Zeit, die eigenen Stärken zu erkennen

Mir brummt immer noch etwas der Kopf. Ich war am Freitagabend in Mainz und habe die Katastrophe hautnah erlebt. 1:4 verlor der FC Augsburg zu Beginn des Spieltags in Mainz, war über die gesamte Partie die schlechtere Mannschaft und verlor zu Recht in dieser Höhe und Deutlichkeit. Die Niederlage kommt, nachdem schon in anderen Partien zu Beginn der Saison (z.B. gegen Freiburg) wenig zusammenpasste, und gerade unter der Woche Klaus Hofmann öffentlich Markus Weinzierl den Rücken gestärkt hatte.

Hofmann kritisiert zwei Ex-Trainer: „Wir haben uns das Fußballspielen abgewöhnt“ – Das kommt nicht von mir, sondern war kurz nach der Jahreshauptversammlung eine Überschrift beim kicker. Und nach dem Spiel in Mainz fragt sich wahrscheinlich auch Klaus Hofmann, welche Trainer er mit dieser Aussage genau gemeint hat. Ich war damals unter Martin Schmidt in Gladbach vor Ort, als es in der ersten Halbzeit 4 Gegentore gab. Auch Gumnys Slapstick ist mit dem von Koubek damals vergleichbar. So lange habe ich diese Mannschaft schon nicht mehr so schlecht spielen sehen. Die Entwicklung ist besorgniserregend.

Nach dem Spiel in Mainz wies Manager Reuter darauf hin, dass es auch beim ersten Mal unter Markus Weinzierl eine Weile gedauert habe, bis sich die Mannschaft gefunden hatte. Eine ganze Hinrunde des Grauens war das damals gewesen, bevor die Truppe ihre Identität fand und sich ab diesem Moment für nichts mehr zu schade war. Und was ab diesem Moment möglich ist, das haben wir damals und das hat Mainz letzte Saison gezeigt. Jetzt kommt es schlicht darauf an, diesen Wendepunkt zu finden. Auf die Suche geht der FCA mal wieder intern geschlossen. Eine Trainerdebatte gibt es nicht. Es kommt jetzt darauf an, dass es in der bestehenden Konstellation vorwärts geht. Raus aus dem sportlichen Loch.

Unsere sportliche Identität

Und nachdem mein Brummschädel nun lange genug darüber gegrübelt hat, wie der Weg zur Besserung aussehen könnte, möchte ich hier an dieser Stelle auch als Eigentherapie meine Gedanken einmal festhalten. Ich glaube, wir sollten alle gemeinsam einmal in den Spiegel schauen. Was ist unsere sportliche Identität? Was ist die Basis? In der Rückschau scheint mir das etwas verklärt zu sein. Der Fußball in der ersten Phase unter Markus Weinzierl war nicht immer attraktiv. Und die Attraktivität entstand mit Sicherheit nicht dadurch, dass wir Gegner im Ballbesitz dominieren konnten.

Ich möchte denn auch einmal Klaus Hofmann korrigieren. Wir haben uns nicht das Fußball spielen abgewöhnt. Wir haben uns abgewöhnt, dahin zu gehen, wo es weh tut und uns unbeliebt zu machen. Wir sind auch deshalb die graue Maus der Liga geworden, weil wir den Gegnern gleichgültig sind. Vor ein paar Jahren, wurden wir respektiert und man begegnete dem Team mit Antipathie, weil wir so unangenehm zu spielen waren, wie kein Team außer uns. Diesen Ruf haben uns andere Teams wie die Frankfurter Eintracht oder auch Union Berlin in der Zwischenzeit abgenommen.

System hin, System her wird es in den nächsten Spielen darum gehen, zu diesen Grundtugenden zurückzukehren. Defensiv stabil zu stehen, die Räume eng zu machen und den Gegner in die Zweikämpfe zu zwingen. Und in den Zweikämpfen zu tun, was nötig ist. Fast als Fußnote möchte ich anmerken, dass wir ohne Felix Uduokhai vielleicht nicht das geeignete Personal haben, um dies erfolgreich mit 3er Kette umzusetzen. Robert Gumny wackelt mir persönlich zu sehr und ist vielleicht als klassischer Rechtsverteidiger besser aufgehoben (und kann sich dann auch offensiv einschalten). Ich könnte mir vorstellen, dass auch eine klassische Doppelsechs vor einer Viererkette in dieser Phase helfen könnte, stabiler zu werden und den Gegner ab dem Mittelfeld weniger Raum zu geben. Der Kern meiner Gedanken ist allerdings, dass wir uns wieder bereit sein müssen, uns unbeliebt zu machen. Nicht mit dem Gedanken zu verletzen, sondern um uns Respekt zu verschaffen.

Bereitschaft zum Notwendigen

Insgesamt ist es mir dabei vollkommen egal, welche 11 auf dem Platz stehen, so lange sie bereit sind, ihre Defensivaufgaben zu erledigen und sich in die Zweikämpfe zu werfen. Es ist dies vielleicht auch der Moment, an Tobi Werner zu erinnern. Tobi Werner, der Tore und Assists sammelte, allerdings mir nicht nur dafür im Gedächtnis blieb. Denn zu Zeiten von Tobi Werner sahen die Linksverteidiger regelmäßig alle gut aus. Er war so gut in der Rückwärtsbewegung und im Spiel gegen den Ball. Wir brauchen wieder diese Bereitschaft bei den Spielern, das Notwendige zu tun und sich für die Mannschaft aufzuopfern.

Für mehr Reinwerfen (Photo by Matthias Hangst/Getty Images)

Nebenbei braucht es dann einen besser ausgeführten offensiven Plan. Und auch hier sollten wir ehrlich in den Spiegel blicken. Lange Bälle nach vorne, werden immer ein Teil davon sein. Wir brauchen gerade deshalb offensive Zielspieler, die die Bälle festmachen und weiterleiten können und ich bin mir persönlich nicht sicher, ob diese Position mit Sergio Cordova optimal besetzt ist. Caiuby blühte hier früher auf. Alfred Finnbogason ist fit und wäre für mich ein geeigneter Kandidat. Genauso wie Gregerl Luftduelle kann. Aber auch an der Stelle ist mir scheißegal, wer es denn nun macht. Nur wir sollten diesen festgemachten langen Ball wieder als den Erfolg sehen, den wir brauchen, um dann auf die Außen zu spielen und mit Vargas und Hahn mit Wucht nach vorne zu stoßen.

Wo ist der Zusammenhalt?

Ein Teil dieses Plans sollte es auch sein, mit Fehlern umgehen zu lernen. Momentan ist es so, dass wir einknicken, sobald wir uns ein Gegentor fangen. Fehler sind notwendiger Teil des Fußballs. Sie werden immer wieder passieren. Es gilt sich auf diese Momente vorzubereiten und dann die Ruhe zu behalten. Mir ist es unbegreiflich, wie man sich selbst so aus dem Konzept bringen lassen kann. Warum man sich nicht gegenseitig bestärkt und am Plan festhält. Genügend Zeit gegen Mainz wäre allemal gewesen.

MAINZ, GERMANY – OCTOBER 22: Reece Oxford of FC Augsburg looks dejected after the Bundesliga match between 1. FSV Mainz 05 and FC Augsburg at Opel Arena on October 22, 2021 in Mainz, Germany. (Photo by Matthias Hangst/Getty Images)

Hierfür braucht es wieder mehr positive Unterstützung von Spieler zu Spieler als auch von den Rängen. Weniger Schuldzuweisungen und Zurechtweisungen. Mehr wir als ich. Und dafür braucht es die richtigen Charaktäre und die richtige Mischung auf dem Platz. Und den Support von den Rängen, jetzt wo es wieder möglich ist. „Augsburg hält zusammen“ war das Mantra und sollte es wieder sein. Es braucht wieder eine Wagenburgmentalität, in der wir uns gegenseitig den Rücken stärken. Und an uns glauben, alle gegenseitig aneinander und jeder an sich selbst. Natürlich ohne sofort den Trainer oder die sportliche Leitung zu hinterfragen.

Rückbesinnung auf die Stärken

Das elfte Jahr spielen wir nun in der Bundesliga. Am Anfang war uns allen bewusst, dass wir mit einfachen Mitteln zum Klassenerhalt kommen müssen. Mittlerweile wurde von uns allen angenommen, es müsste eine sportliche Entwicklung geben. Bei den Renovierungsarbeiten am sportlichen System haben wir im übertragenden Sinne eine Leitung angebohrt und die Sicherung ist geflogen. Unser Spiel ist weniger körperlich geworden und hat seine Klarheit verloren. Der Zusammenhalt ist etwas verloren gegangen. In dieser sportlich schwierigen Phase kommt es nun darauf an, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen. Wir sollten uns daran erinnern, was wir sportlich gut können und wie wir uns gegenseitig so unterstützen können, damit wir dieses Potential abgerufen bekommen.

Und mit Fokus auf diese sportlichen Stärken, und unsere Grundtugenden sollte der Trainer für Mittwoch eine Mannschaft identifizieren, die das vornehmliche Ziel hat, dem VfL Bochum einen möglichst unangenehmen Abend zu bereiten. Zu kratzen, zu beißen, zu kämpfen. Auf die eigenen Möglichkeiten zu lauern und diese zu nutzen. Denn als erstes sollten wir erkennen, wer wir sind. Wir sind der großartige FC Augsburg, der reihenweise Ziele erreicht hat, von denen keiner zu träumen wagte. Der das Anfield auf dem Lechfeld erschuf, nach Anfield fuhr und im Gegensatz zu Teams wie Mainz 05 noch nie aus der ersten Liga abgestiegen ist. Widerstände sind unsere DNA. Wer nicht für uns ist, ist gegen uns. Denn wir sind Augsburger und ihr nicht.

Den Daten nach ein dicker Fisch?

Was haben wir auf diesen Wechsel hingefiebert. Knapp sechs Wochen ist es jetzt her, dass der FC Augsburg stolz den Fang von Niklas Dorsch vom belgischen KAA Gent verkündet hat. Für fünf Jahre und sieben Millionen Euro kommt „Dorschi“ an den Lech. Dabei war er nur der erste dicke Fisch in einer bemerkenswerten Transferserie, die unserem Sportdirektor den Spitznamen „Don Reuter“ eingebracht hat. Denn auf den Dorsch-Coup folgte kürzlich noch ein (von uns nicht ausnahmslos gefeiertes) Tauschgeschäft mit der Hertha. Aus Berlin kam Arne Maier, leihweise. Nach Berlin ging Marco Richter, fix. Dass dann urplötzlich auch noch unser ehemaliger Capitano, Daniel Baier, auf dem Tableau erschien, der den FCA ab 1.9. beim internationalen Scouting unterstützt, setzte dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf. Was soll bei DER Besetzung bitte noch schiefgehen, wollte man meinen.

Tagelang spannte uns die Social Media-Abteilung des FCA mit Andeutungen auf die Folter, bis Strichmännchen Reuter endlich die „30“ aus dem Teich angelte. Wahnsinnsaktion, Jungs und Mädels!

Am Wochenende wurden wir eines Besseren belehrt. Gegen Hoffenheim ging vieles gehörig schief. All unsere (durchaus begründeten) Träume von einer sorgenfreieren Saison mit frischerem Fußball sind fürs Erste zerplatzt. 0:4 zu Hause. Plopp. An einem dieser vielen Gegentore war Niklas Dorsch nicht unbeteiligt. Und auch im DFB-Pokal gegen Greifswald sah unser neuer Sechser mit einem folgenschweren Fehlpass nicht gut aus. Haben wir uns also zu viel von unserem vermeintlichen Königstransfer versprochen? Ist Dorsch am Ende noch gar nicht reif fürs knallharte Oberhaus? Ziemlich ernüchternde Fragen, wenn ihr mich fragt…

Wir wollen sie aber trotzdem stellen und mithilfe von Daten, erneut bereitgestellt von Createfootball, herausfinden, was dran sein könnte. Oder vielleicht auch nicht. So viel sei aber schon mal gesagt: Verzweifeln müssen wir FCA-Fans mit und an Dorschi keinesfalls. Im Gegenteil.

Was Dorschi stark macht

Die Createfootball-Crew sieht in dem 23-jährigen gebürtigen Lichtenfelser vor allem einen Spielertyp verkörpert: einen sogenannten Deep Lying Playmaker, der das Spielgeschehen aus einer defensiven Mittelfeldposition heraus diktiert. Als solcher konzentriert er sich vor allem auf den Spielaufbau, er verfügt über exzellente Übersicht und hohe technische Fertigkeiten am Ball. Was Dorsch zudem von anderen Sechsern unterscheidet, ist sein herausragendes Passspiel. Anders als sie versucht er nicht, das Spiel mit dem Ball einfach zu halten. Sondern es vor allem mit kurzen, flachen Pässen in die für den Gegner gefährliche Zone zu verlagern.

Zeigen lässt sich das, indem man ein paar Passwerte von Dorsch mit denen der anderen zentralen Mittelfeldspieler in der belgischen Pro League vergleicht. So kam der Neuaugsburger in der Saison 2020/21 auf 53 Pässe pro Spiel, von denen er 90% an den eigenen Mann brachte. Bei seinen Ligakollegen waren es weniger (43; 83%). Auch bei Pässen ins letzte Drittel (8.6), von denen 78% beim Mitspieler landeten, hatte Dorsch im Vergleich zu seinen Ligakollegen im zentralen Mittelfeld die Nase vorn (6.9; 71%).

Neben dem progressiven Passspiel liegen Dorschs Stärken laut Createfootball-Daten aber noch woanders. Nämlich darin, dass er eng in die Defensivarbeit eingebunden ist. Konkret heißt das: Er kommt auf extrem viele Balleroberungen. Bei Gent letzte Saison pro Spiel auf durchschnittlich 9.1, während die anderen zentralen Mittelfeldleute im Ligaschnitt nur 7.2 schafften. Insofern zeigt der U21-Europameister hier auch gewisse Eigenschaften eines Ball Winning Midfielders, der proaktiv verteidigt und so das gegnerische Spiel mit Balleroberungen und (taktischen) Fouls stört. Laut den Datenscouts verkörpert der Franzose N’Golo Kanté vom diesjährigen Champions League-Sieger FC Chelsea diesen Spielertypus mustergültig.  

Beim KAA Gent konnte sich Niklas Dorsch in den Schlüsselkategorien eines Deep Lying Playmakers verbessern. (Foto: Matteo Cogliati / Hans Lucas via imago)

Wichtiger Entwicklungsschritt in Belgien

Dass sich Niklas Dorsch zu einem tief stehenden Spielmacher mit guten Balleroberungsqualitäten entwickeln konnte, ist auch dem Jahr in Gent zu verdanken. Denn Trainer Hein Vanhaezebrouck ließ den damals 22-Jährigen bei dessen insgesamt 43 Einsätzen für den belgischen Erstligisten hauptsächlich in dieser Rolle auflaufen. Von der Sechserposition aus konnte Dorsch das Spiel lenken, Seitenverlagerungen und damit Torgefahr erzeugen.

Beim FC Heidenheim, wo Dorsch von 2018 bis 2020 spielte, bekleidete er dagegen eher die Achterposition. Hier war er pro Spiel noch viel häufiger in Dribblings (3.3) und Offensivzweikämpfe (9.8) verwickelt als später in Gent (1.9; 6.9). Auch konnte er vor allem in seiner zweiten Saison beim deutschen Zweiligisten die fürs Offensivspiel so wichtigen Schnittstellenpässe (0.8) und Torschussvorlagen (0.6) noch nicht ganz so stark ausspielen wie dann im Jahr darauf in der belgischen Pro League (1.5; 1.1).

Wo er schwächelt

Ob es nun am Positionswechsel vom zentralen ins defensive Mittelfeld liegt oder nicht. Schwächen sieht Createfootball beim Neuaugsburger noch im Dribbling. In Gent dribbelte er nicht nur weniger, sondern kam dabei auch nur zu 45% zum Erfolg. Der Schnitt in der Pro League lag dagegen höher bei 57%. Auch wenn bei Dorsch am Ende eine hohe Zahl an Balleroberungen steht, so kommt diese doch durch eine geringe Quote an gewonnenen Zweikämpfen zustande. Zwar führte er pro Spiel mehr Defensiv- wie Offensivzweikämpfe (9.6; 6.9) als die anderen Mittelfeldkräfte der belgischen Liga (7.4; 5.7), er gewann davon aber auch weniger (Dorsch: 56 bzw. 36%; Liga: 58 bzw. 44%). Entsprechend tut sich Dorschi noch schwer, Zweikämpfe effektiv und vor allem erfolgreich zu Ende zu führen.

Was die Daten nicht verraten (das können sie auch nicht, Createfootball hat sie uns schon vor Saisonbeginn zukommen lassen): Wie oben schon kurz angesprochen, hatte unser neuer Mann mit der Nummer 30 sowohl gegen Greifswald als auch gegen Hoffenheim Probleme mit dem Passspiel. Obwohl darin ja gerade seine große Stärke liegt. Allerdings galt das nicht in der Breite. Gegen die TSG hatte er die beste Augsburger Passquote mit 89%. Er verlor den Ball „nur“ eben an entscheidender Stelle. Etwa im Vorfeld des 0:2, als er einen Pass von Iago nicht wieder zu diesem zurückbrachte und Hoffenheim aus der anschließenden Ballbesitzphase das Gegentor erzielte. Auch beim 4:2-Arbeitssieg in Greifswald resultierte aus einem misslungenen Vertikalpass von Dorsch auf Niederlechner der frühe Rückstand zum 0:1. Und das bei einer Passquote, die sonst wieder ganz passabel aussah (87%).

Noch unterlaufen Dorschi Passfehler. Mit besserer Kontrolle und Abstimmung mit EM-Mittelfeld-Buddy Arne Maier bekommt er die sicherlich noch in den Griff. (Foto via imago)

Optimistische Prognose

Das klingt jetzt vielleicht erstmal nicht besonders rosig. Dorsch, der neue Lenker und Playmaker im defensiven Mittelfeld, verpatzt die entscheidenden Pässe und geht in viele, gewinnt aber nicht genügend Zweikämpfe. Doch in der Finalrunde der U21-EM, so Createfootball, hat er gerade auch durch solche Aktionen auf sich aufmerksam gemacht, die eigentlich nicht zu seinen Stärken gehören (stark im Defensivzweikampf, Dribblings, progressive Läufe). Das stimmt (mich) doch optimistisch! Außerdem denke ich, dass der junge Dorsch smart und selbstkritisch genug ist, um in den kommenden Spielen auch noch die wenigen Pässe abzustellen, bei denen er zuletzt ins zu hohe Risiko gegangen ist. Womöglich wollte er, wenn auch einen Tick zu überengagiert, damit gleich zu Beginn demonstrieren, wofür man ihn nach Augsburg geholt hat.   

Den Datenscouts zufolge ist ein Spielertyp wie Dorsch auf der Doppelsechs auch besonders gut mit einem Achter oder einem zweikampfstarken Abräumer kombinierbar. Wie gut, dass Neuzugang Arne Maier genau SO einen zentralen Mann auf der Acht darstellt! Zwar haperte es nach dessen Einwechslung im letzten Drittel gegen die Hoeneß-Elf noch so manches Mal an der Abstimmung zwischen den beiden Nachwuchseuropameistern. Mit FCA-Urgestein Jan Morávek klappte das besser. Doch ich gehe auch hier davon aus, dass sich das legen wird, je länger Maier im Augsburger Mannschaftstraining ist. Im Moment ist das ja gerade einmal eine Woche.

Insofern würde ich in jedem Fall sagen, dass wir uns mit Niklas Dorsch einen richtig dicken Fisch geangelt haben. (Tschuldigung für die bestimmt tausendste Verwendung dieses Wortspiels.) Das geben auch die Daten her. Um sich beim FCA zu akklimatisieren und mit seinen Nebenmännern (ob jetzt Maier oder Moravek) für echten Wirbel zu sorgen, braucht er vielleicht nur noch ein Weilchen. Bei der Frankfurter Eintracht (15:30 Uhr) gibt’s die nächste Chance. Schnapp sie dir, Dorschi! Hejaaa!

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