Der FC Augsburg wird auch in 2022/23 erneut in der ersten Bundesliga spielen. Eine Überraschung ist dies erneut nur für die Schwarzmaler außerhalb der Fuggerstadt (Didi Hamann in vorderster Front). In Augsburg ist man es gewohnt, dass es eng wird. Und am Ende steigt der FCA dann doch nicht ab.
Es ist auch die erste volle Saison, in der Markus Weinzierl wieder über alle Spiele hinweg (Corona-Ausfall nicht eingerechnet) an der Seitenlinie des FC Augsburg stand. Mit ihm war die Hoffnung verbunden, dass der FCA einen Weg findet, mit dem Ball wieder sinnvoll etwas anzufangen. Das Ballbesitzspiel gestärkt und verbessert wird.
Die Hoffnungen wurden nicht erfüllt
Von den großen Hoffnungen ist leider nicht viel geblieben. Der Kampf um den Klassenerhalt war enger, als auch ich vor der Saison gehofft und auch erwartet hätte. Dazu kommt aber auch das wie. Die Mannschaft hat mit Markus Weinzierl Wunschsystem mit 4er Kette nicht zu defensiver Stabilität gefunden. So war er gezwungen – und hat dies erkannt und war bereit die Änderung zu vollziehen – oftmals auf eine 3er/5er Kette zu setzen. Der FCA überließ in einem Großteil der Spiele dem Gegner den Ball und mit dem Ballbesitzspiel ist auch in dieser Saison nicht viel geworden.
Dazu kommen zwei weitere Punkte, die man in die Waagschale werfen sollte, wenn man in dieser Saison den Trainer beurteilt. Einerseits ist ihm die mangelnde Konstanz seiner Mannschaft vorzuwerfen. Zynisch könnte man sagen: immerhin waren sie nicht immer schlecht. Wer Spiele wie ich in Mainz live erlebt hat oder die große Enttäuschung im Heimspiel gegen die grottige Hertha, der sieht recht schnell, dass es an manchen Tagen schlicht zu wenig war. Diese Ausreißer gab es auch schon in den letzten Jahren, aber sie abzustellen ist auch Markus Weinzierl nicht gelungen.
Wer mangelnde Konstanz anmahnt, der mag sich manchmal dann damit konfrontiert sehen, dass diese auch auf die wechselhaften Leistungen junger Spieler zurückgeht. Weinzierl hat allerdings so wenig wie kein Trainer zuletzt vor ihm auf Spieler aus der eigenen Jugend gesetzt. Raphael Framberger rausgerechnet, überhaupt nicht. Und selbst Multi-Millionen-Mann Ricardo Pepi bekam im Verlauf der Rückrunde nur noch in sehr überschaubarem Maße Chancen sich zu beweisen. Insgesamt ist dies für einen Club, der Spieler ausbilden muss und im Jugendbereich große Fortschritte gemacht hat (man blicke auf die U19) deutlich zu wenig, (Corona-)Ausreden hin oder her.
Positive Einflüsse und Fragezeichen
Trotzdem wusste man sehr genau, was man an diesem Trainer hat. Einerseits ist er weiterhin lernfähig. Die Umstellung auf die 3er Kette kam zur rechten Zeit und die Leistungen haben sich zumindest zeitweise stabilisiert. Andererseits kann er aus Spielern viel heraus holen und diese verbessern (zumindest, sobald sie ein gewisses Mindestniveau und -alter erreicht haben). Die Wiederauferstehung von Michael Gregoritsch, die Offensiveinflüsse von Iago als auch die Entwicklung von Reece Oxford belegen dies eindrücklich.
Reicht dies aus, um eine Weiterbeschäftigung zu begründen und gutzuheißen? Das mag nun jede(r) für sich selbst entscheiden. Am Ende sorgt mich der Gedanke an mögliche Alternativen. Reuter (bis dato mit Hofmann zusammen) ist grauenhaft in der Trainerwahl und alleine der Gedanke an jemanden wie Heiko Herrlich verursacht bei mir Magengrummeln. Dazu ist der Markt der Trainer, die a) die Qualität haben, uns weiterzuhelfen und b) dies auch langfristig in Augsburg wollen, überschaubar. Ich bin noch in keinem der Gespräche hierzu auf eine Alternative gestoßen, die mich überzeugt hätte.
Kein einfaches weiter so
Ähnlich schien es der Vereinsführung zu gehen. Es war längst nicht alles Gold, was glänzt. Gerade bei der Integration der Jugendspieler muss es voran gehen. Auch spielerisch ist die Mannschaft mit Sicherheit noch nicht da, wo sie sein könnte. Dennoch wurde nicht einfach der Vertrag mit Markus Weinzierl verlängert, ohne sich genau zu überlegen, welche Konsequenzen dies gehabt hätte
Nun hat in der Zwischenzeit Markus Weinzierl selbst seinen Abschied kommuniziert. Dies ist zu begrüßen, und für die genaue Exegese des Vorgangs verweise ich auf den verlinkten Artikel. Es scheint in jedem Fall so, als ob eine Verlängerung mit Markus Weinzierl nicht mit voller Überzeugung geschehen wäre. Der FCA braucht allerdings Führungspersönlichkeiten, die sehr gut miteinander arbeiten können und die gegenseitig von sich überzeugt sind. Auf Basis der offen zu Tage getretenen Differenzen in diesem Bereich war ein Trainerwechsel jetzt unvermeidbar. Eine Änderung im Management kann man nicht übers Knie brechen und mag wohl überlegt sein. Schwierig so ohne amtierenden Vereinspräsidenten.
Ein weiter so auf der Traineeposition, nur weil man noch nicht von einer der Alternativen vollends überzeugt war, sollte dennoch schon grundsätzlich nicht in Betracht kommen. Ob jetzt alles gut wird? Was weiß ich schon in diesen Tagen. Aber die Hoffnung steigt mit jedem Abschied, der zu mehr Ruhe und Zusammenhalt führt. Auf der Trainerposition wird hier nun ein erster Schritt gemacht.
Der 2:1-Sieg gegen Union Berlin hat dem FC Augsburg etwas Luft im Abstiegskampf verschafft, die auch durch die Niederlage in Dortmund – der Konkurrenz sei Dank – nicht verpuffte. Nach dem 18. Spieltag waren es sieben Zähler auf den Relegations- und angenehme zehn auf den ersten Abstiegsplatz. Kann der FCA seinen Punkteschnitt halten, wird es auch im Jahr 2022 Bundesligafußball in der Fuggerstadt zu sehen geben. Bleibt die Frage: mit welchem Personal? Demnächst laufen nämlich einige Spielerverträge aus. Im Sommer enden zwar nur drei Kontrakte, ein Jahr später aber satte neun. Die Verantwortlichen um Manager Stefan Reuter müssen also bereits nach dieser Saison überlegen, mit wem man in die Zukunft gehen möchte und bei wem die womöglich letzte Chance auf eine Ablösesumme genutzt werden soll. Mit welchen Spielern soll der FCA verlängern? Wir machen den Check.
Julian Schieber (Vertrag bis 2021, Marktwert: 500 Tsd. Euro)*
Dass Julian Schieber keine sportliche Zukunft beim FC Augsburg hat, ist mehr als offensichtlich. Eine echte Verstärkung war der Stürmer nie, so ehrlich muss man sein. Das rechtfertigt jedoch nicht den Umgang mit seiner Person. Im Sommer beorderte ihn der FC Augsburg zur U23, ließ seinen Spint räumen und vergab seine Nummer neu an Daniel Caligiuri: „Der Trainer hat mir knallhart gesagt, dass er nicht auf mich bauen wird und er – auch auf meinen Körper bezogen – nicht glaubt, dass ich konstant auf Bundesliga-Niveau spielen kann“, resümierte Schieber gegenüber dem Kicker.
Ob dieser Offenheit habe der Ex-Dortmunder „erst mal schlucken müssen“ und emotional eine „Mischung aus Entsetzen, Enttäuschung und Wut“ erlebt. Die wenigen Angebote, die er in der Folgezeit erhalten habe, hätten ihn „emotional nicht gepackt“, weswegen Schieber weiterhin auf Vereinssuche ist.
RoGaz-Prognose: Eine Verlängerung ist ausgeschlossen. Schieber wird kein Spiel mehr für den FCA machen und bei einem passenden Angebot auch schon im Winter wechseln. Nach wie vor reizt ihn das Abenteuer Asien. Ein Wechsel nach Thailand, von dem der 31-Jährige im Oktober sprach, kommt vorerst aber nicht mehr infrage. Das Transferfenster in der Thai League ist seit dem 10. Januar geschlossen.
* Die Angaben zum Marktwerkt entsprechen den Schätzungen von transfermarkt.de, die Verträge enden stets zum 30. Juni.
Marek Suchy (Vertrag bis 2021, Marktwert: 1 Mio. Euro)
Von Marek Suchy haben sich wohl einige FCA-Fans mehr erhofft. Der frühere Kapitän der tschechischen Nationalmannschaft blieb in Augsburg vieles schuldig und konnte sich nicht nachhaltig für eine Vertragsverlängerung empfehlen. In seinen insgesamt nur zehn Einsätzen war der Innenverteidiger vielmehr Unsicherheitsfaktor als Stabilisator. In der kommenden Saison bekommt der 32-Jährige zudem Konkurrenz von Neuzugang Frederik Winther und Leihrückkehrer Kevin Danso.
RoGaz-Prognose: Ein weiteres Engagement in Augsburg käme mehr als überraschend. Suchy wird den FC Augsburg daher ablösefrei verlassen und womöglich in seine tschechische Heimat zurückkehren.
Rani Khedira (Vertrag bis 2021, Marktwert: 8 Mio. Euro)
Die Personalie Rani Khedira ist zweifelsohne die schwierigste in dieser Auflistung. Der Vertrag des Mittelfeldspielers endet in wenigen Monaten. Sportlich wäre ein Abgang des 27-Jährigen (mittlerweile) wohl verschmerzbar. Unter Heiko Herrlich ist der gebürtige Stuttgarter keineswegs mehr so gesetzt wie etwa unter Martin Schmidt, wo Khedira quasi unumstrittener Stammspieler war. Es wirkt so, als habe ihm Carlos Gruezo etwas den Rang abgelaufen.
Hätte Khedira noch länger Vertrag und gebe es dann ein lukratives Angebot, würde ihn der FCA also vermutlich verkaufen. Immerhin wird sein Marktwert auf acht Millionen Euro geschätzt. In Corona-Zeiten würde freilich weniger für ihn bezahlt werden, aber mit vier bis fünf Millionen Euro könnte der FCA durchaus rechnen.
Khedira konnte 2017 ablösefrei an den Lech gelotst werden – und hat seinen Marktwert seitdem von 750.000 Euro auf zwischenzeitliche 10,5 Millionen Euro gesteigert. Ein ablösefreier Abgang aus Augsburg wäre daher vor allem finanziell betrachtet sehr schmerzlich. Wohl auch deshalb wollte der FCA in der Vergangenheit mit dem zentralen Mittelfeldspieler verlängern.
RoGaz-Prognose: Khedira verlängert nicht und wechselt im Sommer ablösefrei den Verein. Wie sein Bruder ist der Mittelfeldspieler großer Fan der Premier League. Möglich scheint eine Backup-Rolle bei einem Mittelklasse-Team wie dem von Ex-Coach Ralph Hasenhüttl trainierten FC Southampton, realistischer ein Engagement bei einem weniger ambitioniertem Klub wie etwa Norwich City. Die Canaries stehen vor dem Aufstieg und sollen bekanntlich ein Fable für deutsche Spieler haben.
Rafal Gikiewicz (Vertrag bis 2022, Marktwert: 1,5 Mio. Euro)
Mit Rafal Gikiewicz hat der FC Augsburg endlich das Problem auf der Torhüterposition gelöst. Der Pole ist absoluter Führungsspieler und scheut nicht davor, auch einmal ungemütlichere Töne anzustimmen – auf und nebem dem Platz. Weil zudem die sportliche Leistung stimmt (Gikiewicz wehrt ligaweit die zweitmeisten Schüsse ab), spricht eigentlich nur wenig gegen eine Vertragsverlängerung.
RoGaz-Prognonse: Gikiewicz ist bereits 33 Jahre – ein für einen Torwart gehobenes, aber nicht zwingend leistungsabfallendes Alter. Dennoch wird der FCA Gikiewiczs Entwicklung aufmerksam beobachten und daher wohl nicht voreilig mit seinem ältesten Spieler im Kader verlängern. Bringt der Keeper aber auch in der Folgesaison gute Leistungen, steht einer Verlängerung nichts mehr im Weg.
Jan Moravek (Vertrag bis 2022, Marktwert: 600 Tsd. Euro)
Es ist sehr schwierig, die Leistungen von Jan Moravek fair zu bewerten. Blickt man auf die reinen Fakten, so kam der Tscheche seit 2013 nicht mehr über 16 Einsätze pro Saison hinaus. Viele davon als Joker. In dieser Spielzeit steht die Null in der Statistik. Keine Frage, Moravek ist im Augsburger Kader nur Ergänzungsspieler – und dementsprechend verzichtbar.
Man kann nur spekulieren, welche Rolle der frühere Nationalspieler in Augsburg eingenommen hätte, wenn er denn einmal konstant verletzungsfrei geblieben wäre. Wir sind uns sicher, dass Moravek sein Leistungspotential nie richtig ausschöpfen konnte – dieses aber nun auch mit 31 Jahren nicht mehr ausschöpfen wird.
RoGaz-Prognose: Eine Verlängerung hat für den FC Augsburg keine große Priorität. Weil Angebote für einen verletzungsanfälligen Ü30-Spieler rar sind, deutet derzeit vieles daraufhin, dass Moravek seinen Vertrag erfüllt und den Verein 2022 ablösefrei verlässt. Denkbar auch, dass es den Tschechen zurück in seine Heimat zieht, eventuell zu Ex-Klub Bohemians Prag.
Tim Civeja (Vertrag bis 2022, Marktwert: 300 Tsd. Euro)
Zur Vertragslaufzeit Tim Civejas machte der FC Augsburg im Sommer keine Angabe. Bei der Beförderung zum Profi hieß es lediglich, der 19-Jährige erhalte einen „langfristigen Vertrag“. Nach Informationen von transfermarkt.de soll das Arbeitspapier des gebürtigen Dachauers bis 2022 gelten. Bis dahin will der zentrale Mittelfeldspieler, der in Bremen sein Debüt feiern durfte, weiter näher an die erste Mannschaft heranrücken.
RoGaz-Prognose: Der FC Augsburg ist sich dem Potential Civejas bewusst und wird vorzeitig dafür sorgen, dass der Mittelfeldspieler langfristig am Lech bleibt.
Felix Götze (Vertrag bis 2022, Marktwert: 725 Tsd. Euro)
Felix Götze konnte bislang nicht nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Immer wieder warfen den zentralen Mittelfeldspieler, der auch als Verteidiger agieren kann, Verletzungen zurück. Seit seinem Wechsel 2018 kam der 22-Jährige neun Mal für die Profis des FCA zum Einsatz. Zuletzt sollte der Ex-Münchner eigentlich verliehen werden, doch eine Corona-Infektion verhinderte den nächsten Karriereschritt.
RoGaz-Prognose: Entscheidend wird sein, was Götze selbst willl. Der FC Ausgburg würde ihm bei einem Wechselwunsch gewiss keine Steine in den Weg legen. Tendenz: Abschied im Sommer.
André Hahn (Vertrag bis 2022, Marktwert: 1,8 Mio. Euro)
André Hahn schien in dieser Saison seinen zweiten Frühling zu erleben. Der 30-Jährige spielte sich mit starken Leistungen in die Startelf, wurde im Dezember dann aber durch eine Covid-Erkrankung ausgebremst. Wieder fit, knüpfte der einfache Nationalspieler nun direkt an seine guten Auftritte an und war zuletzt gegen Union an beiden Treffern beteiligt, bevor er gegen den BVB selbst traf.
Hahn steht insgesamt wenig für Spektakel, dafür aber umso mehr für Kampfgeist und Laufbereitsschaft. Der mannschaftsdienliche Außenspieler mag kein unumstrittener Stammspieler sein, ist aber gegen jeden Gegner eine Option für die Anfangsformation. Gerade solche Spieler braucht man.
RoGaz-Prognose: Der FC Augsburg verlängert noch einmal mit Hahn, wenn ihn die Verantwortlichen von der Rolle als Bindeglied zwischen Startelf und Joker überzeugen können.
Michael Gregoritsch (Vertrag bis 2022, Marktwert: 4,5 Mio. Euro)
Michael Gregoritsch erlebte nach seinem Wechsel aus Hamburg eine brillante Premierensaison in Rot-Grün-Weiß. 13 Tore und vier Vorlagen sorgten prompt für das Prädikat Königstransfer. In der Folgezeit ließ der zweifelsohne über fußballerisches Talent verfügende Offensivmann seine Klasse aber nur noch selten aufblitzen, bis jetzt kamen nur noch neun weitere Treffer hinzu.
2019 hatte Reuter die Chance, Gregoritsch zu verkaufen. Weil der als harter Verhandlungspartner bekannte Manager aber wohl zu viel Ablösesumme forderte, kam es nicht zu einem Wechsel nach Bremen. Anschließend haben der mehr oder minder erzwungene Leih-Wechsel zum FC Schalke sowie seine dürftige aktuelle Saison (ein Tor, zwei Vorlagen) Gregoritschs Standing in Augsburg nicht gerade verbessert.
RoGaz-Prognose: Den Moment der höchsten Ablösesumme hat der FC Augsburg verpasst. Weil Gregoritschs sportlicher Mehrwert (um den Klinsmann-Sprech zu verwenden) mittlerweile überschaubar ist, spricht wenig gegen einen Wechsel im Sommer – sofern denn die Ablösesumme stimmt.
Maurice Malone (Vertrag bis 2022, Marktwert: 500 Tsd. Euro)
Derzeit ist Maurice Malone an Drittligist SV Wehen verliehen. Beim Zweitligaabsteiger sorgt der Stürmer dabei für ordentlich Furore und steuerte in 17 Spielen bereits acht Tore und sechs Vorlagen bei. Im Sommer kehrt der 20-Jährige wieder nach Ausgburg zurück und will sich in der Bundesliga beweisen. Ob eine gute Saison in Wiesbaden für die Beletage reicht, bleibt vorerst abzuwarten.
Das Vertrauen in das Eigengewächs (seit 2008 im Verein) ist definitiv gegeben. Nicht ausgeschlossen scheint eine weitere Leihe – vielleicht zu einem Bundesligaaufsteiger wie bei Sergio Cordova. Dann müsste der FCA Malones Vertrag aber verlängern, denn Spieler mit nur noch einem Jahr Restvertrag können nicht mehr verliehen werden.
RoGaz-Prognose: Die Sommervorbereitung sowie die generelle Situation im Augsburger Angriff werden darüber entscheiden, ob Malone Chancen auf Einsatzzeiten hat. Kommen die Verantwortlichen zu dem Entschluss, dass dies nicht der Fall ist, kommt es zur Vertragsverlängerung sowie einer Leihe zu einem mittelstarken Verein. Ein endgültiger Abschied aus Augsburg ist unwahrscheinlich.
Florian Niederlechner (Vertrag bis 2022, Marktwert: 10 Mio. Euro)
Florian Niederlechner wechselte im Sommer 2019 hauptsächich wegen zwei Gründen nach Ausgburg. Der Familienmensch wollte näher an seine oberbayerische Heimat heranrücken – und obendrein seine Einsatzzeiten in der Bundesliga erhöhen. Beides ist dem früheren Freiburger gelungen.
In Augsburg kommt Niederlechner regelmäßig zum Zug und ist gewissermaßen Stürmer Nummer Eins. Der gebürtige Ebersberger genießt auch in sportlich schlechteren Zeiten wie jüngst während seiner 997 Minuten andauernden Torflaute das Vertrauen und wird vom Team geschätzt. Aktuell gibt es wenige Gründe, die gegen eine Zusammearbeit über 2022 hinaus sprechen.
RoGaz-Prognose: Der FC Augsburg setzt auch in Zukunft die Dienste des Topstürmers der abgelaufenen Saison. Weil Niederlechner den FCA sehr schätzt, sollten die Verhandlungen nicht allzu schwierig werden.
Alfred Finnbogason (Vertrag bis 2022, Marktwert: 2,5 Mio. Euro)
Alfred Finnbogason war vor seinem Engagement in Augsburg ein regelrechter Wandervogel. Der Isländer kickte bereits in Belgien, Schweden, den Niederlanden, Spanien und Griechenland. Seit Januar 2016 ist er in Augsburg zu Hause, wo auch seine beiden Kinder zur Welt kamen. In der Fuggerstadt fühlt sich der 31-Jährige pudelwohl, was etwa daran deutlich wird, dass er sich noch während der Weltmeisterschaft 2018 zum FCA bekannte.
Wie die Situation in einem Jahr aussieht, ist allerdings unklar. Finnbogason steht womöglich vor der letzten Möglichkeit auf einen großen Vertrag. Dass er diesen nicht längst schon unterschrieben hat, liegt paradoxerweise am gleichzeitig größten Vor- und Nachteil für den FC Augsburg: seiner Verletzungsanfälligkeit.
Denn wäre Finnbogason in der Vergangenheit längere Zeit verletzungsfrei geblieben, würde er jetzt wohl nicht mehr in Augsburg spielen. Der Isländer ist eigentlich ein Europa-League-Stürmer. Mindestens. Das ist aber nunmal nicht der Fall und somit ist Finnbogasons Wert für die Mannschaft in den letzten Monaten gesunken. Was also will der FC Augsburg? Ein letztes Mal eine Ablösesumme für den 31-Jährigen kassieren oder ihn weiter an den Verein binden? Finnbogasons Zukunft entscheidet sich wohl im Sommer.
RoGaz-Prognose: Eine Sturmspitze mit Niederlechner und Finnbogason kann sich eigentlich mehr als sehen lassen. In Anbetracht der Situation um Sergio Cordova und Maurice Malone könnte sich der FCA bei einem passenden Angebot aber wohl dennoch für einen Verkauf entscheiden. Wir finden allerdings, dass mit dem Publikumsliebling zwingend verlängert werden sollte, wenn sich die Chance dazu bietet und hoffen darauf, dass Finnbogason selbst in der Rückrunde Argumente für einen Verbleib liefert. Ausgang völlig offen.
Fazit
Stefan Reuter steht vor einem anstrengendem Transfer-Sommer. Aufgrund der Vielzahl an Spielern, deren Arbeitspapier im Jahr 2020 ausläuft, werden die Weichen für die Zukunft schon in wenigen Monaten gestellt. Im Einzelfall gilt es dann abzuwägen: letzte Chance auf einen Verkauf mit Ablösesumme oder langfristige Verängerung? Dass die Beantwortung dieser Frage elementar sein kann, zeigt derzeit das Beispiel Rani Khedira.
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