Im Zick-Zack-Kurs

Als ich meinen letzten Artikel geschrieben habe, konnte ich nicht wissen, dass sich der FC Augsburg an diesem Tag an einem der zwei wichtigsten Knackpunkte der laufenden Bundesligasaison befand. Am 9. September 2022 war das.

Im Schnelldurchlauf will ich auf den Zick-Zack-Kurs zurückschauen, den der FCA seit dem Saisonstart durchgemacht hat und den auch Trainer Enno Maaßen kürzlich in bemerkenswerter Klarheit beschrieben hat. Vielleicht liefert das Testspiel gegen die Grasshoppers Zürich ja Hinweise darauf, in welche Richtung es weitergeht?

Erfüllung von düsteren Vorahnungen?

Bis zum (Vormittag des) 9. September 2022 war die Lage ziemlich düster: Nach fünf Spielen stand der FCA mit drei Punkten auf Rang 16 der Tabelle. Weniger Punkte hatten die Fuggerstädter nur in ihren ersten beiden Spielzeiten nach dem Bundesligaaufstieg (2011/12 und 2012/13) gesammelt. Besonders bitter schmeckte das 0:4 gegen die Freiburger gleich zum Saisonauftakt. Oder die 0:2-Heimniederlage gegen die Konkurrenz von Hertha BSC. Auch, weil mit Michael Gregoritsch und Marco Richter ehemalige Augsburger Treffer beisteuerten, die man sich so sehnlich für den FCA gewünscht hätte. Rein psychologisch war das nochmal ne Nummer schwerer zu ertragen.

Mitunter lag die Negativ-Serie auch am Lazarett, das der FCA vor allem in der Defensive vorzuweisen hatte. Oxford konnte erst gar nicht in die Saison starten. Uduokhai fiel wie Winther nach nur wenigen Spieltagen länger aus. Dazu gesellten sich kürzere Krankheitsphasen bei Gumny, und schon war fast die komplette Fünferkette ausgehebelt, die Maaßen bis dahin hatte spielen lassen. Da kam auch wieder hoch, dass die Geschäftsführung unsere lang gehegten Wünsche, jemanden für die rechte Abwehrseite zu verpflichten, nicht erhört hatte. „Ich hoffe nur, dieser lauwarme Transfersommer, der er letztlich war, rächt sich nicht“, hatte ich geschrieben. Leider sah es zu diesem Zeitpunkt ganz so aus.

Enno Maaßen beschrieb diese düstere Auftaktphase treffend so:

„Wir sind bescheiden in die Saison gestartet – auch aufgrund von langwierigen Verletzungen. Es hat etwas gebraucht, bis wir uns gefunden haben.“

Enrico Maaßen im Interview mit der AZ vom 17.11.2022
Ex-Augsburger Marco Richter hatte beim 2:0-Auswärtssieg seiner Hertha in der WWK-Arena gut lachen. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Und es hat „Zack“ gemacht

Ab dem (Abend des) 9. September stieg die Kurve aber plötzlich steil an. Den Ausschlag gab das wilde Spiel in Bremen, das nach gehaltenem (ungerechtfertigtem) Elfer durch unseren giftigen Giki mit 1:0 an den FCA ging, der fortan mit Viererkette spielte. Sensationell auch der 1:0-Heimsieg gegen die Bayern, das Niederringen der Schalker in Unterzahl und spätem Siegtreffer durch Hahn (2:3). Was das für ein Push fürs Team gewesen sein muss! Ich liebte diese Phase. Und bekam manchmal ein schlechtes Gewissen, weil ich kürzlich ja noch ziemlich dunkle Befürchtungen geäußert hatte. Aber da ließ ich mich natürlich gerne eines Besseren belehren!

Doch spätestens auf Schalke begann schon die manchmal unnötige Kartensammelei. Allein gegen Wolfsburg (1:1) setzte es davon sechs. Dadurch sicherte sich der FCA nicht nur den (bis heute besetzten) Spitzenplatz unter den Bundesligisten, sondern Kapitän Gouweleeuw und Bauer auch gleichzeitig ihre fünfte Gelbe, sodass der FCA ohne nominelle Innenverteidigung nach Köln (2:3) reisen musste. Das kompensierte Maaßen aber erneut mit Kreativität und das Team lieferte sich trotz dünnster Personaldecke einen munteren Schlagabtausch mit den Domstädtern. Dass der FCA nie aufhörte, Chancen kreieren zu wollen, freute mich trotz Niederlage.

Für diese Sturm- und Drangphase seiner Schützlinge findet der Trainer folgende Worte:

„Nach der anspruchsvollen Startphase haben wir uns als mentalitätsstarkes Team präsentiert und wirklich gute Spiele gezeigt und eine Euphorie rund um den Verein erzeugt. Der mittlere Teil der Hinrunde hat gestimmt; Leistung und Punkteertrag waren im Einklang.“

Enrico Maaßen im Interview mit der AZ vom 17.11.2022
So sehen Bayern-Besieger aus! (Photo by CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images)

Von Leipzig aus auf Talfahrt

20. Oktober 2022. Nach dem 9. September stellt dieses Datum den zweiten Knackpunkt in der bisherigen Saison dar. Denn da brachte der FC Augsburg das Kunststück fertig, zu Hause gegen die Leipziger Dosen einen 3:0-Vorsprung zu verspielen (3:3). Nach Iagos leichtfertigem Doppel-Gelb brach die Ordnung in der Defensive auseinander, was RB zum Anschluss verhalf. Mental besonders schwierig muss es für die Spieler aber gewesen sein, dass die Gegentore 2 und 3 in den letzten beiden Minuten fielen und der sicher geglaubte Heimsieg noch flöten ging.

Ob es nun tatsächlich an diesem späten Leipziger Nackenschlag lag oder nicht. Klar ist jedenfalls, dass die Augsburger Kurve nach dem Leipzig-Spiel (wieder) massiv abfiel und der FCA weitere 4 Partien ohne Sieg blieb. Vorläufiger Tiefpunkt war schließlich das Sechspunkte-Spiel daheim gegen (Mit-)Abstiegskandidat Bochum (0:1). Darin kulminierte erneutes Verletzungspech (Gouweleeuw und Gruezo mussten früh raus), eine verunsicherte Abwehr (der in die Startelf zurückgekehrte Oxford verschätzte sich beim Gegentor) und eine uninspirierte Offensive (Berisha vergab einen Strafstoß leichtfertig, der den Ausgleich bedeutet hätte). Puh. Das mussten Spieler und auch wir Fans in der Pause vor der WM erstmal verarbeiten.

Der Chefcoach geht in dieser dritten Phase mit seinem Team nicht ganz so hart ins Gericht, sieht aber auch in den Ergebnissen das Problem:

„Im letzten Teil der Hinrunde haben wir zumeist sehr ansprechende Leistungen gezeigt, können aber mit der Punkteausbeute nicht zufrieden sein. Vor allem das Leipzig-Spiel, bei dem wir 3:0 geführt haben und doch noch 3:3 gespielt haben, ist sinnbildlich hierfür.“

Enrico Maaßen im Interview mit der AZ vom 17.11.2022

Wohin zeigt die Leistungskurve?

Jetzt ist diese erste Pause also vorbei. Der Bochum-Schock hoffentlich verdaut. Am Montag startete das Mannschaftstraining. Was gleich auffiel: In der ersten Trainingswoche fehlten wieder eine ganze Reihe von Spielern oder trainierten individuell. Die WM-Fahrer Vargas, Gruezo und Gumny sind noch nicht zurück, Iago erkältungsbedingt auch nicht. Individuelles Training absolvierten Gouweleeuw, Jensen, Berisha und Dorsch und auch Pedersen und Baumgartlinger mussten langsamer treten.

Mergim Berisha kann es nach seinem vergebenen Elfmeter gegen Bochum nicht fassen. (Photo by Alexandra Beier/Getty Images)

Entsteht da wieder ein Lazarett? Muss Maaßen erneut flexibel aufstellen, weil ihm auf einzelnen Positionen die Spieler ausgehen (bzw. er dort einfach nicht genug hat)? Darum brauchen wir uns keine Sorgen machen. Denn es sieht so aus, als werden nahezu alle – außer die Langzeitverletzten Strobl und Hahn – im Trainingslager Anfang des Jahres mittrainieren können. Auch Niklas Dorsch, der Ende Januar in Dortmund vielleicht sogar schon sein Comeback feiern kann.

Positive Vorzeichen

Im Testspiel gegen den Schweizer Erstligisten Grasshoppers Zürich habe ich neben der sich verbessernden Personallage noch weitere positive Aspekte gesehen, auf denen sich aufbauen lässt und die Hoffnung machen, dass der FCA Ende Januar einen erfolgreicheren Restart in die Bundesliga erwischt als noch Anfang August.   

Erst einmal gewannen unsere Fuggerstädter mit 3:0. Klingt trivial, ist es angesichts der geschilderten Leipzig-Erfahrung oder einer nicht sehr erfolgreichen Testspielphase vor Saisonbeginn aber nicht. Zudem stand dem FCA, dem einige Spieler fehlten, auf dem verschneiten Trainingsgelände der Tabellensiebte der Schweizer Liga nahezu in Stammbesetzung gegenüber.

Arbeiten an der Form

In der ersten Hälfte gelang Freddy Winther, Lukas Petkov und Arne Maier jeweils ein Treffer. Für mich waren das auch die Akteure, die abgesehen von ihren Toren am meisten herausstachen. Winther, der zuletzt ohne Einsatz im Kader blieb, durfte sein Können als Linksverteidiger über die vollen 90 Minuten unter Beweis stellen, was gerade dann relevant werden könnte, wenn – wie im Moment – Iago fehlt und Pedersen in der Viererkette auf die rechte Seite beordert wurde.

Arne Maier gehörte beim Testspiel gegen Grasshoppers Zürich zu den Besten. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

Schade, dass das FCA TV bei Winthers Tor und auch bei dem von Petkov, der auf dem linken Außenflügel zum Einsatz kam, streikte. Den Treffer von Maier, der maßgeblich auf ein Dribbling und eine schöne Flanke von Petkov zurückging, konnten wir Fans dann jedoch wieder live miterleben. Maier, der zuletzt oft nur von der Bank kam, spielte ebenfalls durch, wirkte spritzig und wach und bekam einige kluge Pässe in die gefährliche Zone. Das macht definitiv Lust auf mehr und lässt hoffen, dass er zum Bundesliga-Restart im zentralen Mittelfeld zu alter Form zurückfindet.

Chancen für Altgediente und junge Hüpfer

Nach der (wetterbedingt kurzen) Pause vertraute Chefcoach Maaßen weiter seiner Startaufstellung. Nur Tomáš Koubek ersetzte Rafał Gikiewicz zwischen den Pfosten. Dabei zeigte Koubek – wie schon in den vier Partien, in denen er unsere Nr. 1 vertrat – gute Leistungen, konnte sogar einen (wenn auch dürftig getretenen) Strafstoß halten und sich gegenüber potentiellen Interessenten weiter empfehlen.

Nach einer Stunde durften sich dann die jungen Wilden aus dem eigenen Stall ausprobieren. Zehnter, der dieses Jahr seinen ersten Profivertrag unterschrieben hatte, kam für Petkov. Ivanovic aus der U23 sprang für Niederlechner in der linken Sturmspitze ein. Und Kömür aus der U19 ersetzte Baumgartlinger auf der rechten Seite. Die letzten zehn Minuten durften dann auch noch Müller (für Demirović) und Wessig (für Rexhbecaj) aus der Zwoten ran, wobei sich gerade der bullige Müller einige Bälle sehenswert erkämpfte und im Zusammenspiel mit Ivanovic und/oder Maier gut harmonierte.

Nachwuchsarbeit und Fehleranalyse

In Testspielen ist es natürlich nichts Ungewöhnliches, dass Nachwuchsspieler die Chance bekommen, sich zu zeigen. Das war auch unter früheren Trainern so. Auch könnte man jetzt unken, dass der Durchbruch von Lukas Petkov in dieser Saison weniger mit gezielter Nachwuchsarbeit als vielmehr mit der Tatsache zusammenhängt, dass es nach dem Ausfall von André Hahn schlichtweg niemand anderen auf der Außenbahn gab. Dafür sehe ich aber keine Anhaltspunkte. Enno Maaßen, der ja unter anderem für die Förderung von Nachwuchskräften geholt wurde, scheint diese in der Tat konsequenter zu verfolgen als seine Vorgänger. Und das ist auf mittel- bis langfristige Sicht verheißungsvoll. Vielleicht auch schon kurzfristig für den kommenden Bundesliga-Restart.

Auch gegen die Züricher gab es zwar wieder so manche Unkonzentriertheit in der Defensive, wodurch sich einige gefährliche Torchancen ergaben, die die Schweizer – zum Glück für den FCA und anders als andere Gegner – aber nicht nutzten. Trotzdem bin ich guter Dinge, dass spätestens das Trainingslager den Augsburger Defensivkräften genug Zeit bietet, sich (wieder) besser aufeinander einzuspielen. Bei dauernd wechselnden Konstellationen und der erst kürzlich erfolgten Rückkehr von Reece Oxford konnte das verständlicherweise kaum gelingen.

Außerdem gefällt mir, dass Maaßen, wie wir gesehen haben, solche Defizite und Entwicklungen immer sehr klar benennt und sie so auch bearbeitet werden können. Vielleicht hat das im nächsten Testspiel am Freitag gegen den FC Heidenheim ja schon ein kleines Bisschen geklappt. Ich werde wieder dabei sein.

Eine aufschlussreiche Reise

Gut eine Woche verbrachte der FC Augsburg nun im Heimatland des Fußballs und wie das gestrige Spiel gegen den FC Southampton bewies, hat Manuel Baum die Zeit gut genutzt um die Spieler nicht nur taktisch, sondern auch konditionell auf die letzten Härtetests vor dem Bundesligastart am 19. August gegen den Hamburger SV vorzubereiten.

Holprig gegen Middlesbrough

Quasi direkt aus dem Flugzeug auf das Spielfeld, lief am vergangenem Samstag dann die vermeintlich zweite Garde gegen den FC Middlesbrough auf. Natürlich würde Manuel Baum die Mannschaft so nie bezeichnen, jedoch scheint sich im Gesamtkontext des Trainingslagers in England schon eine Tendenz abzuzeichnen.

Einer der beiden Gewinner des eher durchwachsenen Auftritts war am Ende Keeper Andreas Luthe, der bei beiden Gegentoren nichts ausrichten konnte, den ein oder anderen gefährlichen Ball dennoch zu entschärfen wusste. Der andere, hervorzuhebende Spieler des Abends hieß Stafylidis, der zwar nur eine Halbzeit spielte, jedoch seine offensiven Fähigkeiten wieder einmal unter Beweis stellte und den einzigen Treffer für den FCA markierte.

Unruhe um Verhaegh

Holprig ging es auch weiter, als einen Tag nach dem Testspiel gegen Middlesbrough der BILD als erstes auffiel, dass mit Paul Verhaegh der Kapitän des FC Augsburg im Schlussspurt der Vorbereitung fehlte. Schnell stellte sich die Abwesenheit als Sonderurlaub bis zum heutigen Donnerstag heraus und auch, dass Verhaegh den Wunsch ausgesprochen hat, den Verein verlassen zu dürfen.

Nun kann man es halten wie Stephan Urban, der im aktuellen Podcast von ‚Auf die Zirbelnuss‘ dem Verein lediglich einen menschlichen Verlust bescheinigt, sollte Verhaegh tatsächlich – wie kolportiert – nach Wolfsburg ziehen. Damit läge man keineswegs komplett falsch, da die Leistungskurve, sicherlich auch altersgerecht, in der vergangenen Saison nach unten zeigte.

Dennoch: Selbst wenn man adäquaten Ersatz holen sollte, was zum einen beim aktuellen Angebot auf dem Markt und den zugehörigen Preisen durchaus schwierig sein dürfte, zum anderen auch nicht in die diesjährige Transfer- und Vorbereitungspolitik passt, ist Verhaeghs Abgang zu einem direkten Konkurrenten – vielleicht ja wieder um den Klassenerhalt – auch sportlich ein herber Verlust. Einer wie der 33-Jährige kann den sportlichen Unterschied in stürmischen Zeiten ausmachen, ihn nahezu erzwingen – wie Halil Altintop am Ende der vergangenen Saison. Sportlich stand Verhaegh zuletzt sicher nicht für Kreativität und Schnelligkeit, die dem Spiel Baums zugute kämen, aber er stand für Kontinuität, größtenteils Stabilität und ist bis zuletzt eine Identifikationsfigur des Vereins.

Angenommen es käme niemand mehr, der sich mit Framberger um den Stammplatz streiten darf, sollte jeder Fan des FC Augsburg eine Kerze in der Kirche anzünden, einen Baum im Wald pflanzen oder sonstigen Ritualen nachgehen, dass sich Raphael Framberger in der kommenden Spielzeit nicht verletzt. Dass Georg Teigl bis Anfang der Woche bei Vielen wohl ganz oben auf der Streichliste stand (oder immer noch steht), darf wohl unbestritten sein und auch Daniel Opare zeigte bei seinen Auftritten in der Vorbereitung, dass er zwar das Potential besitzt, durchaus auf Bundesliganiveau zu kicken, durch seine Leichtsinnigkeit und die immer wiederkehrenden Fehler aber keine Konstante im System von Manuel Baum sein kann.

Und ob Raphael Framberger selbst schon jetzt seine Bundesligatauglichkeit beweisen kann, ist ebenfalls alles andere als abschließend geklärt. Auch gegen den FC Southampton zeigte er offensiv wieder eine tolle Leistung, die er mit einem Tor kurz vor Schluss krönen durfte. Defensiv wirkt er teilweise fahrig, hat vielleicht noch nicht die nötige Abgebrühtheit.

Luxusproblem im Kasten

Ein ganz anderes Bild zeichnet sich auf der Torwartposition ab, da es so aussieht, als ginge man mit Andreas Luthe, Marwin Hitz und Fabian Giefer, der wohl am Sonntag gegen den PSV Eindhoven im Kasten stehen wird, mit drei tollen Torhütern in die Saison.

Im gestrigen Testspiel unterstrich dabei Marwin Hitz wiedermal seine herausragende Form und auch seine Unabkömmlichkeit für den FC Augsburg. Sollte das Torwartkarussell nicht doch noch angeworfen werden – beispielsweise durch einen Wechsel Hradeckys zu Benfica Lissabon – wäre man gut beraten, nicht auf die Dienste des Schweizers zu verzichten. So gut die Form bei Luthe und Giefer auch sein mögen, einen Hitz auf die Bank oder die Tribüne zu setzen, einzig um Ruhe in der Mannschaft zu haben, wäre grob fahrlässig und kann das Zünglein an der Wage in einer Saison sein, die aufgrund der starken Konkurrenz wohl eine der schwierigsten werden dürfte.

Der brutale Schlegel

Auch offensiv war der Ausflug nach England durchaus aufschlussreich. Das Baum’sche System, statisch ein 4-5-1 und je nach Gegner und Spielsituation fluid irgendwo zwischen 4-2-3-1 und 4-1-4-1, hat sich gefestigt und bewiesen, dass es auch gegen den Vorjahresachten der Premier League überzeugen kann. Automatismen waren zumindest gegen Southampton immer wieder zu erkennen.

Mit Michael Gregoritsch hat man sich zudem einen Spieler geleistet, der als hängende Spitze ideal in dieses System zu passen scheint und endlich auch mal die nötige Abschlusssicherheit und einen „brutalen linken Schlegel“ mitbringt, so dass es durchaus denkbar wäre, dass ein FCA-Stürmer mal wieder mehr als 10 Tore in einer Spielzeit erzielt. Auch Alfred Finnbogason scheint langsam aber sicher wieder zu seiner alten Form zurückzukehren – einzig im Torabschluss besteht Verbesserungsbedarf. Bei Raul Bobadilla wird, wie in den vergangenen Spielzeiten auch, die Tagesform und Laune entscheidend sein. Und selbst wenn er erst in der 70. Minute ins Spiel gebracht wird, weiß man einen durchsetzungsstarken Spieler in den eigenen Reihen zu haben, der ein komplettes Spiel an sich reißen und drehen kann.

Erstaunlich war auch der gestrige Auftritt von Jonathan Schmid und Caiuby. Schmid, in der vergangenen Saison vor allem dadurch aufgefallen, dass er die in ihn gesteckten Erwartungen (qua Transfersumme) offensiv und vor allem defensiv nicht erfüllen konnte, arbeitete nicht nur enorm stark nach hinten mit, sondern fand mit seinen Flanken und Hereingaben auch endlich Abnehmer – unter anderem in Gregoritsch den Torschützen zum 0:2. Bei Caiuby überraschte vor allem die Länge seines Einsatzes: Volle 90 Minuten standen am Ende des Abends neben seinem Namen auf dem Spielberichtsbogen. Nach seiner langen Verletzung durchaus ein gutes Signal, denn nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ war seine Leistung durchweg solide.

Abermals nennenswert war Erik Thommy, der mit seiner Hereingabe bei ruhendem Ball Ja-Cheol Koo beim 0:3 bediente. Thommy bleibt sicher eines der größten Fragezeichen der Vorbereitung: Reicht es für die Bundesliga oder sollte man ihm abermals eine Spitzensaison in einer anderen Liga gönnen, beispielsweise bei Jahn Regensburg?

Wo Licht ist…

Weitere Fragezeichen sind hinter die Namen Takashi Usami und Moritz Leitner zu setzen. Beide werden seit ihrer Verpflichtung kritisch beäugt, großteils nicht zu Unrecht. Bei Usami blitzte in der Vorbereitung immer wieder das Talent durch, was es jedoch auch vergangene Saison schon tat. Berücksichtigt wurde der Japaner dann weder unter Schuster noch unter Baum während der Saison. Was soll nun also passieren mit dem ewigen Talent aus Kyoto – verkaufen, verleihen, ausprobieren ob es doch passt? Antworten auf diese Fragen gab es in England kaum.

Bei Moritz Leitner sehen die Vorzeichen noch schlechter aus. Scheinbar ein Wunschkandidat Baums, konnte er die Erwartungen seit seiner Verpflichtung in der vergangenen Winterpause in keiner Weise erfüllen. Sieht man ihn auf dem Platz und auch im Training, hat man das Gefühl, als fehle ihm die Bindung zu Spiel und zur Mannschaft und als gäbe es kognitive Probleme beim Erfassen der taktischen Vorgaben des Trainerstabs. Talent will man auch ihm nicht absprechen, doch wohin geht hier die Reise? Wie lange braucht man in einem doch recht gewohnten Umfeld, um sich einzugewöhnen?

Ein Fazit

Mit dem PSV Eindhoven steht am kommenden Wochenende der letzte Test einer durchaus positiv zu bewertenden Vorbereitung an. Vor allem die Aufteilung des langen ersten Trainingslagers am Anfang und des kurzen nun zum Schluss, war ein großer Fortschritt zu den vergangenen Jahren. Auch wenn man quer durch die Republik größtenteils auf den Abstiegsrängen gesehen wird, darf man als FCA-Fan durchaus optimistisch in die neue Saison starten, denn die guten Ansätze sind da, die Breite des Kaders liefert eine Sicherheit, die man vergangenes Jahr nicht hatte und mit den Neuzugängen hat man sich sinnvoll punktuell verstärkt. Das Ergebnis gestern sollte zudem zum nötigen Selbstvertrauen beitragen, die Saison mit breiter Brust anzugehen und vielleicht direkt zu Beginn für eine Überraschung zu sorgen. Es besteht doch wohl nicht die Möglichkeit, dass wir zum Auftakt ausnahmsweise gewinnen?

Die Jungen strahlen

FC Augsburg – FC Tokyo
(Testspiel)

Alexander Moksel, so erfährt man auf Wikipedia, war ein aus Polen stammender Metzger, der vor allem Pferde so toll fand, dass er regelmäßig Reitturniere in seiner Wahlheimat Buchloe ausrichten ließ. Humor hatte der Mann anscheinend. Für gute Laune sorgte gestern im Ostallgäu aber nicht nur diese gern erzählte Anekdote, sondern auch das dritte Testspiel des FC Augsburg gegen den FC Tokyo im Alexander-Moksel-Stadion in Buchloe. Na denn: Konnichiwa in Bayerisch-Schwaben!

Die Ausgangslage

Nach dem 2:0-Erfolg im Testspiel gegen Kaiserslautern verließ der Tross des FC Augsburg am Freitag sein Quartier im schönen Vinschgau und machte sich auf den Heimweg. Das Wochenende gab Manuel Baum sich und seinen Spielern frei und so konnte man sicher sein, dass die Beine und Köpfe ein wenig frischer sein würden als beim letzten Testspiel während des intensiven Trainingslagers.

Bis auf Shawn Parker, den immer noch irgendwas zwickt, und Caiuby, der auch bei den Mediadays fehlte, konnte Baum auf alle Spieler zurückgreifen. Auch der griechische Nationalspieler und hauptberufliche Wadelbeißer Stafylidis hat seine Rückenschmerzen auskurieren können und trainiert seit Montag wieder voll mit der Mannschaft.

Das Ergebnis

Ein knappes, aber nicht unbedingt unverdientes 2:1 für den FCA. Dass Augsburg mit 7 zu 2 Schüssen auf’s Tor und 57% Ballbesitz durchgehend die tonangebende Mannschaft war, führte leider lange Zeit nicht zu Toren. Nachdem die erste Halbzeit torlos endete und insgesamt auch ein müder Kick war, brachte der Seitenwechsel ein wenig mehr Vorzeigbares.

Das 1:0 gelang dann schließlich Neuzugang Michael Gregoritsch nach schöner Vorarbeit von Erik Thommy. Nach ungestümen Foul von Moritz Leitner, verwandelte nur 11 Minuten später der auffälligste Spieler im Dress des FC Tokyo, Shoya Nakajima, einen sehenswerten Freistoß zum 1:1. Das Siegtor für den FCA fiel in der letzten Spielminute. Nach toller Hereingabe von Erik Thommy per Freistoß, köpfte Routinier Christoph Janker ein.

Worüber wird diskutiert?

Nachdem Manuel Baum im Spiel gegen den FC Tokyo zuerst auf Gelios und dann auf Giefer setzte, bleibt es vor allem auf der Torwartposition spannend. Langsam macht sich das Gefühl breit, dass Marwin Hitz wohl diesen Sommer doch nicht mehr wechseln wird. Mit Giefer und Hitz haben zumindest zwei Torhüter klare Stammplatzambitionen und Unruhe scheint vorprogrammiert. Auch Gelios und Luthe wären sicherlich alles andere als begeistert sein, nun degradiert zu werden. 

Was war gut?

Auffallend stark präsentierten sich vor allem Erik Thommy, der beide Tore vorbereitete, und Raphael Framberger, der in 45 Minuten gefühlt so viel gelaufen ist, wie andere es in einer Saison nicht tun. Thommy zeigte gegen Tokyo abermals, warum er vergangene Saison bei Regensburg zu den besten Spielern der 3. Liga gehörte. Er ist wendig, spielt seine Pässe genau und hat auch den Mut, selbst abzuschließen. Ob das Niveau für die Bundesliga reicht, werden vielleicht schon die nächsten Testspiele aber spätestens die hoffentlich nächsten Einsätze für Thommy in der ersten Liga zeigen. Diesen ist Thommy vielleicht einen Schritt näher gekommen. 

Einen riesigen Sprung scheint auch Raphael Framberger gemacht zu haben. Seine tolle Physis, aber vor allem sein Ehrgeiz könnten eine Wachablösung Verhaeghs auf der rechten Verteidigerposition etwas näher rücken lassen. Zumindest bleibt das gute Gefühl, einen würdigen, bissigen Backup zu haben. Einzig sein Arbeiten in der Defensive sollte er noch etwas verbessern. Er wirkte im Testspiel sehr auf die offensive Auslegung seiner Position fokussiert.

Was war schlecht?

Ohne genaue Zahlen dem Eindruck zugrunde legen zu können, sah die Passquote insbesondere im ersten Durchgang verbesserungswürdig aus. Vielleicht lag es an der Rotation, vielleicht an den müden Beinen, aber an der Genauigkeit muss gearbeitet werden, da in der Bundesliga Fehlpässe schneller bestraft werden als gegen den FC Tokyo.

Auch auffällig war, dass manche Sorgenkinder, die von Fussballexperten zwischen Lech und Wertach schon auf der Verkaufsliste stehen, ihre Chance im Testspiel nicht genutzt haben. Usami trat zwar zielstrebig gegen seine Landsmänner auf, brachte aber nichts verwertbares. Auch Georg Teigl, der mit Framberger auf der rechten Seite spielte, ging komplett unter. Und Moritz Leitner? Der trat nur ein Mal nennenswert in Aktion: Als er den zum Ausgleich führenden Freistoß verursachte.

Was passiert als nächstes?

Training, Training, Training. Und dann noch ein paar Testspiele. In Ulm geht es am Wochenende weiter gegen den SSV Jahn Regensburg und den SSV Ulm 1846, ehe es zum Middlesbrough FC (29. Juli) und Southampton FC (02. August) nach England geht. Sicherlich ein schönes Goodie für die Spieler und ein guter Härtetest für die anstehende Saison.

Und auf den Buinsess Seats?

Die ganze Woche über kamen immer wieder Wechselgerüchte zum ein oder anderen Spieler auf. Auch Alfred Finnbogason war zuletzt im Fokus erster Wechselgerüchte. Neben den üblichen Verdächtigen – Teigl, Parker, Usami, Friedrich – rückte zudem Konstantinos Stafylidis wieder in den Vordergrund sportjournalistischer Spekulationsmeldungen.

Der griechische Linksverteidiger wird aktuell mit halb Italien in Verbindung gebracht. Neben dem AC Mailand klopften angeblich auch Lazio Rom und die AS Roma bei Stefan Reuter an. Verwunderlich ist das nicht, zeichnete sich Stafylidis in der vergangenen Saison in besonderem Maße durch seine Willensstärke aus. Am hartnäckigsten scheint sich jedoch das Interesse der Rossoneri zu halten, die auf besagter Position definitiv im Zugzwang sind.

Für den FC Augsburg könnte ein Weggang des Griechen jedoch durchaus fatal werden. Zum einen ist die linke Verteidigerposition als nahezu einzige nicht in der Qualität dreifach besetzt, dass beim Wegfall von Max oder Stafylidis immer noch genügend Optionen zur Verfügung stehen. Des weiteren fand sich speziell Philipp Max gerade dann in Topform, als ein Konkurrenzkampf mit Stafylidis an der Tagesordnung stand. Weniger Druck, weniger Leistung – könnte man meinen. Zum anderen wird es auf dem aufgehitzten Transfermarkt schwer werden, auch bei einer adäquat hohen Ablösesumme (23 Jahre alt, Nationalspieler, Vertrag bis 2019) einen gleichwertigen Ersatz zu finden. Linksverteidiger sind rar und wenn man nicht auf Experimente setzen möchte, gibt der Markt aus Augsburger Sicht aktuell kaum etwas her.

Endlich (fast) wieder Bundesliga

1. FC Kaiserslautern – FC Augsburg
(Testspiel)

Endlich vorbei, die sinnbefreite Zeit. Unzählige Stunden mit seltsamen Hobbies, unliebsamen Familienmitgliedern oder gar an bepalmten Mittelmeerstränden verbracht. Der Ball rollt wieder beim FCA und zwar auf ansehnlichem Niveau. Als erster richtiger Test – die 0:1-Niederlage gegen Wacker Innsbruck zwei Tage nach Trainingsauftakt werten wir mal als lockeres Warmmachen – traf man auf die Roten Teufel vom Betzenberg. Riecht nach Tradition, nach Bundesliga, nach ersten echten Erkenntnissen zu Taktik, Aufstellung und körperlicher Form der Protagonisten in Rot, Grün und Weiß.

Die Ausgangslage

Während der FCA die erste Trainingswoche nun hinter sich gebracht hat, steht der 1. FC Kaiserslautern schon etwas länger im Saft. Trainingsauftakt war in der Pfalz bereits im Juni und das Testspiel gegen Augsburg stellte den Abschluss des Trainingslagers dar. Für wen das nun einen Vorteil darstellen würde, blieb abzuwarten. Nachdem in der Augsburger Allgemeine die Zugänge Giefer, Gregoritsch und Heller schon als Gewinner des Trainingslagers abgefeiert wurden, war deren erster Härtetest im FCA-Dress mit Spannung erwartet worden. Ran durfte an diesem Mittwochabend jedoch lediglich der Österreicher Gregoritsch.

Taktisch schien sich schon bei den Verpflichtungen kaum eine Überraschung abzuzeichnen. Die Vierkette hinten galt vor allem aufgrund des mangelnden Tempos der beiden Außenverteidiger als gesetzt. Eine Umstellung zu einer Variante mit drei Innenverteidigern wäre hier wenig sinnvoll gewesen. Im Mittelfeld – sowohl defensiv, zentral wie offensiv – gibt es mit Khedira und Gregoritsch deutlich mehr Optionen. Und auch auf den Außenbahnen und in der Sturmspitze hat man im 36 Mann starken Kader nun genug Personal zur Verfügung, so dass mit einem System zu rechnen war, das in etwa einem 4-2-3-1 entspricht.

Das Ergebnis

Ein leistungsgerechtes 2:0 für den FCA stand am Ende der 90 Minuten auf der Anzeigentafel des Sportplatzes in Mals.

Der erste Durchgang verlief dabei weitgehend unspektakulär. Zwei gute Möglichkeiten von Finnbogason und eine dicke Chance von Koo nach sehenswerter Vorarbeit durch den Isländer hätten zur Führung genutzt werden können. Ansonsten fand das Spiel im Mittelfeld statt. Augsburg agierte dabei geschickt, probierte Laufwege aus und hatte insgesamt eine für die erst kürzlich begonnene Saisonvorbereitung ordentliche Passquote. Interessant zu sehen war der Spielaufbau, der nahezu ausschließlich über Baier lief, der sich in der Eröffnung in eine Dreierkette mit den beiden Innenverteidiger zurückfallen ließ und dann Anspielstationen suchte. Diese fand er entweder auf der linken Seite über Max und Caiuby oder im Zentrum über Koo.

In der zweiten Halbzeit kam Kaiserslautern besser ins Spiel und brachte die zweite Garde der FCA-Defensive um Framberger, Kacar, Callsen-Bracker und Scherzer durch geschicktes Pressing das ein oder andere Mal in Bedrängnis. Die Spieleröffnung war dadurch, aber auch durch die Auswechslung von Baier, in der Folge nicht mehr ganz so flüssig und wurde erst als der Ball in der Offensive bei Cordova, Ji oder Leitner angekommen war, wieder ansehnlicher. Kurz nach Wiederanpfiff schloss Bobadilla – wer auch sonst – nach unglaublich toller Vorarbeit durch Sergio Cordova ab. Das zweite Tor von Usami entstand ebenfalls durch gute Vorarbeit, diesmal von Moritz Leitner, der mit einem Pass quer durch den Strafraum den Japaner bediente. Dieser nutzte den freien Raum und seine gute Schusstechnik und versenkte den Ball im kurzen Eck – nicht unhaltbar, aber auch gut platziert.

Worüber wird diskutiert?

Auch wenn Diagonalbälle und hohe Flanken in die Spitze sicherlich nicht zur großen Fussballkunst gezählt werden sollten, sind sie doch ein probates Mittel, um sich schnell in der gegnerischen Hälfte festzusetzen und Meter zum Tor gutzumachen. Da der FCA in der Vergangenheit gerne und oft diesen Weg einschlug, war es umso auffälliger, dass man im Testspiel gegen Kaiserslautern kaum zu diesem taktischen Mittel griff, insbesondere da man nun mit Gregoritsch, Caiuby, Bobadilla und Cordova gleich vier physisch starke lange Lulatsche hat, die wissen, wie man Bälle runterpflückt und behauptet. Da Gregoritsch und Caiuby in der ersten und Bobadilla und Cordova in der zweiten Halbzeit spielten, lässt es Lufthoheitsfanatiker weiter im Ungewissen, wie dominant man hätte mit dieser Offensive sein können.

Was war gut?

Auch wenn Michael Gregoritsch noch keine hundertprozentige Bindung zum Augsburger Spiel hat, fiel auf, dass er Lust hat sich durchzusetzen und die in ihn gesteckten Erwartungen erfüllen will. Defensiv immer diszipliniert aushelfend, war er offensiv vor allem wegen seiner genauen und gefährlichen Pässe auffällig genug, ihn an dieser Stelle zu erwähnen.

Mit Sergio Cordova überzeugte auch ein zweiter Neuzugang auf ganzer Linie. Der junge Venezuelaner bringt neben einer für sein Alter enormen Physis, einen ungeheuren Spielwitz und hohe technische Veranlagung mit. Seine Vorarbeit für Bobadilla zum 1:0 war in Anbetracht der kurzen gemeinsamen Zeit bemerkenswert und auch sonst war er präsent auf dem Platz.

Was war schlecht?

Eigentlich verbitten sich so früh in der Saisonvorbereitung etwaige Spielerkritiken, doch beim Testspiel gegen Kaiserslautern war auffällig, wie unauffällig Jonathan Schmid war. Hätte er nicht die wohl auffälligste Frisur, würde er nicht alle Ecken von Links treten und wäre er nicht ein Mal zum Torabschluss gekommen (anstelle dessen er besser abgespielt hätte), wäre es nicht aufgefallen, dass er überhaupt spielt. Hier ist eine Steigerung nötig, denn mit Cordova steht ein ambitionierter, hungriger Rechtsaußen bereit, der zudem recht gut mit Evergreen Bobadilla zu harmonieren scheint.

Was passiert als nächstes?

Bis Freitag wird nun noch vor wunderbarer Alpenkulisse im Vinschgau geschuftet, ehe es wieder zurück nach Augsburg geht. Dort steht dann weiter Training auf dem Programm und mit dem FC Tokyo (18. Juli), Jahn Regensburg und dem SSV Ulm 1846 (beide 22. Juli) gleich drei Testspiele in der kommenden Woche im Kalender.

Und auf den Buinsess Seats?

Unweigerlich stellt sich in diesen Tagen vornehmlich die Frage, wer Augsburg noch verlassen wird. Hitz steht weiterhin im Fokus, wobei die Torwart-Rochade in der Bundesliga mit der Verpflichtung von Ron-Robert Zieler in Stuttgart als auch die geplatzten Wechselambitionen von Bernd Leno nach Mailand durch die Vertragsverlängerung von Donnarumma die Lage deutlich verkomplizieren dürfte. Verzockt? Werden wir sehen.

Ebenfalls auf der Transferliste vieler Stammtischexperten steht Takashi Usami, der wohl nach wie vor noch Schwierigkeiten hat, in Augsburg anzukommen, obwohl ihm gute Deutschkenntnisse und ein offener, lebensfroher Charakter nachgesagt werden. Eine Rückkehr in die Heimat wäre daher sicherlich kein inkonsequenter Schritt, und so munkelt man, dass das Freundschaftsspiel gegen den FC Tokyo Teil eines etwaigen Deals sein könnte. Ob sein Treffer heute bei der Entscheidung schwer ins Gewicht fällt, darf bezweifelt werden.

Wer Augsburg noch verlassen wird, bleibt also auch weiterhin abzuwarten. Positiv aufzufassen ist in jedem Fall die Entscheidung des Führungsstabs, alle Spieler im Trainingslager zu sichten und erst danach jemanden abzugeben. In der Vergangenheit war die Saisonvorbereitung oftmals schon fast durch, bis sich ein 22er-Kader herauskristallisierte.

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