Wir zwo Mädels, das sind Birgit und Irina, haben uns über die Rosenau Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres 2021, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir und der Begriff steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von original Augsburger Mädels– zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.
Puuuuh… Unsere Nerven haben es momentan nicht gerade leicht. Zuerst dieses Desaster in der zweiten Halbzeit gegen den SC Freiburg, die wir natürlich auch noch einmal thematisieren, und dann steht auch noch unser Angstgegner Bayer 04 Leverkusen vor der Tür. In unserem Vorbericht werfen wir einen genauen Blick auf unseren Gegner, von dem wir heute auch mit Vanessa eine Anhängerin herzlich begrüßen dürfen, die uns ihre Einschätzung zur morgigen Partie verrät. Auch unsere Tipps, auch bezüglich einer potentiellen Aufstellung dürfen wie immer nicht fehlen.
Doch auch über andere Themen gibt es viel zu berichten. Was sind denn das eigentlich für Auflagen, von denen unsere Ultras am vergangenem Wochenende berichtet haben? Gibt es irgendwelche heißen Gerüchte? Wie sieht es bei unserer U23 aus? Fragen über Fragen und wir haben für euch die Antworten.
Auch den Namen unseres NLZ haben wir im Gepäck. Immerhin wird dieses nächste Woche mit einem U15-Turnier eingeweiht, bei dem viele namenhafte Vereine in Augsburg zu Gast sind.
Wir haben euch neugierig gemacht? Dann hörte gerne rein. Ihr findet uns bei:
Wir zwo Mädels, das sind Birgit und Irina, haben uns über die Rosenau Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres 2021, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir und der Begriff steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von original Augsburger Mädels– zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.
⚽️ Servus zusammen – die Puppn sind back und mit uns auch der FCA. Und wie lange haben wir darauf gewartet, die vier magischen Worte aussprechen zu dürfen?! Die Bundesliga geht eeeeendlich wieder los! 🤙 Was für ein herrliches Gefühl, dass die lange Zeit des Wartens endlich vorbei ist. Wir sind richtig heiß auf eine neue Bundesligasaison und der Start hat es für den FCA gleich richtig in sich.
Ein paar Highlights aus der Vorbereitung haben wir noch mit im Gepäck – unter anderem die DFB-Pokal Partie gegen BW Lohne letzten Sonntag und den Tag der Vielfalt gegen Stade Rennes zuvor. Doch das bringen wir ebenso wie ein paar kleine News aus der Gerüchteküche schnell hinter uns, bevor wir in den Vorbericht zur morgigen Partie gegen den SC Freiburg eintauchen.
Nicht nur wir haben unseren Gegner genau unter die Lupe genommen, sondern auch unser heutiger Gast Julian vom Freiburger Podcast namens „Spodcast“. Auch über die U23 und die Damen gibt es viel neues zu berichten. Seid ihr neugierig geworden? Dann sperrt die Lauscher auf und hört sehr gerne rein. Ihr findet die neue Folge auf folgenden Plattformen:
Wir drei Mädels, das sind Birgit, Franzi und Irina, haben uns über die Rosenau-Gazette kennengelernt und pflegen seit jeher eine rege Diskussionkultur in und um Spieltagen zum sportlichen Geschehen des FCA. Irgendwann, so kurz vor Weihnachten des zurückliegenden Jahres, kam dann die Idee auf, warum nicht dieses #Gschwätz vertonen? Die Puppn, das sind wir drei und steht zudem für unsere altehrwürdige Augsburger Puppenkiste. Und Gschwätz? Das bedeutet dann doch einfach nur Klatsch und Tratsch im schwäbischen Sprachgebrauch. Zusammen ergibt es das Puppngschwätz, den FCA Podcast von drei Augsburger Mädels– zum Reinhören für alle, die es mit dem geilsten Club der Welt halten oder einfach nur Lust auf einen Plausch unter Sportskameradinnen haben.
Unsere heutige Folge steht voll und ganz unter dem Eindruck der 1:2-Heimniederlage, die der FCA gestern gegen Freiburg hat einstecken müssen. Sie trägt den Titel „Alternativgschwätz“, weil gestern in der WWK-Arena doch so einiges anders gelaufen ist als sonst. Zum Beispiel auf der Trainerbank, im Fanblock und sogar über die Stadionlautsprecher. Birgit, die gestern im Stadion war, wird uns dazu ein bisschen was erzählen.
Markus Weinzierl, der mit dem Coronavirus infiziert ist, hat seine Vertreter an der Seitenlinie auflaufen lassen. Auch wenn diesmal sogar wieder 15.000 Zuschauer*innen ins Stadion durften, ist die Stimmung noch nicht wieder die alte. Der Funke springt oft nicht über. Das liegt auch daran, dass die Augsburger Ultra-Szene nach wie vor nicht organisiert auftritt, selbst wenn Mitglieder in der WWK-Arena sein sollten. Und sogar „auf den Ohren“ gabs Veränderungen, denn auch Stadionsprecher Rolf Störmann hat das Virus erwischt…
Aber natürlich werden wir uns auch über Dinge unterhalten, bei denen sich (leider) nicht viel geändert hat. Dazu sezieren wir die beiden Halbzeiten von #FCASCF und stoßen auf (so verflucht bekannte) Probleme wie Abwehr- und Abschlusschwäche. Auch die Stimmen zum Spiel haben wir uns ganz genau angehört und sind davon alles andere als begeistert. Umso begeisterter sind wir, dass wir im #Fangschwätz wieder eine Gästin begrüßen dürfen: Silvana Kleer. Zuletzt soll es trotz allem auch wieder Spielernoten geben. Natürlich muss angesichts der Enge im Tabellenkeller auch die Lage der Liga begutachtet werden. Und was hat eigentlich Heiko Herrlich mit alledem zu tun?
Wenn ihr das wissen wollt, hört gerne rein in die aktuelle Folge! Wir freuen uns wie immer sehr über eure Streams. Klickt einfach auf den jeweiligen Anbieter:
Es war eine relativ ruhige Woche aus Sicht des FC Augsburg. Abgerundet wird diese Woche von dem wenig glorreichen Sonntagabend-Spiel im Breisgau gegen den SC Freiburg. Dies war zeitgleich die letzte Partie im altehrwürdigen Dreisamstadion. Warum der FCA einen Schritt nach vorne macht, aber dann wieder zwei Schritte zurück und warum Flo Niederlechner unter die Polizisten gegangen ist, lest ihr im Nachfolgenden.
Niederlechner unterstützt Verkehrspolizei
Zu Wochenbeginn postete der FCA ein seltsam anmutendes Bild: Flo Niederlechner – umgeben von lauter Grundschülern und Polizisten – kontrollierte stilecht mit Kelle passierende Autos in Haunstetten. Grund ist eine Kontrollaktion der Augsburger Verkehrspolizei zur Einhaltung des Tempolimits. Dies unternahm er gemeinsam mit Viertklässlern einer Haunstetter Grundschule. Autofahrer, die hierbei mit zu hohem Tempo in der 30er Zone erwischt wurden, mussten in eine Zitronenscheibe beißen. Familienvater Niederlechner weiß:„Mit 40, 50 kann man nicht mehr so leicht bremsen wie mit 25. Es ist wichtig, dass man die Autofahrer da sensibilisiert.“Sein Fazit war jedoch, dass sich die meisten vorbildlich verhalten haben und auch die Kinder hatten ihren Spaß.
U23 geht in Illertissen baden
Nach fünf Spielen ohne eigene Niederlage musste sich die U23 vergangenen Freitag dem FV Illertissen mit 0:4 (0:2) ergeben. Zurück im Kader war hierbei Dominic „Dodo“ Schmidt, der sich zuletzt von einer Gehirnerschütterung erholen musste. Personelle Verstärkung aus den Reihen der Profis – zuletzt wirkten oftmals Tim Civeja, Lasse Günther oder Noah Sarenren Bazee mit – gab es diesmal keine.
Im Vorfeld der Partie hatte es gemäß Augsburger Allgemeine eine Nachfrage seitens des FCA gegeben, das Spiel zu verlegen, da in den Reihen der „Zwoten“ zuvor ein Spieler positiv auf Covid-19 getestet wurde. Die Illertisser lehnten dies ab, mit der Begründung, dass sie selbst alle Amateure (keine Profis) sind und englische Wochen daher mit Extra-Aufwänden verbunden wären – beispielsweise müssten sich die berufstätigen Spieler hierfür frei nehmen. Illtertissens Sportvorstand Bachthaler wurde hierbei folgendermaßen zitiert: „Für mich sind das Gesundheitsamt und der Verband entscheidend. Nur weil ein Spieler fehlt, können wir kein Spiel verlegen.“
Das Spiel an sich war eine klare Angelegenheit, Trainer Josef Steinberger erachtete die Niederlage als verdient. In der Anfangsphase war der FCA II die spielbestimmende Mannschaft, die besseren Chancen hatte jedoch der FVI. Mit einem 0:2 ging man in die Halbzeitpause. Dominic Schmidt musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden, für ihn spielte in Halbzeit zwei Adrien Koudelka.
Eine Serie reißt
Illertissen setzte wiederum da fort, wo sie Ende der ersten Halbzeit aufgehört hatten: Sie kamen ein uns andere Mal vor das Augsburger Gehäuse, aber erst in der 72. Minute konnte der Gast einen Konter zum 0:3 aus Augsburger Sicht vollenden. Nur wenige Minuten später erzielte Max Zeller den 0:4 Endstand (78. Minute). Der FCA konnte seine anschließenden Chancen in Form von mehreren Eckbällen nicht nutzen und so blieb es beim 0:4 – die Serie der Augsburger Reserve riss somit an diesem Abend.
Am kommenden Dienstagabend gehts schon weiter aus Sicht des FCA: Der aktuelle Tabellenführer SpVgg Bayreuth ist zu Gast. Jedoch scheint es bis dato noch unklar zu sein, ob die Partie überhaupt stattfindet wegen des Covid-19-Falles innerhalb der Mannschaft der Augsburger. Alle weiteren Tests seien aber negativ gewesen.
Abschied des Dreisamstadions
Eine Ära geht zu Ende: Der FCA hatte die Ehre, das letzte Heimspiel in der langen Geschichte des Freiburger Dreisamstadions zu bestreiten. Der SC wird demnächst aus dem altehrwürdigen Stadion ausziehen, um Mitte Oktober (zum 8. Spieltag) im modernen Europa-Park-Stadion eine neue (sportliche) Heimat zu finden. Die zweite Mannschaft der Freiburger wird dem Dreisamstadion aber voraussichtlich erhalten bleiben und seine Drittligaspiele dort austragen.
Der FCA ging mit Rückenwind in die Partie, konnte man doch zuletzt den ersten Dreier der Saison einfahren und gegen Gladbach punkten. Trainer Markus Weinzierl brachte mit Niederlechner und Pedersen (anstelle von Zeqiri und Iago) zwei neue Kräfte. Während Iago weiterhin an einer Schulterverletzung laboriert, nahm Zeqiri vorerst auf der Bank Platz. Uduokhai, Finnbogason und Moravek fehlten weiterhin aufgrund ihrer Verletzungen, Strobl kehrte hingegen in den Kader zurück.
Früher Rückstand des FCA
Von Beginn an agierte der SC Freiburg forsch und lies dem FCA wenig Raum zur Entfaltung. Direkt in der zweiten Minute prüfte Höfler den Augsburger Keeper mit einem Kopfball. In Minute sechs dann der frühe Rückstand aus Augsburger Sicht: Einen Torschuss von Günter konnte Gikiewicz noch zur Seite klären, doch beim Nachschuss vom ideal postierten Kübler war er machtlos. Bei diesem frühen Gegentor war insbesondere ersichtlich, dass die Abseitsfalle des FCA nicht geklappt hat, denn Gumny hob etwas dilettantisch das Abseits auf.
Insgesamt war der FCA in Halbzeit eins offensiv kaum präsent – offensive Momente waren Mangelware. Freiburg übernahm nach der Führung die Spielkontrolle und zog sein Spiel über die Außen auf, was den FCA vor immense Probleme stellte. Nach 45 Minuten hatten beide Außenverteidiger eine Zweikampfquote von null Prozent (!). Das gesamte Team hatte in Halbzeit eins eine Zweikampfquote von rund 30 Prozent vorzuweisen. Beste Zweikämpfer waren zu diesem Zeitpunkt die beiden Innenverteidiger Reece Oxford und Jeffrey Gouweleeuw mit 100% gewonnener Zweikämpfe.
In Minute 25 dann das 2:0 durch Höler: Hier war insbesondere deutlich, wie ein Spiel aufgezogen werden kann, wenn man einen präsenten zentralen Mittelfeldspieler auf dem Platz hat. Der Ex-Bremer Eggestein, in der Sommerpause für fünf Mio. Euro Ablöse von der Weser an die Dreisam gewechselt, setzte stark seinen Vordermann Höler in Szene, der Gikiewicz überlupfen konnte. Ein Treffer zur Unzeit – kam der FCA doch gerade etwas besser in diese Partie.
Halbzeitpause dringend benötigt
Der FCA benötigte diese Halbzeitpause dringend, eine Klatsche drohte und das gegen einen vermeintlichen „Mitkonkurrenten“. Dieser Mitkonkurrent zeigte sich in allen Belangen stärker und vor dem Tor auch effizienter. Sie hatten über das gesamte Spiel rund 60 Prozent Ballbesitz, liefen den entscheidenden Kilometer mehr als der FCA, hatten eine bessere Pass- und Zweikampfquote. Trainer Streich wusste seine Mannen exzellent einzustellen auf den Gegner FCA.
Die Halbzeit des Schreckens komplett machte dann ein Handelfmeter pro Freiburg: Framberger setzte im Strafraum zur Grätsche an, der Ball touchierte den leicht ausgestreckten Arm – Schiedsrichter Daniel Schlager (Hügelsheim) entschied postwendend auf Elfmeter. Vincenzo Grifo verwandelte souverän – und erzielte den 999. Treffer der SC-Geschichte im Dreisamstadion. Die letzte Szene der ersten Halbzeit gehörte dann dem FCA: Niederlechner, ärmster Spieler auf dem Platz, setzte sich gut durch, schloss dann aus spitzem Winkel ab und bekam den Ball sogar noch aufs Tor – SC-Keeper Flekken hielt jedoch seinen Kasten sauber.
Gern gesehene Gäste
Weinzierl, Streichs Pendant auf der Gegenseite, reagierte personell und brachte Gruezo für den überforderten Framberger und Zeqiri für den blassen Hahn. Man hätte hier aber gut und gerne ein paar Spieler mehr noch auswechseln können. Bis auf Gikiewicz, dem der ein oder andere Abschlag misslang sowie das Innenverteidigerduo Jeff/Ox hätte man quasi jeden vom Platz nehmen können. Der FCA kam dennoch besser in die Partie als noch in der Halbzeit zuvor und in Person von Vargas zum Abschluss: Nach einem feinen Dribbling setzte der Schweizer seinen Torschuss aber deutlich drüber. Danach spielte 20 Minuten fast nur der SC Freiburg: Zuerst schoss Jeong knapp vorbei, danach hatte Grifo zweimal die Chance, jedoch kratzte Pedersen den Nachschuss von der Linie und zuletzt setzte Günter wiederum einen Schuss knapp neben den Pfosten.
Weinzierl wechselte in der 72. Minute Jensen für Niederlechner und Maier für Dorsch ein. Gikiewicz musste sodann zweimal eingreifen: Beim ersten Schuss von Demirovic bekam der Keeper den Ball schmerzhaft ins Gesicht, konnte jedoch weiterspielen. Beim zweiten Angriff der Freiburger konnte er den Ball klären, bevor ein Freiburger an das Spielgerät kam. Vargas wagte in Minute 84 dann nochmal einen Distanzschuss, verzog jedoch.
Zum Spielende ersetzte Cordova dann noch Vargas, erstgenannter foulte direkt mit seiner ersten Aktion Schlotterbeck und danach wurde pünktlich ohne Nachspielzeit die Partie beendet. Der FCA konnte jedoch erfolgreich das 1000. Bundesligator im Dreisamstadion der Freiburger verhindern – immerhin! Sonst gab es wenig bis gar nix erfolgreiches zu vermelden.
Ein Schritt vor, zwei zurück
„Ohne Nachspielzeit endet das letzte Spiel im Dreisamstadion. Freiburg verabschiedet es mit einem souveränen 3:0 gegen Augsburger, die einfach eine klasse schwächer waren. In der zweiten Hälfte investierte der Sportclub nicht mehr so viel wie in Durchgang eins und fuhr den Sieg ohne große Probleme ein.“
Nun zum Fazit. Das Spiel war mal wieder ein Rückschritt. Ein Rückschritt zur Performance des FCA gegen Gladbach. Natürlich ist Gladbach Gladbach und nicht Freiburg, aber dennoch erklärt dies nicht, warum Einstellungen und Abläufe – die noch gegen Gladbach exzellent saßen – wie weggeblasen schienen. Ein Schritt vor, zwei zurück – die Marschroute des FCA?
Rafal Gikiewicz brachte es nach dem Spiel wieder mal auf den Punkt:
„Es war wieder ein Scheiß-Spiel. Wir müssen wieder eine Reaktion zeigen. Warum müssen wir immer nach drei Gegentoren eine Reaktion zeigen? Wir müssen ab der ersten Minute Fußball spielen.“
Torhüter Rafal Gikiewicz nach dem Freiburg Spiel (Quelle: DAZN)
Die Spieldaten untermauerten die Aussage von Rafal Gikiewicz: 18:9 Torschüsse aus Sicht der Freiburger, 6:3 Ecken, 61:39 Prozent Ballbesitz, 59:41 Prozent Zweikampfquote sowie 82:71 Prozent Passquote. Auch die Laufleistung der Freiburger war besser als die des FCA: 109,32 zu 107,79 km. Wieder wurde augenscheinlich, dass man zu Spielbeginn noch gepennt hat (was Giki monierte) und der vielgelobte Defensivverbund lies sich heute zu oft „herspielen“ von patenten Freiburgern.
Schlecht, schlechter, Zweikampfquote
Exemplarisch für das schlechte Abwehrverhalten – insbesondere auf den Flügeln, auf denen wir praktisch jedes Mal überlaufen wurden – stehen die suboptimalen Zweikampfquoten von Gumny (20%) und Pedersen (33%). Der früh ausgewechselte André Hahn war komplett neben der Spur (Zweikampfquote zur Halbzeit 0 Prozent) und auch Caligiuri trat kaum in Erscheinung, hatte zum Spielende immerhin 50% Zweikampf- sowie 87% Passquote und war mit 10,61 zurückgelegten Kilometern laufstärkster Augsburger. Aber offensiv gelang ihm kaum etwas.
Florian Niederlechner hingegen war der ärmste Mann auf dem Platz, hing dauerhaft in der Luft und erarbeitete sich seine Chancen (die wenigen, die er hatte) selbst. Ruben Vargas und Florian Niederlechner war anzumerken, dass sie etwas reißen wollten offensiv und trauten sich was zu. Natürlich schwer, wenn kein Pass ordentlich an den Mann gebracht wird von den eigenen Mitspielern.
Die beste Passquote hatte Reece Oxford mit starken 88 Prozent, gefolgt von Caligiuri mit 87 Prozent. Im defensiven Mittelfeld hatte Dorsch nur eine Zweikampfquote von 33 Prozent aufzuweisen – zu wenig eigentlich für diese Position. Der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Gruezo kommt immerhin auf 50 Prozent. Beide definitiv noch ausbaufähig, so viel steht fest. Und das war in Anführungszeichen „nur“ der SC Freiburg. Wie sieht das dann erst gegen die Bayern aus oder gegen RB Leipzig?
Was nu‘?
Wir haben nun viele Daten und Fakten gesehen. Wir haben auch alle das Spiel gesehen – ob vor Ort (Danke für euer Engagement, der FCA hat’s euch heute nicht gedankt) oder am TV gesehen. Und waren wohl alle ziemlich ernüchtert. Auch in dieser Saison gehts nur um das nackte Überleben, um den Abstiegskampf und die berühmten drei anderen hinter sich zu lassen in der Endtabelle. Nach sechs Spieltagen konnte man nur zwei eigene Tore erzielen, kassierte aber jedoch elf gegnerische – das erscheint nicht nur auf den ersten Blick zu viel (Gegentore) und zu wenig (eigene Tore). Ist das der oft zitierte Augsburger Anspruch in der elften Bundesligasaison?
Markus Weinzierl sagte nach dem Spiel: „Wir haben die Anfangsphase komplett verschlafen, waren zu passiv, waren laufschwach und sind dadurch überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen. Die zweite Halbzeit war durch die Umstellung etwas besser, aber da war es zu spät. In den vorherigen Spielen waren wir kompakt und aggressiv, heute überhaupt nicht. Weil Freiburg es mit seinem Positionsspiel auch richtig gut gemacht hat, war es ein verdienter Sieg. In Dortmund gilt es, sich wieder von der anderen Seite zu zeigen.“ (Quelle: FCA) Stefan Reuter wurde ebenfalls deutlich gegenüber dem Kicker: „Die erste Halbzeit war sicher das Schwächste, was ich bisher von unserer Mannschaft gesehen habe. Wir müssen an die Grenzen gehen. Was Sprints angeht, das war nicht unser Gesicht. Das hatte mit dem Spiel vom FC Augsburg gar nichts zu tun.“ Erkannt hat man diese Missstände in Augsburg jedenfalls schon. Nur, war das ggf. nicht schon in den letzten Wochen spür- und greifbar, etwas verzerrt wegen dem Sieg gegen Gladbach?
Reuter sagt „Sorry“
Hatte man sich auf den letzten Drücker noch mit einem Spieler wie Ritsu Doan beschäftigt, weiß man spätestens seit dem Freiburgspiel, wieso nochmal. Weil wir keinen Spielgestalter haben, der das Heft des Handelns in die eigene Hand nimmt. So beispielsweise beim 0:2 der Freiburger in Person von M. Eggestein gesehen. Der für „läppische“ fünf Millionen Euro Ablöse ein echtes Schnäppchen war – der FCA hatte Bedarf auf der Position, war aber wohl nicht an Eggestein dran. Obwohl unser Gazetten-Andy ihn durchaus gerne am Lech gesehen hätte („Ist auch im Vergleich zu Arne Meier einfach deutlich weiter“). Zurecht, muss man nach der Partie sagen.
Was bleibt, ist Frustration. Weil irgendwie immer ein Schritt nach vorne gewagt wird (Sieg gegen Gladbach, tolle Abwehrleistung) und dann zwei zurück (miserable Leistung im Defensivverbund, mögliche Klatsche gegen Freiburg drohte lange Zeit). Denn man muss konsterniert feststellen, dass uns Freiburg hätte abschießen können, wenn sie nicht nach 45 Minuten auf Energiesparmodus gedrosselt hätten.
Offensive dringend gesucht
Und der FCA? War (wieder mal) harmlos hoch zehn in der Offensive. Und mir fällt echt keiner ein, der hier für lichte Momente sorgen könnte, wenn nicht die, die eh schon auf dem Platz standen. Die nächsten zwei Partien führen uns erst auswärts nach Dortmund (heilige Maria, ich bin jetzt schon ganz nervös!) und anschließend kommt Bielefeld nach Augsburg. Der SC Freiburg hat uns die Grenzen am Sonntag jedenfalls aufgezeigt. Gerade gegen die Arminia muss es dann was zählbares geben, denn dies ist definitiv ein Mitkonkurrent. Der DSC steht derzeit mit vier Punkten (vier Remis, zwei Niederlagen) und einer Tordifferenz von -3 (3:6 Tore) auf dem Relegationsplatz. Der FCA steht auf Platz 15 mit fünf Punkten und der zweitschlechtesten Tordifferenz der Liga (-9, 2:11 Tore, mit Bochum). Nur Schlusslicht Fürth ist schlechter.
So oder so, den handelnden Personen sollte schleunigst was einfallen – noch läuten die Alarmglocken nicht, aber es gibt definitiv Warnsignale. Ignoriert sie nicht! Denn selbst Stefan Reuter bemängelte publikumswirksam im Kicker, der FCA „sei ins Spiel gegangen wie bei einem Sommerkick. Das hat dazu geführt, dass Freiburg die Räume hatte, um uns deutlich zu schlagen. Das war extrem schlecht von uns. Sorry für die Leistung.“ Nehmen wir die Entschuldigung an?
Der FC Augsburg hat bereits gegen sechs der sieben bestplatziertesten Bundesligateams gespielt. Auch deshalb sind elf Punkte aus acht Partien immer noch ordentlich. Bis Weihnachten trifft die Mannschaft von Heiko Herrlich nur noch auf Gegner, die in der Tabelle hinter dem FCA rangieren. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass die kommenden Spiele, angefangen mit dem Duell gegen Freiburg am Samstag (15.30 Uhr), einfach werden. „Wir dürfen nicht denken, die schweren Gegner sind abgehakt. Denn es wird nicht leichter, im Gegenteil“, mahnte etwa Felix Uduokhai unter der Woche gegenüber dem Kicker. Der Innenverteidiger forderte zudem, „unsere Tugenden“ nicht aus dem Blick zu verlieren. Konkret: „Herz, Mentalität, als Einheit auf dem Platz stehen.“
Alles in allem bleibt die Frage, ob der FCA mit der Favoritenrolle umgehen kann. Denn anders als so oft in dieser Saison gehen die Schwaben diesmal nicht als Underdog in die Partie. Freiburg ist angezählt, hat seit dem 1. Spieltag nicht mehr gewonnen. Bislang hatte Augsburg auf dem Papier lediglich gegen Mainz die besseren Karten. Der 3:1-Sieg war verdient, das Spiel gleichzeitig aber nicht gerade schön anzusehen. Der FCA ist schlicht keine Mannschaft, die sonderlich viel mit eigenem Ballbesitz anzufangen weiß, sondern fühlt sich wohler, wenn nach Ballgewinn umgeschaltet werden kann. Ligaweit weist kein Klub weniger Ballbesitz auf als Rot-Grün-Weiß. Am Samstag könnte die Statistik etwas aufgebessert werden. Denn Freiburg wird dem FCA zumindest phasenweise das Spiel überlassen. Dann sind kreative Momente der Augsburger Offensive unabdingbar.
Über den Gegner
Der SC Freiburg beweist Jahr für Jahr, dass man auch mit einem kleinen Etat in der Bundesliga mithalten kann. In der vergangen Saison hatte die Mannschaft von Kultcoach Christian Streich nie etwas mit dem Abstieg zu tun und klopfte sogar an die Europapokaltür. An Ende wurde es Platz acht und die Dinge an der Dreisam nahmen ihren gewohnten Lauf. Wie so oft in der Vergangenheit verabschiedeten sich einige Stammspieler aus Deutschlands Stadt mit den meisten Sonnenstunden. Innenverteidiger Robin Koch zog es nach Leeds, Offensivstar Luca Waldschmidt zu Benfica Lissabon. Obendrein verließ Keeper Alexander Schwolow den SC gen Berlin. Der Abgang des Trios schmerzte die Breisgauer sportlich sehr. Dass arrivierte Kräfte den Verein verlassen, ist mittlerweile aber genauso einkalkuliert wie eine Saison im Abstiegskampf – nach der es momentan aussieht.
Nachdem sich die Weiß-Roten im Pokal bei Waldhof Mannheim schwer taten (1:2), konnte am 1. Spieltag in Stuttgart der erste Dreier eingefahren werden (2:3). Aus den nächsten sieben Spielen holte die Streich-Elf dann aber nur noch drei magere Remis, weswegen sie sich momentan auf Rang 14 wiederfindet.
Woran liegt die aktuelle Formschwäche des SC?
Neben unglücklichen Schiedsrichterentscheidungen (Elfmeter in Leipzig, Handspiel vor Mainzer Führungstreffer) spielen wohl auch die Neuzugänge eine Rolle. Denn die sind allesamt zwar mehr als vielversprechend, konnten aber noch nicht wirklich auf sich aufmerksam machen. Florian Müller kam als kurzfristiger Ersatz für den verletzten Schlussmann Mark Flekken und macht seine Sache solide. Ermedin Demirovic (Alaves, zuletzt St. Gallen) und Guus Till (Leihe von Spartak Moskau) sollen die Offensive beleben, sind aber (auch verletzungsbedingt) noch überhaupt kein Faktor. Königstransfer ist 10-Millionen-Mann Baptiste Santamaria, der aus Frankreich von Angers losgeeist werden konnte. Bislang geht der defensive Mittelfeldspieler jedoch eher unter, als die Fäden in der Zentrale zu ziehen. Ob sich das nun gegen den FCA ändert? Unterschätzen sollten die Schwaben den Tabellenvierzehnten auf jeden Fall nicht.
Die Fakten zu #FCASCF
Flanken-Alarm: Freiburg versucht seine Spieler oft mit Hereingaben von Außen in Szene zu setzen. In der Regel geschieht dies über Christian Günter. In der Bundesliga hat nur Leverkusens Moussa Diaby mehr Flanken geschlagen als der Linksverteidiger (32 zu 30). Bester Augsburger ist Iago mit weniger als halb so viel (13).
Heimsieg?: In den insgesamt 30 Aufeinandertreffen setzte sich nur viermal das Auswärtsteam durch (2x Augsburg, 2x Freiburg), in den 16 Duellen in der Bundesliga gab es sogar nur einen Auswärtssieg (Freiburg – Augsburg 2:4, 2014). Alles in allem spricht die Bilanz übrigens klar für den Sportclub, der bei neun Remis 14 Duelle für sich entscheiden konnte.
Lieblingsgegner: In fünf Spielen gegen Freiburg konnte Alfred Finnbogason bereits sechs Treffer erzielen (zwei Dreierpacks). Nur gegen Mainz kommt der Isländer auf dieselbe Quote.
Rückhalt: Nur Mainz-Keeper Robin Zentner pariert mehr Torschüsse als FCA-Schlussmann Rafal Gikiewicz (34 zu 33). Freiburgs Müller rangiert mit 29 Paraden auf einem ordentlichen sechsten Rang.
Wiedersehen: Jonathan Schmid trug von 2016 bis 2019 das Trikot der Schwaben, Florian Niederlechner war zur selben Zeit beim Sportclub unter Vertrag. Vergangenen Sommer tauschten beide die Seiten. Ebenso für Freiburg spielten zudem Daniel Caligiuri und Rafal Gikiewicz.
Die letzten Begegnungen
15.02.2020: Augsburg – Freiburg 1:1
21.09.2020: Freiburg – Augsburg 1:1
23.02.2019: Freiburg – Augsburg 5:1
30.09.2018: Augsburg – Freiburg 4:1
12.05.2018: Freiburg – Augsburg 2:0
Presseschau
Das Thema Verteilung der TV-Gelder ist im Moment omnipräsent. Der FC Augsburg wurde wie Bielefeld, Stuttgart und Mainz zuletzt nicht einmal zum DFL-Gipfel eingeladen. Das Quartett hatte sich zuvor für eine fairere Verteilung der Fernseheinnahmen ausgesprochen. Der ebenso zu den kleineren Vereinen zählende SC Freiburg verhält sich in der Debatte bislang überraschend defensiv. Zwar positionieren die Schwarzwälder durchaus für Änderungen, scheinen sich mit den Branchengrößen jedoch nicht anegen zu wollen. Deshalb traten die Fans der Breisgauer nun an den Klub heran.
In einem offenen Brief an Finanzvorstand Oliver Leki, der gleichzeitig als 2. stellvertretender Sprecher in der DFL-Spitze sitzt, fordern rund 30 Fanclubs des SC ein Umdenken. Leki solle sich „im Sinne der Integrität des Wettbewerbs für eine deutlich gleichmäßiegere Verteilung aller TV-Gelder einsetzten“, heißt es in dem gemeinsam veröffentlichten Statement. Zudem appellieren die Gruppierungen, bei den Bestrebungen einer Reform nicht kleinbei zu geben: „Lassen Sie sich von vermeintlich großen Playern nicht unter Druck setzen.“
Was macht eigentlich Maurice Malone?
Maurice Malone wurde in dieser Saison zum Drittligisten Wehen Wiesbaden verliehen. Bei Bekanntgabe des Wechsels hieß es von FCA-Manager Stefan Reuter: „Maurice hat das Talent, sich eines Tages in der Bundesliga beweisen zu können. Um ihn behutsam an dieses Top-Niveau heranzuführen, ist die Leihe ein weiterer wichtiger Schritt in seiner Karriere. Wir sind überzeugt, dass er in der 3. Liga zu seinen Einsatzzeiten kommen wird und dort einen Sprung in seiner Entwicklung machen kann.“ Bislang zahlt sich die Leihe des Stürmers voll und ganz aus. Während Sergio Cordova bei Arminia Bielefeld nicht so recht in Tritt kommt, überzeugt Malone Woche für Woche.
Am vergangenen Samstag markierte der gebürtige Augsburger mit us-amerikanischen Wurzeln beim 3:3 in Saarbrücken alle drei Treffer. Hinzukommen zwei weitere Tore und zwei Vorlagen. „Es macht Spaß, Maurice zuzuschauen und ihn zu entwickeln“, bilanzierte Wehen-Coach Rüdiger Rehm. Diese Entwicklung kann dem FCA indes nur recht sein. In dieser Saison wäre es mit Einsätzen bei den Profis wohl schwierig geworden. Macht Malone jedoch so weiter, ist er womöglich bereits nächste Saison eine ernstzunehmende Option.
Voraussichtliche Aufstellung
Nach seinem mehr als unglücklichem 12-Minuten-Einsatz samt gelb-roter Karte fehlt Raphael Framberger gesperrt. Deshalb wird Robert Gumny erneut von Beginn an auflaufen. Während der Rest der Viererkette gesetzt ist, wird es im defensiven Mittelfeld spannend. Carlos Gruezo steht nach überstandener Erkältung wieder zur Verfügung, wird jedoch wohl erst auf der Bank Platz nehmen. Damit winkt dem Duo Rani Khedira / Tobias Strobl erneut die Startelf.
Auf den Außenposition haben Daniel Caligiuri und Ruben Vargas wohl die größte Qualität. Gegen die eklig zu bespielenden Freiburger könnte Heiko Herrlich aber auch auf den unermüdlichen André Hahn setzen. Der 30-Jährige kommt aber wohl erst als Joker.
Im Angriff läuft es wohl erneut auf eine Doppelspitze mit Alfred Finnbogason und Florian Niederlechner hinaus, sodass das 4-4-2 der Schwarzwälder quasi gespiegelt wird. Die richtige Taktik? Gegen einen Gegner auf Augenhöhe ergeben sich gewiss mehr Gelegenheiten als in Gladbach, als das Duo lediglich einmal gefährlich vor dem Kasten auftauchte (und das in der 1. Spielminute). Die Vorteile des Doppelsturms gehen aber wohl zu Lasten der spielerischen Kreativität. Für einen Zehner wie etwa Michael Gregoritsch ist dann kein Platz mehr. Von Khedira/Strobl/Gruezo ist die Rolle des Spielgestalters eher nicht zu erwarten. Bis auf Jan Moravek (Muskelverletzung), Noah Joel Sarenren Bazee (Bandanriss im Knie) und eben Framberger stehen Herrlich alle Akteure zur Verfügung. So könnte der FCA auflaufen:
Andy: 3:1 – ein deutlicher Sieg, bei dem in der Offensive der Knoten platzt. Finnbogason und Niederlechner glänzen und der FCA sammelt weitere drei Punkte.
Irina: 2:1 – der FCA überzeugt und sichert sich drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten.
Andi: 3:1 – ähnliches Spiel wie gegen Mainz. Der FCA tut sich lange schwer und kontert die Freiburger in der Schlussphase eiskalt aus. Finnbogason beendet gegen seinen Lieblingsgegner seine Torflaute und beschert den Schwaben ein entspanntes Wochenende.
Martin, das war also die versprochene Reaktion? Der Extra-Meter? Die neuen Reize? Klar, ein Unentschieden gegen Freiburg ist in der aktuellen Situation okay. Ich will auch nicht undankbar wirken, aber ein bisschen Enttäuschung ist dann doch da. Ich hatte irgendwie ein Blumenbouquet erwartet. Und Du bist mit Schnittblumen vom Discounter nach Hause gekommen.
Eine Zahl erzählt dieses Spiel. Zwischenzeitlich hatten die Freiburger bis zu 75 Prozent Ballbesitz. 75! In einem Auswärtsspiel. Während des Spiels war sich der Kommentator dann auch nicht mehr so ganz sicher, wie er das einordnen solle. Vielleicht sei die abwartende Haltung vom Trainer verordnet worden? Erst einmal Sicherheit rein bringen. Und immerhin waren die Freiburger so nett, das zu honorieren und spielten ihre spielerische Überlegenheit nicht bis zum Ende aus. Aber wieso sie das Spiel nicht gewonnen haben, wissen sie auch nicht so recht.
Auch deswegen könnte man mit dem Punkt zufrieden sein. Und das bist Du ja auch. Dir hat die „defensive Struktur“ gefallen, man habe solide verteidigt. Es fehlte nur noch „man war stets bemüht“ in der Aufzählung. Fakt ist, dass Freiburg einfach besser war. Perfekt auf den FCA eingestellt, dazu noch die wesentlich bessere Zweikampfquote und gefühlt jeden zweiten Ball gewonnen. Aber dazu gehört auch, dass Augsburg nichts eingefallen ist. Außer solide zu verteidigen. Es ist alleine Freiburgs fehlender Konsequenz zu verdanken, dass sie nicht binnen der ersten 45 Minuten haushoch führten. Spätestens in der zweiten Hälfte hätte man eine kleine Anpassung erwarten können. Nur eine kleine Stellschraube oder Umstellung. So sah das auch Julian Schieber im Halbzeitgespräch, angesprochen auf die bis hierin katastrophale Statistik: „Keine Sorge, das wird auch der Trainer gesehen haben.“
Aber die zweite Halbzeit hinterließ dann genauso viele Fragezeichen wie die erste. Die Mannschaft rieb sich an Freiburg und an sich selbst auf. Unnötige Fouls und noch unnötigere Diskussionen. Natürlich kann man immer auf die Klatsche in Frankfurt verweisen. Die fehlende Sicherheit. Aber liegt es nicht an Dir, diese herzustellen? Neue Impulse von außen zu setzen, auch einmal der Spieler und Zuschauer willen den Weg nach vorne zu suchen? Dafür muss man ja nicht das Tor aufmachen. Irgendwie ist es bei Augsburg immer ganz oder gar nichts. Es fehlt die Balance.
Natürlich steht auch dieses Mal wieder der Torwart in der Kritik. Und auch diese Diskussion müsste man führen. Aber Du hast vollkommen Recht, dass es nicht an Tomas Koubek lag, dass auch die Vorderleute mit in die Verantwortung gezogen werden müssen und auch andere Fehler machen. Doch das lenkt dann irgendwann den Blick auf den Trainer. Und dessen Verantwortung in diesem Puzzlespiel.
Martin, ich war immer ein großer Fan von Dir. Aber derzeit habe ich große Sorge. Nach der Niederlage gegen Dortmund hast Du davon gesprochen, dass es in den Genen des FCA liegen würde, immer nach vorne zu spielen. Einer Deiner Lieblingsmetapher ist die der „Rennmaschinen“, die Du auf dem Platz sehen möchtest. Wir sind gerade ziemlich weit davon entfernt. Und die Frage stellt sich, was eigentlich hinter den ganzen Phrasen steckt. Auf der Bank sitzt viel Fußballfachkompetenz. Doch trotzdem hat man nicht zum ersten Mal das Gefühl, dass es auch da an Ideen fehlt. Dank des goldenen Winters sind es noch einige Punkte bis zum Relegationsplatz. Aber eingedenk der kommenden Spiele ist das Polster auch bitter nötig. Es bleibt die Hoffnung, dass der FCA manchmal auch gegen die Großen gut ausgesehen hat. Ich bin gespannt, ob Du schon an einem Plan tüftelst oder doch wieder Phrasen ausknobelst. So oder so. Bring das nächste Mal bitte Pralinen mit. Oder besser Bier.
Eine lange Woche geht zu Ende, die mit einer derart blamablen Niederlage im Rücken einem Spießrutenlauf glich. Umso größer ist die Freude auf das Bundesligawochende und die Wundertüte Augsburg. Freiburg ist zu Gast.
Fakten
zum Spiel
Das Spiel in Frankfurt war schwerer zu verdauen als die vielen Becher Stadionbier. Andy hat es Anfang der Woche in einem immer noch lesenswerten Brandbrief auf den Punkt gebracht. Die zweite Hälfte der 0-5 Niederlage war desolat. Und am bedenklichsten dabei war, dass es einerseits nicht der erste Totalausfall der gesamten Mannschaft war und andererseits auch von außen keinerlei Impulse zu erkennen waren. Martin Schmidt, den man grundsätzlich als unprätentiösen Trainer schätzen kann, flüchtet sich leider allzu oft in Gemeinplätze. Auch diese Woche war erstaunlich wenig Selbstkritik zu erkennen. Reicht der Ruf nach Mentalität und dem Extra-Meter?
Immerhin, der Konkurrenzkampf wurde wieder verstärkt ausgerufen und das sogar im Tor. Es sind Änderungen zu erwarten. Tin Jedvaj hat sich vermutlich (als Rechtsverteidiger) rausgestolpert, Iago kommt mit Rückenwind zurück aus Südamerika und Eduard Löwen könnte für Stabilität im Mittelfeld sorgen. Mein persönlicher Tipp für die Startelf ist (einmal mehr) Noah Sarenren Bazee als neuer Impuls auf dem Flügel. Auf jeden Fall unverzichtbar ist Alfred Finnbogason, der bekanntlich gerne und oft gegen Freiburg trifft. Flo Niederlechner ist sowieso gesetzt, er sitzt am Samstagabend im ZDF Sportstudio.
Der
Gegner
Bei dieser Gelegenheit geht ein Gruß in den den Schwarzwald, wo eines der schönsten Stadien der Bundesliga in seine letzte Saison geht. Der Gästeblock ist zwar verhasst, aber das schiefe Stadion zwischen Wohngebiet und Dreisam hat einfach großen Charme. Ganz generell gehört der SC Freiburg natürlich zu den Sympathieträgern im Profifußball, was nicht nur am Unikat Christian Streich liegt. Der dienstälteste Bundesligatrainer beweist Woche für Woche fußballerischen und gesellschaftlichen Sachverstand.
Und so gönnt man den Freiburgern eine recht gute Saison. Der Höhenflug zu Beginn der Hinrunde ist zwar verflogen aber trotzdem steht der Verein tabellarisch gut da. Zuletzt sprang ein glücklicher Sieg gegen Hoffenheim heraus, davor verlor man allerdings gegen Köln und Paderborn. Ist Augsburg Angst- oder Lieblingsgegner? Der FCA gewann nur eines der letzten acht Spiele gegen Freiburg, aber Freiburg konnte in Augsburg noch nie gewinnen. Na dann…
Mit guten Nachrichten kam wie erwähnt Iago von der Olympia-Qualifikation zurück, bei der sich mit Brasilien im entscheidenden Spiel gegen Argentinien durchsetzen konnte. Iago spielte zwar nicht in allen Spielen des Qualifikationsturniers, aber oft genug. Das sollte Mut machen.
Ich
ziehe meinen Hut
… vor Jürgen Klinsmann! Er hat die richtigen Konsequenzen aus meinem Artikel gezogen und als erstes die Tarnfleckjacke an den Haken gehängt und dann sogar sein Traineramt. Das war wirklich ein unwürdiges Spektakel und damit ist nicht die Niederlage gegen Mainz gemeint. Es hätte alles mega sein sollen, aber weil Michael Preetz (glücklicherweise) den Spielverderber gab, dann doch nur Durchschnitt. Zumindest in den einschlägigen Gazetten hat das Drama in und um die Hertha schon Champions League Niveau.
Tipps
Irina: Die Mentalität kehrt auf den Platz zurück und wir erkämpfen uns ein starkes 1:1
Andy: 3-1, der FCA ist wieder da.
Sebastian: 2-2, ein ehrliches und hochverdientes Unentschieden. Weniger Drama als zuletzt. Ein ganz unaufgeregter Bundesligasamstag im Mittelfeld der Tabelle. Das wäre schön…
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