verein an, bei dem ich mich optimal entwickeln kann. Doch nun werde ich das kommende Jahr in Lyngby nutzen, um mich weiterzuentwickeln und im kommenden Jahr die sportliche Herausforderung in der Bundesliga anzutreten.“ In der dänischen ersten Liga – Superligaen – stand Winther im Laufe der Saison 20/21 ganze 16 Mal im Kader von Lyngby BK, 8 Mal davon in der Startelf, vier Mal wurde er eingewechselt, vier Mal stand er gar nicht erst im Kader. Ein Tor oder ein Asssist gelangen ihm hierbei nicht. Ein Grund dafür könnte auch sein, dass Winther im letzten November zeitweilen in Quarantäne war – aufgrund einer Corona-Erkrankung.

In der anschließenden Abstiegsrunde – dies entspricht sozusagen den Playoff-Spielen um den Verbleib in der ersten Liga – kam der Augsburger Neuzugang nur in fünf Spielen zum Einsatz. Hier bevorzugt in der Innenverteidigung. Ein Spiel bestritt er als linker Verteidiger. In den restlichen fünf Ligaspielen stand er allerdings nicht im Kader. Über alle Wettbewerbe hinweg sammelte er drei gelbe Karten. Es gelang ihm am letzten Spieltag sogar ein Treffer. Ein Ehrentreffer, möchte man sagen, denn leider konnte Lyngby zum Saisonende die Klasse nicht halten. Als Tabellenelfter steigen sie zur kommenden Saison daher in die dänische 1. Division, einer Art zweite Liga in Dänemark, ab. Frederik Winther wird dies voraussichtlich nicht mehr vor Ort miterleben.

Was kann der FCA von ihm erwarten?

Denn nun wird der 1,86 Meter große Abwehrspieler zum 01.07.21 in Augsburg erwartet und soll sich dort der geballten Konkurrenz in der Defensive stellen. FCA-Geschäftsführer Stefan Reuter freute sich jedenfalls schon im vergangenen Oktober über das neue Gesicht beim FCA:

„Wir freuen uns, dass sich Frederik Winther trotz zahlreicher Interessenten für den FCA entschieden hat. Wir sind überzeugt, dass diese Konstellation mit einem weiteren Jahr in seinem vertrauten Umfeld eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten sein wird. Ab dem kommenden Sommer freuen wir uns dann auf einen sehr talentierten jungen Spieler, der das Zeug hat, sich beim FCA in der Bundesliga durchzusetzen.“

Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FCA, zum Transfer (Quelle: Website des FCA)

Winther selbst ist national wie international (noch) ein relativ unbekannter Name. Eine Randnotiz an dieser Stelle, dass die beiden RB-Clubs Leipzig und Salzburg an ihm dran gewesen sein sollen im Sommer 2019. Und dass Winther mit 18 Jahren bereits in der dänischen ersten Liga Stammspieler war. In Augsburg trifft er hierbei auf seinen Landsmann Mads Pedersen, der bei derselben Fußball-Berateragentur unter Vertrag steht. Allerdings bleibt zu hoffen, dass Winther nicht ähnliche Anlaufschwierigkeiten wie seinen neuen Teamkollegen plagen werden. Denn dann sieht es mit einem Kaderplatz bei den Profis erstmal nicht so rosig aus.

Es wird jedenfalls nicht leicht für den jungen Dänen, soviel bleibt festzuhalten. In Augsburg warten zur neuen Saison aller Voraussicht nach der dann hoffentlich wieder genesene Felix Uduokhai, Kapitän Jeff Gouweleeuw und die beiden anderen Leih-Rückkehrer Kevin Danso sowie Jozo Stanic, die sich in der zweiten bzw. dritten Liga in Deutschland sehr gut gemacht haben. Danso und Stanic stehen vor einer Rückkehr zum FCA nach ihren Leihen. Dies wurde medial bereits vor einigen Tagen bekannt. Ob sie am Lech jedoch verbleiben, oder weiter verliehen / verkauft werden, ist derzeit (noch) offen. Reece Oxford sieht der FCA angeblich selbst eher im defensiven Mittelfeld, obwohl er zuletzt mehrfach in der Innenverteidigung brillierte. Auch er kann in der Innenverteidigung nachweislich spielen.

Frederik selbst kommt mit deutlich weniger Selbstbewusstsein als seine Konkurrenten in ein für ihn neues Land, mit einer neu zu erlernenden Sprache und komplett neuen (Vereins-)Strukturen. Bleibt wohl abzuwarten, wie schnell sich der 20jährige in der Fuggerstadt akklimatisieren kann. Mads Pedersen könnte ihm dabei (menschlich) sicherlich behilflich sein.

Frederik Winther soll uns in der kommenden Saison in der Innenverteidigung verstärken – mal sehen, ob er sich direkt etablieren kann im neuen Club, in der neuen Liga, im neuen Land. Wir drücken die Daumen. (Foto: Rene Schütze via Imago)

Auf bald, Frederik Winther!

Sportlich kommt es in erster Linie auf den neuen-alten Übungsleiter Markus Weinzierl an. Neben Uduokhai, der wie wir alle hoffen, in Augsburg verbleibt, ist Winther der einzige Linksfuß unter den Innenverteidigern bislang im Kader. Alle anderen oben bereits genannten Konkurrenten sind gelernte „Rechtsfüßler“. Und natürlich kommt es neben dem Gusto des Trainers auch auf die Trainingseindrücke an. Da fängt jeder Neuzugang bei null an. Auch Kevin Danso und Jozo Stanic kennt Weinzierl noch nicht oder maximal vom sehen, da diese in seiner ersten Amtszeit in der U17 und U19 des FCA gekickt haben. Einer der drei Leihrückkehrer wird vermutlich die Ersatzrolle vom scheidenden Marek Suchy einnehmen, die anderen beiden kämpfen um einen weiteren Kaderplatz, sollte den FCA keiner aus dem Trio Uduokhai – Gouweleeuw – Oxford verlassen. Oder sich gar schwer verletzen (toi toi toi, dass dies nicht passiert!).

Winther selbst hat übrigens bis dato noch keine Sommerpause: Denn am Samstag (5.6.) trifft er mit der U20-Nationalmannschaft Dänemarks auf die U20 Irlands in einem Freundschaftsspiel. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr. Am 08.06. treffen die „Jungdänen“ dann auf die U20-Nachwuchsmannschaft Argentiniens. Erst dann darf Frederik vermutlich kurz „Urlaub machen“, bevor er den Umzug nach Augsburg organisieren muss. Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt auf unseren neuen Verteidiger. Winther ist neben Lasse Günther, den wir zuletzt am Feiertag vorstellen durften, und dem in Liga 3 so erfolgreichen Maurice Malone, auch ihn haben wir zuletzt näher betrachtet, der dritte vielversprechende Neuzugang, den wir euch präsentieren durften. Civeja, Petkov und Stanic sind definitiv weitere Kandidaten für ein Spielerporträt.

Bis dahin, gut Kick und einen schönen EM-Sommer! Die RoGaz macht übrigens keine Sommerpause, um euch natürlich weiterhin auf dem Laufenden zu halten. Ehrensache! Und Frederik Winther wünschen wir an dieser Stelle schon mal viel Erfolg beim baldigen Akklimatisieren in der schönsten Stadt der Welt.

Lasse(t uns) Günther(n)

Am Freitagnachmittag hat der FC Augsburg mit Lasse Günther seinen ersten Neuzugang für die kommende Saison eingetütet. Der 18-jährige kommt aus der FC Bayern-Jugend ablösefrei an den Lech, wo er einen Vertrag bis 2025 mit Option auf einjährige Verlängerung unterschrieben hat. Auch andere Vereine, darunter Premier-League-Clubs wie Liverpool, Chelsea oder Everton, hatten den jungen Offensivspieler umworben. Der entschied sich aber letztlich für den FCA. Warum? Über die Gründe hat die Rosenau Gazette ein paar interessante Infos in Erfahrung gebracht. Und auch darüber, wo Günthers Platz im Team künftig sein könnte. Aber wollen wir den Ex-Bayer doch zuerst einmal vorstellen – oder eben: Lasse(t uns) Günther(n).

Kürzliches Drittliga-Debüt

Gleich nach seiner Vertragsunterschrift wurde der Neuzugang vom Verein zum Interview gebeten. Etwas schüchtern sitzt er da in seinem grünen „Wir der FCA“-Pulli, den er extra fürs Interview mit dem FCA TV übergezogen hat. Aber seine Antworten klingen schon ziemlich professionell. Angesprochen auf seine Ziele mit dem FCA, sagt er:

„[…] Ich hab‘ mir vorgenommen, dem Team bestmöglich zu helfen. Also mein Ziel ist ganz klar, der Mannschaft zu helfen. Wie ich’s auch persönlich schaffe. Also auf dem Platz und hoffentlich auch neben dem Platz. Und so auch meinen Beitrag dazu leisten kann, dass Augsburg weiterhin eine erfolgreiche Bundesligamannschaft bleibt.“

Lasse Günther im FCA TV-Interview vom 28.05.2021

In der Bundesliga hat Lasse Günther bisher noch kein Spiel absolviert. Dafür aber fünf Spiele für die 2. Mannschaft des FC Bayern. Sein Debüt in der 3. Liga gab er vor knapp zwei Monaten in Ingolstadt (31. Spieltag; 2:2). Daneben stand der junge Offensivmann letztes Jahr für den FC Bayern fünf Mal in der UEFA Youth League auf dem Platz, die Real Madrid gewinnen konnte. International absolvierte Günther außerdem schon 13 Länderspiele für die U16- bis U18-Nationalmannschaften des DFB. In zwei Freundschaftsspielen der U17 gegen England erzielte der pfeilschnelle Rechtsaußen sogar jeweils ein Tor.

Offensivmann Lasse Günther wird den FCA ab der kommenden Saison verstärken. Auf welcher Position genau, davon lassen wir uns mal überraschen. (Foto von Eibner Pressefoto via Imag0)

Unkonventioneller Außenbahn-Flitzer

Die rechte Außenbahn – das ist auch die Position, auf der Lasse Günther bisher am meisten von sich reden gemacht hat. Der Linksfuß kann aber auch die andere Seite bespielen, um dort eine seiner größten Stärken aufzufahren: Geschwindigkeit. Es wird berichtet, dass er einmal eine Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h erzielt hat. Damit würde er sich in die Bundesliga-Spitzengruppe einreihen, in der auch viele seiner früheren „Teamkollegen“ aus der 1. Mannschaft zu finden sind. Alphonso Davies (35.97 km/h; 3. Platz), Kingsley Coman (35.68; 5.) oder Leroy Sané (35.28; 18.).

Bayernnachwuchs-Experten attestieren Günther außerdem eine manchmal unkonventionelle Spielweise, die es dem Gegner nicht leicht mache. „Dabei sucht der den Weg zur Grundlinie genauso wie auch mal den Zug ins Zentrum, um dort abzuspielen oder durchzustecken.“ Nicht umsonst wird Günthers Spielweise oft auch mit der von Arjen Robben in Verbindung gebracht, seinem großen Vorbild.

Junges Verletzungspech

Im Interview wird der FCA-Neuzugang auch auf seine aktuelle Verletzung angesprochen. Laut Transfermarkt ein Innenbandanriss im Knie, der eine Rückkehr Ende Juni in Aussicht stellt. Günther dazu:

„Es war nur eine kleine Knieverletzung, also nicht so schlimm. Ich werde zu Beginn der Saison wieder auf dem Trainingsplatz stehen können. Fang jetzt nächste Woche meine Reha an und wenn’s positiv verläuft, werd‘ ich rechtzeitig fit sein.“

Lasse Günther im FCA TV-Interview vom 28.05.2021

Gerade, dass er in den letzten zwei Jahren recht oft verletzt war, wird ihm aber auch als Schwäche angelastet. Es ist dabei nichts Ungewöhnliches, dass Nachwuchsspieler in Wachstumsphasen mal eine Zeit lang chronische Probleme haben. Ob das bleibt oder sich legt, lässt sich nicht seriös prognostizieren. Zudem tut sich Lasse Günther manchmal schwer bei der Ballannahme, auch wenn er den Gegner damit ab und an überrumpelt, und beim Torabschluss. Hier flattern vielleicht ab und an die Nerven auch noch, wie man im Spiel des FC Bayern II in Ingolstadt, als Günther in einer Szene zwei Mal hintereinander aus traumhafter Position das Tor verfehlte, sehen konnte.

Heimatnähe statt Fernweh

Wie kam es jetzt aber dazu, dass sich Lasse Günther dafür entschieden hat, unseren FCA zu verstärken, und nicht etwa die englischen Top-Clubs aus England? Wegen des Berufs des Vaters hatte Familie Günther u.a. schon in New York gewohnt, bevor sie dann nach Unterhaching umzog. Dort schloss sich Lasse zunächst für ein Jahr den Hachingern an, für ein weiteres Jahr unserem FC Augsburg, für dessen U13 er kickte. Günther verließ die FCA-Jugend, nachdem ein Angebot vom FC Bayern ins Haus geflattert war. Schon für den damaligen Wechsel vom Lech an die Isar sei für Familie Günther der kürzere Anfahrtsweg zum Trainingsplatz ausschlaggebend gewesen. Die Fahrt an die Säbener Straße dauert nur 10 Minuten.

Auch jetzt war wohl die Nähe zur (Hachinger) Heimat mitverantwortlich dafür, dass der FCA und die Fuggerstadt bei Lasse (wieder) punkten konnte. Zwar heißt es in Medienberichten, dass es wohl das langfristigere „Konzept“ und die „bessere Perspektive“ gewesen sei, weshalb das Talent dem FCA den Vorzug gegenüber seinen Konkurrenten gegeben hat. Dass die Nähe zur Heimat gerade in Lasses Alter zusätzlich ein Hauptargument war, ist in diesem Alter absolut nachvollziehbar und sollte die Entwicklung Lasses beschleunigen.

Einsatzmöglichkeiten bei den FCA-Profis

Auf der Rechtsaußen-Position, die Günther auch in seinen bisherigen Drittliga-Einsätzen vier Mal besetzt hatte, ist der FCA schon recht stark besetzt. Mit den Ü30ern André Hahn und Daniel Caligiuri sind dort erfahrene Kräfte gesetzt, denen das junge Talent aber seine Schnelligkeit voraushat und mit Tempoläufen schnelle Akzente in die Spitze setzen könnte. Ein ganz ähnliches Profil wie Günther haben dagegen unsere Youngsters Marco Richter und Noah Sarenren Bazee, wobei Richter eher zentral zu sehen ist. Zur ernstzunehmenden Konkurrenz könnte Günther allerdings für Bazee werden, der als Ergänzungsspieler ebenfalls wieselflink ist, aber auch immer wieder von Verletzungen ausgebremst wird.

Da Günther auch die linke Seite bespielen kann, wäre er dort auch als Backup für Ruben Vargas denkbar, der als hängende Spitze aber auch neben dem Neuzugang spielen könnte. (Auf diese rasante Kombi wäre ich ja mal sehr gespannt.) Günther sollte auf jeden Fall eine Spielweise zu Gute kommen, bei der er viel Platz hat, um sein Tempo auszuspielen. Und noch eine Einsatzmöglichkeit Günthers mag kann man an dieser Stelle einmal einwerfen: Linksverteidiger könnte auch noch eine Option werden, ähnlich wie bei Alphonso Davies.

Lasse(s) krachen!

Sportdirektor Stefan Reuter war in seinem Presse-Statement zur Vertragsunterschrift des 18-Jährigen überzeugt: „Wir trauen ihm den sofortigen Schritt in unsere Bundesliga-Mannschaft zu und wollen in der neuen Saison weiter an seiner Entwicklung arbeiten.“ Dass Lasse Günther das Potential hat sich beim FC Augsburg in der Bundesliga zu behaupten scheint dabei unstrittig. Nun kommt es für ihn vor allem darauf an, fit zu werden und zu bleiben und weiter an seinen Defiziten zu arbeiten. Dann lässt sich zusammen mit Lasse Günther auch etwas träumen. Denn bei allem sportlichen und gesundheitlichen: jeder, der Lasse kennengelernt hat, bescheinigt ihm ein „Top Junge“ zu sein.

Auch wir von der Rosenau Gazette hoffen daher für dich, Lasse, das wir viele gemeinsame Erfahrungen in der Bundesliga zusammen sammeln! Lass dich in der Reha vollends wiederherstellen, hab‘ anschließend einen gelungenen Trainingsauftakt und möglichst lange Phasen ohne Verletzung. Wir freuen uns, dich in unserer schönen Stadt begrüßen zu dürfen und hoffentlich auch bald auf dem Platz!

Wie ja schon auf deinem Pulli stand: „Wir der FCA“, von dem du jetzt auch ein Teil bist.

Wer war der beste Newcomer 2017/18?

Nachdem wir nun schon den wichtigsten Spieler der Saison gewählt haben, kommen wir zur zweiten Kategorie: dem besten Newcomer des FCA. In dieser Kategorie werden nur Spieler berücksichtigt, die vor dieser Saison noch keine einzige Minute für das Profiteam des FCA im Einsatz waren. Bei Jugendspielern ist daher wichtig zu beachten, dass sie sehr wohl in einer früheren Saison im Kader gestanden haben dürfen. Als Newcomer-Saison zählt allerdings das Jahr, in dem sie zu ihrem ersten Einsatz gekommen sind. Manchmal kann es sich dabei nur um wenige Minuten am letzten Spieltag handeln (und viele kennen nun einen der diesjährigen Kandidaten schon). Zudem ist dies die Kategorie, in der Neuzugänge beurteilt werden. Neuzugänge werden hier allerdings auch nur dann berücksichtigt, wenn sie vorher nicht für den FCA gespielt haben. Wenn ein Leihspieler fest verpflichtet wird, findet er hier keine Berücksichtigung. Diesen Fall gab es allerdings in diesem Jahr nicht und wird es auch in der nächsten Saison nicht geben. Der FCA hat sich von einem Verein, der Spieler leiht, zu einem Verein, der Spieler verleiht, entwickelt.

Alles in allem gab es trotzdem einen Pool aus Spielern zur Auswahl und ich kann mir vorstellen, dass die Wahl zwischen zwei der Kandidaten eng werden könnte. Folgende fünf Kandidaten konnte ich über die ganze Saison hinweg identifizieren:

Simon Asta

Wenige Minuten am letzten Spieltag machten Simon Asta zum derzeit jüngsten Bundesligaspieler. Asta trainierte schon länger mit den Profis und war als Kandidat im Gespräch als sowohl Daniel Opare als auch Raphael Framberger für die rechte Abwehrseite ausfielen. Am Ende hat Manuel Baum auf dieser Position (zum vorerst letzten Mal?) einen Routinier in Johnny Schmid vorgezogen. Ansonsten hätte Simon Asta schon in dieser Saison den großen Durchbruch feiern können. So bleibt uns nun abzuwarten, ob diesem vielversprechenden Debüt vermehrte Spielzeit in der neuen Saison folgen wird, nachdem Asta nach Saisonende seinen ersten Profivertrag unterschrieben hat. Wieder ein Talent aus der eigenen Jugend, das in Augsburg selbst sein Profidebüt feiern konnte. Es scheint zur Regel zu werden, und ich feiere es trotzdem hart.

Sergio Cordóva

Der Panther, der momentan durch seine blonde Frisur sehr auffällt, kam mit dem Label „großes Talent“ aus Südamerika zum FCA. Spätestens als sich Alfred Finnbogason verletzte, bekam er seine Chance auch von Beginn an. Gerade mal 20 Jahre ist Cordóva alt und absolvierte in der abgelaufenen Saison 26 Spiele in der Bundesliga für den FCA, in denen er 2 Tore erzielte und 2 weitere vorbereitete. Hätte er sich zwischenzeitlich nicht selbst das Außenband im Knöchel gerissen, wären es wohl noch mehr geworden. Ich hatte vor der Saison erwartet, dass die Saison für ihn schwierig werden würde und er Zeit braucht, um sich einzugewöhnen. Seine Leistungen sind eine große positive Überraschung. Sein Potential macht zusätzlich Hoffnung für die Zukunft.

Michael Gregoritsch

Gregerl war schon ein Kandidat für den Titel des wichtigsten Spielers der Saison. Nach seinem Wechsel vom HSV zu uns, hat er mehrmals ordentlich eingeschlagen mit seinem linken Schlegel.  Mit 13 Toren hält er nun den Rekord für die meisten Tore in einer Bundesligasaison für den FCA, den er spitzbübisch André Hahn abknöpfte. Es stellt sich die Frage, wie dieser Kerl nicht der Newcomer der Saison sein könnte.

Rani Khedira

Ablösefrei wechselte Khedira aus Leipzig zum FCA, um hier seine Chance in der Bundesliga zu nutzen und seine Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. Khedira gehört mit 24 Jahren auch noch zu den jüngeren Spielern im Kader und konnte Dominik Kohr nach seinem Wechsel zu Bayer 04 Leverkusen meist sehr gut ersetzen. Er ist ein fleißiger Arbeiter im Mittelfeld, dem kein Weg zu weit ist. Ich glaube, dass er sich bei seinen Vorstößen noch verbessern könnte, denn 1 Tor und 1 Vorlage spiegeln nicht seine Präsenz rund um den gegnerischen 16er wieder. Dabei scheint Khedira eher ein ruhigerer Charakter zu sein, der nie laut aufspricht. Khedira war wahrlich ein Neuzugang, der schon im ersten Jahr für den FCA einen wichtigen Beitrag geleistet hat.

Marco Richter

Ein Mann darf auf dieser Liste natürlich nicht fehlen. Nachdem er in der Hinrunde nur einmal kurz zum Zuge kam, war die Rückrunde geprägt vom Durchbruch Marco Richters. Er hatte in der U23 sein großes Potential gezeigt und dieses direkt gegen Eintracht Frankfurt bei seinem einzigen Tor auch in der Bundesliga aufblitzen lassen. Danach hatte er noch viele weitere gefährliche Aktionen, denn am Ende der Saison war Marco Richter aus der Startelf des FCA quasi nicht mehr wegzudenken. Wenn diese Entwicklung so weiter geht und Marco Richter den Platz auf der rechten Außenbahn weiter behält, dann erwarte ich nächste Saison wahrlich große Dinge. Technisch äußerst beschlagen, mit dem nötigen Spielwitz ausgestattet, wird er vielen Gegnern noch Kopfschmerzen bereiten.

Im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Neuzugänge auf der Liste. Die Transfers vor Saisonbeginn saßen. Zudem haben wieder zwei eigene Jugendspieler ihr Debüt feiern können. Es hat mich über jede positive Leistung gefreut, die Spieler auf diese Liste katapultierten.

Wer war der beste Newcomer 2017/18?

  • Marco Richter (62%, 58 Votes)
  • Michael Gregoritsch (28%, 26 Votes)
  • Rani Khedira (9%, 8 Votes)
  • Simon Asta (1%, 1 Votes)
  • Sergio Cordóva (1%, 1 Votes)

Total Voters: 94

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Jetzt liegt es an euch abzustimmen, wer der beste Newcomer der abgelaufenen Saison war. Stimmt ab und diskutiert! Habe ich evtl. jemanden vergessen? Die Abstimmung läuft nun bis zum 24.06.2017.

Exklusiver Neuzugang vor der Saison

Immer noch Sommerpause und für alle die Zeit, sich neu zu sortieren. Auch ich als Blogger hinterfrage mich regelmäßig, will euch möglichst interessante Inhalte präsentieren. Dazu habe ich Ideen und will weiter T-Shirts verkaufen. Viel zu tun vor der zweiten Saison, die von der Rosenau Gazette komplett begleitet werden wird. Das es sportlich spannend werden wird, weil es keine klaren Abstiegskandidaten gibt, kommt noch dazu.

Dabei ging es mir wie meinem Lieblingsverein in den letzten Wochen. Die Rosenau Gazette hat eine überraschende Anfrage erhalten, ob sie sich vorstellen könnte, Verstärkung mit an Bord zu nehmen. Eine Transferanfrage. Auch wir haben unsere überaus potente Scoutingmaschine angeschmissen und in den Managementkreisen lange über den Schritt beraten. Aber was soll man sagen, wenn ein Messi äh Gregoritsch vor der Tür steht?

Der aufmerksame Leser ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr überrascht, denn er hat Stefans Beiträge in den letzten Wochen schon gelesen. Das Angebot war einfach zu gut. Probetrainings wurden absolviert, er wurde in dem ein oder anderen Testspiel eingesetzt und jetzt ist die Zeit gekommen, die Nachricht nach dem letzten Medizincheck auch zu veröffentlichen.

Was wichtig ist: wir denken grundsätzlich in die gleiche Richtung. Ein Trainer würde sagen: er passt gut ins Spielsystem. Manuel Baum würde darüber hinaus anmerken: charakterlich ist er ein toller Kerl. Dabei bringt er eine Art mit, die das schon vorhandene Repertoire gut ergänzt. Er ist eher die hängende Spitze, wo ich in der Abwehr die Blutgrätsche auspacke. Es wird dauern, bis sich aus den Einzelspielern ein großartiges Team bildet. Dafür trainieren wir aber regelmäßig.

Trotzdem ist der ein oder andere Fehlpass im Moment nicht auszuschließen. Seht es uns nach. Wir sind beide beruflich in anderen Feldern zu Hause, aber auch Stefan ist dem FCA schon seit vielen Jahren verbunden. Wir werden zukünftig versuchen, ein noch breiteres Spektrum an Inhalten abzudecken und regelmäßig auch über die sportlichen Leistungen des FCA zeitnah nach Spielen zu informieren. Dafür analysiert Stefan, der das Geschehen in Augsburg von Köln aus beobachtet, schon seit seinem ersten Spiel im November 2001 beim 4:1-Sieg gegen den 1. FC Sand in der Oberliga Bayern die taktischen Raffinessen des FCA. Auch interessiert er sich für das Marketing des Vereins, vor allem wegen seiner eigenen Ausrichtung auf dem beruflichen Spielfeld.

Seid gespannt, was uns zu zweit einfällt. Wenn ihr Wünsche oder Anregungen habt, dann hinterlasst gerne einen Kommentar oder schickt uns eine Nachricht. Bleibt uns gewogen. Wir sind sehr gespannt, was in der kommenden Saison passieren wird und werden uns nicht scheuen, zu loben oder zu kritisieren. Im Kern bleibt somit alles beim Alten. In der Breite haben wir uns mit den neuen Möglichkeiten deutlich verbessert. Ich hoffe, man kann es am Ende der Saison an unserer Tabellenplatzierung ablesen.

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