Es ist mal wieder soweit. Die Bundesligasaison steht vor der Tür und ab jetzt wird es ernst. Vieles ist von Vereinsseite sicher gut geplant. Und dieser Plan wird sich dutzende Male ändern. Verletzungen, Fromhochs und -tiefs, Länderspielpausen, Corona-Erkrankungen. Viel wird davon abhängen, wie gut die Organisation auf Unwägbarkeiten reagieren kann.
Dennoch (und das ist ein großes dennoch) werde ich kurzerhand versuchen, ein paar Entwicklungen zu prognostizieren, die Überraschungen der Saison sein könnten. Positiv, wie auch negativ. Manchmal liege ich glücklicherweise daneben. André Hahn hatte ich auf diesem Wege schon abgeschrieben. Und hatte schlicht unrecht. Es ist nicht persönlich gemeint, aber manchmal schwant mir nichts Gutes. In anderen Fällen sehe ich den Triumph schon vor mir. Am Ende kommt dann doch wieder alles anders. Es bleibt Fußball, den wir genau deshalb so lieben. Viel Spaß mit den streitbaren Thesen zur Bundesligasaison 2021/22 des FC Augsburg:
Positive Überraschungen
Nummer 1: Iago bleibt fit und bricht durch
Seit 2 Jahren spielt Iago nun in Augsburg. Im ersten Jahr konnte er zusammen mit Philipp Max sein Potential aufblitzen lassen. In der letzten Saison sollte er dessen Nachfolge antreten. Verletzungen machten etwas einen Strich durch die Rechnung. Nicht mehr diese Saison. Iago greift nun so richtig an und zeigt, warum wir eine ordentliche Stange Geld für ihn bezahlt haben. Achja, ähnliches gilt für Robert Gumny, nur dass es für ihn nach der letzten Saison nicht ganz so überraschend kommt.
Nummer 2: Gregerl reaktiviert seine Abschlussstärke
Es gibt kaum einen Spieler, der in Augsburg mehr polarisiert als Michael Gregoritsch. Diese Saison ist es hopp oder topp. Ich bin ein naiver Blödmann, wie Gregerl selbst, und glaube: Gregerl startet nochmal richtig durch. Finnbo ist gerade mal wieder verletzt, Freddy Jensen kämpft leider auch immer mal wieder mit Verletzungen und so wird es auch auf Gregerl ankommen. Er wird seine Einsätze bekommen und sie nutzen. Typischerweise, mit dem linken Schlegel.
Nummer 3: Freddy Jensen wird zum Star
Freddy Jensen steht auch vor einer interessanten Weggabelung. Ewiges Talent oder Bundesligastammspieler? Ich glaube, die Zeit ist reif für letzteres. Jensen scheint fit zu sein und kann sowohl zentral als auch außen spielen. Für Weinzierl wird er zur Geheimwaffe, die allerdings nicht lange geheim bleibt. Ich glaube, es wir die Saison in der Freddy Jensen ganz endgültig in der Bundesliga zum Durchbruch gelangt.
Negative Überraschungen
Nummer 1: Weinzierl sortiert aus
Einige der Spieler, die Markus Weinzierl übernommen hat, werden für den FCA nicht mehr viel zum Einsatz kommen. Dies betrifft Sergio Cordova und Noah Sarenren Bazee. Beide werden für nicht bundesligatauglich gesehen und aussortiert. Bye, bye. Wenig überraschend trifft ein ähnliches Schicksal Tobias Strobl.
Nummer 2: Die Jugend kommt zu kurz
Kevin Danso und Marco Richter sind weg. Alleinig Raphael Framberger verbleibt als erfahreneres Eigengewächs. Es würde Zeit, dass junge Kerls wie Maurice Malone und Tim Civeja nachrutschen und zu ihren Chancen kommen. Der Kader ist allerdings immer noch recht groß und im Zweifel hat Markus Weinzierl immer schon eher auf erfahrenere Kräfte vertraut. Die Jungen kommen dieses Jahr zu kurz. Dies betrifft wahrscheinlich auch Neuzugang Lasse Günther.
Nummer 3: Daniel Caligiuri ist nur noch Joker
In den ersten Saisonspielen der letzten Saison war Cali noch einer der wichtigsten Spieler beim FCA nach seinem Wechsel von Schalke 04. Ein Jahr später ist er etwas abgemeldet. Auf den Außen kommt er an André Hahn und Ruben Vargas nicht vorbei und in der Mitte präferiert Markus Weinzierl andere Spielertypen. Für Cali wird es eng und er muss um seine Minuten kämpfen (außer es verletzt sich wer, was wir mal nicht hoffen).
Fazit
Die Spannung steigt und es ist kaum auszuhalten. Einige offene Punkte bleiben. Wie viele Spiele wird Finnbo verletzt ausfallen? Kann er zu alter Stärke zurückkehren? Wer darf in der Zentrale im Mittelfeld dauerhaft ran? Mit Dorsch, Maier, Moravek und Gruezo hat Weinzierl fast schon die Qual der Wahl. In der Innenverteidigung wird sich zeigen, ob Reece Oxford zu seinen Chancen kommt. Und insgesamt wird sich offensiv zeigen, ob unsere Stürmer schlicht mehr treffen. Es wird Zeit, das es losgeht. Es ist ja kaum mehr auszuhalten.