Die Sommerpause ist zu Ende und die Vorbereitung läuft wieder. Auch in der Vorbereitung ist alles anders als sonst. Und ich meine nicht nur die kritischen Entwicklungen, die wir hier in vollem Umfang kritisiert haben (und weiter werden). Es gibt keine Trainingslager und auch mit den Testspielen stand der Plan nicht so frühzeitig fest wie sonst. Dennoch geht es wieder los. Der Laktat-Test ist geschafft, die ersten Testspiele sind gewonnen und auch ich fange als Fußball-Fan wieder an auf das Kribbeln zu warten. Kribbelt es schon? Noch nicht ganz. Kommt aber mit Sicherheit und die Saison könnte doch ganz gut werden. Warum?
Der Kader steht zu großen Teilen
Ja, Daniel Baier und Andreas Luthe haben neben Fabian Giefer u.a. jungen Talenten den Verein verlassen. Der Kader ist immer noch etwas zu groß, aber auf den entscheidenden Positionen sind wir gut besetzt. Mit Philipp Max, Florian Niederlechner und Marco Richter hat uns bisher keiner der Leistungsträger der Vorsaison verlassen. Alfred Finnbogason und Jeffrey Gouweleeuw sind gerade fit.
Mit Strobl, Caliguiri und Gikiewicz kamen sportliche Verstärkungen. Jetzt noch ein Rechtsverteidiger und ich bin glücklich. Die Mannschaft sollte jetzt aber schon viel Spaß machen.
Die jungen Talente könnten aufblühen
Im Kader tummeln sich immer noch einige junge Talente, denen in der kommenden Saison der absolute Durchbruch gelingen kann. Neben Marco Richter könnten dies Ruben Vargas oder Noah Sarenren Bazeee sein, die offensiv richtig durchstarten.
Dazu haben wir Felix Uduokhai für die Innenverteidigung fest verpflichtet und ich bin gespannt, wie uns Iago überraschen kann, wenn er fit bleibt. Jedenfalls freue ich mich darauf, diese Jungs wieder auf dem Rasen zu sehen und mit ihnen und ihren Teamkollegen mitzufiebern.
Heiko Herrlich könnten für offensiveren Fußball sorgen
Mit Heiko Herrlich haben wir einerseits den befremdlichsten Trainer der letzten Jahre, andererseits lässt er theoretisch auch den offensivsten Fußball spielen. Nach Martin Schmidts Kick and Rush, Manuel Baums Harmlosigkeit und Dirk Schusters Mauerei war die Verpflichtung von Herrlich wohl am ehesten von dem Gedanken gelenkt, dass unser Spiel wieder etwas mehr Struktur im Ballbesitz bekommt. Herrlich hat nun die gesamte Sommervorbereitung Zeit der Mannschaft – die nach seinen Wünschen umgestaltet wurde – seine Spielweise nahe zu bringen. Wir können uns hoffentlich auf mehr offensive Durchschlagskraft freuen.
Bessere Möglichkeiten, die Spiele zu sehen
Der FC Augsburg hat eine Möglichkeit geschaffen, dass Fans Spiele sofort nach Abpfiff Re-Live sehen können. So eine Art FC Augsburg Game-Pass ohne Livemöglichkeit. Preislich kostet das Ganze 19,07 EUR für die Saison. Gerade in Zeiten, in denen die Stadionkapazitäten doch sehr begrenzt sein werden und sich nicht jeder ein Sky-Abo und ein DAZN-Abo leisten kann, kommt so nun doch jeder in den Genuss, wenn auch mit 2 Stunden Verzögerung. Wer kritisch ist, wird hier eine weitere Möglichkeit sehen, die der Verein geschaffen hat, um Einnahmen zu generieren. Ich sehe vor allem den sozialkompatiblen Zugang zu den Spielen des Herzensvereins.
Und am Ende…
hat sich vielleicht herausgestellt, dass wir durch einen unvermeidlichen Umbruch durch mussten. Wir haben diesen schlussendlich überstanden. Im Umbruch haben sich mit Florian Niederlechner und Philipp Max neue Leitwölfe gefunden, die – zusammen mit den erfahrenen Neuzugängen und unseren jungen Wilden – eine schlagkräftige Truppe bilden werden.
Heiko Herrlichs Aussagen werden außerhalb Augsburgs bald auch wieder niemanden mehr interessieren. Und wir werden über viele Kritikpunkte hinwegschauen, wenn wir schon im Winter die Klasse gehalten haben. Wie immer heißt es kurz vor Anpfiff: Heja FCA!