Daheim im Waldstadion

Alles neu macht der Herbst. Oder so. In der neuen Kategorie „In fremden Gefilden“ berichten wir auch mal über Themen abseits des FC Augsburg. Aspekte, die uns auffallen, wenn wir ein fremdes Stadion besuchen und auswärts unterwegs sind. Themen, die wir bei anderen Vereinen beobachten und die auch Auswirkungen auf den FCA haben könnten. Unregelmäßig und gerade wie es uns in den Kram passt, werden wir in dieser Kategorie über den Tellerrand blicken. Wenn ihr dahingehend Anregungen oder Ideen habt, dann meldet euch gerne. Wir sind immer wieder darauf angewiesen, dass wir sinnvolle Hinweise erhalten und ich danke euch dafür im Voraus. 

Die ersten Eindrücke auswärts habe ich in dieser Saison rund um das Auswärtsspiel in Frankfurt gesammelt. Frankfurt ist für mich quasi ein Heimspiel. Ich wohne in Frankfurt, kann zur Straßenbahn laufen und mir den Weg durch den Wald zum Stadion bahnen. Dieses Stadion wird für immer das Waldstadion bleiben. Wenn man so durch den Wald läuft und zum Stadion kommt, fällt einem immer wieder auf, welch ein Rummel um ein Heimspiel der Eintracht herrscht. Die Eintracht ist „der“ Verein in Frankfurt. Fast die komplette Stadt steht trotz aller zwischenzeitlichen Abstiege, von Missmanagement und großen oder kleinen Skandalen hinter dem Club. Die Rahmenbedingungen sollten exzellent sein, und trotzdem ist die Eintracht kaum mal besser als Mittelmaß in der Bundesliga. Der FCA hat gemessen an den Möglichkeiten, den Frankfurtern in den letzten Jahren immer wieder vorgemacht, wie man effizient arbeitet. Dennoch gibt es so einiges, was mich neidvoll Richtung Waldstadion blicken und denken lässt. Ich erkläre euch gerne, was mir in Frankfurt gefällt und in Augsburg fehlt.

Nachlegen. #FCAugsburg

Ein Beitrag geteilt von Andreas Riedl (@andyriedl) am

Auf dem Fußweg zum Stadion kommt man an diversen Verpflegungsmöglichkeiten vorbei. Bei einem Pferdegestüt wird gegrillt und Bier verkauft. Zwischen S-Bahn Haltestelle und dem Stadion selbst gibt es diverse Stände, an denen man zusammenstehen, etwas essen oder trinken und ratschen kann. Wir haben es uns bei den 59ern und deren Frikadellen gut gehen lassen. In Frankfurt fängt das Stadionerlebnis schon weit vor dem Stadion an. Wer in Augsburg zum Stadion kommt, muss nach diesen Möglichkeiten des Beisammenseins im Umfeld des Stadions suchen. Mit der Kneipe im Gebäude der Geschäftsstelle, wird es in Augsburg in absehbarer Zeit eine Möglichkeit mehr geben, aber mir scheint das noch nicht genug zu sein. Es wäre schön, wenn man auch in Augsburg bewusst noch früher am Stadion zusammenkommen und plaudern könnte und es hierfür mehr Möglichkeiten gäbe.

Nachdem wir uns dann auf das Stadiongelände in Frankfurt vorgewagt hatten, fällt einem recht schnell auf, dass durch die bauliche Gestaltung  eine strikte Fantrennung nicht gegeben ist. Dies ist angenehm und hat in unserem Fall zu keinerlei Konflikten geführt. In neueren Stadien wie in Augsburg, werden die Gästefans sehr strikt separiert. Mir ist dies ein Dorn im Auge. In England wird in diesem Zusammenhang regelmäßig ein anderer Ansatz verfolgt. Durch die Gefahr, die von Zäunen bei Massenpaniken ausgeht, gibt es in englischen Stadien generell weniger Absperrungen. Ich würde mir dies auch für Deutschland wünschen. Ein offenes Stadiongelände wie in Frankfurt, bei dem erst am Blockeingang strikt getrennt wird, ist für mich als Gästefan deutlich freundlicher. Ich mag als Gast nicht in eine Ecke gesperrt und strikt von den Gastgebern getrennt werden. Ich habe auch als Heimfan keine generelle Angst vor Gästefans. Die Separierung suggeriert, dass man Angst haben sollte. Sie schürt Ressentiments eher, als dass diese abgebaut werden. Ja, wir sprechen nach meiner Ansicht von einem recht großen Dorn.

Dass ich mich in Frankfurt als Gästefan besser aufgehoben fühle als dies in Augsburg der Fall wäre, liegt auch an der Tatsache, dass ich an der Kasse bar bezahlen konnte und Bier mit Alkohol erhalten habe. Gästefans mit Bezahlkarten zu nerven, ist reine Schikane. Ihnen zu unterstellen, sie könnten sich grundsätzlich nicht verantwortungsvoll verhalten und Ihnen kein alkohlhaltiges Bier auszuschenken, ist auch nicht gerade die feine Art. Am Rande sei erwähnt, dass ich meine zwei alten Bezahlkarten problemlos leeren konnte. Dies war zu diesem Spieltag in Frankfurt zum ersten Mal möglich. Auch hier kam jeder Fan potentiell wieder an sein Geld. Die drei Punkte haben am Ende des Tages das Erlebnis abgerundet. Aber abseits des sportlichen Ergebnisses macht mir dieses Auswärtsspiel immer wieder viel Spaß. Hoffentlich auch in der nächsten Saison.

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